3 minute read

Fantasie-Eck: Die Schneeeule Shadow

Melanie Schaller

 Fantasie-Eck 

Advertisement

Die mutige Schneeeule Shadow

Nachdem Willy das gesagt hatte, verabschiedete sich Shadow von ihm. Sie flog wieder heraus aus dem Baum und folgte weiter den Markierungen an den Bäumen. Der Nebel hatte sich inzwischen wieder gelegt, aber es war schon dunkel. Shadow konnte trotzdem gut sehen, denn stockfinster war es nicht. Nachdem sie immer weiter den Markierungen gefolgt war, kam sie schließlich an ihrem nächsten Ziel an. Dieses Mal war es eine große offene Wiesenfläche, die von ein paar Bäumen umgeben war. Ähnlich wie bei der Prüfung mit dem Ei, ganz am Anfang in der Gilde. Dort war es nämlich auch so eine Umgebung gewesen wie jetzt. Nun war aber bestimmt eine andere Aufgabe für die Prüfung vorgesehen. Shadow war schon gespannt darauf was es sein würde. Und das zeigte sich auch sofort. Shadow sah eine junge Eule die auf einem Baum festhängte. Shadow vermutete, dass sie die Eule retten musste, um diese Prüfung zu bestehen. Sie steuerte auf den Baum zu, wurde aber zuvor von einer anderen Eule aufgehalten, die sich auch einen Weg zu dem Baum verschaffen wollte. Shadow war darauf nicht vorbereitet, dass noch jemand anderes die Eule retten wollte. Sie hatte auf dem Weg hierher niemanden gesehen. Jetzt aber stand sie der anderen Eule, die ebenfalls ein Bartkauz war gegenüber. »Hey, du bist doch diese Shadow die in der Gilde bei den Prüfungen dabei war oder?«, meinte der Bartkauz zu ihr. »Ja, die bin ich. Kennen wir uns etwa?«, fragte Shadow. »Könnte man so sagen. Übrigens ich heiße Rem. Ich war derjenige, der dir bei der Prüfung mit dem Ei zuvor gekommen ist.« »Okay, jetzt erinnere ich mich wieder«, meinte Shadow zu ihm. »Du bist schneller an das Ei rangekommen als ich. Und jetzt bist du mir schon wieder zuvorgekommen. Ist das etwa deine Taktik?« »Könnte man so sagen«, schmunzelte Rem. »Aber jetzt mal Spaß beiseite. Es hat einen Grund, weshalb ich dir zuvorgekommen bin.« »Und der wäre?«, fragte Shadow. »Ich denke, dass die Kriegergilde nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Es wäre ratsam wenn alle, die an den Prüfungen teilnehmen, aussteigen würden. Oder absichtlich die Prüfungen verhauen würden.« »Warum sagst du sowas? Woher willst du wissen, dass die Gilde nicht so ist wie sie scheint?« »Weil ich mehr weiß als du.« »Erzähl mir alles was du weißt Rem. Nur so kann ich verstehen, was du meinst. Und ob ich es nachvollziehen kann.« »Okay, dann mache ich das«, sagte Rem.

Es fing damit an, dass mein Vater früher zu der Gilde gehörte. Er wurde von manchen anderen Eulen in der Gilde sehr hoch angesehen und wollte durch seine Beteiligung an der Gilde das Schlechte aus der Welt schaffen und die se Welt zu einer besseren Welt machen. Er wollte in einer Welt ohne Ausgrenzung oder harte Gewalt leben. Doch sein Kampf für das Gute bedeutete für ihn das Ende. Er wurde on einem Großteil der Gilde verspottet und fertiggemacht. Das war für meinen Vater die Hölle und so sah er keinen anderen Weg als sich zu opfern. Er beging Selbstmord. Und noch heute schwöre ich Rache an der Gilde ,die meinen Vater in den Tod getrieben haben. Ich wollte an den Prüfungen nur teilnehmen, um weit zu kommen und um den Gildenanführer Pan zur Strecke zu bringen. Er war nämlich ,als mein Vater in der Gilde war, schuld an seinem Tod. Deswegen möchte ich auch nicht der Kriegergilde beitreten, sondern Pan, das Oberhaupt der Gilde, opfern. Dafür, dass er nicht an das Gute und an meinen Vater glaubte, sondern ihn in den Tod getrieben hat. Bis heute halte ich an dieser Aufgabe fest. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Selbst wenn ich dabei draufgehe, war es mir das wert. Fortsetzung folgt!  21

This article is from: