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Grenzschutzgruppe 9: die Spezialeinheit der Bundespolizei

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Völlig unerwartet

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Grenzschutzgruppe 9: die Spezialeinheit der Bundespolizei

Die GSG9 ist die Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von Schwerst- und Organisierter Kriminalität (OK). Außerdem ist sie für die Terrorismusbekämpfung zuständig. Ihre Kräfte übernehmen dabei auch Festnahmen für Bundes- und Landesbehörden, sofern die Gefährdungslage besonders hoch ist.

Die GSG9 (Foto) besteht aus mehreren Einheiten mit unterschiedlichen Spezialisierungen.

Foto: GSG9

Immer wichtiger werden in diesem Zusammenhang Verhaftungen im Kampf gegen Cyber-Kriminalität. Sie stellen die Beamten vor besondere Herausforderungen. Denn hier kommt es ganz besonders auf die Beweissicherung im Zuge des Zugriffs an. Herausragende Einsätze in den vergangenen Jahren waren die Festnahme ausländischer Spione hierzulande, die Verhaftung eines ranghohen Mitglieds der deutschen Rockerszene sowie die Festnahme des Attentäters, der einen Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund verüben wollte. Außerdem gab es Einsätze im Zusammenhang mit dem Amoklauf in München sowie dem Terroranschlag auf den Berliner Breitscheidplatz, die beide im Jahr 2016 stattfanden.

Hier profitiert die GSG9, die jährlich etwa 50 bis 60 Einsätze absolviert, von der engen Kooperation mit dem Flugdienst der Bundespolizei. Denn dadurch können die Polizisten jeden Ort in Deutschland sehr schnell erreichen. Weitere Aktionsfelder der GSG9 sind das Lösen von Geiselnahmen sowie Anti-Terror-Einsätze. Auch im Ausland kann die Spezialeinheit tätig werden. Hier gab es bereits Einsätze u.a. in Ägypten und auf den Philippinen. Personenschutzaufträge an deutschen Auslandsvertretungen wurden z.B. im Irak, in Afghanistan, Libyen und Mali wahrgenommen. Im Zuge eines solchen Einsatzes im Jahre 2004 im Irak starben in der Nähe von Falludscha zwei GSG-9-Beamte. Ein weiterer kam bei einem Einsatz im Inland ums Leben. Bisher waren insgesamt vier Tote unter den GSG-9-Angehörigen zu beklagen.

Vier Einsatzeinheiten

Die GSG9 ist in vier Einsatzeinheiten aufgegliedert. Die exakte Anzahl der Einsatzkräfte wird aus Gründen der Geheimhaltung nicht öffentlich bekannt gemacht. Zudem gibt es eine eigene große Unterstützungseinheit, professionelle Entschärfer, Öffnungstechniker, Sanitäter sowie einen eigenen Einsatzarzt. Des Weiteren existieren Aufklärungsspezialisten, die sowohl am Boden als auch aus der Luft Erkenntnisse gewinnen. Seit 2015 besitzt die GSG9 eigene Diensthunde für Zugriffe.

Die Kräfte der ersten Einheit sind für das Präzisionsschützenwesen verantwortlich. Hierfür verfügen sie über unterschiedliche

Waffen und spezielle Aufklärungsmittel. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. das Aufklären von (mehreren) Zielpersonen und unterschiedlichen Zielobjekten. Dies erfolgt aus verschiedensten, getarnten Schützenstellungen im Gelände und im Gebäude. Außerdem können sie sich sehr gut tarnen. Die Ausbildung zum Präzisionsschützen findet dabei abwechselnd GSG-9-intern oder in Zusammenarbeit mit anderen Spezialeinheiten im In- und Ausland statt.

Umfangreiche Ausbildung

Bei der zweiten Einheit der GSG9 handelt es sich um taktische Taucher und Führer von Einsatzbooten. Die Taucher versuchen dabei, sich in maritimen Lagen lautlos und unbemerkt der Einsatzlage zu nähern. Sie setzen auf den Überraschungseffekt beim polizeilichen Gegenüber. Dafür verfügen sie über besondere Tauchgeräte, die dafür sorgen, dass sie von der Wasseroberfläche aus nicht erkannt werden.

Um diese Fähigkeit zu erwerben, müssen die Beamten zunächst den Arbeitstaucherlehrgang bei der Bundespolizei absolvieren. Diesem folgt ein interner Vorbereitungslehrgang, damit die Beamten für drei Wochen an dem Ausbildungslehrgang der Kampfschwimmer der Bundeswehr teilnehmen dürfen. Anschließend erfolgen weitere Übungen innerhalb der GSG-9-Einheit. Inhalte dieser Übungswochen sind z.B. das Tauchen in Strömungsgewässern oder das Austauchen aus einem U-Boot. Die Bootsführer der Einheit sind auf kleine und mittlere Einsatzboote spezialisiert. Mit diesen führen sie Kräfte an Einsatzszenarien heran. Die Gesamtausbildungsdauer der Bootsführer beträgt rund ein Jahr. Die dritte Einheit praktiziert das taktische Fallschirmspringen. Deren Kräfte beherrschen alle Facetten dieser Spezialisierung. Dazu gehören „einfache“ Sprünge, gezielte Sprünge auf kleine Landeflächen, Angleitverfahren mit Gepäck und Sprünge bei völliger Dunkelheit. Hierfür ist jahrelanges Training – auch mit Spezialfallschirmen – vonnöten. Ausgebildet werden diese Beamten insbesondere bei der Bundeswehr. Hier erwerben sie die Grundbefähigung. Anschließend absolvieren sie zahlreiche Übungen und Workshops. Und das sowohl im In- als auch im Ausland. Die Komponente des taktischen Fallschirmspringens sowie die des taktischen Tauchens sind in Deutschland unter polizeilichen Spezialeinheiten einzigartig.

Anzeige-Gesat-180x85mm-FIN.pdf 1 21.09.21 10:07 Schwerpunkt: urbane Einsätze

Die vierte Einheit befindet sich in Berlin. Hier ist sie zentrumsnah angesiedelt. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt sind Einsatzlagen in urbaner Umgebung. Um genügend Personal rekrutieren zu können, wurde bereits ein zweiter Ausbildungsgang ins Leben gerufen. Ob die vierte GSG-9-Einheit dauerhaft an ihrem jetzigen Standort bleibt, muss abgewartet werden. Es war auch schon einmal ein ehemaliges Kasernengelände im Berliner Bezirk Spandau im Gespräch. Alle Bewerberinnen und Bewerber – Frauen sind bislang ausschließlich in den einsatzunterstützenden Bereichen tätig – müssen über eine stark ausgeprägte Team- und Kritikfähigkeit verfügen. Außerdem braucht es eine starke intrinsische Motivation. Laut Kommandeur Jérôme Fuchs befindet sich derzeit die erste Sanitäterin in der Ausbildung zur Fallschirmspringerin.

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