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GLÜHENDE LEIDENSCHAFT

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RUND UM DIE RUHR

RUND UM DIE RUHR

Vulkane sind faszinierend. Ihre majestätische Erscheinung, ihr explosives Temperament und natürlich ihre Unberechenbarkeit üben eine magische Anziehungskraft aus – und machen Sie zu immer beliebteren Reisezielen.

Schroffe Felsen, steile Hänge, eisbedeckte Gipfel, kristallklare Seen, satt-grüne Wälder – Vulkane gehören ohne Zweifel zu den beeindruckendsten Landschaften unserer Erde. Oft sorgen sie mit ihrer weithin sichtbaren Silhouette für die malerische Kulisse an unseren Urlaubsorten, man denke beispielsweise an den Fujijama in Sichtweite der japanischen Hauptstadt Tokio, den alles überragenden Kilimandscharo in Tansania oder den Teide auf Teneriffa. Ihren wahren Reiz offenbaren Vulkane jedoch dann, wenn wir mit ihnen auf Tuchfühlung gehen und uns aufmachen in teils unwirkliche und oft nicht ungefährliche Welten aus Asche, Lava, Dampf und Blubber.

Die größte Anziehungskraft üben dabei natürlich die aktiven Vulkane aus. Von ihnen sind mehr als 1.500 auf unserer Erde bekannt, die meisten davon rund um den Pazifischen Ozean wie beispielsweise der sagenumwobene Kilauea im Hawaii Volcanoes National Park oder die vielen Vulkane Indonesiens, wie der explosive Krakatau zwischen Sumatra und Java, der Karangetang mit seinen fünf Krateröffnungen auf der Insel Siau und viele andere. Um einen aktiven Vulkan "in Aktion" zu erleben, muss man aber nicht bis ans andere Ende der Welt reisen: der Stromboli, gelegen auf der gleichnamigen Mittelmeerinsel (eigentlich IST der Vulkan die Insel) bricht alle paar Minuten aus, oft mit weithin sichtbaren Eruptionen. In Zeiten stärker Aktivität ist er für Touristen gesperrt, zu "normalen" Zeiten kann man ihn jedoch in Begleitung eines Bergführers innerhalb von gut drei Stunden erwandern und das Schauspiel in den drei Kratern vom 150 Meter höher gelegenen Gipfel betrachten – am eindrucksvollsten bei Einbruch der Dunkelheit (keine Sorge, der Abstieg geht mit Stirnlampe und guter Führung vergleichsweise einfach vonstatten).

Gleich neben Stromboli liegen weitere Inseln mit aktiven Vulkanen, allen voran der von dampfenden Schwefelfumarolen übersäte Vulcano (!) mit seinem spektakulären Gran Cratere und, ein Stückchen weiter, Europas mächtigster Vulkan: der Ätna auf Sizilien. Mit Bussen und Seilbahnen ist der Ätna touristisch sehr gut erschlossen, aber deshalb noch lange nicht leicht und gefahrlos zu besteigen, denn in über 3.000 Metern Höhe sorgen Frost, Schnee, Nebel und vereiste Hänge für allerhand Ungemach. Gute Ausrüstung (Helm, gutes Schuhwerk, ausreichend Verpflegung, Atem- schutz) und Vorbereitung sind hier – wie übrigens immer, wenn man sich Vulkanen nähert –besonders wichtig. Die Landschaft rund um den Ätna ist dafür aber auch schlichtweg spektakulär. Erstarrte Lavaströme, kreisrunde Kraterkegel, dichte Wälder mit Pinien, Kastanien, Birken und Ginster sowie Schluchten und Grotten wie die Grotta del Gelo, die einen kleinen Gletscher beherbergt, können hier entdeckt werden.

Auch der Norden Europas ist für Vulkan-Abenteurer ein lohnendes Reiseziel. Island, die größte Vulkaninsel der Welt, lockt mit einer Wunderlandschaft voller Kontraste, Farben und Naturschauspiele von heißen Pools und Geysieren über spektakuläre Wasserfälle und Gletscher bis hin zu atemberaubenden – und unaussprechlichen – Vulkanen wie dem Eyjafjallajökull, einem Plateaugletscher im Süden der Insel, der sich bis auf 1666 Meter über den Meeresspiegel erhebt und nur bei guter Wetterlage zu besteigen ist. Wer dann richtig Feuer gefangen hat, der hat noch eine ganze Welt voller spekakulärer Vulkane auf seiner Bucket-Liste. Mount St. Helens in den USA, Mount Bromo in Indonesien, Irazú in Costa Rica, Pico do Fogo auf den Kapverden –wann brechen Sie aus bzw. auf?!

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