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Die Macht der erfolgsüberzeugten Vorwegnahme
Zwei Jahre darauf meldete der große Betrieb Konkurs an und das begehrte Gebäude stand zum Verkauf.
Am Verkaufstag schien er seinem Traum jedoch nicht näher gekommen zu sein als zwei Jahre zuvor, als er mit seinen Vorstellungsübungen begonnen hatte. Er hatte die ganze Zeit über schwer gearbeitet und die Kundschaft hatte Vertrauen in das kleine Geschäft. Doch zum Erwerb des Anwesens reichten die Einnahmen reichten bei Weitem nicht aus. Es war auch keine Quelle in Sicht, bei der das entsprechende Darlehen aufgenommen werden könnte.
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Die Situation wurde dadurch erschwert, dass dieses Gebäude mit Abstand das begehrteste Anwesen in der ganzen Stadt war und mehrere wohlhabende Geschäftsleute Interesse am Kauf hatten.
Am Verkaufstag betrat ein flüchtiger Bekannter ihr Geschäft und eröffnete ihnen, dass er die Liegenschaft für sie erwerben wolle. (Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände in dieser Transaktion konnte die Familie des Sohnes noch nicht einmal ein Kaufangebot unterbreiten).
Sie dachten zuerst, dass er sich einen Spaß erlauben würde. Doch es war ihm Ernst.
Der Besucher erklärte, dass er den Familienbetrieb bereits eine geraume Zeit beobachtet habe, und dass er an die Rechtschaffenheit der Besitzer glaube. Er würde ihnen das Kapital vorstrecken, weil er dies für eine gute Investition halte. Am selben Tag ging das Anwesen auf sie über.
Das, was der Sohn in seiner Vorstellung gesehen hatte, war nun Realität. Die Ahnung des beinahe fremden Geldgebers war gerechtfertigt.
Heute gehört dieser Familie nicht nur das besagte Geschäft, sondern zahlreiche weitere Geschäfte in ihrem Land.
Der Sohn, der seinen Familiennamen zwei Jahre lang über dem Eingang sah, bevor es wirklich so weit war, wendete eine Technik an, die greifbare Resultate bringt. Indem er das Gefühl des Endzustands beharrlich und allem Anschein zum Trotz vorweggenommen hatte, konnte er seinen Traum verwirklichen.
Beispiel 5
Dieser Fall ist insofern besonders interessant, als zwischen der Anwendung des Gesetzes der Annahme und der sichtbaren Verwirklichung sehr wenig Zeit verstrich.
Eine sehr bekannte Dame suchte mich in tiefer Sorge auf. Sie besaß eine nette Stadtwohnung und ein großes Landhaus.
Aus finanziellen Gründen musste sie die Stadtwohnung vermieten, wenn sie zusammen mit ihrer Familie den Sommer in dem Landhaus verbringen wollten. In den Vorjahren konnte diese Wohnung ohne Weiteres bereits zu Frühjahrsbeginn vermietet werden, aber als die Dame zu mir kam, war die Saison für Untervermietungen während des Sommers bereits vorbei. Die Stadtwohnung war den besten Maklern anvertraut worden, aber es hatte sich kein einziger Interessent gemeldet.
Als sie mir ihre Notlage schilderte, erklärte ich ihr das Gesetz der Annahme und sagte ihr, dass sie damit ihr Problem lösen könne.
Ich empfahl ihr, sich gefühlsmäßig vorzustellen, dass die Wohnung an eine geeignete Person vermietet sei, die sofort einziehen wolle. Sie müsse sich so in diese Situation hineinfühlen, als wäre die Wohnung jetzt bereits zufriedenstellend vermietet.
Ich regte an, dass Sie sich jede Nacht vor dem Einschlafen vorstellen sollte, jetzt nicht mehr in ihrer Wohnung, sondern in einem Bett im Landhaus zu schlafen.
Sie begriff die Zusammenhänge sofort und bestätigte mir, dass sie ab sofort geistig in ihrem Landhaus schlafen würde.
Dieses Gespräch fand an einem Donnerstag statt. Am darauf folgenden Samstag rief sie mich um neun Uhr früh an - von ihrem Landhaus aus. Sie klang aufgeregt und glücklich.
Sie berichtete mir, dass sie am Donnerstag in dem Gefühl eingeschlafen sei, in ihrem anderen Bett im meilenweit entfernten Landhaus zu schlafen. Am Freitag habe sich ein sehr wünschenswerter Mieter gemeldet, der ihr in jeder Hinsicht passend und vertrauenswürdig erschien. Nicht nur, dass dieser Herr die Wohnung gemietet habe, er habe dies auch davon abhängig gemacht, dass er sofort einziehen könne.
Beispiel 6
In der extremen Situation, wie die folgende Situation sie beschreibt, konnte nur eine vorbehaltslose und intensive Anwendung des Gesetzes der Anwendung solche erstaunlichen Ergebnisse bringen.
Vor vier Jahren bat mich ein Freund unserer Familie darum, mit seinem achtundzwanzigjährigen Sohn zu sprechen, dessen Überlebenschancen sehr minimal waren.
Der Sohn litt an einer seltenen Herzkrankheit, welche dazu führte, dass sich das Organ zersetzte.
Langwierige und kostspielige ärztliche Eingriffe hatten keine Besserung gebracht.
Die Ärzte sahen keine Chance auf Heilung. Der Sohn war
bereits seit Langem ans Bett gefesselt, sein Körper war zu einem Skelett abgemagert, das Sprechen und Atmen fielen ihm schwer. Als ich ankam, befanden sich seine Frau und seine zwei kleinen Kinder zu Hause und waren bei unserem Gespräch anwesend.
Ich sagte dem Mann, dass es nur eine Möglichkeit gäbe, nämliche eine Änderung der Geisteshaltung. Da ihn das Sprechen anstrengte, bat ich ihn, nur zu nicken, wenn er meine Ausführungen klar verstanden habe. Damit war er einverstanden.
Ich beschrieb die diversen Aspekte des Gesetzes der Annahme und ging insbesondere darauf ein, dass das Bewusstsein die einzige Realität ist. Ich erzählte ihm, dass ein Umstand nur verändert werden könne, wenn er seinen entsprechenden Bewusstseinszustand ändere. Als besondere Hilfestellung für das Hineinfühlen in den Zustand der Gesundheit regte ich an, dass er sich vorstellen solle, wie der Arzt nach einer Untersuchung verdutzt dreinblicke und ihm die Heilung bescheinige. Er solle sich vorstellen, dass der Arzt seine Werte nochmals prüfen würde, und dann ein ums andere Mal sagen würde: „Das ist ja ein Wunder! Das ist ein Wunder!“
Einige Monate darauf erhielt ich einen Brief, in dem der Sohn von einer wundersamen Besserung berichtete. Bei meinem nächsten Besuch bestätigte er mir das persönlich. Er war völlig gesund und stand wieder aktiv im Berufsleben.
Er sagte mir, dass er ab dem Tag meines ersten Besuches keine Sekunde lang daran gezweifelt habe, dass „es“ funktionieren würde. Er schilderte mir, wie er sich getreulich nach meinem Ratschlag gerichtet habe und sich innerlich völlig geheilt und gesund gesehen habe.
Das ist jetzt vier Jahre her. Dieser Mann ist überzeugt, dass der einzige Grund, warum er heute noch lebt, die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes der Annahme ist.
Beispiel 3
Die folgende Geschichte zeigt, wie ein New Yorker Manager dieses Gesetz erfolgreich anwandte.
Im Herbst 1950 besprach ein Manager einer New Yorker Großbank mit mir ein ernsthaftes Problem, dem er sich gegenübersah.
Er berichtete mir, dass die Chancen für sein berufliches Weiterkommen sehr schlecht aussähen.
Er befände sich nun in den mittleren Lebensjahren und war der Meinung, dass es an der Zeit für eine beträchtliche Positions- und Einkommensverbesserung wäre. Darüber habe er bereits mit seinen Vorgesetzten gesprochen. Diese hätten ihm jedoch beschieden, dass dies unmöglich sei und auch durchblicken lassen, dass er sich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen sollte, falls er mit seiner jetzigen Stellung nicht zufrieden sei.
Der Besucher erklärte, dass er das „große Geld“ verdienen wolle, und dass er ein beträchtliches Einkommen benötige, wenn er seine Wohnverhältnisse aufrecht halten und seinen Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen wolle. Mit dem jetzigen Einkommen sei das unmöglich. Die Ablehnung der Bank, ihm in absehbarer Zeit eine Beförderung in Aussicht zu stellen, hatte ihn verbittert und den tiefen Wunsch erweckt, eine wesentlich besser bezahlte und befriedigendere Arbeitsstelle zu finden.
Er vertraute mir an, dass er am liebsten Investmentfonds einer Großinstitution, zum Beispiel einer Stiftung oder anerkannten Universität, verwalten würde.
Ich erklärte ihm das Gesetz der Annahme und wies auch darauf hin, dass seine aktuelle Lage nur ein Ausdruck seines bisherigen Selbstbilds sei. Neville Goddard: Bewusstsein ist alles - Seite 15 -