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Die Wissenschaft der Selbstbeherrschung

Statt blindlings vorzugehen und wirren Gedanken zu frönen, wie es von äußeren Anreizen ausgelöst wird, richtet er sein Denken und Tun nunmehr nach diesem zentralen Prinzip aus.

Jetzt handelt er nicht mehr aus sich heraus, sondern tut das, was richtig ist, und zwar in universeller und ewiger Hinsicht.

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Er ist nun nicht mehr Sklave seiner Natur und der Umstände, sondern er ist zum Meister seiner Natur und der Umstände geworden.

Nun wird er nicht mehr von den Kräften seines Denkens nicht mehr ziellos herumgewirbelt, sondern steuert und leitet diese Kräfte auf das Erreichen seiner Ziele hin.

Nachdem er seine Eigenarten nun im Griff hat, und sich sowohl in Gedanken als auch in der Tat nach dem Gesetz der Rechtschaffenheit richtet, da etwaige Verstöße gegen dieses Gesetz Leid und Misserfolge nach sich ziehen würden, wächst er über Sündhaftigkeit, Leiden, Sorgen und Zweifel hinaus und wird zu einem starken, ruhigen und ausgeglichenen Menschen.

5. Reines Wissen

Durch richtiges Denken und Handeln erbringt er aufgrund seiner Erfahrung den Beweis für das Bestehen eines geistigen Gesetzes, das für alle menschlichen Angelegenheiten und Ereignisse, sowohl auf individueller wie auch auf nationaler Ebene, das einheitliche Leitprinzip ist.

Indem er die Selbstbeherrschung zu meistern lernt, erwirbt er geistiges Wissen. Er erreicht den Punkt, an dem er, gleich dem Naturwissenschaftler, als Wissender bezeichnet werden kann.

Er hat nun die Wissenschaft der Selbstbeherrschung gemeistert und Wissen aus Unwissen, Ordnung aus Verwirrung, erzeugt.

Er hat das Wissen über das Selbst erlangt, welches das Wissen der gesamten Menschheit beinhaltet, das Wissen über das eigene Leben, welches das Leben aller Menschen beinhaltet, da alle Bewusstseine im Grunde dasselbe sind und sich nur graduell unterscheiden, jedoch alle demselben universellen Gesetz unterliegen. Gleiche Gedanken und Taten werden immer zu den gleichen Ergebnissen führen, unabhängig davon, wer sie verursacht hat.

Wie auch bei der Naturwissenschaft, wird dieses Frieden verursachende Wissen nicht auf einmal erworben. Wenn dem so wäre, würde das Ziel der Weiterentwicklung vereitelt und es widerspricht der Natur der Dinge, nicht zur Reife zu gelangen. Derjenige, der dieses Wissen nur für sein eigenes Glück zu erwerben versucht, würde damit sicherlich scheitern.

Auf den fünften Schritt des reinen Wissens folgt deshalb ein weiterer, nämlich der der Weisheit.

Hierbei geht es um die richtige Anwendung des gelernten Wissens. Das unbeschränkte und selbstlose Ergießen des Ergebnisses seiner eigenen Arbeit über die Welt, was dem Fortschritt und der Erhabenheit der Menschheit zugutekommt.

Von Menschen, die nicht an der Läuterung ihrer eigenen Wesensart gearbeitet haben, kann man sagen, dass sie zwischen gut und schlecht nicht eindeutig zu unterscheiden wissen. Diese Menschen greifen nach den Dingen, die ihnen Vergnügen bereiten und versuchen, andere Dinge, die ihrer Meinung nach Unangenehmes mit sich bringen, zu vermeiden.

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