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Doppeltes Jubiläum
Als das „Wislyz“ Meran (wie das Realgymnasium umgangssprachlich genannt wurde) vor genau 50 Jahren gegründet wurde, war es bald in aller Munde, als „wilde“ Schule, die immer wieder für Schlagzeilen sorgte. „Das war damals schon eine offene Schule, die uns geprägt hat“, erinnern sich die Schülerinnen und Schüler der Gründerzeit. Zwanzig Jahre später wurde die Gewerbeoberschule aus der Taufe gehoben, Merans erste technische Oberschule.
von Josef Prantl
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Am 6. Oktober wird doppeltes Jubiläum gefeiert. Der Landeshauptmann persönlich hat sich angekündigt. Er wird zum Th ema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sprechen. „Wir engagierten uns für eine demokratische Grundhaltung, für Innovation, für Freiräume für Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler, für eine gute, vertrauensvolle Schulgemeinschaft “, erinnert sich Angelika Janz, die 25 Jahre Englisch am Realgymnasium „Albert Einstein“ unterrichtet hat. Den Namen gab sich die Schule 1982, nachdem Michael Gaismair
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Chorausfl ug mit Prof. Veit Pamer 1986 Wislyz-Schülerinnen 1980
oder Josef Mayr- Nusser die Schülerschaft nicht so richtig überzeugt hatten. Einstein verband die Welt der Natur- und Geisteswissenschaft en wie wenig andere, was ja auch das Profi l dieses wissenschaft lichen Gymnasiums ausmacht. „Eine Schule, die stets mit der Zeit ging und etwas Besonderes ist, mit einem fortschrittlichen Kollegium und kritischen Schülerinnen und Schülern“, sagt Berta Rauch. Sie unterrichtete 33 Jahre Mathematik am RG.
Das Wissenschaftliche Lyzeum
Begonnen hat alles im Schuljahr 1972/73. Die Schule kam zuerst einmal unter die Obhut des Humanistischen Gymnasiums Meran mit Direktor Franz Kurz. Dabei war eine Woche vor Schulbeginn noch nicht einmal sicher, ob die neue Schule überhaupt starten darf. Erst vier Tage vor Beginn kam das erlösende Telegramm aus Rom. Im ehemaligen Rathaus in Untermais fand das Wissenschaft liche Lyzeum eine erste provisorische Bleibe. Übrigens derselbe Ort, an dem zwei Jahrzehnte später auch die Geschichte der Technologischen Fachoberschule beginnen sollte.
Meran braucht auch eine technische Oberschule
Die GOB, heute Technologische Fachoberschule, startete im Schuljahr 1991/92 mit einer 1. Klasse als Außenstelle der Gewerbeoberschule Bozen. „Am Nachmittag des ersten Schultages kam die Einrichtung“, erinnert sich Walter Bernard, Lehrer der ersten Stunde. Er leitete auch den Aufb au der Meraner Zweigstelle. „Als kleiner Ableger der Bozner Gewerbeoberschule entstand in Meran eine kleine technische Schule für ein Einzugsgebiet, das vom Burggrafenamt, über das Passeier- und Ultental bis hinauf zum Reschen und nach Langtaufers reicht. Sehr bald gab es nach dem Biennium schon die Fachrichtungen Bauwesen und Elektronik, in der Folge auch Bestrebungen, eine landwirtschaft liche Fachrichtung oder Gartenbau zu führen. Untergebracht waren die Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler nicht in einer wirklichen Schule, aber dem ‚Schulgeist’ tat dies keinen Abbruch und es entwickelte sich eine familiäre Atmosphäre. Der Direktor der Gewerbeoberschule Bozen war ein selten gesehener Besucher und mischte sich kaum in die Angelegenheiten der GOB Meran ein, was schon früh zu einer ‚eigenständigen und selbstbewussten Schulgemeinschaft ‘ führte“, schreibt der spätere langjährige Schuldirektor Franz Josef Oberstaller in seinen Erinnerungen.
Umzug ins Paradiso
Kuriosum am Rande: Das „Wislyz“ schafft es, 4 Jahre nach der Gründung schon eine Maturaklasse zu haben. Im zweiten Schuljahr war zeitgleich auch eine dritte Klasse mit Schülerinnen und Schülern, die von Bozen nach Meran gewechselt haben, errichtet worden. 1975 bekam die Schule im „Paradiso“ in der Verdistraße eine bessere Bleibe und Englisch wurde als Wahlfach eingeführt. Das „Paradiso“, ursprünglich die im Ansitzstil erbaute Villa „Bergschlössl“, prägte mit seiner einzigartigen Parkanlage über viele Jahre hinweg das Schulleben. 1976 bekam das Realgymnasium seine heutige Bezeichnung und wurde eine eigenständige Direktion mit Anton Töchterle als beauft ragten Direktor.
Maturafiasko
1977 war ein besonderes Jahr. Damals haben es die Maturanten der 5B sogar in die Zeitung geschafft . Der Grund war leider kein erfreulicher. Die Hälft e der Klasse wurde für unreif erklärt. Ein Skandal, den die Medien aufgegriffen haben. Es sei, so die äußere Wahrnehmung, ein Exempel an einer „Revoluzzerklasse“ statuiert worden. Direktor Töchterle musste sich öff entlich rechtfertigen. Interessanterweise nicht, warum so viele durchgefallen sind, sondern warum denn alle zugelassen worden sind, wenn sie doch so schlecht waren. In den darauff olgenden Jahren wurden wichtige Weichen gestellt. Mit Joseph Torggler bekam das „Wislyz“ seinen ersten regulären Direktor. Englisch wurde in Südtirol zum ersten Mal als Pfl ichtfach eingeführt, und den naturwissenschaft lichen Fächern wurde weiterer Raum gewährt. Bereits 1978 hat Prof. Franz Lanthaler einen „Informationsmarkt“ angeboten, bei dem sich Schülerinnen und Schüler mit Th emen wie Lerntypen, lernpsychologische Vorgänge oder Argumentationstechniken auseinandersetzen konnten. Th emen, auf die man anderenorts erst viele Jahre später gestoßen ist. In derselben Zeit wurde von Prof. Veit Pamer der Schulchor gegründet und über Jahrzehnte geleitet.
Umzug in den Neubau im Schulzentrum
1984 konnte die Schule in das „Gratscher Schuldorf“ oder „School Village“, wie es die Zeitungen nannten, umziehen – an den Ort, an dem das Realgymnasium bis heute zu fi nden ist. Die Geschichte der Schule war auch in den folgenden Jahrzehnten nicht weniger bewegt.
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Weihnachtsfeier mit dem späteren Schulamtsleiter Walter Stifter 1983 TFO-Italienisch-Sprachwoche auf Elba 2008
Vom ersten angekauft en Computer, dem unter Direktor Georg Mühlberger neu eingeführten Fach Informatik und der hauptamtlich eingestellten Bibliothekarin sowie der Mitarbeit an der Schülercharta bis zur Schulwebsite und einer eigenen Schülerzeitung mit dem Namen „Die Wanze“ war das Leben am RG immer in Bewegung.
Errichtung der Fachrichtung Bauwesen an der GOB
Fünf Jahre nach ihrer Gründung startete im Schuljahr 1995/96 an der GOB die Fachrichtung Bauwesen, und damit bestand die Möglichkeit, auch in Meran eine GOB-Matura zu machen. Schon damals wurde der Raummangel zum größten Problem. Die angelaufenen Restaurierungsarbeiten in Untermais zogen sich hin. Bald war klar: die Schule brauchte neuen Platz. 2001 hat sie diesen bekommen, und zwar in der Otto-Huber-Straße in einem Neubau. „Nachdem die Gemeinde Meran Eigenbedarf am alten Gemeindehaus in der Matteottistraße angemeldet hatte, musste für die Gewerbeoberschule ein neues Gebäude gesucht werden, welches provisorisch im Neubau in der Otto-Huber-Straße Nr. 74 gefunden wurde. Das Haus wurde vom Land als Ausweichschulhaus schlüsselfertig erworben, wobei das Erdgeschoss beim Besitzer, der Evangelischen Gemeinde, verblieb“, schreibt Franz Josef Oberstaller in seinen Erinnerungen.
Zusammenlegung von RG und TFO GOB-Zweigstelle wurde 1999 dem Meraner Realgymnasium angeschlossen und Peter Duregger übernahm die Leitung der beiden Schulen. Von oben verordnet und keine Liebeshochzeit war diese Zusammenlegung. Duregger erinnert sich: „Die erste gemeinsame Sitzung, die Eröff nungskonferenz, hatte ich im schönen ehemaligen Ratssaal in der Matteotti-Straße festgelegt. Der Saal, zwar weltlich ausgemalt, hatte etwas von einer Kirche, und so waren vom Präsidium aus gesehen links in den Stuhlreihen die Kollegen des Realgymnasiums, rechts die Kollegen der Gewerbeoberfraktion versammelt. Fast möchte man sagen, links das Wort, rechts die Tat. Jedenfalls geriet diese erste Tuchfühlung bei gleichzeitig neuer Schulleitung zu einer denkwürdigen Veranstaltung.“ Ihm gelang es dann auch eine 2. Fachrichtung einzuführen, Elektronik und Nachrichtentechnik, die einzige bis heute in Südtirol.
Namensgeber Oskar von Miller
2007 erhielt die GOB einen Namen. Zur Auswahl standen Clemens Holzmeister, Nikola Tesla, Lise Meitner. Die Wahl fi el schließlich auf Oskar von Miller, den Münchner Wasserkraft pionier und Bauingenieur, der auch das E-Kraft werk auf der Töll geplant hat. Spiegeln sich in seiner Person doch sehr gut die zwei Fachrichtungen wider, Bauwesen und Elektronik, war die Meinung im Kollegium. Mit dem Schuljahr 2002/03 übernahm Ferruccio Delle Cave das Direktorenamt. Ein Jahr später wurde die Fachrichtung „Elektronik und Nachrichtentechnik“ in das Schulzentrum ausgelagert. Gebhard Kirchler und Ferruccio delle Cave leiteten in den kommenden Jahren die zwei Schulen. „Zwei Schulen zu leiten, die sich in Inhalten und historische Entwicklungen vollkommen unterschiedlich darstellen und gestalten lassen, war für mich von 2002 bis 2007 als Direktor der Gewerbeoberschule „Oskar von Miller“ und zugleich des Realgymnasiums „Albert Einstein“ eine durchweg ernst zu nehmende Herausforderung, die ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl für gewachsene Traditionen und vollkommen verschiedene Stilformen in Didaktik und Verständnis von Unterricht erforderte“, erinnert sich Delle Cave. Unter Franz Josef Oberstaller, der Schulführungskraft , die dem Realgymnasium und der TFO mit elf Jahren am längsten vorstand, kam es zu weiteren Neuerungen. Darunter kleinere Änderungen, die doch tag täglich spürbar waren, wie die Abschaff ung der Schulglocke, und größere wie das digitale Register, die Laptop-Klassen, die Science Night, der Memorial Day, Tagungen zu aktuellen Th emen mit Persönlichkeiten des öff entliche Lebens und die Fahrten in die „europäische Hauptstadt“ Brüssel. Überhaupt spielte Europa eine nicht geringe Rolle. Schon 2006 nahmen Schülerinnen und Schülerdes Realgymnasiums an Europäischen Schulsportfesten teil. Und mit dem jährlich im Schulzentrum abgehaltenen Europatag rund um den 9. Mai wurde ein sichtbares Zeichen der europäischen Idee nach außen gesetzt.
Alle unter einem Dach
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Schlüsselübergabe: Alt-LH Durnwalder und ehemaliger Landesrat Mussner (l) Technik und Naturwissenschaft sind die Schwerpunkte der Schule
Schulen. Die Schülerzahlen waren in den Jahrzehnten derart gestiegen, dass die Schule aus allen Nähten platzte. Mit dem Schuljahr 2012/13 konnte die Technologische Fachoberschule, wie die GOB seit der Oberstufenreform 2011 bezeichnet wird, endlich ins Schulzentrum ziehen. Dort waren der Altbau einer Generalrenovierung unterzogen und ein neuer Zubau errichtet worden (Kosten: rund 14 Millionen Euro), der dem Realgymnasium und der Technologischen Fachoberschule endlich das gemeinsames Zuhause bot. 2018 erfolgte die bisher letzte Staff elübergabe. Am 31. August wurde Direktor Oberstaller mit einer großen Feier an der Schule in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seither lenkt Alois Heinrich Weis die Geschicke des Realgymnasiums und der Technologischen Fachoberschule. Heute lernen und arbeiten rund 700 Schülerinnen und Schüler mit 100 Lehrpersonen am Realgymnasium und an der Technologischen Fachoberschule im Meraner Schulzentrum.
FELICIA WILL FÜR IHRE LL FÜR IHRE AUGEN NUR DAS BESTE UR DAS BESTE !
KOMM ZU
PICHLER‘S OPTIC
IN LANA
SEHTEST
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