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Norbert Wackernell

Wackernell in seinem Studio in der Bozner Kapuzinergasse in den 1960er-Jahren

Der Name Norbert Wackernell ist dem interessierten Zeitungsleser nicht unbekannt. Ging es um die Nord-West-Umfahrung oder um den Mobilitätsplan für Meran, kam man an ihm nicht vorbei. „Wackernell zählt zu den bedeutendsten Ingenieuren Südtirols“, sagt Leo Hillebrand, der nun eine Biografie über ihn verfasst hat. Bekannt wurde Wackernell mit unkonventionellen Vorschlägen für alpine Flughäfen, kühnen Entwürfen transalpiner Autobahnstraßen und kreativen Lösungen innerstädtischer Verkehrsprobleme.

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von Josef Prantl

Sein Name taucht schon sehr früh in den Medien auf. Etwa als er 1961 von einem Meraner Promotorenkomitee beauft ragt wurde, eine Trasse der Brennerautobahn über das Passeier- und Etschtal zu planen. Wackernell war aber auch geschichtlich sehr interessiert. Er betrieb historische Studien, veröff entlichte mehrere davon im „Schlern“ und schrieb auch Bücher zur Meraner Stadtgeschichte.

Behütete Kindheit in Meran tern ein Lebensmittelgeschäft führten, in behütete Verhältnisse hineingeboren, besuchte er in Meran das Humanistische Gymnasium, machte die Matura aber aufgrund der Umstände erst nach dem Krieg am Realgymnasium. Sein Vater war Ingenieur, zählte also zur Bildungselite der Stadt. Die Familie der Mutter betrieb in der Passeirer Gasse nahe der Santer Klause einen Gemischtwarenladen. Vater Wilhelm hatte gleich nach dem Ersten Weltkrieg am Turiner Politecnico Elektrotechnik studiert und sich dann berufl ich in Südtirol etabliert, wo er über lange Jahre die E-Zentrale in Forst bei Algund betreute. Zu seinen wichtigsten Projekten zählte die Realisierung der Hochspannungsleitung von der Forster Zentrale über den Jaufenpass nach Sterzing. 1946 schafft e Nobert Wackernell am Realgymnasium die Matura und schrieb sich am Mai länder Politecnico in das Fach Hoch- und Tiefb au ein. Nach dem Studium und dem geleisteten Militärdienst kehrt er 1953 nach Meran zurück, wo er vorerst mit den Eltern in einem Haus am Tappeinerweg lebte. 1954 folgt die Übersiedlung nach Bo-

zen, Wackernell behielt seinen zweiten Wohnsitz in Meran bei, wo er sich vor allem in der wärmeren Jahreszeit aufh ielt. In den 1950er-Jahren realisierte er mehrere große Beregnungsanlagen im Raum Meran. 1961 erhielt er von der Meraner Kurverwaltung den Auft rag, ein Projekt zur „Meraner Trasse“ der Brennerautobahn auszuarbeiten. Nach lang anhaltenden öff entlichen Kontroversen wurde die Autobahn zwar dann doch über Brixen geführt, über sein Projekt wurde der Ingenieur jedoch in Südtirol schlagartig bekannt. Ab den 1960er-Jahren projektierte Wackernell in Meran sowohl Wohnhäuser als auch Gewerbebauten. Wichtigstes Beispiel ist die Firma Zipperle, deren in den letzten 50 Jahren entstandene Gebäude in der Max-Valier-Straße ausnahmslos von Wackernell geplant wurden.

Der Verkehrsplaner

Seit den 1960er-Jahren setzte sich Wackernell aktiv mit der Verkehrsinfrastruktur in Meran auseinander, was in einer Reihe von Projekten zum Ausdruck kam. Wichtigste Beispiele: die „Passerdamm-Variante“ als eine mit geringem Aufwand umsetzbare Option, die Stadt vom Durchzugsverkehr zu entlasten. Wackernell gilt auch als „Vater“ der derzeit im Bau befi ndlichen Nordwestumfahrung, deren Umsetzung er mit mehreren Projekten bis zu seinem Rückzug 2006 begleitete. Der von Wackernell geplanten und 1999 - 2003 verwirklichten großräumigen Umfahrung von Naturns-Staben durch zwei Tunnels kam eine wichtige Vorbildwirkung für verschiedene, später verwirklichte Landesprojekte zu (Sarntal, Umfahrungen Unterland usw.).

Vielseitig interessiert

Sein ausgeprägtes historisches Interesse kam in mehreren Arbeiten mit Schwerpunkt Meran in Altertum und Mittelalter zum Ausdruck. Bereits als Student in Mailand verfasste er die umfangreiche Studie „Die Entstehung der Stadt Meran“. Seit den 1990er-Jahren setzte er sich in mehreren, u. a. im „Schlern“ publizierten Beiträgen mit der Geschichte des Pulverturms, der Via Claudia Augusta oder der Entstehung der Lauben auseinander. Dr. Ing. Norbert Wackernell starb am 17. November im Alter von 93 Jahren 2020 und liegt am Städtischen Friedhof in Meran begraben.

Leo Hillebrand hat eine ausführliche Biografi e über Nobert Wackernell verfasst, die demnächst erscheint. Die BAZ sprach mit dem Historiker.

Sie haben sich intensiv mit dem Meraner Ingenieur Norbert Wackernell beschäftigt. Was macht diesen Mann so außergewöhnlich? Leo Hillebrand: Eindeutig die Vielseitigkeit auf hohem Niveau. Schon als Ingenieur betätigte er sich erfolgreich in völlig unterschiedlichen Bereichen. Wackernell projektierte so unterschiedliche Dinge wie Laufställe, Lang laufl oipen oder Kegelbahnen. Noch mehr verblüfft e mich seine wissenschaft lich-künstlerische Ader: Er hinterließ eine Sammlung erstklassiger Federzeichnungen, entwickelte auf bestimmten geschichtlichen Feldern sowohl Ehrgeiz als auch Kompetenz. Kurzum: Er war das genaue Gegenteil eines Fachidioten.

Wie sind Sie überhaupt dazu kommen, über Wackernell eine Biografi e zu schreiben? Über meine Mitarbeit am Dorfb uch Nals, wo ich den Bereich Landwirtschaft betreute. Da Wackernell Mitte der 1950er-Jahre für die Beregnungsgenossenschaft eine große Anlage errichtete, rief ich in seinem Studio wegen Unterlagen an. Ich staunte nicht schlecht, dass so viele Jahrzehnte später am anderen Ende der Leitung nicht ein Nachfolger antwortete, sondern der Ingenieur selbst.

Wie war der private Norbert Wackernell? Ich erlebte ihn als sehr umgänglichen, uneitlen alten Herrn. Ich weiß aber, dass er in jüngeren Jahren gegenüber seinem Umfeld sehr fordernd auft reten konnte. Er leistete viel, erwartete aber auch viel, sowohl von seinen Kindern als auch von seinen Mitarbeitern und Schülern.

Ihre Biografi e trägt den Titel „Wackernells Visionen“. Können Sie uns die wichtigsten dieser Visionen kurz vorstellen? Wenn man sich heute manche seiner Studien und Projekte ansieht, wirken diese gar nicht besonders originell. Das Bemerkenswerte daran ist aber: Sie sind zum Teil 50, 60 Jahre alt! Er sah also immer wieder Trends frühzeitig voraus, wie z. B. Stichwort nachhaltiges Bauen. Soviel geistige Off enheit kam nicht von ungefähr: Er brach bereits in der Nachkriegszeit aus der Enge Südtirols aus, ließ sich nicht zuletzt auf seinen zahllosen Reisen inspirieren.

Eine der letzten Aufnahmen mit Norbert Wackernell (Bildmitte mit Gehstock) anlässlich der Eröffnung des 2. Bauloses der Nordwestumfahrung

Wackernell hat immer wieder auch recht utopische Studien vorgestellt, die für Aufsehen sorgten: Hirngespinste oder kreative Lösungsvorschläge? Eindeutig letzteres. Wobei einzuräumen ist, dass auch Wackernell vor Fehlschlägen nicht gefeit war. Einmal wollte er das klassische Surfb rett zu einem Surfk atamaran weiterentwickeln. Obwohl er viel Zeit investierte, erwies sich die Konstruktion als dermaßen schwerfällig, dass er selbst von einem „Desaster“ sprach.

Zahlreiche Patente sollen von ihm stammen? Bereits als ganz jungem Ingenieur gelang es ihm, seinen „MotoSchirm“ – einen Regenschutz für Motorräder – gewinnbringend in Deutschland zu verkaufen. Mit Abstand am Wichtigsten wurde aber sein Raumfachwerk „WACO-System“, mit dem er international in der ersten Liga mitspielte und zum Teil sogar Konkurrenten wie den Mannesmann-Konzern ausstach.

Wackernell vertrat gerne Lösungen, die recht aufwendig und auch teuer waren, wie etwa Umfahrungsstraßen in Tunnels zu versetzen. Hat sich das letztlich bewährt? Da stellt sich die Frage, wie viel nachhaltiges Bauen einer Gesellschaft wert ist. Wackernell war der Verkehr als belastender Faktor für die Anrainer sehr früh bewusst. Eine Tunnellösung oder eine weiter ausgreifende Routenführung kosten, bieten aber der Umgebung auch viel an Lebensqualität.

Er gilt als Vater der Meraner Nord-West-Umfahrung, mit seiner Passerdamm-Variante überraschte er dann aber doch? Bei wenigen seiner Projekte gehen die Meinungen dermaßen auseinander wie bei seinem Ansatz, den südlichen Damm der Passer über mehrere Kilometer zu einer unterirdischen Durchfahrtsstraße auszubauen. Ein kleines Teilstück ist beim Th ermen-Neubau verwirklicht worden. Er selbst zeigte sich bis zuletzt überzeugt von der Bonität der Variante, andere Ingenieure wie Manfred Ebner betonen die damit verbundenen Probleme, etwa die Frage der Ablösung der Anrainer.

Die Auseinandersetzung mit historischen Gebäuden spielt im Schaffen Wackernells eine zentrale Rolle. Wo überall zeigt sich bis heute die Handschrift Wackernells in der Südtiroler Architektur? Wackernell war an der Sanierung bzw. Sicherung so symbolträchtiger Ensembles wie Schloss Tirol, Kloster Säben oder der Bozner Pfarrkirche beteiligt. Viel wichtiger war aber sein Engagement für den Erhalt der Bozner Talferbrücke. Die monatelange, öff entlichkeitswirksam ausgetragene Auseinandersetzung um Abriss oder Erhalt trug in der Südtiroler Bevölkerung zu einem Umdenken im Umgang mit historischer Bausubstanz bei. In den 1960er- und 1970-Jahren hatte im Baubereich ja ein regelrechter Kult um das Neue geherrscht.

Der Sportpalast in Kuweit City (1976) wurde mit dem von Wackernell entwickelten WACO-System errichtet. Was ist darunter zu verstehen? Das von Wackernell patentierte WACO-System ist eine spezielle Stahldachkonstruktion, die gegenüber vergleichbaren Aufb auten in logistischer, fi nanzieller und ästhetischer Hinsicht klare Vorteile bot. Die Auft raggeber wa ren besonders von der Idee angetan, dass ein Bombentreff er nicht gleich das ganze Dach zerstört, sondern nur den unmittelbar betroffenen Bereich. Sie ahnten Wackernell zufolge die kommenden Auseinandersetzungen mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein schon voraus.

MeBo alternativ betiteln Sie ein Kapitel in Ihrem Buch. Was war die Alternative, die Wackernell anstelle der Schnellstraße vorschwebte? Zusammen mit seinem Freund, dem Bozner Architekten Hanns von Klebelsberg, wollte er die MeBo nicht mitten im Tal bauen, sondern

Wackernell-Projekt der Brennerautobahn über Meran mit dem vorgesehenen Jaufentunnel aus dem Jahr 1961

am orografi sch linken Rand des Etschtals, und zwar oberhalb der Ortschaft en. Mit einem Leitgedanken: die Etsch von Meran bis Bozen renaturieren und große Areale in Naherholungszonen für Anwohner und Feriengäste umwandeln.

Als sein „Steckenpferd“ bezeichnete Wackernell das Projekt zur Verlegung des Bozner Flughafens von St. Jakob hinauf nach Kohlern. Wirklich ein kühner Plan? Ja, weil ein Flughafen auf einem Berg damals eindeutig ein Tabu darstellte – obwohl die Südtiroler gleichzeitig in großem Stil darangingen, die Berge dem Massentourismus verfügbar zu machen. Wackernells Überlegung war ganz simpel: Verlegung des von der Bevölkerung immer schon skeptisch beäugten Flughafens weg vom Bozner Ballungsraum in eine abgelegene Zone. Bemerkenswert: Die Frage der Flughafenzufahrt verknüpft e er mit Vorschlägen zur Umfahrung der Landeshauptstadt.

In Mals gab es eine „Wackernell-Kaserne“: Was hat es damit auf sich? Die Kaserne war nach Siegfried Wackernell benannt, einem Onkel von Norbert. Wackernell war 1928 beim Aufstand der Libyer gegen die italienische Besatzung in einen Hinterhalt geraten und gefallen. Das faschistische Regime beerdigte ihn mit großem Pomp und benannte die Kaserne in Mals nach ihm, um öff entlich zu betonen, dass nun auch die Südtiroler die politischen Ziele des Regimes teilten.

Wackernells Leidenschaft galt auch der Geschichte. Er schrieb Bücher und veröffentlichte im „Schlern“. Woran galt sein besonderes Interesse? Eindeutig dem historischen Meran. In seinem Studio in der Bozner Andreas-Hofer-Straße hing denn auch über Jahrzehnte eine große Stadtkarte aus dem 17. Jahrhundert. Th emen wie die Entstehung der einzel-

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Der Historiker Leo Hillebrand verfasste eine Biografi e über Norbert Wackernell Norbert Wackernell vor der Tarbela-Staumauer in Pakistan Der mit Wackernells patentiertem Raumfachwerk „WACO- Sys tem“ errichtete Sportpalast in Kuweit City, 1980er-Jahre

nen Stadtviertel, die Via Claudia Augusta und vor allem die Geschichte des Pulverturms, in dessen Schatten er ja aufwuchs, faszinierten ihn bis zuletzt.

Sein mit 92 Jahren veröffentlichtes Buch lautet „Der Zorn der Piltrude und der Bischof 2019“: Worum geht es darin? Wackernell entwickelt seine Erzählung auf der Basis eines frühmittelalterlichen Ereignisses: Unter seinem Wohnhaus am Küchelberg war historischen Quellen zufolge 730 ein Junge namens Arbeus in den steilen Felsen gestürzt. Er konnte jedoch heil gerettet werden und schrieb dies einem Wunder des bayerischen Bischofs Korbinian zu, dessen Nachfolge er später antrat.

Sie zitieren in Ihrem Buch Landeshauptmann Luis Durnwalder, der Wackernell als einen Visionär bezeichnet, der stets „weiter zu schauen“ suchte. Was ist sein Vermächtnis an die Zukunft? Eigentlich Anliegen, die auff allend zeitgeistig klingen. Nach nachhaltigen Lösungen suchen, Synergien bilden, Dinge im Kontext sehen – das waren seine Leitlinien.

Laborfonds – Bedeutung der Zusatzrente

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In den letzten Wochen machte der Zusatzrentenfonds Laborfonds auf sich aufmerksam. Mit einer regionalen Imagekampage weist Laborfonds auf die Bedeutung der Zusatzrente hin. Botschaft er sind Mitglieder. Sie erzählen ihre persönlichen Geschichten und informieren, warum sie Laborfonds beigetreten sind und welche Vorteile der Fonds mit sich bringt. „Es geht darum, den Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung zu steigern und aufzuzeigen, dass Laborfonds für jede Zielgruppe eine bedarfsgerechte Lösung bereithält,“ betont Vize-Präsident Enzo Bassetti.

Die aktuellen Zahlen können sich sehen lassen

Mit Stand 31. 10. 2021 zählt der regionale Zusatzrentenfonds Laborfonds 130.197 Mitglieder, das ist ein Zuwachs von 2965 Mitgliedern seit Jahresbeginn. Das Gesamtvermögen des Fonds beläuft sich auf 3,5 Milliarden. Drei der vier Investitionslinien haben sich seit Jahresbeginn positiv entwickelt: die Vorsichtig-Ethische Linie mit plus 2,75 Prozent, die Ausgewogene Linie mit plus 3,62 Prozent und die Dynamische Linie mit plus 10,11 Prozent; letztere hat im Vorjahr die höchste Rendite unter den geschlossenen Pensionsfonds in Italien erzielt. Die Garantierte Linie zeigt hingegen als einzige Investitionslinie ein leichtes Minus von 0,02 Prozent seit Jahresbeginn auf.

Interaktion auf den Social-Media-Plattformen

Für einen direkten Kontakt mit Arbeitnehmer/innen und Interessierten nutzt Laborfonds die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram. Kürzlich konnten die Follower ihr Finanzwissen testen, indem sie an einer Reihe von Quizfragen teilnahmen. „Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu erreichen, ein Umfeld zu schaff en, in dem Informationen leicht zu fi nden sind, und die Bevölkerung – egal ob jung oder alt – dazu zu animieren, am fi nanziellen und wirtschaft lichen Leben näher teilzunehmen. Es ist uns wichtig, eine direkte Interaktion und die aktive Beteiligung mit den Nutzerinnen und Nutzern zu fördern,“ erklärt Vize-Generaldirektorin Christine Tschöll.

Über Laborfonds

Laborfonds wurde von den Sozialpartnern der Region Trentino-Südtirol im Jahr 1998 als gemeinnütziger Verein mit starker Unterstützung der Region Trentino-Südtirol gegründet und ist seit 2000 als geschlossener Zusatzrentenfonds offi ziell aktiv. Der Fonds gehört seinen über 130.000 Mitgliedern, den Arbeitnehmerinnen und Arbeitgebern, und vertritt rein deren Interessen. Die Mitglieder wählen ihre Vertreter, die somit selbst über die Zukunft und die Vermehrung des gemeinsam angesparten Kapitals entscheiden. Die Stärken von Laborfonds sind die mehrjährigen Erfolge in der Verwaltung des eingezahlten Kapitals und die damit verbundene Wertsteigerung der Zusatzrente für die Mitglieder, was das Vertrauen in den Fonds über die Jahre gestärkt hat; zudem der verpfl ichtende Arbeitgeberbeitrag und die niedrigen Verwaltungskosten einer gemeinnützigen Organisation.

Lasst Blumen sprechen

Margit Klammers Aufruf zu mehr Klimaschutz

Vertretungen aus aller Welt haben zwei Wochen lang im schottischen Glasgow über die Zukunft des Planeten verhandelt. Für die einen ist die UN-Klimakonferenz 2021 ein kleiner Schritt hin zur Rettung der Welt, für die anderen waren die Verhandlungen zwischen den Weltenführern nichts mehr als leere Worte. Auch wenn uns Corona viel näher liegt, bleibt die Klimakrise die größere Gefahr, der die Menschheit ausgesetzt ist. Klimaforscher weisen gebetsmühlenartig darauf hin. Auch die Kunst. „Der Künstler, die Künstlerin ist dazu berufen über das Leben, die Gesellschaft , die Natur nachzudenken“, sagt Margit Klammer. „Es ist sein bzw. ihr Dienst an den Menschen, die eigenen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen“, so die Meraner Künstlerin.

Blumen für eine blühende Erde

„Jede Nation hat ihre Hymne, ihre Flagge“, sagt Klammer. „Aber auch ihre Blume.“ Die Rose ist als einzige Blume auf jedem Kontinent als Nationalblume vertreten. Das macht sie nicht nur zur Königin aller Blumen, sondern auch zur Königin aller Nationalblumen. Wie könnte es anders sein, in Österreich ist das Edelweiß die nationale Blume. Italien hat den Erdbeerbaum. In Frankreich ist es die Iris, sie wurde bereits in Königszeiten als Symbol verwendet. „Wer die Staatsfahne schmäht, hat mit harten strafrechtlichen Folgen zu rechnen. Wenn wir aber die Natur zerstören, hat das meist keine persönlichen strafrechtlichen Folgen “, sagt Margit Klammer. Die Blumen wurden für die Künstlerin zum Weckruf. 116 verschiedene Blumen gestaltete Klammer in monatelanger Arbeit aus Porzellan, da einige der 198 Länder dieselbe Nationalblume haben. Blumen mit einer speziellen Botschaft an uns. Sie waren für den Klimagipfel in Glasgow gedacht: Jeder Vertreter sollte den Katalog mit allen Nationalblumen als Zeichen der Zusammengehörigkeit und dafür, dass jedes Land gleichermaßen betroff en ist, bei den Verhandlungen auf dem Tisch vor sich haben. „Kunst spricht Menschen unbewusst an. Es gibt in ihr etwas, das uns berührt, sodass wir bereit sind, uns einem Th ema zu widmen“, erklärt Klammer. Glasgow wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die politisch Verantwortlichen „mit Blumen zu berühren“. Leider kam es anders: die ursprünglich gedachte Ausstellung der symbolträchtigen Kunstwerke kam ins Taumeln und alle Bemühungen verliefen sich im Nichts. Und so sind die schneeweißen Blumen der Künstlerin im Hotel der Schwester „Giardino-Marling“ nun ausgestellt und tragen von hier aus ihre Botschaft in die Welt.

Wechselspiel von Kunst und Natur

Margit Klammer wurde in Innichen geboren, studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien und lebt heute in Meran. Zu ihren bekanntesten Werken zählen u. a. fünf Pavillons und die Voliere in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff , die Gestaltung einer Ebene der Parkgarage Art Drive in den Meraner Th ermen, das Corporate Design des Südtiroler Straßendienstes, das Kunstprojekt „Erde Wasser Licht“ in der Oberschule für Landwirtschaft in Auer, die Platz-

Die Meraner Künstlerin Margit Klammer

gestaltung vor dem Salewa-Sitz in Bozen, für die sie auch einen internationalen Preis in New York erhalten hat, und der große Kubus am Kreisverkehr der Nordwest-Einfahrt der MeBo in Meran. Die „Meraner Tasse“ hat sie 2017 zum Andenken an die 700 Jahr-Feier von Meran entwickelt und hergestellt. In Österreich und vor allem in Innsbruck ist Margit Klammer in Bezug auf den Tiroler Landesumzug 2009 und ihre Rosenkrone bekannt.

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40 Jahre gemeinsames Singen im Chor

Vor 40 Jahren gründete Veit Pamer den Burggräfl er Singkreis

Wenn ein Chor auf 40 Jahre zurückblicken kann, dann ist das reichlich Grund zum Feiern. Was 1979 am Realgymnasium Meran als Schulchor von Veit Pamer gegründet worden ist, besteht nach der Gründung des Burggräfl er Singkreises 1981 bis heute fort. Veit Pamer, der an der Meraner Oberschule Philosophie unterrichtete, stellte mit Schülern und einzelnen Lehrern schon damals eine rege Konzerttätigkeit auf die Beine. Umso schmerzlicher war es, dass nach Abschluss ihrer Schullaufbahn die Jugendlichen aus dem Chor ausschieden. Mit der Gründung des Burggräfl er Singkreises vor 40 Jahren wollte der rührige Chorleiter dem entgegnen: seine ehemaligen Schüler sollten die Möglichkeit erhalten, weiterhin in einem Chor mitzusingen. Von Anfang an bis heute noch dabei sind der Musiklehrer und Kapellmeister Manfred Egger und die Oberschullehrerin Roswitha von Marsoner. „Es gibt kaum einen Ort im Burggrafenamt, wo der Singkreis nicht aufgetreten ist und damit wird er seinem Namen mehr als gerecht“, sagt Veronika Rieder. Die ehemalige Schuldirektorin singt mit Freude seit langem im Chor. Dabei wählt Veit Pamer, der sich nach 34 Jahren im Schuldienst inzwischen als Autor zahlreicher Passeirer und Burggräfl er Hof- und Familiengeschichten einen Namen gemacht hat, das Liedgut gezielt aus: Über 200 geistliche und weltliche Lieder von Brahms bis Zelenka, deutsche und alpenländische Volkslieder, darunter auch von Peter Hölzl und Herbert Paulmichl gehören zum bevorzugten Repertoire des Chores. In Erinnerung geblieben sind die Konzertreisen weit über die Landesgrenzen hinaus, darunter nach Lettland, Österreich, in die Schweiz oder nach Deutschland. Gemeinschaft skonzerte waren Veit Pamer stets ein Anliegen. Eines der ersten Konzerte des Singkreises wurde gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Pauls gehalten. Höhepunkte waren das gemeinsame Singen mit dem Carl-Orff -Chor in Marktoberdorf oder in der Schweiz mit dem Studiochor Luzern. Zum gemeinsamen Singen und Musizieren gehört auch die Teilnahme an Wettbewerben, darunter am Bezirkssingen oder am Südtiroler Chorwettbewerb. An den Aufnahmen für das Südtiroler Chorarchiv der RAI hat der Singkreis auch teilgenommen. Der Singkreis war Mitglied des Südtiroler Sängerbundes, 16 Jahre lang war Veit Pamer auch Bezirkschorleiter. Mehrere Konzerte im Frühling, in der Adventszeit oder auf den Chorreisen standen alljährlich auf dem Programm. Auch wenn die Auft ritte inzwischen weniger geworden sind, tritt der Burggräfl er Singkreis bis zum heutigen Tag zu besonderen Anlässen immer noch vor die Öff entlichkeit, in der Adventszeit, am Stefanstag und zu anderen Anlässen. „Mit Zuversicht und großem Vertrauen leitet Veit Pamer den Chor“, erklärt Veronika Rieder das Erfolgsgeheimnis dieser 40-jährigen Geschichte. Es versteht sich von selbst, dass Mitglieder ausgeschieden und neue dazugekommen sind. Viele von ihnen halten aber dem Chor schon mehrere Jahrzehnte die Treue, darunter die Oberschullehrer Anton Prossliner und Stefania Cavallar, die Rechtsanwälte Alexander Knoll und Angelika Ennemoser, die Fortbildnerin Annemarie Gumpold, der ehemalige Gemeindearzt Franz Innerhofer oder die Bildungsarbeiterin Rosi Malleier. Und das gemeinsame Singen von Volksliedern lässt sich der Chor beim geselligen Beisammensein noch lange nicht nehmen. Unterstützt wird der Singkreis seit Jahrzehnten von der Gemeinde und der Raiff eisenkasse Algund.

FORST-Weihnachtsbier 2021

Algund - Die Spezialbier-Brauerei FORST präsentiert zum 18. Mal ihr FORST-Weihnachtsbier in der hochwertigen 2-Liter-Glasfl asche in limitierter Aufl age und widmet das diesjährige Dekor, mit einer kü nstlerischen Darstellung der Heiligen Familie und der Geburt des Jesuskindes, allen Liebhabern der Weihnachtszeit, mit ihren Lichtern und ihren traditionellen Weihnachtskrippen. Mit dem FORST-Weihnachtsbier war die Brauerei FORST das erste Unternehmen, welches in Italien die Tradition des Weihnachtsbieres eingefü hrt und dieses Spezialbier als idealen Begleiter zu schmackhaften Gerichten dieser speziellen Jah reszeit angeboten hat. Das FORST- Weihnachtsbier, das sich bernsteinfarben und angenehm gehopft präsentiert, kombiniert mit einem unnachahmlichen Malzaroma und einem fein porigen Schaum, ist in der 2-Liter-Flasche ab sofort in allen FORST-Braugaststätten, online auf forst. it, im FORST-Shop am Hauptsitz der Brauerei, bei allen FORST-Getränkefachgroßhändlern sowie auf allen Sü dtiroler Weihnachtsmärkten erhältlich. Zudem ist das FORST-Weihnachtsbier im praktischen

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FORSTY zu 12,5 Liter, im 15 und 30 Liter Fass, im weihnachtlichen Sixpack zu 33 cl und auch in der Mehrwegfl asche zu 33 cl verfü gbar.

SCHMIEDL – Lanas Dorfbäckerei

Neuer Name, neuer Look, neue Ideen – die junge Generation bringt frischen Wind in die Familienbäckerei.

Lanas Dorfb äckerei heißt jetzt SCHMIEDL und wird von Johannes, Greta und Tobias Schmidt geführt. Die junge Generation baut auf 130 Jahren Erfahrung und bringt einen frischen Look und viele neue Ideen in die Backstube. SCHMIEDL setzt auf hochwertige, natürliche Zutaten, traditionelle Handwerkskunst und lange Fermentationszeiten für besonders gschmackiges und leicht verdauliches Brot und Gebäck.

Aus Schmidt wird SCHMIEDL

„Wohllöbliche Kaiserlich-königliche Bezirkshauptmannschaft !“, mit diesen Worten beginnt das Gesuch zur Ausübung der Bäckerzunft , das Josef Schmidt 1890 an die Gemeinde Lana stellte. Seit über gut 130 Jahren liegt das Bäckerhandwerk der Familie Schmidt im Blut und auch in 5. Generation und unter neuem Namen ändert sich daran nichts: „Vom Ururopa bis zu mir und meinen Geschwistern, wir SCHMIEDL’s sind halt Bäcker“, bestätigt Tobias mit einem Mix aus Stolz und Selbstverständlichkeit in der Stimme.

Aus Alt mach Neu

„Den Übergang von Schmidt zu SCHMIEDL wollen wir mit einem stimmigen Designkonzept auch ganz klar nach außen kommunizieren“ In den Bäckereien spiegeln natürliche Materialien, die harmonische Verbindung von Altem und Neuem und eine aufs Wesentliche reduzierte Formsprache den Stil der jungen Generation wider: „Wir wissen, wo wir hinwollen, vergessen aber nicht, wo unsere Wurzeln sind“, fasst Greta treff end zusammen.

Handwerk und Innovation

Johannes ist gelernter Bäcker- und Konditormeister und der älteste der jungen Generation. Ganz nach dem Motto „Nur aus Gutem kann Gutes entstehen“, beginnt für Johannes alles beim Ansetzen von Vorteigen, Sauerteigen und Naturhefe. „Unsere wichtigste Zutat ist aber Zeit“, so Johannes, „sie macht unsere Backwaren bedeutend leichter verdaulich und verleiht ihnen ihren einzigartigen Geschmack.“ Rund 200 Rezepturen kommen in der Bäckerei zum Einsatz. Einen guten Teil davon bilden verschiedene Vorteige, die gemeinsam mit den Naturhefen in Form von Lievito Madre und Sauerteig die Backwaren saft iger, länger haltbar und noch geschmackiger machen. Johannes sieht in der natürlichen Fermentation die große Stärke seiner Bäckerei. Seit Kurzem besteht deshalb eine Kooperation mit einer Koryphäe auf dem Gebiet der natürlichen Fermentation: Marco Gobbetti, Professor an der Freien Universität Bozen und For scher am NOI Techpark. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die natürlichen Prozesse der Gärung noch besser zu verstehen und steuern zu können, um eine neue Form von Lievito Madre zu entwickeln.

Johannes, Greta und Tobias verleihen SCHMIEDL einen neuen Namen, Look und Geschmack. Die Liebe zum Bäckerhandwerk und die Freude an guten Backwaren sind aber mindestens so groß, wie sie es 1890 schon waren. Lanas Dorfb äckerei verleiht mit 6 Filialen in Lana, Völlan, Tscherms und Sinich, sowie freitags am Wochenmarkt in Meran, dem Alltag im Bruggrafenamt eine Extraportion Geschmack.

Gesehen am Pflatschjoch (Jaufenpass) am 14. 11. 2021Gesehen am Pfl atschjoch (Jaufenpass) am 14. 11. 2021 Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas Idee, Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

Morgenfahrt zur Geliebten

Die Felder rauchen den weißen Flor und goldbraun tauchen die Bäume empor. Und alles so eigen, Feld, Wiesen, Wald Warten und Schweigen und jetzt: Beben und Neigen die Sonne kommt bald.

Emil Alphons Rheinhardt

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