BAZ Nr. 22 vom 29/11/2021

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THEMA

Wackernell in seinem Studio in der Bozner Kapuzinergasse in den 1960er-Jahren

Norbert Wackernell Der Name Norbert Wackernell ist dem interessierten Zeitungsleser nicht unbekannt. Ging es um die Nord-West-Umfahrung oder um den Mobilitätsplan für Meran, kam man an ihm nicht vorbei. „Wackernell zählt zu den bedeutendsten Ingenieuren Südtirols“, sagt Leo Hillebrand, der nun eine Biografie über ihn verfasst hat. Bekannt wurde Wackernell mit unkonventionellen Vorschlägen für alpine Flughäfen, kühnen Entwürfen transalpiner Autobahnstraßen und kreativen Lösungen innerstädtischer Verkehrsprobleme. von Josef Prantl

Sein Name taucht schon sehr früh in den Medien auf. Etwa als er 1961 von einem Meraner Promotorenkomitee beauftragt wurde, eine Trasse der Brennerautobahn über das Passeier- und Etschtal zu planen. Wackernell war aber auch geschichtlich sehr interessiert. Er betrieb historische Studien, veröffentlichte mehrere davon im „Schlern“ und schrieb auch Bücher zur Meraner Stadtgeschichte. Behütete Kindheit in Meran

1927 in der Passeirer Gasse, wo die Großel4

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tern ein Lebensmittelgeschäft führten, in behütete Verhältnisse hineingeboren, besuchte er in Meran das Humanistische Gymnasium, machte die Matura aber aufgrund der Umstände erst nach dem Krieg am Realgymnasium. Sein Vater war Ingenieur, zählte also zur Bildungselite der Stadt. Die Familie der Mutter betrieb in der Passeirer Gasse nahe der Santer Klause einen Gemischtwarenladen. Vater Wilhelm hatte gleich nach dem Ersten Weltkrieg am Turiner Politecnico Elektrotechnik studiert und sich dann beruflich in Südtirol etabliert, wo er

über lange Jahre die E-Zentrale in Forst bei Algund betreute. Zu seinen wichtigsten Projekten zählte die Realisierung der Hochspannungsleitung von der Forster Zentrale über den Jaufenpass nach Sterzing. 1946 schaffte Nobert Wackernell am Realgymnasium die Matura und schrieb sich am Mailänder Politecnico in das Fach Hochund Tiefbau ein. Nach dem Studium und dem geleisteten Militärdienst kehrt er 1953 nach Meran zurück, wo er vorerst mit den Eltern in einem Haus am Tappeinerweg lebte. 1954 folgt die Übersiedlung nach Bo-


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