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Die Wirtschaft in Percha

Seine zentrale und sonnige Lage macht Percha sowohl zu einer attraktiven Wohngegend als auch zu einem beliebten Wirtschaftsstandort. Die örtliche Wirtschaft gilt als ausgewogen, Tourismus, Handwerk und Handel halten sich die Waage, und nun sind auch die Weichen für die Zukunft gestellt: Die Finanzierung der lang herbeigesehnten Umfahrungsstraße ist gesichert, die Planung läuft auf Hochtouren.

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Der gleichnamige Hauptort der Gemeinde Percha liegt auf dem sonnigen Plateau am Ostrand der sogenannten Brunecker Weitung, in der sich die nahe Rienzstadt ausdehnt. Diese Lage hat dazu geführt, dass Percha schon immer als attraktiver Wohnraum gegolten hat. Doch nicht nur das; auch Unternehmen aus den verschiedenen Wirtschaftssektoren haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend hier angesiedelt. Die heute bestehende bunte Vielfalt trägt sowohl zur wirtschaftlichen Stabilität als auch zu einem Plus an Lebensqualität bei. So ist das Gemeindegebiet aus wirtschaftlicher Sicht breit und ausgewogen aufgestellt, ohne Zweifel eine große Stärke von Percha. Ein weiteres wichtiges Standbein und zugleich eine wichtige Voraussetzung für die Selbständigkeit der Gemeinde ist der Einzelhandel vor Ort. Darüber hinaus zieht die einstige Römersiedlung mit den bekannten Erdpyramiden und den Fraktionen Nasen, Aschbach, Platten, Litschbach, Unter- sowie Oberwielenbach und Wielenberg Jahr für Jahr zahlreiche Besucher in seinen Bann. Viele Tagestouristen, einheimische Wanderer und Bergsteiger oder Erholungssuchende wissen dieses naturbelassene Gebiet zu schätzen. So sind die Nächtigungszahlen in Percha im Steigen begriffen. Die heimischen Betriebe im Bereich Tourismus arbeiten gut und der Tourismus ist zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Gemeinde Percha mit durchschnittlich etwa je 15.000 Nächtigungen in der Sommer- und Wintersaison geworden. Durch verschiedene Investi-

tionen in den vergangenen Jahren wie beispielsweise die Anbindung an die Pustertaler Bahn mit entsprechendem Bahnhof sowie die Anbindung an den Kronplatz mit der Schipiste Ried und den dazugehörenden Aufstiegsanlagen wurde Percha schließlich definitiv zu einer Kronplatzgemeinde gemacht. Dies schlägt sich natürlich auch positiv in den Nächtigungszahlen und in den Investitionen im Tourismus nieder. Doch nicht nur Wintersportler kommen in Percha voll auf ihre Kosten, auch für Radfahrer und Mountainbiker hat der schöne Ort einiges zu bieten. Direkt am Pustertaler Radweg gelegen ist Percha ein guter Startpunkt für Radtouren mit der ganzen Familie. Und natürlich kommen hier auch Kulturfreunde nicht zu kurz. Unter Bergbegeisterten besonders beliebt ist der 2.483 Meter hohe Rammelstein, der Hausberg von Percha, der einen wundervollen Rundumblick weit über das Pustertal hinaus ermöglicht. Und hoch über dem Talschluss erreicht das Gemeindegebiet von Percha an der Schwarzen Wand auf einer Höhe von 3.105 Metern seinen höchsten Punkt. Während Nasen und Unterwielenbach genauso wie der Hauptort Percha im Talboden liegen, sind die beschaulichen Dörfer und Weiler Wielenberg, Oberwielenbach, Aschbach, Litschbach und Platten am Hang des Tesselbergs verstreut. Diese Gebiete sind heute noch stark von der Land- und Forstwirtschaft geprägt.

WEICHEN FÜR DIE ZUKUNFT GESTELLT

Eines der wohl größten Probleme im Gemeindegebiet von Percha ist nach wie vor der extrem starke Verkehr, der Belastung und Gefahr mit sich bringt und die Entwicklung des Dorfzentrums behindert. Die Pustertaler Straße, so wie sie zurzeit besteht, birgt gerade in diesem Gebiet große Nachteile: Sogar in der Nebensaison lässt sie nur zähflüssigen Verkehr zu und in der Hochsaison entstehen lange Staus, welche für jeden Straßenverkehrsteilnehmer ein Ärgernis darstellen. Ganz zu schweigen von der Belastung für die Einwohner von Percha, besonders für jene, welche an der Hauptstraße wohnen oder auch nur zum Einkaufen in das Dorfzentrum kommen möchten. Seit längerem schon steht in Percha deshalb der Bau der Umfahrungsstraße auf dem Programm. Diese würde sehr viele Vorteile für das Gemeindegebiet von Percha mit sich bringen und wird sogar als ein wichtiger Schlüsselfaktor für die Zukunft gesehen. Im Frühjahr hat es diesbezüglich eine positive Entwicklung gegeben. Die für den Bau dieser Umfahrungsstraße nötige Umweltverträglichkeitsprüfung wurde Ende Februar abgeschlossen und Anfang März 2021 haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider dem Gemeindeausschuss in einer Videokonferenz die erfreuliche Nachricht mitgeteilt: Es ist ihnen tatsächlich gelungen, die Finanzierung für dieses Projekt auf die Beine zu stellen! Dank verschiedener Gelder aus Rom und der Olympia-Teilnahme soll das Bauvorhaben bis 2026 fertiggestellt sein. Diese Nachricht wurde natürlich mit großer Freude und Erleichterung aufgenommen, sogar von „einem Meilenstein für Percha“ war die Rede. Schließlich wurde erst durch die Sicherung der Finanzierung nun auch der nächste Schritt, nämlich die Ausführungsprojektierung, möglich. Der geplante Baubeginn 2022 und die Fertigstellung im Olympiajahr 2026 können somit realistisch angedacht werden und die Chancen für Percha stehen jetzt so gut wie nie zuvor. Denn vor allem für den Hauptort Percha bietet die Umfahrung nicht nur ein großes Plus an Lebensqualität, sondern auch zahlreiche neue Entwicklungsmöglichkeiten. Zudem ist sie eines der größten Straßenbauprojekte Südtirols und von besonderer Bedeutung für das gesamte Pustertal.

TEIL DES MASSNAHMENPAKETS FÜR OLYMPIA 2026

Die Aufnahme ins Olympiaprogramm hatte vor allem zwei Vorteile: Zum einen, dass es dafür Geldmittel für das Riesenprojekt „Umfahrungsstraße Percha“ gibt und zum anderen, dass die Sondergesetze für die Olympiade gelten und somit eine integrierte Ausschreibung gemacht werden kann. Damit kann viel Zeit und Arbeit an Verwaltungsprozeduren eingespart werden. Und genau diese Art der Ausschreibung, die nur aufgrund der Sondergesetze für Olympia erlaubt ist, wird es auch ermöglichen, dass die Umfahrung zeitgerecht bis zur Olympiade 2026 fertiggestellt wird. Der Trassenverlauf des Projektes ist bereits festgelegt. Eine überirdische Lösung wäre nur mit einem riesigen Brückenbauwerk in schwierigem Gelände möglich gewesen und sowohl zeitlich als auch umwelttechnisch nicht realisierbar. Deshalb wird die rund 3,3 Kilometer lange Umfahrungsstraße zum Teil durch einen 2.317 Meter langen Tunnel verlaufen; der Anschluss der Umfahrung an die Staatsstraße im Westen wird über eine planfreie Kreuzung in Trompetenform geregelt. Im Osten wird der Anschluss über eine Kreuzung in T-Form verwirklicht. Ein Riesenprojekt also, dessen Finanzierungssicherung viele intensive Gespräche vorausgingen. Dank der Intervention des Landes beim Infrastrukturministerium in Rom ist die Umfahrung von Percha nun ein Teil des Maßnahmenpaketes für die Olympischen Spiele 2026 und wird mit ca. 30 Millionen Euro vom Staat mitfinanziert. Zudem wurde berichtet, dass neben der Teilfinanzierung aus dem staatlichen Sonderfonds auch die weitere Finanzierung über die Europäische Investitionsbank für die Umfahrungsstraße von Percha gesichert sei. Die Landesregierung hat diese Restfinanzierung nämlich im Frühjahr mittels Autorisierung eines Darlehens bei der Europäischen Investitionsbank genehmigt. Da die Umfahrung Percha nun unbedingt bis 2026 fertiggestellt sein muss, arbeiten die Techniker bereits jetzt auf Hochdruck an der Planung. Immerhin ist die Umfahrung von Percha neben der Riggertalschleife das größte Projekt im Infrastrukturprogramm des Maßnahmenpakets für die kommenden Jahre. Die Arbeiten für dieses Bauvorhaben werden voraussichtlich Ende des Jahres ausgeschrieben. Und schon bald wird Percha wieder richtig aufatmen können. (SH)

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