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BAÜERINNEN

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SPEZIAL TERLAN

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Bäuerinnen vernetzen und unterstützen

Die Corona-Pandemie prägte das alte Jahr – es ist der Südtiroler Bäuerinnenorganisation trotzdem gelungen, große Sensibilisierungsarbeit für die Landwirtschaft zu leisten. Was wird das Neue bringen? Landesbäuerin Antonia Egger spricht über Herausforderungen in der Verbandsarbeit, über die Erwartungen der Bäuerinnen und über politische Forderungen.

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1. Rückblickend: Mit welchen

Themen beschäftigten Sie sich im Jahr 2020? Wenn ich zurückblicke, dann war es für die Verbandsarbeit ein schwieriges Jahr. Die ehrenamtliche Arbeit war mühsam,

Gemeinschaft war nicht möglich, vieles was wir geplant hatten, konnte nicht realisiert werden.

Zum Beispiel die Sensibilisierungsaktionen auf Ortsebene zum Thema LOCAL – SEASONAL – FAIR konnten nur teilweise umgesetzt werden, Aus- und Weiterbildungen und eben auch die

Bäuerinnenschule mussten verschoben werden usw. Doch vieles werden wir einfach nachholen. 2. Auf was blicken Sie mit Freude zurück? Dass unsere Themen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Wir konnten Themen liefern, die die Medien gerne aufgegriffen haben. Das zeigt mir, dass wir mit unserer Arbeit viel Gehör fi nden und dass wir die Menschen erreichen. Das motiviert mich, auch in dieser Zeit weiterzuarbeiten und vor allem an unseren Themen dranzubleiben. Mich freut auch, dass trotz Einschränkungen der Kontakt zu den Landesbäuerinnenratsmitgliedern stets möglich war und wir gemeinsam versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen. Es ist uns gelungen aktiv und vernetzt zu bleiben.

Wir haben uns auch gut mit den

Frauen- und Familienorganisationen vernetzt, was für mich auch sehr wichtig ist, denn gemeinsam können wir unsere Themen einfach erfolgreicher und effi zienter deponieren. 3. Vor welchen Herausforderungen steht die SBO im neuen

Jahr? Eine große Herausforderung wird sein, die SBO-Ortsgruppen zu motivieren, aktiv zu bleiben.

Die neuen technischen Geräte bieten sehr wohl Möglichkeiten untereinander in Kontakt zu treten. Die Bäuerinnen können sie nutzen und zeigen, dass die SBO aktiv ist. Wir werden versuchen

Themen für sie zu liefern, die sie im Dorf aufgreifen können.

Einiges werden wir vom vergangenen Jahr nochmals aufgreifen, neue werden folgen. Ein großer Arbeitsschwerpunkt ist sicher das 40jährige Jubiläum der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Unser Jahresthema lautet Bäuerin als Unternehmerin.

Unser Ziel ist es, die Bäuerinnen im Unternehmen zu stärken, sie zu motivieren ihre Ideen auch umzusetzen, sie zu begleiten,

Informationen weiterzugeben, zu vernetzen. Konkret geplant ist eine gesellschaftspolitische

Inforeihe auf Bezirksebene, die demnächst schon startet. Ich bin überzeugt: Wir müssen unsere Bäuerinnen informieren, sie stärken – auf persönlicher Ebene, auf wirtschaftlicher Ebene als auch auf gesellschaftspolitischer

Ebene. 4. Was erwarten Sie sich von der

Politik im neuen Jahr? Der ländliche Raum darf nicht vergessen werden. Oft stelle ich eine geringe Wertschätzung des ländlichen Raumes fest, das beunruhigt mich. Die Politik muss verstehen, dass es sich auszahlt, sich für den ländlichen Raum einzusetzen und ihr den Wert zugesteht, den sie sich verdient z.B. in Infrastrukturen zu inves-

tieren. Da fehlt mir einfach die konkrete Umsetzung. Und noch etwas: So oft wurde schon versprochen Bürokratie abzubauen. Es wird aber immer mehr. Hier muss die Politik Gesicht zeigen und endlich handeln. Es ist möglich durch die heutige Digitalisierung die Ämter stärker zu vernetzen, damit der

Einzelne nicht immer von Pontius bis Pilatus gehen muss, wenn er z.B. ein Ansuchen machen muss.

Das kostet immer viel Zeit, Geld und Nerven …Ich wünsche mir einfach von der Politik, dass neben Corona andere wichtige

Themen nicht vergessen werden. 5. Was erwarten Sie sich von den

Bäuerinnen? Dass sie zum Bäuerinnensein stehen, auch wenn sie nicht 100 % in der Landwirtschaft tätig sind, egal in welcher Form sie zum Weiterbestand des Hofes und

des ländlichen Raumes beitragen – sie sind Bäuerinnen. Ich wünsche mir, dass die jungen

Bäuerinnen Zugang zur Bäuerinnenorganisation fi nden, dass sie erkennen, was ihnen die SBO geben kann, nämlich ein starkes

Frauennetzwerk, wo jede ihren

Platz hat, dass sie sich zugehörig fühlt zu einer Gemeinschaft, mir Werten, die durchs Leben tragen - das würde mich freuen. 6. Ihre Botschaft an die Bäuerinnen im neuen Jahr? Ich möchte einfach positiv nach vorne schauen. Es werden andere

Zeiten kommen, ich habe Vertrauen in die Forschung, sie wird im Stande sein, die Pandemie zu bekämpfen. Stärken wir uns gegenseitig in der Zuversicht, suchen wir die schönen Momente und zehren wir davon.

32. Obstbauseminar im Video-Modus: Rekordbeteiligung

SÜDTIROL - (wjw) - Das Obstbauseminar des Vereins der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen (ALS) ist jedes Jahr ein wichtiger Treffpunkt für die Obstbauern unseres Landes. Heuer fand die traditionelle Veranstaltung Corona-bedingt als 3-tägiges sogenanntes „Webinar“ statt, wodurch es sogar noch mehr Zuspruch erfahren hat als erwartet – und das aus aller Welt. Waren es bislang meist an die 150 Teilnehmer, so wurden heuer rund 500 Interessierte aus 13 Nationen in 3 Kontinenten gezählt.

VIELFÄLTIGES PROGRAMM DES 3-TÄGIGEN FACHSEMINARS

Nach den Grußworten von AgrarLandesrat Arnold Schuler konnte Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar im A.L.S, eine ganze Reihe von Fachreferenten ankündigen. Den Auftakt machte der Schweizer Dr. Tim Haye vom Forschungsinstitut „Cabi Europe Switzerland“. Er bot einen Einblick in die Biologie der marmorierten Baumwanze und zeigte Möglichkeiten der biologischen Kontrolle auf.

WUNDERWAFFE SAMURAI-WESPE?

Als mögliche biologische Alternative zur Bekämpfung der Wanzen gilt die aus Asien stammende Samurai-Wespe. Sie ist der natürliche Feind der Marmorierten Baumwanze in ihrem Ursprungsgebiet. Die nur zwei Millimeter großen, für den Menschen ungefährlichen Schlupfwespen legen ihre eigenen Eier in die Eier der Baumwanzen. Ihre Larven fressen die Eier von innen auf und verhindern so, dass sich neue Wanzen entwickeln. In Norditalien, wo die Wanze im Jahr 2019 an die 300 Millionen Euro Ernteverluste verursachte, wurde sie 2020 erstmals großfl ächig eingesetzt, nachdem das italienische Umweltministerium mit einem Dekret vom 9. Juni 2020 die Freisetzung der Samurai-Wespe für zunächst ein Jahr erlaubt hat. Das Südtiroler Landes-Versuchszentrum Laimburg war offi ziell für Nachzucht des Parasiten in Südtirol beauftragt um mit der gezielten Freisetzung der Samurai-Wespe die Parasitierung zu beschleunigen. Fazit: Eine klassische biologische Bekämpfung der Marmorierten Baumwanze ist keine schnelle Lösung, aber eine langfristig vielversprechende.

BLÜTEN- UND FRUCHTAUSDÜNNUNG IM APFELANBAU

Dr Andreas Riehle, Agronom und Obstbauer aus Oberkirch (D) sprach über Update bei maschineller Blütenausdünnung – ein Baustein für eine erfolgreiche Ausdünnstrategie! Zur Erzielung regelmäßiger Erträge und guter Fruchtqualität stellt die Ausdünnung bei Apfelanlagen eine der wichtigsten und zugleich anspruchsvollsten Kulturmaßnahmen dar. Hierbei wird die maschinelle Blütenausdünnung als witterungsunabhängige und umweltfreundliche Methode verstärkt eingesetzt. Im Kompetenzzentrum für Obstbau Bodensee (KOB)in Ravensburg wurde ein dreijähriger Feldversuch, 2014 bis 2016 in den Sorten Elstar und Gala durchgeführt. Hierbei wurden die Parameter Fruchtbehang, Fruchtqualität, Blatt- und Fruchtentwicklung, Blüten- und Fruchtfall, Triebwachstum und Wiederblüte untersucht. Die Versuchsergebnisse zeigten, dass der Fruchtbehang der Bäume durch die maschinelle Blütenausdünnung gezielt reduziert werden kann. Die Kombination mit einer Handausdünnung führte zu einer zusätzlichen Verbesserung des Fruchtkalibers. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Verlust an Blatt- und Blütenmasse auf den Blütenfall bzw. das Frucht-

Klaus Kapauer, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Obstbauseminar im „A.L.S“ (Verein der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen) eröffnete das 32. Seminar am 18. Jänner 2021 (Screenshot vom Webinar)

wachstum der jungen Früchte konnte in diesen Versuchen nicht festgestellt werden. Des Weiteren konnte kein direkter Einfl uss der maschinellen Ausdünnung auf den Nachblütefall oder Junifruchtfall beobachtet werden. Diese Versuchsergebnisse widerlegen auch die sogenannte „EthylenSchock-Theorie“, welche besagt, dass die Ethylen bedingte Stressreaktion des Baumes im Anschluss an die maschinelle Blütenausdünnung der Blüten- und Fruchtfall verstärkt wird. Modell zur Berechnung des Pollenschlauchwachstums Aus Washington State (USA) referierte Tory Schmidt, seit 20 Jahren Versuchstechniker der Washington Tree Fruit Research Commission zum Thema Pollenschlauchwachstum. Sein Fazit: Jedes Modell liegt falsch, aber manche sind hilfreich.

FUNGIZIDRESISTENZ IN THEORIE UND PRAXIS

Über dieses Thema wurde am dritten Seminartag ausführlich referiert und diskutiert. Mehrere Bereichsleiter des Landesversuchszentrums Laimburg stellten Rede und Antwort zu Fragen der Theorie und Praxis, Erfahrungen aus Labor und Freiland. Ein Problem stellt zudem die Tatsache dar, dass in Europa immer weniger neue Mittel zum Pfl anzenschutz zugelassen werden und gleichzeitig alte verboten werden. Fazit: Wirkstoffe mit unterschiedlichem Wirkmechanismus sollten abwechselnd eingesetzt werden. Des Weiteren sollte die Häufi gkeit der Anwendung desselben Wirkstoffes in einer Vegetationsperiode begrenzt sein. Nicht zuletzt können auch die Schonung der Nützlinge und das Anwenden alternativer Methoden den Befallsdruck reduzieren. Besonders gut angenommen wurde von den Teilnehmern des Obstbauseminars die Möglichkeit, sich über Chat zu spezifi schen Fragen mit Berufskollegen direkt auszutauschen oder neue Kontakte zu knüpfen.

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