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LOKALES
„Nahe und gemeinsam“
Dem Bischof und der Hohen Geistlichkeit ein gutes neues Jahr
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BOZEN - (pka) Er ist bereits seit Jahrzehnten zu einem lieb gewordenen Brauch geworden, der Neujahrsempfang, zu dem der Pfarrgemeinderat gemeinsam mit der Stadtkapelle und der Schützenkompanie Bozen stets in den ersten Jännertagen ladet. So auch heuer, und dies trotz der anhaltenden Coronavirus-Pandemie. Treffpunkt bei der offi ziellen Überbringung der Neujahrswünsche ist immer der Platz vor dem Pastoralzentrum, an dem diesmal neben Bischof Ivo Muser und Domdekan Bernhard Holzer auch der langjährige Generalvikar Josef Matzneller und Franziskanerpater Reinald Romaner teilgenommen hatten. Seitens der Stadtgemeinde waren Bürgermeister Renzo Caramaschi mit seinem Stellvertreter Luis Walcher, Johanna Ramoser als Stadträtin für Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing sowie Gemeinderat Christoph Buratti anwesend. Nach dem Einmarsch der Musikanten der Stadtkapelle Bozen mit Obmann Stefan Parschalk und Kapellmeister Johann Finatzer, die unter anderem das Heimatlied „Wohl ist die Welt so groß und weit …“ erklingen ließen, ergriff Pfarrgemeinderats-Präsidentin Elisabeth Gasser Oberkofl er das Wort und erinnerte – wie könnte es auch anders sein – an das abgelaufene Kir-
Die Hohe Geistlichkeit mit Bischof Ivo Muser an der Spitze vor dem Pastoralzentrum nimmt die Neujahrsglückwünsche entgegen.
chenjahr unter der Beeinträchtigung von Covid-19: „Trotz der widrigen Umstände, die uns nun schon seit nahezu 2 Jahren begleiten, können wir auch auf einige positive Aspekte zurückblicken. Es galt und gilt noch immer, fl exibel zu reagieren, wir haben gelernt, auch neue Wege zu beschreiten. Außerdem mussten wir Dinge so akzeptieren, wie sie sich darstellen, ohne Wenn und Aber, und manchmal hatte dies sogar etwas Gutes. Zu guter Letzt konnten wir eine große Dankbarkeit erfahren für all jene Dinge, die für uns immer selbstverständlich waren, die wir vielleicht öfters gedankenlos so betrachtet haben.“ Der Glaube hätte uns noch mehr Halt gegeben und unser Tun gestärkt. „‘Nahe und gemeinsam‘, das ist unser diözesanes Jahresthema, mit dem wir uns auseinandersetzen werden. Wir möchten, dass uns dabei gute Worte und Wohlwollen begleiten, viel Verständnis haben, aber auch die nötige Geduld dafür aufbringen“, sagt Bischof Ivo Muser. Wir bräuchten uns alle gegenseitig, seien aufeinander angewiesen. „Die Hoffnung wird uns durch unseren Glauben geschenkt, und ich bin überzeugt, dass auch diese schwere Zeit ihren Sinn hat.“
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Peter Brachetti von der Schützenkompanie Bozen (von links), Johanna Ramoser, Hauptmann Roland Spitaler, Luis Walcher, Elisabeth Gasser Oberkofl er, Bischof Ivo Muser und Domdekan Bernhard Holzer beim Neujahrsempfang.
Winterprogramm des Männerclubs Bozen 60+
Vielseitige Angebote und Filmvorführungen
BOZEN - (pka) Nachdem bereits im Jänner 2022 eine Führung und ein Vortrag das neue Winterprogramm des Männerclub Bozen 60+ eingeläutet haben, geht es am Donnerstag, 10. Februar, mit dem Illusionisten und Zauberkünstler Mr. Amadeus weiter. 2 Wochen später, am „Unsinnigen“, sind Spaß und Sketche angesagt, gleichzeitig zeigt Leiter und Organisator Denis Mader einen Faschingsfi lm. Am 10. März hat dann der ehemalige Meraner Bürgermeister, Paul Rösch, seinen Auftritt: er wird ein paar Begebenheiten aus seiner Amtszeit erzählen. Am 24. März schließlich fi ndet traditionsgemäß das Winterprogramm mit einem Frühlingsausfl ug seinen Abschluss. Treffpunkt ist jeweils um 15 Uhr im Pfarrheim am Pfarrplatz 24 in Bozen, bei dem auch der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Senioren, Werner Wallnöfer, zugegen sein wird. Filmvorführungen Jeden Freitag um 15.30 Uhr werden im Filmclub Bozen in der Streitergasse sehenswerte Filme gezeigt, der eine oder andere stammt aus den 40er und 50er Jahren, manch andere sind erst 2020 gedreht worden. Vorgeführt werden dabei insgesamt 3 Filme, beginnend am 4. Februar mit „Himmel über dem Camino“. SissiFans können am 11. Februar Romy Schneider in „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ bewundern, die 1953 ihr Debüt zusammen mit Götz George gegeben hatte. Den Abschluss bildet „Der Hochzeitsschneider von Athen“
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Denis Mader (links) und Werner Wallnöfer, die „Macher“ beim Männerclub Bozen 60+ und bei der Arbeitsgemeinschaft Senioren Bozen und Umgebung.
am 18. Februar. Weitere Informationen erteilt Denis Mader unter 338 420 5010 oder maderdenis@hotmail.com
Den Hauptgewinn erhält … ein Koch aus Bozen
Luca Chieregato heißt der glückliche Gewinner – Für die Organisatoren von „Welovebz“ ein großer Erfolg
BOZEN - (pka) Es war das erste große Weihnachtsgewinnspiel in Bozen, das unter dem Motto „A New Christmas Chance“ von der vor Kurzem gegründeten Gesellschaft „Welovebz“, der unter anderem der Handels- und Dienstleistungsverband hds, der Handwerkerverband LVH und der Gastwirteverband HGV angehören, organisiert wurde. Dabei galt es, „einen wichtigen Impuls für die Bozner Wirtschaft zu setzen“, wie Präsidentin Carlotta Bonvicini anlässlich der Pressekonferenz und Vorstellung des Hauptgewinners im Verkehrsamt Bozen kundtat.
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Luca Chieregato (Mitte) erhält von Paolo Petriccione die Autoschlüssel seines gewonnenen Porsche Macan; links Hannes Mussak.
Und dieser strahlte über das ganze Gesicht, als er vom VerwaltungsratDelegierten des Porsche-Zentrums von Bozen, Paolo Petriccione, den Autoschlüssel eines nigelnagelneuen Porsche Macan überreicht bekommen hatte. „Ich bin noch ganz überwältigt, mir fehlen fast die Worte. Es kommt mir immer noch wie in einem Traum vor, dass gerade wir – meine Partnerin und ich – diesen Hauptgewinn an Land gezogen haben“, meint ein noch ganz aufgelöster Luca Chieregato. Wie ist es aber dazu gekommen? Nun, seine Partnerin Katja war mit der gemeinsamen Tochter im Modegeschäft Globus zum Einkaufen. Sie habe dann auch einige Kleidungsstücke erworben, beim Bezahlen an der Kasse erhielt sie dann 10 Lose des Gewinnspiels. „Pro Einkauf von 15 Euro wurde uns ein Los ausgehändigt“, fährt Chieregato fort. Eines dieser Lose war mit der Nummer 0315151 versehen … und es wurde als Hauptgewinn gezogen! Der in einer Kindertagesstätte in Bozen arbeitende Koch konnte in einem ersten Moment sein Glück kaum fassen, denn bisher hatte er bei solchen oder ähnlichen Veranstaltungen stets „Nieten“ gezogen.
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Luca Chieregato (Zweiter von links) scheint noch etwas benommen, als er von Carlotta Bonvicini zum Hauptgewinn beglückwünscht wird. Ganz links im Bild Hannes Mussak, ganz rechts Johanna Ramoser.
Nach den Glückwünschen seitens der anwesenden „Welovebz“-Vertreter, ergriff deren Präsidentin Bonvicini das Wort: „Dieses Gewinnspiel war für uns alle ein großer Erfolg, haben wir doch mehrere hunderttausend Lose an den Mann und an die Frau gebracht. Dadurch sind wir nicht nur in Bozen, sondern weit darüber hinaus bekannt geworden.“ Für Stadträtin Johanna Ramoser stellt diese Aktion ein „bedeutendes Zeichen dar, und ich danke allen, die ihren Einsatz und ihre Leidenschaft in dieses Projekt gesteckt haben.“ Der Vize-Präsident von „Welovebz“, Hannes Mussak, weist darauf hin, dass „die Coronavirus-Pandemie alles andere als optimal für uns war, aber wir haben trotzdem einen mehr als zufriedenstellenden Anklang bei den zahlreichen Besuchern erfahren.“
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So sieht er also aus, der Hauptgewinn: ein nigelnagelneuer Porsche Macan.
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Altstadt scheint wie ausgestorben
Bar- und Restaurantbetreiber klagen über Gästerückgang – Omikron-Variante bzw. Quarantäne trägt dazu bei
BOZEN - (pka) Im Jänner sei es zwar immer ziemlich ruhiger als in den Dezember-Wochen bzw. in der Vorweihnachtszeit, so der allgemeine Tenor der Bar- und Restaurantbetreiber, die in einer Blitzumfrage um deren Meinung gefragt wurden. Aber im heurigen Jahr scheint der Rückgang an in- und vor allem ausländischen Besuchern sehr stark gewesen zu sein. Und auch die anfangs Jänner eingeführte 2G-Regel in den Gastlokalen, die den Nicht-Geimpften bzw. Nicht-Genesenen den Zutritt, nun sogar auch im Freien, verwehrt, dürfte sich äußerst negativ auf die Gastronomie ausgewirkt haben. Zudem sind durch die viel stärker ansteckendere Omikron-Variante des Corona-Virus die Bedenken, auszugehen und sein Lieblingsstammlokal aufzusuchen, gestiegen, wobei auch die verhängte Quarantäne das Ihre dazu beiträgt. Ohne „Super Green Pass“ geht somit wenig bis nichts, und viele Gastwirte, aber auch Handelstreibende und Kleinbetriebe, schauen durch die Finger. Gar einige davon haben vorübergehend ihre Tätigkeit eingestellt, mitunter auch deshalb, weil mehrere Mitarbeitende krankheitsbedingt zu Hause bleiben müssen.
Christian Eheim
„Ich glaube, dass noch ziemlich einige Ungeimpfte in der Stadt zirkulieren. Meine geschwundene Gästefrequenz lässt jedenfalls darauf schließen. Wenn auch die beiden ersten Monate eines Jahres immer etwas ‚ruhig‘ waren, zeigt heuer mein Umsatz doch stark nach unten“, erklärt Christian Eheim, der das Restaurant „Pizza und Pasta“ am Obstmarkt führt. Er hofft nun auf ein baldiges Ende der Pandemie und dass bei milderen Temperaturen die Menschen wieder größere Lust auf einen Gastlokalbesuch im Freien haben.
Anita Runggaldier
Die Café-Inhaberin Anita Runggaldier von der Kaffee-Konditorei „Lintner“ in der Leonardo-da-Vinci-Straße hat zwar schon auch einen Rückgang bei ihren Gästen festgestellt, „aber ich denke, dass dies wohl der neuen Coronavirus-Variante Omikron geschuldet ist. Selbst bei uns ist die eine oder andere Mitarbeiterin in Quarantäne, so dass ich annehme, dass auch mehrere unserer Stammgäste davon betroffen sein könnten.“ Ein Nachteil sei zudem dadurch gegeben, dass mit den neuen Bestimmungen keine ungeimpften Besucher im Freien bedient werden könnten.
Mazyar Zandi
Das Restaurant „Italia & Amore“, das sich in der Silbergasse befi ndet, ist mehrstöckig und hat auch einen größeren Gastgarten. „Aber den könnten wir derzeit ersatzlos schließen, Besucher sind so gut wie keine vorhanden. Wir leiden aber stark unter der Coronapandemie, denn wir hatten bisher 7 Kellner in unseren Reihen, momentan genügen deren zwei“, berichtet Restaurantleiter Mazyar Zandi. Dass durch diesen Gästerückgang die Umsätze in Mitleidenschaft gezogen würden, sei fast überfl üssig zu erwähnen.
Gähnende Leere, soweit das Auge reicht …
Jonas Hartmann
„Es ist anzunehmen, dass doch viel mehr positiv getestete Leute beziehungsweise jene, die sich in Quarantäne befi nden, vorhanden sind. Wir bemerken dies am gesunkenen Umsatz und der geringeren Kundenfrequenz. Auch zahlreiche Stammgäste, die oft zu Mittag vorbeikamen, fehlen uns“, beklagt Jonas Hartmann vom Café „Meraner“ in der Bindergasse.
… und kein Gast weit und breit
auch Verständnis, wenn Kunden aus Vorsicht fernbleiben. Was mir aber besonders aufgefallen ist: die Senioren sind von der Bildfl äche verschwunden, zumindest bei uns fehlen sie völlig.“ Der Umsatz sei bei ihr um rund ein Drittel geringer als in den Vergleichsmonaten.
Lorena Sandu
Lorena Sandu vom Café „Sernesi“ vergleicht die momentane Lage mit einem Albtraum: „Das kommt eigentlich nie vor: Wir haben nicht einen einzigen Kunden in unserer Bar, und das am späten Vormittag. Ich fi nde dies bedrückend, habe aber
Rudi Dalvai
„Es ist auch bei mir wenig los, obwohl mehrere Gastlokale im Umfeld geschlossen sind. So werde auch ich für einige Tage zusperren“, meint lakonisch Rudi Dalvai von der „Ritter-Bar“ in der Silbergasse. Er würde sogar einen Kunden – allerdings nur im Freien – bedienen, auch wenn dieser ohne Grünen Pass wäre. „Ich fi nde es nämlich absurd, wenn es verboten wird, einen Kaffee unter freiem Himmel zu genießen.“
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Klimafreundliches Kaltern
KALTERN - (br) Im Jahr 2021 hat sich die Gemeinde Kaltern dem Klimaschutz gewidmet, heuer steht das Thema klimafreundliche Mobilität auf der Agenda von Vizebürgermeister Werner Atz, dem dieses Thema vor allem als Umweltreferent der Gemeinde am Herzen liegt. 2 größere Mobilitätsprojekte mit vielen kleinen Aktionen stehen in den nächsten 2 Jahren auf dem Programm. „Dabei geht es vor allem darum, die klimafreundliche Mobilität in Kaltern gezielt zu fördern und die Bevölkerung in Richtung
Werner Atz
umweltscho-nender Fortbewegungsweise zu sensibilisieren“, sagt Atz. Neben einer Imagekam-pagne zur Fahrradmobilität stehen vor allem die verschiedenen Mobilitätsaktionen im Vordergrund. Atz will die Kalterer Bürger und Bürgerinnen – von Jung bis Alt – für umweltfreundli-che Mobilität motivieren: zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren, öffentliche Ver-kehrsmittel verwenden. „Damit wird ein großer Beitrag für die Umwelt, für das Klima und nicht zuletzt für die eigene Geldtasche geleistet“, unterstreicht der Vizebürger-meister und Umweltreferent.
UMFRAGE LÄUFT
Das Pendeln zur Arbeitsstelle, Schule und Uni soll so klimafreundlich wie möglich sein. Dafür werden im Rahmen des Projektes unter anderem überdachte Fahrradab-stellanlagen
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Öffentliche Verkehrsmittel vor Individualverkehr: Dies ist die Devise im klimafreundlichen Kaltern.
am Kalterer Bahnhof errichtet. Fahrradabstellanlagen werden auch den Mitarbeitern der Gemeinde zur Verfügung gestellt. An mehreren Standorten im Ge-meindegebiet sind Ladestationen für E-Bikes geplant. Die Broschüre „Sicher in die Schule“ und die Aktion „Kalterer Klimaschritte“ richten sich an die junge Generation mit dem Ziel, das innerörtliche Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Begonnen haben die klimafreundlichen Mobilitätsaktionen mit einer Umfrage, die noch bis 7. Februar läuft. „Davon erwarten wir uns Informationen rund um die Be-dürfnisse der Bevölkerung, ebenso Tipps für mögliche Lösungen“, betont Vizebür-germeister und Umweltreferent Werner Atz. Das Land unterstützt die Projekte für eine klimafreundliche Gemeinde fi nanziell. „Sonst wäre es wohl kaum möglich, all diese Aktionen umzusetzen“, sagt Atz.
Sommerprogramm für Eppaner Kinder und Jugendliche
EPPAN - (br) Noch herrscht zwar richtig Winter – zumindest von den Temperaturen her – aber für den Sommer wird schon jetzt geplant. „Unsere Vereine und Sozialgenossenschaften sind dabei, ein vielfältiges Sommerprogramm für Kinder und Jugendliche vorzubereiten“, sagt Monika Hofer Larcher, Kinder- und Jugendreferentin der Gemeinde Eppan, die die Angebote koordiniert. Programm auf http:// www.eppan.kidscamps.it/ Online laufen auch die Anmeldungen – ab 7. Februar. Aber auch direkt bei den jeweiligen Anbietern werden Anmeldungen zu den Öffnungszeiten entgegengenommen. „Aufgrund des reichen Angebotes an den unterschiedlichsten Orten wird für jedes Kind ein Platz verfügbar sein“, versichert Hofer Larcher. Sie hofft, dass es die Umstände auch erlauben, die Projekte wie vorbereitet abzuwickeln. Auch Sommerkindergarten Auch einen Sommerkindergarten wird es – wie im vergangenen Sommer – geben und wieder in Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Paideias und dem Verein Kinderwelt. Paideias bietet den Sommerkindergarten im Kindergarten St. Michael an (abwechselnd zwischen Girlan und St. Michael), die Kinderwelt im Kindergartenn St. Pauls. Unterstützung bietet die Gemeinde bei der Verköstigung der
Monika Hofer Larcher
Teilnehmer und bei der Reinigung der Räume. „Die Gewährung reduzierter Beiträge gilt wie im Kindergartenjahr; es genügt die Angabe bei der Anmeldung über das Portal http://www.eppan. kidscamps.it/.
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Eine Ära ist zu Ende
SARNTHEIN - ((br) Es waren fast emotionale Moment, als der Bagger vorfuhr und mit dem Abbruch der alten Mauern begann. Aus dem Jahr 1902 stammten Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Widumbaumannhofs im Zentrum von Sarnthein, die nach der Aussiedelung der Hofstelle den Platz räumen mussten. In eine Wohnung im Dorf gezogen ist das Pächterpaar Hans und Rosa Vienna, das 54 Jahre lang den Hof bewirtschaftete. Eigentümer ist der Deutsche Orden, der die Pfarre Sarnthein betreut. „Jetzt ist es richtig hell im Pfarrhaus – mit bestem Ausblick“, sagt der Ortspfarrer Pater Basilius Schlögl. Wehmut schwingt aber dennoch mit. Als direkter Nachbar der Pächterfamilie pfl egte er einen engen Kontakt. Nicht selten hielt er sich auch zu einem Hoangart auf. Gastfreundlich waren Hans und Rosa schon immer und luden die Besucher auch gerne zu einem Teller Suppe oder einer Marende in die kleine Küche ein. Ursprünglich stand der Widumstadel unterhalb des Pfarrhauses. Die Mauern hin zum Spital sind ein verbliebener Rest. Aus dem 16. Jahrhundert stammt das Pfarrhaus, wobei der alte Teil der südöstliche ist. Im Laufe der Zeit wurde mehrfach erweitert. Ein solcher Zubau ist der Teil Richtung Friedhof. Heute zeigt sich das Pfarrhaus als mächtiger, gut erhaltener Bau. Er steht unter Denkmalschutz.
KÜNFTIGE NUTZUNG NOCH OFFEN
Klein und bescheiden war das Wohnhaus, das sich schon lange in schlechtem baulichen Zustand zeigte. Die Pächterfamilie Vienna fühlte sich dennoch sehr wohl. Groß und mit alten Steinmauern war der Stadel, eine bauliche Eigenheit, die hierzulande nur selten zu fi nden ist. Jetzt steht das Pfarrhaus alleine da – mit einer großen Freifl äche. „Wie das Gelände künftig genutzt wird, steht noch nicht fest“, sagt Pater Basilius. In der zentralen Lage ist
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Der mächtige Stadel mit dem alten Mauerwerk prägte das Bild, das mittlerweile Vergangenheit ist. Blick zurück: Die alte Hofstelle.
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Baugrund gefragt – für Wohnungen wie für Dienstleister. Kurzfristig könne der Platz auch für die Betreuung der Baustelle genutzt werden, wenn
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Das Wohnhaus war alt, aber liebevoll geschmückt in üppiger Blumenpracht. Darauf hielt Rosa viel.
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die Bauarbeiten für den GrundschulNeubau beginnen. Auch ins Baukonzept könnte das Gelände des Ordens mit hineingenommen werden, etwa bei der Schulhofgestaltung oder bei der Errichtung unterirdischer Autostellplätze. Die Nutzung der frei gewordenen Flächen werde – so hieß es von Seiten des Ordens – in Absprache mit der Gemeinde festgelegt.
UMZUG FIEL NICHT LEICHT
Hans und Rosa Vienna haben alles hinter sich gelassen. Was an der alten Hofstelle entsteht, kümmert sie nicht mehr. „Es betrübt mich schon, wenn ich sehe, dass nichts mehr von dem da ist, was war – nur noch ein Steinhaufen“, sagt Rosa. In der neuen Wohnung im Dorf hat sich das Pächterpaar gut eingelebt. Aber die Umstellung war groß. „Es fehlt uns das Vieh, und es fehlen uns die Leute, die auf dem Hof vorbeikamen“, gesteht Rosa. Der Widumbaumannhof stand allen offen: Kindern, die die Tiere sehen wollten, Nachbarn, die die Milch holten, Bekannten und Freunden, die auf Besuch kamen und oft auch bei der Arbeit halfen.
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Hans Vienna ist allseits bekannt und allseits beliebt. Mit einem originellen Gespann zog er beim Kirchtagsumzug die Blicke an. Vom Federvieh bis zum Esel: Der Widumbaumannhof war ein kleiner Zoo, der die Kinder aus dem Dorf anzog.
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Auf dem Hof mitten im Dorf war immer etwas los. Jetzt ist es um Hans und Rosa ruhig geworden. Das gesamte Vieh hat der Widumbauer im Frühjahr verkauft, im Herbst ist er dann mit der Frau in die neue Wohnung übersiedelt. Ganz ohne Tiere sind sie aber nicht geblieben: Rosa hat ihr Pferd behalten und auf dem Hof der Tochter eingestellt, Hans hat noch eine Ziege. Auch ganz ohne Besuche geht es nicht: Jeder kennt den Hans und jeder kennt
Pfarrer Basilius Schlögl OT
die Rosa, und der eine oder andere schaut auch gerne in der Wohnung am Postplatz vorbei.
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Mitte Jänner begann der Abbruch der Widumbaumann-Hofstelle in Sarnthein.
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Neue Seelsorgeeinheit Etschtal-Tschögglberg
ETSCHTAL/TSCHÖGGLBERG - (br) Die Pandemie hatte das Programm 2020 unterbrochen; jetzt setzte Bischof Ivo Muser die Pastoralbesuche fort – zuerst in den Pfarreien Siebeneich, Terlan und Nals, dann in Flaas und Mölten. Höhepunkt war die offi zielle Errichtung der neuen Seelsorgeeinheit Etschtal-Tschögglberg, in der nunmehr 8 Pfarreien vereint sind. Für die Gründung der neuen Seelsorgeeinheit hatte der Bischof die Tschögglberger Pfarre Mölten auserkoren. Darüber freuten sich die Gläubigen dort besonders, lag doch der letzte Pastoralbesuch – damals von Bischof Wilhelm Egger – 18 Jahre zurück. Seither hat sich in der Pfarre viel verändert: 2012 wurden die Dekanate Mölten und Terlan zusammengelegt, 2015 verließ mit Pfarrer Oswald Holzer der letzter ständiger Pfarrer Mölten. Pfarrseelsorger ist seither Dekan Seppl Leiter. So ergab sich für Mölten die Zusammenarbeit mit der Seelsorgeeinheit Mittleres Etschtal, zu der die Pfarren Terlan, Siebeneich, Vilpian, Andrian und Nals gehören. Jetzt wurde sie um die Pfarrgemeinden Mölten, Flaas und Vöran erweitert und in Seelsorgeeinheit Etschtal-Tschögglberg umbenannt.
SEGEN SEIN UND SEGEN BRINGEN
„Bitten wir bei diesem Festgottesdienst um Gottes Beistand auf unserem gemeinsamen Glaubensweg“, sagte Hildegard Innerhofer, die Pfarr-
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Im Namen der Möltner hieß Bürgermeister Walter Gruber (Zweiter von rechts) Bischof Ivo Muser willkommen.
gemeinderatspräsidentin von Mölten, und sprach damit auch für die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Pfarrgemeinden, die zum Festgottesdienst nach Mölten gekommen waren und die Gründungsurkunde der Seelsorgeeinheit Etschtal-Tschögglberg in Empfang nehmen konnten. „Ich freue mich, euch dieses Dokument in die Hand geben zu können, weil dahinter Menschen stehen“, sagte der Bischof. Der Papst sei nicht die Kirche, der Bischof nicht die Diözese, der Pfarrer nicht die Seelsorgeeinheit. Existenziell im Glauben seien die Frauen und Männer, die Kinder und Jugendlichen, Jung und Alt, die sich mit ihren Fähigkeiten in der Kirche einbringen. „Und es sind immer noch viele“, betonte der Bischof. Die Pastoralbesuche sollten neue Motivation sein, den Glauben in der Pfarrgemeinde lebendig zu halten. Alle seien berufen, Segen zu sein und Segen zu bringen.
GOTTESDIENSTE UND TREFFEN
Tags zuvor hatte der Bischof die kleine Pfarre Flaas besucht und mit den Gläubigen das Patrozinium zum heiligen Sebastian gefeiert, in der Woche zuvor konnten sich die Etschtaler Pfarrgemeinden Terlan, Siebeneich und Nals über den Pastoralbesuch freuen. In den Gottesdiensten, die der Bischof mit den Gläubigen zelebrierte, stand vor allem eines im Vordergrund: Die Kraft des Glaubens. Bischof Ivo richtete ein Vergelt‘s Gott an alle, die dazu beitragen, diese Kraft spürbar und christliche Gemeinschaft auch heute noch erlebbar zu machen. Wie lebendig die Pfarrgemeinden sind, zeigte sich auch außerhalb der Kirchenmauern – bei einem Gespräch mit dem Bischof im Kirchhof, bei den Treffen mit den Vertretern der Vereine A N R V Ö N Ö L T E M
A S A L F SEELSORGE EINHEIT
ETSCHTAL – TSCHÖGGLBERG
A N NALS I R A N D E BENEICH I S VILPIAN A N L R T E
Das gemeinsame Logo der Seelsorgeeinheit, auf Initiative der Pfarrgemeinderatspräsidentin Maria Langebner, Siebeneich erstellt.
und Verbände, mit den Religionslehrern und allen, die liturgische Dienste in den 8 Pfarreien der Seelsorgeeinheit Etschtal-Tschögglberg leisten. „Bei den Pastoralbesuchen geht es um die Begegnung, bei der vieles besprochen werden kann“, betont Bischof Ivo Muser. So erfahre er dann auch, was sich in der Pfarrgemeinde tut, welche Anliegen und Sorgen die Menschen haben und wie das Miteinander gelebt wird.
In Flaas feierte der Bischof mit den Gläubigen das Patrozinium.
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