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2015. 2016. Vol. 3. 1. HUF 1 490 EUR 5
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Fünfsterne Stadtführer Finest_Spring_2016_02_22_DE.indd 1
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Élôfej
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Budapest’s Finest
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Foto © Ádám Urbán
Foto © Szilvia Csibi
Begrüssung
Libeer Gast!
Ein Frühlingsfest der Kultur
Bei der Wiedergeburt der Natur öffnet Budapest seine Pforten sperrangelweit vor aus- wie inländischen Touristen. Wichtige Kulturveranstaltungen des diesjährigen Frühlings sollen das Ansehen der ungarischen Hauptstadt, die jüngsten ausländischen Meinungen zufolge eine der „romantischsten Städte Europas“ ist, weiter erhöhen. Es freut uns mächtig, dass Besucher von TripAdvisor 2015 Budapest zu einem der beliebtesten Reiseziele gewählt haben. Amtlichen Angaben zufolge haben im Vorjahr 3,3 Millionen ausländische Gäste knapp 8 Millionen bezahlte Nächte in der Hauptstadt verbracht. Denkmale einer langjährigen Architektur machen Streifzüge in Budapests Straßen zu einer richtigen Erholung. Romantische Terrassen der hiesigen Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein – und lassen Sie ein anderes Gesicht der Stadt kennenlernen. Nebst kulturellen Leckerbissen des Budapester Frühlingsfestivals bietet die Stadt allerhand kulinarische Köstlichkeiten, so dass man in unverkennbaren Geschmäcken, Düften, Musik und Rauschen der Stadt schwelgen kann.
Alle Jahre wieder gibt es eine besondere Zeit, in der Kultur und Frühling gleichzeitig gefeiert werden. Im April bringt das Budapester Frühlingsfestival zum 36. Mal mit spannenden Angeboten das Leben der Hauptstadt so richtig in Schwung. Auch diesmal dreht sich das Festival um mehrere attraktive Schwerpunkte. Es ist schon eine Tradition, dass – zu Ehren des herausragenden Komponisten der ungarischen wie internationalen Tonkunst – Werke von Franz Liszt und seinen Zeitgenossen auf dem Spielplan des Festivals stehen – genauso wie solche, die vom Maestro inspiriert wurden. 2016 jährt sich zum 135. Mal der Geburtstag von Bela Bartok. Dies ist ein willkommener Anlass für diverse Programme des diesjährigen Festivals. Im internationalen Fokus der Veranstaltungen steht diesmal China: Nach Budapest sind bedeutendste Ensembles aus dem Reich der Mitte mit je einer Vorstellung eingeladen worden. Das Programm des diesjährigen Festivals ist so bunt wie der Frühling. Neben großartigen Konzerten leichter und ernster Musik, Jazz und Weltmusik wartet das Festival mit einer Reihe von Oper-, Tanz-, Theatervorstellungen, Ausstellungen wie Freilichtveranstaltungen auf. Ich bin mir sicher, dass dabei jeder Besucher auf seine Kosten kommen wird.
Wählen Sie also nach Herzenslust aus dem Angebot unseres Magazins und schließen Sie Budapest auch im Frühling in Ihr Herz!
Csaba Káel Müpa Budapest – Generaldirektor
Teodóra Bán Direktorin des Festival- und Tourismuszentrums Budapest
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INHALT
2016|Frühling
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Budapester FrühlinlingsFestival
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Emôke Baráth
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Auf den Spuren von Liszt
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Grand Boulevard statt Laguna
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Bitte wählen Sie } 4
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8. – 24. April
Faszination der Musik gemeinsam erleben } 6 „Jede Rolle fand mich rechtzeitig!” Interview mit Emőke Baráth } 8 Erik Satie 150 } 12 Progressives Techno } 14 Igudesman & Joo } 16 Chinesische Turandot im Erkel Theater } 17 Die Botschaft der Oper Aleko } 18 Lass es krachen, Zigeuner! } 20 Auf den Spuren von Liszt } 22 Eine essentielle Auswahl } 25 Cuisine & Confessions } 26 Eine Seidenstraße } 28 Picasso in der Nationalgalerie } 32
City Guide } 34 Spaziergänge mit Franz Liszt } 36 Die erneuerte Musikakademie } 38 120 Jahre Pester Ring (Nagykörút) } 41 Gourmettreffen in Budapest } 44 Hotel Boscolo Budapest } 48 Auktionen in Budapest } 50 Blogger’s Corner } 54 Tennisplätze in Budapest } 58 Interview mit Steve Guo } 61 Programmangebot } 62
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Um den Ort am Stadtplan zu finden, einfach scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone
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budapes
FREILICHTBÜHNE DER MARGARETHENINSEL 2016 Mehr als Theater: Erlebnis!
Juni - Juli - August
Das Jahr der Romantik
STERNE UND SUPERPRODUCTIONS IM HERZEN VON BUDAPEST Romantische Klassiker mit Nationale Philharmoniker – Eröffnungskonzert - 10. Jun ni Stacey Kent (USA) – Jazzkonzert - 12. Juni Donau-Karneval – Galaabend - 18. Juni Giuseppe Verdi: Traviata – Opernpremiere - 24. und 26. Juni Shakespeare's Globe, London (UK): Zwei Herren aus Verona – Komödie in Englisch - 1. Juli J i Der Welstar der Gitarre: Stanley Jordan (USA) feat. Alegre Corrêa (BRA) und Kornél Horváth & Gábor Dörnyei – Weltpremiere - 3. Juli A. L. Webber: Evita – Musical-Premiere - 8. and 10. Juli Romantische Bale�-tänze und Melodien - 15. Juli Operngala: 3 Tenöre auf der Insel – Konzert-Show Weltpremiere - 22. Juli Giuseppe Verdi: Otello – Opernpremiere - 29. and 31. Juli Monte Carlo Balle�: Romeo und Julia – Klassisches Balle� - 5. August Revue – Zirkus - 12. und 13. August Virtuosen – großes Festkonzert - 20. August Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr.
Weitere Informationen:
eng.szabadter.hu Tel: +36/1 301-0147 E-mail: budapestsummerfestival@gmail.com /bnyfesztival
/szabadter
/budapest_summer_festival
Die Organisatoren behalten sich das Recht auf jegliche Programmänderungen vor.
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KOSTENLOSE APP
Budapesti Nyári Fesztivál
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Foto © Bálint Hrotkó
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Bitte wählen Sie! Es wird sichtbar aus einem Blick auf den europäischen Kalender der Ereignisse dass es keinen Mangel an Festivals gibt. Festivals sind attraktiv für die Reisende, sie ziehen die Aufmerksamkeit der lokalen Bevölkerung. Es gibt traditionelle und neue Festivals, manche dauern nur eine Wochenende, manche mehrere Wochen. Ein Festival mit bedeutender Tradition wie Budapester Frühlingsfestival hat zahlreiche wohl etablierte Komponenten. Das Festival integriert und nimmt wichtige kulturelle Institute der Hauptstadt in Anspruch. Das Festival erscheint an verschiedenen Plätzen der Stadt und invitiert das Publikum mit kostenlosen, spektakulären Freilichtveranstaltungen. Der Schlüssel des Erfolgs ist die künstliche Vielfältigkeit: unter den Teilnehmern des Festivals findet man bekannte Darsteller, ungarische Talente im Aufschwung und mit internationaler Anerkennung, spezifische Formationen, ein Ensemble des Genres Neuer Zirkus, Virtuosen des musikalischen Humors. Das Festival beleuchtet die Spannung der Tradition und Modernität in fast jeden Kunstgattungen: bei Ausstellungen, Konzerten, Oper- und Theateraufführungen. Es wird andauernde Werte der ungarischen Kultur präsentiert, aber auch Offenheit für andere Kulturen gezeigt. Infolgedessen sind chinesische Darsteller und Designer im Fokus des Programms im Jahre 2016.
} Umzug zur Begrüßung des Frühlings Das Budapester Frühlingsfestival wurde Jahr für Jahr umfangreicher. Dieses Jahr begann es mit einem fröhlichen Umzug von Tänzern und Musikern durch die Innenstadt.
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Faszination der Musik gemeinsam erleben
V on Stefan Englert, D irektor
des
B udapester F estivalorchester
Zwischen dem Budapester Frühlingsfestival und dem Budapester Festivalorchester besteht eine ganz besondere Beziehung. Als letzteres das Angebot bekam, am 22. März 1985 beim Frühlingsfestival an der Musikakademie zu spielen, war das Orchester noch sehr jung. Keiner hätte damals gedacht, wie viele gemeinsame Erfolge die folgenden Jahre bringen würden. Jene Anfrage war eine richtige Ehre für das Orchester. Fast unglaublich, doch es hatte seither mehr als fünfzig Auftritte bei einem der berühmtesten Kulturfestivals in Europa.
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Budapester Frühlingsfestival
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Foto © bfz.hu
Foto © Tamás Lesko
8. – 24. April
8. – 24. April
8 April 2016, 19:30 Müpa Budapest, Béla Bartók Nationaler Konzertsaal www.btf.hu
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Bedingt durch häufige Gastspiele im Ausland waren wir in den letzten fünf Jahren nicht im Festivalprogramm vertreten. Da zurückzukehren fühlt sich an wie ein Wiedersehen mit der ersten Liebe: Sich erinnern an gemeinsam Erlebtes und an eine besondere Zeit im Leben des Orchesters. All das ist mehr als nur Erinnerung. Wir treten ja nicht einfach vor dem gewohnten Publikum auf, sondern vor jenen treuen Zuhörern, die mit ihrer Präsenz über viele Jahre hinweg das Budapester Frühlingsfestival unterstützten. Unser Ziel jedoch bleibt das gleiche wie bei allen Konzerten in Ungarn oder im Ausland: die Faszination der Musik mit ihnen gemeinsam erleben. Unser Eröffnungskonzert beim diesjährigen Festival wird von David Robertson dirigiert. Das Programm soll diverse Perioden der Musikgeschichte wie auch die reichen Traditionen der musikalischen Erbe Ungarns widerspiegeln. Auf die 2. Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt folgt das Bratschenkonzert von Béla Bartók. Solist wird Kim Kashkashian, ein internationaler Star ihres Instruments, sein. Mit diesem Werk verneigen wir vor dem Genie des vor 135 Jahren geborenen ungarischen Komponisten. Zum Abschluss wird das Publikum eine Komposition des zeitgenössischen amerikanischen Tondichters John Adams hören. Der glanzvollste Edelstein in der Kultur eines Landes ist die Musik. Ungarn liegt im Zentrum Mitteleuropas und hat die Einflüsse der benachbarten Kulturen
verinnerlicht und in seine Traditionen integriert. Die ungarische Musik hat jene typische mitteleuropäische Sprache und Stil hervorgebracht, die weltweit erkannt und geliebt werden. Es gibt nur wenige andere Nationen, die Europas musikalische Tradition derart bereichert haben wie Ungarn. Das Budapester Festivalorchester ist als Botschafter dieser Tradition unterwegs in der ganzen Welt – und nicht nur mit Werken ungarischer Komponisten. Möge es Werke beliebiger Komponisten aus einer beliebigen Zeit spielen: Es spricht die Zuhörer in der universellen Sprache der Musik an. Die Musik überbrückt historische, gesellschaftliche, geografische und sprachliche Unterschiede und bereichert alle, die sie erleben. Ich denke, das Budapester Frühlingsfestival und das Budapester Festivalorchester haben diese gemeinsame Mission. Seit dem ersten Frühlingsfestival 1981 hat es mit seinem reichen und attraktiven Angebot nicht nur das heimische, sondern auch das ausländische Publikum verzaubert. Um weiter erfolgreich zu bleiben, muss das Festival zwischen zwei Polen: Tradition und Offenheit balancieren. Das verändernde Umfeld im Auge behalten und neue Einflüsse absorbieren. Genau so, wie es kreative Musiker schon immer taten. Sie bedienten sich des universellen Erbes, erneuerten es und schufen neue Werke und Inszenierungen. Das Budapester Festivalorchester beteiligt sich gern an diesem Vorgang.
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„Jede Rolle fand mich rechtzeitig!“
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“Emôke Baráth ist die verkörperte Sinnlichkeit – schrieb ein Kritiker des Pariser Le Figaro über die junge Sängerin. In der Titelrolle von Cavallis Oper „Die schöne Helene” gewann sie nicht nur den Goldapfel des Paris. Bereits im Sommer 2013 stand sie auf der Schwelle zur internationalen Karriere. Heute klingt ihr Name von Washington über Valencia bis nach Wien überall geläufig.
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Beim diesjährigen Budapester Frühlingsfestival kann das Publikum sie gleich zweimal hören: als Ilia in Mozarts Idomeneo und in der Titelrolle von Cestis Orontea. Mit einer der zurzeit international erfolgreichsten ungarischen Sängerinnen sprach Máté Mesterházi. Welche waren die wichtigsten Meilensteine in deiner Laufbahn? Vor allem muss ich den ersten Platz beim Barockgesang-Wettbewerb 2011 in Innsbruck nennen. Damals machte ich Bekanntschaft mit Jurymitglied Alan Curtis, der leider unlängst verstorben ist. Ihm war es zu verdanken, dass ich drei Monate später eine Möglichkeit zur Plattenaufnahme hatte und bald auf der Bühne des Theaters an der Wien singen konnte. Dies führte zur nächsten wichtigen Station: Helene in Cavallis Oper beim Festival Aix-en-Provence 2013. Eine wichtige Rolle für mich war auch die Nannetta in Verdis Falstaff in der Staatsoper Budapest. Diese gilt für mich nach wie vor als eine Lieblingsrolle. Das jüngste große Erlebnis verdanke ich allerdings Emmanuelle Haim: Unter ihrer Leitung konnte ich in einer anderen Cavalli-Oper, Xerse, die Romilda singen. Diese Rolle ist, für eine Barockoper, eine wahrhaftig dramatische: Da konnte ich mich endlich so richtig ausleben…
Klára Kolonits. Von ihrer Kunst werde ich nicht nur inspiriert, sie arbeitet manchmal mit an meinen Rollen. Wird dein Talent in Ungarn richtig genutzt? Meine nächste Saison ist bereits voll mit ausländischen Anfragen. Dies ist zum einen sehr erfreulich, zum anderen kommen dann die ungarischen Anfragen meistens zu spät, ich kann sie leider nicht annehmen. Das Gros meiner Repertoire machen Barockwerke aus, aber es gibt auch Werke aus späteren Zeiten, deren Kreis ich bewusst erweitern will. Im letzten Jahr setzte eine Reifeperiode bei mir ein, dadurch ändert sich auch meine Stimme. Damit im Einklang werde ich weitere Rollen annehmen. Du bist freie Sängerin; willst du nicht Mitglied einer Oper werden? Es liegt mir nicht, Mitglied irgendeines Ensembles zu sein. Ich könnte nicht akzeptieren, dass mein beruflicher Werdegang von Entscheidungen anderer abhängt – und genau das ist bei Ensembles der Fall. Als freie Sängerin kann ich allein entscheiden, welche Anfragen ich annehme und welche Rollen ich singen möchte – und wann und wie lange ich Ruhe brauche. Ich hatte die Möglichkeit, mich dem Studio des Züricher Opernhauses und des Theaters an der Wien anzuschließen. Doch ich hatte Angst vor unliebsamen Aufgaben oder vor solchen, für die ich noch zu jung bin. Es war ein gewagter Schritt von mir, mit 25 Jahren ein unsicheres Terrain zu betreten, doch es hat sich gelohnt.
Foto © Attila Nagy
Wer und wie hat dich am meisten beeinflusst? Während des Studiums an der Budapester Musikakademie nahm ich an mehreren Meisterkursen teil. So konnte ich etwa mit Barbara Bonney und Deborah York arbeiten – letztere empfahl mir die Fachrichtung Barockmusik. Meine Professorin Júlia Pászthy half mit viel Geduld bei meiner langsamen musikalischen Entwicklung. Im zweiten Studienjahr hatte ich zum ersten Mal die Möglichkeit, mit György Vashegyi zusammenzuarbeiten; von da an bot er mir immer wieder Soloauftritte an. Die Belastung wurde Jahr für Jahr und stufenweise größer, er gab mir immer schwierigere Aufgaben. Ich verdanke ihm unheimlich viel. Mich beeinflussen am meisten Personen, die der Musik Ehrfurcht erweisen; die stets gründlich vorbereitet und trotzdem bescheiden sind. Besonders wichtig ist für mich eine ungarische Sängerin:
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Emôke Baráth in der Rolle der Despina in Mozarts Cosi fan tutte auf der Bühne der Ungarischen Staatsoper (zusammen mit Mária Celeng und Gabriella Balga)
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Welche wichtigen Stationen warten auf dich in der absehbaren Zukunft? Viele schöne Aufgaben. In Händels Alcina werde ich die Morgana singen, an der Seite von Sonya Yoncheva und Philippe Jaroussky. Im März werde ich zum ersten Mal in meinem Leben mit Jordi Savall zusammenarbeiten. In der Budapester Staatsoper werde ich die Titelrolle in Purcells The Fairy Queen und beim Verbier Festival den Sopranpart in Mozarts Messe in c-Moll singen. Eine wichtige Station in der nächsten Saison wird die Titelrolle in der Cavalli-Oper Ipermestra beim Glyndebourne Festival sein. Regie führt Graham Vick, der Dirigent wird William Christie. Gibt es eine Rolle oder einen Part, die oder den du sehr gerne möchtest, doch bisher keine Möglichkeit hattest oder aber du es als zu früh empfunden hast? Es gibt mehrere Rollen, die ich sehr gerne singen würde. Es wäre schon an der Zeit, doch bisher hatte ich keine Möglichkeit, die Pamina in der Zauberflöte zu singen. Ich bin mir aber sicher, dass diese Rolle mich bald finden wird. Alles hängt davon ab, wie sich meine Stimme in den kommenden Jahren verändert. Bislang hat mich jede Rolle rechtzeitig gefunden, also habe ich keine Angst…
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Heute ist es nicht genug, begabt und fleißig zu sein – eine Sängerin muss auch schön und fotogen sein! Mit dieser Anforderung hast du kein Problem, was offenbar von Vorteil ist. Wie bewahrst du deine Kondition? Für die Schönheit muss man fortwährend arbeiten, eine Frau kann sich nie vernachlässigen. Ich mache regelmäßig Sport (im Idealfall fünfmal die Woche) und esse sehr diszipliniert. Alkohol trinke ich so gut wie nie, und wenn möglich, schlafe ich ausreichend lange. Letzteres ist aber ziemlich schwer zu schaffen. Wie kannst du dich nach dem Stress der häufigen Auftritte entspannen? Hast du Hobbys? In der letzten Zeit hatte ich wenig Freizeit – wenn doch, dann setzte ich auf aktive Erholung. Wenn mir etwas mehr Zeit zur Verfügung steht, dann verreise ich. Ich mag neue Orte entdecken. Habe ich mehrere Auftritte in derselben Stadt, dann gehe ich an freien Tagen ins Museum oder auf einen Stadtrundgang zu Fuß. Auch lerne ich gern Sprachen, zurzeit ist Französisch an der Reihe. Ich interessiere mich für Psychologie, lese Bücher in diesem Fach. Dein Freund, Tobias Greenhalgh, ist ein junger, gut aussehender Bariton aus den USA – und genauso erfolgreich wie du. Ist der gemeinsame Beruf
Foto © Pascal Victor /ArtcomArt
Zusammen mit Maria Flores in Francesco Cavallis OperElena.
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Wie wird wohl dein Leben in zehn Jahren aussehen? - Ich wage nicht vorherzusagen, was in zehn Jahren wird. Eines ist sicher: Neben der Karriere möchte ich auch eine Familie haben. Ich weiß nicht, auf welchen Bühnen ich auftreten werde - sicher ist nur, dass ich stets maximale Leistungen bringen werde. Später mal möchte ich auch unterrichten, doch das ist noch ferne Zukunftsmusik. Bis dahin muss ich noch sehr viel an Wissen und Erfahrung sammeln.
Foto © Zsofia Raffay
in einer Beziehung von Vor- oder Nachteil? Für mich ist es überhaupt kein Problem, dass mein Partner auch Sänger ist – im Gegenteil! Es ist gut, dass wir alles miteinander besprechen und uns gegenseitig Ratschläge geben können. Es ist beruhigend, jemanden neben mir zu haben, der mich anhört, objektiv seine Meinung äußert und – gerade weil er es mit mir gut meint – die Wahrheit sagt.
} Ihr Elan ist unwiderstehlich
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10. April 2016, 18:00, Müpa Budapest 17-18. April 2016, 19:00 Liszt Musikakademie, Solti-Saal btf.hu
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Nach einem Harfen- und Klavierstudium lernte Emőke Baráth Gasang an der Budapester Musikhochschule Franz Liszt. Ein Studienjahr verbrachte sie am Konservatorium Luigi Cherubini in Florenz, wo Leonardo De Lisi ihr Mentor war. 2011 gewann sie den Ersten Preis sowie den Publikumspreis beim Internationalen Cesti Gesangwettbewerb in Innsbruck. Dank diesem Erfolg konnte sie im Jahr darauf die Rolle der Poppea in der Oper Die Krönung der Poppea beim Festival der Alten Musik singen. Noch im gleichen Jahr wurde sie mit dem Akademischen Großen Preis des Verbier Festivals sowie mit dem angesehenen Junior Prima Preis in Budapest geehrt. Bald wurde sie auf der internationalen Bühne bekannt und zu Auftritten im Theater an der Wien, im Concertgebouw von Amsterdam, im Pariser Théatre des ChampsElysées, in der Opéra Royal de Versailles sowie bei diversen Festivals und Konzerthäusern eingeladen. 2013 nahm sie an einem außerordentlichen Unterfangen beim Festival Aix-en-Provence teil. Sie sang die schöne Helena in Cavallis in Vergessenheit geratener Oper Elena. Von dieser Rolle meinte sie: „Im Dasein auf der Erde muss sie die Schönheit verkörpern, obschon Schönheit eine absolut subjektive Kategorie ist… Ich brauchte über die Rolle nicht lange zu grübeln, ich griff auf mein kindisches Ich zurück.“ Im Theater an der Wien bekam sie wichtige Rollen in Barockwerken wie etwa Melissa in Amadigi di Gaula, Alceste in Arianna di Creta oder Almirena in Rinaldo – alles Oper von Händel. 2012 spielte sie ihr erstes CD zusammen mit Il Complesso Barocco und Alain Curtis ein, und im selben Jahr sang sie die Rolle von Sesto in Händels Giulio Cesare. Ihre Aufnahme der Feste von Polymnia von Jean-Philippe Rameau beim Glossa Verlag (Dirigent: György Vashegyi, Purcell Chor, Kapelle Orfeo) gewann 2015 den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Dieselbe Einspielung wurde vom französischen Opéra Magazine mit dem Titel Diamant de l’Opéra für die beste Aufnahme geehrt. Den Kritikern des französischen Magazins zufolge singen die Sänger und Sängerinnen auf dieser Platte in vollkommener Harmonie. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Erhabenheit und Fülle der Stimme von Véronique Gens, die Energie von Aurélia Legay und die Eleganz von Emőke Baráth. Classiquenews nannte Emőke Baráth sogar „die Perle der Aufführung“, die „von einer glänzenden doch gleichzeitig geschmeidigen Stimme und einem unwiderstehlichen Elan“ gekennzeichnet wird. Im Januar 2015 spielte sie mit der Kapelle Il Pomo d’Oro unter Leitung von Riccardo Minasi Partenopa von Händel ein. Anfang 2016 ging sie auf Europatournee mit Karina Gauvin und Philippe Jaroussky, um für Schallplattenaufnahmen zu werben.
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„Erfolgshascherei
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war ihm vollkommen fremd”
Erik Satie 150 Ein halbes Dutzend nie getragener Samtanzüge, knapp einhundert Taschentücher, unzählige Hüte und Spazierstöcke – das war sein Nachlass. „Mit seinem Kneifer, Regenschirm und Galoschen sah er wie ein waschechter Schulmeister aus” – erinnerte sich der Kollege und Freund Igor Stravinsky.
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„Erik Satie war eine einmalige Persönlichkeit, das verspürt man schon in seinen Werken eindeutig. Er hat sich von den Traditionen, dem sogenannten Mainstream, der Spätromantiik losgesagt, und Erfolgshascherei war ihm vollkommen fremd. Seine Werke sind von individueller Tonart, sie strahlen Zeitlosigkeit aus; oft wirken sie wie starre Bilder (wie bei Tschechow), manchmal sogar humorvoll” – betont das Pianistenehepaar Dezső Ránki und Edit Klukon. „Uns hat die Anfrage sehr erfreut, beim Konzert von Satie-Werken anlässlich seines 150. Geburtstages mitzuwirken. Es ist durchaus möglich, dass dies das allererste Konzert in
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Ungarn wird, das ausschließlich aus Satie-Werken besteht. Zum ersten Mal haben wie Satie beim Festival in Lockenhaus gespielt, und zwar die Stücke für vier Hände „Im Reiteranzug” und „Drei Stücke in Form einer Birne”. Letzteres steht seither regelmäßig in unserem Konzertprogramm. 2003 haben wir John Cages Transkription für zwei Klaviere von Socrate einstudiert, dieses Stück tragen wir Erik Satie (El Bohemio, Poet of Montmartre), von Ramón Casas, 1891.
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oft vor. Socrate hatte Satie ursprünglich für Gesang und Klavier, bzw. Kammerensemble komponiert (mit dem Text von Platon), doch Cage meinte, die Musik sei an sich, ohne Worte schön genug. Edit und später unser Sohn Fülöp trug ein besonderes Solostück von Satie vor, das 2. Prelude von Nazarenus. Diesselbe Stück hat Barnabás Dukay 2003 für zwei Klaviere arrangiert, und in dieser Form haben wir es oft in Konzerten vorgetragen. Das Jubiläumskonzert wollen wir mit ebendiesem Stück beginnen” – erzählt das Ehepaar. –„ Zu Saties Musik haben wir ein inniges Verhältnis, seine Melodien und Harmonien bringen ganz tief verborgene Saiten in unserer Seele zum Schwingen – hoffentlich nicht nur in unserer Seele. Nach der Transkription von Dukay folgen im Programm etliche Satie-Werke für vier Hände, und nach der Pause ist Socrate für zwei Klaviere an der Reihe. Letzteres Erik Satie, von Alfred Frueh, haben wir schon auf 1916 Schallplatte eingespielt, und zwar zusammen mit Via crucis von Franz Liszt. Die Paarung mag sich seltsam anhören, doch beide Werke sind durch zahlreiche Aspekte miteinender verbunden.” Saties Werke dienen oft als musikalische Untermalung für Filme: Sie können Farben, Bilder auf ganz direkte Weise vermitteln. Unlängst ist ein Buch von ihm auf ungarisch erschienen, das bereits im Titel Ironie und Selbstironie ausstrahlt: Beobachtungen eines Bekloppten (Ich). „Als ihm vorgeworfen wurde, seine Werke seien im herkömmlichen Sinne ’formlos’, nannte Satie den – auch von uns gespielten – Zyklus ’Drei Stücke in Form einer Birne’ (er besteht übrigens aus sieben Stücken). In Saties Musik spielen Melodie und Rhythmus der französischen Sprache und die gregorianische Tonkunst eine große Rolle. Wurzeln dazu finden sich oft in Werken der späten Schaffensperiode von Liszt. Zu Claude Debussy pflegte er eine Freundschaft, die beide stark beeinflusste.”
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Progressives Techno symphonisch verkleidet
Am 22. April wird der amerikanische DJ und Produzent Jeff Mills, zusammen mit dem Danubia Orchester Óbuda, sein Projekt Light from the Outside World im Millenáris Teátrum aufführen. Der legendäre Pionier der Technomusik vereint dabei die Welt von Konzertsälen und Tanzflächen in einem fast 90minütigen symphonischen Set. In den 80er Jahren wurde Mills unter dem Namen The Wizard (Der Magier) bekannt. Allmählich mauserte er sich zu einer Galionsfigur der in Detroit Fuß fassenden Technomusik. Zusammen mit dem Produzenten Mike Banks gründete er ein Technokollektiv namens Underground Resistance, dessen Skimasken und kriegerische Kleidungsstücke der Musik eine beinahe revolutionäre und politische Mission verliehen. Zwar verließ Mills bald die Truppe, doch den Anspruch gab er nie auf, das Genre mit neuem Inhalt zu vermengen und attraktive Strukturen zu bilden. Unter Einbeziehung von Symphonieorchestern lotet Mills schon seit über zehn Jahren die Grenzen elektronischer Musik aus. „Der elektronische Klang ist an sich schon sehr reich an Farbtönen und Tiefen, doch ich war stets überwältigt, welche einmaligen Kombinationen akustische Instrumente und elektronische Strukturen zu bilden imstande sind, wenn sie parallel ertönen. Werden diese adäquat abgestimmt, dann wird uns ein außerordentliches Erlebnis zuteil“ – meint der DJ-Produzent. In diesem Zeichen verfasste er 2005 sein erstes Cros-
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sover-Projekt mit dem Namen Blue Potential. Der Aufführung durch Alain Altinoglu und der Philharmonie Montpellier im malerischen Südfrankreich, unweit des antiken Aquadukts von Pont du Gard, sah Mills mit großer Erwartung entgegen. „Ich dachte, wenn wir es schaffen, beide Stilrichtungen kompromisslos miteinander zu verbinden, dann werden den Zuhörern die darin innewohnenden Möglichkeiten sichtbar.“ Blue Potential wurde sowohl als CD wie auch als DVD verlegt und ein großer Erfolg bei den Anhängern von Mills. Selbst skeptische Kritiker mussten zugeben, dass eine Paarung von minimalistischer elektronischer Tanzmusik mit symphonischen Klängen ihre Daseinsberechtigung hat. Die Erfahrungen ließen Mills weiter experimentieren. „Im letzten Jahrzehnt haben wir viele Konzerte gegeben. Dabei gebe ich mir stets große Mühe, die Struktur dieses Konzertprogramms weiterzuentwickeln.“ Also kam 2012 eine neue, weiterentwickelte Version des Blue Potential zustande: Das Light from the Outside World wird beim Budapester Frühlingsfestival zum ersten Mal in Ungarn zu hören sein. Es soll die immensen Kräfte präsentieren, welche im Inneren des uns am nächsten liegenden Sterns, der Sonne, pulsieren. Die Kräfte also, die Quelle allen Lebens sind und die Entwicklung der Menschheit in physikalischem wie spirituellem Sinne beeinflussen. Beim Konzert in Budapest werden auch klassische Technohymnen von Mills erklingen wie etwa Amazon, Sonic Destroyer
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Am 22. April wird der amerikanische DJ und Produzent Jeff Mills, zusammen mit dem Danubia Orchester Óbuda, sein Projekt Light from the Outside World im Millenáris Teátrum aufführen. Der legendäre Pionier der Technomusik vereint dabei die Welt von Konzertsälen und Tanzflächen in einem fast 90minütigen symphonischen Set.
Foto © Mark Allen 2012
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oder The Bells – genauso wie ursprünglich für Symphonieorchester verfasste Kompositionen. „Bei der Tanzmusik konzentriere ich mich mehr an die Stimmung, welche die Musik hervorrufen kann. Bei der schweren Musik achte ich viel bewusster auf die Bewegung der verschiedenen Töne“ – erzählt der Komponist, der gleich hinzufügt: Bei den unterschiedlichen Stilrichtungen spürt er mehr Aehnlichkeiten als Unterschiede. Symphonische Konzerte sind für Mills, der dabei stets am Mischpult sitzt und aktiv eingreift, besondere Anlässe. „Beim Konzert muss man die Töne sorgfältiger planen, während die Zeit auf dem Tanzparkett anders tickt: Neben der Kompilation der Titel muss ich auch die Beschaffenheit des Ortes beachten.“ Light from the Outside World wurde zum ersten Mal 2012 vom L’Orchestre Nationale d’Ile de France im Pariser Salle Pleyel gespielt. Seitdem erlebte es zahlreiche Aufführungen vor ausverkauften Häusern in der ganzen Welt – in der Casa da Música in Porto, beim Melbourne Festival oder jüngst im Barbican von London. Im Millenáris Teátrum wird es nun vom Danubia Orchester Óbuda gespielt, unter Leitung von Christoph Mangou, der auch die Uraufführung dirigierte.
Öffentliche Führungen In Pesti Vigadó erwarten wir unsere Besucher, wer sich für sein wunderschönes Interieur, seine Gesichte und seines Panorama interessieren. Unsere Führungen sind in den Sprachen Ungarisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch Ukranisch und Spanisch verfügbar. Minimum 15 Personen können in einer Gruppe an einer gebuchten Führung teilnehmen, diese Führungen sollen im Voraus abgesprochen werden. Wir bieten auch regelmäßige Führungen für unsere Besucher von April. Informationen: turizmus@vigado.hu | +36 (1) 328-3325
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22. April 2016, 20:00 & 23:00 Millenáris Theater btf.hu
K U N S T I M Z E N T RU M ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH 10–19 UHR 1051 BUDAPEST, VIGADÓ TÉR 2. | WWW.VIGADO.HU
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Verbunden durch M M P ahler und
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Der Teenager Aleksey Igudesman lernte damals Violine, als er in der Musikschule Yehudi Menuhins im englischen Stoke d’Abernon, Grafschaft Surrey, Hyung-ki Joo traf, der Klavier und Komponieren studierte. Bald stellte sich heraus, dass beide Anhänger von Mahlers Musik und Monty Python sind. Die freundschaftliche Beziehung blieb über die Jahre erhalten – ja, sie wurde dank dem regen Briefwechsel noch stärker. Igudesman schloss sein Musikstudium als Student von Boris Kuschnir im Wiener Konservatorium ab, während Joo sein Pianistendebüt im Londoner Barbican Theatre gab – unter Leitung von Menuhin und begleitet vom Warschauer Sinfonieorchester. Die Karrieren der beiden als Solisten und Komponisten verliefen seither parallel. Igudesman ist ein viel beschäftigter Komponist von Filmmusik; für den Soundtrack des Sherlock Holmes wurde er für einen Oscar nominiert. Joo tritt regelmäßig mit Kammerorchestern und berühmten Sinfonikern auf, etwa dem London Symphony Orchestra und dem New York Philharmonic Orchestra, aber er hat auch mit Rockstar Billy Joel zusammengearbeitet. Das Duo bilden also virtuose und vielseitige Musiker (beide haben auch Filme produziert). Mit einem komischen Programm traten sie zum ersten Mal 2004 auf: Auf den Kleinen musikalischen Alptraum (Little Nightmare Music) folgte der vom Orchester begleitete Große
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Foto © Julia Wesely
Orthodoxe Musikfans mögen es haarsträubend finden: Wie passen diese beiden zusammen? Doch die Größten, etwa Emmanuel Ax, Joshua Bell, Janine Jansen, Gidon Kremer, Mischa Maisky, Viktoria Mullova, Julian Rachlin, die New York Philharmonic oder die Chicago Symphonic Orchestra hatten alle Spaß daran, die Bühne mal mit dem Lachmuskeln attackierenden Duo Igudesman&Joo zu teilen. Die Großmeister der musikalischen Parodien sind endlich auch in Budapest angekommen.
musikalische Alptraum (Big Nightmare Music). Neuerdings sind sie mit einem halben Dutzend verschiedenen Shows unterwegs; mit dem „8 to 88“ wollen sie musikalische Kenntnisse vermitteln und erziehen. Am Neujahrstag 2011 gaben sie ein Wohltätigkeitskonzert mit 100 Streichern im Wiener Konzerthaus. Musikparodien sind in Großbritannien besonders beliebt. Beim ersten gemeinsamen Programm dieser Art hatten die beiden ihre gemeinsamen Vorbilder, Victor Borge und Dudley Moore, im Kopf. Sie hatten einen gemeinsamen Auftritt mit John Malkovich wie auch mit Sir Roger Moore, dem vormaligen James Bond, um UNICEF zu unterstützen. Ihre Clips auf YouTube haben mehr als 40 Millionen Menschen gesehen. Roger Moore meinte einmal, der Titel Little Nightmare Music sei falsch, weil Igudesman&Joo zu sehen und hören kein Alptraum sei, sondern ein süßer Traum. „Sehr musikalisch, sehr einnehmend und sehr witzig“ – meinte Terry Jones, Leiter der Truppe Monty Python. Er muss es ja wissen.
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E inmalig und unerreicht Foto © btf.hu
Mit diesen Worten wird eine der beliebtesten Oper von Puccini, die Turandot, beschrieben – neben vielen kritischen Bemerkungen zum Oeuvre des Maestros. Die vor genau 90 Jahren (am 25. April 1926) uraufgeführte Oper wird beim Budapester Frühlingsfestival in einer ebenfalls einmaligen Produktion zu erleben sein.
Das Ensemble der Chinesischen Nationalen Oper – über zweihundert Sänger, Sängerinnen und Musiker – wird Turandot an zwei Abenden (19. und 20. April) im Budapester Erkel Theater aufführen. Nicht nur die Soloparts, auch die Chorszenen werden von chinesischen Künstlern gespielt und gesungen. Ihre Vorstellung hat Tamás Bátor, Programmdirektor für Koproduktionen des MüPa, bei einem Gastspiel in Shanghai gesehen und gehört. „Die Regie von Wang Huquan ist traditionstreu und äußerst spektakulär. Das Szenenbild von Ma Lianqing und die Kostüme von Zhao Yan sind faszinierend und beschwören die Welt und Zeit, in der die Oper spielt“ – erzählt Tamás Bátor. Die Entstehung der Oper und die traurige Geschichte ihrer (Nicht) Vollendung haben die Vorlage für romantische Filme und Romane gebildet. Tatsache ist: Bei der Uraufführung in Mailand legte der Dirigent Arturo Toscanini den Taktstock am Ende jener Szene nieder, die noch vom vor zwei Jahren an Kehlkopfkrebs verstorbenen Komponisten verfasst worden war. Bei dieser Vorstellung war auch der berühmte ungarische Operettenkomponist Ferenc Lehár zugegen. „Überall flossen die Tränen“ – schrieb der Augenzeuge später. Von der zweiten Aufführung an wurde Turandot dann in der von Franco Alfano vollendeten Version gespielt – diese Tradition ist seither weltweit verbreitet. Die chinesischen Akteure spielen und singen die Oper in italienischer Sprache, unter der Leitung des berühmten Dirigenten Yu Feng. „Ich konnte jedes Wort des Librettos gut verstehen, was ein Beweis dafür ist, mit
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welcher Ambition Sänger und Sängerinnen das Stück verinnerlicht hatten. Sollten in Budapest dieselben Akteure auf der Bühne stehen, die ich in Shanghai erlebt hatte, dann kann ich dem Budapester Publikum wunderbare Singstimmen und ein großartiges musikalisches Erlebnis versprechen – sagte Tamás Bátor. – Die Chinesische Nationale Oper ist ein relativ junges Ensemble, seine Wirkungsstätte befindet sich vorerst im Pekinger Stadtzentrum, in einem fantastischen Gebäude zeitgenössischer Baukunst, dem Zentralhaus der Podiumskünstler (NCPA). Bald soll es aber ein eigenes Zuhause bekommen, was nur zu bejahen ist. Schließlich verdient sein Repertoire, das zielbewusst erweitert wird, durchaus bessere Bedingungen. Zurzeit stehen auf dem Programm Gioconda von Ponchielli und Tosca von Puccini, mit einer Carmen-Aufführung in Vorbereitung. Früher haben sie Tannhäuser und Nabucco gespielt, bei der letzteren Vorstellung stand Plácido Domingo auf der Bühne. Auch gab und gibt es Zusammenarbeit mit anderen namhaften europäischen und amerikanischen Starsängern und –Dirigenten. Neben Werken der klassischen italienischen, deutschen und französischen Opernliteratur hat man auch Werke zeitgenössischer chinesischer Komponisten im Repertoire. Und die traditionelle chinesische Oper als Gattung kommt auch nicht zu kurz. Alles in allem kann ich sagen, dass die Zuhörer im Erkel Theater ein einmaliges und unerreichtes Erlebnis bekommen werden.“
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19-20. April 2016, 19:00 Erkel Theater btf.hu
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Die Botschaft der Oper Aleko
Foto © László Kenéz
The National Philharmonic Orchestra and Choir’s festival concert will feature a special semi-staged performance of Rachmaninoff’s opera. Zoltán Kocsis revealed why he decided to include the piece in the programme.
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Budapester Frühlingsfestival
„Ich habe die Möglichkeit seit langem gesucht, Rachmaninows drei Opern aus dem Scheintod wiederzubeleben. Nicht nur Aleko, auch die Oper Der geizige Ritter und Francesca da Rimini. Ich leugne nicht, jede Aufführung ist problematisch, besonders wenn wir ihre Konflikte in unsere Zeit, in die Gesellschaft von heute versetzen. Diese Werke können sich als besonders verwirrend erweisen in Bezug auf die Roma und die Juden. In der Oper Der geizige Ritter kommt ein jüdischer Mann vor, der die Hauptfigur zum Vatermord bewegen will. Das Thema der Oper Aleko ist heute sehr sensibel: Es handelt sich um das Zusammenleben von Roma und Nicht-Roma im russischen Milieu, nähmlich im russischen Bessarabien. Wie ist das Poem von Puschkin heute einzuschätzen? Kann diese Erzählung als ein Vorläufer für Carmen, die Kurzgeschichte von Prosper Mérimée und als eine Inspiration für das Libretto von Bizets Oper betrachtet werden? Ich meine, Aleko hat auch eine Botschaft für den Menschen von heute. Die Hauptfigur der Oper ist ein Russe, der seine Familie verlässt, um sich den Zigeunern anzuschliessen.
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Foto © Library of Congress
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Aleko kann man in diesem Sinne nicht nur als einen Vorläufer für Carmen, sondern auch für Janáčeks „Tagebuch eines Verschollenen” betrachten, denn auch in diesem Werk geht es um eine änliche Geschichte: Einem Mann gefällt ein Zigeunermädchen so gut, dass er bereit ist alles hinzuschmeissen und sich den weiterziehenden Zigeunern anzuschliessen. Der monogam veranlagte Mann kommt so in Konflikt mit der Heldin Zemfira, die auf Grund der Traditionen ihrer Familie und ihres Volkes nicht monogam ist. Zum Schluss ersticht er sie und ihren neuen, jüngeren Liebhaber. Eine Wende in der Geschichte ist, dass die Zigeuner Aleko zwar verstossen, er darf nicht mit ihnen weiterziehen, aber sie bringen ihn nicht um. Mord erwidern sie mit Gnade. Das ist ein äusserst wichtiges Motiv, ich denke nämlich - ich weiss nicht, ob man das heute, besonders heute so klar in der Öffentlichkeit sagen kann, dass die Kultur des Mordens, des Todes bei den Zigeunern etwas völlig anderes bedeutet, als in der Kultur deren, die - sagen wir: die Europäer - die Monogamie vorziehen. Ich sehe in diesem Werk auch eine solche Botschaft: Wenn eine Ehe abkühlt, wenn die Partner sich auseinandergelebt haben, muss man damit rechnen, dass der eine auf einmal sagt: Ich brauche dich nicht, ich will lieber die und die Frau. Ich glaube, Eifersucht wird aus den Menschen nur verschwinden, wenn sie sich auf eine Ebene des Denkens erheben können, wo Habgier kein bestimmender Faktor mehr ist. Der Besitz eines anderen Menschen ist eine enorme Verantwortung auf der einen Seite und eine sehr ernste Einschränkung der Freiheit auf der anderen Seite. Ich habe das Gefühl, dass es in Puschkins Poem „Die Zigeuner” darum geht.
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12. April 2016, 19:30 Müpa Budapest Nationale Konzerthalle Bela Bartok btf.hu
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“Lass es krachen, Zigeuner!” Ausstellung aus Zigeunermusik in Haus der Ungarn
Bikessy - Heimbucher - copperplate (1816)
V on Gyula Balogh
Lass es krachen, Zigeuner! „Zigeunermusik” von Liszt bis zum Hungarikum – unter diesem Motto wird eine Ausstellung am 9. April im Haus der Ungarn am Szentháromság tér (Dreifaltigkeitsplatz) im Budaer Burgviertel eröffnet. Die Führung durch die Geschichte der ungarischen Zigeunermusik ist bis Ende Juni zu sehen.
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Budapester Frühlingsfestival fahren dabei auch, welche Rolle die Zigeunermusik in Jahren der brutalen Unterdrückung nach Niederschlagung des Freiheitskrieges gegen Habsburg 1848/49 spielte: In Jahren des passiven Widerstandes wurde sie zum Ausdrucksmittel von Kummer und Trübsal. In der Ausstellung prallen Ansichten und Forschungsergebnisse von Ethnografen auf die Theorie von Franz Liszt. Nicht zu kurz kommen dabei europäische Erfahrungen von Zigeunermusikern, welche u.a. die Bildung großer Ensembles wie Rajkó und Hundertköpfiges zur Folge hatten. Die Besucher erfahren auch, welche Rolle die Zigeunermusik in Filmen bzw. in Librettos von Opern und Operetten spielte. Auch sind in der Ausstellung zeitgenössische Gegenstände zu sehen, darunter Instrumente von Zigeunerbands vom Ende des 18. Jahrhunderts sowie die von 11-13köpfigen Gruppen, die in Kaffeehäusern und Hotels spielten. Die Darstellung von Zigeunermusikern auf Gemälden und diversen Gegenständen der Volkskunst kommt in der Ausstellung ebenfalls nicht zu kurz. Für musikalische Untermalung wird fortwährend gesorgt: Neben beliebten Melodien von Liszt erklingen zahlreiche Kompositionen von Zigeunermusikern. Die fahrbare Ausstellung könnte – bei Nachfrage im Ausland – auch in anderen Ländern gezeigt werden.
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9. April bis 30. Juni 2016 Haus der Ungarn btf.hu Foto © 100tagu.hu
Zigeunermusiker sind feste Gestalten der ungarischen Nationalkultur. Dies bezeugt diese reichhaltige Sammlung visueller und akustischer Exponate, welche von Fachleuten des Budapester Museums für Ethnografie ausgewählt und zusammengestellt wurden. Die Ausstellung verfolgt die Geschichte der ungarischen Zigeunermusik von der Bildung erster Zigeunerbands im späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, da das Hundertköpfige Zigeunerensemble zum Hungarikum erklärt worden ist. Wie Kurator Péter Szuhay betont, hatte man bei der Kompilation der Exponate nicht die traditionelle Volksmusik der Zigeuner vor Augen, sondern jene, Anfang des 19. Jahrhunderts im städtischen Milieu entstandene volkstümliche Musik, deren Quellen schon Ende des 18. Jahrhunderts bekannt waren. Eine der wichtigsten Quellen - nebst zeitgenössischen Darstellungen – ist das 1861 publizierte Werk „Über Zigeuner und Zigeunermusik in Ungarn” von Franz Liszt. Der große Komponist befasst sich darin eingehend mit der Zigeunermusik. Die Ausstellung im Haus der Ungarn zeigt einen wichtigen Teil der ungarischen Kultur. Es geschieht im 19. Jahrhundert, dass Franz Liszt, die Maler Miklós Barabás und Károly Lotz und der Dichter Sándor Petőfi sich im Geiste begegnen. Ein gemeinsamer Gegenstand ihrer Gedanken sind Musik und Tänze der „Zigeuner”, also der „Ungarn”, sowie deren Darstellung in ihren jeweiligen Werken. Die Ausstellung vermittelt die Vielfalt der Zigeunermusik, ihre Rolle bei Dorffesten und der Anwerbung von Rekruten. Dies hatte bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung ungarischer Nationaltänze wie Verbunkos und Csárdás. Die Besucher er-
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Ganztägiges Hommage á Liszt V on András Oláh
Foto © Zsófia Pályi
AUF DEN SPUREN VON
LISZT
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etwa Funerailles zu Beginn des Programms. Gleichwohl wollen wir auch Kompositionen des alten Liszt spielen, wie etwa Graue Wolken oder Resignationen. Diese sind zwar immer öfter zu hören, doch sind sie bei weitem nicht so geläufig, wie diese oder jene Opernparaphrase.“ Ein unabdingbarer Teil des ganztägigen Programms sind Ungarische Rhapsodien: Diesmal sollen die Nr. 12. und 13. vorgetragen werden. József Balogh will unbedingt eine Verbindung zwischen den einzelnen Werken herstellen. „Ich mag es, wenn in puncto Thematik oder Tonart ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Werken besteht. Bei bestimmten Musikstücken kehren parallele Tonarten beim nächsten Stück in einem ganz anderen Charakter wieder, so dass dieses Spiel der Tonarten eine Art Rahmen ergibt.“ Nach der Pause gesellt sich zu den Solisten das Sinfonieorchester des Ungarischen Rundfunks unter Leitung von Ádám Medveczky. Beim ersten Konzert werden der Danse macabre (Totentanz) und die Ungarische Fantasie erklingen. Am Nachmittag wird Gábor Farkas beide Klavierkonzerte (Es-Dur und A-Dur) vortragen. Es kommt selten vor, dass ein Pianist nach Solostücken gleich mit zwei Klavierkonzerten vors Publikum tritt. „Ich denke, das Niveau der ausgewählten Werke zeigt adäquat den Anspruch, den wir an uns gestellt haben“ – meinte Balogh. Für ihn bedeutet der Genius von Liszt die größte Inspiration. „In Sachen Erneuerung der Musik war er mindestens ebenbürtig mit Beethoven, wenn nicht sogar größer als der. Seine späten Werke sind Vorfahren der Musik des 20. Jahrhunderts, sie schließen fast sämtliche Stilrichtungen der schweren Musik ein. Ohne die Werke von Liszt ist die Musik von der Avantgarde über Bartók bis hin zur Filmmusik Hollywoods einfach nicht vorstellbar.“
Am 10. April wird an der Budapester Musikakademie eine ganztägige Konzertreihe stattfinden. Kompositionen für Soloklavier sowie bekannteste Konzertstücke gewähren tagsüber Einblick ins Lebenswerk des Tondichters. Am Abend stehen Improvisationen auf Lisztsche Themen auf dem Programm. Beim ersten Konzert des Tages tritt Pianist József Balogh, Erfinder der Veranstaltungsreihe, auf das Podium. Balogh hat sich in den letzten 15 Jahren zum berufenen Interpreten anspruchsvoller romantischer Kompositionen gemausert. Er hat viele erfolgreiche Auftritte bei angesehenen Wettbewerben in Ungarn wie im Ausland hinter sich. Balogh gastiert oft in Europa und den Vereinigten Staaten. Der junge Solist schreckt nicht zurück vor kräftezehrenden Aufgaben, die er bravourös meistert. Vor zwei Jahren hat er die 12 transzendenten Etüden von Liszt eingespielt. Später trug er dasselbe Pensum öfter auf dem Konzertpodium vor – jeweils an einem Abend. Zusammen mit Gábor Farkas, dem anderen Solisten des Tages, hatte er sich diesmal zum Ziel gesetzt, möglichst viele Facetten des Oeuvres von Liszt zu zeigen. „Wir wollten nicht nur Musikstücke aus dem Virtuosenkabinett auswählen, sondern eine Kostprobe aus allen Schaffensperioden des Maestros anbieten – erklärte Balogh. - Das Publikum wird bekannteste Werke hören, wie
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Foto © Csilla Katona
Foto © István Práczky
Foto © Franz Hanfstaengl (1858)
Beim Budapester Frühlingsfestival kommt das Oeuvre von Ferenc Liszt nie zu kurz. Dieses Jahr allerdings, anläss lich des 130. Todestages des weltberühmten ungarischen Komponisten, wird seinem vielfältigen Werk besondere Aufmerksamkeit zuteil.
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} Gábor Farkas
Der Liszt-Preisträger Gábor Farkas entstammt einer Musikerfamilie. Erste Bekanntschaft mit dem Klavier macht er im zarten Alter von fünf Jahren. Sein Diplom bekam er an der Budapester Musikhochschule Ferenc Liszt, deren Professor er heute ist. Er gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe. Neben den bekanntesten Konzertsälen Ungarns trat er schon in Wien, Berlin, Stuttgart, Florenz, Paris, London, Helsinki, Peking, Weimar und Bayreuth auf. Beim Eröffnungskonzert des ungarischen Liszt-Jahres 2011 spielte er zusammen mit der Ungarischen Nationalphilharmonie unter Leitung von Zoltán Kocsis. Spätere Konzerte von ihm fanden unter den Dirigenten Ádám Fischer und Tamás Vásáry statt. Farkas will unbedingt treu den Noten bleiben. Er wolle nur das und so vortragen, wie es im Notenheft gedruckt ist. Dies sei Garant dafür, den Zuhörern den vom Komponisten erträumten Inhalt und Gefühlswelt zu vermitteln.
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AUF DEN SPUREN VON
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Hommages
verkleidet als Jazzmusik V on András Oláh } F oto : László Dobó
Im Abendkonzert der Jazzpianisten und Komponisten Kálmán Oláh, das während des ganztägigen musikalischen Programms „Auf den Spuren von Liszt” zu erleben sein wird, spielt er Improvisationen nach bekannten Liszt-Werken genauso wie von ihm selbst komponierte und vor dem großen romantischen Tondichter verneigende Werke. Oláh ist einer der herausragenden Jazzmusiker seiner Generation. In den letzten zweieinhalb Jahrzehnten hat er seine Improvisationsfähigkeit bei zahllosen Auftritten sowohl in Ungarn wie in Europa und den USA unter Beweis gestellt. Er spielt genauso gern als Solist wie in diversen Bands – sein bevorzugtes Ensemble ist das Trio Midnight. Zur klassischen Musik hat er ebenfalls eine enge Beziehung, die starken Einfluss auf seine Tätigkeit als Komponist hat. Am Klavier hat er schon des öfteren gezeigt, dass den Werken von Bach, Bartók oder Stravinsky durch Improvisation viele neue Aspekte zu entlocken sind. Mit seinem Abschlusskonzert des ganztägigen Programms „Auf den Spuren von Liszt” zollt er Respekt dem vor 130 Jahren verstorbenen Komponisten. Im Teil eins des Abendprogramms spielen freie Improvisationen die Hauptrolle. Sie gehen auf beliebte Liszt-Werke zurück wie das Klavierkonzert Es-Dur oder die Ungarischen Rhapsodien. Die mit klassischen Melodien vermengten Jazzparaphrasen sind schon als Genre als Hommage an Liszt zu verstehen, war doch das große Vorbild ebenfalls ein einfallsreicher Improvisierer, der großartige Improvisationen zu Werken anderer Komponisten verfasste. Auf die Improvisationen (zum Teil im Duo mit Hackbrettspieler Miklós Lukács) folgt der Zyklus Consolations, den Oláh zusammen mit dem in der zeitgenössischen Musik bewanderten Klarinettisten Csaba Klenyán vortragen wird. Oláh und Klenyán spielen gemeinsam oft klassische Werke wie eigene Kompositionen, und auch freie Impros sind ihnen keineswegs fremd.
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„Klassische Musiker, Volksmusiker und Jazzmusiker haben ihre jeweils eigene Art der Improvisation, ist doch ihre musikalische Muttersprache unterschiedlich. Csaba und ich sprechen zwei verschiedene Sprachen, doch treffen die beiden irgendwie aufeinander. Wir kennen ja die jeweils andere Seite, und aus diesen Begegnungen ergeben sich interessante Dialoge” – meint der Jazzmusiker, der von der Zusammenarbeit dieser Art inspiriert wird. Im Teil zwei des Konzerts wird Kálmán Oláh auch ein für diesen Anlass komponiertes Stück spielen, das auf dem ersten berühmten Motiv der Lisztschen Faust-Symphonie basiert. Es handelt sich um ein wahrhaft modernes Musikstück für Holzbläserquintett und Klavier. „Es kommt nicht darauf an, den Stil von Liszt zu reproduzieren – meint Oláh. – Elemente der romantischen Musik sind meist schwer im Umfeld des Jazz zu interpretieren. Themen und Motive von Liszt sind jedoch leicht in jeder Situation einzubringen. Consolations spielen wir mit Csaba Klenyán beinahe in der Originalform. Wir werden aber auch eine Impro spielen, wobei ich nur drei Töne aus dem Original übernehme. Jeder Weg ist gangbar, doch es kommt darauf an, beim Rezitieren eines Motivs unsere eigene musikalische Welt einzubringen. Dadurch können wir der Kunst von Liszt unseren Respekt zollen” – sagte der Komponist und Pianist.
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10. April 2016, 11:00, 15:00 und 19:30 Liszt Musikakademie btf.hu
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Eine Auswahl der Kunstelite
Der Initiative haben sich nebst bekanntesten Museen und Ausstellungssälen auch Atelierhäuser und Privatgalerien angeschlossen. Das erklärte Ziel ist, eine essentielle Auswahl an aktuellen hochwertigen Kunstprogrammen zu bieten, wobei die Qual der Wahl erleichtert werden soll. In den kulturellen Drehscheiben der Welt – von London über Berlin und Wien bis nach Singapur und Sydney – finden seit Jahren schon ähnliche und sehr erfolgreiche Programme statt. Gemeinsamer Ausgangspunkt war die Idee, die Interessenten gemeinschaftlich teilhaben zu lassen am hautnahen Kennenlernen der lokalen Stilrichtungen, Künstler und deren Werke. Kunstmanager Linda Bérczi, Direktorin des BudapestArtWeek, wurde bereits beim von ihr 2012 lancierten Programm „Nachmittag offener Ateliers“ bewusst, dass viele Kunstliebhaber einfach keine Zeit und Energie mehr haben, nach 8stündiger Arbeit auch noch eine Vernissage zu besuchen. Gerne würden sie jedoch an einem zeitlich gedehnten Programm teilnehmen, bei dem sie, unter fachkundiger Führung, diversen Künstlern begegnen, Ausstellungen besichtigen, Fragen stellen
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können und gar Hilfe zum Verstehen der einzelnen Werke bekommen. Kompetenz und langjährige Erfahrung der Veranstalter des BudapestArtWeek garantieren dafür, dass einheimische wie ausländische Besucher anlässlich des Budapester Frühlingsfestivals an spannenden Programmen in der genannten Woche teilnehmen können. Museen und Ausstellungsräume bereiten sich mit verschiedenen Führungen, museumspädagogischen Programmen und diversen Workshops auf das BudapestArtWeek vor. Am Sonntag, den letzten Tag des Programms, warten mehrere Ateliers mit sachkundigen Führungen auf. Dabei werden die Besucher die Möglichkeit haben, die dort tätigen Künstler persönlich zu treffen. Diese Initiative kann dazu beitragen, die zeitgenössische ungarische Kunst in Ungarn wie im Ausland noch bekannter zu machen, was keine leichte Aufgabe ist. Die namhaften Protagonisten der ungarischen Kunstszene brauchen sich bei einem internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Im reichhaltigen kulturellen Angebot von Budapest ist das Niveau, das Künstler und Fachleute vertreten, durchaus wettbewerbsfähig.
Photos © bpartweek.hu
Besuche in Ateliers, Führungen durch Galerien und Ausstellungen können die Interessenten erleben, wenn sie am Programm des ersten BudapestArtWeek vom 19. bis 24. April teilnehmen. Die Veranstalter wollen damit die Aufmerksamkeit einheimischer wie ausländischer Besucher auf die bildenden Künste in Ungarn lenken. Zu besuchen sind dabei knapp fünfzig kulturelle Werkstätten.
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19. bis 24. April 2016 btf.hu bpartweek.hu
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Köstlichkeiten des kanadischen Küchenzirkus Cuisine & Confessions lautet der Titel beider Vorstellungen der Truppe Les 7 doigts de la main aus Montréal, die beim Budapester Frühlingsfestival am 9. und 10. April im Festivaltheater des MüPa zu sehen sind. Liebhaber der Elemente von Theater, Musik und Akrobatik werden dabei bestimmt auf ihre Kosten kommen.
Foto © Alexandre Galliez
Die Truppe, welche nunmehr als eines der besten Ensembles des Genres Neuer Zirkus gilt, wurde 2002 von sieben Freunden und Kollegen gegründet. Sie alle konnten damals auf eine berufliche Erfahrung von knapp zwanzig Jahren in der Zirkusbranche und ähnlichen Genres zurückblicken. Ihr französischer Name deutet auf sieben Finger hin. In knapp 15 Jahren seiner Aktivität erlangte das kanadische Ensemble durch seine Vorstellungen internationale Bekanntheit. Bei der Planung der Vorstellungen greifen sie gern auf einfache Lebenssituationen zurück. Genau so ist es auch bei der Vorstellung Cuisine & Confessions, die zweimal im Budapester MüPa zu sehen ist. Das
Leben findet in der Küche statt, die Ereignisse werden aus allen Richtungen von Gerichten flankiert – sei es ein intimes Gespräch bei einer Tasse Tee, das rituelle Mittagessen im Familienkreis am Sonntag oder die Henkersmahlzeit eines Todeskandidaten. Die Mitglieder von Les 7 doigts de la main greifen auf persönliche Erfahrungen zurück, wenn sie Geschichten aus verschiedenen Zeiten und Kulturen vortragen. Da kann ein Geschmack, ein Duft oder gar eine Berührung längst vergessene oder verschütt gegangene Erinnerungen wachrufen – und die Küche bleibt stets das verbindende Glied zwischen den Stories, die aus kurzen Worten zu Monologen ausarten. Die Akteure schließen die Zuschauer erst gar nicht aus dem Jonglieren in der Küche aus, das mit akrobatischen Tanzeinlagen und Ohrwürmern besticht, doch mitunter auch mit erschütternder Theatralik nicht spart. Eines ist sicher: die Zuschauer können mit etlichen Köstlichkeiten und Rezepten das Theater verlassen – und wahrscheinlich mit dem Eindruck, eine denkwürdige Vorstellung erlebt zu haben.
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Ez megvan németül mi cseréljük!
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Chinesische Trende Tag der Mode im Ungarischen Nationalmuseum Finest_Spring_2016_02_22_DE.indd 28
Fotos © btf.hu
DIE SEIDEN-
STRASSE
China hatte schon vor Jahrhunderten einen bedeutenden Einfluss auf die Aesthetik der Mode und Innenarchitektur des Westens. Die Länder des Abendlandes waren immer wieder fasziniert von mysteriösen Gegenständen und Bildern des Orients. Inspiriert wurden dadurch namhafte Modeschöpfer wie Yves Saint-Laurent, Paul Poiret oder Balenciaga.
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Die Bekleidung chinesischer Frauen ist äußerst vielfältig. In ihrer Garderobe finden sich sowohl Kleider aus den jüngsten Kollektionen der größten Modehäuser als auch handgenähte Stücke lokaler Marken und Accessoires einer Subkultur. Auf diese Vielfalt hat man es beim Programm des „Tages der Mode“ im Rahmen des Budapester Frühlingsfestivals abgesehen. Im Nationalmuseum können die Besucher neben traditionellen Kleidungsstücken auch Kleider der modernen chinesischen Mode besichtigen. Ergänzt wird die Modenschau durch von China inspirierte Kleider der ungarischen Modeschöpferin Kati Zoób. Gezeigt werden sollen Arbeiten von drei prominenten chinesischen Modedesignerinnen.
XiaoYun Lin Mit der Marke SZAJU hat die chinesischstämmige junge Designerin eine besondere, innovative Welt erschaffen. Ihre Frühjahrs- und Sommerkollektion sind von den Formen der 60er Jahre inspiriert worden. Zentrale Themen dabei sind Jugend und Frohsinn, die durch ein individuelles Wechselspiel von Farben und Stoffen betont werden. Neben mutig verwendeten farbigen Stoffen kommen in ihrer Kollektion auch natürliche Stoffe nicht zu kurz. Individuell entworfene und handgefertigte Verzierungen zeugen von chinesischem Luxus und Extravaganz.
Youjia Jin Die in China geborene und in London tätige Modedesignerin erhielt ihr Diplom 2014 an der Modehochschule in London (London College of Fashion). Dank eines langen Studiums der bildenden Künste bestechen ihre Kleider durch originelle und einmalige Linien; dabei greift sie gern auf tradierte chinesische Werte zurück. Um sich in der kreativen Welt der Modeschöpfung durchzusetzen, sind Vielseitigkeit und Offenheit für diverse Einflüsse unabdingbar – meint sie.
Lulu Liu London Die Schöpferin der Marke für luxuriöse Damenbekleidung ist eine chinesische Designerin. Die Verwendung der Flechttechnik ist das nobelste Merkmal ihrer Marke. Flechten ist in China allgegenwärtig: Man begegnet dieser Technik bei traditionellen Möbelstücken genauso wie bei Kleidern. Grundcharakter dieser Marke ist die brennende Leidenschaft, die Kleider strahlen Weiblichkeit und Unabhängigkeit aus.
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DIE SEIDEN-
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Seide ist Leben V on Szonja Somogyi } F oto : Zsolt Bezsenyi G emälden : Gábor Záborszky
Seide ist ein Stoff – gleichzeitig ein Kenner orientalischer Geheimnisse, Tradition und Moderne des 20. Jahrhunderts, alltägliche Eleganz, Verkörperung von Leidenschaft und Ruhe. Dieser zauberhafte Stoff ist der Hauptdarsteller in einem besonderen Programm beim 36. Budapester Frühlingsfestival. Der Anlass: Sowohl bei touristischen Veranstaltungen in Budapest als auch beim Frühlingsfestival steht die chinesische Kultur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
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Am 23. April wird im Ungarischen Nationalmuseum eine Modenschau gezeigt, wobei neben Kreationen von angehenden und arrivierten chinesischen Modeschöpfern auch das Modehaus Katti Zoób ihre von der chinesischen Kultur inspirierten Modelle präsentieren wird. „Seide ist wie das Leben. Ohne Seide gibt es keine Modebranche. Dieser Stoff weiß um alle Geheimnisse der Vergangenheit und birgt sämtliche künftige Möglichkeiten – meint Kati Zoób, Seele des über 20 Jahren bestehenden Modehauses Katti Zoób und Grande Dame der ungarischen Modebranche. – Er wird sogar in der chinesischen Medizin verwendet: Der Patient wird in einem abgeschirmten Raum untergebracht und in Seide gewickelt. Dieser zarte, weiche, etwas rutschige Stoff verleiht ihm große Ruhe. Seine Muskulatur wird locker und entspannt. Diese meditative Ruhe, verkörpert durch die heilende Seide, steht in krassem Widerspruch zu ihrer Funktion in der Mode. Da dient und verkörpert sie Spannung, Sinnlichkeit, Schimmer und Wildheit. Die besonders langen, zarten und geschmeidigen Fasern der Seide, die Art, wie sie gewoben wird und ihre Mustern sind von einer Kultur hervorgebracht worden, die mehrere Tausend Jahre alt ist. An sich ist sie ein Stoff, doch sie weist so viele Varianten auf, wie viele Verarbeitungstechniken es gibt. Seide eignet sich genauso für Wintermäntel, Steppdecken, Decken und Kissen wie für Satin, Musselin, Organza und alles, was zum Pomp vonnöten ist. Bedingt durch ihren Preis ist Seide leider kein Stoff für jedermann. Kati Zoób meint jedoch, „ein schwarzer Mantel aus Georgette, ein elegantes schwarzes Kleid aus Georgette kommt nie aus der Mode. Deshalb sollte jede Frau wenigstens ein Stück davon ihrer Garderobe haben“. „Ich bin ein leidenschaftlicher Fan der orientalischen Verzierkunst, insbeson dere der handgemachten Textilornamentik. Ich war schon oft in China und hatte dabei die Möglichkeit, mit Fachkräften der traditionellen Modebranche zusammenzuarbeiten. Die sind zu wahren Wundern fähig, die wir uns kaum träumen lassen können. Es ist ein fantastisches Geschenk für einen Modeschöpfer, in solchen Werkstätten mit solchen Fachleuten und Thematik arbeiten zu können“ – verriet Kati Zoób über ihr Verhältnis zu China. Ihre Kollektion, die am 23. April beim Budapester Frühlingsfestival präsentiert werden soll, sei eine alltägliche Kleiderreihe im 21. Jahrhundert – sagt die Designerin. „Diese Kollektion ist durchaus tragbar und sehr gut verwendbar; wer ein Gespür dafür hat, kann sehen, wie artistisch sie ist. Es hängt nämlich nicht vom Designer ab, wie die Besitzerin das Kleid nutzt und trägt. Diese Kreationen sind geeignet, eine etwas bohemische, jedoch gehobene Welt und Eleganz zu zeigen. Die Geschichte der Seide ist so facettenreich, dass jene, die es verspüren, dadurch ebenfalls reicher werden.“ Vor den Kreationen des Modehauses Katti Zoób werden die Besucher im Nationalmuseum Arbeiten des angehenden chinesischen Designers Xiaoyun Lin (eines Verfechters der alten Tradition) und dessen international bekannten
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31 Kollegen Youjina Jin sehen. „Ich will zeigen, wie ich traditionelle Bearbeitungen, etwa Seidenjacquard oder Seidengeorgette dem zeitgenössischen Gefühl, der Lebensweise von heute anpassen kann, und wie zukunftweisend dieser Stoff ist. Bei den Arbeiten der chinesischen Kollegen bin ich gespannt, was junge Designer über die Seide denken, ob sie damit was Neues schaffen können. Wir werden von dem Stoff miteinender verbunden. Seide hat viele Gesichter – genauso vielseitig muss auch das Denken der Designer sein – und folglich auch unsere Kollektionen“ – meint Kati Zoób.
Innovatives Denken ist allgegenwärtig in der chinesischen Mode. In fast jeder Großstadt gibt es eine Modehochschule mit eigenem Lehrstuhl für Seidentechnik. Seit den 80er Jahren wurden regelmäßig Textil- und Modedesigner aus Europa nach China eingeladen, zunächst für Sommerkurse, später dann als Dozenten für längere Zeit. Man begann mit der systematischen Ausbildung von sachkundigen Lehrern, Modeschöpfern und Konsumenten. China ist seit langer Zeit ein Vorreiter in der Herstellung von Geräten der Telekommunikation und technischen Sportgeräten – nun ist es auch in Sachen Mode „ante portas“ von Europa – erklärt die ungarische Designerin. Hat etwa das Modehaus Katti Zoób ein Geheimnis? Vielleicht das ständige Lernen und der unablässige Erfahrungsaustausch. „Viele Jahre über lernte ich verschiedene Techniken, mit der Zeit konnte ich dann die ‚Stimme’ des Textils hören. Würde ich heute in diesem Metier beginnen, würde ich es genauso machen: Lernen von den Anderen, was nur möglich ist, um dann meine eigene Stimme zu bilden. Heute arbeiten wir instinktiv und einfach, ohne Hokuspokus. Wir wollen Kleider schaffen, die keine Wegwerfartikel sind, sondern sich noch in den nächsten fünf bis zehn Saisons bewähren. Wir wollen den Kleidern keine erhabenen Begriffe anheften – nur Freude durch sie bereiten.
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Mystische 7 U N
Picasso in der
ngarischen
ationalgalerie
V on Györgyi Orbán
Seit über 20 Jahren ist es die erste große Ausstellung von Picassos (1881-1973) Werken in Budapest. Sie bietet einen guten Überblick vom Lebenswerk des Künstlers, von der frühen Schaffensperiode bis zum Lebensabend. ten, Zerbrochener Spiegel (Das kuDie Ausstellung kam in Zusammenarbistische Abenteuer), Clowns und beit des Budapester Museums der BilTänzer (Die Linie), Sürrealistische denden Künste mit dem Pariser Musée Metamorphosen (Die Erfindung der Picasso zustande. Unter dem Titel „PiFigur), Monster, Politische Figuren, casso – Metamorphosen 1895-1972” Pastoridyllen sowie Das Wesen der sind rund einhundert Werke des spaniMalerei. In Picassos Gemälden fällt schen Meisters aus dessen langen SchafFrauen eine zentrale Rolle zu: Seine fensperiode im Gebäude A der UngariLeidenschaft zu Frauen war ebenso schen Nationalgalerie vom 21. April bis groß wie seine Hingabe zur Malerei. 31. Juli zu sehen. In den bestimmenden Abschnitten Das Musée Picasso befindet sich im Baseines langen Lebens hatte Picasso rockpalais Salé im 3. Stadtbezirk von jeweils andere Frauen als Musen. Paris. Dort werden mehr als fünftauIn der Ungarischen Nationalgalerie send Werke des größten Künstlers des werden rund 60 Gemälde, sowie 20. Jahrhunderts aufbewahrt. Grafiken (darunter erotische StüDie Exponate stammen aus diversen cke aus der späten SchaffensperiSammlungen, mit Leihgaben aus dem ode), Papiercollagen, Skulpturen Pariser Picasso Museum, dem Moskauund Keramiken zur Schau gestellt. er Puschkin Museum, der Staatsgalerie Sensationell wirken Picassos ExperiStuttgart sowie der Fondation Beyeler mente mit dem Licht, etwa wenn er in Basel. Hinzu kommen Picasso-GraBilder schuf, indem er diese mit der fiken aus dem Budapester Museum Taschenlampe vor der Kamera mit der Bildenden Künste, darunter das Beim Lesen, 1932, von Pablo Picasso langer Belichtungszeit zeichnete. Aquarell „Mutter mit Kind” aus dem Jahre 1905, sowie drei Gemälde aus dem Budapester Museum Während der Ausstellung wird permanent der DokumentarLudwig, darunter „Musketier mit Säbel” aus der späten Schaf- film „Guernica” des französischen Regisseurs Alain Resnais fensperiode Picassos – erzählte Budapest’s Finest Kunsthistori- (1922-2014) gezeigt. Resnais, dessen Name mit den Filmklassiker Ferenc Tóth, Co-Kurator der Ausstellung. kern „Hiroshima, mon amour” und „Last year in Marienbad” Ihm zufolge war man bemüht, eine speziell für Ungarn ad- verknüpft ist, drehte 1950 den mit einem Gedicht von Paul aptierte Ausstellung zu zeigen. Eine Besonderheit unter den Éluard untermalten Streifen vom freskengroßen AntikriegsgeExponaten werden Dokumente sein, welche die Beziehung Pi- mälde Picassos. cassos zur ungarischen Revolution 1956 zeigen; diese wurden Im Katalog zur Ausstellung analysieren namhafte französiim Archiv des Pariser Musée Picasso gefunden. Der spanische sche wie ungarische Fachleute (darunter Katalin Bodor, GraKünstler hatte damals Kontakt zu führenden ungarischen Ma- fiksammlung Museum der Bildenden Künste Budapest, und lern, unter ihnen zu Bertalan Pór, und verfolgte aufmerksam Márton Orosz, Lichtexperimente) Picassos Lebenswerk aus die Ereignisse in Budapest. (Dies wird im Katalog zur Ausstel- diversen Gesichtspunkten. Im Katalog sind sämtliche Eponate lung dokumentiert.) enthalten, und er bietet zum ersten Mal Zugang zu DokumenDas Gros der Exponate kommt aus Paris, deshalb wurde das ten über Ungarn im Pariser Musée Picasso. Konzept der Ausstellung vom französischen Kurator erarbei- (Die Ausstellung: Ungarische Nationalgalerie, Gebäude „A” im tet. Das Zentralthema ist die Veränderung der Darstellung Burgpalast, Szent György tér 2. www.mng.hu) von Figuren während der über sieben Jahrzehnte umfassenden Schaffensperiode Picassos. Die Besucher erleben diverse Phasen und Wendepunkte der malerischen Darstellungsweise; in21. April bis 31. Juli 2016, nerhalb der einzelnen Blöcke werden Werke diversen Genres Ungarische Nationalgalerie, und unterschiedlicher Techniken nebeneinander gezeigt. Burgpalast, Gebäude A, Szent György tér 2. 8. – 24. April Die Ausstellung ist acht großen Themen gewidmet: Akrobabtf.hu
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Köstlichkeiten gutbürgerlicher und bäuerlicher Kochkunst Budapester Frühjahrsmesse 25. März bis 24. April 2016 Am gewohnten Ort des Budapester Weihnachtsmarktes, auf dem Vörösmarty tér, soll auch dieses Jahr eine frohe Frühjahrsmesse stattfinden. Das bunte Kulturprogramm vom 25. März bis 24. April wird von der Budapester Tourismus- und Festivalzentrale (BTFK) veranstaltet.
Fotos © István Práczky / BFTK
Die Veranstalter wollen den Einwohnern und Besuchern der Hauptstadt ein anspruchsvolles Programm mit kulturellen Aufführungen, Kunstgewerbe, Volksmusik und Volkstänzen zeigen. Nebst Kulturprogrammen können die Besucher Kunstwerke von 72 Künstlern bzw. Werkstätten bewundern. Auf dem Vörösmarty tér werden Produkte von Volkskünstlern, Kunstgewerbeschaffenden, Designern, innovativen Handwerkern sowie handgefertigte Lebensmittel zur Schau gestellt, die besichtigt und auch gekauft werden können. Alle Exponate sind von einer fachkundigen Jury begutachtet und ausgewählt worden. Auf der Budapester Frühjahrsmesse wird es also neben herkömmlichen Produkten auch modern geformte Gegenstände der Volkskunst sowie Neuigkeiten der figurativen Kunst geben. Besucher mit Kindern werden mit abwechslungsreichen Programmen erwartet, und fürs leibliche Wohl soll auf der Messe ebenfalls gesorgt wer-
den. Dieses Jahr sollen Köstlichkeiten der gurbürgerlichen und bäuerlichen Küche im Mittelpunkt stehen. Das öffentliche Brotbacken verspricht eine spannende Sehenswürdigkeit. Frühjahrsmesse wie Weihnachtsmarkt auf dem Vörösmarty tér sind seit Jahren schon wahre Touristenmagnete in Budapest. Im Vorjahr waren die Besucher ganz hingerissen von der Installation in Form eines Frühlingsgartens. Dieses Jahr soll sie wieder nicht fehlen, und auch die beim Weihnachtsmarkt beliebte Schmiede soll einen festen Platz haben. Die Offene Werkstatt genannte Handwerkschau, organisiert von BTFK zusammen mit der Ungarischen Handwerksgenossenschaft, soll jeweils an Wochenenden (samstags und sonntags) von 12 bis 18 Uhr stattfinden. Die Besucher der Fühjahrsmesse sollen jede Woche an anderen Programmen der traditionellen Volkskunst teilnehmen können: Filzarbeiten, Perlentechnik, Glasbläserei, Herstellung von Juwelen, Musikinstrumenten oder Käsesorten. Mutige Gäste können ihr Können bei der Herstellung von großformatigen Blumen aus Keramik zeigen. Kinder haben die Möglichkeit, sich im Haus des Handwerks und Spielens mit volkstümlichen Gewerben vertraut zu machen. Die Programme für Kinder beginnen jeweils am Wochenende um 10:00 und 11:30 Uhr. Am Nachmittag werden die Besucher mit vielfältigen Bühnenproduktionen und Konzerten erwartet. Wer dabei müde Beine bekommt, wird sich in der Kerengő erholen können. Lasst uns den Frühling zusammen auf dem beliebtesten Platz der Budapester Innenstadt begrüßen!
Budapester Frühjahrsmesse 25. März bis 24. April 2016 Budapest V., Vörösmarty tér budapestinfo.hu/tavaszi-vasar
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City Guide Jede Hauptstadt ist stolz auf ihre emblematischen Orte, und pfiffige Touristen können gewöhnlich selbständig jene Gebäude, Museen, Theater, Sportplätze und Vergnügungsstätten finden, welche den Antlitz der jeweiligen Metropole bestimmen. Trotzdem kann eine Hilfe selbst für Besucher mit Stadtplan und Smartphone gelegen kommen. Sehenswürdigkeiten kann man entweder zu Fuß oder bei einer Stadtrundfahrt mit dem Bus entdecken. Doch zusätzliche Informationen darüber, wo und was hinter den Gemäuern steckt und wo der Reisende mit mehr als nur flüchtigen Eindrücken rechnen kann, sind stets zu beherzigen. Die Kettenbrücke, mit dem Budaer Burgpalast und der Abendlichter widerspiegelnden Donau im Hintergrund, findet man auf jeder internationalen Tourismuswebseite. Auch das ist freilich Budapest – doch sollte man sich auch entlang dem 120jährigen Nagykörút (Großer Ring), in der Terézváros oder in den Parkanlagen von Buda umschauen – es lohnt sich!
} Auf der Terrasse eines Cafés Cafés haben eine hundertjährige Tradition in der
Pester Innenstadt. Ihre Terrassen befinden sich oft auf den breiten Bürgersteigen der Prachtstraßen
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mit
Franz Liszt
Foto © István Práczky / BFTK
Spaziergänge in Budapest
Konzertsaal der Vigadó, Schauplatz zahlreicher erfolgreicher Konzerte von Franz Liszt
Franz Liszt, einer der aktivsten Reisenden im 19. Jahrhundert, weilte als junger Mann 27 Mal in Pest und Buda, und später in reifem Alter in der vereinigten Hauptstadt, die ab 1873 Budapest hieß. Einige der von ihm besuchten Orte sind schon zu seinen Lebzeiten verschwunden, von anderen zeugen heute nur noch Gedenktafeln. Wieder andere zeigen noch heute die gleichen Umrisse, die der Komponist, Klaviervirtuose und Weltbürger Liszt sehen konnte – natürlich sind diese Bauten im Laufe der Zeit regelmäßig renoviert worden. In Budapest gibt es über einhundert Orte, wo Liszt ein- und ausging. Eine Kostprobe von diesen bietet das Buch der Musikhistorikerin Ágnes Watzatka. Zum ersten Mal traf Franz Liszt in Pest im zarten Alter von 12 mit seinem Vater, Ádám Liszt, einem Beamten am Hofe der Herzoge Esterházy, ein. Beide besuchten Kirche und Kloster der Franziskaner auf dem Platz, der heute Ferenciek tere (Franziskanerplatz) heißt. Ádám Liszt hatte als Novize zwei Jahre im Kloster der Franziskaner unweit von Pozsony (Pressburg) verbracht. Später entschied er sich für die zivile Lebensform, doch die Geistigkeit der Franziskaner übertrug er auf seinen Sohn, der auch deshalb auf den Vornamen Ferenc (zu Deutsch: Franz) getauft wurde. Der Komponist bekannte sich später in Pest zu den Franziskanern. Die unweit vom Ferenciek tere stehende Belvárosi templom (Innenstädtische Kirche) spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle im Leben des Komponisten: In dieser Kirche, die heute am Pester Brückenkopf der Elisabethbrücke steht, wurde seine Messe „Esztergomi mise“ zum ersten Mal in Pest aufgeführt. In der Pfarrei neben der Kirche veranstaltete Kirchenorganist Mátyás Engeszer immer wieder Abende, an denen Liszt und der berühmte Violinist Ede Reményi oft zusammen auftraten. Die Pfarrei wurde wegen des Brückenbaus geschleift. Jenseits des Brückenkopfes, in der Irányi utca 1. steht heute ein fünfstöckiger Jugendstilpalast, wo einst das in klassizistischem
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Stil gehaltene Haus Hal tér (Fischplatz) Nr. 4. stand. Im ersten Stock dieses Hauses wurde eine Dreizimmerwohnung für Franz Liszt gemietet. Und ebenda nahm am 14. November 1874 die Königlich-Ungarische Musikakademie ihre Tätigkeit auf. Ihre Nachfolgerin, die Musikhochschule Franz Liszt, begeht alle Jahre würdig den Gründungstag der alten Musikakademie. Im Haus Deák Ferenc utca 1. weist eine Stele aus Glas und Beton den ehemaligen Standort des Hotels zur Englischen Königin aus. Als Liszt im Jahre 1846 in Pest eintraf und im genannten Hotel abstieg, brachten ihm Chor und Orchester des Nationaltheaters ein Ständchen. Im Restaurant des Hotels spielte die Zigeunerband des Józsi Farkas. Liszt war von ihrer Musik derart angetan, dass er sich mit Eintrittskarten für sein Konzert in der Pester Redoute revanchierte. „Lassen sie bitte meine liebenswürdigen und vorzüglichen Kollegen, die Zigeuner, herein.“ Der Palast für Musik- und Tanzveranstaltungen brannte 1849 nieder, auf dem Grundstück wurde dann die Vigadó (Redoute) errichtet. Die Einweihung fand 1865 statt und noch im gleichen Jahr stattete Liszt ihr einen Besuch ab. Am 26. April 1869 konnte das Publikum in der Vigadó den ersten Abend mit Liszt-Werken hören. Aufgeführt wurden dabei die Dante-Symphonie sowie – mit Liszt als Dirigenten – die Krönungsmesse.
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Die Kapuzinerkirche in der Fô utca von Buda
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Foto © BFTK Photostock
Die Alte Musikakademie in der Andrássy út, Ecke Vörösmarty utca
Foto © BFTK Photostock
Für letztere war dies die erste öffentliche Aufführung seit der Krönung Franz Josephs zum König Ungarns im Jahr 1867. Unweit von der Vigadó stand ein weiteres namhaftes Gebäude, das erste fünfstöckige Haus in Pest: das Grand Hotel Hungaria. Sein Prunksaal war Schauplatz eines bedeutenden Kulturereignisses: Die Anwesenden feierten zwei große Künstler Ungarns, den Komponisten Liszt und den Maler Mihály Munkácsy. Das altehrwürdige Hotel brannte 1945 aus, doch an seiner Stelle befindet sich heute ein anderes Hotel: Das vom bekannten Architekten József Finta entworfene Haus ist heute unter dem Namen Budapest Marriott Hotel geläufig. Die Wohnung am Hal tér erwies sich bald als viel zu eng für die Musikakademie. Ihr neues Zuhause wurde 1879 in der Sugár (heute: Andrássy) út errichtet; heutzutage ist es unter der Bezeichnung Alte Musikakademie geläufig. Es fungiert als Museum und Forschungszentrum, in einigen Räumen findet Unterricht statt und im Konzertsaal werden musikalische Matineen veranstaltet. Sowohl der Präsident der Akademie, Franz Liszt, als auch deren Direktor, Ferenc Erkel, bekamen eine Wohnung im Obergeschoss. (Die 1907 eingeweihte „neue“ Musikakademie ist Gegenstand eines anderen Beitrages.) Der österreichische Kaiser Franz Joseph von Habsburg wurde in der Liebfraukirche (heute als Matthiaskirche bekannt) im Budaer Burgviertel zum König von Ungarn gekrönt. Für den Festakt war eine Messe in Auftrag gegeben worden – doch nicht wie üblich an den Hofkapellmeister in Wien, sondern an Franz Liszt. Bei der Aufführung durften jedoch keine ungarischen Musiker mitwirken, und auch Liszt durfte nicht sein Werk dirigieren. Chor wie Orchester waren zahlenmäßig kleiner als in der Partitur erwünscht. Also konnte zwei Jahre später das Erklingen in der Vigadó als die erste richtige Aufführung der Krönungsmesse gelten. Am Haus Úri utca 43 erinnert eine Gedenktafel an die Freundschaft des ehemaligen Hausbesitzers zu Liszt. Antal Augusz, ein enger Freund des Komponisten, hatte erwirkt, dass mit dem Komponieren der Krönungsmesse nicht der Hofkapellmeister beauftragt wurde. Augusz war Mitglied
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jener Abordnung, die Liszt, dem „stets treuen Verwandten“, am 4. Januar 1840 im Nationaltheater einen Ehrensäbel überreichte – als Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung der Nation. Touristen, die Richtung Burgviertel unterwegs sind, müssen auch das Viertel Víziváros überqueren. Da stehen Kirche und Kloster des Kapuzinerordens – sie wurde der heiligen Elisabeth aus dem Königshaus der Árpáden gestiftet. In den Sälen des Klosters fanden Proben der Budaer Gesang- und Musikakademie statt. Freitags speiste Liszt bei den Kapuzinern, nach der Fastenspeise spielte er gewöhnlich Billard oder ging mit Ordensbrüdern im Garten spazieren.
Europaweit sind Radiosender, Koproduktionsfilme, bunte Magazine und Reisebüros entstanden mit dem Ziel, den engen Zusammenhang zwischen Kultur, Tourismus und Erholung zu zeigen. Neulich wird auch die Gastronomie herangezogen. Ein Set unter Leitung des britischen Schauspielers Simon Callow hat dabei etliche Kulturzentren des alten Kontinents abgeklappert. Sie besuchten auch Budapest, um den Zuschauern die Orte zu zeigen, welche im Leben von Franz Liszt, Ferenc Erkel, Béla Bartók und Zoltán Kodály sowie in der ungarischen Kultur eine wichtige Rolle spielten und spielen. In diesem Sinne wird Mitte April in der Váci utca das Reisebüro Violin Travel eröffnet. Sein dreitägiges Programm mit dem Motto Hommage á Liszt wird von der erfahrenen Kulturmanagerin Erika Nyúl wärmstens empfohlen. Am ersten Tag stehen Besuche der Matthiaskirche, des Musikhistorischen Instituts und Museums sowie der Ungarischen Nationalgalerie im Programm. Tag zwei ist der Pester Innenstadt gewidmet: Die Teilnehmer besichtigen die Franziskanerkirche und die Kirche der Englischen Fräulein, die Vigadó sowie jene Straßen, die einst von Liszt frequentiert wurden. Am dritten Tag erwarten die Gäste die Alte Musikakademie und ihr Gedenkmuseum mit sehenswerten Exponaten. Die dreitägige Führung wird durch kulinarische Spezialitäten und natürlich Konzerte ergänzt.
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Vor über einhundert Jahren wurde das Gebäude der Budapester Neuen Musikakademie auf dem höchsten Niveau zeitgenössischer Technik entworfen und erbaut. In den letzten Jahren wurde es aufwendig rekonstruiert. Diese Arbeit gewährleistet – unter Beibehaltung der Leistung namhafter Baumeister und Techniker – den Dienst an der Musikkunst für weitere Jahrzehnte. Beide Zielsetzungen waren nicht einfach miteinander abzustimmen – doch es gelang, was nebst zwei internationalen Preisen der Immobilienbranche auch vom Europa-Nostra-Preis bezeugt wird.
Kultur und Innovation einst und heute
Die Königliche Ungarische Musikakademie nahm ihre Tätigkeit 1875 im Pester Wohnhaus (am Hal Platz) des weltberühmten Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt auf. Im fünften Schuljahr fand die Ausbildung im viergeschössigen Gebäude in der Andrássy Strasse, Ecke Vörösmarty Strasse statt. Hier befindet sich heute das Museum und Forschungszentrum Franz Liszt. Das Gebäude unweit vom Oktogon Platz war vier Jahrzehnte lang die zentrale Stätte der akademischen Musikausbildung. Doch bald erwies sich das Gebäude als zu eng für die schnell wachsende Akademie. Es musste ein neues Gebäude her, das der anspruchsvollen Tätigkeit künftiger Generationen auf langer Sicht würdig sein sollte.
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Das eigens für diesen Zweck erbaute, mit Fresken, Mosaiken und bemalten Glasfenstern üppig verzierte Jugendstilpalais in der Gyár Strasse wurde von den Architekten Flóris Korb und Kálmán Giergl entworfen und zwischen 1904 und 1907 erbaut. Der Strassenzug, der vorm Gebäude breiter verläuft, wurde in ehrendem Gedenken an den Akademiegründer nach Franz Liszt benannt. Im Inneren des Gebäudes wurden vor über einhundert Jahren modernste Techniken der damaligen Zeit eingebaut. Die neue Musikakademie war das erste öffentliche Gebäude in Ungarn, in dem Decken, Balkons und Dachkonstruktion mit Stahlbeton ausgeführt wurden. Grösster Stolz der Musikakademie ist der für seine fabelhafte Akustik berühmte Grosse Konzertsaal: Sein 17 Meter breite und über 5 Meter tief ausragende Balkon ohne Stützpfeiler galt damals ebenfalls als eine Pionierleistung der Baukunst. Der Grosse Saal fasste damals 1200 Zuhörer. Gegenüber dem breiten Balkon wurde die grosse Orgel der Karlsruher Firma Voigt und Söhne untergebracht. Sie war die allererste Orgel mit vier Manualen in Ungarn. Aehnlich historische Orgeln dieser Bauart befinden sich nur in zwei anderen Bildungsstätten: in der Yale University (USA) und im Moskauer Tschaikowski Konservatorium. Weitere technische Neuigkeiten der Musikakademie waren das mechanische Lüftungssystem und die zentrale Staubsaugeranlage.
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Bei den Renovierungsarbeiten an der Musikakademie wurde das Gebäude bis auf das Tragwerk abgerissen und mit archäologischer Sorgfalt erneuert.
Der Kleine Saal im ersten Obergeschoss wurde nach dem einstigen Studenten der Musikakademie, dem späteren weltberühmten Dirigenten György Solti (Sir George Solti), benannt. Dieser Saal verfügt nun über modernste Bühnen- und Lichttechnik, so dass er wieder geeignet ist zur Aufführung von Kammeropern.
Foto © www.zeneakademia.hu
Das Gebäude wurde nach dem 2. Weltkrieg sowie vor etwa 50 Jahren teilweise renoviert, doch zur ersten umfangreichen Rekonstruktion kam es erst zwischen 2011 und 2013. Der Leitgedanke hiess: zurück zu den Grundlagen. Im unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden sorgfältig die alten Verzierungen und Farben freigelegt und wiederhergestellt. Das in den letzten Jahrzehnten vorherrschende „Einheitsbraun” im
Grossen Konzertsaal musste diversen Schattierungen von Grün sowie schwarz-goldenen Verzierungen weichen.
Bei der Umgestaltung der inneren Räumlichkeiten wurden zwei innere Lüftungshöfe überdacht. Im Hof auf der Nordseite wurde ein Teil der Universitätsbibliothek untergebracht und im Obergeschoss ein Mehrzwecksaal eingerichtet. In der Südseite entstand ein geräumiges, elegantes Buffett. Die umfangreichsten architektonischen Eingriffe jedoch bleiben, dank dem Fingerspitzgefühl der Fachleute, dem nicht sachkundigen Besucher verschlossen. Dazu zählt die lautlose und sehr energieeffiziente Klimaanlage der Konzertsäle, die auch Konzerte im Sommer ermöglicht. Auch die eingebaute Bühnenund Lichttechnik sind die modernsten ihrer Art. Erneuerte
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Foto © György Darabos / Zeneakadémia
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und breiter gestaltete Sitzreihen im Parkett dienen dem Komfort der Zuhörer. In den Lehrsälen, Konzertsälen und Proberäumen wurde mit modernster Technik für perfekte Schalldämpfung gesorgt.
Der Eingang zur Musikakademie ist ein wunderschönes Beispiel ungarischen Jugendstils. Über dem Prachtbrunnen befindet sich eine Plakette zur Weihe des Hauses.
Die sorgfältige Rekonstruktion, welche die berühmte Akustik des Grossen Konzertsaals bewahrte, sowie die damit einhergehenden technischen Entwicklungen haben den Rückstand von mehreren Jahrzehnten nicht nur aufgeholt – sie sind sogar ihrer Zeit voraus. Dies brachte den Architekten internationale Anerkennung. Die fast zehnjährige Vorbereitung und Ausführung durch Béla Pazár, Éva Magyari und Ferenc Potzner wurde 2015 mit dem Europa-Nostra-Preis in der Kategorie Kulturerbe geehrt. Das Gros der Rekonstruktion wurde zwar 2013 abgeschlossen, doch sie wird erst in zwei Jahren richtig vollständig sein. Dann soll nämlich die Voigt-Orgel, die während des 2. Weltkrieges und in den Jahrzehnten des Sozialismus zum Teil ersetzt, zum Teil zerstört oder ausgebaut wurde, wieder in altem Glanz erstrahlen. Durch die Neugestaltung der inneren Räume sind ein Saal für zeitweilige Ausstellungen und ein neuer Ereignissaal entstanden
Liszt Musikakademie 1061 Budapest, Liszt Ferenc tér 8. zeneakademia.hu
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Grand Boulevard statt Laguna 120 Jahre Pester Ring (Nagykörút) Dieses Jahr feiert die längste und verkehrsreichste Straße in Budapest, der Ring (Nagykörút), sein 120jähriges Bestehen. Die hier fahrenden Straßenbahnlinien 4 und 6 befördern täglich 200 Tausend Fahrgäste. Tausend Forint abzuzweigen. Auch sollte „für Häuser, die entlang der künftigen Straße gebaut würden, eine Steuerbefreiung für 30 Jahre gewährt werden“. Die Finanzkrise 1873 verzögerte den Erwerb der benötigten Grundstücke, und auch die Steuerbefreiung konnte nicht umgesetzt werden. Man ging also in umgekehrter Reihenfolge vor: Erst sollte die 45 Meter breite, mit Basaltquadern bedeckte und mit Wassersenken versehene Straße samt asphaltierten Bürgersteigen gebaut werden, danach konnte die Errichtung von Palästen und Mietshäusern folgen. Bei der Entscheidung spielte auch die Planung der Stadtwerke eine Rolle: Öffentliche Beleuchtung sowie ein unterirdischer Hauptabwasserkanal waren unabdingbar für das Vorhaben. Damit begann die zielbewusste Stadtplanung in Budapest, das 1873 mit der Vereinigung von Óbuda, Buda und Pest entstanden war. Der von der MargarethenOktogon ist eine der verbrücke bis zur Petôfi-Brücke 4141 kehrsdichtesten KreuzunMeter lange Ring wurde – bedingt gen in Budapest und auch durch die Finanzkrise – in drei Phaein beliebter Treffpunkt
Foto © jknaus / panoramio.com
Letztere könnten heute gar in Gondeln herumfahren, wäre einst die Idee des namhaften Stadtarchitekten Ferenc Reitter Wirklichkeit geworden. Er hatte nämlich vor, durch Abzweigung des Wassers aus dem Soroksárer Donauarm einen schiffbaren Kanal in Pest anzulegen. Das Hochwasser im Frühjahr 1838 hatte Pest arg verwüstet. Die Stadt hinter den Stadtmauern, die entlang dem heutigen Károly körút (Karlsring) verliefen, bot ein ziemlich ungeordnetes Bild. (Über die berühmtesten Gebäude am Károly körút können Sie im Frühjahrsheft 2015 von Budapest’s Finest lesen.) Auch die Kämpfe um Pest und Buda während der Revolution 1848 hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Notwendigkeit eines städtischen „Flurbereinigung“ wurde nach dem Ausgleich zwischen Ungarn und dem österreichischen Kaiser, Franz Joseph von Habsburg (1867), zum ersten Mal auf die Tagesordnung gesetzt. Die Idee eines „großen Ringes“ kam bereits 1871 zur Sprache. Der Hauptstädtische Rat Öffentlicher Anliegen erachtete das Vorhaben als wichtig und schlug vor, dafür aus dem Budget 900
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Die Fassade des Vígszínház, gesehen von dem Szent István körút aus
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Der Blaha Lujza tér. An der Stelle des ehemaligen Nationaltheaters wachsen heute Bäume (siehe oben).
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ten dauerten drei Jahre (1874-77). Teile der Eisenkonstruktion wurden in Frankreich hergestellt. Die Fassade wird von einem dekorativen Gesims abgeschlossen, an dessen beiden Enden eklektische Gebäude mit je zwei Türmen stehen. Nachkommen des Firmengründers besuchten 2004 in ehrendem Andenken an Gustav Eiffel den Bahnhof und MüPa, das damals im Bau begriffen war. Oktogon gilt heute noch als eine pulsierende Drehscheibe in Budapest. An der Sugár (heute: Andrássy) Straße, Ecke Nagykörút klaffte bis in die Jahre 1870 ein tiefes Loch. Dieses wurde dann mit Erdreich gefüllt und an der Kreuzung ein achteckiger Platz geschaffen. (Daher der Name Oktogon.) Am Platz wurden vier eklektische Häuser nach Plänen des geschätzten Architekten Antal Szkalnitzky errichtet. Für seine Gebäude am Oktogon wurde er bei der Weltausstellung 1873 in Wien mit der „Medaille für die Kunst“ geehrt. Im Haus Andrássy út 49 eröffnete ein prachtvolles Café, Abbázia, seine Pforten; es sollte zum Stammplatz von Künstlern und Schriftstellern werden.
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Das Filmtheater Corvin ist von den Corvin-Häusern umgeben. Hinten ihnen ist in dem letzten Jahrzehnt ein neues Viertel entstanden
Heute findet man dort eine Bankfiliale. Das 1875 eingeweihte Népszínház (Volkstheater), das später Nemzeti Színház (Nationaltheater) genannt wurde, war ebenfalls vom Architektenduo Fellner-Helmer entworfen worden. Es stand am Blaha Lujza tér – bis 1965, da es wegen der unterirdischen Bauarbeiten der Metrolinie 2 geschleift wurde. Viele meinen: Der Abriss war nicht notwendig. Bei der Einweihung des Nagykörút gab es noch viele Baulücken, die Bebauung wurde erst 1906 komplett. In der József körút, Ecke Üllôi út stand ein verwahrlostes Fabrikgebäude; nach seinem Abriss wurden dort Sportplätze angelegt. Diese mussten dann 1927-28 den neu errichteten Corvin-Häusern weichen. Schauplatz und Thema der Veranstaltung „Budapest 100“ wird am 17. und 18. April 2016 der Nagykörút sein. Sie soll Vergangenheit und Gegenwart des Pester Ringes präsentieren und die Aufmerksamkeit auf die ihm innewohnenden Möglichkeiten lenken. Das Motto lautet: Neue Pläne für den Nagykörút.
Ein Schwerpunkt der bewaffneten Kämpfe während der Revolution 1956 waren die Corvin-Häuser. Folgerichtig erlitten sie dabei schwere Schäden.
Foto © Fortepan.hu
Die Umgebung des Westbahnhofs, entworfen durch das Ingenieurbüro Eiffel, ist eine der lebhaftesten Drehscheiben in der Stadt
Foto © BFTK Photostock
Foto © jknaus / panoramio.com
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Gourmettreffen in Budapest Europäisches Finale des Sternekoch-Wettbewerbs Bocuse d’Or
Foto © velvet.hu/ Tamás Szécsi
Von Zsuzsa Mátraházi
Jéroˆme Bocuse im Kreise der Mitglieder der Ungarischen Bocuse d’Or Akademie und mehreren führenden Küchenchefs aus Ungarn
Beim europäischen Finale des Bocuse d’Or Wettbewerbs am 10. und 11. Mai in Budapest treffen die besten Köche aus über fünfzig Ländern aufeinander. In puncto Gastronomie muss sich die ungarische Hauptstadt nicht verstecken: Sie hat vier Restaurants mit Michelin-Sternen und ist damit Spitzenreiter in Osteuropa.
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Foto © Stéphane de Bourgies
„Wer abgehängt wird, zählt nicht” – verkünden die Organisatoren des knapp 30 Jahre alten Sternekoch-Wettbewerbs Bocuse d’Or. Ungarn kann Schritt halten und wurde als Teil der internationalen Spitzengastronomie mit der Ausrichtung des europäischen Finales beauftragt. Dies findet im Rahmen der internationalen Gastronomie-Ausstellung (SIRHA) statt.
Die Chefen des Jahr
Die anreisenden Gäste werden ihre Daumen wohl nicht nur am Wettkampfort, dem Budapester Messegelände HUNGEXPO, drücken, sondern vermutlich auch etliche Restaurants, Gaststätten und Bistros in Budapest besuchen. Wir können ihnen mit einigen Tipps behilflich sein. Schließlich hatten internationale Erfolge ungarischer Meisterköche und wichtige gastro-diplomatische Züge nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass das Kräftemessen der besten Chefs Europas dieses Jahr in Budapest stattfindet.
Die Ungarische Bocuse d’Or Akademie gibt es seit 2009, sie koordiniert die daheim anstehenden Aufgaben des Wettbewerbs. Im Finale des Bocuse d’Or 2013 in Lyon wurde das ungarische Team vom Vizechef des Budapester Sternerestaurants Onyx, Tamás Széll, angeführt – es landete auf Platz 10. Im Vorjahresfinale erreichte die von Gábor Molnár angeführte ungarische Vertretung den 13. Rang; unter den europäischen Konkurrenten kamen sie unter die besten zehn. Dem diesjährigen Finale ungarischer Anwärter im Februar war eine Qualifikation im Dezember 2015 vorausgegangen.
Blumengarten auf dem Teller Auch Richárd Domján, Chef des Budapester Bock Bisztró, trat unter den elf Anwärtern in der Qualifikation an. Das Bock Bisztró in der Erzsébet körút wurde von Exekutivchef Lajos Bíró, einer bedeutender Figur der ungarischer Gastronomie, gegründet. Zum Vorbild hatte er das französische Modell „Bistro“ genommen. Demzufolge gründen Chefs mit Michelin-Stern Gaststätten, in denen leckere Gerichte aus vorzüglichen Zutaten zubereitet und angeboten werden – jedoch bis zu 70 Prozent billiger als in vornehmen Restaurants. Bíró wurde zweimal zum Gastwirt des Jahres gekürt, 2011 zum Vorsitzenden der Ungarischen Bocuse d’Or Akademie gewählt. Neuerdings ist er als Ehrenvorsitzender tätig. Foto ©bockbisztro.hu
Foto © velvet.hu/ Tamás Szécsi
Gastrodiplomatie
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} Chef des Jahrhunderts
Der „Taufpate” des Wettbewerbs geht auf die neunzig zu. Er wurde als Sohn einer französischen Müllerfamilie in Collonges au Mont d’Or geboren. Schon im zarten Alter von 9 Jahren war er in der Küche der Gaststätte seines Vaters tätig. Später ging er im Drei-Sterne-Restaurant von Eugenie Brazier in Lyon in die Lehre, und erweiterte sein Wissen in namhaften Küchen in Paris und Wien. Er besitzt drei Michelin-Sterne, und 1975 wurde er mit dem Orden der Französischen Ehrenlegion geehrt. Die Auszeichnung wurde ihm von Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing überreicht. Der Gourmetführer Gault Millau hat ihn zum Chef des Jahrhunderts gekürt. Es war seine Idee, den ersten Bocuse d’Or Wettbewerb 1987 zu organisieren; dieser soll die Entwicklung in der Branche und die Erhaltung der Qualität gewährleisten. Seitdem ist der Name zum Symbol geworden und wird in der Gastronomie genauso aufmerksam verfolgt wie die Formel-1 Rennen von Liebhabern schneller Boliden.
„Abwechslung, Kreativität, ständig wechselnde Zutaten und Techniken: All das hat mich zum Beruf Koch angezogen“ – meint Richárd Domján, der als Kleinkind oft der Mutter in der Küche behilflich war. Gefragt nach den jüngsten Trends der Haute Cuisine sagt er, Sous-Vide und Konfitieren (langsame Kochmethoden) sowie Elemente der molekularen Gastronomie vermengen sich mit traditionellen Methoden, was neue Kompositionen zum Ergebnis haben kann.
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Hauptzutaten in der Qualifikation waren Stör und Hirsch. Domján bereitete daraus folgende Gerichte zu: Störrolle gefüllt mit Gänseleber und zerkleinertem geräuchertem Stör, dazu Apfelsinenkaviar nach Molekularverfahren, Creme aus roten Paprikaschoten und marinierter Linsensalat, abgeschmeckt mit abgebrühter Schwarzwurz. Zum Hirsch kochte er Quittenkompott, dazu Süßkartoffeln als Beilage, sowie mit Balsamessig abgeschmeckte Rote Bete und ein Törtchen aus Hokkaido-Kürbis mit einer kleinen Quinoa darüber. Es sah aus wie ein kleiner Blumengarten.
Die Figur Goldener Bocuse gilt als Oscar der kulinarischen Branche
Foto © LE FOTOGRAPHE
„Wir sein keine Verfechter der absolut minimalistischen Küche – verrät der 33jährige Chefkoch das Credo des Bock Bisztró -, wir tischen größere Portionen auf. Wir bearbeiten Gerichte der traditionellen ungarischen Küche, indem diese in Komponente zerlegt werden. Wenn aber der Gast diese zusammen verzehrt, spürt er den gleichen Geschmack wie etwa beim Gemetzelten nach Fleischer Art. Bei den Desserts versuchen wir, Gemüse mit einzubringen. Für das Menü dieser Woche habe ich zum Beispiel eine Torte aus Süßkartoffeln gebacken.“
Richárd Domján meint, das Ziel sei „ein reichhaltiges, besonderes Angebot, damit Ungarn nicht länger als die Heimat von Gulasch und Pörkölt beschworen wird. Ausländische Gäste kommen wahrscheinlich oft nur nach Ungarn, um endlich mal einen richtigen Pörkölt zu bekommen, den sie woanders nicht essen können. Auf der Menükarte des Bock Bisztró steht seit zehn Jahren schon der Pörkölt aus Ochsenmaul – der gilt nicht nur im Ausland, sondern auch in Ungarn als eine kulinarische Rarität.“
Palatschinken fliegen in der Luft
Der Chef des nU kochte als Kind an Wochenenden zusammen mit seinem Vater in der Familienküche. Besonders angetan hat ihm das Braten und in-die-Luft-schleudern von Palatschinken – und ließ ihn auch mit 18 nicht mehr los. (Es kommt nicht von ungefähr, dass „rutschende Palatschinken“ eine Spezia-
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Foto © dr Zoltan Karadi 2013
András Sipos, 27jähriger Chef des unweit vom Westbahnhof gelegenen nU Bistros, ist ein dünner, groß gewachsener Mann. „Ich habe Glück, kann so viel essen wie ich will, ich werde nicht dicker – meint er. – Übrigens gelten Kostproben von dreißig Löffeln während der 13stündigen Arbeitszeit gar nicht als übermäßige Kalorienzufuhr.“
lität des nU Bistros sind.) Nach der Kochschule folgte die Lehre im Budapester Hotel Gellért. Viele beneideten ihn wegen der exklusiven Aufstiegschancen, doch war für ihn nach einer Weile die ortsbedingte traditionelle Küche keine Herausforderung mehr. Er wollte kreativ kochen – und dazu fand er reichlich Ideen in der ausländischen Fachliteratur. Er fühlte sich von der modernen Buffetküche angezogen. Nun hat er eine zum Großteil von ihm ausgebildete Mannschaft in der Küche. Ein Kollege war vor drei Jahren noch als Abwaschkraft eingesetzt, doch Sipos erkannte sein Talent und ließ ihn zum Koch weiterbilden. Die vietnamesische Pho-Suppe wird aus Rindfleisch gekocht. Dieses Gericht wird mit Chili, Ingwer, Zimt und Lime zubereitet. Sein Geschmack ist einmalig – und es taugt auch als Arznei bei Erkältungen. Die Gäste des nU mögen auch die Fleisch- und Fischgerichte – und erst recht die Desserts mit Früchtemousse. Bei der Qualifikation im Dezember bereitete András Sipos in brauner Butter gebratenen Stör mit Shiitake-Pilzen und Senfkörnern, dazu Wasabi-Mousse. Den Hirsch präsentierte er mit Parmesankäse und Quittenpüree.
„Zwar führen wir keine Molekularküche, aber Algenpulver findet auch in unserem Bistro Verwendung, es taugt gut zum Gelieren – meint Sipos. – Unsere Gäste sind zum Großteil Jugendliche und Leute mittleren Alters. Auch haben wir mehrere Rentner, die drei- bis viermal die Woche bei uns speisen. Neulich verlangte ein älteres Ehepaar Kalbsleber, da sagte ich dem Kollegen, er sollte ihnen ausrichten, dass Kalbsleber bei uns rosa gebraten und aufgetischt wird, aber wenn sie wollen, können wir sie auch durchbraten. Sie meinten, dass sie gerne unsere Variante kosten würden. Es ist gut, dass so viele Leute empfänglich fürs Neue sind.“ Einer von den elf besten Chefs Ungarns arbeitet in London. Im ungarischen Finale waren Köche aus Balatonszemes, Kecskemét und Székesfehérvár dabei. Budapest wurde vertreten durch Küchenchefs von Costes Downtown, Four Seasons, Kollázs, Mák Bisztró und Restaurant Olimpia.
Kaviar vom Stör und Hirschkalb
Zoltán Hamvas leitete früher das Gourmetrestaurant und die Bankettküche des Budapester Kempinski Hotel Corvinus, doch später verdingte er sich zusammen mit sieben Untergebenen beim Gerbeaud. Dortselbst wurde 2007 das Restaurant Onyx eröffnet. Das Ziel war, Budapest zu einem Restaurant mit Michelinstern zu verhelfen, das sich international messen lassen kann. „Mein erster aktiver Kontakt zum Bocuse d’Or war 2012/2013, als ich Trainer der ungarischen Mannschaft um Tamás Széll beim europäischen Finale in Brüssel bzw. beim internationalen Finale in Lyon war – erzählt Zoltán Hamvas. – Dieses Jahr habe ich die Ehre, Jurypräsident beim europäischen Finale im Mai in Budapest sein zu dürfen. Für beide ‚Wettkampfthemen’ (Kaviar vom Stör, Hirschkalb) werden ungarische Zutaten verwendet.“
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} Tamás Széll wird beim Bocuse d’Or Europe kochen
Sechs Küchenchefs und ihre Commis (Assistenten) traten am 18. Februar in Budapest an die Herde, um auszumachen, wer von ihnen beim Finale des Bocuse d’Or Europe im Mai dabei sein darf. Sieger wurde, zusammen mit seinem Assistenten Kevin Szabó, Tamás Széll, Chef des Sternerestaurants Onyx. Anschließend meinte der Gewinner, den Sieg verdanke er seiner längeren Erfahrung. Nun kann er sein Können unter den besten Köchen aus 20 Ländern beim europäischen Finale zeigen. Es wird nicht das erste Mal für Széll: 2013 erreichte er das internationale Finale in Lyon und landete auf Rang 10. Diesmal wurde Budapest die Ehre zuteil, am 10. und 11. Mai das europäische Finale auszutragen. Tamás Széll wird am zweiten Tag an den Herd treten. Nach zwei Monaten Vorbereitung, Planung und Training wird er fünf Stunden und 35 Minuten haben, um seine kulinarischen Spezialitäten aus ungarischen Zutaten – Rothirschkeule und -rücken, Stör und Störrogen – zuzubereiten und damit die internationale Jury zu beeindrucken. Sollte ihm das gelingen, könnte Széll das internationale Finale 2017 in Lyon erreichen, wo insgesamt Küchenchefs aus 24 Ländern wetteifern werden.
Foto © Chaine Des Rotisseurs
Foto © Tamás Kovács / MTVA
Im Finale in Budapest werden alle Teilnehmer ihre Visitenkarte am Revier tragen, die auch ihren jeweiligen Arbeitsplatz (Restaurant) ausweisen. Sollten die anwesenden Gäste Appetit auf „alltägliche“ Gerichte der Konkurrenten bekommen, so können sie die jeweilige Gaststätte gerne besuchen. Hoffentlich werden sich darunter welche in Budapest befinden.
Bocuse d’Or Europe, 9. bis 11. Mai 2016 HUNGEXPO Sirha Budapest 1101 Budapest, Albertirsai út 10. (Expo tér 1.) bocusedorhungary.hu
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Komfort plus Tradition ergibt:
Boscolo Budapest Hotel Foto © budapest.boscolohotels.com
Von Júlia Szászi
Seit gut 120 Jahren hat ein Palais am Ring einen festen Platz unter den namhaften Gebäuden von Budapest. Der älteren Generation ist es nach wie vor als New York Palais geläufig, obwohl es seit Jahren schon – als Glied einer italienischen Hotelkette - den Namen Boscolo Budapest Hotel trägt.
Der Turm des New York Palais ist das augenfälligste Bauwerk am Großen Ring.
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Der frühere Name geht auf die New York Lebensversicherungs-Gesellschaft zurück, als deren Sitz das schicke Palais einst erbaut wurde. Seine Geschichte ist allerdings weitaus spannender. Es ergab sich, dass ein begabter junger Mann aus Nordungarn – nachdem er in Pest ein Jurastudium absolviert und französisch gelernt hatte – in Paris Bekanntschaft machte mit dem Direktor der New York Versicherungs-Gesellschaft. Miksa Arányi wusste die neue Beziehung gescheit zu nutzen, und bald wurde er mit der Gründung der Filiale der Gesellschaft in Ungarn betraut. Dazu bedurfte
es freilich einen würdigen Sitz. Mit dem Entwurf wurde Alajos Hauszmann, einer der bekanntesten Architekten der damaligen Zeit, beauftragt. Das in eklektischem Stil gehaltene, unter Verwendung von Elementen der italienischen Renaissance erbaute Haus wurde 1894 eingeweiht. Es galt bald als eine Perle des Pester Rings (Nagykörút), auf dem in raschem Tempo neue Gebäude aus dem Boden gestampft wurden. (Man raste auf die Millenniumsfeiern 1896 zu!) Gleichzeitig wurde auch das Café im Erdgeschoss eröffnet, das dank seinen Fresken, Skulpturen und feudaler Einrich-
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Foto © István Práczky / BFTK
Später wurden in den Obergeschossen Redaktionen, Buchund Zeitungsverlage untergebracht. Das Palais verkam jedoch in den Unwettern der Geschichte: Erst ein finanzieller Ruin,
Foto © István Práczky / BFTK
tung bald große Beliebtheit erlangen sollte. Am Eingang befand sich ein Springbrunnen, in den Sälen hingen prächtige Kronleuchter von der Decke. Es gab einen getrennten Saal für Damen, während der Billardraum „Tiefer Saal” genannt wurde. Für die Unterhaltung der Gäste am Abend sorgte eine Zigeunerband. Der erste Pächter zählte zwar auf betuchte und vornehme Gäste, doch bald sah er sich getäuscht: Das Café wurde zum Treffpunkt der Budapester Boheme. Einer Anekdote zufolge soll eine Gruppe, angeführt vom bekannten Schriftsteller Ferenc Molnár, am Tag der Eröffnung den Schlüssel des Cafés in die Donau geschmissen haben – damit es für immer offen stünde. Klingt schön, hat aber mit der Wahrheit wohl wenig zu tun. Molnár war damals nämlich erst 16. Der Autor des später verfilmten (und für einen Oscar nominierten) Romans „Die Jungs von der Pál Strasse” und des Theaterstücks „Liliom” (später auch als Musical mit dem Titel Carousel bekannt) zählte mit der Zeit tatsächlich zu den Stammgästen des Cafés; auch viele andere Schriftsteller hatten da einen Stammtisch. Sie hatten es richtig gut: Sie bekamen unentgeltlich Notiz- und Löschpapier, Tinte, später stellte ihnen der Besitzer sogar Lexika zur Verfügung. Alle wichtigen Zeitungen vom In- und Ausland waren frei zum Lesen da. Die Mitarbeiter der berühmten Tageszeitung Pesti Hírlap hatten einen eigenen Tisch im Café. Auch namhafte Literaten des frühen 20. Jahrhunderts betrachteten das prächtige Café als ihr zweites Zuhause. Maler, Bildhauer, Kritiker, Leute von Film und Theater gingen hier ein und aus. Es wurde zum Stammplatz ungarischer Impressionisten.
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später der Krieg und schließlich die nicht sachgemäße Nutzung wurden ihm zum Verhängnis. Eine Renovierung schien lange unmöglich oder zumindest riskant. Doch es kam die glückliche Wendung: 2001 erblickte die italienische Boscolo Gruppe im Palais die großartige Möglichkeit zur Nutzung und begann die Pläne von Maurizio Papiri und Ádám D. Tihany umzusetzen. Im Mai 2006 wurde dann das wunderschöne Hotel eröffnet. Die ursprüngliche Pracht der Renaissance und Eklektik wurde beibehalten, gleichzeitig aber auch Lösungen modernster Innenarchitektik angewandt. Dank Marmor, Textilien und Einrichtungen aus Italien ist das Flair des Hotels noch gediegener geworden. 107 Zimmer mit Lüstern aus Murano verwöhnen die Gäste mit wahrem Luxus – am meisten freilich die beiden Präsidentensuits. Nur große Augen machen können jene, die das Haus mit heruntergekommenen Redaktions- und Verlagszimmern kannten und stets bezweifelten, ob aus dem Gebäude je wieder was Schönes werden könnte… Die geglückte Renovierung, die Mauser zum Fünfsternehotel wurde mit zahlreichen Preisen anerkannt: Medaille Europa Nostra im Jahr 2007, Großer Architekturpreis von Budapest im gleichen Jahr, Hotel des Jahres 2013. Und das Café? Die Architekten ließen es auch nicht links liegen, wobei sie die Wahrung der Traditionen stets im Auge behielten. Sie wurden in ihren Bemühungen durch den Preis Schönstes Café der Welt im Jahr 2011 bestätigt. Das i-Tüpfelchen bedeutet die im März 2013 ins Leben gerufene New York Künstlerloge, deren anspruchsvolle Veranstaltungen in kurzer Zeit äußerst beliebt geworden sind. Boscolo Budapest Hotel 1073 Budapest Erzsébet krt. 9/11. budapest.boscolohotels.com
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Unzählige Auktionen in Budapest
Ein lange für verschollen geglaubtes Gemälde von Róbert Berényi aus dem Jahr 1928 wurde während der Dreharbeiten zum Film Stuart Little gefunden. Bei der Winterauktion 2014 der Judit Virág Galerie wechselte es für 70 Millionen Forint den Besitzer.
Foto © BÁV Zrt
Foto © Anna Kelen
V on Györgyi Orbán
Mit Brillanten und Edelsteinen bestückte Art Deco- und Jugendstiljuwelen, antike Armbanduhren alter Meister, Gemälde ungarischer Maler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Silberwaren aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Keramiken aus der ZsolnayManufaktur, Gebrauchsgegenstände und Möbel alter ungarischer Volkskunst, darunter ein Neorenaissance-Bett um 1860, dessen Besitzer der Industrielle Ábrahám Ganz, Begründer der Schwerindustrie in Ungarn, gewesen sein soll. All diese Kostbarkeiten kamen unter den Hammer bei Versteigerungen der letzten Zeit in Budapest. Neorenaissance-Bett und schwarzer Brillant
Dieser rare und unikale Prachtkrug aus der Manufaktur Zsolnay wurde im Jahre 1900 gefertigt. Bei der Auktion 2015 der BÁV wurden für ihn 1,8 Millionen Forint bezahlt.
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Considering the previous year’s turnover, it would appear that tNach der Flaute, die durch die Weltwirtschaftskrise 2008 ausgelöst wurde, zeigen die Umsätze auf dem ungarische Kunstmarkt deutliche Zeichen der Erholung. Bei den Auktionen im Dezember 2015 wechselten Kunstgegenstände im Gesamtwert von 2,5 Milliarden Forint den Besitzer. Die erste Kunstauktion in Ungarn fand am 6. Oktober 1920 in der Staatlichen Versteigerungshalle der Hauptstadt statt – die Auktion hieß damals noch Vermögenrettungsmesse. Nach einer langen Zwangspause hat sich die gegenwärtige Struktur des ungarischen Kunstmarktes in den ausgehenden 1990er Jahren formiert. In jenen Jahren veranstalteten die Galeristen
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Foto © István Práczky / BFTK
Kieselbach und Judit Virág ihre ersten Gemäldeauktionen; beide Häuser sind seither führend bei der Versteigerung von Gemälden. Eine gute Werbung für Werke moderner ungarischer Maler im Ausland war eine Auktion von Sotheby’s Anfang der Jahre 2000 in London. Dabei kamen Gemälde von 55 ungarischen Meistern unter den Hammer. Den höchsten Erlös erzielte ein Bild von László Paál: Es wechselte für 160.650 Pfund, umgerechnet über 66 Millionen Forint, den Besitzer.
In Ungarn sind Werke des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts am beliebtesten, also Gemälde von Mihály Munkácsy, László Mednyánszky, Béla Iványi-Grünwald, József Rippl-Rónai, János Vaszary, Vilmos Aba-Novák, Hugó Scheiber und der Avantgarde-Gruppe der Acht. Bei der Auktion der Galerie Judit Virág im Vorjahr erzielte das Bild „Freilichtgespräch“ des zeitgenössischen Malers Béla Kádár den höchsten Erlös von 2015: Für das großformatige Gemälde zahlte der neue Besitzer 90 Millionen Forint. Auch sind Bilder von Ilona Keserü und Imre Bak stets die Renner. Die Galerie Judit Virág führt auch Keramik der Zsolnay-Manufaktur im Angebot, ihre erste Auktion dieser Art fand 1998 statt. Die Durchschnittspreise für die auch im Ausland gefragten Keramiken haben sich in 15 Jahren verzehnfacht. Star bei der Auktion im Dezember 2015 war ein Prachtschüssel: Das „Garten Eden“ genannte Stück wechselte für 6,5 Millionen Forint die Hand. Bei der letzten Auktion 2015 der Galerie Kieselbach erzielte ein Gemälde von Vilmos Aba-Novák den höchsten Preis. Für die „Badende Frauen“ zahlte ein Bieter schließlich 44 Millionen Forint. In der Kategorie zeitgenössische Werke wechselte das 1969 gemalte „Etüde“ von Simon Hantai für 20 Millionen Forint den Besitzer – das Mindestgebot lag bei 12 Millionen. Mit Erlösen über jeweils 100 Millionen Forint können sich bei ungarischen Auktionen drei namhafte Meister rühmen: Mihály Munkácsy, Tivadar Csontváry-Kosztka und Lajos Gulácsy. Es waren jeweils herausragende Werke von ihnen, die derart hohe Preise erzielten. In der Kategorie unter 60 Millionen Forint ist das Feld schon dicht besetzt: Die Zahl der Gemälde, welche für über 10 Millionen Forint den Besitzer wechseln, liegt weit über einhundert. Dies beschert den Auktionshäusern einen satten Umsatz.
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Das Auktionshaus BÁV in der Bécsi utca, im Herzen der Pester Innenstadt
Foto © BÁV Zrt
Foto Foto © © BÁV BÁV Zrt Zrt
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Dieses blumenstraußförmige Goldjuwel, bestückt mit 140 Diamanten, erzielte bei der Juwelenauktion 2015 der BÁV einen Erlös von 1,5 Millionen Forint
Die Galerie und Auktionshaus Kieselbach in dem Großen Ring, Ecke Falk Miksa utca
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Diese Ohrringe aus Weißgold mit zwei großen Diamanten wechselten bei der Juwelenauktion 2015 der Firma BÁV für 7,5 Millionen Forint den Besitzer.
Oktober und Dezember stattfinden, bieten ausländische Interessenten vor allem für Werke ungarischer Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; Renner sind Gemälde der Avantgarde-Gruppe der Acht. Bilder von László Mednyánszky ziehen vor allem Bieter aus der Slowakei an – der Maler stammte bekanntlich aus Nordungarn, das heute zur Slowakei gehört. Es gibt Jahr für Jahr mehr Interessenten aus dem Ausland, und der Bieterkreis verändert sich allmählich. Neben ungarischen Sammlern und Anlegern gibt es viele ausländische Privatpersonen wie auch Anlegergesellschaften bei den Auktionen. Unter den Bietern gibt es immer mehr Frauen.
Diese automatische Herren-Armbanduhr von IWC Schaffhausen mit 66 Edelsteinen, das Gehäuse aus 18karätigem Gold, wechselte bei der Auktion 2015 der BÁV für 7,5 Millionen Forint den Besitzer.
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Diese dekorative Vase aus der Zsolnay Manufaktur ist eines der wenigen ungarischen Exponate, die den Brand bei der Mailänder Internationalen Messe 1906 überlebten. Das repräsentative Stück wurde wenig später von einem ausländischen Sammler erworben – das Schicksal der Vase war über einhundert Jahre unbekannt. Der gegenwärtige Besitzer hat sie nun der Galerie Judit Virág zur Versteigerung angeboten.
Neben Frühjahrs-, Herbstund Winterauktionen finden immer öfter auch Online-Auktionen statt. Ihre aktuellen Kataloge laden alle Auktionshäuser auf ihre Webseite auf. Die Versteigerungen der Galerie Judit Virág ziehen stets auch Interessenten aus den Vereinigten Staaten an. Neben herkömmlichen Sommer- und Winterauktionen des Hauses Pintér versteigert es einmal im Monat diverse Kunstgegenstände online. Silberwaren, die älter als 70 Jahre und teurer als 100 Tausend Forint sind, sind bei vielen Sammlern gefragt. Auch Bilder des im Ausland bekannten Malers László Fehér bleiben stets keine Ladenhüter. Bei herkömmlichen Versteigerungen, die jeweils im Mai,
Bei der Galerie Nagyházi kommen diverse Artefakten wie Gemälde, Grafiken, Silberwaren, Möbel, Fayence aus dem 17-18. Jahrhundert unter den Hammer. Im Frühjahr werden ausschließlich Volkskunstgegenstände versteigert. Diese Galerie ist die einzige in Ungarn, die alte Gebrauchsgegenstände der Volkskunst wie Schüssel, Kannen, Tonkrüge mit Henkel, Holzschnitzereien, Pulverbehälter aus Großungarn (vor 1918) sammelt und versteigert. Bei diesen Auktionen sind immer mehr Jugendliche zu beobachten. Bei der jüngsten Möbelversteigerung wurde ein Neorenaissancebett für 600 Tausend Forint angeboten. Das schöne Stück, das angeblich dem Industriellen Ábrahám Ganz gehört haben soll, wechselte schließlich für 2,8 Millionen Forint den Besitzer. In der Pester Falk Miksa utca, wo sich zahlreiche Galerien und Antiquitätsläden befinden, erzielte die Galerie Biksady bei der Auktion Ende des Jahres in fast allen Kategorien aufsehenerregende Erlöse. Besonders beliebt waren Teppiche: Schönste Stücke aus kaukasischen und turkmenischen Werkstätten wechselten für je 3 bis 5 Millionen Forint den Besitzer.
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Bei Auktionen der Firma BÁV sind stets Juwelen, Silberwaren und Herrenuhren die Renner. Unlängst wurde für einen Ring aus Weißgold mit schwarzem Brillant mit 1,8 Millionen Forint das knapp zehnfache des Mindestgebots bezahlt. Zwei Ohrringe mit großen Brillanten aus den 1930er Jahren wechselten für 7,5 Millionen Forint den Besitzer. Eine in Form eines Blumenstraußes gehaltene Brosche, bestückt mit 140 Brillanten und Diamanten, die um 1900 gefertigt wurde, erzielte einen Erlös von 1,5 Millionen Forint. Millionenschwere Juwelen sind auch für Anleger nicht uninteressant. Dabei kommen Silberwaren der Stilrichtun-
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gen Jugendstil, Art Deco und Neoklassizistik ebenfalls unter den Hammer. Kandelaber, alte Herrenuhren der Hersteller IWC, Omega und Longines sowie repräsentative Keramiken aus der frühen Zeit der Zsolnay Manufaktur erreichten meist das 3- bis 4fache des Mindestgebots.
A falu szélén (Am Dorfrand) von László Paál. Werke ungarischer Maler aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind gefragt bei internationalen Auktionen. Dieses Gemälde erzielte bei der Versteigerung 2008 von Sotheby’s in New York einen Erlös von 145 Tausend Dollar.
Weitere Infos über den ungarischen Auktionsmarkt auf axioart.com
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BLOGGER’S
CORNER Alexander STEMP
Meine 10
bevorzugten Orte in Budapest P hotos : BFTK Photostock
Mein Name ist Alexander Stemp, ich komme aus England und lebe in Budapest. Ich schreibe Erzählungen, Zeitungsbeiträge, Tagebücher und drehe Kurzfilme.
Ich sehe und spüre, dass Budapest das ganze Jahr über nur so vor Leben sprüht – ob ich mit dem Rad die piekfeine Andrássy Strasse entlangfahre oder samt Familie in der Budaer Kindereisenbahn reise. Oder eben in der von Touristen eher gemiedenen Josefstadt schlendere, den Fussspuren der Helden im berühmten Kinderroman, Die Jungs von der Paulstrasse, folgend. Diese und ähnliche Kontraste bedeuten für mich das Wesen von Budapest. Ich meine, sämtliche wichtige Sehenswürdigkeiten dieser Stadt zu erleben würde mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Wenn einer nicht so viel Zeit hat, dem empfehle ich, sich Buda bei Tageslicht und Pest bei Nacht anzusehen.
Mit den Augen eines Touristen
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Wenn ich Besucher habe, bringe ich sie unbedingt mal zur Fischerbastei. Von da aus bietet sich eine überwältigende Panorama der Stadt, und die Besucher bekommen einen ersten starken Eindruck von Budapest. Immer ein Volltreffer!
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Donau
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Als ich das erste Mal nach Ungarn einreiste, 1993 aus der Slowakei kommend, mit der Bahn über den Grenzübergang Szob, habe ich sofort die atemberaubende Schönheit der Donau bemerkt. Der ruhige Anblick des Donauufers hat mich überwältigt.
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Brücken
3 Ich habe – wie zur Donau – auch zu deren Brücken eine besondere Beziehung. Jede einzelne Brücke verfügt über eine eigene Geschichte und Atmosphäre – je nach Wetterlage und Tageszeit. Sie wurden
in jeweils anderen Baustilen gebaut und zeigen dem Betrachter, der auf ihnen verweilt, jeweils andere Gesichter der Stadt.
Unterhaltung
Parlament
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Habe ich Lust mal auf klassische Musik, dann gehe ich in die Musikakademie - wenn es mir nach Jazz gelüstet, heisst das Ziel gewöhnlich MüPa. Leichte Musik höre ich oft im Budapest Park, wo man Künstler wie Magdi Rúzsa, PASO, Manu Chao oder die Pet Shop Boys und andere erleben kann. Mit meiner Familie gehe ich oft ins Millenáris. Es war ein großes Erlebnis für uns, als ich mit meiner älteren Tochter Judy die Garderobe der legendären Schauspielerin Judit Halász im Lustspieltheater (Vígszínház) betreten durften.
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Diese neogotische Augenweide ist ein einmaliges Bauwunder auf dem Pester Donauufer – und ein Wahrzeichen von Budapest. Am besten zu erreichen und zu bewundern mit der Straßenbahn 2. Sie fährt nämlich direkt am Parlament vorbei – und weiter der Allee am Ufer entlang, mit bestem Ausblick auf Buda.
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Donauinseln
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Ich habe alle schon bewandert: Luppa, Szentendrei, Pap, Óbudai, Molnár und Csepel Insel. Die meistbesuchte ist natürlich die Margareteninsel, die ich oft mit meiner Familie besuche. Sie ist eine fröhliche Grünanlage mitten in der Großstadt.
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Radwege In Budapest bewegt man sich am besten über die Radwege. Mein Lieblingsradweg beginnt an der Megyeri Brücke und führt gen Süden bis nach Budafok.
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Schlittschuhlaufer
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Wenn es schneit, müssen wir unbedingt zur Kunsteisbahn in der Városliget, hinter dem Heldenplatz. Wintersport mit Familie und Freunden macht noch viel mehr Spaß!
Jüdische Friedhof Kozma Strasse Massolit Books & Café, Nagydiófa Strasse
10 9 Ich bin ein treuer Fan dieser alternativen Oase in der Pester Innenstadt. Wer Buchraritäten, in Osteuropa schwer auffindbare Publikationen, beste Gesellschaft und vorzügliche Teesorten sucht, ist hier goldrichtig!
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Ich verneige mich vor dieser pietätvollen Stätte der besonderen Art. Ich schlendere in der friedlichen Umgebung, versuche die Namen und Schriftzeichen zu entziffern. Erschüttert denke ich an die Hunderttausenden, die während des 2. Weltkrieges zu Opfern geworden sind. Mögen sie sanft ruhen.
facebook.com/alexander.stemp
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Anmutiges Spiel ohne
Altersgrenzen Tennis courts in Budapest
In- wie ausländische Liebhaber des Tennissports können in fast allen Ecken der ungarischen Hauptstadt Tennisplätze finden. Und im Speckgürtel von Budapest, unmittelbar an der Stadtgrenze, werden gute alte Tennisvereine neu ins Leben gerufen – oder brandneue Klubs gegründet, entweder selbständig oder als Teile eines großen Sportzentrums.
„Ungarn hat sämtliche Voraussetzungen, die zur Ausrichtung internationaler Trainingslager im Tennis vonnöten sind“ – meint Jenő Márky, Geschäftsführer-Inhaber der Római Tennisakademie Center GmbH. Wie bei den meisten Sportarten, gebe es auch beim Tennis einen Haken: Es mangele an Englisch sprechenden Fachleuten, und wegen des großen Überangebots seien die Plätze nicht richtig ausgelastet. Ausländische Besucher sind rare Gäste in Tennisklubs, während in Budapest lebende und arbeitende Ausländer umso lieber in ihren Stammklubs ein- und ausgehen. Typische Altersgruppen dabei sind Senioren und ganz junge Spieler. Der Nachwuchs von Diplomaten und Geschäftsleuten bevorzugt Tennislager für Kinder, wobei sie während der Ausbildung sogar ihren ungarischen Wortschatz erweitern können. Die Római Tennisakademie wird übrigens vor allem von Spielern aus englischsprachigen Ländern frequentiert, doch es gab hier schon auch einen Spieler aus Asien. „Auf unseren Plätzen hatten wir schon Spieler aus den Vereinigten Staaten, Russland, Italien oder Bulgarien“ – erklärte Budapest’s Finest der Geschäftsführer der Tabán Tennis Nonprofit GmbH. Mihály Karácsony zufolge werde die herrlich gelegene Anlage in Buda vor allem von in Budapest tätigen Ausländern genutzt, Touristen seien da eher dünn gesät. Das Gros der Ausländer, die an Lehrgängen, Lagern und Wettkämpfen des Tenniszentrums im Kiez Tabán teilnehmen, wohnen und arbeiten in der Hauptstadt. „Früher haben wir die umliegenden Hotels persönlich mit unserem Angebot aufgesucht, doch die dort abgestiegenen Gäste zeigten kein großes Interesse
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Foto © fortepan.hu
Foto © Építôk Tenisz Klub
Von József Gyüre
Der Park Tenisz Club in den 1930er Jahren
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Foto © vasassc.hu
Zsuzsa Körmöczy, Siegerin im Dameneinzel bei den French Open 1958
dafür. (Dies dürfte zum Teil am begrenzten Interesse der Angestellten in der Rezeption gelegen haben. – Anm. d. Red.) Dabei können wir für Interessenten jedweden Spielniveaus mit qualifizierten Trainingspartnern aufwarten. Dazu gibt es bei uns eine breite Palette an Tenniszubehör – entweder zum Kaufen oder Ausleihen. Auch locken wir die Gäste mit kostenlosen Parkplätzen, einem gemütlichen Klubraum und Restaurant an“ – ergänzte der Geschäftsführer. In der ungarischen Hauptstadt mangelt es nicht an freundlichen Klubs und hochwertigen Tennisplätzen. Hier hat Tennis eine lange Vergangenheit. Das jeu de pomme galt in Frankreich als ein beliebter Volkssport und wurde in fast ganz Europa bekannt. Schriftlichen Quellen zufolge war er auch am Hofe des großen ungarischen Renaissancekönigs Mátyás (Matthias) geläufig. Die Rasenvariante, das sog. lawn tennis, wurde jedoch in England „patentiert“. Diese Version wurde dann von Pál Zsigmondy, der viele Jahre in England verbracht hatte, nach Ungarn eingeführt. Er war es auch, der 1881 den ersten Tennisplatz mit Rasen in Ungarn anlegen ließ. Der Standort befand sich im Liedemann-Garten
59 in der Városligeti Allee. Damen und Herren konnten jedoch nicht lange dort spielen: Bald mussten die Tennisplätze einem Sanatorium weichen (dessen Pavillons heute ungenutzt stehen). Das erste ungarische Fachbuch über Tennis verfasste János Kertész, Generalsekretär des Ungarischen Tennisverbandes, noch Anfang des 20. Jahrhunderts. Darin hielt er fest: In puncto Verbreitung, Vornehmlichkeit und Anmut steht unter den Ballspielen Tennis an der ersten Stelle, kann es doch von allen „ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter“ gespielt werden. Dem Generalsekretär zufolge wurden die ersten Tennisschläger von seinem Vater, Tódor Kertész, aus England eingeführt und im Sportwarengeschäft in der Budapester Dorottya utca feilgeboten. Ab 1880 flogen die Tennisbälle dann auf Grundstücken oder in Gärten von zahlreichen Familien des Hochadels. Tennis wurde gespielt im Budapester Károlyi Garten, auf der Pferderennbahn und in unzähligen herrschaftlichen Ferienhäusern. In den 90er Jahren gab es dann erste Meisterschaften im Tennis. Der erste
Foto © Christian Mesiano
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Ágnes Szávay bei den US Open 2010
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Foto © Gábor Werni
Foto © Bogaerts, Rob / Anefo
Balázs Taróczy trat über viele Jahre in Wimbledon an
} Koordinaten von einigen leicht zugänglichen und gut ausgerüsteten Tennisanlagen: Park Tenisz Klub
Foto © Péter Zádor
Meister wurde Gräfin Alice Széchenyi, während bei der ersten offiziellen Meisterschaft Gräfin Paulina Pálffy triumphierte – sie schlug die gesamte Herrenkonkurrenz! Auch die Herren kamen bald auf den Geschmack dieser „damenhaften“ Sportart, also wurden viele Jahre über nur nationale Meisterschaften im Herreneinzel ausgetragen. Das als aristokratisch eingestufte Tennis konnte die Jahre der kommunistischen Diktatur unter Rákosi nur dank internationaler Erfolge „überleben“. 1947 setzte sich József Asbóth bei den French Open in Paris im Herreneinzel durch, und ein Jahr später landete er in Wimbledon auf dem dritten Rang. Zehn Jahre später holte sich Zsuzsa Körmöczy in Paris den Titel im Dameneinzel und wurde Dritte in Wimbledon. Dadurch kletterte sie auf den zweiten Platz in der Weltrangliste. In den 60er und 80er Tímea Babos in Jahren sammelten Wimbledon 2015 die Champions István Gulyás und Balázs Taróczy bei den Herren und Andrea Temesvári bei den Damen weitere Trophäen. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung hat der Ungarische Tennisverband dieses Jahr wieder den Tennisball im Hilton Hotel Budapest veranstaltet. Vor dem Ball fand am 12. und 13. Februar eine Tagung unter dem Titel Gegenwart und Zukunft des Tennissports statt. Die Teilnehmer berieten unter anderem über die Strategie des Verbandes, die Trainerausbildung und den finanziellen Hintergrund. Der Erlös von der Tombola beim Tennisball wurde dem Fonds zur Unterstützung von Paraolympioniken und des Behindertensports zugeführt.
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Budapest, XI. Bartók Béla út 63-65. Das älteste Tenniskomplex von Budapest unweit vom Feneketlen-tó. Reservierung unter +36-1-2790930. Trainer u.a. Andrea Temesvári, Levente Barátosi. In diesem Klub begann die Laufbahn von ungarischen Spitzenspielerinnen wie Ágnes Szávay, Melinda Czink, Tímea Babos.
Római Tennis Tennisakademie Budapest, III. Királyok útja 105. Telefon: +36 1 240 91 23
Tennis Center Tabán, Budapest, I. Krisztina krt. Telefon: +36 1 212 72 05
Sport- und Freizeitzentrum des Außenhandels
Budapest, II. Budakeszi út 73/c Telefon: +36 1 200 18 98
Sportzentrum Marczibányi GmbH Budapest, II. Marczibányi tér 16. Pályabérlés: +36 1 336 0777
Tennisakademie Molnár
Budapest, III. Virág Benedek u. 39. Telephone: +36 70 382 2862
Tennisklub Net Corner
Budapest, II. Herman Ottó u. 15 Telefon: + 36 98 22 908
Vasas Pasarét Sportzentrum
Budapest, II. Pasaréti út 11-13. Telefon: +36 1 212 52 46
Építôk Tenisz Klub
Budapest X. Vajda Péter u. Telephone: + 36 30 932 63 98
Városmajor Tenisz Klub
Budapest, Városmajor utca 63-69. Telefon: 36 1 202 53 37
Metro Tenisz Klub
Budapest, XVI. ker. Csömöri út 158. Telefon: + 36 30 742 04 80
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Munkácsy in Peking, chinesische Designer in Budapest
Wachsender Kulturaustausch zwischen China und Ungarn Ehrengast bei der diesjährigen Tourismusbörse „Utazás” in Budapest ist China. Im Programm des Budapester Frühlingsfestivals BTF können Operliebhaber eine Vorstellung eines Ensembles aus Peking erleben. Auch die Schau von chinesischen Modedesignern wird mit Spannung erwartet. Die kulturellen Beziehungen zwischen China und Ungarn erleben eine neue Blütezeit.
Foto © Morgan Star Ltd.
„Unter den Ländern Osteuropas schneidet in China Ungarn am besten ab. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern haben eine lange Geschichte, und es gibt auch etliche Schnittmengen dabei” – meint Steve Guo, Präsident-Generaldirektor der Morgan Star Group. Die Morgan Star Group setzt sich für den Ausbau der Beziehungen zwischen beiden Ländern ein – vor allem im Bereich der Kultur, Bildung und Wissenschaft. Ausserdem verbindet sie äußerst effektiv und erfolgreich ungarische und chinesische Investitionen in der Landwirtschaft, Pharmazeutik und anderen Sektoren. Wer sind Ihre Partner dabei? Morgan Star Group legt großen Wert darauf, mit angesehensten Firmen zusammenzuarbeiten. Unser Ziel ist es, langfristige und wertschöpfende Beziehungen zu knüpfen. Das sind Kriterien, die nicht nur bei der internationalen Einschätzung eine Garantie darstellen, sondern auch essentielle Bedingungen für richtige Erfolge sind. Welche Rolle spielt die Kultur bei ihren persönlichen Interessen? Als Privatperson besuche ich oft Ausstellungen und Konzerte. Als Geschäftsmann stand ich, zusammen mit meinen Mitarbeitern und ungarischen Partnern, Pate bei erfolgreichen Kulturprojekten. Wenn ich in Erinnerung rufen darf: Eine Sensation beim Budapester Frühlingsfestival 2015 waren die ausgestellten Werke von Qi Baishi. Die Bilder des großartigen Malers wurden dabei zum ersten Mal im Ausland, in den Sälen der Ungarischen Nationalgalerie, gezeigt. Auch kann ich auf die Munkácsy-Ausstellung in der Pekinger Kunstakademie verweisen, die ein Riesenerfolg war, oder auf das Galakonzert beim Programm „Seidenstraße” in Fuzhou. Zum zweiten Mal findet dieses Jahr die Konzertreihe „Woche der Ungarischen Musik” in Xiamen statt, die gemeinsam von der Morgan Star Group und dem Kulturdezernat der Stadt veranstaltet wird. Auch fürs Jahr 2016 planen wir großangelegte Kulturprogramme sowohl in China als auch in Ungarn.
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Warum fühlen Sie sich ausgerechnet von der ungarischen Kultur angezogen? Ungarn hat reiche historische wie kulturelle Traditionen, was bei den Chinesen großen Respekt erweckt. Es gibt auch typisch ungarische Merkmale, die uns vertraut klingen: Auch bei uns stehen Familiennamen vor Vornamen. Nur in der englischen oder deutschen Schreibweise chinesischer Namen steht Vorname vor Familienname, wie wenn ungarische Namen deutsch oder englisch umgeschrieben werden. Auch die Geschmackswelt und Gewürze ungarischer Speisen stehen der chinesischen Küche nah. In der Musik besteht ebenfalls eine Art Verwandtschaft: Pentatonmelodien mit sinkender Tonlage klingen auch chinesischen Ohren vertraut. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit dem Budapester Frühlingsfestival? Ich sehe da riesengroße Möglichkeiten. Das BTF ist eine weltbekannte kulturelle Veranstaltungsreihe. Neben gemeinsamen Produktionen erachtet die Morgan Star Group als ihre wichtige Aufgabe, für die Programme des BTF durch diverse Kanäle in China zu werben. Dieses Jahr kann sich das BTF sowohl bei Im Dezember 2015 der Kulturausstellung in Shenzen wurde Steve Guo mit als auch bei der alljährigen Expo der Medaille Pro Cultura in Xiamen präsentieren. Osteuropa Hungarica für seine stand bisher außerhalb des BlickVerdienste um die Förderung chinesischwinkels chinesischer Touristen. Da ungarischer Beziehungen setzt allmählich aber spürbar eine geehrt. Aenderung ein. Die Chinesen hegen Sympathie für die Ungarn. Dies hat mich zum Anliegen bewegt, Ungarn zum Zielpunkt Nummer eins des kulturellen Tourismus in Osteuropa zu machen. Die Morgan Star Group engagiert sich dafür, die kulturellen Werte Ungarns dem chinesischen Volk möglichst nahezubringen.
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Fotos © zoobudapest.com
PROGRAMME
CORNER
Chinas
magische Lichter im
Zoo
Chinesische Laternen sind auch in Ungarn nicht unbekannt. Dennoch wissen nur wenige, dass es diese leuchtenden Kunstwerke in tausend verschiedenen Farben, Formen und Größen gibt. Im ostasiatischen Land ist die Fertigung von Laternen eine wahre Kunst, die tausendjährige Traditionen genauso aufweist wie moderne Stilrichtungen.
Werken dieser altehrwürdigen Kunst konnte man in Europa nur selten begegnen, abgesehen von Laternenfestivals in manchen belgischen und niederländischen zoologischen bzw. botanischen Gärten. Im Herzen Europas werden die magischen Lichter aus China nun zum ersten Mal im Budapester Zoo zu bewundern sein, und zwar vom 8. April bis 22. Mai als Teil des Budapester Frühlingsfestivals. Die Besucher werden knapp fünfzig grell leuchtende Laternen besichtigen können, darunter welche mit traditionellem und andere mit modernem Design. Nicht fehlen werden dabei ein leuchtender Riesendrache und weitere Tierfiguren. Anhand der beeindruckenden Laternen können die Besucher eine weniger bekannte Kunst und einen wichtigen Teil der tausendjährigen Kultur eines großen Landes kennenlernen. Während der Laternenfestivals hat der Zoologische Garten wie gewohnt geöffnet und schließt seine Pforten am späten Nachmittag. Für Besucher, die nur die magischen Lichter aus China bewundern wollen, steht der Zoo ab 19 bis 22 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen unter zoobudapest.com
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CORNER
Leidenschaft. Schwärmerei und Kunst
PROGRAMME
16. April bis 26. Juni 2016
Foto © Candice Breitz
3. bis 5. März 2016,
Museum Ludwig für Zeitgenössische Kunst
Diese Ausstellung ist eine komplette Leihgabe aus dem Berliner Künstlerhaus Bethanien. Sie ist dem Verhalten der Musikfans der 60er bis 80er Jahre, also einer Zeit vor Internet und sozialen Medien, gewidmet, mit besonderem Blick auf die Rockmusik. Die Künstler nehmen in ihren Werken nicht nur ihre eigenen musikalischen Präferenzen unter die Lupe, sondern auch das Phänomen Schwärmerei, diverse Objekte der Sehnsucht und den Einfluss der Popkultur auf die Massenmedien und das Verhalten der Fans. lumu.hu
Corinthia Hotel Budapest
Nach dem ersten Tag, der fürs Fachpublikum reserviert ist, können Weinliebhaber am Freitag und Samstag zahlreiche Neuigkeiten bei der VinCE Budapest Wine Show kennenlernen. Bei der größten Veranstaltung dieser Art in der Region wird man die Möglichkeit haben, das erste Smartphone-taugliche Weinausschank- und -lagersystem zu erleben und die verkosteten Weinsorten per App zu bewerten. In demselben Hotel wird am 19. März die Weinregion Tokaj im Mittelpunkt stehen. Die Besucher werden dabei mit dem touristischen, gastronomischen und künstlerischen Angebot der Weinregion bekannt gemacht. corinthia.com
Foto © Gábor Mozsi
VinCE Budapest Wine Show
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Tag der offenen Türen „Wasserfest“
Foto © fcsm.hu
19. März 2016,
Budapest District XXIII., Meddôhányó u. 1.
Die Kanalisationswerke der Hauptstadt laden zu einer bizarren Tour. Am Sonnabend vor dem Weltwassertag (22. März) öffnen sich die Pforten der Kläranlage DélPest für interessierte Besucher, die dort wunderschöne Pflanzen und prachtvolle Blumen erleben können. Diese Flora ist kein Selbstzweck: Der Biotextil und die Wurzeln der dschungelartigen Pflanzen in den Klärbecken klären das Abwasser, so dass es sauberer wird als das Donauwasser, dem es dann wieder zugeführt wird. Registrierung notwendig. Derartige Programme sind attraktiv, in Wien etwa wird das von Friedensreich Hundertwasser entworfene Müllverbrennungsanlage gern von Touristen besucht. www.fcsm.hu
31. Telekom Vivicittá Stadtrennen 16-17 April 2016
Budapest
Vivicittá – es lebe die Stadt, liebe die Stadt! Die Italiener kamen 1984 auf den Gedanken, mit diesem Motto Stadtbewohner zum Laufen zu bewegen. Seit 1986 finden Stadtrennen Vivicittá auch in Ungarn regelmäßig statt. Eine der beiden Strecken – Telekom Vivicittá 10 km und Telekom Midicittá 7 km – können auch diejenigen absolvieren, die in diesem Jahr noch keine Laufschuhe angezogen haben. futanet.hu
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PROGRAMME
CORNER
Kammermusikabend mit Joshua Bell und Sam Haywood
Foto © Roberto Serra - Iguana Press
11. Mai 2016.
Großer Saal der Musikakademie
Joshua Bell braucht man nicht vorzustellen: Der für leidenschaftliches Musizieren, unablässige Neugier und vielfältiges musikalisches Interesse bekannte Künstler gilt nicht von ungefähr als einer der bedeutendsten Violinisten unserer Zeit. Mit 14 Jahren debütierte er mit Riccardo Muti und dem Philadelphia Orchestra. Als Solist und Kammermusiker ist er ständig unterwegs in der Welt. Dabei ist er Musikdirektor der Academy of St Martin in the Fields sowie Erfinder mehrerer Bildungs- und Wohltätigkeitsprojekte. Seit dem Konzert in cognito in der Washingtoner U-Bahn vor wenigen Jahren kennt man ihn nicht nur durch Auftritte in den Konzertsälen. Beim Abend in der Musikakademie werden er und Sam Haywood sich klassischen Werken zuwenden: Das Publikum wird Sonaten von Vitali, Beethoven und Fauré hören. zeneakademia.hu
21. Mai 2016
Ungarisches Staatsoper
Der New York Times zufolge ist Ades’ Oper aus dem Jahr 2004 „eines der inspirationsreichsten, mutigsten und persönlichsten Bühnenwerke der letzten Jahre“. Anhand der Geschichte von Prospero, Caliban, Ariel sowie den Jugendlichen – Ferdinand und Miranda – lässt der Autor die Zuschauer über Rachsucht, gute und böse Macht, Magie, Liebe und Versöhnung nachdenken. Regie bei der englischsprachigen Vorstellung der Oper, der Shakespeares Drama als Grundlage diente, führt Ludger Engels. Der Dirigent ist Péter Halász, in der Rolle des Prospero tritt Franco Pomponi auf die Bühne.
Foto © BFTK Photostock
opera.hu
Foto © Tumbler.com
Thomas Adès: Der Sturm
Gourmetfestival 12-15. Mai 2016
Millenáris Park
Das Beste von allem! Das ist das Motto des OTP Bank Gourmetfestivals, das mit dem gewohnten hochwertigen Angebot, Meisterstücken der besten Küchenchefs und einer spannenden Vielfalt an Geschmacksrichtungen vom 12. bis 15. Mai aufwartet. Die Meisterköche werden dabei nicht ein bestimmtes Gericht neu „erfinden“, sondern sich auf zwei Zutaten konzentrieren: Wild und Fisch. Natürlich werden sie auch mit eigenen Spezialitäten nicht sparen. gourmetfesztival.hu
Verlag:
veröffentlicht viermal pro Jahr Verantwortliche Herausgeberin } Teodóra Bán, Direktorin Herausgeberdirektorin } Diána Monostori Verantwortliche Redakteurin } Mária Albert Publication Manager & Art direction } István Práczky Fotomanagement } MitteComm Kft. Titelbild } Balázs Csizik Übersetzung } Két Penna Bt.
ISSN 2064-9894 1052 Budapest, Városház utca 9–11. Telefon } +36 1 486 3300 e-mail } marketing@budapestinfo.hu Werbung } Mária Sali } hirdetes@budapestinfo.hu Telefon } +36 1 486 3309 Druck } Komáromi Nyomda és Kiadó Kft.
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Alle Bilder, Texte, Grafiken und Design-Elemente unterliegen dem Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Verwendung oder Nachahmung ist nicht ohne Genehmigung durch das Gesetz autorisiert und unterliegt strafrechtlicher Verantwortung. Die Publikation kann über die Verlagsadresse bestellt werden.
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