Atempause Einsteigerheft

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Woran Christen glauben Die Grundlagen des Glaubens kennenlernen – in 21 Tagen

S Bi ta be rt lle ins se n

Wie ist die Bibel aufgebaut? Wie finde ich was in der Bibel? Welche Übersetzung ist die richtige für mich?


Liebe Leserin, ist die Bibel bisher für Sie ein „Buch mit sieben Siegeln“? Haben Sie schon mal den Versuch gemacht, darin zu lesen, aber bald wieder aufgegeben, weil sie zu wenig verstanden haben? Oder hatten Sie noch nie eine Bibel in der Hand? Wir möchten Ihnen helfen, einen Einstieg ins Bibellesen zu finden. Anhand des „Apostolischen Glaubensbekenntnisses“, auf das sich schon vor langer Zeit die Christen gemeinsam verständigt haben, lernen Sie die Kernaussagen der Bibel kennen. So erfahren Sie in 21 Tagen die wichtigsten Aussagen über Gott, über Jesus, über den Heiligen Geist und über die Zukunft der Welt. An jedem Tag wird eine Aussage aus dem Glaubensbekenntnis vorgestellt. Zuerst finden Sie auf der jeweiligen Seite einen Abschnitt aus der Bibel, der dazu passt. Dann folgt ein kurzer Text, der Ihnen erklärt, wie der Bibelabschnitt mit der Glaubensaussage zusammenhängt und wie Sie ihn auf Ihr Leben beziehen können. Manchmal gibt es auch noch Fragen oder Impulse zum Weiterdenken. Wenn Sie noch tiefer in das Thema einsteigen möchten, hilft Ihnen dabei ein weiterer, unten auf der Seite abgedruckter Bibeltext. Bevor Sie anfangen, werfen Sie doch noch einen Blick auf Seite 4: Hier finden Sie hilfreiche Tipps zum Bibellesen! Und nun wünschen wir Ihnen viel Freude mit den Entdeckungen, die Sie beim Bibellesen machen! Ihre

Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Christiane Schmidt Redaktion Deutschland

Beata Widmann Redaktion Österreich Bibellesebund Redaktion Atempause Lockenfeld 2 51709 Marienheide atempause@bibellesebund.de

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ATEMPAUSE –

Tipps zum Bibellesen Zum Bibellesen braucht man keine Vorkenntnisse. Alles, was man braucht, ist ein offenes Herz.

Einstimmen

Finden Sie einen ruhigen Platz und eine Zeit, in der Sie ungestört sind. Bitten Sie Gott: „Schenke, dass ich das, was ich lese, auch verstehe, und zeige mir, was dieser Text für mich bedeutet.“

Einlassen

Lesen Sie den Bibeltext, vielleicht auch laut. Denken Sie darüber nach. (Manchmal ist der Text sehr kurz, dann können Sie sich einzelne Worte vornehmen.) Welche Gedanken und Gefühle kommen Ihnen? Welche Zusammenhänge werden Ihnen klar? Welche Fragen haben Sie dazu?

Vielleicht kennen Sie jemand, dem Sie Ihre Fragen stellen können? Wenn Sie niemanden haben, können Sie sich auch gerne an den Bibellesebund wenden! atempause@bibellesebund.de

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Entfalten Reden Sie mit Gott über das, was Sie gelesen haben. Sie können zum Beispiel sagen: „Bist Du wirklich auch für mich ein guter Vater?“ Oder: „Kannst du mir heute zeigen, wie Du mich liebst?“ Und: „Vom Heiligen Geist habe ich noch nie etwas gehört. Hilf mir, zu begreifen, wer er ist.“ Nehmen Sie sich die Zeit, auf die leise innere Stimme zu hören, mit der Gott Ihnen antwortet. Welchen Impuls können Sie im Alltag umsetzen?

Es kann sein, dass Sie trotzdem vieles nicht verstehen. Dass der Bibeltext Ihnen an einem Tag nichts zu sagen hat. Selbst Martin Luther erging es so beim Bibellesen. Er nahm es locker und sagte einmal: „Ich lese die Bibel, wie ich meinen Apfelbaum ernte: Ich schüttle ihn, und was runterkommt und reif ist, das nehme ich. Das andere lasse ich noch hängen. Wenn ich eine Stelle in der Bibel nicht verstehe, ziehe ich den Hut und geh’ vorüber.“


INHALT

Bibeltexte und Erklärungen zum Glaubensbekenntnis

6-31

Wie finde ich was in der Bibel?

14–15 Welche Bibelübersetzung ist die richtige für mich? 22–23

Die Bibel – ein Buch aus 66 Büchern

32–33

Was ist eigentlich der Bibellesebund?

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Erklärung zu Einheiten: Vier Symbole tauchen immer wieder im Zusammenhang mit den Erklärungen der einzelnen Abschnitte auf. Sie weisen jeweils auf eine weitere Möglichkeit hin, das Gelesene zu vertiefen oder darauf zu reagieren IMPULS: Ein Vorschlag zum persönlichen Weiterdenken, zum Gespräch mit GEBET: Ein kurzes, ausformuliertes anderen oder eine praktische Idee für Gebet, durch das Sie direkt mit Gott ins die Umsetzung im Alltag. Gespräch kommen können. INFO: Eine ergänzende oder vertiefende Information zum Bibeltext oder der Auslegung.

MEHR ZUM THEMA: Die Bibel sagt an vielen anderen Stellen noch mehr zu diesem Thema. Wir machen Ihnen einen Vorschlag zum Weiterlesen.

An Gottes Dasein glauben heißt: ich stehe nicht mehr vor einem Argument, das meine Zustimmung verlangt, sondern vor einer Person, die mein Vertrauen fordert. C. S. LEWIS

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TAG 1 | Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott … TAG 1 2 MOSE/EXODUS 20,2-3 Hallo, hier spricht Gott! Man kann ihn nicht sehen, aber er ist da. Weil es Menschen schwerfällt, etwas Unsichtbares als Realität zu begreifen, kommt er ihnen entgegen. In unserem Bibelabschnitt den Israeliten, die in der Wüste in ihrem Zeltlager hocken und oft ziemlich demotiviert sind. Mose als der von Gott berufene Führer ist derjenige, über den der Kontakt läuft. Er ist der Mittelsmann. „Ich bin dein Gott“ – haben die Israeliten das vergessen oder warum sonst muss ihnen das gesagt werden? Gott hat sie mit vielen außergewöhnlichen Geschehnissen aus Ägypten herausgeführt. Aus dem Sklavendasein in die Freiheit, auch wenn sie jetzt noch in einer Übergangssituation leben. Ist das schon wieder so lange her, dass sie daran erinnert werden müssen? Warum muss Gott sich überhaupt vorstellen? Und wie stellt er sich vor? „Ich bin dein Gott“ – obwohl ein ganzes Volk angesprochen ist. Gott ist persönlich. Genau das will er sein. Nicht allgemein und unverbindlich. Er sagt auch nicht: „Ich möchte gerne dein Gott sein.“ Er ist es. Er ist der, der Macht hat. Auch wenn dies manchmal in Vergessenheit gerät. Genauso, wie ein Mensch nur einen Vater haben kann, stellt Gott hier klar: Ich bin alleine Gott. Dein Gott. Es kann nicht sein, dass andere Götter neben mich gestellt und verehrt werden. So viel Deutlichkeit sind wir heute nicht mehr gewohnt. Wie reagieren wir darauf? Mit Ablehnung? Mit Gleichgültigkeit? Oder erkennen wir sein Dasein als unseren Schöpfer an? CHRISTIANE SCHMIDT

Mehr zum Thema „Wer ist Gott für mich?“ finden Sie in Psalm 139.

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2 „Ich bin der Herr, dein Gott! Ich habe dich aus Ägypten herausgeführt, ich habe dich aus der Sklaverei befreit. 3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ 2 Mose/Exodus 20,2-3


Das Apostolische Glaubensbekenntnis | TAG 2

… den Vater, … Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder! Deshalb kennt uns die Welt nicht; sie hat ja auch ihn nicht erkannt. 1 Johannes 3,1

Gottes Sohn wurde Mensch, damit die Menschen Kinder Gottes werden können. C.S.LEWIS

TAG 2 1 JOHANNES 3,1 Kind von Gott Kind eines Vaters zu sein. Was bedeutet dies für Sie? Nicht immer ist die Vater-Kind-Beziehung glücklich. Ich selber habe lange Zeit große Probleme damit gehabt. Im glücklichen Fall liebt ein Vater sein Kind. Er freut sich über alles, was es schon kann, und wartet geduldig auf das, was es noch lernen muss. Er schafft Herausforderungen zum Lernen, korrigiert liebevoll Fehler. Er verbringt gerne Zeit mit seinem Kind und sucht immer neue Möglichkeiten, ihm Freude zu machen. Leider sieht die Realität oft anders aus. Welche verheerenden Auswirkungen es haben kann, wenn ein Vater sein Kind nicht liebt, davon können uns viele Therapeuten berichten. Wie traurig kann es aber auch für Eltern sein, sich zu einem Kind zu bekennen, das nur Schwierigkeiten macht, vielleicht sogar straffällig wird! Doch hier gibt es keinen Zweifel! Gott liebt uns als seine Kinder. Er will diese enge Liebesbeziehung zu uns. Er bekennt sich zu uns als Vater, egal, wie unmöglich wir sind. Doch welche Auswirkungen hat es, wenn wir in dieses Verhältnis eintreten? Wenn wir als Gottes Kinder leben? So wie Kinder, die in einer engen Beziehung zu ihrem Vater leben, von ihm geprägt sind, tragen auch Gottes Kinder das Wesen Gottes in sich. Sie leben nach Gottes Werten, die sich oft von den Werten der Welt um sie her unterscheiden. Dies führt automatisch zu Konflikten. Die ersten Christen, an die sich der Brief von Johannes richtet, erscheinen den Menschen in ihrer Umgebung oft fremd, wie aus einer „anderen Welt“. Mit der neuen Natur der Christen können sie nichts anfangen. Dies war nicht nur bei den ersten Christen so, dies ist auch heute nicht anders. Besonders leiden darunter Christen in den Ländern, in denen keine Religionsfreiheit herrscht. CHRISTIANE SCHMIDT

Mehr darüber, wie Gott als Vater ist, können Sie in Lukas 15,11-32 nachlesen!

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TAG 3 | Das Apostolische Glaubensbekenntnis

… den Allmächtigen, … „Ich weiß jetzt, dass dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus.“ Hiob 42,2

Süden oder Norden aufbrechen müssen, oder unter widrigsten Umständen Junge aufziehen können. Hiob erkennt, dass Gott unendlich viel größer ist als er selber und es ihm deshalb nicht zusteht, seine Wege anzuzweifeln. Dies lässt ihn schließlich Versöhnung mit seinem Schicksal finden. CHRISTIANE SCHMIDT

TAG 3

Mehr zum Thema „Gottes Allmacht“ finden Sie in Psalm 33.

HIOB 42,2 Gott ist allmächtig Dies sagt Hiob am Ende eines langen Lebensabschnittes, in dem ihm alles, was bisher sein Lebensglück ausgemacht hatte, genommen worden war: Besitz, Kinder, Ehre und Gesundheit. Viele Fragen hat er in dieser Zeit gestellt: Warum musste ich überhaupt zur Welt kommen, wenn ich so viel Leid erdulden muss? (Kapitel 3, Vers 11). Warum gibt Gott mir nicht, was ich erbitte? Und warum tut er nicht, worauf ich warte? (Kapitel 6, Vers 8). Und schließlich der direkte Vorwurf an Gott: Warum siehst du mich nicht mehr freundlich an? (Kapitel 13, Vers 24). Seinen Freunden, die ihm einreden wollen, dass er schuld an seinem Unglück sei, entgegnet er voll Überzeugung: Seht ihr nicht ein, dass Gott mir Unrecht tut? (Kapitel 19, Vers 6). Hiobs Gottesbild ist ins Wanken gekommen. Solange es ihm gut ging, fiel es ihm leicht, Gott als allmächtigen Herrscher zu sehen. Aber nun, da es ihm schlecht geht? Lange ist er davon überzeugt, von Gott ungerecht behandelt zu werden. Was bringt Hiob aber nun zum oben zitierten Ausspruch? Gott zeigt Hiob in Kapitel 38 und 39 an vielen Beispielen aus der Schöpfung seine Größe und Allmacht. In einem großen Rundumschlag wird alles genannt, was auch uns heute noch in Staunen versetzt und viele Fragen offenlässt: die Entstehung der Erde mit Meer und Land, Dunkelheit und Licht, Jahreszeiten und Wetter. Oder die erstaunlichen Fähigkeiten der Tiere, die wissen, wann sie zu ihren Flügen nach

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Ich kann verstehen, dass ein Mensch zum Atheisten wird, wenn er auf die Erde hinunterschaut. Aber wie jemand den Blick zum Himmel emporrichten und sagen kann, es gäbe keinen Gott, ist mir unbegreiflich. ABRAHAM LINCOLN


Was ist die Bibel für mich?

Statements von Frauen aus der Schweiz: Einige Frauen in unterschiedlichem Alter haben hier formuliert, was die Bibel für sie ist.Vielleicht können Sie in diese Aussagen einstimmen oder ihre eigenen Worte dafür finden.

r mich ... ü f t s i l e b i Die B tiges r a ß o r g s e t t Go r alle ü f . .. n e d e R und Menschen mich für gleichzeitig ersönlich. p selber ganz Die Bibel ist für mich…

Antwort • Schatz • unterung m f u A • g n u • Beruhig Gottes Herz in k ic l B in e •

Danke

Die Bibel

ist fur m

ich ... ein Buch vo Sie hilft ller Wahrheit. i situation n jeder Lebensihr imm . Man findet in er wiede r Erstaunl Neues und iches.

mich: r ü f t s i Die Bibel weiser g e W – Mein acher m t u M – e Richtlini – ief Liebesbr –

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