Der Gast von Anneli Klipphahn Am Montag nach dem ersten Advent holte Dominic lustlos seine Arbeitskleidung und die Kellnerbörse aus dem Schrank. Wieder lag ein langer Tag im Hotel Sonnenhof vor ihm. Da flog krachend die Tür auf und sein Kollege Florian kam pfeifend hereingepoltert. „Hattest du einen coolen freien Tag?“ Seufzend schlüpfte Dominic in seine Hose. „Viel zu kurz. Hab mit meiner Frau den Adventsschmuck rausgeholt und daheim alles schön gemacht. Könnte gleich noch einen freien Tag gebrauchen.“ „Hm.“ Florian schnippte mit den Fingern. „Vielleicht muntert dich unsere Neuigkeit auf. Wir erwarten einen hohen Gast.“ „Einen hohen Gast? Wen denn? Und wann?“ Florian zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, wann er kommt.“ „Jetzt lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“, schimpfte Dominic. „Also los, erzähl endlich: Was habe ich verpasst?“ „Okay, okay!“ Florian hob beschwichtigend die Hände. „Ich erzähle es dir ja. Muss ich eh machen, Auftrag vom Chef.“ Dominic stopfte sein Hemd in die Hose und nickte Florian aufmunternd zu. Der öffnete nun ebenfalls seinen Schrank und holte seine Arbeitskleidung heraus. „Also, das war so: Gestern hat Frau Hüpperich, die Mutter vom Chef, einen Anruf entgegengenommen. Du weißt, dass sie bisschen schwerhörig ist.“ „Und? Hat sie wieder was Falsches verstanden? Erwarten wir morgen vielleicht eine Braut und bekomBIBELLESEBUND
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