Der Nikolaus vom Nachbarhaus von Hannelore Schnapp „Da sollen wir bald wohnen?“, fragte die fünfjährige Johanna mürrisch. Sie zog ihren Teddybären Edward aus der Tasche und zeigte auf das große graue Haus mit dem verfallenen Jägerzaun und dem verwilderten Vorgarten. Sie stand mit ihrem älteren Bruder Jonas und ihrer Mutter am Eingang des Grundstücks. Gemeinsam starrten sie auf das Haus, in das sie in wenigen Wochen einziehen würden. „Edward gefällt das Haus auch nicht! Er möchte in unserer alten Wohnung bleiben. Dort hat er Freunde und hier ist alles nur doof.“ – „Du und dein blöder Bär. Was weiß der schon? Kapier doch endlich, dass alles jetzt anders ist als früher, als Papa noch bei uns war.“ – „Jonas! Musst du immer so direkt sein?“, mischte sich die Mutter der beiden ein. „Johanna, schau, wir können uns die Stadtwohnung nicht mehr leisten“, erklärte Julia Bergmann ihrer Tochter und suchte in ihrer Tasche den Haustürschlüssel. „Nachdem Papa uns verlassen hat, muss ich jetzt das Geld allein verdienen. Gott sei Dank, habe ich das Haus von meinem Onkel Ludwig geerbt. Da können wir jetzt ein eigenes Zuhause haben. Und hier ist es doch toll! Das Haus hat einen großen Garten und jeder von euch bekommt endlich sein eigenes Zimmer.“ – „Und einen Hund?“, bohrte Johanna nach. – „Erst mal ziehen wir hier ein und organisieren alles und dann schauen wir mal, ob ein Hund Lust hat, bei uns mit einzuziehen. Kommt, und jetzt schließen wir die Tür zu unserem neuen Leben auf.“ Die Doppelhaushälfte aus den 60er-Jahren hatBIBELLESEBUND
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