Näher beim Himmel von Elisabeth Büchle Sven hob den Kopf, als der Alarmdrucker ein Geräusch von sich gab. Sein Kollege Thomas nahm das Alarmfax entgegen. Wie an jedem Heiligabend in den vergangenen Jahren kam auch am heutigen Tag Arbeit auf die Feuerwehr zu. Bis sie zurück waren, würden der Punsch und das kleine Festmahl kalt sein, das die Feuerwehrmänner mitgebracht hatten. „... sitzt auf dem Christbaum vor der evangelischen Kirche fest“, hörte Sven noch durch den Lautsprecher, als er Joachim bedeutete, dass der sich ebenfalls in Bewegung setzen sollte. „An Heiligabend ruft jemand wegen einer Katze auf einem Baum an?“ Joachim verdrehte belustigt die Augen. Er war der Jüngste der Truppe und hatte die ausufernden Feierlichkeiten im Kreis seiner Familie gern gegen die eher einfache Party auf der Wache eingetauscht. Routiniert ergriffen mehrere Feuerwehrmänner ihre Ausrüstung und bewegten sich zügig in die Fahrzeughalle. „Du darfst heute den Huby fahren“, sagte Sven zu dem zehn Jahre jüngeren Joachim. Dieser strahlte und eilte auf die Fahrerseite des Hubrettungsfahrzeugs, doch ein scharfer Pfiff vonseiten ihres Vorgesetzten ließ beide herumfahren. „Sven fährt. Wir haben es eilig.“ Joachim runzelte irritiert die Stirn, da er eine Katzenrettung keineswegs als dringlich eingestuft hätte, aber Sven reagierte sofort. Er startete das schwere Fahrzeug und während das Tor nach oben glitt, stiegen die anderen zu. „RTW und NAW sind unterwegs“, erläuterte Thomas. BIBELLESEBUND
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