3 minute read
Lesetipp
Lesetipp aus der Bücherei
Brigitte (Hötting) und Monika (Hungerburg) aus den Pfarrbüchereien stellen euch folgende Bücher vor ...
Monschau
von Steffen Kopetzky // Verlag: Rowohlt Berlin // 352 Seiten
Brigittes Lesetipp!
„Die Idioten der Epidemie 1962 in der Eifel kommen einem sehr bekannt vor“, mit diesem Untertitel beginnt die Rezension Peter Pisas im Kurier (15.4.21). Bei der Lektüre dieses Romans entdeckt man unwillkürlich Parallelen zum Heute. Kopetzky gelingt in diesem Roman eine geschickte Verquickung des Realgeschehens (Pockenepidemie in der Eifel 1962) zu einer zarten Liebesgeschichte.
Klappentext: Im Jahr 1962, als das nukleare Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht, als in Algier und Paris Bomben explodieren, bricht im Wirtschaftswunder-Deutschland der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis in die Eifel auf. Es ist eine heikle Mission: Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Mitten im Karneval droht nun Stillstand, Quarantäne. Der Rither-Chef will die Fabrik um jeden Preis offen halten, keine zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist man weltweit gut im Geschäft. Ganz andere Pläne hegt Vera Rither: Die Alleinerbin studiert in Paris, bewundert Simone de Beauvoir und trägt den Geist der Avantgarde nach Monschau. Dort begegnet sie Nikolaos, der als Betriebsarzt durch die tiefverschneite Eifel zur Patientenvisite gefahren wird, vor Ansteckung geschützt durch einen Stahlarbeiteranzug. So unterschiedlich die beiden auch sind, der kretische Arzt, der als Kind die Gräuel der deutschen Besatzung miterlebt hat, und die schwerreiche Vollwaise: Sie entdecken schnell, dass sie mehr verbindet als ihre Liebe zu Miles Davis. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann.
Bücherei Hötting
Schulgasse 2, Widum Hötting
Mi. und Fr. 15:30 bis 18:30 Uhr Do. 09:00 bis 11:00 Uhr
Telefon: + 43 676 53 17 12 9 Aktuelle Infos unter:
www.hoetting.litkatalog.eu
Monikas Lesetipp!
Morgen kommt die Hyäne zum Essen - afrikanische Tiergeschichten von Nasrin Siege (Text), Barbara Nascimeni und Kerstin Meyer (Illustration) // Verlag: Beltz & Gelberg // 48 Seiten
Zu Beginn erfahren wir vom Nashorn, das zu spät zur Verteilung bunter Verzierung kommt, die so viele Felle, Federn und Schuppen der anderen Tiere schmückt. Als Trost erhält es von Gott die wichtige Nähnadel, um sich damit selbst etwas anzunähen. Aus Versehen verschluckt es die Nadel und als „kluges“ Nashorn sucht es seitdem in seinen hinterlassenen Haufen danach ...
In einer weiteren Geschichte befindet sich der König der Dickdicks auf der Flucht vor einem Leoparden, rutscht in einem riesigen Haufen Elefantenmist aus und bricht sich ein Bein. Zwar wird er dadurch vor dem Raubtier gerettet, befiehlt aber seinen Untertanen, dass sie ab heute alle immer auf den gleichen Haufen machen müssen, solange bis der groß genug ist, damit der Elefant ebenfalls darin ausrutscht und sich ein Bein bricht. Ein kleiner Dornenbaum wird von seinen Freßfeinden geschützt, indem Gott kleine Kapseln auf die Zweige hängt, worin Ameisen wohnen. Die ernähren sich von den süßen Säften der Blätter, und sobald diese in Gefahr sind, schwärmen sie aus und beißen die Grünzeugfresser in ihre Mäuler.
Um von der Hyäne zu erfahren und zu wissen, warum die Fledermaus immer mit dem Hintern gegen den Himmel zu auf dem Ast hängt, muss man das Buch lesen! Gemeinsam mit dem Text, manchmal in diesen verwoben, fließen die feinen Illustrationen über die Doppelseiten. Sie bilden die Inhalte der Geschichten in ihrer eigenen Weise ab, mit zartem Einfühlungsvermögen und viel Humor. In den Zeichnungen, die teils flächig, teils kollageartig, oft fein schraffiert ausfallen, tut sich die ganze beschriebene Tierwelt und ihre jeweilige Umgebung auf. Das Farbspektrum ist reduziert auf Orange-Rottöne, Hellgrün, Grau und Schwarz.
In diesem Band stecken fünf witzige und tiefsinnige Tiergeschichten, und wie wir wissen, verbergen sich hinter den Tierbezeichnungen oft sehr menschliche Figuren. Gemeinsam mit den Illustrationen treffen sie genau den richtigen Ton, um Kinder und Erwachsene schmunzeln zu lassen.
Bücherei Hungerburg
Gramartstr. 4, Widum Hungerburg
Mo. 15:00 bis 17:00 Uhr Mi. und Fr. 17:00 bis 19:00 Uhr
Telefon: +43 512 29 22 19 72 Aktuelle Infos unter: www.hungerburg.bvoe.at
Pfarre Hötting
Pfarrgemeinderät*innen stehen im Leben. Mit all ihren Hoffnungen und Sorgen, mit ihren Freuden und Nöten sind sie Teil der Gesellschaft und gestalten Kirche vor Ort. Sie sind kein exklusiver Club, sie stehen nicht über den Dingen, sie sind nicht „weltfremd“ – sie sind einfach „mittendrin“.