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Rückschau PGR

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besondere Denkmäler

Eine Erinnerung an das alte Hötting

Die Ingenuin-

kapelle

In der Serie über religiöse Kunstdenkmäler in Hötting widmen wir uns diesmal einer Kapelle, die bis 1910 am heutigen Dorfplatz gestanden ist und dem Bau der neuen Kirche weichen musste – die Ingenuinkapelle oder Kapelle „bei der Puiten“, als die sie auch bekannt war. Ihren Platz, heute ein paar Meter östlich des Blumengeschäfts Kuen, verdankte die Kapelle wohl der Lage an der alten Landstraße, die durch das Höttinger Ried und die Schneeburggasse nach Westen führte. Bei der Kapelle vis-a-vis des alten Stamser Wirtshauses zweigte auch das Kirchgassl ab, das hinauf zur Kirche geführt hat. Ca. 400 Jahre lang hat die Kapelle das Leben von Hötting begleitet.

Kartenausschnitt eines Planes von Hötting von Johann Martin Gumpp um 1693, der die Kapelle am Wegrand ganz rechts zeigt. Fotos: Stadtarchiv Innsbruck Text: Georg Keuschnigg

Nach den Aufzeichnungen des Höttinger Chronisten Max Gärtner, Kooperator von 1833 bis 1839, soll die Kapelle 1656 erbaut worden sein. Wie Ingenuin Moritz in seiner Dissertation 1950 nachgewiesen hat, war sie mindestens 100 Jahre älter. Bereits 1577 und 1579 scheint das Kleinod in den Kirchenrechnungen auf, wo auf die Einnahmen „inn den stockh|pey der Capell unden“ verwiesen wird. Die bestimmteste Nachricht vom Vorhandensein dieser Kapelle gibt die Eintragung in der Kirchenrechnung anno 1603: „In beiden|Stöckhen als bei der Kirchen unnd|herunnten bei der Landstrassen ist befunden worden 11 fl“. Im Zuge einer größeren Reparatur wurde 1836 ein neues Bild, welches den Triumph des Christentums über die Götzen der Heiden darstellte, gestiftet, das von Hans Mader, ein Sohn des Müllermeisters Sebastian Mader in Hötting, entworfen und ausgeführt wurde. Nachdem das Bild schadhaft geworden war, wurde der junge Maler Spörr mit der Neuherstellung beauftragt. Das neue Gemälde, das am Schutzengelsonntag 1860 gesegnet wurde, zeigte die heilige Helena mit dem Kreuz, die Heilige Jungfrau Maria und die Bischöfe Ingenuin und Albuin. Dieses Gemälde sei später auch in die neue Kirche übernommen worden.

Informationen über religiöse Kunstdenkmäler in Hötting an Georg Keuschnigg 0664/3003763 oder keuschnigg.georg@gmail.com

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