2 minute read
LIVT-WERKSTÄTTEN 2019- 2022
Für Wachstum in unserem Seelsorgeraum
Anfang 2019 wurde bei den PGR-Sitzungen beider Pfarren der „Kirche im Süden der Stadt“ gemeinsam der Beschluss gefasst, an dem, von der missionarischen Pastoral der Diözese angebotenen LIVT- Kurs mit 10 Einheiten über 3 Jahre mit Dr. Georg Plank und seinem Team aus Graz und dem diözesanen Steuerungsteam unter der Leitung von Bischofsvikar Jakob Bürgler teilzunehmen und aus beiden Pfarren Teams unter der Führung von Pfarrprovisor Johannes zu entsenden. LIVT - Was bedeutet dieser Begriff? Welche Ziele und Inhalte verfolgt dieser 3-jährige Kurs?
LIVT steht für Leben - Inspirieren - Vitalisieren - Transformieren.
LIVT soll die teilnehmenden Pfarren anleiten, eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Situation wahrzunehmen und mit den Prinzipien des Wachstums und der Fruchtbarkeit eine neue Dynamik mit geisterfüllter, lebendiger, lebensnaher Kirche zu ermöglichen. Ziele der Werkstätten sollen sein, Kirche durch neue Ideen und Impulse wieder wachsen zu lassen, das Wachstum mit „liebevoller Beziehung“ auszeichnen, weitere Wachstumsqualitäten erkennen und nutzen lernen. Die Erfahrungsberichte aus der „Church of Nativity“ in Baltimore sollen Motivationen und Impulse vermitteln.
Was zeichnet eine wachsende Pfarre aus?
Qualitätsmerkmale, die wir in den folgenden Werkstätten bearbeiten, sind: Bevollmächtigende Leitung, gabenorientierte Mitarbeiterschaft, leidenschaftliche Spiritualität, zweckmäßige Strukturen, inspirierende Gottesdienste, ganzheitliche Kleingruppen, bedürfnisorientierte Evangelisation und liebevolle Beziehung. Hilfreich sind sogenannte Wachstumskräfte wie Vernetzung, Multiplikation, Energieumwandlung, Nachhaltigkeit, Symbiose, Fruchtbarkeit. Experimentierfreudigkeit und neue Ideen sind gefragt, Begegnung mit den Menschen des Seelsorgeraumes an verschiedensten Orten und Weisen, Offenheit und Dialogbereitschaft mit allen, auch mit denen, die kirchenfern sind, soll ein wesentlicher Teil der missionarischen Aufgabe der „Kirche im Süden der Stadt“ sein. Ziel ist es auch, Aufbruch zu wagen, Verkrustetes und nicht mehr Zeitgemäßes zu erkennen und zu verändern, neue Projekte zu fördern und den vorhandenen Strukturen anzupassen. Dass all das, was in der Theorie beeindruckend und nachahmenswert scheint, nicht so einfach und nicht für alle Pfarrmitglieder praktikabel ist, dass gewohnte Strukturen und Handlungsweisen nicht einfach durch Neues ersetzbar sind, hat unser LIVT-Team bald erfahren. Die Covid-19-Pandemie hat natürlich auch das LIVT-Projekt erreicht und die Werkstätten, die im Bildungshaus St. Michael stattfinden sollten, wurden als Online-Veranstaltungen angeboten, die Inhalte der geplanten Werkstätten wurden den aktuellen Problemen der Pandemie angepasst.
Wie wird sich die Pandemie mit den auch für kirchliche Veranstaltungen verhängten Versammlungsverboten auf unsere Pfarren auswirken? Können digitale Angebote und gestreamte Gottesdienste unser Pfarrleben von Angesicht zu Angesicht ersetzen? Ist die „liebevolle Beziehung“, die für Wachstum und neue Beziehungsqualität in der missionarischen Pastoral steht, durch WhatsApp-Gruppen und Online-Angebote auszubauen? Kann Dialog und Diskurs, Spiritualität und Gemeinschaft auf Dauer digital gelebt werden? Die digital abgehaltenen Werkstätten des LIVT haben einerseits das große, noch nicht ausgeschöpfte Potential dieser modernen Medien aufgezeigt, aber auch deutlich gemacht, dass ein Seelsorgeraum Nähe und Begegnung im Sinne der liebevollen Beziehung braucht. Diese Begegnungen und liebevollen Beziehungen sind Wachstumspotential für unsere „Kirche im Süden der Stadt“. Sie aufrecht zu erhalten und zu pflegen ist die wichtigste Botschaft, die wir weiterzutragen haben. Das LIVT-Team aus beiden Pfarren freut sich darauf, die weiteren Impulse aus den Werkstätten aufgreifen und vertiefen zu können, von anderen zu lernen und Eigenes weiter zu geben.
„Es gibt so viele Christen im Stillstand, die nicht weiter gehen; Christen, die im Sand der Alltagsdinge steckengeblieben sind – auch gute Leute, aber sie wachsen nicht, sie bleiben klein. Geparkte Christen. Sie haben sich eingeparkt. Christen im Käfig, die nicht fliegen können mit dem Traum, zu dem Gott uns ruft.“ Papst Franziskus, 12. März 2018
Michaela Schmolmüller, Daniela Wechdorn, Ulla Riccabona, Johannes Hohenwarter.