Verlagsprogramm Fr端hjahr 2014
Foto: Iletişim Yayınları
Die Erzählweise von Emrah Serbes ist so innig und ehrlich, seine Sprache so ausdrucksstark, dass der Leser die Sensibilität dieser jungen Menschen authentisch nachempfinden kann ... Aus Jungs sollen Männer werden – stark und cool. Doch die Protagonisten der Erzählungen gebärden sich aggressiv und mit einer gespielten Gleichgültigkeit, wenn etwa der Verlust der Eltern überwunden, dem älteren Bruder die Verlobte ausgespannt oder der im Krieg gefallene Bruder mit dem Mord an dem studierenden »Terroristen«-Nachbarn gerächt werden soll. In den acht Erzählungen wird immer ein anderes Thema behandelt, doch im Mittelpunkt der Geschichten steht immer ein kleiner Junge, der sich schon früh der bitteren Seite des Lebens stellen muss und sich in einem Rad der Hoffnungslosigkeit dreht. Die Erzählweise von Emrah Serbes ist so innig und ehrlich, seine Sprache so ausdrucksstark, dass der Leser die Sensibilität dieser jungen Menschen authentisch nachempfinden und in die Gefühlswelt jener eintauchen kann, die ohne ihr Zutun auf der Verliererseite des Lebens stehen. Der Jungstar der türkischen Literaturszene bringt uns zum Weinen und zum Lachen zugleich und erlaubt dem Leser zu keiner Zeit das Buch aus der Hand zu legen. 2
Emrah Serbes, geboren 1981 in Yalova, studierte Theaterwissenschaften in Ankara und lebt heute als freier Schriftsteller in Istanbul. Er ist nicht nur einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Türkei, sondern gilt seit den Gezi-Protesten im Sommer 2013 durch seine aktive Teilnahme am Widerstand und seine öffentliche freie Meinungsäußerung gegen den Premierminister auch als »Schriftsteller und Stimme des Volkes«. Für diese »Stimme« wurde von der Istanbuler Staatsanwaltschaft 12 Jahre Haft gefordert.
Mit der Unterstützung des Programms Kultur 2007 – 2013 der Europäischen Union
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Foto: Murat Yılmaz
»Junger Mann, 25 Jahre, gesund, gute Ausbildung, zwei Fremdsprachen, verkauft Teil seines Lebens zur Sicherung seines restlichen Lebens.«
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Hector Berlioz entdeckt beim Sonntagsfrühstück eine Anzeige, die sein Leben verändert: »Junger Mann, 25 Jahre, gesund, gute Ausbildung, zwei Fremdsprachen, verkauft Teil seines Lebens zur Sicherung seines restlichen Lebens.« Kurzerhand engagiert der türkischstämmige Übersetzer und Französischlehrer den jungen Mann, der hinter dieser Anzeige steckt, und plant mit dessen Hilfe das Erbe eines Gangsterbosses zu erbeuten. Zeitgleich spukt Hector durch die Träume des Computer-Ingenieurs S¸evket Hakan Tunçel, der ebenfalls eine Chance wittert sich des Diebesguts zu bemächtigen.
Alper Canıgüz,
In Canıgüz‘ rasanter Komödie »Die Verwandlung des Hector Berlioz« werden – wie auch in seinen anderen Romanen – die Grenzen zwischen Traum und Realität immer wieder auf den Prüfstand gestellt.
Seelen« und »Secret Agency« liegen im
geboren 1969, studierte Psychologie und lebt heute als freier Schriftsteller und Werbetexter in Istanbul. Seine Liebe zum Lesen verdankt er seinem Vater, seine Leidenschaft für das Schreiben seinem fehlenden musikalischen Talent. Lachen sollen seine Leser, bis ihnen die Tränen kommen, und weinen, bis sie in lautes Gelächter ausbrechen – so möchte der Autor in die Geschichte eingehen. Seine Romane »Söhne und siechende binooki Verlag auf Deutsch vor.
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»Wo es besonders finster ist, strahlen die Sterne noch einmal so schön. Gegen die Finsternis in diesem Land strahlen überall Sterne.« Burhan Sönmez, »Ästhetik des Widerstands«
Seit Beginn der Protestbewegung in der Türkei Ende Mai 2013 ist »Gezi« zum Synonym und Symbol für die neue türkische Protest- und Demokratiebewegung geworden. Sie kommt ganz ohne Organisationen aus und bildet mit neuen Methoden und Stimmen ein Forum für alle: gelebte Vielfalt zeigt, was möglich ist. Vom ersten Tag an waren viele Schriftsteller engagiert dabei, fast alle waren im Park vor Ort und haben deutlich Position bezogen. Neben einer in dieser Breite nie dagewesenen Solidarität ist ein hervorstechendes Merkmal der Bewegung ihre Kreativität und ihr Humor.
Die Autorinnen und Autoren
20 Autorinnen und Autoren, renommierte wie Neuentdeckungen, spiegeln in ihren Originalbeiträgen den Kern, die Motivation und die Dynamik der Bewegung in all ihren Facetten wider. Ihre Erzählungen, Kurzgeschichten, literarischen Essays und Lyrik entspringen dem unmittelbaren Erleben, dem Wunsch nach Nachhaltigkeit, aber auch der intellektuellen Reflektion. Ein Beitrag befasst sich mit dem speziellen Gezi-Humor und nimmt Karikaturen und Graffiti unter die Lupe. Illustriert wird der Band mit exklusiven Fotos der Istanbuler Fotografin Selen Özer Günday.
Fotos
Herausgegeben und mit einem Vorwort von Sabine Adatepe – Literaturübersetzerin, Turkologin und Autorin. 6
Oya Baydar, Gaye Boralıoğlu, Fırat Budacı, Alper Canıgüz, Cevat Çapan, Turgut Çeviker, Fatih Erdoğan, Turgay Fişekçi, Suzan Geridönmez, Hakan Günday, Karin Karakaşlı, Ayşe Kulin, Murat Menteş, Barış Müstecaplıoğlu, Burhan Sönmez, Ayfer Tunç, Barış Uygur, Murat Uyurkulak, Ahmet Ümit, Nermin Yıldırım
Selen Özer Günday
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»Herzlich willkommen in Deutschland, Süreyya Sami!« Eine junge, reiche Frau geht in den Supermarkt einkaufen und verschwindet spurlos. Ihr Ehemann, ein erfolgreicher Sportjournalist, geht von einer Entführung aus und beauftragt den Privatdetektiv Süreyya Sami mit der Suche nach ihr. Der ehemalige Polizist Süreyya Sami ist ein einsamer und isolierter Typ, ein Einzelgänger wie »Dirty Harry« und sicher mindestens so unkonventionell. Im Gegensatz zum Ehemann der verschwundenen Frau ist er der Meinung, dass es sich in diesem Fall nicht um eine Entführung handelt. Dennoch nimmt er ihre Spur auf, die ihn in ihre dunkle Vergangenheit führt. Ob er allerdings jemanden ausliefern wird, der nicht gefunden werden will, hat er noch nicht entschieden. Barıs¸ Uygur‘s Debüt »Rendezvous auf dem Friedhof Feriköy« ist erstmals 2012 in der Türkei erschienen. In sehr kurzer Zeit feierte das Buch so großen Erfolg, dass die 2. und 3. Auflage noch im selben Jahr gedruckt wurde. Wir sagen nur eins: »Herzlich willkommen in Deutschland, Süreyya Sami!«
Barış Uygur, geboren 1978 in Eskişehir, begann schon mit 16 Jahren für diverse Zeitschriften zu arbeiten. Dem Abitur an der deutschen Schule in Istanbul folgte ein Kommunikationsstudium mit den Schwerpunkten Fernsehen, Radio und Kino, welches er 2003 abschloss. Nach kurzen Abschnitten als Zeitungsredakteur und Gründer des Plattenlabels »Peyote Müzik«, studierte er 2006 bis 2012 Geschichte an der Bilgi Universität in Istanbul. Als Mitbegründer der in der Türkei sehr populären Karikaturzeitschrift »Uykusuz« brachte er diese 2007 erstmals mit heraus. 2012 erschien sodann der nunmehr auch in Deutsch vorliegende Debütroman um den als Dedektiv tätigen Ex-Polizisten Sürreya Sami. Der zweite folgte noch im selben Jahr. An dem dritten und vierten Teil arbeitet er derzeit.
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