|transkript 11/2012 - Leseprobe - Wilex Phase III: Rencarex stürzt ab

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11/2012 ISSN 1435-5272 | A 49017

Life Sciences-Magazin I 18. Jahrgang

E B O R LESEP Wilex

Phase III: Rencarex stürzt ab

Strategiewechsel: Große Konzerne bekennen sich zur Biotechnologie

Gentechnik: Mangelhafte Rattenstudie schürt Ängste in der Bevölkerung

Spezial: Partnering-Messe BIO-Europe ist 2012 wieder in Hamburg zu Gast


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Editorial

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Wenn im Herbst die Blätter fallen, dann sind auch die Nobelpreise fällig. Dass die schwer gebeutelte Europäische Union in diesem Jahr den Friedenspreis zuerkannt bekam, fand ich eine sehr gute Idee. Das europäische Projekt sollte bitte nicht von den Schuldenbergen verschüttet werden, die verantwortungslose Regierungen nah und fern aufgehäuft haben. Bei der Zusprache des Nobelpreises für Chemie an die amerikanischen Forscher Robert J. Lefkowitz und Brian K. Kobilka kam ich jedoch mal wieder ins Grübeln. Nicht wegen der unstrittigen wissenschaftlichen Leistung, sondern wegen etwas anderem: Erstens sind die beiden eher biochemisch arbeitende Mediziner als Chemiker. Zweitens ist die Erforschung von Rezeptoren auf der Zelloberfläche, deren genetische Entschlüsselung und bildliche Darstellung viel mehr Biologie als alles andere. Die Biologie als Wissenschaft des Lebendigen befasst sich mit deren allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, aber auch mit den speziellen Besonderheiten der Lebewesen, ihrem Aufbau, ihrer Organisation und Entwicklung sowie ihren vielfältigen Strukturen und Prozessen. Sic! Der Chemiker Alfred Nobel, der sein Vermögen bekanntlich mit Sprengstoffen machte, hatte für die unter andeAndreas Mietzsch rem von Gottfried Reinhold Treviranus (Biologie oder Philosophie der lebenden Natur, 1802) geprägte und im 19. Jahrhundert noch Herausgeber nicht sonderlich bedeutsame neue Disziplin offenbar wenig übrig. Jedenfalls gab und gibt es keinen Nobelpreis für Biologie. Diese Diskriminierung der Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts regt mich jedes Jahr von neuem auf. Da kann man halt nichts machen, da der olle Nobel sein Testament nicht mehr ändern kann, meinen Sie? Den ultra-renommierten Nobelpreis für Wirtschaft gibt es auch erst seit 1969, und wen kümmert es schon, dass das gar kein richtiger Nobelpreis ist, sondern der „Preis der schwedischen Reichsbank zum Andenken an Alfred Nobel“? Es geht also, wenn man denn will. Jetzt fehlen allerdings noch ein paar Millionen für das Stiftungskapital.

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Als mich meine (wissenschaftsferne) Schwester aufgeregt anrief und fragte, ob ich in den Fernsehnachrichten gesehen hätte, das „Genmais“ erwiesenermaßen nun doch krebserregend sei, standen mir die Haare zu Berge. Ganz egal, wie fadenscheinig eine „Studie“ auch ist, wenn sie die Ängste der Bevölkerung schürt, schafft sie es in die Hauptsendezeit. Populistische Politiker springen sofort auf den fahrenden Zug und fordern weitreichende Verbote, während Behörden wie die EFSA „die Relevanz des Artikels unter Berücksichtigung der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnis“ gemächlich zu überprüfen versprechen. Dass der französische Tierversuch den simpelsten Erfordernissen für ernstzunehmende Wissenschaft nicht entsprach und demzufolge komplett wertlos ist, steht dann ein paar Tage später nicht mehr auf den Titelseiten, sondern hinten unter Vermischtes. Die Volksverdummungsstrategien der ideologischen GentechnikGegner funktionieren immer noch hervorragend. Unser Bericht dazu steht auf Seite 53 zwar auch ziemlich weit hinten, ist aber dafür fundiert und ausführlich.

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Die BIO Deutschland hat vor wenigen Tagen die 300. Firma in ihren Reihen willkommen geheißen und ist damit der mitgliederstärkste Biotech-Unternehmensverband Europas (s. S. 8). Hut ab! Bei der Gelegenheit denke ich gerne rund acht Jahre zurück in die Entstehungszeit des Vereins. Damals analysierte ein (deutscher) Journalist in einer schweizerischen Fachzeitschrift ausführlich die Hintergründe, stellte die Akteure vor und gab zum Schluss eine messerscharfe Prognose ab: Er sei sich zu 100% sicher, dass er nach dieser Gründungsnachricht niemals wieder etwas von dieser Initiative hören würde. Nun ja, von dem Kollegen hört man inzwischen wenig, und auch die betreffende Fachzeitschrift ist meines Wissens längst vom Markt verschwunden.

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Aus dem Inhalt 11/2012

Wellington Partners schließt Life Sciences-Fonds; Lonza entwickelt Rituximab-Biosimilar weiter; Ayoxxa erhält Finanzierung; Noxxon startet Phase IIStudie ........................................................ 8 R-Biopharm übernimmt Progen; Affimed wirbt 15,5 Mio. Euro ein; Evotec screent für Bayer; Patentkommentar .... 10 Börse aktuell .................................... 11-13 Aicuris sichert sich Rekordlizenz von Merck& Co. .............................................. 17 Mensch & Unternehmen Jiri Snaidr, Vermicon AG ........................ 18 Experten diskutieren Zukunft der Biokunststoffe ......................................... 19 4SC-Symposium rückt Epigenetik ins Zentrum ................................................... 22 Kanzlerin nimmt CBP Leuna in Betrieb .. 25 |transkript persönlich .............................. 51

Politik

Unabhängiges Nachrichten-Magazin

6 – 26 Life Sciences-Magazin I 18. Jahrgang

T itel

ISSN 1435-5272 | A 49017

Wirtschaft

Katastrophe für Wilex Ein unabhängiges Fachgremium hat empfohlen, Wilex‘ Ariser-Studie zu beenden. Es hatte sich kein signifikanter Überlebensvorteil durch die Behandlung mit dem Nierenkrebs-Antikörper Rencarex ergeben. Zig Millionen Euro, acht Jahre klinische Forschung mit mehr als 860 Patienten – umsonst. Für die Münchener Wilex AG ist das eine Katastrophe. Wie will das Unternehmen sich in Zukunft positionieren?

Wilex

Phase III: Rencarex stürzt ab

Seite 6

52 – 55

Pro & Kontra: Förderstopp für embryonale Stammzellforschung in Europa? .............. 54 Biokraftstoffe: EU-Kehrtwende verstört Unternehmen ........................................ 55

Wissenschaft

56 – 58

Stammzell-basiertes Screening findet AML-Wirkstoffe ..................................... 56 Chemoproteomics-Verfahren ermöglicht Detektion seltener Signalproteine; MicroRNAs bewirken Herzschwäche ............... 57

Planet xMAP

Strukturen

Für die zehnte Ausgabe ihrer Hauskonferenz Planet xMAP hat sich die US-amerikanische Luminex Corp. das Fürstentum Monaco ausgesucht. Im Fokus des Interesses standen neue Entwicklungen im Bereich der Bead-basierten Multiparameteranalytik. Seite 20

59 – 63

Ärzte protestieren gegen EU Clinical TrialsVerordnung; Pharmarelevante Nobelpreise; Merck Serono schreibt MS-Preis aus; Gesundheitssystem kann 20% sparen .... 59 Verordnungsreport: Zu viele teure Präparate ................................................ 60 Geld für Aptamerforschung.................... 61 Ländernachrichten ............................ 62- 63

Verbände Service

Spezial N o v e m b e r 2 0 12

BIO-Europe 2012

66 – 70 71 – 74

Termine ................................................... Index/Impressum..................................... Neue Produkte ....................................... Letzte Seite ............................................. LESEPROBE

Kleine Kügelchen ganz groß

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BIO-Europe in Hamburg

Es ist soweit: Mitte November hält Europas größte Partnering-Veranstaltung, die BIO-Europe, wieder Hof. In diesem Jahr hat die Hansestadt Hamburg die Initiative ergriffen und tritt als Gastgeber der erfolgreichen Partnervermittlung auf. Die BIO-Europe wird mit Spannung erwartet. Stets gibt der herbstliche Kontakt mit den Business Developern aus Big Pharma einen Vorgeschmack auf das kommende Jahr. Seite 27

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Organ der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, der Biotechnologie Industrie Organisation BIO Deutschland, der Biotechnologischen Studenteninitiative (btS) und der Fachabteilung Life Science Research (LSR) im Verband der Diagnostica-Industrie VDGH

kurz und bündig Biologisierung: Deutschlands Großkonzerne setzen auf die Biotechnologie. Das mag für Brancheninsider, die lange schon die Biologisierung der Industrie predigen, keine Überraschung sein. Neu ist dagegen, wie offensiv das Bekenntnis zu dieser Technologie in der Öffentlichkeit vertreten und gleichzeitig investiert wird. Darunter ist auch die Essener Evonik AG, die nun die Früchte aus 30 Jahren mikrobiologischer Forschung erntet. 14

 Epigenomics AG: Die Berliner Epigenomics AG hat ihren Vorstandsvorsitzenden ausgewechselt. Anfang Oktober übernahm Finanzvorstand Thomas Taapken das Steuer von Geert Nygaard. Viel Zeit hat der neue CEO nicht, das Ruder bei dem Berliner Diagnostikspezialisten herumzureißen. Das Geld reicht nur bis ins erste Quartal 2013. Retten könnten entweder eine Kapitalerhöhung, ein Verkauf des Unternehmens oder ein Lizenzvertrag für die hauseigene Septin9-Darmkrebsdiagnostik. 24  MorphoSys AG: Zu viel zu tun, um zu feiern. Nachdem MorphoSys positive Phase IIDaten für den Rheuma-Wirkstoff MOR103 veröffentlicht hat, beginnt nun die eigentliche Arbeit. Jetzt geht es darum, einen möglichst hochdotierten Lizenzvertrag zu schließen. Der Markt ist groß, die Konkurrenz allerdings auch. 26  AmSilk GmbH: Spinnseidenproteine entpuppen sich als industrieller Alleskönner. Nachdem die Martinsrieder AmSilk die bakterielle Herstellung der rekombinanten Proteine sichergestellt hat, geht es nun darum, Prototypen für die ersten Anwendungen zu entwickeln und Lizenzen zu verkaufen. AmSilk hat sich dafür die Medizintechnik ausersehen. 48

BerlinBrandenburg: Hier pulsiert das Leben.

Grüne Gentechnik: Eine Studie französischer Wissenschaftler schien zu beweisen, dass gentechnisch veränderter Mais der Firma Monsanto die Gesundheit von Laborratten gefährdet. Wissenschaftler und die zuständigen Untersuchungsämter sagen nun: Die Studienautoren behaupten Dinge, die sie experimentell nicht belegen können. 53

 Arzneimittelüberwachung: Kaum hat das Europaparlament das PharmakovigilanzPaket der Europäischen Kommission bestätigt, haben Industrieverbände Kritik angemeldet. Die neuen Melde- und Dokumentationspflichten seien mit überbordenden Kosten verbunden, so der Generikaverband EGA. Auch der BPI weist auf die wirtschaftliche Zusatzbelastung hin. 55

Für gesundes Wachstum. Berlin-Brandenburg ist eine der führenden Gesundheitsregionen in Europa. Über 280 Unter nehmen der Medizintechnik bedienen bereits die steigende Nachfrage von

Pharmaforschung: Eine Angel für Zellrezeptoren haben Wissenschaftler der ETH Zürich erfunden. Das trifunktionelle Molekül erleichtert das Auffinden von Rezeptoren, an die krankheitsrelevante Liganden andocken. Es friert den löslichen Teil des Ligand-Rezeptor-Komplexes ein und ermöglicht die Aufreinigung der pharmazeutisch interessanten Kombination über einen Biotin-Anker. 56 

rund 120 Kliniken, darunter die Charité als Europas größtes Universitätsklinikum. Gut 25 renommierte Forschungseinrichtungen und Universitäten mit Schwerpunkt Life Sciences bilden quali zierte Fachkräfte aus. Die hohe Dichte und beispielhafte

Arzneimittelentwicklung: Medikamentenentwickler brauchen immer länger und immer mehr Anläufe, um eine Arznei zur Zulassung zu bringen. Dies hat eine Befragung der 13 größten Pharmafirmen durch den Marktforschungspezialisten KMR Group Inc. ergeben. Aktuell werden ungefähr doppelt so viele Kandidaten und eineinhalb Jahre mehr benötigt als vor 10 Jahren, um ein Medikament an den Markt zu bringen. 58

Vernetzung von Klinik, Forschung und Wirt-

Weiße Biotechnologie: Die deutsche BASF SE und ihr holländischer Partner Purac BV steigen in die Produktion biobasierter Bernsteinsäure ein. Anfang Oktober gründeten sie das Joint-Venture Biosuccinity. Bis Ende 2013 wollen die Unternehmen nun eine Produktionsanlage in Spanien auf eine Kapazität von 10.000 Jahrestonnen ausbauen, um den prognostizierten 4 bis 7 Mrd. US-$-Markt bedienen zu können. 61

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Bioökonomie

LLL Evonik

& Co

Coming out Großkonzerne bekennen sich zur Biotechnologie. Das ist neu. Nun erblicken die Produkte jahrzehntelanger Forschung im Verborgenen die Welt. Das freut Bayer, BASF, Evonik & Co. Deutschlands Großkonzerne setzen auf die Biotechnologie. Das mag für Brancheninsider, die lange schon die Biologisierung der Industrie predigen, keine Überraschung sein. Dennoch, neu ist, wie offensiv das Bekenntnis zu dieser Technologie in der Öffentlichkeit vertreten wird. Es ist nicht lange her, da war der Werkzeugkasten der Natur „eine von zahlreichen Optionen“ – aber keinesfalls die entscheidende. Heute ist das anders. 7 Mrd. Euro will der Bayer-Konzern in seine Pflanzenforschungssparte investieren. Allein 5 Mrd. Euro davon in Forschung & Entwicklung. Davon profitiert die Grüne Gentechnik als Kernbereich. Ein paar Kilometer weiter den Rhein aufwärts in Ludwigshafen ist man ähnlich investitionsfreudig. Seit 2007 kooperiert die BASF mit dem US Gen-Giganten Monsanto. Die Investitionssumme: jenseits der 2 Mrd. Euro. Im Frühjahr geisterten sogar Gerüchte umher, die BASF wolle Monsanto für einen Milliardenbetrag übernehmen. Erst ein inoffizielles Dementi aus der Konzernzentrale beendete die Spekulationen. Derzeit stimulieren Deals den Markt. So kaufte der Schweizer Pflanzenschutzkonzern Syngenta AG die belgische Devgen NV für rund 400 Mio. Euro und bezahlte damit ein Premium von 70%.

Weg vom Erdöl Den Rohstoffwandel in der chemischen Industrie treibt auch der weltgrößte Chemiekonzern BASF voran – mit Biotech-Power. Anfang Oktober unterzeichneten die Ludwigshafener ein Joint Venture mit der niederländischen CSM über die Produktion der Basischemikalie Succinat aus nachwachsenden Rohstoffen (vgl. S. 61). Nach ähnlichem sucht Lanxess. Die einstige Abspaltung des Bayer-Konzerns, in der die wachstums- und margenschwache Kunststoffchemie versteckt wurde, hat sich mittlerweile in den DAX vorgearbeitet und setzt für weiteres Wachstum auf Biotechnologie. In einer Kooperation mit Evocatal wird nach neuen Kunst-Kautschuk-Vorprodukten aus heimischer Reserve gesucht. Auch ein Konzern wie die Merck KGaA hat mit den Zukäufen von Serono und nicht zuletzt von Millipore ein überzeugendes Bekenntnis zur Biotechnologie abgelegt. Das grüne DAX-Quintett wird vom EnergierieLESEPROBE

Plötzlich ist für viele Konzerne „Bio“ die Zukunft. sen RWE vervollständigt, der mit Hilfe von Mikroorganismen das Klima schonen will. Heute sind die Essener Braunkohlekönige sogar stolze Konsortialführer einer BMBF-Innovationsallianz, die nichts weniger vorhat, als den Kohlenstoffkreislauf der Natur wieder zu schließen. „Schon länger ist die Biologisierung der Industrie eine Realität. Neu ist, dass die Konzerne sie jetzt auch vorzeigen“, sagt Holger Zinke, Chef der Brain AG in Zwingenberg. Im vergangenen Jahr habe die Akquisition des dänischen Biotechnologie- und Nahrungsmittelspezialisten Danisco A/S durch den US-Chemieriesen Dupont die Augen geöffnet. Der Übernahmepreis: rund 5 Mrd. Euro. Auch für Karl-Heinz Maurer, zuständig für das Business Development der Darmstädter AB Enzymes GmbH, ist der Kauf von Danisco ein entscheidender Meilenstein. Der Hunger nach Übernahmen habe längst eingesetzt. Die Biotechnologie beweise sich unter anderem in der Nahrungs-, Futtermittel und Pflanzenschutzindustrie. „Die entscheidende Frage ist, ob die Konzerne ihre technologischen Ziele über eigene F&E erreichen können oder nur über Kooperationen und Übernahmen. Die Zahl der technologisch interessanten Akquisitionsmöglichkeiten ist allerdings begrenzt“, so Maurer. Das erkläre die hohen Preise. Es gibt aber auch technologische Gründe für das Engagement. „Die neuen Sequenzierungstechniken haben entscheidend zum Aufschwung der Biotechnologie beigetragen. Sie machen das Verhalten biologischer Systeme wie Pflanzen oder Mikroorganismen vorhersagbarer und beherrschbarer“, sagt Klaus

Mauch, Vorstand der Stuttgarter Insilico Biotechnology AG. Viele Entscheider haben bisher mit dem Bekenntnis zur Biotechnologie gezögert. Der Grund sind viele unerfüllte Hoffnungen. „Über viele Jahre hat die Biotechnologie zu viel versprochen, aber jetzt beginnt sie zu liefern“, sagt Patrik Wohlhauser, Vorstand von Evonik.

Evonik: Börsenstory polieren Der Essener Chemiekonzern ist ein gutes Beispiel für den Stimmungswandel. Seit 30 Jahren forscht er an biotechnologischen Methoden. Ein klares Bekenntnis dazu fehlte lange Zeit. Das ändert sich jetzt. Um sein Ziel zu erreichen, endlich den IPO zu erreichen, wird die eigene Börsenstory mit Hilfe der Biotechnologie aufpoliert. Dass das klappen kann, dafür ist die niederländische DSM ein Vorbild. Wie Evonik ein ehemaliger Minenspezialist, ist das Unternehmen heute ein Spezialchemiekonzern mit hoher Biotechnologie-Kompetenz. Die Holländer übernahmen im Jahr 2000 das VitaminGeschäft von Roche und haben daraus ein margenstarkes Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen gemacht. Anfang des Jahres ließ DSM mit der Übernahme der amerikanischen Martek Bioscience Corp. für 790 Mio. Euro aufhorchen. Mit Hilfe von Marteks mikrobieller Plattform wollen die Niederländer den Markt für Omega-3- und Omega-6Fettsäuren erobern. Einige Tage zuvor hatte DSM bereits ein Joint Venture mit dem BioItranskript I Nr. 11 I 18. Jahrgang 2012


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techethanolproduzenten Poet LLC geschlossen, in dem es um die Verwandlung von Cellulose-haltigen Strohresten zu Bioethanol geht. Evonik – rund ein Drittel größer als DSM – agiert bisher vorsichtiger, dennoch sichtbar. Gerade lud der Konzern mit 33.000 Mitarbeitern und rund 15 Mrd. Euro Umsatz 150 Schlüsselmitarbeiter und Partner des Unternehmens zu einem zweitägigen Seminar nach Ostwestfalen. Einziger Tagesordnungspunkt: Biotechnologie. Ähnlich wie DSM hat Evoniks Biotech-Geschäft seine Wurzeln in der Tierernährung. Die Essener sind einer der größten Hersteller von Aminosäuren, darunter biotechnologisch hergestelltes L-Lysin. Typisch für viele Chemiekonzerne: Die Biotech-Aktivitäten sind bereits Jahrzehnte alt, erst jetzt werden sie gerne vorgezeigt. So auch bei Evonik.

verwerten. Mit dem Verkauf dieser und auch anderer Aminosäuren setzt Evonik auf einen Mega­trend, den einer aufstrebenden Mittelschicht in Schwellenländern. „Diese Menschen investieren einen großen Teil ihres neu gewonnenen Wohlstands in eine bessere Ernährung. Für viele bedeutet das schlicht, mehr Fleisch zu essen“, so Thomas Kaufmann, zuständig für New Business Development in Evoniks Ernährungssparte. Food Conversion – im deutschen mit Futterverwertung umschrieben – wird zum Zauberwort. Die Formel: Je besser das Futter verwertet wird, desto weniger muss davon eingesetzt werden, desto nachhaltiger wird die Fleischproduktion. Das Geschäft mit der fer-

30 Jahre Biotechnologie in Halle Seit 30 Jahren wird im Forschungszentrum Halle-Künsebeck mit Mikrobiologie gearbeitet. 1982 – noch unter dem Namen von Degussas Pharmasparte Asta Medica – begannen 13 Pioniere mit der Arbeit. Nach der jüngsten Einstellungswelle arbeiten heute rund 100 Wissenschaftler in Halle. Nun kann der Essener Börsenkandidat die Früchte der jahrelangen Forschung ernten. Rund 300 Mio. Euro setzt Evonik inzwischen mit biotechnologisch hergestellten Produkten um, zumeist im Geschäftsbereich „Health & Nutrition“. Der größte Umsatzbringer unter den biotechnologischen Produkten bleibt Lysin. „Chemisch synthetisiertes L-Lysin wäre heute teurer, da die Synthese sehr aufwendig ist“, sagt Ralf Kelle, zuständig für die Biotechnologie bei Evonik. In jahrelanger Tüftelarbeit haben die Wissenschaftler in Künsebeck einen Corynebacterium-Stamm dazu gebracht, in größeren Mengen L-Lysin zu produzieren, das Tierfutter zugesetzt wird. Das Produkt versprüht auf den ersten Blick keinen Hightech-Glanz. Es ist vielmehr der komplette braune Bodensatz einer leicht aufgearbeiteten Fermentationsbrühe. Und doch steckt eine Menge Wissenschaft darin. Denn den Forschern in Halle ist es gelungen, ihre Gram-positiven Arbeitstiere dazu zu bringen, die Aminosäure in so großen Mengen herzustellen, wie sie es in der Natur nicht tun. Auf fremde Gene wollte Evonik dabei nicht zurückgreifen – eine entsprechende Kennzeichnung wäre kontraproduktiv. „So sind lediglich Punktmutationen, Promotor- oder Genverdopplungen eingefügt, die sich auch im Laufe der Evolution auf natürlichem Wege einschleichen können “, sagt Kelle. Ein Spagat. Der Vorteil der biotechnologischen Produktion ist ihre Stereoselektivität, die chemisch wesentlich schwieriger zu erreichen ist. Denn nur die natürliche LVariante von Lysin ist für den Proteinaufbau zu LESEPROBE

für uns eine wesentliche Technologieplattform und Kernkompetenz und damit wichtig für unsere Wachstumsstrategie“, sagt Peter Nagler, Chief Innovation Officer bei Evonik. Er verweist auf weitere Erfolgsbeispiele. So sei es gelungen, die sechsstufige Synthese des Kosmetikzusatzstoffes Myristyl-Myristat mit Hilfe eines enzymatischen Prozesses auf nur noch eine Stufe zu verkürzen. In Forschung und Entwicklung werden bei Evonik jedes Jahr rund 3% des Umsatzes investiert – das waren 2011 etwa 365 Mio. Euro. Mehr als 30 Mio. Euro davon in die Biotechnologie. Im Vergleich zum Pharmastandard von etwa 10% bis 20% des Umsatzes mag das wenig erscheinen. Gegenüber seinen Wettbewerbern bewege sich Evonik damit aber auf Augenhöhe. „Wir setzen für die Zukunft zum Beispiel auch auf Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“, so Nagler. Wenn diese Produkte mit speziellen Eigenschaften versehen sind, würde auch ein Premiumpreis bezahlt werden.

Individualisierte Tierernährung

Biotechnologie bei Evonik mentativ hergestellten Futtermittelaminosäure L-Lysin baut Evonik derzeit deutlich aus und investiert hier rund 350 Mio. Euro bis 2014. Dazu gehören der Bau neuer Anlagen für L-Lysin in Brasilien und Russland sowie die Erweiterung der Produktion im nordamerikanischen Blair auf 280.000 Tonnen pro Jahr, die gerade abgeschlossen wurde.

Ziel: die Umsatzmilliarde „Bis 2020 wollen wir bei Evonik allein im Geschäftsbereich Health & Nutrition mit biotechnologisch hergestellten Produkten 1 Mrd. Euro umsetzen“, sagt Reiner Beste, Chef des Geschäftsbereichs Health & Nutrition. Doch der Markt ist umkämpft. Es geht um Cent-Beträge bei jedem verkauften Kilo. Basis für die Lysin-Produktion ist Dextrose. Im US-amerikanischen Werk in Nebraska wird diese direkt vom Nachbarn Cargill hergestellt und „over the fence“ weitergereicht. Eine Art Symbiose. In Zukunft sollen jedoch weitere Substrate entwickelt werden, um unabhängiger vom Zucker zu werden. Beim Verkauf von Aminosäuren will es Evonik nicht belassen. „Biotechnologie ist

Evonik denkt hier sogar weiter und versucht, einen weiteren Trend aus der Pharmabranche in die landwirtschaftliche Tierhaltung zu übertragen: die personalisierte Medizin. „Wir finden immer wieder Produzenten, die teilweise direkt nebeneinander Tiere unter den gleichen Bedingungen halten, aber völlig verschiedene Ergebnisse erzielen“, so Kaufmann. Ein Ansatz könnte sein, das Mikrobiom der Tiere mit Hilfe neuerer Methoden zu analysieren und durch spezielle Ernährung gegenzusteuern. Ein kompliziertes Unterfangen. „Aber selbst als Beratungsgeschäft ist das interessant“, sagt Kaufmann. Die dafür benötigten Tools und Technologien müssten vor Ort einsetzbar, billig und robust sein. „Für Pharmakonzerne sind die Margen hier zu niedrig, über die gute Vernetzung mit dem existenten Produktportfolio und den weltweit etablierten Kundenpartnerschaften könnte es für uns aber interessant werden.“ Zukunftsmusik, an der in Halle komponiert wird. Der Konzern will sich aber nicht nur auf sich selbst verlassen. Er unterstützt Kooperationen mit Biotech-Unternehmen, unter anderem im Rahmen von CLIB2021. Auch ein neuer Venture Fonds soll helfen. Hierfür wurden bis zu 100 Mio. Euro zur Seite gelegt. In den USA, Europa und Asien wird nun nach neuen Möglichkeiten gesucht, auch in der Biotechnologie. Zunächst über indirekte Investitionen in bestehende VC-Fonds. „Wir müssten viele Leute einstellen, um den Markt so gut zu screenen, wie diese das bereits tun“, sagt Nagler. Mit einem eigenen VC-Fonds befindet sich Evonik in guter Gesellschaft. Auch Konzerne wie DSM oder die BASF haben seit einigen Jahren eine eigene Venture-Sparte. L

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Impressum Das Life Sciences-Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der

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BIOCOM AG Lützowstraße 33 – 36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030/264921-0 Fax: 030/264921-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de

4-Antibody AG . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4SC AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 22

Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dr. Patrick Dieckhoff (verantwortlich) Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Dr. Bernd Kaltwaßer Maren Kühr Dr. Martin Laqua Anzeigenleitung: Oliver Schnell Tel. 030/264921-45 Vertrieb: Angelika Werner Tel. 030/264921-40 Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83 – 91 12103 Berlin 18. Jahrgang 2012 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986 – 88) und BioEngineering (1988 – 94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 180,- C, für Privatpersonen 90,- C und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 45,- C, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Mitglieder der BIO Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, der Fachabteilung Life Science Research im VDGH, der VBU sowie der Biotechnologischen Studenteninitiative btS erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin

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A AAC Infotray AG . . . . . . . . . . . . . . . . 73 AB Enzymes GmbH . . . . . . . . . . . . . 14 ABBOTT Laboratories. . . . . . . . . . . . 17 Access Pharmaceuticals . . . . . . . . . . 22 Affimed Therapeutics AG . . . . . . . . . 10 Agennix AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 AiCuris GmbH & Co KG . . . . . . . . . . 17 Alfred Wieder AG . . . . . . . . . . . . . .U4 Altona Diagnostic Techn. GmbH . . . 46 amaxa AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Amgen Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 AMSilk GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Applied Immune Technologies. . . . . 58 ARTES Biotechnology GmbH . . . . . . 41 Astellas Pharma Inc. . . . . . . . . . . . . . 26 AstraZeneca . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Attomol GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Austria Wirtschaftsservice. . . . . . . . . . 8 Ayoxxa Biosystems GmbH . . . . . . . . . 8

B BASF SE . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 16, 61 Bayer AG . . . . . . . . . . . . 10, 11, 14, 34 Bayer Crop Science . . . . . . . . . . . . . 64 BIO.NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Bioamber Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 BioCampus Cologne Grundbesitz . . 47 BioChemGate GmbH . . . . . . . . . . . . 55 BIOCOM AG . . . . . . . . . . . . . . . 22, 42 BioKryo GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 BioLine LLC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 BioM Biotech Cluster Dev. GmbH . . .U3 bionamics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 46 BioNTech AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Biotest AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 BioTOP Berlin-Brandenburg. . . . . . . . 5 Boehmert & Boehmert . . . . . . . . . 9, 34 Boehringer Ingelheim . . . . . . . 8, 17, 64 Brain AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 BTG plc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Burrill & Company. . . . . . . . . . . . . . . 51

C C&O Pharmaceutical Techn. Hld. . . . 34 Cedrus Therapeutics Inc. . . . . . . . . . 46 Cegat GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Celera Genomics . . . . . . . . . . . . . . . 22 Celgene Europe Ltd. . . . . . . . . . 217, 2 CellMed AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Celltrion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 CEVEC Pharmaceuticals GmbH . . . . 33 Chubb Insurance Company SE . . . . . . 3 Cinisello Balsamo . . . . . . . . . . . . . . . 22 Claas KGaA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 corimmun GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 30 Creathor Venture Manag. GmbH . . . 24 CSM NV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Curacyte AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Curetis AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Cytos AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

D Danisco A/S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 DASGIP AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Definiens AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Devgen N.V. . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 14 Donau-Universität Krems . . . . . . . . . 63 DSM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Dt. Ges. für Proteomforschung . . . . . 17 Dupont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

E EBD Goup. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Eli Lilly. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 EMD Millipore Corporation . . . . . . .U2 Epigenomics AG. . . . . . . . . . . . . 24, 64 Epomedics GmbH . . . . . . . . . . . . . . 46 European ScreeningPort GmbH . . . . 46 evocatal GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Evolva SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Evonik AG. . . . . . . . . . . . 14, 16, 51, 64 Evotec AG. . . . . . . . . . . . 10, 11, 46, 56

F/G FGK Clinical Research GmbH . . . . . . 35 Frost & Sullivan . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Galapagos NV . . . . . . . . . . . . . . 11, 17 GeneArt AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Gilde Healthcare Partners. . . . . . . . . 24 GlaxoSmithKline . . . . . . . . . . 11, 17, 24 GLYCART biotechnology AG . . . . . . 58 Government of Ontario: MEDT . . . . . 7

H/I/J Harbin Pharmaceutical Group Co. . . 34 High-Tech Gründerfonds GmbH. . 8, 45 Human Genome Sciences . . . . . 11, 24 IMS Health . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Intercell AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 in.vent DIAGNOSTICA GMBH . . . . . . 8 Johnson & Johnson . . . . . . . . . . 26, 64 JPT Peptide Technologies GmbH. . . 24

K/L KfW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 KMR Group Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . 60 LfA Förderbank Bayern . . . . . . . . . . . . 8 LISA Vienna Region . . . . . . . . . . . . . 49 LOGOPHARM GmbH . . . . . . . . . . . . 64 Lonza AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 11 Luminex Corp. . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

M Magforce Nanotechnologies AG . . . 60 Martek Bioscience Corp . . . . . . . . . . 14 Medeon GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . 46 MediGate GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 46 Medipan GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 20 MEI-Pharma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Merck & Co. (USA) . . . . . . . . . . . . . . 17 Merck KGaA . . . . . 8, 11, 14, 20, 46, 64 Merck Serono GmbH . . . . . . . . . . . . 59 MicroDiscovery GmbH . . . . . . . . . . . 73

Micromet Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 MIG Verwaltungs AG . . . . . . . . . . . . 32 Monsanto . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 52 MorphoSys AG . . . . . . . . . . . . . . 11, 26 Myriad Genetics . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Myriant Corp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

N Norgenta - GmbH. . . . . . . . . . . . 28, 46 Novalung GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 60 Novartis AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 november AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 NOXXON Pharma AG . . . . . . . . . . . . 8 NRW.BANK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Nycomed . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

P Pfizer Inc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Piramal Ltd.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 PlasmidFactory GmbH & Co.KG. . . . 59 Pocdia GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Poet LLC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 PolyAn GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 ProFem GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Progen Biotechnik GmbH. . . . . . . . . 10 ProImmune Ltd. . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Purac. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

R R-Biopharm AG . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Reverdia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Richter-Helm BioLogics GmbH . . . . . 38 Roche AG . . . . . . . . . . . . . 8, 44, 45, 58 Roche Diagnostics GmbH. . . . . . . . . 24 Roquette Freres SA. . . . . . . . . . . 24, 61

S Salans LLP. . . . . . . . . . . . . . . . . . 40, 50 Sandoz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 8, 31 Sanofi SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Sartorius Stedim . . . . . . . . . . . . . 11, 21 Schering AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Science4Life e.V.. . . . . . . . . . . . . . . . 63 Scil Proteins GmbH. . . . . . . . . . . . . . 63 Shijiazhuang Pharma Group . . . . . . . 34 Spectrum Pharmaceuticals Inc.. . . . . . 8 Sygnis Pharma AG . . . . . . . . . . . . . . . 6 Syndax Pharma . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Syngenta AG . . . . . . . . . . . . . . . 11, 14

T tbg GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Tecan AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Teva Pharmaceutical Industries Ltd. . . 8 Topo Target A/S . . . . . . . . . . . . . . . . 22 TSB Innovationsagentur Berlin . . . . . 25

V Vermicon AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Vossius & Partner . . . . . . . . . . . . . . . 10

W Wellington Partners . . . . . . . . . . . . . . 8 Wilex AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Wuxi Pharmatech . . . . . . . . . . . . . . . 34 Itranskript I Nr. 11 I 18. Jahrgang 2012


2nd Munich Biomarker Conference November 22nd – 23rd, 2012 | Hilton Munich Park Hotel

Thursday, Nov 22nd

Friday, Nov 23rd

KEYNOTE

KEYNOTE

• Manfred Dietel, Charité Berlin • Ralf Schumacher, Roche Penzberg

• Hans Maier, BGM Associates, Berlin (tbc)

SESSION

Cardiovascular Diseases

SESSION

Oncology • Klaus-Peter Janssen, Technische Universität München • Boye Nielsen, Bioneer A/S, Hørsholm (DK) and further speakers

• Kai Wollert, Medizinische Hochschule Hannover and further speakers

Diabetes and metabolic diseases

POSTER SESSION

• Patricia Ruiz Noppinger, Metanomics Health, Berlin and further speakers

ACCELRYS WORKSHOP

Autoimmune and inflammatory diseases

PANEL DISCUSSION

Biomarker-driven clinical studies • • • • •

Tomasz Burzykowski, IDDI, Louvain-la-Neuve (BE) Michael Herschel, GlaxoSmithKline, Munich Thomas Kaiser, IQWIG, Cologne Peter Schulz-Knappe, Protagen AG, Dortmund Martin Langanke, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Health technology assessment • • • •

Eddie Blair, Integrated Medicines Ltd., Cambridge (UK) Hartmut Döhner, Universitätsklinikum Ulm Ulrich Mansmann, Ludwig-Maximilians-Universität München Uwe Siebert, UMIT, Hall (AT)

DINNER AND NETWORKING EVENT

Partners:

• Roland Martin, Universitätsspital Zürich (CH) and further speakers PARALLEL WORKSHOPS

Biobanking for biomarker research How can a sustainable infrastructure be achieved? • Manfred Dietel, Charité Berlin • Karl-Walter Jauch, Ludwig-Maximilians-Universität München • Hartmut Juhl, Indivumed, Hamburg • Karine Sargsyan, Biobank Graz (AT) • Thomas Singer, Roche Basel (CH)

Diagnostics for personalized medicine Does the development of new imaging diagnostics pay off? • Peter Bartenstein, Ludwig-Maximilians-Universität München • Christof Krummeich, BfArM, Bonn • Hans Maier, BGM Associates, Berlin • Ernst Rummeny, Technische Universität München • Olaf Wilhelm, Wilex AG, Munich

Register now: applied cell therapy

www.m4.de

www.m4.de/mbc


© Kristian Barthen, Archiv BRAIN AG

Die BRAIN AG entwickelt auf Basis eines umfangreichen BioArchives unter Verwendung des „Werkzeugkastens der Natur“ neue Produktionsorganismen, Enzyme, Biokatalysatoren und bioaktive Wirkstoffe für global agierende Unternehmen der Chemie-, Lebensmittel-, Konsumgüter- und Kosmetikindustrie. BRAIN AG, ein Beteiligungsunternehmen der MIG Fonds.

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W W W. M I G - F O N D S . D E


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