transkript 3.2020 – Leseprobe

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26. Jahr. № 3. 2020.

ISSN 1435-5272 | A 49017

Wirtschaft. Technologie. Leben.

LESEPROBE

Politik

CRISPR/Cas in grün Börse

Lieber Nasdaq als DAX Interview

Marc Gitzinger laborwelt

Zellbiologie + Genomics

Kein Plan B Impfstoffe vs. Therapeutika


be INSPIRED drive DISCOVERY stay GENUINE

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M

BIO EE Oc -Eur T U tob S o er pe D ! 26 i -29 gital , 20 20 EDITORIAL

Seid umschlungen, Millionen!

Foto: BIOCOM

> Es hilft alles nichts, liebe

unaufhaltsam heranrollenden Leser, COVID-19 bestimmt Welle würde eine Pandemie weiterhin einen Großteil eher wie ein Feuer ablaufen: unseres Lebens. Den einen Große Brände wüten verheestört die lästige Maske beim rend, können aber gelöscht Einkaufserlebnis, andere werden, doch es gibt immer liegen auf der Intensivstatiwieder Glutnester, die der on. Unzählige Unternehmen Wind neu entfacht. Die Gekämpfen ums Überleben, genmaßnahmen und die Beandere erleben staunend dingungen ändern sich stäneine Sonderkonjunktur. In dig, man muss für lange Zeit Deutschland macht sich der Andreas Mietzsch aufpassen, dass nicht wieder Staat mit Schuldengeld im Herausgeber ein Großfeuer entsteht. FunWirtschaftsleben breit, wähken (=Viren) können zu neuen rend es an den Börsen in Sachen Corona Bränden führen. Abstandsregeln und Masken äußerst lebhaft zugeht. Selbst der Begriff Bio- entziehen dem Feuer die Nahrung. Ein kluger technologie erweist sich plötzlich wieder als Vorschlag, Frau Semino. Ob er die Dauerquicklebendig, Forscher und Unternehmen welle in den Köpfen ersetzen kann? der Lebenswissenschaften stehen im Fokus der Aufmerksamkeit. So eine Pandemie bringt > Werfen wir einen Blick in diese |transkriptUnglück und Verderben, doch birgt sie auch Ausgabe: Wir staunen unter anderem über die Chance, dass wir uns darauf besinnen, die „Performance“ deutscher Biotech-Unwas wirklich wichtig ist: nicht Mode, Kon- ternehmen an amerikanischen Börsen (S. 30 sum, Schnickschnack, sondern ein gutes, ff), wir schauen auf die innerparteiliche Disgesundes, nachhaltiges Leben im Einklang kussion bei den Grünen in Sachen CRISPR/ mit den biologischen Gesetzmäßigkeiten Cas & Konsorten (S. 38 ff), wir beleuchten unseres Planeten. Fortschritte in der Zell- und Genanalyse bis hinab auf das zelluläre und subzelluläre > Es ist gut, dass wir miteinander streiten, Niveau (Laborwelt, S. 48 ff) und fragen in wie es weitergehen soll. Dafür (ge)brauchen der Titelgeschichte, warum der Coronawir Worte und Bilder. Der des Zentralismus Fördergeldregen bislang die Entwickler nicht sonderlich verdächtige Ministerpräsi- zielgerichteter Antikörper und Therapien dent Bayerns beklagt sich lautstark über den nicht erreicht (S. 12 ff). „Flickenteppich“ der Corona-Maßnahmen im föderalen Deutschland – so ein billiges, > Eben diese Fördermillionen steckt der schlechtes Textil will halt keiner haben. Man Staat vor allem in Vakzineprojekte. Mit könnte das auch anders sehen und formu- der Aussicht auf einen baldigen Impfstoff lieren: Deutschland verfügt über eine große will man beruhigen. Doch die Nähe zu anDiversität an Maßnahmen, die dem Gemein- deren Entscheidungen dieser Art lässt eher wesen eine gesteigerte Resilienz gegenüber Misstrauen keimen: Die derzeitige deutsche einer zweiten Corona-Welle verleihen. Klingt Bundesregierung hat den fatalen Hang, nicht doch nicht schlecht, oder? Nur das mit der nur Ziele vorzugeben und RahmenbedingunWelle ist Käse. Laut Spiegel hält die britische gen zu setzen, sondern selbst zu entscheiden, Linguistin Elina Semino von der Universität welche Technologien diese Ziele erreichen Lancaster gar nichts von diesem Sprachbild, sollen. Unrühmliche Stichworte: Agentur sondern schlägt als geeignetere Metapher für Sprunginnovationen, Elektromobilität, den „Waldbrand“ vor. Anders als bei einer Energiewende. Bald auch Impfstoffe? .

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Inhalt 3 | 20

38

Innerhalb der Bündnisgrünen ist ein Richtungsstreit darüber ausgebrochen, ob sich neue Züchtungsmethoden nicht vielleicht doch nutzen lassen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

12

Intro

Interview

EU übernimmt COVID-19-Impfstoffbeschaffung; Bioversys wirbt 19 Mio. CHF in Zweitrunde ein; EU sichert sich Zugriff auf Curevacs COVID-19-Vakzine; Coronakrise könnte für Erreichen der Klimaziele sorgen; G-BA regelt Verschreibung von Biosimilars; Biosimilars verdrängen Antikörper-Blockbuster; Neuer Trend: Bier als Rohstoffquelle; Kassen mit Rekordeinnahmen; Adrenomed präsentiert Pilotstudie zu Adrecizumab; T-knife mit furioser 66 Mio. Euro-Erstrundenfinanzierung; Krebskinaseblocker stoppen Vermehrung von SARS-CoV-2; Datenschützer: Elektronische Patientenakte nicht konform mit EU-Recht 8–10

Dr. Marc Gitzinger, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Bioversys AG, Basel 24 |transkript persönlich

25

EFIB Studie bescheinigt nachhaltiger Biotech-Produktion immenses Wachstumspotential Klinische Studien

27 28–29

Börse Schleichweg an die Nasdaq

30–31

Börse

32–33

Impfstoffentwickler Cebina GmbH erhält Gründungsfinanzierung; Evotec schließt Entwicklungspartnerschaften mit Novo Nordisk, Secarna Pharma­ceuticals und Advanced Biosciences Laboratories; Anergis und Virometix entwickeln Allergie-Therapie; Idorsia bereitet Vermarktung mit Kapitalerhöhung vor; Morphosys erhält US-Marktzulassung für Lymphomarznei Tafasitamab; Randox schließt Produktionsallianz mit Scienion; Tubulis wirbt 10,7 Mio. Euro ein; Bund steckt Viertelmilliarde Euro in COVID-Impfstoffproduktion 34–36

Politik

37

Netzspiegel Wirtschaft

11

Titel COVID-19: Geld für Therapien

12

AMR Big Pharma stiftet 1 Mrd. Euro.

22

Thrombosespezialist Advancecor wirbt Geld für Phase II-Studie ein; #CrowdBeatsCorona-Allianz will Finanzierungslücke schließen; Atriva erhält 8,6 Mio. Euro für klinische Prüfung von MEK-Inhibitor; BIO Deutschland kritisiert Erstattung von COVID-Diagnostik;

Grüne Gentechnik Gezielter Tabubruch – Streit um „Neue Gentechnik“

38–43

COVID-19 Ratspräsidentschaft will Geld in EU-Produktionsreserve stecken

44

Bildnachweis: Wasanchy/freepik.com (rechts), puhhha/stock.adobe.com (links);

Antikörper- und Wirkstoffentwickler, die an Therapien arbeiten, um die bereits mit dem neuen Coronavirus infizierten Hochrisikopatienten zu retten, blicken neidisch nach Westen. In den USA startet die systematische Testung synthetischer COVID-19-Antikörper. In der EU liegt die Priorität auf Vakzinen für Nicht-Infizierte.


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LESEPROBE

inhalt. I 7

30

Weil der deutsche Finanzierungsmarkt ausgetrocknet ist, gründen immer mehr kapitalsuchende Biotech-Unternehmen eine NV und gehen via ADS-Verkauf an die Nasdaq – ein Riesenwertverlust für die Wirtschaft.

27

Bildnachweis: bluebay/123rf.com (links oben); Bioversys (links unten); Mohammed Haneefa Nizamudeen/istockphoto.com (rechts)

Eine große Zweitrundenfinanzierung für den Antiinfektiva-Entwickler Bioversys gab es Anfang September. ­|transkript sprach mit CEO Marc Gitzinger.

47

Zellbiologie und Genomics wachsen durch Big-DataAnalysen immer stärker zusammen und gestatten einen holistischen Blick in die Zelle.

Klartext

Zellmechanik

CRISPR-Cas9: Neue Debatten für eine nachhaltige Landwirtschaft wagen; Laura Redzich, Bündnis 90/Die Grünen, Progressive Agrarwende, Ceplas Exzellenzcluster 45

Markierungsfreie Zellanalytik: Den Unterschied spüren.

IP

COVID-19

Patenttrend Künstliche Intelligenz

IgG-Test für COVID-19

56

Proteindegradierung PROTAC-Analyse in Echtzeit

60 Wissenschaft

46

sars-cov-2 Automation im Labor

Virale Salamitaktik

80–81

64

47

COVID-19 Mit CRISPR gegen COVID-19

Zellbiologie/Genomics Zell- und Genkartierung

79

61–63

Hardware Laborwelt

basierte Diagnostik per Offsetfoliendruck; Alternsforscher verlängern Mäuseleben um 10%; Zellweiter Fingerabdruck des Stoffwechsels liefert potentielle Krebs­ biomarker 77

Dies und Das

94

65–67

48–49

Personalia/Preise

78

Gen- und Zelltherapie ToxizitätsTests Risikofaktor Leber

Am Puls der Zeit produzieren

68–70

Regionales

82–83

50 POC-Diagnostik

Interview Dr. Ina Meiser, Leiterin Arbeitsgruppe Kryobiotechnologie, Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, Sulzbach (Saar) 52–54

Diagnostik auf dem Punkt

71–73

Neue Produkte

74–76

Wissenschaftler des EU-Projekts NextGen-Microfluidics skalieren Mikrofluidik-

Verbände

84–86, 89

Termine

87

Index

88

Extro

90


Sind die Lungen erst einmal mit dem neuen Coronavirus befallen, wird es ernst. Solange wirksame Therapeutika gegen das komplex verlaufende COVID-19-Syndrom nicht zur VerfĂźgung stehen, bleibt nichts als Social Distancing und das Hoffen, dass es einen wirksamen Imfpstoff geben wird.


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LESEPROBE

COVID-19. I 13

Geld für Therapien Eine Dreiviertelmilliarde Euro steckt die deutsche Bundesregierung in die COVID-19-Impfstoffproduktion der Curevac AG, der Biontech SE und der IDT Biologika. Auch systematische Tests zugelassener Arzneien werden international gefördert. Nur die Entwickler zielgerichteter Antikörper und Therapien hat der Fördergeldregen bisher nicht ereicht. Zu Recht? von Thomas Gabrielczyk

Bildnachweis: istockphoto.omc/peteri

Bildnachweis:

T

illman Gerngross, CEO des USStart-ups Adagio Therapeutics Inc., denkt ungern klein: Als bessere Alternative zu Impfstoffen gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 preist er die neutralisierenden Antikörper an, die sein Unternehmen im Eiltempo seit März 2020 zur Behandlung von älteren Patienten mit COVID-19 entwickelt hat und von Dezember an klinisch testen will: „Weil das Immunsystem älterer Menschen nicht so gut auf Impfungen reagiert wie das jüngere und weil bisher veröffentlichte Daten ahnen lassen, dass drei bis vier Impfungen pro Jahr nötig sein werden, um diese wirksam schützen zu können, sehen wir eine passive Immunisierung mit unseren Antikörpern als echte Alternative zu Impfstoffen gegen das neue Coronavirus“, erklärt Gerngross. Um seine These zu untermauern, weist er gerne auf ärztliche Berichte hin, die zeigen, dass die virusneutralisierenden Antikörper Genesener drei bis vier Monate nach Infektion nicht mehr im Blut aufzufinden sind. Ein Hinweis darauf, dass Vakzine womöglich einen nur sehr kurzen Schutz bieten könnten. „Nennen Sie mir einen Fall, in dem ein Impfstoff besser gewesen wäre als der natürliche Immunschutz – es gibt keinen“, resümiert

der Adagio-Chef. Die Investoren von Polaris Ventures und Mithril Capital überzeugte seine Darstellung, zumal das Unternehmen gleich drei Antikörper gegen eine – zumindest auf dem Papier – mutationsstabile Domäne des viralen Spike (S)-Proteins in der Pipeline hat; für den Fall, das SARS-CoV-2 doch mutiert. Sie übernahmen im Juli den Großteil der 50 Mio. US-Dollar-Erstrundenfinanzierung der Adimab LLC-Ausgründung Adagio, die eine zweite Front gegen das Pandemievirus aufmachen möchte. Eine Weitere Säule? Im Land mit den derzeit meisten Infektionen weltweit hat man angesichts der ernsten Lage schon früh damit begonnen, neben Vakzinen auch die vermeintlich besten virusneutralisierenden Antikörper und Therapien suchen zu lassen. Ziel: in bereits Infizierten die Virusvermehrung so stark zu bremsen, dass es nicht mehr zu der lebensbedrohlichen Immunantwort kommt, die in Lungen- und Multiorganversagen münden kann. Nach Investitionen von mehr als 10 Mrd. US-Dollar in die Bevorratung verschiedener COVID-19-Impfstoffe stehen im „Land […] » Lesen Sie den ganzen Artikel in der gedruckten Ausgabe.


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LESEPROBE

Wirtschaft. I 11

WIRTSCHAFT · COVID-19: Kein Geld für Therapien? · · Pharmamillionen für AMR-Forschung · · Interview: Marc Gitzinger · · Biotechnologie im Börsenhimmel · · Analystenkommentar · · Schwer im Trend: Nachhaltig mit Biotechnik ·

18

CARB-X

Evotec-Fusion bringt Fördergeld Die Evotec SE hat Kapital aus der Übernahme des US-Spezialisten für antimikrobielle Resistenz (AMR), Resolute Therapeutics Inc. schlagen können. Für die Entwicklung eines neuartigen Breitbandantibiotikums gegen Erreger komplizierter Harnwegs- und intraabdominaler Infektionen sowie von nosokomialen Lungenentzündungen gibt es jetzt immerhin 8,4 Mio. US-Dollar über fünf Jahre von CARB-X. Nach Leadoptimierung übernimmt Evotec die Entwicklung. .

-fach erhöht hat die deutsche Diagnostik-Industrie von Februar bis Juni ihre Testkapazität zum Nachweis des neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Die Belieferung sei sichergestellt, meldet der Industrieverband VDGH Ende August.

Pandemie-Impfstoff

HMOs

Biontech liefert

Jenneweins Expansion in USA gebremst

Erste Daten des COVID-19-mRNAVakzinekandidaten BNT162b2 der Mainzer BioNTech SE stimmen optimistisch: Der erreichte Antikörpertiter in gesunden Probanden lag bei unter 55-jährigen deutlich über jenem des bereits vorgestellten Vakzinekandidaten BNT162b1 und noch deutlicher über dem gepoolten Rekonvaleszentenseren, die von der US-Zulassungsbehörde FDA als Referenz eingeführt wurde. .

Die US-Expansion der Jennewein Biotechnologie GmbH bei der Vermarktung innovativer humaner Milcholigosaccharide (HMOs) ist Ende Juli von der International Trade Commission (ITC) vorerst gestoppt worden. Die Ausschlussanordnung basiert auf der Feststellung, dass Jennewein HMO-Patente des US-Wettbewerbers Glycosyn LLC verletzt habe. .

K apitalerhöhung

Immunic hortet Geld Den Verkauf von 5.750.000 Aktien für jeweils 18 US-Dollar hat der Immunic Inc. 103,5 Mio. US-Dollar in die Kasse gespült. Mit dem Geld soll die klinische Entwicklung, auch der COVID-19-Arznei IMU-838 (Vidofludimus) vorangetrieben werden. . Nasensprays

Mit Nasenspray gegen das Pandemie-Virus Einen sprunghaften Nachfrageanstieg nach Carragelose-Produkten meldete Ende August die Wiener Marinomed Biotech AG. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 38% auf 2,28 Mio. Euro. „Wir konnten mit ersten Tests zeigen, dass Carragelose auch gegen SARSCoV-2 ein wirksamer Virus-Blocker ist“, meint CEO Andreas Grassauer. In Zellkulturtests sank die Vermehrung des Virus um 99,99%. „Mit unseren Nasensprays und Rachenprodukten können wir eine hervorragende, sofort verfügbare Behandlungsmöglichkeit bieten und damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie leisten. .


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Politik. I 37

Politik · Bündnis 90/Die Grünen: Tabubruch bei Grüner Gentechnik · · Produktionsreserve in EU aufbauen · · Bundesagentur für Innovation nimmt Arbeit auf · · Klartext: CRISPR-Cas9: Neue Debatten für die nachhaltige Landwirtschaft · · Recht: IT in Laborautomation ·

11

Datenspende

Experten empfehlen Widerspruchslösung Was schon bei der Organspende gescheitert ist, empfehlen Kieler Biobankspezialisten um Prof. Dr. Michael Krawczak jetzt in einem Gutachten über die Datenspende dem Bundesgesundheitsministerium: Statt die Einwilligung persönlicher Patientendaten aus der medizinischen Versorgung einzuholen, soll künftig stillschweigend angenommen werden, dass der Patient die Datenhoheit an die medizinische Forschung abtritt, sofern er nicht ausdrücklich widerspricht. .

Mrd. Euro haben die deutschen Verbraucher im Jahr 2019 für Produkte mit dem Ohne GentechnikSiegel des Ver­b andes Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) ausgegeben. Das Siegel ziert vor allem Produkte in Discountern, die nicht das BIO-Siegel tragen dürfen.

Studie

covid-19

Identifikation trotz Pseudonymisierung

Umstrittene Therapieentscheidung

Wie und wann das Eigentum an Daten aus Biomaterialien vom Patienten auf die Klinik übergeht, diskutiert eine neue Studie von EY Law. Im Kern der zivilrechtlichen Eigentumsregelung steht das Problem, dass biologische Proben personenbezogene Daten enthalten, die eine bestimmte Person trotz Pseudonymisierung identifizieren können. .

Die Entscheidung der US-amerikanischen Regierung, Plasma aus Genesenen einer SARS-CoV-2-Infektion zur COVID-19-Behandlung zuzulassen, ist auf Kritik gestoßen. Experten warnten vor der undefinierten Zusammensetzung der polyklonalen Antikörpermixturen, vor hohen Risiken für Infektionen und tödlichen Nebenwirkungen durch Antibody-directed Enhancement. .

Studie

immer grössere Impfmüdigkeit Weniger als die Hälfte der Dreijährigen (49%) hat sämtliche 13 von der STIKO empfohlenen Impfungen vollständig erhalten, berichtete die Techniker Krankenkasse Ende August. . Diagnostik

Gut vorbereitet für die Influenza-Saison Seine volle Unterstützung der Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, SARS-CoV-2-Infektionstests für Reiserückkehrer wieder einzuschränken, hat der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) zum Ende der Sommerferien in 13 Bundesländern signalisiert. Bis zum Herbst müsse die Coronavirusdiagnostik wegen zusätzlich notwendiger Influenza-PCR-Tests neu ausgerichtet werden. Es müsse vor allem sichergestellt werden, dass jederzeit Riskopatienten, solche mit Symptomen und das medizinische Personal innerhalb von 48 Stunden getestet, befundet und informiert werden können. .



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Politik. I 39

Gezielter Tabubruch Mehr als 30 Jahre lang war die strikte Ablehnung der Pflanzengentechnik Kern grüner Politik. Ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl legt Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin ein Förderprogramm auf, das eine Lanze für nachhaltige BiotechAnwendungen in der Landwirtschaft bricht – mit Folgen. von Thomas Gabrielczyk

Bildnachweis: puhhha/stock.adobe.com

T

heresia Bauer weiß, wie man Tabuthemen ins Rampenlicht rückt. Bereits 2018 forderte die grüne Wissenschaf tsministerin im schwarz-grün regierten Musterländle Baden-Württemberg: „Die Grünen dürfen die Chancen der Gentechnik nicht länger ignorieren“. Der erbitterte Widerstand der Landtagsfraktion schien ihr nichts auszumachen. Für sie zählt, dass die gezielte Mutagenese mit Genscheren wie CRISPR-Cas9 und verwandten biotechnologischen Techniken möglicherweise neue, ökologisch verträgliche Lösungen bei drängenden Problemen wie Nachhaltigkeit, Klima und Welternährung sowie Biodiversität bieten – wenn nur die Anwendungen so ausgewählt, wissenschaftlich überprüft und politisch reguliert werden, dass nicht Agrar- und Lebensmittelkonzerne, sondern der Planet und seine Bevölkerung etwas davon haben. „Es wäre unschön, wenn der konventionelle Bauer eine Kartoffelsorte hätte, die ohne Pestizide auskommt, und der Biobauer eine Kartoffelsorte, die er mit Kupfer spritzen muss“, umschreibt Urs Niggli, der langjährige Chef des Schweizer Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FIBL) – ein potentielles Problem der langjährigen Totalopposition gegen den gentechnischen Griff ins Erbgut.

„Wir brauchen die neuen Züchtungsmethoden als Option für eine nachhaltigere und ertragreiche Landwirtschaft“, betont auch Bauer. „Eine grundsätzliche Ablehnung der Gentechnik“, wie etwa ein Anbauverbot, sei „kein guter Weg“ mehr. Es sei Zeit für eine differenzierte, wissenschaftsbasierte Betrachtung der Vor- und Nachteile im Einzelfall – zumal die neue Gentechnik nicht länger Fremdgene einschleust, sondern nur Einzelbasen austauscht. Dies passiere auch in der Natur, nur ungerichteter. Keine alten Strümpfe Mit wissenschaftsbasiert meint die streitbare Politikerin übrigens keineswegs die mit Großindustrie-Lobbyisten vernetzten Forscher, die diese dabei unterstützen, ihr Milliardengeschäft mit insektenresistenten und pestidzidtoleranten Monokulturen von Sojabohnen, Mais, Raps und Baumwolle auszubauen. Auch von Gentechnikgegnern lancierte, oft wissenschaftlich nicht belastbare Auftragsstudien, die – aufgearbeitet von ehemaligen PR-Profis der Nichtregierungsorganisationen – deren ablehnende Haltung untermauern und Bedenken in der Bevölkerung schüren sollen, scheinen eher […] » Lesen Sie den ganzen Artikel in der gedruckten Ausgabe.


88 I service.

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ImPressum

index

Das Magazin |transkript erscheint vierteljährlich im Verlag der

Unternehmen

BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk (V.i.S.d.P.), Maren Kühr, Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Marco Fegers, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -56, -54 Vertrieb: Lukas Bannert Tel.: 030/264921-72 Gestaltung: Michaela Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: KÖNIGSDRUCK, Berlin 26. Jahrgang 2020 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement erhältlich. Der Jahrespreis der BIOCOM CARD beträgt für Firmen und Institutionen 200 €. Für Privatpersonen 100 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 50 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Der Lieferumfang der BIOCOM CARD umfasst pro Jahr 4x |transkript, 4x European Biotechnology, 1x BioTechnologie Jahrbuch und 1x German Biotech Guide. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens 6 Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: Wasanchy/freepik.com © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin

Seite

A AC Immune SA 29 Adagio Therapeutics Inc. 13, 16 ADC Therapeutics SA 28 Adimab LLC 13 AdrenoMed AG 10 Advancecor GmbH 34 Anergis SA 35 Apeiron Biologics 18 Arya Sciences Acquisition Corp. 31 Ascuevest GmbH 34 AstraZeneca 8 Atriva Therapeutics GmbH 18, 34 B Bayern Innovativ GmbH 27 Bayern Kapital GmbH 34 Becton Dickinson GmbH 51 Bettervest 34 Beyond Meat 27 BioCampus Cologne 35 BIOCOM AG 89 BioM Biotech 18 BioMed-Partners 36 BioNTech AG 16, 28, 32, 36 BioRiver e.V. 25 Bioversys AG 8, 22, 24 BMG LABTECH GmbH 60, 69 Brain AG 30, 78 BVMA e.V. 17 C CANDOR Bioscience 61-63, 67 Carpus+Partner AG 74 Cebina GmbH 34 CEM GmbH 48, 81, 86 Centogene AG 32 Cirquest Inc. 47 Companisto 34 Corat Therapeutics GmbH 16 CureVac 8, 16, 30, 31, 32, 36, 78 Cytosurge 47 D DECHEMA e.V. Desitin Arzneimittel GmbH Deutsche Börse AG Diagnostik Net|BB Dr. Fritz Faulhaber GmbH

85 78 30 75, 77 64, 73

E EFIB 2020 / EuropaBio 26 Eli Lilly 14 Eppendorf/Bioprocess Center 15, 78 Ethris GmbH 20 European Biotechnology Network 19 Evotec SE 35 F faCellitate FGK Clinical Research GmbH First Capital Partner

76 29 34

Fördergesellschaft IZB Formycon AG Fosun Pharma Fundernation

21 18 28 34

G GlaxoSmithKline

8

H High Tech Gründerfonds Higher Steak HMW Innovations AG I Idorsia Ltd. IDT Biologika GmbH Immatics NV Immunic Inc. Incyte Inc. InflaRx N.V. INHECO GmbH

34, 36 27 U4

35 16, 36 30, 31, 32 29 36 14, 28 65, 74

J Janssen Pharmaceutica N.V. Just – Evotec Biologics Inc.

8 35

K KfW Bankengruppe KWS SAAT AG

34 82

L LeihDeinerUmweltGeld Like Meat

34 27

M Meatable Meding GmbH Merck KGaA MetaHeps GmbH MIG Verwaltungs AG Milenia Biotec GmbH Miltenyi Biotech GmbH MLM Medical Labs Modaq GmbH Moderna

27 61 33, 78 49, 50 34 65, 71 47 9, 47, 78 28 8, 78

Nova Biomedical Schweiz Novo Nordisk Novonordisk A/S O Occident Group Oculis SA Olympus OPTIMA packaging

34 29 47 57, 68, 70

P Peace of Meat Pfizer Inc. Polyphor AG Q Qiagen N.V.

48, 76 33 35

27 28 29

30, 31, 33, 78

R Randox Laboratories Ltd. 36 RauCon U3 Regeneron Pharmaceuticals Inc. 14 Rentschler Biopharma SE 78 Roche AG 8, 28, 29 S SABEU GmbH & Co. KG 55, 58 Sanofi SA 8, 33 SARSTEDT AG & Co. KG 76 Scienion AG 36, 63, 71 Secarna Pharmaceuticals 35 STRATEC Biomedical AG 33 SYNLAB Analytics & Services 36 T T-knife GmbH 10, 25 Thermo Fisher Scientific 30, 31, 33 Tubulis GmbH 36 U Univercells

16

V Vaccitexx AG Vivoryon Therapeutics

16 43

Abonnement? Äbiocom.de/card Moneywell Morphosys Mosa Meat MyBiotech

34 33, 36 27 83

N N-Bank Capital 16 NeuMoDx Molecular Systems 31 Neurimmune AG 20 New England Biolabs U2, 74 No Evil 27

W Wallinger|Ricker |Schlotter|Tostmann Y Yumab GmbH

23, 46

3, 14, 79

Z Zellmechanik Dresden GmbH 53, 56


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1 Singapore Singapore Event: 25 + 26 January 2021 Swissôtel The Stamford, Singapore Video Meetings Period: 27 January - 25 February 2021

75 Lisbon Cascais (Portugal) Event: 15 + 16 March 2021 Hotel Cascais Miragem, Cascais, Portugal Video Meetings Period: 17 March - 15 April 2021

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