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Was stimmt nicht mit meinen Schweinen: Ohrrandnekrosen

Das porzine Ohrrandnekrose-Syndrom ist Berichten zufolge ein in vielen Ländern zunehmendes Gesundheitsproblem in der intensiven Schweineproduktion. Die Ohrrandnekrose ist eine Gewebeschädigung an den Ohrspitzen der Schweine. Forscher haben sie nur gelegentlich bei 3 Wochen alten Ferkeln beobachtet, während sie am häufigsten zwischen 5 und 16 Wochen auftritt.

Manchmal sind nur wenige Tiere betroffen und die Läsionen sind Auch eine adäquate Frischluftzufuhr kann hilfreich sein. Streptokokken kaum bemerkbar. Jedoch kommt es auch zu Ausbrüchen mit und Staphylokokken bedürfen für ihre Entwicklung einer hohen Luftfeuchdeutlich ausgeprägten Verletzungen, die alle Tiere betreffen. tigkeit. Das bedeutet, dass eine entsprechende Umluftrate, verringerte Die Krankheit ist nicht tödlich, erschwert aber dem Landwirt den Verkauf Luftfeuchtigkeit sowie gute Stallhygiene, sinnvolle Maßnahmen darstellen. betroffener Läufer. Die Ursachen der Ohrrandnekrose sind komplex, und Auch die Fütterung von Breifutter an stelle von Pellets hat sich als günstig die vermuteten auslösenden Faktoren lassen sich in infektiös und nicht für die Reduzierung der Ohrrandnekrosen erwiesen. Dabei ist nicht klar, infektiös unterteilen. ob dies an der durch das Pressen reduzierten Partikelgröße oder an der Weissenbacher-Lang et al. (2012) haben eine Studie veröffentlicht, in der Wärmebehandlung, die bestimmte relevante Substanzen im Futter zerdie ursächlichen Faktoren von PENS anhand von 72 Ferkeln im Alter von stört, liegt. Wichtig ist außerdem, für ein rasches Abheilen der Wunden zu 5,5 bis 10 Wochen untersucht wurden. In den meisten Fällen wurden sorgen, sodass sich keine Infektionen entwickeln können. Die Hemmung Streptokokken und Staphylokokken aus den Ohrmuscheln isoliert. von Entzündungsvorgängen in der Kapillaren der Ohren kann durch FütPorzines Circovirus 2 (PCV2) konnte in keinem Fall nachgewiesen werden, terungsmaßnahmen wie höheren Zusatz von B-Vitaminen, den Einsatz PRRS nur bei 10 % der Ferkel. Die am häufigsten im Futter nachgewiese- bestimmter phytogener Futterzusätze sowie durch die Sicherstellung des nen Mykotoxine waren Deoxynivalenol und Ergotalkaloide. korrekten Verhältnisses zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren Eine positive Korrelation zwischen Deoxynivalenol und fokaler epiderma- gefördert werden. ler Nekrose sowie Bakterienwachstum in den oberflächlichen Hautveränderungen Checkliste Korrekturmaßnahmen wurde nachgewiesen. Ergotamin steht in Zusammen- Mögliche Ursache: Trichothecene (z. B. Deoxynivalenol), Mutterkornalkaloide hang mit Vaskulitis und der akuten Phase der Ohrrandnekrose. Die Ergebnisse • Futtermittelausgangserzeugnisse (ELISA) oder Futter (HPLC) positiv getestet. • Überprüfung der Futtermittelausgangs erzeugnisse der Studie sprechen dafür, • Herkunft der Futtermittelausgangserzeugnisse aus dass PENSmultifaktoriellen bekannt kontaminierter Quelle • Futter- und Wasserhygiene sicherstellen Ursprungs ist und dass die, obwohlan der Entwicklung • Symptome durch Mischinfektionen • Verwendung von Mycofix® in geeigneter Dosierung der Krankheit beteiligten • Abnahme der Herdenleistung/Leistung pro Produktionsphase Infektionserreger, nicht die alleinigen auslösenden Fak- Mögliche Ursache: PATHOGENE: Streptokokken und Staphylokokken toren darstellen. In einigen Fällen ist auch ein direkter • Epidemiologie, Symptomatologie • Biosicherheit Zusammenhang zwischen • Sektionsbefund • Impfung gestörter Darm-Mikrobiota und Endotoxinkonzentration • Immunhistochemie, PCR, ELISA • Antibiotika (Lipopolysaccharide im Darm und Symptome der OhrrandMögliche Ursache: Dysbiose der Darmmikrobiota nekrose) zu erkennen. Es hat sich als sehr schwierig • Erhöhte gramnegative Bakterienpopulation / Endotoxinspiegel • Einsatz von Mycofix® zur Bindung der Endotoxine erwiesen, spezifische Maß- • Proteinverdaulichkeit und Proteingehalt nahmen zur Vermeidung von Ohrrandnekrosen fest• Gehalt an fermentierbarer Rohfaser • Überprüfung der Futtermittelausgangser zeugnisse und der Futterformulierung zulegen. Natürlich ist die Be kämpfung gleichzeitig vor Mögliche Ursache: Ernährungsfaktoren kommender Erkrankungen • Zu wenig verdauliches Protein • Überprüfung der Futtermittelausgangsessentieller Bestandteil jeder Gesundheitsstrategie und • Vitaminniveaus (B, K, E und Antioxidanzien) erzeugnisse und der Futterformulierung trägt dazu bei, das Auftreten von Läsionen zu minimieren. • Verhältnis Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren • Richtiges Management und richtige Buchtengestaltung, Fres- • Breifutter anstatt Pellets Ernährung (Fischöl, Mycofix®, Phytogene). splatzdesign und Wasserzugang sowie größeres Plat- Mögliche Ursache: Management zangebot bzw. geringere Gruppengröße, was die Kon• Zu hohe Besatzdichte, gemischte Gruppen • Mehr Platz pro Tier kurrenz reduziert, können • Umluftrate/Sauerstoffgehalt bei der Minimierung von Ohrrandnekrosen helfen. • Fressplatzdesign und Wasserzugang • Stalllüftung überprüfen Literatur auf Anfrage erhältlich

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Um weitere Informationen zu erhalten, besuchen Sie bitte www.mycotoxins.info

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Diese Tabelle enthält allgemeine Empfehlungen zu Themen, die Schweine häufi g betreffen und die unter Umständen mit einer Mykotoxinkontamination des Futters in Zusammenhang stehen. Erkrankungen und Probleme von Schweinen umfassen die in der Tabelle angegebenen Krankheiten, sind aber nicht auf diese beschränkt. BIOMIN übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Umstände, die sich aus der Verwendung dieser Tabelle oder ihres Inhalts ergeben. Vor der Umsetzung einer der in dieser Tabelle angegebenen Empfehlungen ist tierärztlicher Rat einzuholen.

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