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Heiß, kalt und künftig klimaneutral
Es ist unscheinbar und liegt nur wenige hundert Schritte von der Klinik Floridsdorf entfernt: das Rechenzentrum von Digital Realty, ehemals bekannt als Interxion Österreich. Das größte Rechenzentrum Österreichs läuft zwar auch was den Energieeinsatz angeht überaus effizient. Dennoch gab es noch Potenzial zur Optimierung – vor allem, was die Nutzung der Abwärme angeht. Denn während diese in den Serverräumen von Digital Realty bislang gewissermaßen als Abfall anfiel, braucht die Klinik Floridsdorf nebenan für ihren Betrieb, als Wärme. Ab Herbst 2023 nutzt Wien Energie diese Abwärme des Rechenzentrums und verbindet damit die beiden Einrichtungen in einem Wärmekreislauf. Über drei Wärmepumpen, jede davon sechs Tonnen schwer und mit einer Leistung von jeweils ein Megawatt thermisch, kann Wien Energie in Zukunft 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik durch die Abwärme decken. Jährlich erspart das bis zu 4.000 Tonnen CO2.
Dazu hat Wien Energie bei Digital Realty zwei Wärmetauscher errichtet. Sie entnehmen die Abwärme aus dem
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Kühlsystem und liefern sie mit wohltemperierten 26 Grad Celsius an das Krankenhaus. Dort sind die drei Wärmepumpen im Einsatz, die dem Wasser rund 10 Grad entziehen und damit Wärme von bis zu 82 Grad Celsius erzeugen, die in der Klinik Verwendung findet. Das 16 Grad kalte Wasser wiederum fließt Richtung Rechenzentrum zurück, wo es wieder zum Kühlen verwendet wird. Und so weiter, und so fort. Rusbeh Rezania, der bei Wien Energie als Abteilungsleiter für die Entwicklung und Realisierung erneuerbarer WärmeErzeugungsanlagen verantwortlich ist, spricht von einer »stimmigen Dreiecksbeziehung zwischen Rechenzentrum, Krankenhaus und Wien Energie«. Für die Klinik ändere sich ökonomisch nichts, sie habe aber eine höhere Versorgungssicherheit durch die regionale Wärmegewinnung. Der Betrieb des Rechenzentrums werde durch die Belieferung mit Kälte aus dem Kälterücklauf aber günstiger – und ressourcenschonender.
Auch die Schnitten- und Schokoladefabrik von Manner in Hernals speist Abwärme aus dem Backprozess in das lokale Fernwärmenetz von Wien Energie ein. So entstehen im weltgrößten Waffelbackofen nicht nur 450 Schnitten pro Minute, sondern auch die Wärme für die Heizung und das Warmwasser von 600 Haushalten. Seit 2016 konnten damit bereits 7.000 Tonnen CO2 vermieden werden.
Ein Leuchtturmprojekt F Hrt In Die Tiefe
Es mag eine Vielzahl von kleinen Schritten sein, die Wien ans Ziel bringen, als Stadt bis 2040 vollständig klimaneutral zu sein. Bei Wien Energie sind es Riesenschritte, genau-