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»MEISTER EBER« UND SEIN BIOBAUER DER DUDEN UND DIE JAGD

Der Biohof Maurer schlachtet alle zwei Wochen ein Schwein.

»Leberwurst ist der Renner«, sagt Biobauer Andreas Maurer. Und die Hühner sind der Bringer. »Unsere Hendln sind die absoluten Selfie-Stars.« Gut sichtbar aus Autos und für neugierige RadfahrerInnen bringt das Geflügel potenzielle Kundschaft zum mobilen Hühnerstall hinter seinem Hof in Wien-Leopoldau – und damit auch vor die zwei Selbstbedienungsautomaten. Darin werden neben Eiern auch Schweinefleisch, Würste und Schmalz verkauft. Gehalten werden die Schweine im neu gebauten Freiluftstall des alteingesessenen Hofs. 20 Sauen und ein Eber (»Meister Eber«) ergeben 400 Ferkel im Jahr; allesamt auch gut versorgt von Bäuerin Lisa Hüller-Maurer, im Hauptberuf Tierärztin. 35 Schweine mästet und vermarktet man selbst. Der Rest wird ins nahe Niederösterreich »exportiert«. Dorthin bringt der junge Bauer auch alle zwei Wochen ein Schwein zum Schlachten. »Sechs Kilometer persönlich begleitet, stressfreier geht kaum«, sagt Maurer. Möglich macht diese Tierhaltung die Direktvermarktung. Das Geld fließt nicht in Transport, Schlachthof und Handel, sondern bleibt zur Gänze am Hof.

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Biohof Maurer, Wien 1210, Leopoldauer Platz 17 (Automaten am Stadlweg 34); öffentlich erreichbar mit der U1 (Station Aderklaaer Straße). Besuche im Rahmen von »Schule am Bauernhof« sind möglich. biohof-maurer.at

Jagdverbände versuchen Hauptstädte-

rInnen für die Jagd zu gewinnen.

Der Duden definiert Jagd als »das Aufspüren, Verfolgen, Erlegen oder Fangen von Wild«. Eine knappe Darstellung, wie für Wörterbücher üblich. Zu verkürzt, findet Jagd Österreich, der Dachverband der Landesjagdverbände. Weshalb dieser Anfang des Sommers aktionistisch wurde: Vor der Redaktion des Duden Verlags in Berlin sowie vor dem Sitz des Verlags des Österreichischen Wörterbuchs in Wien, wurden mobile Transparente platziert. Darauf zu lesen: umfangreichere Jagd-Definitionen. Parallel dazu erschien ein offener Brief mit der höflichen Bitte, den aufs Töten reduzierten Jagd-Begriff zu erweitern – beispielsweise um die »ehrenamtliche Förderung der Biodiversität«. Information ist auch das Ziel der mit den Aktionen gestarteten Kampagne »Das ist Jagd«.

Denn einerseits fehlt vor allem Stadtmenschen oft das Verständnis für die Notwendigkeit von Jagd. Andererseits sammelt eine jagdkritische Initiative seit Kurzem Unterschriften für ein Volksbegehren: Radikale Tierrechtsgruppen wie der Verein gegen Tierfabriken (VGT), aber auch der Ökologische Jagdverband fordern ein österreichweit gültiges Jagdgesetz mit u. a. einheitlichen Schonzeiten und einem Verbot bleihaltiger Munition. Den Sinn der Jagd stellt aber nicht einmal der VGT infrage.

dasistjagd.at

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