Reise
WZ SAMSTAG, 28. APRIL 2018
Heute Rund um den Globus Die Schlossgärten Arcen laden zur Blumenschau Besucher der Schlossgärten Arcen können im Mai sattes Grün, blühende Pflanzen und ein buntes Veranstaltungsprogramm direkt an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo erleben. Tulpen und Violen entfalten sich dann in ihrer vollen Pracht und auch die Rhododendren und Azaleen werden im Mai in voller Blüte stehen. Das farbenfrohe Spektakel der Rhododendronblüte kann je nach Witterungsverlauf noch bis Juni bewundert werden. Auch die ersten Rosen blühen ab Ende Mai. Auf einem Streifzug durch den 32 Hektar großen Gartenpark (Foto: Schlossgärten) entdeckt man die Blüten der ersten mehrjährigen Stauden, von Taglilien und Lilien. Auch die Kübelpflanzen sind aus ihren Winterquartieren zurück. Am Himmelfahrtswochenende (10. bis 13. Mai) können zudem regionale Leckereien verkostet werden. Red
Ewww.schlossgaerten.de
Nonstop von Brisbane ins Outback
Abu Dhabi: Neuer Freizeitpark öffnet im Juli
Die Airline Jetstar bietet ab dem 3. August Nonstop-Flüge von Australiens Ostküste ins Outback. Montags, mittwochs und freitags wird die Verbindung zwischen Brisbane und Ayers Rock/Uluru bedient, wie die QantasTochter mitteilt. Es sei der erste Nonstop-Flug auf dieser Route. Der Berg Ayers Rock gehört zu den bekanntesten australischen Sehenswürdigkeiten und ist bei Touristen sehr beliebt. dpa
Der geplante Warner-Bros.Themenpark in Abu Dhabi eröffnet am 25. Juli auf Yas Island. Das teilte die Tourismusabteilung des Emirats mit. Der Indoorpark mit Comicfiguren aus der WarnerBros.-Welt bietet 29 Fahrgeschäfte, Live-Unterhaltung, Restaurants und Geschäfte. Auf Yas Island befinden sich bereits eine Ferrari World und die Yas Waterworld. dpa
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AIRPORT
Neue Dachterrasse am Frankfurter Flughafen Der Frankfurter Flughafen hat im Transitbereich von Terminal 1 eine neue Dachterrasse. Wartende Reisende können von dort Starts und Landungen beobachten, wie die Flughafengesellschaft mitteilt. Eine Info-Tafel erklärt die Abläufe auf dem Vorfeld des größten deutschen Flughafens. Die ausschließlich für Passagiere im Non-Schengen-Bereich begehbare Terrasse ist täglich von 5 bis 23 Uhr geöffnet. dpa
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Die 0049 funktioniert nicht überall auf der Welt Dass man für Telefonate aus dem Ausland nach Deutschland die 0049 vorwählen muss, weiß jeder. Nur gilt das nicht immer. Denn nicht alle Länder nutzen als Verkehrausscheidungsziffer (VAZ), die in den internationalen Raum führt, die 00. Das berichtet das Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Kanada und die USA etwa nutzten die VAZ 011 – entsprechend müssten Reisende für ein Gespräch nach
Deutschland 01149 vorwählen. Australien nutzt mit 0011 sogar eine vierstellige VAZ, entsprechend wäre die Vorwahl dort 001149. Wer ins Ausland reist und Gespräche in die Heimat plant, sollte sich deshalb vorher schlaumachen, welche VAZ er vorwählen muss. Einfacher ist es bei Anrufen über das Mobilfunknetz. Statt der VAZ tippen Nutzer hier ein „+“ vor die Landesvorwahl (Deutschland = +49). Das Zeichen ist international gültig. dpa
UNTERWEGS VON DANIELA KEBEL
Nicht streicheln!
N
eulich am Flughafen in Kanada. Ich hole meinen Koffer vom Gepäckband, sortiere gerade mein Handgepäck, als mir mein Reisepass aus der Hand fällt. Ich bücke mich, um ihn aufzuheben und als ich – noch auf dem Boden hockend – wieder hochgucke, schaue ich in zwei dunkelbraune Augen, umgeben von flauschigen Fell. „Ist der süüüß“, entfährt es mir sofort, als ich den tapsigen, sicher noch kein Jahr alten, Hund vor mir sehe. Er kommt mir vor wie eine Mischung aus Schäferhund und Labra-
dor. Er schnüffelt an meinem Gepäck und ich strecke natürlich sofort die Hand aus, um ihn zu streicheln. „No, no“, weist mich die Halterin an und zeigt auf sein Geschirr. In roten Buchstaben steht darauf: „Don’t pet me, I’m working!“ Nicht streicheln, ich arbeite! Ich überlege kurz, zu fragen, ob ich nach Dienstschluss einen nächsten Versuch starten darf, ihn zu knuddeln. reise@wz.de
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Nach vielen Jahren ist der Wolf endlich nach Deutschland zurückgekehrt und steht unter strengem Schutz. 2017 verging kaum eine Woche ohne neue Sichtungen.
Fotos: Theo Grüntjens
Auf Wolfspirsch in der Heide In der Lüneburger Heide kann man als „Bürgerwissenschaftler“ an der offiziellen Wolfsforschung teilnehmen. Von Oliver Gerhard
„Und jetzt heult einmal alle zusammen!“, sagt Tierhüterin Imke Mohr. „Mal sehen, ob sie antworten.“ Ihre Zuhörer schauen sie erst erstaunt an, doch dann stimmen sie ein lautes Jaulen an – so, wie Wölfe in der Fantasie der Menschen eben klingen. Die echten Wölfe dösen derweil hinterm Zaun des Wolfcenters Dörverden in weichen Sandkuhlen und sind zunächst gar nicht beeindruckt. Doch dann recken sie die Schnauzen in die Luft und schließen sich dem Geheul der Menschen an – ein wilder, archaischer Klang und ein Gänsehautmoment für die HobbyForscher. Naturfreunde aus aller Welt sind im vergangenen Sommer nach Niedersachsen gereist, um an der ersten offiziellen Wolfsexpedition von „Bürgerwissenschaftlern“ teilzunehmen. Ihre Funde, Beobachtungen und Ergebnisse fließen ins offizielle Wolfsmonitoring in Niedersachsen mit ein. Zum Beispiel Yvette aus Texas, Major bei der US-Armee, die von einem Job mit Tieren träumt. Die IT-Beraterin Abilasha aus Indien will in den Ferien etwas Sinnvolles tun. Und Michael hat seinen Job als Controller in Stuttgart gekündigt, weil er in der Natur arbeiten will. An den ersten beiden Tagen erhalten sie einen Crashkurs. Sie lernen, mit GPSGerät und Walkie-Talkie umzugehen. Sie erfahren, wie man Wolfs- und Hundespuren unterscheidet, wie man einen Fund dokumentiert und DNAProben nimmt – für die Wissenschaft zählen nur eindeutige Fakten. Die Suche nach Spuren erfordert viel Geduld
Alle brennen vor Ungeduld, als es endlich ins Feld geht. Nebel hängt über der Heide, Regentropfen funkeln im Gras. Die Jungforscher folgen dem breiten Forstweg, die Augen auf den Boden geheftet. Plötzlich eine aufgeregte Stimme: „Eine Spur, eine Spur!“ Alle laufen zusammen, doch Peter Schütte, der Expeditionsleiter des Veranstalters Biosphere Expeditions, gibt Entwarnung: „Die Abdrücke sind zu klein. Das kann kein Wolf gewesen sein.“
Die Lüneburger Heide ist Wolfsrevier. Dort können Besucher sich zu Fährtenlesern ausbilden lassen und die Forschung unterstützen.
Enttäuschte Blicke. Fünfhundert Meter weiter der nächste Fund: ein Haufen verwitterter Losung, mit Haaren darin und kleinen Knochenstücken. War hier ein Wolf unterwegs? Schütte kniet sich hin, hält die Nase über den Haufen – und zuckt zurück. Die Augen seiner Begleiter leuchten: „Der Geruch von Wolfskot zieht Dir die Schuhe aus, es gibt nichts Brutaleres“, hatte der Expeditionsleiter am Vortag erklärt. Kothaufen werden gemessen und eingepackt
Jetzt sind alle gefordert: Nina lässt den Stift über die Checkliste flitzen, die zu jedem Fund angelegt wird, James misst den Haufen mit einem Zollstock und Abilasha packt Plastikhandschuhe und einen Becher mit Ethanol aus: Nur eine DNAProbe liefert den endgültigen Beweis. „Ich glaube, ich kann das nicht“, sagt sie, doch dann packt sie beherzt eine Probe und füllt sie in den Becher. Am nächsten Tag führt Theo Grüntjens das Team, Förster im Ruhestand, Jäger und Wolfberater des Bundeslandes. Grüntjens war der erste, der 2006 einem Wolf in Niedersachsen begegnete: „Ich war völlig perplex, als ich ihn
sah“, erinnert er sich. „Der Wolf wohl auch. Er rannte in die eine Richtung und ich in die andere. Gleichzeitig dachte ich: Was für ein Blödsinn, jetzt kann ich ihn ja gar nicht beobachten.“ Der Jäger ist fasziniert von den Tieren. Ganz anders als viele seiner Kollegen, die sich wünschen, dass die Wölfe zum Abschuss freigegeben werden. Doch die Rückkehrer stehen unter dem strengen Schutz der EU. Um die Wölfe ist ein heftiger Streit entbrannt in Deutschland, der auch in den sozialen Medien – und in Wahlkämpfen – ausgetragen wird. „Der Wolf ist ein Konkurrent, der mitjagt“, sagt Grüntjens. „Aber es ist machbar, mit ihm zu teilen. Weil das Wild seinen gewohnten Tagesrhythmus ändert, müssten die Jäger sich wieder das Wissen aneignen, Spuren zu lesen: „Ich kann nicht mehr sicher sein, dass das Wild Punkt 17.24 Uhr aus dem Wald kommt – aber das macht es ja auch spannend!“ Seit dem Jahr 2000 leben wieder Wölfe in Deutschland, zum ersten Mal seit rund 150 Jahren. Offiziell wurden zuletzt 60 Rudel, 13 Paare und drei ortsfeste Einzelwölfe gezählt. Die Wölfe verbreiten
sich zwar weiter, doch dem Wachstum sind natürliche Grenzen gesetzt: Ein Rudel in einem durchschnittlich 250 Quadratkilometer großen Wolfsrevier umfasst rund ein Dutzend Tiere – der Nachwuchs muss weiterziehen. Am Lagerfeuer den Tag Revue passieren lassen
Ein Problem sind Risse von Schafen, obwohl Nutztiere nur weniger als ein Prozent der Wolfsnahrung ausmachen, denn der Wolf zieht Wild vor. In diesen Fällen zahlen die Bundesländer Entschädigungen. Seit der Rückkehr der Wölfe flossen dafür rund 500 000 Euro in Deutschland. Jeden Abend versammeln sich die Jungforscher, um Bilanz zu ziehen: Sie erzählen, präsentieren Funde, schnuppern an Tüten mit Losung und pinnen Nadeln der Fundorte in eine Landkarte. Expeditionsleiter Peter Schütte sortiert: Eine Probe geht ins Labor, eine andere ist nicht frisch genug. Eine Spur ist eindeutig, eine andere nicht lang genug. Die Kriterien sind streng. Trotzdem war die Bilanz 2017 beachtlich: Dank der „Bürgerwissenschaftler“ konnte die Präsenz eines weiteren Wolfsru-
SERVICE WOLFSEXPEDITION Das einwöchige
Programm von Biosphere Expeditions findet 2018 an mehreren Terminen im Juni und Juli statt. Im Preis von 1840 Euro p.P. sind Unterkunft und Verpflegung inklusive.
www.biosphereEexpeditions.org
INFORMATIONEN
www.der-wolf-inEniedersachsen.de Ewww.nabu.de Ewww.lausitz-wolf.de Ewww.wolfsmonitoring.com
dels von insgesamt 15 in Niedersachsen nachgewiesen werden. Nach dem Abendessen klingt der Tag am Lagerfeuer aus. Fledermäuse flattern durch den nachtschwarzen Himmel über dem historischen Gut Sunder. Einige Forscheraugen sehen schon müde aus, andere leuchten noch bei den Anekdoten des Tages. „Eigentlich bin ich ganz froh, dass wir heute keine Losung gefunden haben“, gesteht Abilasha. „Das Einsammeln wäre bestimmt wieder mein Job gewesen.“ Der Autor reiste mit Unterstützung von Biosphere Expeditions.