Trend, Austria, June 2015

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Auf Humboldts Spuren Forschungsreisen.

Wer im Urlaub nicht gerne auf der faulen Haut liegt, sondern gemeinsam mit Wissenschaftern fremde Weltgegenden erkunden oder gar bei Forschungsprojekten mitarbeiten will, für den sind Wissenschaftsreisen genau das Richtige. Von Ulrike Moser

Wilder Westen

Natur und Kultur im Nordwesten der USA Auf den Spuren der legendären Expedition von Meriwether Lewis and William Clark, der ersten amerikanischen Überlandexpedition im Jahr 1804, kann an Bord des National-Geographic-Forschungsschiffes „Sea Lion“ gewandelt werden. Wie die frühen Entdecker und Siedler schippert man damit in sieben Tagen über den Snake River durch Columbia, im Nordwesten der USA, flussabwärts Richtung Pazifik. Geschichte, Biologie und Geologie der Region werden auf dieser Reise mit exzellentem Essen und Weinen aus der Gegend verbunden. Michael Canfield vom Department of Organismic and Evolutionary Biology der Universität Harvard begleitet die Teilnehmer der Expedition durch die unberührte Landschaft am Ufer des Snake River beim Kajakfahren und Wandern auf den Mount Hood und den Mount Adams. Damit nicht nur die Reise, sondern auch die Urlaubsfotos beeindrucken, ist ein von National Geographic zertifizierter Fotograf mit an Bord, bei dem sich die Reisenden Tipps und Tricks für eindrucksvolle Fotos abschauen können. >Reise via Harvard Museum of Science and Cultural Travel Program, 10.–16. Oktober 2015, ab 4590 Dollar. travel.hmsc.harvard.edu/columbia_river

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Wo die wilden Kerle wohnen

Eisbären in freier Wildbahn erleben. Putzig und ein wenig tollpatschig sehen die Eis­bären von der Ferne aus – aber nur solange man ihnen nicht zu nahe kommt. Spätestens wenn sich eines der Tiere zur vollen Größe aufrichtet, sich gegen das Expeditionsmobil drückt und bedrohlich zu brummen beginnt, bleibt einem für einen kurzen Moment fast das Herz stehen – aber dann schnell auf den Kameraauslöser gedrückt! Ganz dicht auf den Pelz rücken können Tierfreunde den Eisbären von Churchill, Kanada, auf einer Forschungsreise der Universität Harvard an der Westküste der Hudson Bay. Während die Tiere sonst eher Einzelgänger sind, tummeln sich Mitte Oktober ganze Scharen in dieser Region. Von Tundra-Fahrzeugen aus lassen sie sich trefflich bei Revierkämpfen, auf Futtersuche, mit ihren Jungen und auf ihren Wanderungen beobachten. In der Nacht lassen sich auch arktische Füchse und Schneeeulen blicken, während das Nordlicht den Himmel erhellt. Experten geben Einblick in die Fauna und die Lebensweise der Arktis. > Reise via Harvard Museum of Science and Cultural Travel Program, 18.–24. Oktober 2015, 6295 Dollar. travel.hmsc.harvard.edu/polar_bears

Der König der Wälder

Findet Nemo

Im Dschungel Brasiliens auf den Spuren des Jaguars.

Tauchen und nebenbei ein Riff retten kann, wer will, im Oman.

Ozelot, Flachlandtapir, Riesengürteltier und natürlich der Jaguar, die größte Raubkatze Südamerikas, durchstreifen das Jamari Reservat in Amazonien. Tief im brasilianischen Regenwald kann man ihm im Rahmen eines Forschungsprojekts auf der Spur sein. Von Porto Velho aus geht es mit den Zoologen ins Basiscamp, dort gibt es eine Einführung in die Forschungsarbeit: Tiere und Spuren identifizieren, Kamerafallen aufstellen und Daten auswerten. In Kleingruppen sind die FreizeitForscher im Dschungel unterwegs und sichern Spuren. Am Ende der zwölf Forschungstage geht es an die Kameraauswertungen. Dass man dem einen oder anderen Raubtier auch real begegnet, ist aber gewiss. > Via Diamir, 12.–23.7. 2015, 1590 Euro, exkl. Flug. diamir.de/start/reise/gruppenreise/ brasilien-auf-der-suche-nach-demkoenig-der-waelder.html

Mehr als einen ganz normalen Tauchurlaub kann im Oman verbringen, wer nicht nur das bunte Treiben der Fische zwischen den Korallen beobachten, sondern auch aktiv zu ihrem Schutz beitragen will. Biosphere Expeditions absolviert gemeinsam mit Meeresbiologen von Reef Check, The Marine Conservation Society innerhalb einer Woche vor der Halbinsel Musandam vier Tauchgänge pro Tag. Aber nicht nur das, sondern man lernt auch, die Korallen und Unterwasserwelt zu kartografieren. Das Sammeln der Daten folgt den Richtlinien des internationalen Korallenriff-Monitoring-Programs Reef Check. Ziel ist die Ernennung zum Nationalparkgebiet. Die PADI Open Water Diver-Lizenz ist die Voraussetzung zum Mitmachen. > Via Biosphere Expeditions, 25.–31. Oktober 2015. 1760 Euro, exkl. Anreise. biosphereexpeditions.org/volunteeringinoman

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Rettet die Schildkröten!

Ein Strandurlaub der anderen Art. Glasklares Wasser, feine Sandstrände, üppige Vegetation – Costa Rica zählt zu den schönsten Plätzen der Welt. Aus einer neuen Perspektive können Interessierte das Land mit dem Biologen Frank Paladino von der US-Universität Indiana erleben. Er hat sich in seinen Forschungen den Meeresschildkröten verschrieben und ist Teil des seit 1988 laufenden Projekts zur Erhaltung der bis zu drei Meter langen Lederschildkröten. Mit ihm verbringt der Reisende eine Woche im Parque Nacional Marino Las Baulas und unterstützt die Biologen bei ihrer Arbeit: Strandspaziergänge zur Lokalisierung und Katalogisierung der Nester, Rettung von Gelegen an kritischen Punkten und Anbringen von Peilsendern an den Schildkröten. Und auch Pausen müssen sein – schließlich ist man ja im Urlaub. > Via Earthwatch, mehrere Termine ab 17.–25. Oktober 2015, ab 1525 Pfund. eu.earthwatch. org/expeditions/costa-rican-sea-turtles Mai 2015 | trend 5

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