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Geparden auf der Spur tours
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Tiere haben Vorfahrt TEXT: ANDREA LEEB FOTOS: DR. JOHANNES RECK / LEEB
pünktlich um halb acht geht’s wieder los, in vier Land Rovern schwärmen die Unermüdlichen aus: Spuren suchen, Fallen kontrollieren, Wasserstellen beobachten, Signale beas sind das wohl für Leute, die relativ viel Geld senderter Geparden verfolgen oder Wild zählen. Jeder weiß dafür bezahlen, zwei Wochen lang auf einer schon genau, was zu tun ist, das weitgereiste englische Rentnamibischen Farm zu verbringen, um an einem ner-Ehepaar ebenso wie der Münchner Computer-Spezialist Gepardenprojekt teilzunehmen? Erwartungs- oder der Afrika-erfahrene Marktforscher. voll steuere ich den nagelneuen Land Rover 120 Kilometer Der weitere Tagesablauf steht fest: Um zwölf versammelt von Windhuk nach Omitara auf dem Trans-Kalahari-High- man sich auf der Terrasse zum Mittagessen, bis 15 Uhr way, der sich von Swakopmund nach Botswana zieht. Die herrscht Mittagsruhe, dann geht’s wieder raus bis zum Sonne ist längst untergegangen, als wir die Hauptstraße ver- Abendessen um 19 Uhr. Die De Hoop Farm, auf der geforscht lassen und auf einer Schotterstraße nach Norden abbie- wird, liegt auf 1600 m Höhe und ist 90 Quadratkilometer gen. Bald schon haben wir das erste Gatter der Farm er- groß. Etwa tausend Sanga Rinder verlieren sich in der Dornreicht, im Licht der Scheinwerfer tanzt der buschsavanne, deren markanteste Bäume vom Land Rover des Expeditionsleiters auf- Bei Okatumba Wildlife Kameldornbäume (Acacia erioloba) sind. gewirbelte Staub. Der Biologe ist froh, dass Research haben sich Ehe wir uns einer der Arbeitsgruppen die zwei Besucher auf dem Weg ins Expedi- Naturschützer zusammen- anschließen, erhalten wir wie alle Teilnehtionscamp gleich die nagelneuen Geländemer eine Einweisung durch den Instruktor, wagen überführen können, die in Südafrika geschlossen,die Wildtiere der über die Tierwelt Namibias Bescheid auf Namibias Farmland zusammengeschraubt wurden. weiß, vor Puffotter und Black Mamba warnt Nach dem Öffnen und Schließen unzähli- untersuchen. Ihnen zu und auf die Handbibliothek im Gemeinger Gatter ist das Camp erreicht, noch sitzen helfen ist das Anliegen schaftsraum hinweist. Man kann lernen, einige Teilnehmer der zwölfköpfigen Gruppe wie man mit einem Kompass umgeht und ums Lagerfeuer und diskutieren über die der Freizeit-Forscher von wie ein Funkgerät gehandhabt wird, erErlebnisse des Tages. Am nächsten Morgen Biosphere Expeditions. fährt, wie man telemetriert. Zur Beobach-
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tung werden die Geparden mit so genannten radiocollars markiert, kleinen Sendern am Halsband, zu denen mittels Empfangs-Antennen Kontakt aufgenommen werden kann. Wanderungen und Streifgebiete der Tiere lassen sich so nachvollziehen. 300 km entfernt wurden hier markierte Tiere schon ent-
deckt. Da die scheuen Geparden natürlich nicht freiwillig ihr Halsband abholen, müssen sie erst einmal gefangen werden. Und nun kommt für viele Geparden-Liebhaber der spannendste Teil der Arbeit: das Kontrollieren der Fallen. Jeden Morgen müssen die aufgestellten Käfige angesteuert werden, um zu vermeiden, dass hineingeratene Geparden oder andere Tiere zu lange eingesperrt bleiben. Stachelschweine oder Honigdachse, die sich in die Fallen verirrt haben, werden unverzüglich wieder freigelassen durch Hochziehen des Gitters. Ebenso Geparden, die bereits mit einem Sender versehen wurden. Doch was, wenn ein Gepard ge-
funden wird, der noch nicht markiert ist? Darauf hoffen die Freizeit-Geparden-Forscher am meisten: dabei sein zu können, wenn Harald und Birgit, die beiden Biologen, die das Projekt in Omitara seit einigen Jahren leiten, einen Geparden betäuben. Dazu wird, wie die Gruppe am Nachmittag erfährt, die „Hellabrunner Mischung“ injiziert (die im Münchner Tierpark entwickelt wurde) und zwar mittels Blasrohr. Sodann bekommt das gefangene Tier Augentropfen, damit die Bindehaut während der Prozedur nicht austrocknet und es werden eine Reihe von Proben entnommen. Harald und Birgit ermuntern die Helfer, mit den Spritzen auf eine Zielscheibe zu zielen. Die Betäubungspfeile sind zu Übungszwecken natürlich nur mit Wasser gefüllt.. Einige sind erstaunlich zielsicher, was angesichts eines in der Falle sitzenden Geparden sicher nicht so einfach wäre. (Doch, um es vorweg zu nehmen, es wird sich während der zwei Wochen, die diese Gruppe in Omitara verbringt, keine Gelegenheit bieten, einen Geparden mit einem Sender zu versehen). Der Reihe nach: Zunächst lässt uns Matthias, der Expeditionsleiter, selbst promovierter Biologe, am Land Rover-Fahrtraining teilnehmen. Landrover sponserte im Rahmen seines Fragile Earth-Programms die zebragestreiften Defender, um die Arbeit von Biosphere Expeditions zu unterstützen. Geparden (Acinonyx jubatus) werden bis 135 cm lang und wiegen bis zu 60 kg. Sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometer, was sicher einen Teil der Faszination dieser geschmeidigen Katzen ausmacht. Ja, schnell sind sie, verdammt schnell! Kaum hat Harald das Gitter des in die Falle gegangenen Tieres hochgezogen, um den bereits mit einem Halsband versehenen Geparden freizulassen, ist er auch mit kraftvollen Sätzen im Savannengras verschwunden. Unwillkürlich hat man bei diesem spannenden Schauspiel den Atem angehalten. Wie elegant der Gepard, der zuvor im Käfig noch so drohend geknurrt hat, davon schnellt! Bei jedem Kontrollgang hofft man in Mit Antennen den nächsten Tagen, noch einen Geparden anzutreffen. Möglichst noch ohwerden die ne Halsband, damit Gelegenheit bleibt, schnellen das Tier nach der Betäubung genauer Katzen geortet. in Augenschein zu nehmen oder gar Spurensuche das Fell zu berühren. unter einem Auf dem Kotflügel des schaukelnden typischen Defender sitzt ein erfahrener BuschGepardenmann. Jede Spur, die er entdeckt, wird Spielbaum. untersucht, manche zu Fuß ein paar hundert Meter weit verfolgt. Einmal fin-
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den sich die Reste einer Leopardenmahlzeit: nadelspitze, schwarzgestreifte porcupine-Stacheln, häufig trifft man auf Gepardenlosung. Doch der unter Umständen auch tagaktive Jäger zeigt sich nur einmal einer Gruppe, die bei der Wildzählung auf dem offenen Land Rover unterwegs ist. er am Abend noch nicht müde genug ist, kann in rund einer Stunde einen nahe beim Camp angelegten Lehrpfad begehen und lernen, wie ein Korallenbaum blüht, was eine Kameldornakazie von einer Kerzenakazie unterscheidet oder wie die weit verbreiteten eleganten weißen Liliengewächse heißen. Ein sehr anschaulicher Weg, der nach einem Abstecher mit Kletterpartie auf einen felsigen Hügel auch einen weiten Panoramablick auf die knochentrockene Landschaft gewährt.
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TOURS INFO
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NAMIBIA Informationen im Reisebüro oder www.FLYSAA.COM SAA Service Center 018 05/21 12 00 (0,12 €/min) oder 069/29 98 03 20. Einreise: Deutsche, Österreicher und Schweizer brauchen kein Visum. Der Reisepass muss eine Gültigkeit von mind. sechs Monaten über das Rückreisedatum hinaus haben, Kinder benötigen einen eigenen Reisepass. Mietwagen: In Namibia herrscht Linksverkehr. Ein Toyota Hilux 4x4 von Europcar kostet ab 100 € pro Tag. Infos pjacobs@europcar.co.za. Wer über nawa Safaris bucht, bekommt Sonderkonditionen. Währung: Die Währung Namibia-
Fast 70.000 Deutsche besuchen pro Jahr die nur 1.7 Millionen Namibier in einem Land, das zweieinhalb Mal so groß ist wie Deutschland. Seinen Namen verdankt das Land der Namib Wüste. Das Wort aus der Sprache der Nama bedeutet, „der Ort, an dem nichts ist“. Anreise: Air Namibia fliegt montags, dienstags, donnerstags und samstags von Frankfurt nach Windhuk. Flugdauer 9,5 Stunden. www.airnamibia.de. Wer sich der komfortablen South African Airways bedient, der muss in Johannesburg umsteigen. Die SAA fliegt täglich. Man fliegt nachts und kommt am Morgen an. Der Flug von Frankfurt nach Windhuk kostet 699 € zzgl. Steuern.
2/2003 © Kartographiebüro Jochen Fischer, FFB
Oshivelo
Okatjuru
Etosha-Pfanne Namutoni
Etosha National Park
Halali
Tsumeb
Okaukuejo Ombika
Hohental Otjikondo
Outjo
Fransfontein
Wa te r
Vingerklip
Otjikango
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Okave
Versteinerter Bergsig Wald Khorixas
Otjiwarongo
Verbrannter Berg Twyfelfontein Felsgravuren
Okakarara
Etjo Uis Okombahe
Welwitschia Felder
Walvisbaai
Okahandja
Gross Barmen Recr. Resort Daan Viljoen Otjimbingwe Game Park Bosua Pass
Ho c
Arandis
Hochfeld
Wilhelmstal
Karibib
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Usakos
Omaruru
Kh om
Gross Spitzkoppe 1728m
Henties Bay
Swakopmund
Plateau Park
Osire
Omatjette
Brandberg 2573m
Wlotzkasbaken Rock Bay
g er Waterberg
Kalkfeld
The White Lady
National West Coast Tourist Recreation Area
Grootfontein
Otavi
Kamanjab Grootberg
Doch ehe man sich diesen privaten Naturstudien widmen kann, muss man möglicherweise erst die Fahrzeug-Checkliste durchgehen. Jeder, der das Fahrtraining absolviert hat, darf den Defender nämlich auch steuern, doch die Gruppe hat sich am Abend zu vergewissern, dass die Fahrzeuge in Ordnung sind, der Ölstand stimmt, der Reifendruck in Ordnung ist, die Blinker funktionieren. Andere sitzen im Gemeinschaftsraum am Laptop, um die Ergebnisse der Wildzählung einzugeben oder in den Büchern etwas nachzulesen. Schließlich ist man ja nicht nur zum Vergnügen hier. Den Teilnehmern ist es ein Anliegen, in die Forschungsarbeit eingebunden zu sein, als Nicht-Biologe zusammen mit den Wissenschaftlern Feldforschung betreiben zu können. Dafür zahlen sie relativ viel Geld (das zu zwei Dritteln dem
Namib-Naukluft-Park
hl
d an Von Francois Fort (Ruinen)
Von Bach Recr. Resort
WINDHUK Dordabis
50 km
Dollar (N$) ist in Europa kaum zu bekommen. Da er an den südafrikanischen Rand gekoppelt ist, kann man in Namibia ebenso mit Rand bezahlen (umgekehrt gilt dies in Südafrika jedoch nicht). 10 N$ entsprechen derzeit etwas mehr als einem Euro. Veranstalter: Zahlreiche Veranstalter haben Namibia-Reisen im Programm, eine Liste ist erhältlich bei Namibia Tourism Frankfurt. Wer sich eine individuelle Tour zusammenstellen will findet hervorragende Beratung bei: nawa Safaris Namibia, P.O. Box 22311 Windhoek, Tel. 002 64/61/24 31 03, Fax 002 64/ 61/22 78 93. E-Mail: nawainfo@iway.na. Hier lässt sich der Mietwagen reservieren, die Campingausrüstung bestellen oder die Unterkunft buchen. Anke Meining ankem@ iway.na ist in Namibia geboren und spricht deutsch. Biosphere Expeditions: Not for profit, for wildlife: Mehrfach ausgezeichnete, proaktive, gemeinnützige Naturschutzexpeditionen für alle, Abenteuer mit Sinn. Die gemeinnützige, in England und Deutschland ansässige Organisation wurde gegründet vom deutschen Biologen Dr. Matthias Hammer. Sie bietet Expeditionen in die Ukraine (Wölfe und Zugvögel), nach Peru (Affen und Papageien), Namibia (Geparden) und in den Altai (Schneeleoparden) an. Ein zweiwöchiger Aufenthalt in Namibia kostet (ohne Flug) 1.990 €. Termine 2003: 27. 10. – 8. 11., 10. – 22. 11., 24. 11. – 6. 12. Hervorragende Informationen bietet die Website www.biosphere-expeditions.org. Biosphere Expeditions, Sparat’s Water, The Broads National Park, Suffolk NR33 8BP, UK, Tel. 00 44/15 02/58 30 85, Fax 00 44/15 02/58 74 14,
E-Mail: info@biosphere-expeditions.org. Büro in Deutschland: Biosphere Expeditions, Baumsatzstr. 1, 72124 Pliezhausen, Tel. 07127/98 02 42, Fax 071 27/887 87 76, E-Mail: deutschland@biosphere-expeditions.org. Übernachtung: Mushara Lodge, P.O. Box 1814 Tsumeb, Namibia, Tel. 002 64/67 /22 91 06, Fax 002 64/67/22 91 07. E-Mail: mushara@iafrica. com.na www.musharalodge.com. Das DZ (freistehender Bungalow) kostet ca. 108 € inkl. Frühstück, Abendessen 12 € pro Person. Halbtägige Safarifahrten im angrenzenden Etosha NP kosten 35 € pro Person. Empfehlenswerte Unterkünfte: Naua Naua Game Lodge, O.O. Box 347 Outjo, Namibia, Tel. 002 64/67/33 34 18, Fax 002 62/67/33 34 47, info@nauanaua.com. Pro Person zahlt man ca. 70 € für Übernachtung im Bungalow und Frühstück, das Abendessen kostet 16 €. Gepardenfütterung und Sundowner kostenlos. Die Lodge für insgesamt 17 Gäste liegt ca. eine Fahrstunde südwestlich vom Anderson Gate des Etosha NP. www.nauanaua.com Vingerklip Lodge bei Outjo am Ugab Rivier. Sehr schön am Hang gelegene Anlage mit Blick auf die Vingerklip. Interessante Wanderwege und aussichtsreiche Pools. Das DZ kostet mit Frühstück und Abendessen ca. 124 €. 17 rietgedeckte Zwei-Bett-Bungalows und 5 Familien-Bungalows. Zu Buchen über Tel. 002 64/67/29 03 18. E-Mail: vingerkl@mweb. com.na, www.Vingerklip.com.na. Eine besonders schön gelegene und ausgestattete Gästefarm findet sich beim Waterbergplateau östlich von Otjjiwarongo: African Wilderness Trail, P.O. Box
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Projekt zu Gute kommt), nehmen mit einfachen Unterkünften und Gruppenverpflegung vorlieb und verbringen zwei Wochen auf dem Farmgelände, das keine spektakulären landschaftlichen Reize bietet. Nach dem Essen flackert ein Lagerfeuer unterm Kreuz des Südens. Ein benachbarter Farmer ist zu Besuch. In vierter Generation lebt der Deutschstämmige hier, noch immer nennen er und viele Kollegen den Rotbauchwürger „Reichsvogel“ wegen seiner rot-schwarz-weißen Farbe. Aber dass des Kaisers Geburtstag noch gefeiert würde oder gar der des Führers, scheint tatsächlich nur ein hartnäckiges Gerücht zu sein. Übrigens sind in Namibia mittlerweile fast 20 Prozent der Farmer Schwarze. Am Morgen steht observations auf dem Programm: an der
178, Otjiwarongo, 9000 Namibia, E-Mail: awt@iafrica.com.na. (GPS Koordinaten: 20 °15’44 S, 17 °03’42 E) Jörg Diekman betreibt mit seiner amerikanischen Frau eine 110 Quadratkilometer große Farm. Farmgebäude und Gästehaus hat er selbst orignell ausgebaut. Neben Touren im offenen Safariwagen bieten die beiden auch mehrtägige Wanderungen an. Maria engagiert sich für die vom Aussterben bedrohten Kappgeier, die sich auch im Gehege auf der Farm pflegt. Sie gründete The Rare and Endangered Species Trust (REST), Info: www.RESTafrica.org, und ist dankbar für Spenden. Hotel Eberwein, Sam Nujoma Avenue (früher Kaiser-WilhelmStraße), Swakopmund, Tel. 002 64/64/ 46 33 55, Fax 002 64/64/46 33 54, E-Mail: eberwein@iafrica.com.na, www.eberwein.com.na. Zentral gelegene Villa aus dem Jahr 1910. Das DZ kostet inkl. Frühstück 66 €. Hotel Pension Steiner, 11 Wecke Street, Windhoek, steiner@iafrica.com.na, www.steiner.com.na. Tel. 002 64/61/ 22 28 98, Fax 002 64/61/22 42 34. Das DZ des zentrumsnah gelegenen Hauses mit kleinem Garten kostet 50 €. Klima: Das Klima ist in Namibia sehr trocken. Die Temperaturen schwanken im Sommer (Oktober bis April) zwischen 18 °C und 35 °C und im Winter (Mai bis September) zwischen 0 °C und 20 °C. An der Küste herrscht in der Regel mildes Klima, dort muss man immer mit Nebel rechnen. Namib Naukluft Park: Will man bei der Fahrt von Swakopmund nach Windhuk von der C 28 abweichen (Welwitschia-Route), benötigt man ein Permit des Ministry of Environment an Tourism, das für 6 € (Fahrzeug und zwei Personen) erhältlich ist im Woer-
mannhaus an der Ritterburg in Swakopmund. Auch für die Campsites braucht man ein Permit. Auch erhältlich in Windhoek, 189 Independence Avenue, Tel. 061/23 69 75, resortsi@mweb.com.na. Etosha Nationalpark: Eintritt für zwei Personen kostet ca. 7 €, eine empfehlenswerte Karte mit allen Wasserstellen ist für 1 € zu haben. Alle Straßen im 22.270 km2 großen Reservat sind gute, mit feinem Kalahari-Kalk gedeckte Schotterstraßen. Das östliche von Lindequist Gate ist 545 km von Windhuk entfernt, das südwestliche Andersson Gate 431 km, dazwischen liegen 165 km innerhalb des Parks. Petrified Forest/Twyfelfontein: Der Versteinerte Wald zwischen Khorixas und Twyfelfontein darf nur mit einem Führer besucht werden, für den /für 1–5 Personen) 4 € zu zahlen sind. Auch für die Felsgravuren ist ein Führer obligatorisch. Literatur: Neu erschienen: Baedeker Allianz Reiseführer Namibia, 269 Seiten, Reiseführer und Karte als Set in einer Klarsichthülle, 15,95 €. – Stefan Loose Travel Handbücher, Namibia, von Livia und Peter Pack, 424 Seiten, 21,95 €. Nicht ganz so aktuell aber für Selbstfahrer nach wie vor unschlagbar: Touren-Manual Verlag, Namibia. 352 Seiten. Erhältlich gegen Einsendung von bei Christian Pehlemann, Hatzfelder Weg 32, 81476 München. Informationen: Das Fremdenverkehrsamt gibt eine sehr informative Broschüre heraus Namibia. Schauspiel der Natur. Sowie Welcome to Namibia, Tourist Accomodation and Info Guide 2003. Das Ministerium für Umwelt und Tourismus ist zu finden unter www.namibiawildliferesorts.com
Viehtränke, an der allerdings keine Rinder zu sehen sind. Mahaliweber sind zu beobachten, die Erbauer der ruppigen Nester hoch in den Bäumen, ein blauer Riesenglantzstar lässt sich auf dem Zaun nieder oder ein Kronenkiebitz mit seinen roten Beinen. Europäische Vögel fliegen meist weiter nach Südafrika, da Namibia zu trocken ist. Zwischendurch huscht ein Schabrackenschakal an die Tränke, gefolgt von einer Familie Warzenschweine, die ihre Schwänze wie Antennen in die Luft strecken, ein köstlicher Anblick. Dann beeilen wir uns, ins Camp zu gelangen, als ein Gewitter innerhalb weniger Minuten 50 mm Niederschlag beschert. Ein seltenes Ereignis, von den Farmern sehnlichst erwartet. Weil im Süden Namibias vor allem Schafe gezüchtet werden, sind die Zäune dort zum Schutz vor Schakalen viel engmaschiger, was den Wildwanderungen im Wege steht. Die Rinderwirtschaft im Norden schränkt die Bewegungsfreiheit von Oryx, Kudu, Springbock und Warzenschwein weniger ein. Während Gefleckte Hyänen und Löwen dort bereits ausgerottet sind, leben 95 Prozent der Geparden auf kommerziellem Farmland, ihre Gesamtpopulation wird auf 3000– 5000 Tiere in Namibia geschätzt. Doch gerade das wollen die Biologen herausfinden: Wie viele Geparden es gibt im Land? Eine schwierige, zeitintensive Arbeit, wie die Vielzahl von Diplomarbeiten und Doktorarbeiten vermuten lässt, die gerade im Entstehen sind oder schon geschrieben wurden. Nun, vielleicht bringen die Helfer von Biosphere Expeditions die Forscher ein Stück weiter. ▲