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MEINE 11 BUNDESTRAINER FÜR EINEN TAG


> IMPRESSUM Editorial Design Simon Birke Sommersemester 2010 Hochschule Mannheim


DAS KANN ICH AUCH ! > BUNDESTRAINER FÜR EINEN TAG Wer kennt es nicht, die deutsche Fußballnationalmannschaft spielt einmal wieder ein durchwachsendes bis schlechtes Spiel und der Nationaltrainer hat nach eigener Meinung alles falsch gemacht. Wenn das Team dann auch noch verliert ist der Unmut und die Enttäuschung bei den Zuschauern im Stadion oder vor dem Fernseher groß. „Der hätte wechseln müssen“, „warum steht der Fliegenfänger im Tor“, „der trifft doch in 100 Jahren nicht“, „die spielen doch wieder viel zu defensiv“. In diesem Moment gibt es in Deutschland gefühlt 80 Mio. Bundestrainer. Wahrscheinlich hätte der eine oder andere aus dieser geballten Trainerschaft sogar Erfolg gehabt. Mit einer für den Gegner überraschenden Taktik, einer Motivationsflut vor dem Spiel oder dem Vertrauen in einen bisher nicht berücksichtigten Spieler kann das Spiel schnell anders verlaufen. Doch wie kann man seinem Fußball(nicht)wissen Gehör verschaffen? Genau an diesem Punkt ist mir die Idee für dieses Magazin gekommen. Wieso sollte man nicht die Meinungen oder Ansichten anderer Menschen zur Fußballnationalmannschaft erfahren? Was wäre wenn der Elektromeister um die Ecke plötzlich Nationaltrainer wäre? Kann man diese Aufgaben nicht auch mit 19 erfolgreich ausfüllen? Ist überhaupt Fußballwissen von Nöten? Die Antwort können Sie nun als Leser selbst treffen. Auf den folgenden Seiten werden 11 Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Berufen kommend für einen Tag Bundestrainer sein. Jeder ist hoch motiviert. Doch wer hätte mit seinen Entscheidungen auch Erfolg? Viel Freude bei Ihrer Analyse. Simon Birke


INHALTSVERZEICHNIS 11 BUNDESTRAINER IM PORTRAIT



JAN BIRKE (19) - ABITURIENT FUSSBALLFACHMANN UND BVB-FAN > EIN KINDHEITSTRAUM VON MIR Jan Birke ist ein begeisterter Fußball-Fan, der am liebsten jede zweite Woche auf der Südtribüne im Dortmunder Signal-Iduna-Park stehen würde. Aufgrund der Entfernung zu Heidelberg gelingt ihm das aber leider nur selten. Wenn er dann aber mal mit 25.000 Fans auf der Südtribüne steht, dann wird Stimmung gemacht bis die Stimme weg ist. Jan interessiert sich aber nicht nur für seinen Verein BVB, sondern schaut auch regelmäßig Spiele aus Spanien, Italien oder England. Der tägliche Besuch auf den Fußballportalen ist Pflicht. Bei neuen Transfers ist er stets der richtige Ansprechpartner. In der Freizeit spielt Jan Birke auch gerne selbst Fußball - in der Halle oder auch auf dem Hartplatz. Wenn er dort nicht siegreich vom Feld geht, dann auf jeden Fall bei dem Spiel „FIFA 2010” auf der Playstation 3.

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> Hallo Herr Birke, erst einmal herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainer. Wie fühlen Sie sich? Großartig. Mir fehlen immer noch die Worte. Es ist für mich eine Ehre, mit dieser Mannschaft die WM beschreiten zu dürfen. Dieses Amt war ein Kindheitstraum von mir. > Man sagt oft „neue Besen kehren gut“. Was möchten Sie auf Dauer verändern oder soll alles beim Alten bleiben?

Die Nationalspieler müssen häufiger zusammen trainieren, auch während der Saison. Nur so können gezielt Standardsituationen oder Laufwege trainiert und verinnerlicht werden. Wahrscheinlich wird Uli Hoeneß darüber nicht begeistert sein, das ist mir aber egal. Ich bin der Chef. > Wie verhalten Sie sich auf oder neben der Trainerbank? Während dem Spiel gehe ich die Linie auf und ab. Meistens bin ich dabei aber eher ruhig. Wenn es darauf ankommt, dann bin ich lautstark dabei. Die Mannschaft braucht das. > Jogi Löw trägt gerne Schal, Otto Rehagel fühlt sich in seinem Trainingsanzug wohl. Was tragen Sie? Ich muss mich wohl fühlen, bin also kein Fan von Anzügen. Es sollte eher sportlich sein, Hose und Poloshirt. > Welcher Fußballverein hat es Ihnen eigentlich angetan? Das ist Borussia Dortmund. Schwarz-Gelb für immer. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Mein erstes Spiel auf der Südtribüne. Das war im Jahr 2008 und Dortmund spielte gegen Hoffenheim im DFB-Pokal Viertelfinale. Die Stimmung war unbeschreiblich. Zu meiner Freude hat der BVB das Spiel 3:1 gewonnen. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Danke. Diese Mannschaft wird Großes vollbringen.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Wiese - Aogo, Mertesacker, Westermann, Lahm Podolski, Khedira, Schweinsteiger, Müller, Özil Gomez Taktik „Bastian und Sami verhindern in der Zentrale frühzeitig die Angriffe der Gegner. Özil genießt vorne alle Freiheiten und soll zusammen mit Müller und Podolski den Stoßstürmer Gomez mit Pässen füttern oder durch Kombinationsspiel selbst Chancen kreieren. Die Abwehr wird nicht auf Abseits spielen, sondern stets die Zweikämpfe suchen.” Weltmeistertipp Deutschland - 2:1 gegen Spanien

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STEFFEN KLINK (32) - STATISTIKER BAYERN-FAN DURCH UND DURCH > BUNDESTRAINER BIS ANS LEBENSENDE Steffen Klink ist Fan des deutschen Rekordmeisters Bayern München durch und durch. Seit er sich überhaupt an irgendetwas erinnern kann, schlägt sein Herz für Bayern. In seiner Freizeit spielt Steffen regelmäßig Fußball. Er ist der Meinung, dass die Welt ohne Fußball viel ärmer wäre.

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> Guten Tag Herr Klink, Glückwünsch zu ihrer Ernennung. Wie fühlen Sie sich jetzt, was geht Ihnen durch den Kopf ? Es fühlt sich richtig genial an. Ich habe nun wahrscheinlich den besten Job, den man in Deutschland überhaupt bekommen kann. Natürlich spürt man auch einen enormen Druck als Verantwortlicher für eine ganze Fußballnation. > Was sind nun Ihre genauen Pläne? Gibt es Änderungen? Ich werde Oliver Bierhoff und Andreas Köpke entlassen und Sepp Maier wieder als Torwarttrainer reaktivieren. > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Auf der Trainerbank bin ich sehr emotional. Bei Interviews gebe ich dann aber direkte und sachliche Antworten. Bei unberechtigter Kritik seitens der Medien bin ich schnell genervt und lasse das die Presse auch spüren. > Haben Sie gewisse Vorstellungen wie ein Trainer auszusehen hat bzw. welches Outfit bevorzugen Sie auf der Bank?

Ganz klar bevorzuge ich den Klassiker schlechthin: Anzug und Krawatte. Da ich in der Öffentlichkeit stehe sollte alles natürlich nur vom Feinsten sein. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Da gibt es sehr viele. Es fällt mir sehr schwer eines davon auszusuchen. Aber das Finale 1990 zwischen Deutschland und Argentinien zählt schon zu meinen absoluten Highlights. Der präzise geschossene Elfmeter von Andi Brehme in der 85. Minute zum 1:0 bescherte uns den 3. Weltmeistertitel. > Vielen Dank für das Interview. Sie haben das letzte Wort. So lange ich als Bundestrainer Erfolg habe und sich die Mannschaft konstant weiterentwickelt, werde ich den Job bis an mein Lebensende machen.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Butt - Badstuber, Mertesacker, Friedrich, Lahm Schweinsteiger, Khedira, Özil - Podolski, Cacau, Müller Taktik „Ich habe ein 4-3-3 System gewählt. Im Tor steht Butt, da er eine überragende Saison bei Bayern gespielt hat und meiner Meinung nach ist ein erfahrener Torhüter wichtig. In der Abwehr lasse ich Lahm und Badstuber ihre Außenverteidigerrolle variabel spielen, d.h. mal spielt Lahm rechts und Badstuber links und umgekehrt. Im defensiven Mittelfeld spielen Schweinsteiger und Khedira, die im Mittelfeld die Räume sichern sollen. Özil spielt bei mir eine klassische Nr. 10 mit allen Freiheiten. Im Sturm setze ich auf zwei Außenstürmer: Podolski links und Müller rechts. Cacau ist mein Mittelstürmer, der sich auch mal einen Ball aus dem Mittelfeld holt.” Weltmeistertipp Deutschland gewinnt gegen Brasilien 1:0

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JANINE KALBRUNNER (11) - SCHÜLERIN JUNGE STÜRMENDE TORWÄRTIN > BRÜLLE ÖFTER RUM Janine Kalbrunner spielt selbst Fußball. Beim TSV Handschuhsheim wird sie als Torwart oder Stürmer eingesetzt. Privat schaut Janine Spiele der Bundesliga, WM und EM. Ihr Lieblingsspieler ist Lukas Podolski, der „leider von München wieder nach Köln“ gewechselt ist.

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> Hallo Fräulein Kalbrunner, Glückwünsch zum Amt der Bundestrainerin. Sie sind die jüngste Trainerin der Geschichte des deutschen Fußballbunds. Wie fühlen Sie sich? Was für eine Überraschung. Es ist schön aber auch aufregend. Man weiß nicht wie die Spiele ausgehen werden. > Haben Sie sich schon Gedanken über ihre erste Amtshandlung machen können? Was wird anders werden? Ich würde Frauen und Männer in einer gemischten Mannschaft spielen lassen. Leider sind die Männer vom Körperbau stärker, daher wird das wohl nichts. Mal schauen. > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Ich bin ein ziemlich aufgeregter Mensch und brülle öfter rum. Den Spielern möchte ich immer Mut zusprechen und Tipps geben, damit wir gewinnen können. An der Linie renne ich hin und her und wechsle sofort Spieler aus. Dazu passt auch, dass ich einen Trainingsanzug trage.

> Welcher Fußballverein hat es Ihnen eigentlich angetan? Bayern München. Mein Lieblingsspieler ist Miroslav Klose. > Welches Fußballerlebnis fanden Sie am spannendsten? Spannend war für mich die Situation, als Michael Ballack von Kevin-Prince Boateng gefoult wurde und man nicht wusste ob er bei der Weltmeisterschaft mitspielen könnte. > Vielen Dank für das Interview. Möchten Sie den vielen Fans im ganzen Land noch etwas mitgeben, vielleicht ihr Motto? Heiter weiter und Spieler glaubt an Euch.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Neuer - Mertesacker, Friedrich - Schweinsteiger, Lahm, Marin, Gomez - Cacau, Özil, Podolski, Klose Taktik „Die Spieler sollen offensiv spielen, was auch zu ihnen passt. Vor dem Tor sollen sie sich trauen auch selbst zu schießen. Özil, Podolski, Schweinsteiger, Lahm und Neuer sind sehr wichtig. Denn ohne sie wäre die Mannschaft nur halb so gut.” Weltmeistertipp Argentinien - Deutschland 2:1

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JÖRG WEIDNER (44) - SYSTEMADMINISTRATOR VUVUZELASPIELER MIT FLATRATE > SHIT HAPPENS Jörg Weidner ist fußballinteressiert. Die Ergebnisse, besonders während der WM, hat er immer parat. Entweder schaut er selbst Fern oder nutzt verschiedene Live Streams und Live-Ticker auf dem PC oder iPhone. Als Trompeter besitzt er eine Vuvuzela und nutzt diese auch um die deutsche Mannschaft anzufeuern.

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> Guten Tag Herr Weidner, herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainer. Wie fühlen Sie sich nun? Es ist eine große Aufgabe bei 80 Mio. Konkurrenten im Land, die sowieso alles besser wissen. Aber ich freue mich. > Haben Sie sich schon Gedanken über ihre erste Amtshandlung machen können? Was wird anders werden? Ich möchte die Passstärke der Deutschen verbessern. Das alte Manko ist, dass die Pässe nicht ankommen. Der CoTrainer Hans-Dieter Flick wird auf jeden Fall bleiben, denn er wohnt in Bammental Da habe ich mal gearbeitet. > Wie verhalten Sie sich auf der Bank und an der Linie? Ich bin locker und unkompliziert. Man kann sagen, dass ich ein Kumpeltyp bin. Wie ich an der Linie bin? Puuh. Ich bin wohl eher der ruhige Typ. Meine Stimme ist nicht so laut. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert?

Das war ein Ligapokalspiel in Mannheim. Es spielte Berlin gegen Schalke und Berlin hat gewonnen. Ich selbst hatte ein Sitzplatz im Stadion. Mit dem Blick durch das Fernglas habe ich Rudi Völler, damaliger Teamchef der Nationalmannschaft und Vorgänger von mir, gesehen. > Welcher Fußballverein hat es Ihnen eigentlich angetan? Das ist 1899 Hoffenheim. Die Saison lief nicht optimal. Aber „Shit happens“. In der nächsten Spielzeit sehe ich sie wieder weiter oben. Europa League muss das Ziel sein, denn das Potential ist da. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Ich bedanke mich und hoffe, dass die nächsten 20 Weltmeistertitel gebongt sind.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Neuer - Lahm, Friedrich, Tasci, Jansen - Marin, Schweinsteiger, Khedira, Özil - Cacau, Podolski Taktik „Die Mannschaft soll nicht zu defensiv spielen. Die Flügelspieler werden das Spiel schnell machen und Vorne für Gefahr sorgen. Lahm soll Marin in der Offensive tatkräftig unterstützen. ” Weltmeistertipp Deutschland - Brasilien 2:1

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STEFFEN MERKEL (23) - MECHATRONIKER NICHT-AKTIVER MIT FUSSBALLHERZ > HART ABER GERECHT Steffen Merkel spielt selbst nicht aktiv Fussball. Wenn es ihm möglich ist spielt er mit Freunden ab und zu am Wochenende, sofern dies seine Kondition zulässt. Die Bundesliga verfolgt er immer wieder nebenbei, jedoch fühlt er sich mit keinem Verein zu 100% verbunden. Spitzenspiele der Bundesliga schaut sich Steffen hin und wieder an, dann auch gerne live im Stadion. Sobald die Nationalmannschaft Deutschlands spielt schlägt sein Fussballherz höher.

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> Guten Tag Herr Merkel, Glückwünsch zur ihrem neuen Amt. Wie fühlen Sie sich nach der Entscheidung des DFB? Einerseits grandios die besten Spieler der Nation trainiern und aufstellen zu dürfen. Andererseits versprüre ich den großen Erfolgsdruck der auf mir lastet. Es ist schwierig die perfekte Auswahl aus einem Pool voller guter Talente zu treffen. > Da sie nun erst kurz das Amt des Bundestrainers tragen, sind sie bestimmt noch sehr motiviert. Möchten sie etwas bestimmtes durchsetzten? Was ist ihte erste Amtshandlung? Weltmeister werden! > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Ich würde mich als zielstrebigen und ehrgeizigen Trainer einstufen. Die Trainingseinheiten sind hart, doch nehm ich

mir auch Zeit um mit meinen Schützlingen zu sprechen. > Der bisherige Nationaltrainer, Jogi Löw, trägt ja gerne Schal. Selbst bei 25 Grad Außentemperatur kann er sich nicht davon trennen. Wie sieht das bei Ihnen aus, haben sie gewissene Vorstellungen wie ein Trainer auszusehen hat? Da ich wie mein Vorgänger ein großer Fan von Halsbekleidung bin, würde ich mich seinem Kleidungsstil wahrscheinlich anpassen. Vielleicht ein bisschen mehr Farbe. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Das Sommermärchen 2006 im eigenen Land. > Vielen Dank für das Interview. Möchten Sie den vielen Fans im ganzen Land noch etwas mitgeben, vielleicht ihr Motto? Das Leben ist kein Ponyhof. Das ist hart, aber gerecht!


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Butt - Badstuber, Friedrich, Mertesacker, Lahm Schweinsteiger (K.), Khedira, Özil - Podolski, Cacau, Müller Taktik „Ich bin überzeugt, dass ein bunter Mix aus turniererfahrenen und frischen Spielern uns zum Erfolg bringen wird. Für den Sturm und speziell für das Mittelfeld habe ich Spieler gewählt, die auch mal den Mut aufbringen auf das Tor zu schießen. Das schüchtert zum einen den Gegner ein und zum anderen stärkt es das Team, die Hemmungen lösen sich.” Weltmeistertipp Brasilien - Deutschland 0:1 nach Verlängerung

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IRIS WICK (35!?) - DIPLOMVERWALTUNGSWIRTIN ALLE 4 JAHRE EINE PUBLIC VIEWERIN > FRAUEN DER SPIELER AUF DIE BANK Iris Wick hat eigentlich nur während der Weltmeisterschaft einen Bezug zum Fußball. Dies liegt vor allem am Public Viewing. Sonst schaut sie „so einen Kram nicht“. Deswegen hat sie auch keinen Lieblingsverein. Wenn sie jemanden bejubelt, dann ist das die deutsche Nationalmannschaft.

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> Hallo Frau Wick, herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainerin. Wie ist die Situation für Sie? Ungewöhnlich, herausfordernd und interessant. Ich bin ziemlich überrascht über die plötzliche Ernennung des DFB. > Was sind Ihre genauen Pläne, wie werden sie vorgehen? Ich werde die Frauen und Freundinnen der Spieler mit auf die Bank setzen. Sie sollen die Spieler anfeuern, so sind sie auch nicht so alleine. Dann strengen sie sich mehr an. > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Ich bin eher ruhig, witzig und verständnisvoll. Neue Ideen von anderen möchte ich fördern und für jeden ein offenes Ohr haben. Die Anliegen der Mannschaft nehme ich an und jeder Spieler wird wertgeschätzt. Wichtige Dinge kläre ich grundsätzlich in der Kabine. Der Kapitän gibt während dem Spiel meine Anweisungen an die anderen Spieler weiter. Wir halten immer Blickkontakt.

> Jogi Löw trägt gerne Schal, Otto Rehagel fühlt sich in seinem Trainingsanzug wohl. Was tragen Sie denn gerne? Nicht mit Schlips. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Das Spiel Deutschland gegen Italien bei der WM 2006. Ich selbst war in Frankfurt beim Public Viewing. Die Menge war richtig impulsiv, das fande ich gut und hat Spaß gemacht. Den Teamgeist der Mannschaft hat man gesehen. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Auf zum Happy End.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Neuer - Badstuber, Podolski, Boateng, Özil - Lahm, Khedira, Aogo - Cacau, Schweinsteiger, Klose Taktik „Die Spieler müssen den Überblick bewahren und sollen den Ball nicht unnötig rumspielen. Ziel ist es den Ball taktisch zu verteilen. Ab der Mittellinie sollen die Spieler blitzschnell aufs Tor schießen. Wichtig ist Schweinsteiger. Er kann fix laufen und kommt dadurch weiter. Bei Klose ist das ähnlich.” Weltmeistertipp Deutschland - Portugal 2:1

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CHRISTIAN DANZ (23) - DESIGNSTUDENT FUSSBALLNEULING MIT VISIONEN > KAHN IS BACK Christian Danz hat prinzipiell kein Interesse für Fußball. Jedoch hat man ihn auch schon bei dem fakultätseigenen Fußballturnier, dem Schluricup, gesegen. Natürlich als Zuschauer. Ähnlich war es auch in der Schule. Dort hat sich Christian vor dem Fußballspielen immer erfolgreich gedrückt. Dagegen war er beim Hockey immer mit vorne dabei. Das einen oder andere Schienenbein hat dann Bekanntschaft mit seinem Schläger gemacht. Jedoch gibt es für Christian Danz auch Momente, wo er sein Fußballdesinteresse verliert: Bei Welt- und Europameisterschaften.

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> Hallo Herr Danz, erst einmal herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainer. Wie fühlen Sie sich? Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Vorrunde überstehen werden. Jedoch habe ich immer wieder Zweifel ob ich dieser großen Aufgabe gewachsen bin. Ich hoffe, dass ich die Erwartungen von Fußballdeutschland erfüllen werde. > Man sagt oft „neue Besen kehren gut“. Was möchten Sie auf Dauer verändern oder soll alles beim Alten bleiben? Ich würde Oliver Kahn, den Affen, wieder rekrutieren. Er hat ganz gute Dienste geleistet. Außerdem würde ich unter dem Volk berdruckte Fußballfähnchen verteilen.

Auf diesen steht dann: „Wenn nicht heute, dann morgen“. > Wie verhalten Sie sich auf oder neben der Trainerbank? Mein Führungsstil ist sehr regide. Genauer gesagt bin ich immer streng und dominant. Auf mein Lebensmotto lege ich sehr viel Werrt: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Das war ganz klar die Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Bei dem Halbfinalspiel Deutschland gegen Italien in Dortmund habe ich fast einen Herzinfakt bekommen. Meine Nerven haben total versagt. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Wenn wir über die Vorrunde hinauskommen, dann werde ich Bayerntrainer.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Kahn - Gomez, Boateng, Schweinsteiger, Friedrich, Neuer - Klose, Cacau, Podolski - Aogo, Lahm Taktik „Bei uns muss die Verteidigung schon am gegnerischen Tor beginnen. Details siehe Skizze.” Weltmeistertipp Slowenien - Slowakei 5:8

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MANUEL LISZY (31) - ELEKTROMEISTER VEREINSLOSER FUSSBALLGUCKER > LOCKER DURCH DIE HOSE ATMEN Manuel Liszy bezeichnet sich selbst eher als „Fussballgucker“. Vor dem Fernseher schaut er sich gerne die großen Turniere an. Aber auch das Saisonfinale der Bundesliga interessiert ihn. In letzter Zeit spielt Manuel sogar hin und wieder selbst mit dem runden Ball. Sympathien für einen bestimmten Verein besitzt er nicht.

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> Hallo Herr Liszy, erst einmal herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainer. Wie fühlen Sie sich? Der Erfolgsdruck ist groß, sehr groß. Das spüre ich. Die Medien, mein eigener Antrieb und die vielen Fans verteilt über das ganzen Land treiben mich an. Ich muss einfach Erfolg haben. > Man sagt oft „neue Besen kehren gut“. Was möchten Sie auf Dauer verändern oder soll alles beim Alten bleiben? Ich suche zuerst einmal einen vernünftigen Torwart aus. Außerdem muss in die deutsche Nationalmannschaft unbedingt Ordnung und Kontinuität gebracht werden. > Wie verhalten Sie sich auf oder neben der Trainerbank? Egal was passiert, meine Devise lautet: „Immer locker durch die Hose atmen.“ Mein Ziel ist es immer Souveränität auszustrahlen. Damit kann ich gewährleisten, dass mich die Spieler in der Mannschaft akzeptieren und respektieren.

> Der bisherige Nationaltrainer, Jogi Löw, trägt ja gerne Schal. Selbst bei 25 Grad Außentemperatur kann er sich nicht davon trennen. Wie sieht das bei Ihnen aus, haben sie gewissene Vorstellungen wie ein Trainer auszusehen hat? Meine Kleidung ist immer dem Anlass entsprechend. Auf dem Platz bevorzuge ich es eher sportlich, ansonsten bin ich ordentlich gekleidet und versuche seriös aufzutreten. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Das war die Welmeisterschaft vor 4 Jahren in Deutschland. Das hautnahe Erleben der WM und die Stimmung in der Mannschaft bzw. im ganzen Land war einmalig. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Egal wie die Weltmeisterschaft in Südafrika ausgeht, sollten wir als Vertreter unseres Landes einen positiven Eindruck hinterlassen.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Neuer - Tasci, Friedrich, Mertesacker, Lahm - Marin, Schweinsteiger, Khedira, Trochowski - Cacau, Gomez Taktik „Bei der Taktik habe ich eine genaue Vorstellung: eine Viererabwehrkette, zwei defensive und zwei offensive Mittelfeldspieler sowie zwei Spitzen. So werden wir meiner Meinung nach den meisten Gegnern gerecht.� Weltmeistertipp Argentinien - Spanien

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JULIA STEUDLE (21) - FINANZSTUDENTIN BEGEISTERTE ZUSCHAUERIN DER EM UND WM > AUTOKORSOS FÜR DEN WELTMEISTER Julia Steudle schaut mit Begeisterung die Spiele der Weltmeisterschaften und der Europameisterschaften, sowie sonstige Länderspiele. Mittlerweile interessiert sie sich auch für einige Bundesligaspiele.

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> Hallo Frau Steudle, Glückwünsch zum Amt der Bundestrainerin. Sie sind in der Geschichte des deutschen Fußballs die erste Frau, die dieses Amt trägt. Wie fühlen Sie sich? Es fühlt sich sehr gut an, da ich meine Erfahrungen nun an meine Spieler weitergeben kann. Durch ständige Motivation kann ich hoffentlich sehr viel bei ihnen bewirken. > Was sind Ihre genauen Pläne, wie werden sie vorgehen? Zuerst einmal werde ich mit dem gesamten Team in ein Trainingslager fliegen. Dort können sich die Spieler besser kennen lernen und ich habe die Möglichkeit mit meinem Trainerstab effektive Trainingseinheiten durchzuführen. Außerdem wäre es möglich bestimmte Konstellationen zu testen, um dann die beste Aufstellung bestimmen zu können. > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Ich motiviere meine Spieler und gebe ihnen alle meine Tipps und Erfahrungen weiter, damit immer gute Spiele zustande kommen. Dennoch würden die Trainings sehr anstren-

gend sein und alle Spieler müssten an ihre Grenzen gehn. > Jogi Löw trägt gerne Schal, Otto Rehagel fühlt sich in seinem Trainingsanzug wohl. Was tragen Sie? Mein Kleidung wäre wohl eher lässiger, also kein Hosenanzug. Mein Erkennungszeichen wäre meine roten Turnschuhe und meine Freudensprünge bei jedem WM-Tor. > Welcher Fußballverein hat es Ihnen eigentlich angetan? Da ich aus Schwaben komme, sympathisiere ich schon für den VFB Stuttgart. Jedoch hat mir diese Saison auch Bayern München gut gefallen. Besonders Robben hat mir gefallen. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Das Spiel Deutschland gegen die Türkei bei der EM 2008, als wir ganz knapp noch 3:2 gewonnen haben. Und das Spiel Deutschland gegen Argentinien bei der WM 2006 mit der Zitterpartie beim Elfmeterschießen zum Schluss. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Ich freue mich auf eine tolle, mitreißende und spannende WM, viele gewonnene Spiele mit anschließenden Autokorsos und mit Deutschland als Weltmeister.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Butt - Lahm, Mertesacker, Badstuber - Schweinsteiger, Khedira, Özil - Cacau, Podolski, Müller, Kießling Taktik „Das Team besteht aus erfahreneren und jüngeren Spielern, die zum 1. Mal bei einer WM teilnehmen. Die Spieler werden stark in die Offensive gehen und sich damit schon in den ersten Minuten beim gegnerischen Team Respekt verschaffen. Vor allem die 4 Spieler im Sturm sind perfekt aufeinander abgestimmt und wenden mehrere Taktiken an um möglichst schnell die erwünschten Tore zu erzielen.” Weltmeistertipp Deutschland gegen Italien, dieses Mal 2:1

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GÜNTER BECK (79) - METZGERMEISTER IN RENTE INTERESSIETER EHEMALIGER HOBBYKICKER > NICHT WIE EIN KASPER HERUMSPRINGEN Günter Beck besitzt aufgrund seiner Familie, besonders wegen seiner Enkel, eine positive Einstellung zum Fußball. Dabei hält er es für sehr wichtig, dass Gewalt auf dem Fußballfeld und im Stadion keinen Platz finden. In seiner Jugendzeit spielte Günter Beck auch gerne selbst mit Freunden Fußball. Die Sportschau weckt bei ihm größtes Interesse. Weitere Ergebnisse entnimmt er der Presse.

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> Guten Tag Herr Beck, herzlichen Glückwünsch zur neuen Aufgabe als Bundestrainer. Wie fühlen Sie sich gerade? Ich sehe es als Ehre an. Bin mir aber bewusst, dass damit eine große Verantwortung verbunden ist. Immer wieder kommt es vor, dass man bei seiner Arbeit von der Presse zerrissen wird. Das finde ich nicht gut. Aus der Vergangenheit weiss man, dass wir in Deutschland 80 Mio. Bundestrainer haben. > Haben Sie sich schon Gedanken über ihre erste Amtshandlung machen können? Was wird nun anders sein? Zunächst einmal werde ich eine Mannschaftsbesprechung einberufen, um die ganzen Spieler besser kennen zu lernen. Für sehr wichtig erachte ich auch die Ernennung eines kompetenten und mir loyalen Trainerstabs. > Wie verhalten Sie sich als Trainer und wie treten Sie auf ?

Es ist wichtig, dass sich ein Bundestrainer korrekt kleidet. Trainingsanzug lehne ich generell ab. Außerdem halte ich es für wichtig, dass man den Platz auf der Bank hält und nicht wie ein Kasper an der Linie herumspringt. Wutausbrüche sind meiner Meinung nach vollkommen ungeeignet. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Die Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land. Die Begeisterung der vielen Menschen hat auch mich mitgerissen. Höhepunkt war das Spiel Deutschland gegen Argentinien, bei dem Deutschland im Elfmeterschießen gewonnen hat. An diesem Abend war ich mit dem Auto unterwegs. Lange Staus, hervorgerufen von feiernden Fans, haben mich aufgehalten. Trotzdem fühlte ich mich inmitten der Hupkonzerte und Jubelsänge der Menschen einfach wohl. > Welcher Fußballverein hat es Ihnen eigentlich angetan? Das ist 1899 Hoffenheim. Trotz einer doch enttäuschenden Saison bleibt dieser Verein meine liebste Mannschaft. > Vielen Dank für das Interview. Alles Gute für die WM. Es wird mir ein Anliegen sein, in der kommenden Zeit meine Kräfte und Fähigkeiten für die Nationalmannschaft einzusetzen.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Neuer - Badstuber, Jansen, Lahm - Marin, Khedira, Özil, Schweinsteiger - Cacau, Klose, Kießling Taktik „Ich bin immer für eine offensive Spielweise. Darum habe ich 3 Stürmer gewählt, wobei Cacau etwas nach hinten versetzt ist. Die Spieler sollen das von mir trainierte Kurzpassspiel umsetzen. Für sehr positiv halte ich es junge Spieler einzusetzen, ohne dabei auf erfahrene Spieler zu verzichten. Jansen halte ich aufgrund seiner Geschwindigkeit für sehr zweikampfstark.” Weltmeistertipp Brasilien - Argentinien 2:0

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SARAH HOFFMANN (27) - SALES MANAGERIN HEIMATVERBUNDENE FUSSBALLSCHWESTER > EIN ZIEL UND EINE GRUNDEINSTELLUNG Sarah Hoffmann in langsam in das Thema Fußball hineingewachsen. Dafür war vor allem ihr großer Bruder verantwortlich. Ihr Lieblingsverein ist aufgrund der Verbundenheit zu ihrer Heimat 1899 Hoffenheim.

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> Hallo Frau Hoffmann, herzlichen Glückwünsch zum Amt der Bundestrainerin. Wie fühlen Sie sichim Moment? Es ist ein schönes Gefühl wenn man Erfolg hat, aber umso deprimierender wenn nicht. Man hat eine hohe Verantwortung und immer das gleiche Ziel: Tore, Tore und Tore. Das kann sehr belastend sein. Dafür erlebt man in keinem anderen Beruf eine solche Euphorie und Glückseligkeit bei einem Sieg. Ein Erfolg, bei dem das gesamte Land mitjubelt und hinter einem steht. Dafür lohnt es sich zu kämpfen und im wahrsten Sinne des Wortes am Ball zu bleiben. > Was sind Ihre genauen Pläne, wie werden sie vorgehen? Face-to-face Gespräche mit jedem einzelnen Spieler führen. > Was für ein Trainer sind sie, charaktisieren sie sich. Vom Charakter her habe ich eine positive Grundeinstellung, Einfühlungsvermögen und hohe Begeisterungsfähigkeit gegenüber anderen Menschen. Offenheit, Ehrlichkeit und Respekt sollen für das gesamte Team an erster Stelle stehen.

> Jogi Löw trägt gerne Schal, Otto Rehagel fühlt sich in seinem Trainingsanzug wohl. Was tragen Sie denn gerne? Ich nehme mich beim Outfit zurück, meine Kleidung ist sportlich. Denn das Team steht immer im Vordergrund. > Welches Fußballerlebnis hat sie am meisten begeistert? Der Sieg der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag gegen England im Achtelfinale der WM 2010. Die Mannschaft war eine Einheit und hat das ganze Land mitgezogen. > Vielen Dank. Haben Sie noch ein Schlusssatz für uns? Eine erfolgreiche Mannschaft ein Ziel und eine Grundeinstellung verinnerlichen. In allem anderen kann sie grundverschieden sein.


> AUFSTELLUNG DER 1. MANNSCHAFT Aufstellung Butt - Jansen, Mertesacker, Friedrich, Lahm - Özil, Schweinsteiger - Podolski, Klose, Cacau, Müller Taktik „Der Torwart ist eine Art Vorbild und Idol für die Mannschaft, daher der erfahrene Jörg Butt. Die Abwehr besteht ebenso aus erfahrenen Spielern, die schnelle Läufer und taktisch erstklassige Spieler sind. Anders die Stürmer. Sie sollen nur eins im Kopf haben: Wo ist der Ball? Wo ist das Tor? Rein damit! Die aufgestellten Stürmer strahlen genau diese Jugendlichkeit und den Enthusiasmus aus. Die Mittelfeldspieler sind technisch überlegen und stehen in enger Verbindung zu den Stürmern. Sie können signalisieren, wann die perfekte Ballvorlage im Anflug ist.” Weltmeistertipp Deutschland - Ghana 3:1

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