Heidi heißt heute Andreas
Sind doch bloß Vitamine Von Marina Küchen
Andreas Krieger war DDR-Leistungssportlerin - damals hieß er Heidi und war ein Mädchen. Zehn Jahre lang gab sein Trainer ihm männliche Hormone. Nun entscheidet das Bundesverwaltungsamt über Entschädigungen für ihn, seine Frau und 300 andere Opfer eines Systems, das Gott spielte
Eigentlich müsste Andreas Krieger ein glücklicher Mensch sein. Vor einem Jahr hat er seine Traumfrau Ute geheiratet. Aber auf seinem Glück liegt ein Schatten - und der macht, dass sein sehnlichster Wunsch unerfüllt bleibt: "Dauerhaft ohne Schmerzen leben, das wäre schon eine tolle Sache." Hinter Andreas Krieger liegen Jahre voller Leid und Seelenqual. Denn Andreas hieß bis 1997 Heidi und war in den achtziger Jahren eine der erfolgreichsten Kugelstoßerinnen der DDR.
Das sportbegabte Mädchen, das Andreas in seinem ersten Leben war, wird als Heidi Krieger am 20. Juli 1965 in Ost-Berlin geboren. Mit den Brüdern tobt Heidi im Freibad Pankow herum. Und fällt als äußerst lebhaftes Kind auf. In der vierten Klasse wird Heidi von einem Talent- sucher des Trainingszentrums Pankow entdeckt. Ab 1976 trainiert sie regelmäßig Leichtathletik. entscheidet = beslutte Bundesverwaltungsamt = Indenrigsministeriet Entschädigungen = erstatning Ihn = ham Traumfrau = drømmekvinde Seelenqual = sjælekvaler Schatten = skygge erfolgreichsten = succesrige sehnlichster = inderligste äußerst = ekstremt unerfüllt = uopfyldt lebhaftes = livlige Dauerhaft = permanente Talentsucher = talentspejder Leid = lidelser Leichtathletik = atletik