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EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

in den letzten Monaten und Wochen konnte man den Eindruck bekommen, dass Homeoffice die Krisenaktion Nummer 1 war. In unserer modernen Leistungsgesellschaft brauchen wir auch eine familienbewusste Unternehmenskultur. Viele Mitarbeiter können sich gut vorstellen, dass Homeoffice für sie eine dauerhafte Einrichtung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeuten kann.

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Wie lassen sich Arbeit und Kinderbetreuung aktuell organisieren? Wer betreut die Kinder, wenn die Eltern oder Alleinerziehende am Arbeitsplatz im Unternehmen sind. Angesichts der unterschiedlichen Regelungen in den Schulen und Kitas nach den Sommerferien haben die Bundesländer nicht unbedingt für klare Vorgaben gesorgt. Für Unternehmen ist es enorm wichtig, die Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten zu erhalten. Viele Eltern wollen auch weiterhin arbeiten, sind aber durch die Betreuung ihrer Kinder vor besondere Herausforderungen gestellt. Deshalb ist es wichtig, sich schnell Gedanken darüber zu machen wie die aktuellen Erfahrungen mit Homeoffice in eine zukunftsfähige Vereinbarkeitsstrategie münden können.

Seit acht Jahren bin ich in der Region Mittelrhein der Ansprechpartner für den gemeinnützigen Verein „Notmütterdienst e.V.“ Es gibt Notlagen, in denen ein Verzicht auf fremde Hilfe kaum möglich ist. Sei es die Betreuung des Kindes aufgrund beruflicher Verpflichtungen oder Krankheit. Ebenso die Hilfe im Haushalt wie Kochen, Einkaufen, Wäsche waschen etc. Hier helfen unsere „Notmütter“ damit der Alltag so ruhig wie möglich weiterlaufen kann.

Als Sprecher der AG familienbewusste Personalpolitik im Koblenzer Bündnis für Familie, erlebe ich sehr oft wie wichtig es ist dafür zu sorgen, dass Mütter und Väter Beruf und Familie in Einklang bekommen. Denn wer von seinem Arbeitgeber in familiären Angelegenheiten unterstützt wird, springt eher bei besonderen betrieblichen Aufgaben ein.

Im Übergang zur neuen Normalität jenseits der Arbeit im Büro ist die Sicherheit in der Flexibilität durch eine klare Unterscheidung von Telearbeit, Homeoffice und mobilem Arbeiten wichtig. Dazu gehören die Erwartungen an Erreichbarkeit, die Sie als Arbeitgeber haben, und die Erwartungen an Grenzen der Erreichbarkeit bei den Beschäftigten.

Edwin Umbach Dienstleistungskoordinator des „Notmütterdienst“ e.V Koblenz Sprecher der AG familienbewusste Personalpolitik beim Bündnis für Familie Koblenz

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