März/April 03/20
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raum-und-wohnen.ch
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CHF 10.00
RAUM UND WOHNEN
— Wohnen in Lissabon — Gartenmöbel — Stauraum & Schränke — Portrait: Barber Osgerby
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WOHNEN — Zwischen Vintage und Moderne 40 Stauraum — Neue Mitbewohner 90 EXTRA — Pool-Position im Garten 62
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Foto: Andreas Graber
EDITORIAL
Mehr Zeit für Musse Zu meinem runden Geburtstag im letzten Herbst habe ich mir einen neuen Garten gewünscht. Einer, der weniger Arbeit bedeutet und mehr Zeit für Musse erlaubt. Also gabs ein Hochbeet, das mir mühsames Bücken erspart und so platziert ist, dass ich bloss zwei, drei Schritte aus der Küche machen muss, um bequem frische Kräuter oder einen Salat zu schneiden. Anstelle von arbeitsinteniven Flächen mit viel Unkraut gibts nun pflegeleichte Beerensträucher und Obstbäume. Ein Teil des Gemüsegartens wich zugunsten von mehr Terrassenfläche, damit meinem Traum eines gemütlichen Sonnenplatzes nichts mehr im Wege steht. Was nun noch fehlt, sind neue Gartenmöbel. Und eine richtig coole Sonneninsel — eine, in der man zu zweit liegen oder sitzen kann, mit schützendem Dach, unzähligen Kissen und viel Beinfreiheit. Das Thema Garten nimmt auch in diesem Heft Platz ein — schliesslich ist bald Frühlingsanfang. Höchste Zeit also, sich nach draussen ins Grüne zu bewegen. Inspiration für neue Outdoormöbel und -accessoires finden Sie ab Seite 62. Die Natur spielt bei unserer Reportage aus Norwegen (Seite 30) ebenfalls eine Rolle — das Haus wurde nämlich quasi um eine alte Eiche herum gebaut, die nun fester Bestandteil der Architektur ist. In unseren Wohnreportagen aus Deutschland und Portugal ist es das Wasser, das die Bewohner in seinen Bann zog. Weshalb, lesen Sie ab Seite 40. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der aktuellsten Ausgabe — wer weiss, vielleicht haben Sie die Gelegenheit, sie draussen an der milden Frühlingssonne zu lesen.
Ursula Bünter, Redaktorin RAUM UND WOHNEN
EN ÉDITION EN ÉDITION LIMITÉE LIMITÉE
treca.com treca.com
INHALT
30
ARCHITEKTUR Norwegen: Im Schutz der Eichen
Inhalt
3/2020
40
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WOHNEN Deutschland: Über dem See
WOHNEN Lissabon: Im Fluss des Lebens
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WORTWECHSEL Marco Levrangi, Geschäftsführer Fast
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TOUR DU MONDE
DEDON COLLECTION RILLY Design by GamFratesi
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INHALT
62
EXTRA Garten: Pool-Position
90
TREND Schränke & Stauraum: Mitbewohner gesucht!
100
TAPETENWECHSEL Oh, Vienna!
84
KÖPFE Barber Osgerby: Stereo Vision
Editorial Impressum Szenenwechsel Dies & Das
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RAUM UND WOHNEN 3/20
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Hier & Jetzt Einblick Garten Werkstück
22 28 58 80
Lesestoff Wohnszene Fokus Preisträger
82 104 110 112
Angesagt 114 Bezugsquellen 118 Ausblick 120 Schlusspunkt 122
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Impressum 03/20 ERSCHEINT AM 12. MÄRZ 2020 – 04/20 ERSCHEINT AM 16. APRIL 2020
RAUM UND WOHNEN ist ein geschützter Titel der ETZEL-VERLAG AG, Cham/ZG, Erscheinungsweise: 10 x jährlich, 45. Jahrgang, RAUM-UND-WOHNEN.CH
HERAUSGEBER Benjamin Stähli
VERLAG VERLAGSLEITUNG: Thomas Stähli, LEITUNG ADMINISTRATION, VERTRIEB, PRODUKTION: Sarah Stähli / ETZEL-VERLAG AG, Knonauerstr. 56, 6330 Cham / ZG Tel.: 041 785 50 85, PC-Konto 50-18850-3 / ETZEL-VERLAG.CH, info@etzel-verlag.ch, FACEBOOK.COM/RAUMUNDWOHNEN.CH
REDAKTION CHEFREDAKTORIN: Kirsten Höttermann: k.hoettermann@etzel-verlag.ch / REDAKTION: Ursula Bünter: ursula.buenter@etzel-verlag.ch Silja Cammarata: silja.cammarata@etzel-verlag.ch / Christine Vollmer: christine.vollmer@etzel-verlag.ch / Hannah Krautwald: hannah.krautwald@etzel-verlag.ch ONLINE: Elke Leibold: elke.leibold@etzel-verlag.ch / KORRESPONDENTIN ITALIEN: Paola Tamborini, paola.tamborini@etzel-verlag.ch
MITARBEITER/-INNEN DIESER AUSGABE Gaëtan Bally / Rebekka Haefeli / Kerstin Rose / Caterina Rancho / Nadia Nordskott / Eva Høydalsvik / Kirsten Visdal / Anne-Catherine Scoffoni / Maria de Moaris Oliveira / Ana Paula Carvalho / Barbara Hallmann / Erika Jüsi / Line Numme
ANZEIGEN DEUTSCHSCHWEIZ: Hansruedi Hofer, Head of Sales & Marketing: hansruedi.hofer@etzel-verlag.ch Marcel Hablützel, Key Account: marcel.h@etzel-verlag.ch / Andreas Jost, Key Account: andreas.jost@etzel-verlag.ch WESTSCHWEIZ: Gabrielle Burnand, info@gb-marketing.ch, Myriam Hofer Glatz, info@alineaedition.ch, 4 Rue de l’Industrie, 1020 Renens, Tel.: 021 634 44 24 ITALIEN: Media & Service, Via Giotto 32, IT-20145 Mailand, Tel.: +39 02 4800 6193, info@it-mediaservice.com SKANDINAVIEN: JB Media International Ltd., Gråbrødretorv 6, 1154 Kopenhagen, Dänemark, Tel.: +45 21 43 75 18, mpe@jbmedia.dk
ANZEIGENADMINISTRATION: LEITUNG ADMINISTRATION: Sarah Stähli, sarah.staehli@etzel-verlag.ch / ANZEIGENDISPOSITION: Kaltrina Shala, kaltrina.shala@etzel-verlag.ch STV. ANZEIGENDISPOSITION: Norina Bühlmann, norina.buehlmann@etzel-verlag.ch
EINZELPREIS / ABONNEMENTE EINZELPREIS: CHF 10.— / Jahresabonnement (10 AUSGABEN) CHF 85.– / Zweijahresabonnement (20 AUSGABEN) CHF 152.– / Schweiz: inkl. 2,5% MWST; AUSLAND: zuzüglich Porto / RAUM-UND-WOHNEN.CH/ABO/, abo@etzel-verlag.ch, Tel.: 041 785 50 60
TITELBILD / LAYOUT & GESTALTUNG TITELBILD: Anne Bråtveit / ART DIRECTOR: Mathias Walker / GRAFIK: Barbara Lehmann, Marc Tobler ASSISTENZ: Susanne Brunner
DRUCKVORSTUFE / DRUCK DRUCKVORSTUFE & BILDBEARBEITUNG: Bytes & Pixel Media GmbH, 6330 Cham / DRUCK: AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier zur Förderung eines nachhaltigen Waldmanagements.
Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit unserer Genehmigung gestattet. Für unverlangt eingesandte Unterlagen und Fotos wird keine Haftung übernommen. © Etzel-Verlag AG, Cham / ZG, 2019 – ISSN 1422-8491 Leserschaftsstudie Mach Basic 2019-1 Leser pro Ausgabe = 125'000 Weitester Leserkreis = 437'000
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SZENENWECHSEL
«Es ist extrem spannend, sich als Florist an der Architektur zu orientieren.»
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THOMAS SPIESS MEISTERFLORIST UND INTERIOR DESIGNER
FOTOS: Gaëtan Bally INTERVIEW: Rebekka Haefeli
Durch die Blume Bereits als kleiner Junge habe ich auf Blumenwiesen winzige Sträusschen gebunden, und schon damals entwickelte ich eine starke Sensibilität für die Natur und ihre Schönheit. Meine Eltern haben meinem Bruder und mir das Flair für Kreativität mitgegeben. Wir hielten uns als Familie oft draussen auf und fuhren in der Freizeit in die Berge, so dass wir Kinder lernten, das Schöne überhaupt zu sehen und zu schätzen. Als ich vor der Berufswahl stand, gab es für mich nur zwei Alternativen: Ich wollte entweder Gärtner oder tiermedizinischer Praxisassistent werden. Zum Glück klappte es nicht mit der Tiermedizin, und ich absolvierte eine Lehre als Gärtner mit Fachrichtung Innenbegrünung. Schon bald war ich im Element. Ich war absolut fasziniert von den exotischen Pflanzen aus dem Urwald und von der extremen Formen- und Farbenvielfalt. Schon während dieser Zeit begann ich, mich auch mit Konzepten zur Raumgestaltung auseinanderzusetzen. Heute nehme ich regelmässig an grossen Ausstellungen in der ganzen Welt teil, wie zum Beispiel der «Fleuramour» in Belgien. An der jüngsten Ausgabe waren über hundert Floristen aus zwanzig verschiedenen Ländern beteiligt, die in Teams die einzelnen Räume eines Schlosses gestalteten. Es ist extrem spannend, sich als Florist an der Architektur zu orientieren und Räumen mit Blumen ein neues, überraschendes Antlitz zu verleihen. Dabei gibt es kaum Grenzen der Fantasie und in der Umsetzung. Florales Design mit Urwaldpflanzen wirkt im Gegensatz zu Dekorationen mit einheimischen Blumen häufig sehr spektakulär. Ökologisch bedenklich ist die Arbeit mit exotischen Pflanzen in der Regel nicht. Ich achte darauf, dass ich, wo immer ich arbeite, einheimische Gärtner berücksichtige, die im eigenen Land produzieren. Blumen wie die rot-gelbe Gloriosa mit beeindruckend grossen Blüten, die bis zu zwei Meter hoch wird und ursprünglich in Südostasien und Afrika vorkommt, müssen also nicht unbedingt von weither eingeflogen werden. Die Gloriosa, die auch Ruhmeskrone genannt wird, gehört zum Kreis meiner Lieblingsblumen. Mein absoluter Favorit ist jedoch die Kamille, eine uralte Heilpflanze, die auch in der Schweiz heimisch ist. Wenn ich an einer Kamillenpflanze rieche, fühle ich mich an meine Kindheit erinnert, an Freiheit, an meine Eltern und an eine Zeit, für die ich sehr dankbar bin und die mir sehr viel bedeutet. Eine Kamillenblüte kann sehr stark duften, wenn sie von der Sonne beschienen wird und der Wind weht. Meine Liebe zu Blumen, die ich früh entdeckt habe, hat gleichzeitig meinen Wissensdurst geweckt: An meine Ausbildung als Gärtner folgte direkt eine Floristen-Lehre. Als ich 21 Jahre alt war, übernahm ich einen Blumenladen als Geschäftsführer, absolvierte ein Interior-Design-Studium und später diverse Weiterbildungen. Heute bin ich selber weltweit als Dozent tätig; in den letzten fünf Jahren habe ich in mehr als einem Dutzend Ländern gearbeitet. Ich unterrichtete zum Beispiel an Floristen-Schulen in Kolumbien, China, Singapur, Indonesien, Belgien, in den Niederlanden und in Frankreich. In China wurden in den letzten Jahren rund fünfzig Ausbildungsinstitutionen für Floristen aus dem Boden gestampft. Als europäischer Meisterflorist ist man dort hoch angesehen, denn die Asiaten versuchen, sich an unserem Stil, an unserem Designverständnis und an unseren Techniken zu orientieren. Die Floristik in Europa ist sehr weit entwickelt, doch wir Floristen werden mit unserem Können hierzulande leider häufig unterschätzt. In China beispielsweise werden Blumen vorwiegend zu Dekorationszwecken oder dann zum Kondolieren nach Todesfällen gebraucht. Bei uns in der Schweiz hat auch die Alltagsfloristik eine grosse Bedeutung: Wenn man jemandem Blumen mitbringt, liegt man nie falsch. An einem perfekt gebundenen Strauss hat einfach jeder Freude.
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DIES & DAS
Flechtwerk Wer den Begriff Wiener Geflecht nicht kennt, könnte dahinter ein köstliches Gebäck-Teilchen vermuten: einen feinen Knoten aus Hefeteig vielleicht, leicht überzogen mit himmlischer Marillenkonfitüre. Oder sogar eine politische Intrige in der Hauptstadt unserer Nachbarn. Doch Designliebhaber wissen, es handelt sich um ein Flechtwerk aus Holz, das gerne im Möbelbau eingesetzt wird. Traditionell bildete es die Sitzfläche der berühmten Wiener Kaffeehausstühle, ziert mittlerweile aber auch Bettgiebel, Schränke oder Paravents. (KH) 1_Ein durchdachtes Baukastensystem bietet die Grundlage für ein Bett des finnischen Herstellers. Von den Formen der Füsse, über Gestellt bis hin zum Skirting und den Matratzen kann alles nach eigenen Wünschen ausgesucht werden. Für das Kopfteil «Tempi» wirsch ein Rahmen aus Eichenholz mit Ratten beflochten. Fennobed 2_Praktische Spielerei: Designer Simon Legald gibt seinen Tabletts einen festen Boden aus Wiener Geflecht, und umspannt diesen mit einem Rand aus lackiertem Furnier. «Salon» kann auch als Ostschale zweckentfremdet werden und ist in drei Farben Schwarz, Terrakotta und Flieder erhältlich. Normann Copenhagen 3_Wer hat’s erfunden? Richtig, die Chinesen. Und zwar schon vor über 2000 Jahren. Doch waren ihre mobilen Wände aus Papier und nicht aus Stroh wie diese elegante Variante. Sie macht am Morgen aus dem Schreibtisch ein geschütztes Home-Office und trennt am Abend die Betten der Kleinen. Miniforms 4_Aufmerksame LeserInnen kennen «Suzenne». Nun hat die zurückhaltende Schöne sich in feinen italienischen Zwirn von Textilhersteller l`Opificio geworfen. Das Leinengemisch des Bezugs ist eine Interpretation des sogenannten Toile-de-Jouy, der traditionell chinesisch anmutende Szenen zeigt. Design: Chiara Andreatti. Gebrüder Thonet Vienna 5_Wiener Geflecht wird aus sechs Strängen geflochten. Seine Form und Festigkeit erhält es durch Längs-, Quer- und Diagonalbindungen. Der niederländische Hersteller verwendet die halbtransparente Füllung in hellem Ton für die Türen der schwarzen Kommode, die dadurch optisch leichter wirkt. HK Living BEZUGSQUELLEN SEITE 118
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DIES & DAS
Hereinspaziert Man sagt, das Entrée sei die Visitenkarte einer jeden Wohnung. Ich sage, dann wäre der erste Eindruck bei uns zuhause wohl nicht der Beste. Denn bei uns liegen schon mal Schuhe und Taschen rum, und obwohl eine praktische Garderobe dort steht, landen Jacken und Mützen trotzdem am Boden. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Bis dahin träume ich von schönen Dingen, die unseren Eingangsbereich im besten Licht erscheinen lassen — und unsere Familie auch. (UB) 1_Für Klein und Gross: Der O-förmige Fuss ist gleichzeitig Namensgeber und charakteristisches Merkmal der Kleidergarderobe «O&O». Es gibt sie in zwei Grössen. Sie können in verschiedenen Positionen angeordnet und je nach Bedarf auch ineinander gestellt werden. Design: Christine Rathmann. Woud 2_Ob als Ablagefläche oder Bücherregal — die Gämse «Horace» ist so oder so ein Eyecatcher und verleiht dem Entrée einen Touch Alpenchic. Die vielen offenen Fächer bieten Platz für die Dinge des täglichen Gebrauchs. Das Regal kann ganz einfach selber zusammengesteckt werden. Wer es noch tierischer mag — zur Familie gehören auch Steinböcke, Gänse, Bären, Strausse & Co. Ibride 3_Sebastian Herkner ist mit «Plissée» ein Wurf gelungen, der an seinen Erfolg von «Bell Table» anknüpft. Der Lampenschirm der Stehleuchte balanciert wie ein schwereloser Lichtballon auf einem Sockel aus Metall, den es in Schwarz, Bronze und Messing gibt. Und was an kunstvoll plissierten Stoff erinnert, ist in Wirklichkeit mundgeblasenes Glas. Classicon 4_Inspiriert von der klassischen Muschelform präsentiert sich der nostalgisch anmutende Spiegel «Tellina», dessen Namensursprung aus dem Lateinischen stammt und für eine Gattung von Plattmuscheln steht. Der Spiegel in rosa getöntem Glas wird ergänzt durch ein hölzernes Detail in gebeizter Eiche. In zwei Grössen und auch in Klarglas erhältlich. Bolia 5_Mit der Polsterbank «Drop» fällt der Balanceakt beim Schuhe anziehen aus. Denn hier setzt man sich bequem hin und zieht in aller Ruhe Highheels an oder Schnürstiefel aus. Das schlanke Möbel, das sogar stapelbar ist, gibt es in zwei Längen von 110 bzw. 170 cm, die Polsterbezüge sind in Leder und Stoff erhältlich und wer will, bestellt einen kleinen Anbautisch für Schlüssel, Sonnenbrille & Co. dazu. Cor BEZUGSQUELLEN SEITE 118
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DIES & DAS
Klimawandel Am Arbeitsplatz, im eigenen Zuhause, im Restaurant oder bei Freunden — ein gutes Klima ist das A und O. Denn nur, wenn die Atmosphäre einladend und angenehm ist, fühlen wir uns wohl und verbringen gerne Zeit an diesen Orten. Für den Fall, dass Ihnen noch das gewisse Extra fehlen sollte, um einen kleinen Klimawandel zu vollziehen, können wir Ihnen die folgenden Stimmungsaufheller nahelegen. (SC) 1_ Wohnlichkeit und Abwechslung bringen die bunten, vielseitigen und vor allem individuellen Teppiche Rugx, die nach eigenen Wünschen und Vorstellungen angefertigt werden können. Wer einen bereits designten Stimmungsaufheller sucht, wird aber auch innerhalb der eigenen Kollektion des Unternehmens fündig: Rugxstyle von Kathrin und Mark Patel umfasst sechs fröhliche Designs, inspiriert von verschiedenen Metropolen rund um den Globus, darunter «Marrakesh». Object Carpet 2_In Zusammenarbeit mit der Textildesignerin Christie van der Haak ist erstmals eine Serie von Outdoor-Sitzmöbeln entstanden. Die Bezüge sind allesamt aus Textilresten einzelner Projekte der Designerin gemacht; es handelt sich also um nachhaltig gefertigte Unikate. Die bunten Dessins zieren einen Sitzsack, einen Ottomanen und ein Lounge-Kissen. Piet Hein Eek 3_Zwergpfeffer, Fensterblatt oder afrikanischer Speer für ein besseres Raumklima? Aber ja! Die hängenden Grünpflanzen, deren Wurzeln von mit Moos umwickelten Erdkugeln umhüllt sind, sind zugleich Designobjekt und Luftverbesserer. Sie hängen an fast unsichtbaren, dünnen Drahtseilen von der Decke, bringen ein Stück Natur in unseren Alltag und sind zudem noch pflegeleicht. Cosmos 4_Der «Wonder Cabinet» von Marcel Wanders lädt auf eine unerwartete wie wundersame Reise durch Raum und Zeit ein, sobald man die Flügeltüren des Schrankes mit rundem Glasfenster öffnet. Denn hinter der ruhigen Fassade in leuchtendem Gelb oder Grün verbirgt sich eine liebevoll illustrierte Phantasie-Welt. Roche Bobois 5_«Bernardo» von Elena Salmistraro ist einer der neusten Vertreter im fantastischen Tierreich des Unternehmens. Die Erweiterung der KeramikfigurenKollektion steht dieses Mal ganz im Zeichen des Klimawandels. Der Panda, als internationales Symbol aller gefährdeten Arten, soll uns auch zuhause daran erinnern, wie wertvoll der natürliche Lebensraum und wie abhängig seine Existenz von unserem Handeln ist. Bosa BEZUGSQUELLEN SEITE 118
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DIES & DAS
Time for tea Nicht weniger als elf Regeln fürs Teetrinken stellte der englische Autor George Orwell in seinem berühmten Essay «A Nice Cup of Tea» auf. Jede dieser Regeln sei golden, schreibt er. So sei die Kanne vorzuwärmen, auf Zucker zu verzichten und der Tee vor der Milch in die Tasse zu geben. Wir schenken uns die Regeln und versüssen uns die Teezeit lieber mit angemessen schönen Accessoires. (KH) 1_«Pavian» zeigt die Begeisterung der englischen Elite des späten 19. Jahrhunderts für chinesisches Design. Die Tapete, auf der Pfauen auf Zweigen, Blüten, Blätter sowie Vögel zu sehen sind, stammt ursprünglich aus einem Waliser Herrenhaus. Kollektion «National Trust Papers». Little Greene 2_Mehr als schöner Schein: Die Laterne wird ganz traditionell in der letzten Handwerkstatt in den Bergen Taiwans hergestellt. Dabei wird der eingefärbte Stoff auf einen Rahmen aus einheimischem MarinoBambus gespannt und im Anschluss von Hand bemalt. HK Living 3_Auf den Tee gekommen? Dann muss irgendwann auch eine Kanne her. Diese trägt den Namen «Edge» und ist im Inneren glasiert, während die Aussenseite ihre poröse Oberfläche aus Terrakotta behält. Hübsche Details wie der Griff aus Teakholz und die Messingnieten erleichtern die Qual der Wahl aus unzähligen Modellen. Skagerak 4_Die Aufbewahrungsdose «Diva» ist aus Steingut, dessen farbige Glasur nie gleich aussieht. In Kombination mit dem Griff aus Messing erinnert sie an traditionelle asiatische Teegefässe. House Doctor 5_Der Name des Kerzenleuchters «Duca» leitet sich vom lateinischen Wort für «verlängern» ab. Denn löst man die Schraube an dem schlanken, mit Rattan umwickelten Stiel, kann die Höhe der Kerze angepasst werden und die Flamme einfach weiter brennen. Menu BEZUGSQUELLEN SEITE 118
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HIER & JETZT
Royale Möbelkollektion Seit 1952 darf Hästens sich königlicher Hoflieferant nennen. Nun hat ein Prinz eben dieses Hofes das erste Schlafzimmermöbel des schwedischen Luxusbettenherstellers entworfen. Das schwedische Königshaus scheint einen Hang zum Kreativen zu haben: Der 2002 verstorbene Sigvart Bernadotte von Schweden war ein international anerkannter Produktdesigner und Leiter der dänischen Silbermanufaktur Georg Jensen. Sein Kaffeeservice hat es ins New Yorker Museum of Modern Art geschafft. Auch Prinz Carl Philip hat diesen Weg gewählt. Er studierte Grafikdesign an der Rhode Island Design School und der Stockholmer Forsberg Skola. Dort lernte er Oscar Kylberg kennen und gründete 2012 mit ihm ein Design-Label. Als Bernadotte & Kylberg entwarf das Duo bereits für bekannte Marken wie Stelton, Zwiesel oder Kähler. Ihr neustes Werk ist der erste Exkurs des schwedischen Luxusbettenherstellers Hästens in die Welt der Schlafzimmermöbel. Das Design von «Appaloosa» und «Marwari» folgt den Spuren der gleichnamigen Betten, für die Carl Philip Bernadotte und Oscar Kylberg 2017 das ikonische blaue Karo neu interpretierten. Ihre Inspiration
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ist, wie bei den Bettbänken und Nachttischen, in der Kunst des Kubismus zu finden. Die Stauraummöbel zeigen eine grosse Hingabe an die Handwerkskunst: das Esche-Intarsienmuster ist von der renommierten Firma Tre Sekel sorgfältig von Hand gelegt. Im Inneren des Nachttischs befindet sich eine grosszügige Schublade, ausgestattet mit praktischen Trennwänden und raffinierten Lederdetails, während die Bettbank mit seitlich verschiebbaren Schubladen ausgestattet ist. «Appaloosa» ist in hellen Tönen mit eleganten schwarzen Beinen gefertigt; «Marwari» kombiniert Nussbaum und Messing. (KH) HASTENS.COM
1_Seine erste Schlafzimmermöbel-Kollektion entwickelte der Bettenhersteller Hästens in Zusammenarbeit mit dem Designer-Duo Bernadotte & Kylberg. Die Ausführung in Nussbaum und Messing trägt den Namen «Marwari». 2_Carl Philip Bernadotte (links) ist nicht nur Prinz von Schweden, sondern auch Designer. Zusammen mit Oscar Kylberg steckt er hinter dem Label Bernadotte & Kylberg. 3_Die Schwalbenschwanzverbindungen der Schübe zeugen von hoher Handwerkskunst. 4_Der würfelförmige Nachttisch heisst «Appaloosa». Sein aufwendiges Intarsienmuster aus Esche wird in Handarbeit gelegt und ist dem gleichnamigen Bett entlehnt.
HIER & JETZT
Guter Stoff Während seiner Arbeit als Designer arrangierte Edward van Vliet immer wieder geometrische Formen zu Mustern. Nun ist eine textile Kollektion entstanden, die das Gesamtwerk des Niederländers würdigt. «Alles begann mit einer Nikon F3», erzählt Edward van Vliet. Sie habe nicht nur seine Reisen in verschiedene Kulturen dokumentiert, sondern auch seine Sicht auf die Welt erweitert. Vor mehr als drei Jahrzehnten fing der Designer an, diese Bilder für seine Möbelentwürfe und Interiors zu modifizieren. Zahlreiche Muster aus geometrischen Formen entstanden, die van Vliet immer wieder verwendete und besonders kontrastreich miteinander kombinierte. Sie prägen seinen Stil bis heute, ohne dabei je in überladene Dekorationen abzudriften. Der deutsche Textilhersteller Rohleder feiert den Niederländer nun mit der Kollektion «Origins», welche die besten und prägnantesten Dessins der letzten 25 Jahre in sich vereint. So findet man bei genauerer Betrachtung die Blümchen und Rosetten der Sushi-Kollektion für Moroso oder die Sechseck-Dessins, die van Vliet für die Tapeten-Kollektionen des niederländischen Hersteller BN Wallcoverings entwarf. Seit
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Ende 2018 diskutierte van Vliet mit seiner Chefdesignerin Giulia Zia über Farbtöne, -nuancen, Garne und Webbindungen, bis Anfang diesen Jahres die detailreich ausgearbeiteten Stoffe vorgestellt werden konnten. Den Anfang machen sieben verschiedene Kissen und Plaids in drei Farbwelten, passende Hocker und Paravents waren bereits auf den Messen in Paris und Frankfurt zu sehen. «Origins» gibt es als Teil der Home Collection nicht am laufenden Meter, sondern lediglich als textile Wohnaccessoires. (KH) ROHLEDER-HOME-COLLECTION.COM 1_Von Pastell bis Dunkelblau entstanden für «Origins» drei Farbwelten, für die samtiger Velour und Epinglégewebe miteinander kombiniert werden. 2_Edward van Vliet (Mitte) setzte zusammen mit seiner Chefdesignerin Giulia Zia (links) seine schönsten Muster-Entwürfe der letzten 25 Jahre in der Textil-Kollektion «Origins» um. Rechts im Bild: Administration Manager Home Collection, Ralf Schödel. 3_«Sumo» heisst das helle Plaid aus Polyacryl, Schurwolle und Alpaka, dessen Borte in dreidimensionaler Webstruktur für einen hübschen Farbakzent sorgt. 4_Das silberne Netz aus Hexagonen wirkt wie gestickt und verleiht dem Kissen einen noblen Glanz.
HIER & JETZT
UST 2020, BIS 23. AUGIGN MUSEUM VITRA DES
Wohnen im Wandel Mit der Ausstellung «Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs» initiiert das Vitra Design Museum eine neue Debatte darüber, wie die gesellschaftlichen, politischen und technischen Veränderungen der vergangenen hundert Jahre das Wohnumfeld prägten. Unser Zuhause: Es ist Ausdruck unseres Lebensstils, prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Mit der aktuellen Ausstellung initiiert das Vitra Design Museum eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsperspektiven. Auf einer Reise in die Vergangenheit erfährt der Besucher, wie sich gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahre in unserem Wohnumfeld widerspiegeln. Im Zentrum stehen die grossen Zäsuren, die das Design und die Nutzung des westlichen Interieurs geprägt haben — von aktuellen Themen wie knapper werdendem Wohnraum und dem Verschwinden der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben über die Entdeckung der Loftwohnung in den 1970er-Jahren. Aber auch der Siegeszug einer ungezwungeneren Wohnkultur in den 1960ern und der Einzug moderner Haushaltsgeräte in den 1950ern bis hin zu den ersten offenen Grundrissen der 1920er-Jahre sind Themen, die anhand von zwanzig stilbildenden Interieurs veranschaulicht werden. Darunter sind Entwürfe von Architekten wie Adolf Loos, Finn Juhl, Lina Bo Bardi oder
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Assemble, Künstlern wie Andy Warhol oder Cecil Beaton sowie der legendären Innenarchitektin Elsie de Wolfe. (PD/UB) DESIGN-MUSEUM.DE 1_Die Mikro-Wohnung «Yojigen Poketto», entworfen 2017 durch das Architekturbüro Elii aus Madrid, kommt dank wandlungsfähiger Einbaumöbel mit einem Minimum an Fläche aus. Bild: Imagen Subliminal – Miguel de Guzmàn + Rocio Romero. © Elii (oficina de arquitectura). 2_Die Ursprünge des modernen Interieurs verortet die Ausstellung in den zukunftsweisenden Wohn- und Einrichtungskonzepten der 1920er- und 1930er-Jahre. Auf der einen Seite entstanden stark sozialpolitisch ausgerichtete Wohnprogramme, auf der anderen Seite definierten Architekten wie Mies van der Rohe die Gliederung und Raumaufteilung des Wohnhauses völlig neu – mit offenem Grundriss und ineinander übergehenden Nutzungsbereichen. Bild: Ludwig Mies van der Rohe, Villa Tugendhat, Brünn, Tschechische Republik, 1928-1930. © Archiv Štenc Praha / VG Bild-Kunst, Bonn 2020. 3_Der Modedesigner Karl Lagerfeld war ein leidenschaftlicher Sammler der Memphis-Entwürfe. Er verwandelte seine Wohnung in Monte Carlo Anfang der 1980er-Jahre in einen begehbaren Schrein der Postmoderne. Bild: Karl Lagerfelds Monte Carlo Apartment, Monaco, ca 1983. © Jaques Schumacher. 4_Ein Sessel, der durch Jacque Tatis Film «Mon Oncle» aus dem Jahr 1958 berühmt wurde: «Coquetier», der 1954/55 vom Atelier de Recherche Plastique (ARP) entworfen wurde. Im Film werden der technische Fortschritt und das funktionalistische Design auf die Schippe genommen. Bild: © Vitra Design Museum, Foto: Jürgen Hans.
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EINBLICK
Weniger ist mehr «Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt», lautet der berühmte Spruch von Astrid Lindgrens sommersprossigem Kindheitsidol. Ein Credo, dem sich Architekt Bernhard Müller verschrieben hat: Er gründete in Hamburg das Unternehmen More, um eine Möbelwelt zu schaffen, die ihm gefällt. von Silja Cammarata
Bereits mit 16 Jahren begann Bernhard Müller, Möbel zu entwerfen — sehr angetan vom russischen Dekonstruktivismus fielen die Entwürfe entsprechend minimalistisch aus. Die Faszination für die Architektur und die damit einhergehende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis vom äusseren zum inneren Raum liessen ihn nicht mehr los. Er studierte Architektur und gründete schliesslich 1993 das Unternehmen More und führte damit seine Leidenschaft für Möbeldesign und Architektur zusammen. Mittlerweile entwirft das Team um Bernhard Müller seit knapp 30 Jahren hochwertige Stühle, Tische, Betten und Aufbewahrungsmöbel. More hat sich nie auf eine bestimmte Möbelart spezialisiert, in das Portfolio fällt nahezu alles, was es zur Inneneinrichtung braucht. «Selbst ein Lichtschalter könnte es eines Tages sein», erklärt der Firmengründer. Der prägende Einfluss der Architektur ist
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jedem einzelnen Design anzusehen: «In der Ideenentwicklung leitet uns immer unser Verständnis von der Architektur im Raum. Unsere Möbel sollen Freiheiten für individuelle Gestaltung schaffen, statt Räume zu dominieren.» So ist der Stil der Möbel mit drei einfachen Worten zu beschreiben: zeitlos, minimalistisch, ruhig. Stets nach dem Motto «weniger ist mehr». Oder eben More. Für Bernhard Müller, der sich in erster Linie um die Geschäftsführung und das Konzept kümmert, bleibt meist nur wenig Zeit, um sich dem Entwerfen zu widmen. Tatkräftige Unterstützung erfährt er schon seit vielen Jahren von Kreativen wie Gil Coste, Cagdas Sarikaya oder Peter Fehrentz, mit denen er schon lange befreundet ist und gemeinsam an der Entwicklung und dem Feinschliff der Produkte arbeitet. Letzterer zeichnet auch für die Fotoshootings verantwortlich und wählt die dafür passenden Locations.
1_More steht für zeitloses, minimalistisches und ruhiges Möbeldesign. Zum Portfolio gehören alle Möbel, die es zur Inneneinrichtung braucht. Darunter Chaiselongue «Sova», laut Bernhard Müller «so ziemlich das Bequemste, das geöltem Nussbaum passieren kann.» 2_Architekt Bernhard Müller gründete 1993 das Unternehmen More, um zeitlose Möbel zu entwickeln, die ihre BesitzerInnen Jahre und Jahrzehnte begleiten. 3_Die Fertigung der Möbel erfolgt seit jeher ausschliesslich in Deutschland, in drei Manufakturen im Norden und am Niederrhein — nachhaltig und möglichst aus ökologisch produzierten Materialien. 4_Für Barwagen «Harri» kombinierte Designer Peter Fehrentz massiven Nussbaum mit Leder umwickelten Griffen und einer hochwertigen Metallplatte.
Weder schränkt sich das Unternehmen bei der Art, noch bei der Beschaffenheit der Möbel ein — im Hinblick auf die Vielfalt an Materialien gibt es nahezu keine Grenzen. Ganz anders jedoch hinsichtlich deren Qualität, Herkunft und Verarbeitung. «Wir sind überzeugt, dass substanzielles Design keine Kompromisse in der Materialqualität machen darf», erklärt Bernhard Müller. Deswegen setzt More hochwertige, natürliche und, wann immer möglich, ökologisch produzierte Materialien ein – auch für unsichtbare Komponenten wie Polsterung oder Gurtung. «Nachhaltigkeit ist ein Weg, den wir immer weiter gehen werden und auf dem jeder kleine Schritt wertvoll ist.» Beispielsweise stammen die verwendeten, langsam gewachsenen Massivhölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft in Deutschland, Frankreich und den USA. Stoffe bezieht das Unternehmen aus Schweden, Italien und England. Leder stammen
aus deutscher, englischer und österreichischer Produktion. Sie werden in Italien gegerbt, manche Sorten sogar 100 Prozent ökologisch mit Olivenblättern. Aus langjährigen Kontakten und Beziehungen zu Materiallieferanten und Produzenten ist im Laufe der Zeit ein Netzwerk des Vertrauens entstanden, das sich mit dem Unternehmen More darum bemüht, Möglichkeiten zu finden, die natürlichen Ressourcen noch stärker zu schonen. Bernhard Müller scheint seine Firmenphilosophie tatsächlich auf jeden in seinem Umfeld übertragen zu haben, und das nicht nur auf Zweibeiner. Selbst seine Hunde konzentrieren sich aufs Wesentliche und geben sich damit sehr pflegeleicht; sie nehmen mit dem vorhandenen Sofa vorlieb und brauchen keinen separaten Hundekorb. Weniger ist eben mehr. Pardon, More. MORE-MOEBEL.DE
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Im Schutz
der Eichen
Als Per Berle Thomsen ein Junge war, spielte er mit seinen Geschwistern zwischen den Bäumen auf dem Grundstück am Gandsfjord in Stavanger. Später erbte er das Grundstück und plante, ein Haus darauf zu bauen. Dafür die Bäume zu fällen, konnte er jedoch nicht ertragen. FOTOS: Nadia Nordskott / House of Pictures TEXT & STYLING: Eva Høydalsvik & Kirsten Visdal / House of Pictures BEARBEITUNG: Kirsten Höttermann
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1_Espenholz verkleidet das Haus, da es schnell vergraut und sich den Fassaden der älteren Nachbarhäuser schneller angleicht. Der Eingang ist in vielerlei Hinsicht die Rückseite des Hauses. Es gibt nur ein Fensterband unter dem Dach, doch wer herein kommt, blickt direkt durch eine grosse Glasscheibe in den Garten. 2_Eine der Eichen auf dem Grundstück wurde in die Planung einbezogen. Der Eigentümer hätte den Baum gern im Haus gehabt, aber das ist in Norwegen nicht erlaubt. Es musste eine Lösung her, bei der die Eiche draussen blieb. Nun vermittelt ein Wasserspiegel rund um den Baum und eine Sitzecke das Gefühl, sie stehe im Haus. 3_Dort, wo die Fassade Wind und Wetter nicht zu stark ausgesetzt ist, besitzt das Holz noch seine goldenen Nuancen. Die zweite Etage ist nicht von überall her ersichtlich. Der Architekt behauptete sich und überzeugte das Paar, nicht nach oben zu bauen, sondern das Haus in den Boden zu senken, sodass es geschützt zwischen den Bäumen, statt über ihnen steht.
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«Wir dachten, dass dieser Bauplatz etwas Besonderes verdient.»
1_Eiche verkleidet die Wände der Innenräume. Das goldene Holz passt gut zu den Betonböden und den schwarzen Küchen- und Fensterleisten. Die Kücheninsel aus Beton ist ein Entwurf des Bauherren. 2_Ein grosser Kamin heizt den geräumigen Wohnraum zusätzlich zur Fussbodenheizung im ganzen Haus. Die Regale sind ein Entwurf des Architekten und wurden vor Ort gebaut. Auf ihnen stehen die Schale «Kubus» von By Lassen, eine Vase von Georg Jensen sowie die Tischleuchte «Gatto» von Achille und Pier Castiglioni für Flos. 3_Über dem Esstisch hängt gleich dreimal die Pendelleuchte «Ball» von Frandsen in matt gebürstetem Kupfer, während die Küche von eingebauten Scheinwerfern beleuchtet wird. Am Esstisch: «Wishbone Chair» von Hans J. Wegner für Carl Hansen & Søn; Teppich «Peas» von Hay; Sofatisch von Bohus.
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«Es war uns wichtig, das Haus an das Grundstück anzupassen.»
1_Eine zweite Sitznische befindet sich im Erdgeschoss des Hauses. Der Bauherr hält sich gern hier auf, da sie viel Licht zum Lesen oder Arbeiten bietet und tief genug ist, um bei Bedarf zum Bett zu werden. Hier kann er allein sein, ohne den Kontakt zur Familie zu verlieren. Aber weil es so bequem ist, gesellt sich meist eines der Kinder zu ihm. 2_Ein Gang führt an der Glasfassade entlang vom Wohnraum vorbei an der Sitznische bis ins Elternschlafzimmer.
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Im Schutz der Eichen «Wir sind mitten in der Natur», sagt Per Thomsen, «und müssen das Haus dafür nicht einmal verlassen». Damit meint er nicht nur die stattliche Eiche, die schon viele Jahre auf dem Grundstück steht und die er als Herzstück ins Haus integrierte. Sondern er bezieht sich ebenso auf die grossflächigen Glasfronten, welche die Natur dazu einladen, hereinzukommen. Und er denkt dabei auch an den Garten, von dem aus man direkt durch das Haus bis zur Boganes-Bucht im Gandsfjord blicken kann. Zählt man die jüngste Generation mit, befindet sich das Anwesen, auf dem das Haus steht, bereits seit fünf Generationen im Familienbesitz der Thomsens. Per selbst wuchs im Nachbarhaus auf, das jetzt seiner Schwester gehört. Drei weitere Häuser bewohnen Onkel und Tanten. Die Familie versteht sich, es gibt keine Zäune, keine Hecken und auch keine anderen sichtbaren Grenzen. Es ist ein modernes Bullerbü, ein Ort, an dem der Blick ungestört schweifen kann und man die Gegenwart unbeschwerter Kindertage regelrecht vor sich sieht. Ein Weg führt hinunter zur Bucht, zu den Bootsanlegestellen und zur überdachten Terrasse, wo sich alle Familienmitglieder regelmässig am Pizzaofen oder am Räucherhaus treffen. All diese Gegebenheiten mussten in die Planung einfliessen, als Per und seine Frau beschlossen, hier ihr neues Heim zu errichten.
Dem Grundstück angepasst «Wir dachten, dass dieser Bauplatz etwas Besonderes verdient», erzählt Per rückblickend. «Es war uns wichtig, das Haus an das Grundstück anzupassen, sowohl an die Natur als auch an die anderen Häuser.» Die meisten Häuser wurden von seinem Onkel Einar Maklebust gebaut oder restauriert. Der Architekt hatte sich mit dem Edward-Munch-Museum in Oslo einen Namen gemacht. «Die meisten Häuser hier sind aus Holz», erklärt Per. «Deshalb wollten wir auch ein Holzhaus und waren etwas nervös, als wir uns an den Architekten Tommie Wilhelmsen wandten, da er für seine modernen Gebäude aus weissem Beton bekannt war.» Aber der Architekt war von Anfang an begeistert. Das Grundstück, auf dem das Haus stehen sollte, war unbebaut, aber, wie in einem Park, mit hochaufragenden Eichen bewachsen. Weder der Architekt noch der Bauherr wollten auf den alten Baumbestand verzichten. Das Haus sollte nach Osten zum Fjord hin ausgerichtet werden, wegen der Aussicht, und, um die ursprüngliche Natur auf der Schattenseite zu bewahren. Die grösste Herausforderung bestand darin, es in Bezug auf Sonne, Schatten und Sicht richtig zu positionieren, ohne dabei die Bäume zu beschädigen oder gar zu fällen. Tommie Wilhelmsen überredete die Bauherren, auf den gewünschten Blick über die Baumwipfel zu verzichten. Vielmehr bestand er darauf, das Haus stattdessen in den Boden abzusenken, damit man durch die Bäume schauen kann, die auf diese Weise auch zu Schattenspendern werden. Er zeichnete das Grundstück mit dem kompletten Baumbestand, um den besten Platz für das Gebäude zu finden, so dass am Ende des Prozesses nur fünf Bäume gefällt werden mussten.
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ARCHITEKTUR -- Norwegen
1_Die Fenster hinter der freistehenden Wanne zeigen auf den Fjord und haben aufgrund der Vegetation und der Landschaft eine schöne Aussicht, jedoch einen begrenzten Einblick. 2_Im Schlaftrakt haben sich die Bauherren ihren Traum von einem Hotelzimmer erfüllt: Hinter der schmalen Abgrenzung aus Eichenholz versteckt sich ein Badezimmer. 3_Für Per und Janecke Thomsen stand von Anfang an fest, dass sie ein Holzhaus bauen würden.
«Mit seinen 240 Quadratmetern ist das Haus nicht riesig, aber es hat alles, was wir brauchen.»
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In die Erstellung des Grundrisses floss die meiste Arbeit. Es dauerte sechs Monate, in denen Bauherrschaft und Architekt ausgiebig diskutierten und sich mehrere Male vor Ort trafen. Gleich der erste Entwurf sass und der Bau konnte beginnen. Das Haus ist ein Winkel: Die eine Seite zeigt zum Fjord und ist zwischen zwei grossen Eichen positioniert. Die andere verläuft parallel zur Auffahrt. Hier sind die meisten Fenster zum Garten hin eingelassen. Wegen der vermeintlichen Eingeschossigkeit ist das Haus von der Strasse her nicht zu sehen. Eine Lösung, die Privatsphäre garantiert, ohne dass eine Mauer errichtet werden musste. Für die vierköpfige Familie ist der Grundriss perfekt. «Mit seinen 240 Quadratmetern ist das Haus nicht riesig, aber es hat alles, was wir brauchen», sagt der Bauherr. Er und seine Frau wollten ein zeitloses, nachhaltiges Heim, und so entschieden sie sich nicht nur für die gute Architektur, die sich der Umgebung unterordnet, sondern auch für dauerhafte, hochwertige Materialien. Per sieht sie als bleibende Elemente des Hauses. «Das ganze Interieur kann und wird sich wahrscheinlich mit der Zeit verändern, aber das Haus selbst wird hoffentlich noch lange zwischen dem alten Baumbestand stehen.»
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WOHNEN — Lissabon
Im Fluss des Lebens In jener Stadt, wo der Fluss Tejo nach seiner über 1000 km langen Reise durch die iberische Halbinsel in den Atlantik mündet, hat der Unternehmer, Designer und Kunstliebhaber Paulo Amaro nahe des Flusses eine Wohnung aus dem 18. Jahrhunder neu definiert, indem er das perfektes Gleichgewicht zwischen Vintage-Design, zeitgenössischem Stil und Kunstwerken fand. FOTO: Ana Paula Carvalho TEXT/PRODUKTION: Maria de Moaris Oliveira / Anne-Catherine Scoffoni BEARBEITUNG: Ursula Bünter
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1_Ein Element, dass Paulo auch bei anderen Wohnprojekten eingesetzt hat — eine Tür aus Glas und Metall, die dadurch den Raum optisch öffnet und den Eingang in den Wohnbereich zieht. Die klassische Leuchte «Artichoke» von Louis Poulsen passt hier ideal zu den Vintage-Möbeln. 2_Ein beliebtes Ensemble für den Essbereich — der Tisch und die Stühle «Tulip» von Eero Saarinen (Knoll Internationel). Das Sideboard ist von USM und passt gut zum antiken Rollmöbel. Pendelleuchte über dem Tisch: «Allegretto Assai» von Atelier Oï für Foscarini. Das Kunstbild an der Wand stammt von der spanischen Künstlerin Ester Partegas.
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Chic und schlicht sollte der Einrichtungsstil sein, mit Objekten und Accessoires vor allem in Schwarz und Weiss.
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Das lackierte dunkle Holzparkett im Wohnzimmer steht im Kontrast zu den weissen Wänden und bietet eine ideale Bühne für die Designermöbel. Im Vordergrund: Tischleuchte «Pipistrello» von Gae Aulenti, schwarzes Minotti-Sofa. Das gelbe Sofa ist von Hans Wegner. Das Portrait in Schwarzweiss stammt vom Fotografen Christoph Haiderer, das andere Werk vom amerikanischen Fotografen Ryan McGinley.
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1_Paulo Amaro in seinem Wohnzimmer in Lissabon. 2_Der runde Beistelltisch ist ein Vintage-Möbel und passt perfekt zum Eames-Chair von Vitra. Kunstbücher gehören ebenso zu den beliebten Einrichtungsgegenstände von Paulo wie die zahlreichen Foto-Kunstwerke. 3_Das Bild an der Wand ist ein Werk des portugiesischen Künstlers João Penalva. Stehleuchte «AJ» von Louis Poulsen.
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1-2_Die grosszügige Küche kombiniert Stücke von Ikea mit antiken Glas-/Metallschränken, die Paulo in Portugal entdeckt hat. Alte Weinkisten zeugen von Paulos Passion für Weine.
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Im Fluss des Lebens Eine Fläche von mehr als 200 Quadratmetern, hohe Decken mit Zierleisten, Architektur aus dem späten 18. Jahrhundert, ganz zu schweigen von der Nähe zum langsam fliessenden Wasser des Tejos — für den in Lissabon geborenen Paulo Amaro Argumente genug, sich für die Wohnung in der lebendigen Stadt zu entscheiden. Als Unternehmer gründete er vor fünfundzwanzig Jahren ein Geschäft für Import und Vertrieb für medizinische Geräte. Zudem besitzt er eine eigene Kunstgalerie in Lissabon und besucht regelmässig internationale Ausstellungen. Und als Liebhaber antiker und Vintage-Möbel ist er auch als Händler unterwegs. Seine neuste Leidenschaft sind Innenarchitekturprojekte, bei denen er seiner Vorliebe für Häuser, die eine einzigartige Epoche widerspiegeln, freien Lauf lassen kann. Sein Ziel: Sie vor der grossen spekulativen Invasion der letzten drei Jahre zu retten, denn das historische Zentrum der Stadt ist voll mit Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, die allzu oft zur Beute respektloser Immobilienagenturen werden. Als Paulo 2018 seine Wohnung fand, beschloss er, deren Struktur nicht zu verändern, sondern setzte den Fokus auf die Gestaltung der Innenräume. Chic und schlicht sollte der Einrichtungsstil sein, mit Objekten und Accessoires vor allem in Schwarz und Weiss. Doch zuerst galt es, die Elektrizität und die Wasserleitungen auf den aktuellen Stand der Technologie zu bringen sowie eine neue Heizung und Klimaanlage zu installieren. Dann liess Paulo die Tür zum Wohnzimmer entfernen und ersetzte sie durch eine in Glas und Metall gerundete Tür; durch die Transparenz des Glases erstreckt sich der Eingang nach innen, was ihn optisch vergrössert. Neu verlegtes, dunkles Holzparkett steht im reizvollen Kontrast mit weiss gestrichenen Wänden, die wiederum
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1-2_Die beiden Schlafzimmer sind schlicht, aber mit auserlesenen Desingermöbeln eingerichtet. Für Farbtupfer sorgen witzige Accessoires, die Paulo beim Trödler oder in Antiquitätengeschäften gefunden hat. Wie zum Beispiel der Schriftzug an der Wand sowie die beiden Leuchtbuchstaben, die von einem Filmset stammen. 3_Das Waschbecken in der Toilette hat Paulo selbst entworfen, es ist aus dem portugieschen Kalkgestein Lioz gefertigt. Die Leuchte «Modo» ist von Jason Miller für Roll & Hill.
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eine Symbiose mit den Vintage-Designmöbeln und zeitgenössischen Kunstwerken eingehen und dadurch eine ruhige und klare Atmosphäre schaffen. Grosse Fenster, die sich zum Fluss Tejo hin öffnen, lassen viel natürliches Licht herein und tauchen die Wohnung je nach Tageszeit in eine warme Stimmung. Die Schlafzimmer sind im schlichten, skandinavisch angehauchten Stil gehalten und werden mit witzigen Accessoires wie alten Werbeplakaten oder Leuchtreklamen aufgepeppt. Bei den Badezimmern entschied sich der Designer für eine geradlinige Gestaltung mit architektonisch klaren Materialien, die er mit dem warmen, beigefarbenen Lioz-Steins, einem Kalkstein aus der Umgebung von Lissabon, aufwertete. Die Pendelleuchten von Tom Dixon und Jacobsen vervollständigen die Unterstreichung beider Räume. Ein Blick in die Küche verrät, dass Paulo nicht nur ein Feinschmecker, sondern ein grosser Weinliebhaber ist – denn zahlreiche Holzkisten sind hier Küche ausgestellt. Seine Leidenschaft hat er auch in diesem Bereich zur Passion gemacht, denn bald wird sein erstes Bio-Weinprojekt mit einer aus der Region Lissabon stammenden Rebsorte das Licht der Welt erblicken. In der Küche hat Paulo Altes und Neues miteinander kombiniert: Die Holzmöbel stammen von Ikea, die alten Glas- und Metallschränke hat er auf seinen Streifzügen in Portugal entdeckt. Paulo Amaro verfolgt sein ganzes Leben lang eine stille Reflexion über Design mit einer Schlüsselfrage: Wie kann man modern und gleichzeitig klassisch sein? Seiner Meinung nach sind Vintage-Möbel die einzigen, die Schönheit mit der Einfachheit verbinden, mit der sie sich identifizieren. Kein Wunder also, dass er sich mit Leib und Seele für Projekte einsetzt, die Authentizität bringen und deren Stil in bester Weise unterstrichen wird.
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Ãœber dem See Kerstin Rose zog es von Hamburg aufs Land. Deshalb kaufte sich die Interior-Journalistin eine Zweitwohnung mit Seeblick und richtete diese nach allen Regeln ihrer Zunft ein. TEXT & PRODUKTION: Greta Scheffer FOTOS: Caterina Rancho
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1_Vom obersten Stockwerk des ehemaligen Hotels aus den 1970er-Jahren geniesst Kerstin Rose einen grandiosen Blick über den See. 2_Das Fernglas steht bereit, um den Flug der Wildgänse zu beobachten oder um die Reflexionen der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche zu verfolgen.
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1_Für ihr kleines Domizil auf dem Land trug die VintageLiebhaberin viele Dinge zusammen. Den Schrank mit den feinen Einlegearbeiten, die eine Uferlandschaft mit Libelle zeigen, ersteigerte die Hamburgerin im Internet. 2_Accessoires und Glasobjekte in Rosa und Goldgelb bilden stimmungsvolle Ensembles. 3_Aus der Seenlandschaft entwickelte Kerstin das Farbkonzept für die Innenräume. Die Stirnwand des Wohnzimmers wie auch die direkt angrenzende Miniküche sind in dunkles Grau getaucht. Das L-förmige Sofa steht mitten im Wohnzimmer, unterteilt den Raum und schafft eine Art Entrée zur Küche.
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Über dem See Wer auf Reisen gern fremde Häuser fotografiert, fragt sich immer auch, wie die Menschen darin so leben. Die meisten von uns bekommen jedoch nie die Gelegenheit, einen Blick hinter die Fassaden zu werfen. Anders Interior-Journalistin Kerstin Rose. Sie malt sich nicht nur aus, wie die Gebäude von innen aussehen, sondern darf im besten Falle sogar in Räume, Kammern und Schränke schauen. Für RAUM UND WOHNEN ist die Hamburgerin nun schon seit zehn Jahren unterwegs, um über designaffine Menschen und ihre Behausungen zu berichten. Das hat uns neugierig gemacht auf ihre eigenen vier Wände und auf die Wohn-Geschichte, die sie damit verbindet. Und so haben wir uns eingeladen in ihre norddeutsche Ferienwohnung mit Seeblick. Es war in den 1990er-Jahren, als Kerstin den Betonkasten am Dieksee zum ersten Mal sah. «Wie hässlich», dachte sie damals. «Durchaus reizvoll» lautete ihr Urteil gute zwanzig Jahre später. Geschmack und Bedürfnisse hatten sich geändert: Die Hamburgerin war auf der Suche nach einer Zweitwohnung auf dem Lande, möglichst ruhig, ohne Gartenarbeit und mit einem Bahnhof in der Nähe. Das brutalistische Gebäude aus den 1970er-Jahren hatte all dies zu bieten und erinnerte
1_Das Haus wurde ursprünglich als Hotel errichtet. Der Grundriss der einzelnen Wohnungen ergibt sich jeweils aus einem Einzel- und einem Doppelzimmer. 2_Die alte Munitionskiste, die heute im Schlafzimmer steht, fand Kerstin am Strassenrand in HamburgAltona. Ergänzend kaufte sie skandinavische Möbelklassiker.
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auf den zweiten Blick an einen gestrandeten Ozeandampfer. Welch Glück, dass gleich mehrere Wohnungen in dem zwölfgeschossigen Bau zum Verkauf standen, drei von ihnen mit herrlicher Aussicht auf die Wälder der Holsteinischen Schweiz, einer Hügel- und Seenlandschaft in Norddeutschland, und eine in der obersten Etage mit Seeblick. Als Kerstin die Wohnung, die zum See zeigte, das erste Mal besichtigte, vom Balkon aus aufs Wasser blickte, die beiden Inseln wahrnahm und das Glitzern bis zum Horizont sah, war sie überwältigt von der Aussicht. Zu allem Überfluss und wie auf Bestellung schnatterte in eben diesem Moment ein Schwarm Wildgänse vorbei und Schwalben segelten auf Augenhöhe zum Nachbarbalkon. «Nehm ich», hörte Kerstin sich wie in Trance zum Immobilienmakler sagen. Inbegriffen im Kaufpreis der Zweizimmer-Wohnung mit Vollbad und Miniküche war das Inventar eines älteren Ehepaares, dessen Vorliebe für Kunststoff-Enten und Möbel mit rosa Blumenmustern nicht zu übersehen war. Dem skurrilen Interior entledigte sich die Journalistin auf einer Einweihungsparty: Jeder Gast durfte mitnehmen, was ihm gefiel, der Rest wurde gespendet. Erst dann begann sie mit der Planung.
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«Licht, Leichtigkeit und die Farben der Natur bestimmen das Interior.»
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«Auch die Wildgänse, die früher gen Süden zogen, überwintern inzwischen hier.»
1+2_Am See zu leben findet die Norddeutsche «eigentlich perfekt». Im Sommer kann sie sich kaum von ihrem Domizil am See trennen. Nur die tristen Winter halten sie davon ab, ganz aus der Stadt in den kleinen Kurort zu ziehen.
Vintage und schöne Dinge Grosse Panoramafenster belichten Schlaf- und Wohnraum und transferieren die Farben des Himmels, des Wassers und der umliegenden Wälder in die Wohnung. Dieses natürliche Farbkonzept aus Graublauund Grüntönen machte sich Kerstin für die Innenräume zu eigen und wählte ein dunkles Grau mit leichtem Blauanteil für die Stirnwand des Wohnzimmers sowie für die direkt angrenzende, fensterlose Miniküche. In dem Raum, der nur fünf Quadratmeter misst, waren noch bestens erhaltene Küchenmodule der «Siematic 6006» verbaut. Das erste Küchenprogramm mit integrierter Griffleiste aus den 1960er-Jahren ist inzwischen ein Klassiker. Sogar die original grüne Arbeitsplatte aus Resopal war noch vorhanden. Kerstin beliess das Ensemble vor Ort und ergänzte es lediglich durch moderne Geräte. Wegen der Aussicht und auch, um die Funktionen des Raums besser zu definieren, platzierte die frischgebackene Wohnungsbesitzerin ein grünes Samtsofa im skandinavischen Midcentury-Look frei im Raum und schuf so eine Art Korridor zwischen Wohnbereich und Küchenzugang. Ein runder Spiegel doppelt das gegenüberliegende Foto einer Berliner Hochhauskulisse und sorgt für Tiefe. Kaum hatte Kerstin die ersten Einrichtungsentscheidungen getroffen, fand sie
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überall Möbel, die sie für ihr neues Zuhause gebrauchen konnte. «Eigentlich haben die Dinge mich gefunden», erzählt sie. Selbst ein original Wegner-Stuhl kreuzte den Weg der Vintage-Liebhaberin – er stand am Strassenrand in Hamburg-Altona und suchte nach einem neuen Besitzer, wie auch die alte Munitionskiste in verwittertem Türkisblau und die Holzbank im Shabby-Stil. Alle anderen Möbel kaufte sie in skandinavischen Einrichtungsläden. Das Schmuckstück der Wohnung, einen Vintage-Barschrank, ersteigerte sie im Internet. Er ist mit Intarsien gestaltet, die eine Libelle am Seeufer abbilden – wie passend. Weil die gesamte Wohnfläche nur 48 Quadratmeter misst, wählte Kerstin vor allem Möbel auf Beinen aus. «Das erzeugt Leichtigkeit gerade in kleinen Räumen», erklärt die Interior-Expertin. Das Hochhaus war einmal ein Hotel und befand sich nach seiner Eröffnung 1974 mit Pool, Wellness, grosser Lobby und diversen Bars ganz auf der Höhe der Zeit. Seit Jahren liegen die Hotelbereiche brach, lediglich auf den ersten beiden Etagen finden sich noch Einzel- und Doppelzimmer, die aber nicht mehr an Gäste vermietet werden. Doch auch die Wohnungen erzählen von der einstigen Nutzung: Ihr Grundriss entspricht dem eines kombinierten Einzel- und
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Doppelzimmers. Die kleine Tafel, die einst an einem Konferenzraum hing, spielt heute im Wohnraum mit viel Ironie auf das Vorleben des Gebäudes an: «Seeblick 0815». Nach den ersten zwei Sommern am See ist Kerstin von Ausblick und Lage ihrer Wohnung so begeistert, dass sie sich häufig beim Gedankenspiel ertappt, ganz aufs Land zu ziehen, anstatt zwischen Hamburg und dem Kurort Bad Malente hin und her zu pendeln. Das beschauliche Örtchen hat alles, was man zum Leben braucht. Und ein bisschen mehr, wie etwa den bezaubernden Kurpark aus den späten 1960er-Jahren, der heute unter Denkmalschutz steht. «Eigentlich perfekt», sagt die Kreative, wäre da nicht der lange, doch etwas triste norddeutsche Winter mit viel Regen, heftigen Stürmen und wenig Inspiration. Und die braucht sie schliesslich für die Geschichten der Menschen, die ihr so grosszügig die Türen öffnen. «Aber wer weiss», so Kerstin. «Auch die Wildgänse, die früher gen Süden zogen, überwintern inzwischen hier.» Vielleicht wird sie sich ihnen doch irgendwann anschliessen.
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Enzo Enea ist Landschaftsarchitekt und seit Jahren weltweit als Botschafter für nachhaltige Gartenkultur anerkannt. Im Gespräch verrät er etwas über seine Beziehung zu Bäumen, die Erinnerungen an den Garten seines Grossvaters in Italien und darüber, wie man auch mit wenig Platz in der Stadt ein Gartengefühl schaffen kann. INTERVIEW: Barbara Hallmann
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1_Natürlicher Sonnenschutz: Die Pavillons werden mit den Jahren immer schöner, weil die Hölzer natürlich altern. 2_Enzo Enea studierte Landschaftsarchitektur in London und ist zudem ausgebildeter Industriedesigner. Seine Dienste sind weltweit gefragt. 3_Ein Refugium zum Entspannen muss nicht gross sein – auch eine Terrasse mit einem schönen Baum kann genug Raum bieten, um in der Natur neue Energie zu tanken. Foto: Enea Landschaftsarchitektur .
Sie betreuen Projekte in Europa und Übersee, reisen viel und leiten ein Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden. Wie halten Sie es bei all dem mit der ganz praktischen Gartenarbeit — also mit dem Jäten, Säen und Pflanzen? Ganz klar, praktische Gartenarbeit macht auch mich glücklich. Damit hat meine Liebe zu Gärten ja auch angefangen, als ich als Junge die Ferien in der Emilia Romagna verbrachte und im Garten meines Grossvaters half.
nung oder für ein gemeinsames Essen mit der Familie und Freunden. Beide Formen haben ihren Platz und ergänzen sich für mich ganz wunderbar.
In der Schweiz kennt man sie nicht nur für Ihre Gartenprojekte, sondern auch für Ihr Baummuseum an Ihrem Hauptsitz in Rapperswil-Jona. Ist Ihre Beziehung zu Bäumen eigentlich eher rational oder eher emotional? Tatsächlich liegen mir die Bäume im Baummuseum besonders am Herzen. Ich Gibt es denn diesen Garten auch heute habe sie alle von diversen Baustellen gerettet, noch? Oder einen anderen Ort, der die sonst wären sie gefällt worden. Jetzt gedeigleichen Gefühle in Ihnen anrührt? Der hen sie direkt neben unserem Hauptsitz in Garten meines Grossvaters existiert zum Teil noch. Aber selbst wenn es ihn ganz und gar nicht mehr gäbe: Ich trage ihn und die Momente, die ich in ihm verbringen durfte, immer bei mir. Genährt werden diese Erinnerungen am stärksten, wenn ich in der Emilia Romagna weile: Die Landschaft und vor allem die Pfirsichbäume bringen mich gedanklich dahin, wo alles begann.
Rapperswil-Jona und erfreuen Mitarbeitende und Besucher. Bei diesen Baumverpflanzungen bin ich übrigens immer dabei, das ist immer wieder ein befriedigender Moment. Vielleicht kompensiert das auch ein bisschen, dass mir privat fürs Gärtnern wenig Zeit bleibt. Dennoch: Auch die rationale Sicht auf Bäume ist mir sehr wichtig und beide Kräfte, die rationale und die emotionale, müssen im Gleichgewicht gehalten werden. Schliesslich bin ich als CEO auch für das Unternehmen und somit für die Mitarbeitenden verantwortlich. Rational brauchen wir Bäume ganz einfach, weil sie uns Sauerstoff geben und somit lebensnotwendig sind.
Wenn sie dann doch einmal freie Zeit haben, welchen Ort wählen Sie, um den Kopf frei zu bekommen: lieber die gestaltete oder die ungestaltete Natur? Je nach Stimmung. Ich liebe es, im Wald joggen zu gehen. Meinen eigenen Garten geniesse ich zur Entspan-
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1_Für das Projekt «For Forest» kooperierte Enzo Enea mit dem Künstler Klaus Littmann und pflanzte einen Wald in ein österreichisches Fussballstadion. © Klaus Littmann „For Forest - Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, Kunstintervention 2019, Wörthersee Stadion Klagenfurt | Austria Foto: Unimo. 2_Neben alten Bäumen liegt Enzo Enea die Blickführung in Gärten besonders am Herzen – wohl ein Erbe seiner Studienzeit in London. Foto: Enea Landschaftsarchitektur. 3_Selbst in der Stadt kann Platz für einen Pool sein, beweist dieses Enea-Projekt auf kleinstem Raum. Foto: Enea Landschaftsarchitektur.
«Bei Baumverpflanzungen bin ich immer dabei, das ist ein befriedigender Moment.»
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Inwieweit haben derlei Projekte wie das Baummuseum oder auch Ihre Gärten die Kraft, das Mindset der Menschen in Sachen Naturschutz zu verändern? Darf ich ein Beispiel bringen? Vergangenen Herbst konzipierten wir die temporäre Kunstintervention «For Forest». Dafür haben wir rund 300 Bäume ins Wörthersee-Fussballstadion in Klagenfurt gesetzt und einen Mischwald kreiert. Das Projekt versteht sich als Mahnmal dafür, dass die Selbstverständlichkeit der Natur eines Tages nur noch in ihr speziell zugewiesenen Gefässen zu bestaunen sein könnte. Ich denke, dass wir die Menschen damit schon zum Nachdenken bringen und im besten Falle überzeugen können, mehr für die Natur zu tun.
Garten möbliert werden soll, sagt mir der Ort, das Gespräch mit dem Kunden, das Haus und der gesamte Perimeter. Darum ist es gut, Landschaftsarchitekten wie uns möglichst früh ins Projekt mit einzubeziehen. So können wir unsere Philosophie «Outside In», die die Gestaltung von aussen nach innen lehrt, voll zum Tragen kommen lassen. Bei Gartenmöbeln finde ich es wichtig, nur mit Und wenn der Ort eine dicht bebaute Stadt natürlichen Materialien zu arbeiten. ist, in der dem Einzelnen nur wenig oder gar kein privater Aussenraum bleibt? Dann wird Und wenn es — aus welchem Grund auch der Garten doch mehr und mehr zum Luxus- immer — für einen privaten Garten doch gut, oder? Veränderungen des Lebensstils nicht reicht: Gehören Pflanzen ins Haus? und der Architektur waren schon immer He- Auch im Haus können Pflanzen ihren Platz rausforderungen, die Landschaftsarchitekten finden. Aber lieber wenig, gut ausgesucht meistern mussten. Wir schaffen Lebensräume. und gut platziert. Hier plädiere ich eher, Schliesslich brauchen wir den Schatten der sofern möglich, auf dem Balkon Kräuter zu Bäume, den Sauerstoff, die Früchte und die pflanzen, die man fürs Kochen brauchen kann. kontemplative Wirkung der Natur. Vielleicht Ergänzt werden kann diese Balkonbegrünung findet sich das in einem Privatgarten, vielleicht zum Beispiel mit einem verschulten Baum in einem Gemeinschaftsgarten, vielleicht auf in einem schönen Topf aus Stein. Unsere einer Terrasse. So ein grüner Lebensraum Terrassenprojekte zeigen immer wieder, dass sollte kein Luxus sein. Ein Garten schafft Werte auch auf kleinem Raum viel Lebensqualität für Generationen — über den Perimeter hinaus. gewonnen werden kann. Fähigkeiten gab man ihm den Namen «Capability». Er gilt als «England’s greatest gardener». Mich fasziniert seine Fähigkeit, Landschaften zu lesen und Bestehendes in seine Gärten zu integrieren. Diese Herangehensweise entspricht auch der Philosophie «Genius Loci»: Sie besagt, dass der Ort die Gestaltung bestimmt.
Diesbezüglich sind Sie eine Art Vordenker — der ja sicher selbst auch von historischen Persönlichkeiten inspiriert wurde. Mit welchem Gartenkünstler aus der Geschichte würden Sie sich zu einem Spaziergang verabreden? Sicher würde ich gerne Capability Brown besuchen, der im 18. Jahrhundert in England einige der schönsten Gärten gebaut hat. Geboren wurde er als Lancelot Wie stehen Sie zu Gartenmöbeln? Gehört Brown, aber aufgrund seiner überragenden ein Garten möbliert? Ob oder wie sehr ein
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Pool-Position Zum Licht, zur Sonne, verspricht die zeitgenössische Architektur und schenkt uns nicht nur stattliche Glasfronten, sondern auch grossflächige Aussensitzplätze. Bald ist es wieder an der Zeit, diese mit traumhaft schönen Möbel zu besitzen, um aus der ersten Reihe in den Sommer durchzustarten. von Kirsten Höttermann
Liebling der Saison: «Ploid» ist ein modulares Outdoorsofa, das aus drei Einzelteilen besteht. Pouf, Eckelement oder Sessel mit Lehne können bleiben, was sie sind oder zu Zweisitzer, Ecksofa und Chaiselounge verbunden werden. Design: Romero & Vallejo. Diabla BEZUGSQUELLEN SEITE 118
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1_Eleganter Rückzufsort: Sebastian Herkner liess sich für sein Outdoormöbel von einem Alkoven inspirieren. «Ich sehe Mbarq auch als Treffpunkt und Arbeitsplatz», sagt der Designer über seinen Entwurf. Die modulare Sitzmöbel-Kollektion gibt es mit unterschiedlich hohen Rückenlehnen. Dedon
5_Ganz aus Teak oder mit einem Kern aus Aluminium? Egal für welches Material man sich entscheidet, das Holz für Sonnenschirm «Nautical Teak Hardwood» stammt aus dem grössten Teakwald Indonesiens und wird laut Hersteller nur unter Einhaltung strengster Umweltstandards geerntet. Tuucci
2_Designer Stephen Burks entwarf die TravelerKollektion bereits vor sechs Jahren. Nun hat der französische Hersteller das bequeme Outdoormöbelprogramm den Zeichen der Zeit angepasst: Der Bezug wird aus leichter rezyklierbaren Polypropylenfäden gewebt. Neu ist auch die Farbkombination aus Burgunder, Grau und Leim. Roche Bobois
6_Nicht nur für Cineasten: Der italienische Hersteller erweitert die Kollektion Mirto um neue Designs und Oberflächen. So sitzt man im klappbaren Regiestuhl nun auf naturfarbenem Leinen und legt seine Arme auf mit Leder bezogenen Lehnen ab. Für die Rahmen aus Aluminium stehen neue Farben zur Verfügung. B&B Italia
3_Das wetterbeständige Drahtgestell in der prägnanten Schalenform der Indoor-Version sorgt dafür, dass Deckenschaukel «Leya Sol» jetzt auch draussen hängen kann. Die weichen, ungewöhnlich üppigen Daunenkissen können einfach herausgenommen und verstaut werden. Freifrau 4_Der Name verrät es, Windlicht «Bamboo» wird aus schnellwachsendem Bambusholz gefertigt und sorgt dank seiner offenen Struktur für romantische Licht- und Schattenspiele. Pfister
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«Weil man sich in «Leya Sol» ganz ohne schlechtes Gewissen einfach mal so richtig hängen lassen kann.»
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1_Die Kollektion Dine Out entstammt einer Zusammenarbeit mit Rodolfo Dordoni. Für die Stühle kombinierte der Designer einen Rahmen aus Teakholz mit leuchtend blauen Kissenbezügen und von Hand gewebten Seilen, während die Tische mit konisch zulaufenden Stützen aus Terrazzo oder Beton auf sich aufmerksam machen. Die Leuchten-Kollektion Bollicosa Nautilus kann drinnen wie draussen hängen. Cassina 2_Nichts macht ein Sofa so gemütlich wie viele Kissen. Diese passen in pastelligen Blau- und Grüntönen perfekt zu den Farben der Saison, dürfen aber bei Regen nicht draussen bleiben. Desins «Sunna» und «Lino». Broste Copenhagen 3_In ihrer kantenlosen Form erinnern die einzelnen Module der Kollektion Organix-Lounge an von Wasser geschliffene Steine. Designer Kris Van Puyvelde schuf acht unterschiedliche Sitzelemente und vier Tische, die sich gegenüber, aber auch zusammenstehen können. Royal Botania
4_«Bebop» heisst der kleine Beistelltisch, dessen Platte punktgenau auf den ungewöhnlich gestalteten Stützen aufliegt. Tristan Lohners Entwurf besteht zu 100 Prozent aus Aluminium und widersteht auch anspruchsvollen Klimabedingungen. Fermob 5_Der Schlaufenstuhl «Guhl» aus rezyklierbarem Faserzement ist der Klassiker unter den Schweizer Gartenmöbeln. Die Neuauflage seines Strandstuhls entwarf Willy Guhl 1997 anlässlich seines 80. Geburtstags. Das Designstück wird in Handarbeit hergestellt, nummeriert und signiert. Eternit 6_Sitzen, liegen, teilen? «Mareta» ist ein Sessel, der dank seiner schlichten Form alles bietet. Der wasserabweisende Bezug ist mit Polystyrolperlen gefüllt, die sich dem Körper anpassen. Er lässt sich einfach abnehmen und waschen. Design: Héctor Serrano. Diabla
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1_Für «Kit» wurden gleich drei wetterfeste, speziell für den Aussenbereich entwickelte Materialien miteinander kombiniert: Chromstahl, Nylon-Webseil und ein spezieller Outdoor-Kissenbezug. Das modulare Loungesofa lässt sich individuell zusammenstellen, dazu stehen drei unterschiedliche Couchtische zur Auswahl. Möbel Egger 2_Mehr Glamour für den Garten wünschte sich die Schwedin Linda Brattlöf und erfand den Gartenschlauch im Handtaschenformat. Mittlerweile erweiterte sie ihre Kollektion um einige Schmuckstücke, zu denen seit diesem Jahr auch ein Windlicht in Lippenstift-Form gehört. Gardenglory 3_Knit ist bereits 2015 unter der Feder von Patrick Norguet entstanden. Neu bereichert der französische Designer die Lounge- und Dining-Kollektion um ein Sofa und einen Sessel, für die ebenfalls Holz mit Schnurgeflecht kombiniert wird. Ethimo
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4_Für seine Outdoorleuchten «Monsieu Tricot» experimentierte der belgische Designer Ilia Eckardt mit innovativen Stricktechniken und witterungsbeständigem Garn. In fünf Farben. Tribù 5_Der Sommer hat seine ganz eigene Masche: Stuhlkollektion Ocean ist in chicen Strick gehüllt, dessen Optik an Fischernetze erinnert. Weiche Polster sorgen für bequemen Sitzkomfort und laden zu gemütlichen Stunden im Freien ein. Cane-Line 6_Das Lichtsystem Occhio von Axel Meise leuchtet nicht nur Räume perfekt aus, sondern setzt auch den Aussenbereich eines Hauses in Szene. Die innenliegenden Linsen von Modell «Sito giù» sorgen für präzises Licht, das dimmbar ist. Occhio
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1_An Tisch «X-Frame» geniesst man nicht nur Gaumenfreuden, sondern wird auch optisch verwöhnt. Denn dank der grauen Glasplatte bleibt der Blick frei auf das markante Gestell aus Teakholz. Design: Henrik Pedersen. Gloster 2_Tape kommt Ihnen bekannt vor? Richtig. Oki Sato vom japanischen Design-Büro Nendo entwarf die Kollektion zum 70. Firmenjubiläum 2018. Seitdem wurde Tape kontinuierlich nach draussen erweitert. Zuletzt um einen Barstuhl. Minotti 3_Die weichen Kissen, die das Sofa «Jeko» aus Eco-Teak erst so richtig bequem machen, sind wetterfest. Wer mag, kann sie natürlich trotzdem mit nach drinnen nehmen und einfach weiterkuscheln. Design von Paola Navone. Gervasoni 4_Die Erkenntnis, dass Schatten niemals einfach nur grau und beliebig, sondern voller Farbe und Geometrie sind, ist Teppich-Kollektion «Capsas» anzusehen. Design: Mathias Hahn. Nanimarquina 5_Piper bekommt Zuwachs: Die erfolgreiche Kollektion wird um einen Lounge-Sessel mit fester Polsterung erweitert. Der Bezug wird dem Rückengeflecht farblich angepasst. Das Ensemble vervollständigt Couchtisch «Basket» mit Carrara-Marmorplatte. Design: Rodolfo Dordoni. Roda
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EXTRA — Garten
1_Die Designpergola «Nomo» ist mit einem wasserdichtem Faltdach ausgestattet und kann teilweise oder vollständig aufgeschoben werden. Optional stehen Stoffbahnen in verschiedenen Farben zur Verfügung, die wie eine Art Baldachin unter dem Faltdach verlaufen. Pratic 2_Ein intelligentes Stecksystem verbindet die Kollektion, die aus über 46 Einzelmodulen besteht. Dank dieser breiten Auswahl lassen sich die Loungemöbel immer wieder neu kombinieren und je nach Fläche beliebig vergrössern oder verkleinern. Ikono 3_Der Sonnenschirm «Marbella» ist kein saisonales Wegwerfprodukt, sondern ein Stück fürs Leben. Die vier quadratischen Freiarmschirme lassen sich mit einem Kurbelantrieb individuell aufspannen. Wenn alle Schirme geöffnet sind, beträgt die schattige Fläche 40 Quadratmeter. Hunn
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4_Traditionelle Milchkannen inspirierten Emmanuel Gallina zur Leuchte «Milk». Für seinen Entwurf, der durch ein kabelloses Hybridsystem mit Solarenergie versorgt wird, kombinierte der Designer sandgestrahltes Glas mit Teakholz und Leder. Ethimo
FOTOGR AFIE: DANIEL A KIENZLER
DEIN ERLEBNISORT
EXTRA — Garten
1_Schöne Stunden verbringt man unter «Ambiente Nova» auch am Abend: Denn der leicht zu bedienende Freiarmschirm mit Drehfuss wird auf Wunsch mit dimmbarer LED-Beleuchtung ausgestattet. Glatz 2_Flechtkunststühle prägen das Bild der Küstenregionen der kolumbianischen Karibik. Sebastian Herkner hat die Gegend bereist und sich zur Kollektion «Caribe chic» inspirieren lassen. Für die Stühle werden Kunststofffäden in traditioneller Art auf Stahlrohr verwoben. Ames 3_Zur Teakholz-Kollektion Pevere gehört auch ein kleines Allzweckmöbel, das Tritt, Hocker oder Beistelltisch sein kann. Der ausgesparte Griff in der Mitte macht es leicht transportabel. Unopiù 4_Aus den von Hand gewebten Textilien der kolumbianischen Hängematten, der «Hamacas», entwickelte Sebastian Herkner eine outdoortaugliche Kissenkollektion. Es gibt sie in drei Grössen und einer neuen Farbharmonie. Ames
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1_Von Federkohl bis zum Fischfilet: Auf dem Feuerring lässt sich jede Leckerei zubereiten. Geschlemmt wird dann am Tisch nebenan oder gleich direkt am Ring. Und wenn dann die kühlen Abendstunden kommen, kann man einfach sitzen bleiben. Feuerring 2_«Flikflowder» heisst die neueste Outdoormöbel-Kollektion, für die der Brugger Möbelschreiner Markus Spicher vergraute, gebürstete Esche und verzinkten Stahl wohlproportioniert miteinander verbindet. Besonders auffällig ist das kufenförmige Gestell, dessen strenge Winkel sich im Abknicken der Rückenlehne wiederfinden. Schreinerei Spicher 3_Die komfortable Armlehne aus Aluminium, die sich aus der Verlängerung der Stuhlbeine herausbildet, kennzeichnet die Form von «Carousel». Sebastian Herkner vervollständigt seinen Entwurf durch verschiedene Gewebe oder Materialien und erlaubt so immer wieder neue Kombinationen. Emu 4_Die Outdoor-Küche der Träume lässt sich ganz einfach selbst zusammenstellen: Der schwedische Hersteller bietet von der Bar über den Gasgrill bis hin zu professionellen Grillutensilien alles was es dafür braucht. Röshults
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Farbton
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Spritzige Ideen – im Trendmagazin Gartenidee Garten-Planung leicht gemacht: Sowohl eine Neuanlage als auch eine Umgestaltung Ihres Gartens will frühzeitig geplant sein, damit er Ihnen über viele Jahre hinweg als Ihr ganz persönlicher Erholungsraum Freude bereiten wird. Unsere aktuelle Zeitschrift GARTENIDEE gibt Ihnen dazu 2x im Jahr die nötige Hilfestellung: Nebst grossen Gartenreportagen, die besonders schön gestaltete Anlagen zeigen, erhalten Sie viele interessante und nachvollziehbare Gartenideen und Planungshilfen. Berichte über Swimmingpools, Wintergärten und viele saisonale Pflanzentipps runden die redaktionelle Vielfalt ab. Ja, ich bestelle die Ausgabe TRENDMAGAZIN GARTENIDEE 1/20 vom 27. Februar 2020 für nur Fr. 8.50 inkl. MWST, exkl. Porto und Verpackung. Die Auslieferung erfolgt mit Rechnung. Senden Sie mir zusätzlich die Ausgabe 2/20 vom 7. Mai 2020 für Fr. 8.50.
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WORTWECHSEL
MARCO LEVRANGI — GESCHÄFTSFÜHRER VON FAST
«Heute wollen die Menschen ein Sofa im Garten» Der italienische Outdoormöbel-Hersteller Fast wendet sich mit formschönen Entwürfen und robusten Materialien an die Menschen, die auch draussen auf erstklassigen Lifestyle nicht verzichten wollen. Geschäftsfüher Marco Levrangi verrät im Gespräch, warum das Unternehmen dabei längst nicht mehr nur auf Aluminium setzt. (KH) Fast feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Als das Unternehmen 1995 ins Outdoor-Möbelgeschäft einstieg, setzte man ganz auf Aluminium. Warum? Als wir 1995 unser Unternehmen gegründet haben, konnten wir schon auf ein Know-how in der Metallverarbeitung zurückblicken und wählten Aluminium als das Material für unsere Outdoor-Möbel, weil es biegsam, vielseitig und leicht ist. In der Tat wiegt Aluminium nur ein Drittel von Stahl. Ausserdem ist es langlebig, ungiftig und man kann es unendliche Male wiederverwerten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es allen Witterungen standhält, ohne irgendwelcher spezieller Instandhaltung zu bedürfen. Der grosse Wurf gelang Ihnen 2007 mit dem Stuhl «Forest»; er gehört noch immer zu Ihren Bestsellern. Was macht Ihrer Meinung nach den Entwurf von Robby & Francesca Cantarutti so erfolgreich? Wir haben es geschafft, mit Forest eine Designikone zu kreieren, die von einer zeitlosen Formgebung gekennzeichnet ist und sich dank eines originellen grafischen Dekors, das sich von der Natur inspirieren liess, von anderen Stühlen abhebt. 2017 entstanden zusammen mit dem argentinischen Designer Alberto Lievore drei Kollektionen, die sich aus verschiedenen Materialien wie Aluminium, Stein und Holz zusammensetzen. Wie kam es dazu? 2017 haben wir uns entschieden, Aluminium mit anderen edlen Materialien wie Stein, Holz oder Stoff zu kombinieren. Das Aluminium wird durch neue Oberflächenverarbeitungen aufregender, durch die Verwendung von Farben wärmer und durch Stoffe weicher — um letztendlich die vielseitige, «weiche» und «humane» Seite zu zeigen.
Was hat sich seitdem verändert? Einerseits sind wir unserem Knowhow, das eines Aluminium-Outdoormöbelherstellers, treu geblieben, andererseits haben wir angefangen, mit anderen Materialien und einer grossen Farbpalette zu arbeiten. Vor wenigen Jahren gab es nur Tische und Stühle im Garten. Heute wollen die Menschen auch ein Sofa, wie das in ihrem Wohnzimmer haben. Uns hat das die Möglichkeit gegeben, uns noch breiter aufzustellen, vor allem im Objektbereich. Hier können wir den Wünschen der Innenarchitekten mit umfangreichen Kollektionen, die über unterschiedliche Materialien, Farben und Stoffe verfügen, entgegen kommen. Kehrt Alberto Lievore mit dem neuen Stuhl «Ria», den Sie an der Imm Cologne vorgestellt haben, zurück zum Aluminium oder sind weitere Materialien geplant? Der Armlehnstuhl «Ria» ist Teil einer umfangreichen Kollektion, die vollends erst am diesjährigen Salone del Mobile in Mailand gezeigt wird. Sie besteht aus komfortablen, vielseitigen Sitzmöbeln für den Ess- und Relaxbereich und ist durch einen Materialmix gekennzeichnet. Der Armlehnstuhl besteht aus Aluminiumdruckgruss und stellt das Basis-Produkt dar. Geben wird es dann drei unterschiedliche Stühle aus verschiedenen Materialien, die dem Produkt mehr Wert verleihen werden. Ihr Unternehmen hat sich ganz dem «Outdoor-Lifestyle» verschrieben. Was verstehen Sie darunter? Unsere Möbel eignen sich für alle Umgebungen: nicht nur für den Garten, das Atrium mit Blick auf das Meer, den grossen Park, sondern auch für Plätze, Strassen und Terrassen zwischen den Hochhäusern in Grossstädten. Der Mensch ist ein Teil der Natur, die wir schützen müssen, indem wir Nachhaltigkeit konkret anwenden. Gerade deshalb unterziehen wir die gesamte Produktionsphase einer kontinuierlichen Forschung, die darauf abzielt, die Haltbarkeit unserer Möbel noch weiter zu verlängern und die Umweltbelastung während des ganzen Produktlebenszyklus zu verringern. «Ria» heisst die neue Kollektion, die vollständig erst im April am Salone in Mailand zu sehen sein wird und mit der das Unternehmen erneut zeigt, dass es sich nicht nur auf die Verarbeitung von Aluminium versteht.
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Der Outdoor-Markt boomt in den letzten Jahren und selbst viele klassische Indoor-Möbelhersteller produzieren mittlerweile Möbel für draussen. Sehen Sie sich als Vorreiter? Unser Fokus lag schon immer auf dem Markt der Outdoormöbel. In den letzten Jahren haben wir sehr viel in Forschung und Entwicklung investiert, um innovative Produkte zu einhundert Prozent Outdoor herstellen zu können. Das bedeutet schliesslich, dass unsere Möbel keiner Instandhaltung bedürfen, dass das Wetter ihnen nichts anhaben kann und dass die Kissen und die Polsterung vollkommen wasserfest sind. Bei all unseren Kollektionen führen wir Tests und Forschungsanalysen durch, um besonders leistungsfähige Produkte, die den Qualitätsstandards entsprechen, anbieten zu können. Worin unterscheiden sich Outdoor- von Indoor-Möbeln? Der Unterschied besteht vor allem in den Materialien und in der Art der Polsterung. In der Tat werden die Produkte draussen viel eher abgenützt als drinnen: vom Wetter, von der Feuchtigkeit, den UV-Strahlen oder vom Salzgehalt in der Luft. Wir Outdoormöbelhersteller müssen kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investieren, um Materialien entwickeln zu können, die Ästhetik, Funktionalität und Komfort in sich vereinen.
Was, würden Sie sagen, macht die Möbel von Fast aus? Unsere Produkte sind durch ein zeitloses Design, erstklassige Qualität, Aufmerksamkeit fürs Detail, Funktionalität und Beständigkeit im Outdoorbereich gekennzeichnet. Ausserdem sind wir in der Lage, die Möbel auf Wunsch anzupassen. Unser Know-how in der Bearbeitung von Aluminium erlaubt uns eine effiziente Produktion. Gekoppelt mit einem authentischen Made in Italy, können wir bezüglich Masse, Farbe und Endverarbeitung unzählige Massanfertigungen herstellen. Welches Modell ist Ihnen persönlich das Liebste und warum? Ich habe in diesem Sinne kein Lieblingsstück. 2007 erzielten wir mit «Forest» einen grossen Erfolg in internationalen Märkten. Heute ist unser Brand dank der letzten Kollektionen stärker geworden: In der Tat sprechen wir nicht mehr von einzelnen Produkten, sondern von Kollektionen, die wahre Outdoor-Einrichtungskonzepte entstehen lassen.
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Morgenstunde Insgesamt zwรถlf Kollektionen im Stil des Creative Directors Paola Navone verwandeln jeden Aussenbereich in einen stimmungsvollen Ort, an dem man gerne einmal die Zeit vergisst und bis in die Morgenstunden verweilt. von Silja Cammarata
GERVASONI.IT
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Die in Turin geborene Architektin Paola Navone ist bekannt für ihren unkonventionellen wie unverkennbaren Ethno-Stil. Er ist stark von ihren Reisen um die Welt beeinflusst und greift dort kennengelernte, traditionelle Handwerkskunst auf. Seit der Familienbetrieb Gervasoni von den Brüdern Giovanni und Michele in dritter Generation geführt wird, zeichnen sich dessen Möbel durch Paola Navones Stil aus. Denn seit nunmehr einundzwanzig Jahren ist sie Creative Director und fest mit dem Unternehmen verwurzelt, das 1925 von Giovanni Senior gegründet wurde. Dieser widmete sich damals der Kunst des Korbflechtens und noch heute ist der Hersteller hochwertiger Designermöbel auf traditionelle Handwerkskunst fokussiert. Salbei, Orange und Blaugrün sind die Farben der diesjährigen Outdoorkollektion, welche die stilistische Handschrift der Designerin trägt und als umfassendes Gesamtwerk an der Messe in Paris zum ersten Mal vorgestellt wurde. Sie zählt insgesamt zwölf einzelne Linien, die über das Möbeldesign hinausgehen. Zusammen mit Leuchten und Accessoires bieten sie alles, was es braucht, um den Aussenbereich mit der Freiheit und Kreativität eines Innenraums auszustatten. Zwar heben sich die einzelnen Möbelentwürfe in ihrem Aussehen und Material stark voneinander ab, doch untereinander kombiniert, ergibt sich ein harmonisches und anregendes Zusammenspiel, das zahlreiche Möglichkeiten bietet, den Platz im Grünen ansprechend zu gestalten. Nicht nur funktional, sondern auch elegant und gemütlich sollen die Orte im Freien sein, von der Morgenstunde bis zum Abendrot. Zum Entspannen, zum Mittagessen, für den Gästeempfang oder den persönlichen Rückzug. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Garten, einen städtischen Balkon oder eine Terrasse am Meer oder in den Bergen handelt. Gervasoni Outdoor ist mehr als eine Sammlung von Kollektionen. Es ist ein weiterer eigenständiger Geschäftsbereich des Unternehmens, mit einer Abteilung für die technische Entwicklung, eigenen Materialien und Stoffen. Ein Jahr brauchte Paola Navone mit ihrem Team von Studio Otto, um die grosse neue Outdoorkollektion zu finalisieren. Sie überarbeitete dafür jene Linien, die ab dem Jahr 2002 entstanden sind und verbesserte deren Komponenten und Materialien. Zudem entwarf und entwickelte sie komplett neue Möbel, deren Designs unterschiedlichen Inspirationen folgen, von klassisch bis modern. Sie wurden aus bewährten und neusten Materialien hergestellt, aus
Holz, Metallen, innovativen Flechtmaterialien und über 50 Stoffen, die alle technischen Merkmale aufweisen, um den Wetterbedingungen zu trotzen. Nicht zuletzt, um diese vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Outdoormöbel zu zeigen, wurden diese auf einer Reise vom Norden in den Süden Italiens vor unterschiedlichen Kulissen fotografiert. Paola Navone war auch hier die leitende Kraft, erstellte die Konzepte für die Settings und leitete das Fotografenteam um Alessandro Paderni, Beppe Brancato und Max Zambelli an, diese für den 183 seitigen Katalog festzuhalten. Jeko und Straw sind zwei der neusten Kollektionen. Zu Jeko zählen Tische und Stühle, Sessel und Sofas, darunter eine Baldachinversion. Java, eine vulkanreiche Insel zwischen Sumatra und Bali, inspirierte Paola Navone zu den Möbeln aus Eco-Teakholz. Dabei handelt es sich um eine nachhaltige Recycling-Kollektion, deren Holz alten Teakholzbalken und -elementen entstammt, die beim Abriss traditioneller indonesischer Holzhäuser gewonnen wurden. Im Vergleich zu diesen eher bodenständigen Formen wirken die Sitzmöbel von Straw besonders leicht. Diese zeichnen sich durch ein hellgrau lackiertes Gestell aus Aluminiumrohr und ein besonderes Geflecht aus dreifachem Polyethylenseil aus — eine natürlich wirkende, starke und langlebige Faser, die besonders widerstandsfähig ist. Mit der neuen Outdoorkollektion gelang Gervasoni ein abwechslungsreiches Gesamtwerk, das Paola Navones Reisen auf schönste Weise widerspiegelt und zahlreiche Aussenbereiche in stimmungsvolle Orte verwandeln wird. GERVASONI.IT
1_Straw erinnert ein wenig an die traditionelle Kunst des Korbflechtens, die dem Unternehmen Gervasoni zugrunde liegt. Doch handelt es sich heute, 95 Jahre später, bei dem verwendeten Polyethylenseil um eines der neusten, widerstandsfähigen Materialien im Outdoorbereich. 2_Die Möbel der Kollektion Jeko sind aus Eco-Teakholz gefertigt, das beim Abriss alter traditioneller Holzhäuser auf der indonesischen Insel Java gewonnen wird, sofern keine Einschränkungen zum Schutz des nationalen architektonischen Erbes vorliegen. 3_Die in Turin geborenen Architektin Paola Navone verleiht den Möbeln des italienischen Herstellers Gervasoni seit einundzwanzig Jahren als Creative Director ihre Handschrift.
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LESESTOFF RAUM-UND-WOHNEN.CH/BUCH
Angesagte Architekturszene Im jährlichen Abstand prämiert der Award «Best architects» herausragende Architekturprojekte. In diesem Jahr sind es 81, die in dieser aufwendig gefertigten Publikation dokumentiert werden. Sie bietet eine Übersicht über die besten Arbeiten der europäischen Architekturszene, unterteilt in unterschiedliche Themenbereiche. Das Buch ist ein informatives Nachschlagewerk und zugleich ein Beispiel herausragender Buchgestaltung — in dieser Ausgabe wird durch den freigelegten Buchrücken die Handwerkskunst sichtbar. Aus dem entstandenen Materialüberschuss wurden erstmals kleine Notizbücher gefertigt, die per Email bestellt werden können: mail@bestarchitects.de Best architects Tobias Schwarzer Zinnobergruen, 2019 Ca. CHF 93.90 ISBN 978-3-946021-04-9
Häuser des Jahres
Wie eine Tempelanlage
Wenn die Worte fehlen, helfen Bilder: Über 2000 Symbole, Piktogramme und Fotos unterstützen in jeder Situation bei der wortlosen Kommunikation. Vom Moskitonetz über glutenfreie Produkte bis hin zu Halsschmerzen. Als erstes umweltfreundlich hergestelltes Bildwörterbuch für ökologische Weltenbummler ist es zu 100 Prozent recyclebar: Gefertigt aus 100 Prozent Altpapier, energie- und wassersparend hergestellt, die Druckfarben sind mineralöl- und kobaltfrei, die Folienkaschierung restlos kompostierbar. Auch inhaltlich greift das Buch Umwelt- und Klimaschutz auf — in Form von Icons.
Der Wettbewerb «Häuser des Jahres» wird seit 2011 vom Deutschen Architekturmuseum und dem Callwey Verlag ausgelobt. Er prämiert die besten Projekte im deutschsprachigen Raum, die in diesem Jahrbuch umfassend präsentiert werden. Gezeigt werden 50 herausragende Häuser und erstmals 20 innovative Produktlösungen von der Aussenwand bis zum Badezimmer. Das Buch gilt als inspirierendes Nachschlagewerk für alle BauherrInnen und ArchitektInnen, die Hauptakteure bei der Planung und Gestaltung hochwertiger Einfamilienhäuser.
Eric Frei und Kaveh Rezakhanlou, die ihr gemeinsames Architekturbüro in Lausanne seit 20 Jahren betreiben, ist mit der Schule von Chermignon eine ausserordentliche Anlage gelungen, die wie eine griechische Tempelanlage die Kraft hat, Landschaft, Topografie, Stadtmorphologie und Gebäudetypus zu vereinen. Die beiden Architekten sind in ihren Arbeiten darauf aus, begründete und sensible Antworten auf die verschiedenen Probleme der Projektbesitzer zu liefern, sei es bei öffentlichen Gebäuden, Mehrfamilienhäusern oder Privathäusern.
Icoon Eco Gosia Warrink Amberpress, 2019 Ca. CHF 13.90 ISBN 978-3-9809655-7-6
Häuser des Jahres 2019 Katharina Matzig, Jan Weiler Callwey, 2019 Ca. CHF 83.90 ISBN 978-3-7667-2425-0
Frei Rezakhanlou Heinz Wirz Quart, 2019 Ca. CHF 48.— ISBN 978-3-03761-206-4
Ohne Worte
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KÖPFE — Barber Osgerby
1_Jay Osgerby (links) und Edward Barber sind seit 25 Jahren befreundet und erfolgreich: «Wir funktionieren wie Brüder.» 2_Wippen erwünscht: Der Tip-Ton-Stuhl verbindet Ergonomie, Ökologie und Design. Vitra 3_Soft Work ist ein ausgeklügeltes Sitzsystem mit Tischchen, Stromversorgung und Handy-Aufladestationen für das Arbeiten ausserhalb des Büros. Vitra
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Stereo Vision
Zwei, an denen kein Designliebhaber vorbeikommt: Das Duo Barber Osgerby steht bei zahlreichen prestigeträchtigen Marken seit vielen Jahren hoch im Kurs. Mit ihrer aussergewöhnlichen Sicht auf die Dinge machen die zwei Engländer unsere Welt ein bisschen besser. von Erika Jüsi
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1_Während des London Design Festivals 2014 sorgten rotierende Reflektoren im Victoria & Albert Museum für Aufsehen. Edward Barber: «Für einmal stand nicht das Objekt, sondern der Effekt im Vordergrund.» Double Space, BMW. 2_Die Fackel für die Olympischen Spiele 2012 in London machte das Studio Barber Osgerby international bekannt. 3_Die portable Version der ikonischen Bellhop-Leuchte entstand 2016 für das neue London Design Museum und wurde dann weiterentwickelt. Flos 4_Edward Barber und Jay Osgerby stellten 2016 mit der haushohen windbetriebenen Installation Forecast den Beitrag des Vereinigten Königreichs an der ersten London Design Biennale. 5_Volle Funktion, zurückhaltendes Design: Der «Pacific Chair» ist das erste Büromöbel von Barber Osgerby. Vitra 6_Das erste gemeinsam designte Möbel des Erfolgsduos Edward Barber und Jay Osgerby, der Loop-Table, brachte die Dinge 1996 ins Rollen. Isokon Plus
«Keine Zeit!», schnauzt Chris McCourt ins Telefon. Er hat genug von ratsuchenden Studenten des Royal College of Art. «Meldet euch in zwei Monaten wieder.» Am anderen Ende der Leitung sind, leicht konsterniert, Edward Barber und Jay Osgerby. Es ist 1996. Zwei Monate später stehen sie mit einer Skizze in der Hand in McCourts Werkstatt, inmitten von Schichtholzklassikern der Moderne. Chris McCourt leitet die kleine Londoner Möbelmanufaktur Isokon Plus, die die legendären Isokon-Möbel von A bis Z produziert. Und Barber und Osgerby wissen: Wenn jemand ihr Schichtholz-Design verwirklichen kann, dann er. Fünf oder sechs andere Möbelschreiner hatten bereits abgewunken: Sorry, das können wir nicht. Die scheinen es ernst zu meinen, denkt McCourt, und studiert die Zeichnung. Sie zeigt einen Beistelltisch, tiefer als gewohnt, mit asymmetrisch eingeschobenen Schichtholzplatten als Beine — als ob das Möbel gerade einen Fuss vor den anderen setzen würde. Die Abstellfläche besteht aus einem Loop. Wenige Wochen später hat McCourt geschafft, was sich die anderen nicht zugetraut hatten: Das Schichtholz so zu biegen, dass sich zwei C-förmige Teile zusammenfügen ohne einzukringeln. Edward Barber und Jay Osgerby hatten das Design für den Loop-Table vor über einem Jahr für ein Restaurant entworfen; für einen Prototypen hatte das Budget nicht gereicht. Jetzt steht er endlich vor ihnen. Und nicht nur die beiden Designer sind begeistert, auch ihr Macher. McCourt nimmt den Loop-Table — als erstes neues Möbelstück seit 1965 — in die Isokon-Kollektion auf. «Das Design hält dem Vergleich mit den Klassikern stand, ohne sie nachzuahmen», sagt er 25 Jahre später, immer noch voller Begeisterung.
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Im Loop-Table spiegeln sich die klare Geometrie, die Asymmetrie und die abgerundeten Kanten des Hochhauses im Stil des Brutalismus, in dem Edward Barber damals wohnt. Dort, im Westen von London, im zweiundzwanzigsten Stockwerk des Trellick Towers, gründen die Freunde kurz darauf das Studio Barber Osgerby. Sie sind beide 26. Edward bringt einen Bachelor in Innenarchitektur und eine Leidenschaft für Skulpturen mit, Jay einen Bachelor in Möbel- und Produktdesign und eine Faszination für Flugzeuge. Das Masterstudium in Architektur haben sie gerade hinter sich und machen jetzt einfach gemeinsam weiter, wagen sich an Projekte, vor denen sie allein zurückgeschreckt wären. Durch den Loop-Table geraten die Dinge ins Rollen. Der Journalist Tyler Brûlé erwähnt das neue Isokon-Möbel in seinem damals noch jungen Magazin Wallpaper. Der italienische Designer und Kreativdirektor Giulio Cappellini heuert sie an und macht sie in der italienischen Möbelindustrie bekannt. Die ersten internationalen Ausstellungen in Deutschland und den USA folgen und 1997 gewinnen sie an der International Contemporary Furniture Fair ihren ersten Preis.
KÖPFE — Barber Osgerby
Nichts muss so bleiben, wie es ist Der Loop-Table holte das in Vergessenheit geratene Schichtholz wieder aus der Versenkung. Zu Recht, meint Edward Barber: «Es altert wunderschön, nicht wie Plastik, das vom ersten Tag an Qualität verliert.» Das biegsame Material eignete sich zu Beginn auch deshalb so gut für die Umsetzung ihrer Designs, weil sie ihre Modelle aus Kartonpapier falteten, das sie noch vom Architekturstudium herumliegen hatten. Heute arbeiten sie in ihrem Studio Barber Osgerby im hippen Shoreditch-Viertel im Osten von London. Sie falten noch immer Kartonpapier, sind aber mittlerweile nicht nur Träger von graumelierten Bärten, sondern auch von Ehrendoktortiteln und Ritterorden, haben zahlreiche Preise gewonnen, halten Vorlesungen und haben drei Firmen mit insgesamt rund 80 Mitarbeitenden unter sich. Mit dem Universal Design Studio, Map und Barber Osgerby decken sie ein Spektrum ab, das von der Architektur und Innenarchitektur, dem Ausstellungsdesign, der Indus-
triedesign-Beratung und dem klassischen Produkte- und Möbeldesign bis hin zu Kunstinstallationen reicht. Genau diese Bandbreite ist es, die sie an ihrem Job fasziniert. Die Entwürfe von Edward Barber und Jay Osgerby beginnen mit einer Zeichnung, von Hand mit Stift auf Papier. «Wir sind Computerbanausen», sagt Edward, «und wir lieben das Haptische.» Die Skizzen des einen werden vom anderen aufgenommen, hinterfragt, weitergeführt. Oft geht es dann in eine ganz andere Richtung. «Wir verfügen über eine besondere Art von Stereosehen», sagt Jay lachend, nicht nur, weil sie sich im Studio gegenübersässen und die Skizze des anderen zuerst verkehrt herum sehen würden, sondern auch, weil Edward einen guten Kopf grösser ist als er. «Wir funktionieren wie Brüder», erklärt Edward, «wir pushen einander, fordern einander heraus. Aber immer mit Respekt für die Meinung des anderen.» Gemeinsam rütteln sie am Status Quo. Nichts muss so bleiben, wie es ist, nur weil es bisher so gelöst wurde. Sie suchen nach neuen Archetypen, wollen nicht einfach ein Produkt schaffen, das es schon tausendmal gibt, sondern Dinge hervorbringen, die das Material und die Arbeit daran rechtfertigen — das sei heute wichtiger denn je. Ihre Objekte sollen den Test der Zeit bestehen und dem vorherrschenden, auf den schnellen Verbrauch ausgerichteten Wirtschaftsmodell trotzen. Das ist auch der Grund, warum ihre Produkte oft Jahre brauchen, bis sie fertig sind. Sie recherchieren lange und sorgfältig, wollen in den Fabrikationsprozess eingebunden sein, ihn verstehen, sich von ihm beeinflussen lassen. Aus diesem Grund ist für sie die Wahl des Herstellers entscheidend, darum besuchen sie als Erstes dessen Werkstatt. Der
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1_Modelle und Prototypen von ihren Designs bevölkern das Studio im Londoner Shoreditch. 2_Das Buch «Barber Osgerby, Projects» erlaubt anhand von Testimonials einen Blick in die Entstehungsgeschichte einiger ihrer aussergewöhnlichsten Projekte.
Tip-Ton-Stuhl, den sie für eine Schule im englischen Tipton entwarfen und auf den sie besonders stolz sind, entstand in Zusammenarbeit mit Vitra. Gemeinsam erarbeiteten sie 30 Prototypen. Das Resultat: Ein Stuhl auf Kufen, der ein Vorwärtswippen erlaubt, um aufrechter zu sitzen; ergonomisch, robust, recycelbar, stapelbar. Und erst noch farbig und fröhlich. Das war vor neun Jahren. Seither sind in den Werkstätten von Vitra zahlreiche weitere, nicht weniger dynamische Möbelstücke entstanden.
Ausserhalb der Norm «Ihre Designs scheinen auf den ersten Blick simpel, auf den zweiten offenbaren sie einen Geniestreich», sagt Jana Scholze. Die Kuratorin und Akademikerin hat kürzlich das Buch «Barber Osgerby, Projects» verfasst. Eine Monografie, die vor allem die aussergewöhnlichen Projekte der beiden Designer beleuchtet, die einmaligen Aufträge und limitierten Auflagen, die vorübergehend bespielten Räume und Plätze. Sie kennt die beiden seit 2008, als sie eine Ausstellung im Victoria & Albert Museum kuratierte, die Barber und Osgerby mit ihrem Universal Design Studio gestalteten. Scholze verortet ihren Erfolg im konstanten Hinterfragen der eigenen Arbeit. In ihrer Neugierde. In ihrer Offenheit für Neues und für Inputs von aussen. In der Unaufgeregtheit und Grundehrlichkeit ihrer Designs. Aber auch in der Sorgfalt, mit der sie Projekte angehen, der Ernsthaftigkeit, mit der sie Produkte erforschen. Dass die beiden auch nach so langer Zeit noch so erfolgreich zusammenarbeiten, schreibt sie ihrer gegenseitigen Achtung zu: «Sie kennen sich so gut, dass sie die Sätze für den anderen beenden könnten. Sie tun es aber nicht, weil sie sich zu sehr respektieren.» Als ihr bis heute wichtigstes Projekt nennen Edward Barber und Jay Osgerby die olympische Fackel, die sie im Jahr 2012 für die Sommerspiele in London designen durften. In eineinhalb Jahren, einer für sie sehr kurzen Zeit, schufen sie ein elegantes dreiwandiges Design aus einer vergoldeten Aluminiumlegierung, edel und feierlich, leichter als die meisten Vorgängermodelle, bequem in der Hand liegend und technisch so ausgefeilt, dass die Fackel Wind, Regen und Schnee trotzen und auch Stürze überstehen würde, ohne zu erlöschen. Die 8000
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gestanzten Löcher erlauben den Blick ins Innere und symbolisierten die 8000 Fackelträger. Das Bild der Fackel ging um die Welt und bescherte den Briten internationale Bekanntheit. In den letzten Monaten sind sie mit Vitra einmal um den Globus gereist, um ihr neustes gemeinsames Werk, das Sitzsystem Soft Work, zu promoten, ein adaptierbares Sofa mit Tischchen, Handyladestationen und Stromversorgung für das mobile Arbeiten in Hotellobbys, Flughäfen, Cafés oder sogar Parks. Sie schliessen nichts von vorneweg aus, prüfen aber genau, was sie umsetzen wollen und wie, hinterfragen die Vorgaben, ändern schon mal die Bedingungen — oder lehnen Aufträge ab. Die Erfahrung habe sie gelehrt, im richtigen Moment Nein zu sagen, wohl auch, weil sie beide Familien haben. Das sei genauso wichtig, wie Ja zu sagen, wenn es darauf ankommt. «Wir geniessen das Privileg, selektiv sein zu können, schätzen aber auch, dass wir mittlerweile das Wissen für technisch sehr komplexe und aufwendige Projekte haben», sagt Jay. Damals wie heute gebe ihnen ihre Freundschaft das Selbstvertrauen, Dinge anzupacken, die sie sich allein nicht immer zutrauen würden. Der Loop Table ist noch immer gefragt und steht inzwischen im Victoria & Albert Museum in London und im Metropolitan Museum in New York. Die Zusammenarbeit von Barber Osgerby mit Isokon Plus dauert an. Chris McCourt freut sich darüber, die Karriere der beiden von Anfang miterlebt zu haben. Auch er sei durch ihre anspruchsvollen Designs gewachsen. «Zum Glück haben sie sich damals von meiner schlechten Laune nicht abschrecken lassen und sind hartnäckig geblieben», sagt er. Heute seien es übrigens sie, die ihn ab und zu warten liessen.
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TREND — Schränke & Stauraum
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1_Bei «Vara» handelt es sich um frei positionierbare Schaukästen, die Lieblingsstücken den perfekten Rahmen verleihen. Wie alle Möbel des Unternehmens ist «Vara» aus Massivholz gefertigt, dessen natürliche Schönheit und Struktur mittels indirekter Beleuchtung in Szene gesetzt wird. Hartmann 2_ Glänzende Dekosteinchen zieren die Fronten von «Voyager» und verleihen dem Sideboard einen futuristischen Look, der an Satellitenbilder des Sonnensystems erinnert. Die zwei- oder dreitürige Anrichte aus Holz ist in verschiedenen Lackierungen erhältlich; die Einlegeböden im Inneren sind einheitlich aus Klarglas. Design: Lorenzo Remedi. Cattelan Italia
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1_Das schwäbische Unternehmen begeht seinen 150. Geburtstag mit einer Lehrstunde in handwerklicher Präzision: Die Sideboards und Kommoden der limitierten Kollektion «Meisterstück 150» sind mit herrlichem Intarsienfurnier und einer schwarzen Schattenfuge an der Korpuskante ausgestattet. Kettnaker 2_Dekoratives Erkennungsmerkmal: Die Beine des Highboards «Easel» gehen in die Verlängerung und verbinden sich diagonal über die Fronten hinweg zu einem umgekehrten V. Für die Kollektion verwendet Oki Sato von Nendo mokkafarbenes Eschenholz, zinnfarbenes Metall und Marmor. Gibt es auch als Low- oder Sideboard. Minotti 3_Niemand geringeres als die teuerste Strasse der Welt war Namensgeber für «5th Avenue Crédence». Für das Sideboard, das in unterschiedlichen Längen daherkommt, vereint Designer Marcello Pozzi Holz und polierten Edelstahl. Wer das edle Stück mitten im Raum platzieren will, kann eine verspiegelte Rückseite wählen. Gallotti & Radice
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4_«Frei planbar statt fertig konfiguriert» lautet das Motto der neu überarbeiteten Drehtürschränke und deren Innenleben. Nach Belieben können die Schränke mit den wählbaren Frontprogrammen «Soft», «Lunetto» oder «Valore» mit Kleiderstangen, Schubladen, Hosenauszügen und vielen weiteren Elementen bestückt und damit zum Schrank nach Wunsch zusammengestellt werden. Design: Sebastian Desch. Team7 5_«Rialto Night Fly Dresser» von Giuliano Cappelletti bietet dank vier grosser Schubladen ausreichend Stauraum und ist aufgrund der auffälligen Holzmaserung ein wahrer Augenschmeichler. Gefertigt aus Furnierschichtund Massivholz, mit traditioneller Schwalbenschwanzverbindung. Freches Highlight sind die mittig platzierten Griffe aus Leder, die der Kommode ein verspieltes Aussehen verleihen. Riva 1920 6_Ob als langes Sideboard oder in Form eines Highboards in heller Ulme — die Stauraummöbel der Kollektion Code machen sowohl freistehend als auch an der Wand platziert eine gute Figur. Das moderne Äussere gewinnt durch das filigrane Untergestell noch an Leichtigkeit. Erhältlich in unterschiedlichen Formen und Materialien. Poliform
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1_An eine Collage aus unterschiedlichen Papieren erinnert Sideboard «Madia Porta TV Zero.16». Der italienische Hersteller hat sich seit jeher der Gestaltung von Holzmöbeln verschrieben, die verschiedene Oberflächen zusammenbringen und von klassischem bis zu minimalistisch modernem Design reichen. Devina Nais 2_Inspiriert von den Entwürfen des dänischen Architekten Mogens Lassen wurde das klassische Aufbewahrungsmöbel «Frame» 2013 erstmals in den Markt eingeführt. Neu ist die Kubus-Kollektion mit praktischen Schubladen und in insgesamt acht unterschiedlichen Farbausführungen erhältlich. By Lassen 3_Elegantes Formenspiel: «Briques» von Constance Frapolli setzt sich aus einem «L», einem Quadrat und einem Rechteck zusammen; Formen, die unterschiedlich angeordnet und zum Teil in verschiedenen Farben gewählt werden können. Das Zusammenspiel der Stauraumflächen wirkt zufällig, ist aber sehr durchdacht. Aus massiver Eiche. Ligne Roset
für klare Formen und zeitlose Eleganz. Die Türen aus Klarglas und die dunkelgrauen Glasböden gewähren uneingeschränkte Einblicke ins Innere. Design: Peter Fehrentz. More 5_Wer das Aufbewahrungssystem mit den abgerundeten Ecken kennt, weiss, wie schwer einem mitunter die Entscheidung hinsichtlich Form und Farbe fallen kann, denn die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Das neue System «Montana Mini» umfasst genau drei Formen und zehn Farben und bietet damit immer noch viel Raum für Kreativität: Die Module werden von starken Magneten zusammengehalten, können auf die Beine gestellt oder an die Wand gehängt werden. Montana 6_Dass er für smarte und farbenfrohe Möbel steht, zeigt der deutsche Hersteller mit der Linie Simetria. Sie besteht aus acht besonderen Wandschränken, deren geometrische Formen als Solitär wirken oder individuell zusammengestellt werden können. Zugleich sind sie schöne Ordnungsmöbel, in denen allerlei Alltagsdinge und kleine Lieblingssachen Platz finden. Schönbuch
4_ Ob in Eiche oder Nussbaum furniert, Vitrine «Harri» ist ein Paradebeispiel
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1_«Pass-Word» von Dante Bonuccelli ist ein modernes Wandsystem, das der vielseitigen Nutzung des Wohnraums gerecht wird. Es bietet Platz für Multimedia-Systeme, Regalflächen für Bücher und Deko-Elemente, aber auch Stauraum, der sich hinter praktischen Flügel- oder Klapptüren sowie Schubladen verbirgt. Molteni
4_Noch als Studentinnen am Stockholmer Beckmans College of Design bekamen Lovisa Sandström und Sofie Johansson die Aufgabe, ein Möbel für einen Eingangsbereich zu entwerfen. Sie kreierten «Ridå», ein Stahlmöbel, das trotz des schweren Materials leicht und luftig daherkommt und auch ohne Inhalt als stylisches Designobjekt im Raum funktioniert. Källemo
2_Puder, einer der angesagten Pastelltöne, wird anhand des filigranen Rollwagens «R 111 N» aus der Kollektion Mobile Line auf schönste Weise inszeniert. Für die Innen- und Aussenlackierung können verschiedene Farben gewählt werden, neben Pastelltönen auch sämtliche Nuancen der RAL-Palette. Müller Möbelfabrikation
5_Die namensgebenden Rillen sind das Erkennungsmerkmal des Schrankes «Grooves» aus dunklem Teakholz mit Lackfinish. Sie sind handgeschnitzt und machen jedes Stück zu einem Unikat. So hat jeder Schrank eine eigene Oberfläche, einen eigenen Rhythmus, eine eigene Dynamik. Mit zwei Türen und zwei Innenschubladen. Ethnicraft
3_Das Sideboard «Colors» von Fabrice Berrux erinnert an eine abstrahierte Klaviertastatur, die mit mehreren Fassadenebenen eine Symphonie aus Grau, Weiss und einem Hauch von Mineral spielt. Die Oberfläche ist aus Furnier, MDF und Keramik zusammengesetzt; Griffe und Gestell sind aus Stahl. Roche Bobois
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1_ «NCS Farbtrend #1 Evolving Eclecticism» ist einer der neuen Farbtrends, die das Unternehmen anlässlich des 80-jährigen Firmenjubiläums vorgestellt hat. Er kann auf alle Möbel der Serie Hülsta Neo Wohnen anwendet werden und umfasst Farben, die aus unserer Umwelt abgeleitet sind — zum Beispiel von Wasser, Himmel und Erde. Hülsta 2_«Be my guest» von Charlotte Høncke umfasste bisher einen Esstisch sowie eine Bank, die sich, genau wie der neue Schrank der Serie, durch ein raffiniertes, helles Wiener Korbgeflecht auszeichnet. Der Schrank ist mit einem schwarzen Metallgestell und wahlweise einer Holzplatte in Natur oder Schwarz erhältlich. Warm Nordic 3_Die Regale «Brut» von Ferréol Babin bestehen aus sandgestrahltem, geräuchertem oder stark gehärtetem Glas und halten Tablare aus Marmorplatten mit einer roh geschnittenen Vorderkante. Sie sind in drei Ausführungen erhältlich und vereinen Gegensätze: klare Linien mit rauen Kanten, Zerbrechlichkeit mit Stärke. Pulpo
4_Sei es in privaten oder gewerblichen Räumlichkeiten, das multifunktionale, holzgetäfelte System «Modulor» von Giuseppe Bavuso wird allen architektonischen Bedürfnissen gerecht — mit hängenden Elementen, kombiniert mit Push- und Pull-Türen oder begehbaren Passagen. 184 Materialausführungen stehen für die individuelle Gestaltung des Systems zur Auswahl, für das Aluminiumgestell 38 Farben, zudem LED-Beleuchtung. Rimadesio 5_Julien De Smedt entwarf mit dem «Stacked Storage System» ein modulares Möbel, das individuell zusammengestellt werden kann. Kuben von unterschiedlicher Grösse, in Eiche Natur, Weiss oder Hellgrau, offen oder mit Rückwand, lassen sich ganz einfach zusammenklippen und mit oder ohne Abstand zueinander zu einem funktionalen Stauraummöbel arrangieren. Muuto
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1_Der Architekt Roland Nemez gestaltete 2018 eine Suite, die sich dem Mitbegründer der Wiener Werkstätten Joseph Hofmann widmet. Möbel wie die Rekonstruktion der «Sitzmaschine» oder das Sofa «Vuelta» von Jaime Hayon lieferte unter anderem der österreichische Möbelhersteller Wittmann. 2_Logieren zwischen Kunst und Möbel-Originalen: Das Highlight der Joseph Hoffmann-Suite ist der schwarze Sekretär aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. 3_Von aussen gibt sich das Altstadt kaum als Hotel zu erkennen. Was zum Konzept passt, denn in dem ehrwürdigen Patrizierhaus von 1902 wohnen auch Einheimische. Als Gast fühlt man sich schnell wie in einer gemütlichen Privatwohnung.
Oh, Vienna Im Altstadt Vienna kann man zwischen Kunst und Designklassikern die Wiener Lebensart entdecken. Und merkt dabei nur allzu schnell, dass die in jedem der 62 Zimmer anders ausschaut. von Kirsten Höttermann
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Oh, Vienna Hier ist irgendetwas grundsätzlich anders. Das fällt schon beim Betreten des Hotels auf. Knallgrüne Wiesen schmücken die Paneele im Eingangsbereich, ein roter Teppich geleitet die Gäste durch ein prächtiges Treppenhaus zur Rezeption im ersten Stock. Und wäre da nicht der fein geschwungene Schriftzug an der Fassade, würde manch einer das Hotel in der Kirchengasse vielleicht erst auf den zweiten Blick als solches wahrnehmen. In dem Patrizierhaus wohnen Gäste aus aller Welt Tür an Tür mit waschechten Wienern auf fünf Stockwerken. Fast 30 Jahre ist es her, dass sich der ehemalige Finanzmanager und Kunstsammler Otto E. Wiesenthal den Traum vom eigenen Hotel erfüllte. Spannend sollte es sein, unverwechselbar, ein Haus, in dem sich Gäste wie zuhause fühlen. Er suchte und fand in der Kirchengasse eine stillgelegte Pension mit 24 Zimmern, die er mit viel Herzblut und seiner 300 Werke umfassenden Kunstsammlung wiederbelebte. Über die Jahre wurden immer wieder Wohnungen frei, so dass sich das Hotel auf heute 62 Zimmer und Suiten vergrössern konnte. So unkonventionell sich das anhört, so ist das Altstadt Vienna auch. Wer auf sein Zimmer will, muss nicht zwingend an der Rezeption vorbei, sondern nimmt einfach den Fahrstuhl und landet vor einer der schweren Altbautüren, hinter denen sich ganz stilecht und wie in einer echten Altbauwohnung lange Flure mit knarzenden Parkettböden verbergen. An den farbenfrohen Wänden hängen ausgesuchte Kunstwerke aus der Sammlung des Besitzers: viele von zeitgenössischen Österrei-
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chern wie Markus Prachensky, Alex Ruthner oder Gottfried Helnwein. Manch einer legt sich dann auch unter einem der grossformatigen Werke schlafen, denn keines der Zimmer kommt ohne sie aus. Welches Gemälde wo aufgehängt wird, entscheiden Wiesenthal und seine Tochter Saskia. Und dies obwohl berühmte Kreative wie Architekt Matteo Thun, Modedesignerin Lena Hoschek oder Designexpertin Lilli Hollein für die Gestaltung der Räume verantwortlich zeichnen. Wiesenthal hat sie eingeladen, um auf ihre ganz persönliche Art das Wiener Lebensgefühl zu interpretieren. Entstanden sind erfrischend andere Hotelzimmer, deren Intensionen mal wie bei Matteo Thun im Wiener Rotlichtmilieu zu finden sind, oder aber in bekannten Persönlichkeiten beziehungsweise Ereignissen wie dem 40-jährigen Jubiläum des Hauptsitzes der Vereinten Nationen in Wien liegen. «Die Leute, die für uns ein Zimmer gestalten, haben das natürlich in Wahrheit nicht nötig und machen es nur, weil es Ihnen Freude bereitet», sagte Wiesenthal einmal während eines Interviews. Inzwischen dürfte es jedoch eine schöne Referenz sein, ein Zimmer im Altstadt gemacht zu haben. Selbst Leinwandgrössen wie Schauspieler Tobias Moretti bieten sich an. Der Stammgast wird, wie Marketing- und Artmanagerin Saskia Wiesenthal verrät, eines der nächsten Projekte übernehmen. Um ihr perfektes Zimmer zu finden, empfiehlt das Hotel neuen Gäste im Vorfeld anzurufen. Denn die Wahl entscheidet, ob man seinen Städtetrip in der Atmosphäre mystisch-dunkler Räume oder herrlich bunter Mustertapeten verbringt. Wen während seines Aufenthalts die
Tipp Neugier auf die anderen Zimmer packt, der kann sich für 15 Euro immer mittwochs auf eine geführte Design-Tour durch das Haus begeben. Sie geht selbst durch belegte Zimmer: Das Scannen eines QR-Code an der Tür gleich neben dem Beschrieb ermöglicht einen digitalen Einblick. Danach gibts feines Backwerk vom Buffet und Kusmi-Tee. Kulinarisches Highlight des Vier-Sterne-Boutiquehotels ist jedoch das Frühstück. Es wird täglich im Salon serviert, ist regional und einfach köstlich. Tipps für den Abend finden sich im Hotelzimmer oder auf Anfrage. Dabei achten Eigentümer und Personal lobenswerter Weise darauf, die Gastronomen der Nachbarschaft einzubinden: Empfehlungen werden vor allem für den siebten Bezirk ausgesprochen. So macht die Stadt süchtig. Und tiefer als im Altstadt kann man in das Lebensgefühl der Wiener wohl nicht eintauchen. Da bleibt einem nur, immer wiederzukommen. Übernachten kann man im gleichen Zimmer oder immer wieder anders.
SASKIA WIESENTHAL ÜBER LOKALE UND GALERIEN, DIE ES IN WIEN ZU ENTDECKEN GILT: DAS KLEINE PARADIES in der Blindengasse: Ein wunderschön renoviertes Schreibmaschinengeschäft, in dem nur Gerichte zum Teilen oder selbst geniessen serviert werden, detailverliebte Grafik inklusive. DIE KOCHDAME in der Wiedner Hauptstrasse: Hier zaubert Judith Ausserbrunner mit ganz viel Liebe vegane oder vegetarische Gerichte aus saisonalen, biologisch angebauten Zutaten. MOCHI in der Praterstrasse: Best Sushi in Town! CAFÉ ANSARI in der Praterstrasse: Jedes Gericht des georgischen Lokals ist ein Augenschmaus, das Lokal sowieso. GALERIE STEINEK: alteingesessene Galerie fürzeitgenössische Kunst in Wien.
1_Zwei getrennte Schlafzimmer und Bäder, aber ein Wohnraum zur gemeinsamen Nutzung: Ganze 110 Quadratmeter stehen den Gästen der United Nations-Suite zur Verfügung. Hier nächtigt man zwischen Designklassikern und hat eine Whiskey-Bar für sich allein. 2_Gastfreundliche Kunstsammlerin: Saskia Wiesenthal ist als Marketingund Kunstmanagerin in die Fussstapfen ihres Vaters getreten. Sie ist eine waschechte Wienerin und weiss, wo kunstinteressierte Gäste auf die aktuelle Szene treffen. 3_Alle Zimmer sind unterschiedlich eingerichtet. Bei der Wahl der Betten hält Familie Wiesenthal jedoch der französischen Marke Treca die Treue.
COLLECTORS AGENDA: Ursprünglich eine Online-Plattform mit eigenem Magazin «The Collectors Chronicle». Zeigt spannende junge Positionen und macht überEditionen Kunst zum Einstiegspreis. GALERIE OSTLICHT: Hier gibt es immer wieder neue Blickwinkel zu entdecken. Ein Ausflug zahlt sich allein schon des Gebäudes wegen, der ehemaligen Ankerbrotfabrik, aus.
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WOHNSZENE — PORTRAIT
HAUSER LIV
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HAUSER LIVING AG, FREIENBACH
Gartendesign stilvoll inszeniert In Freienbach am Zürichsee präsentiert Hauser Living die renommiertesten Marken und aktuellsten Einrichtungstrends für schöne Gärten, Terrassen und Outdoorbereiche. Die rund 7000 m2 umfassende Gartenmöbelausstellung gehört zu den grössten der Schweiz und zu den attraktivsten: Die restaurierten Räume einer ehemaligen Maschinenfabrik bieten mit ihrem besonderen Ambiente den Rahmen für die stilvollen Inszenierungen der Gartenmöbelkollektionen international führender Marken wie Roda, Gloster, Dedon, Kettal, Paola Lenti, Tribù,
Manutti, Knoll, B&B Italia, Royal Botania uvm. Die Designobjekte stellen sich zusammen mit geschmackvoll ausgewählten Accessoires, Brunnen, Wasserspielen und Feuerelementen vor und vermitteln gekonnt die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich heute bieten. Und wer ein Faible für erlesene Trouvaillen hat, findet hier ausgesuchte Unikate aus Teak-, Suar- oder Eisenholz. Die aussergewöhnliche Vielfalt ermöglicht es, verschiedene Optionen zu vergleichen und in Ruhe an einem Ort auszuwählen. Der Showroom ist mit seinem umfassenden Angebot weit über die Region hinaus zu einer beliebten Inspirationsquelle für Architekten und Gartenliebhaber geworden. Verkauft wird übrigens auch ab Ausstellung. HAUSER LIVING AG Wolleraustrasse 31 8807 Freienbach T 055 415 00 80 info@hauserliving.ch hauserliving.ch
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1_Einladend, bequem, modular: Neuste Lounge von RODA. 2_Geschwister Mark Hauser und Sarah Hauser im Showroom ihrer Firma HAUSER LIVING.
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Sinn für Wohnästhetik Ein hochstehendes Angebot international führender Designmöbel-Marken dokumentiert den ausgeprägten Sinn für Wohnästhetik, die Einrichtungskompetenz und den hohen Anspruch an Qualität und Perfektion, dem wir uns verschrieben haben. Auf über 3500 m2 gibt unsere Ausstellung auf fünf Stockwerken Einblick in faszinierende, kreativ gestaltete Wohnbereiche und Ideen, die begeistern. Unsere hohe Planungskompetenz mit fotorealistischen CAD-Visualisierungen wird Sie begeistern.
WOHN-CENTER RÄBER AG Bahnhofstrasse 21 6285 Hitzkirch T 041 917 22 72 info@wohncenter-raeber.ch
Unsere Marken: Walter Knoll • B&B Italia • Interlübke • Cassina • Minotti • Vitra • Piure • u.v.m WOHNCENTER-RAEBER.CH
Persönlicher wohnen Willkommen auf Ihrem Weg zum individuellen Einrichtungsstil. Mit Formen, Farben und Materialien, die Ihnen guttun. Wir hören Ihnen zu, um aus Ihren Lebensräumen einen Spiegel Ihrer Persönlichkeit zu machen. Hinter der charmanten Ausstrahlung unseres Familienunternehmens garantieren moderne Innenarchitekten und mutige Einrichter für persönlicheres Wohnen. Seit 70 Jahren.
GAMMA AG Einrichtungshaus St. Gallerstrasse 45 9500 Wil T 071 914 88 88 info@gamma.ch
Unsere Marken: Minotti • B&B Italia • Cassina • Dedon • Knoll International • Schramm • u.v.m GAMMA.CH
Bettgeschichten – Aus Liebe zum Schlaf Das Fachgeschäft für hochwertige Schlafkonzepte steht Schlafliebhabern seit Jahrzehnten mit Feingefühl und Kompetenz zur Seite. Sowohl individuellen Schlafbedürfnissen wie auch Ansprüchen an das Design wird Bettgeschichten gerecht. Bei Bettgeschichten versteht man den Schlafraum gesamtheitlich als Oase der Ruhe und Erholung und legt daher besonderes Augenmerk auf das richtige Schlafzubehör.
BETTGESCHICHTEN AG Claridenstrasse 41 8002 Zürich T 044 280 62 65 info@bettgeschichten.ch
Unsere Marken: Schramm • RÖWA • Zeitraum • LUIZ • Schönbuch • Leitner Leinen • u.v.m BETTGESCHICHTEN.CH
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LICHTTEAM Nr. 1 für gestaltetes Licht Licht ist mehr als nur Helligkeit, es lässt Räume und Gegenstände überhaupt erst lebendig erscheinen. Richtig eingesetzt erzeugt Licht Stimmung und Atmosphäre, wird zum sinnlichen Erlebnis. Mit überzeugenden Lichtlösungen schaffen wir Lebensqualität. Auf unseren Ausstellungsplattformen in Rothenburg und Luzern werden überzeugende Lichtlösungen für den Innen- und Aussenbereich vorgestellt.
LICHTTEAM AG Stationsstrasse 89 6023 Rothenburg/Luzern T 041 280 57 57 mail@lichtteam.ch
Unsere Marken: Ligalicht • Occhio • Baltensweiler • Ribag • Flos • Foscarini • Moooi • u.v.m LICHTTEAM.CH
Erleben Sie Ambiente im Herzen der Altstadt von Rapperswil Wir zeigen Ihnen wie Sie mit zeitlosen Klassikern der Designgeschichte, mit Neuheiten der grossen internationalen Hersteller, mit exklusiven Textilien und der richtigen Beleuchtung stimmige Wohn- und Arbeitswelten schaffen. Ganz persönlich und individuell unterstützen wir Sie bei der Verwirklichung Ihrer Wohn- und Arbeitsträume.
AMBIENTE EINRICHTUNGSKONZEPTE AG Marktgasse 4–6 8640 Rapperswil T 055 220 41 00 info@ambiente.ch
Unsere Marken: USM • Vitra • B&B Italia • Cassina • E15 • Flexform • Fritz Hansen • u.v.m AMBIENTE.CH
Teppichkultur – auch als Individualanfertigung Mit einer aussergewöhnlichen Vielfalt hochwertiger Teppiche deckt Negra carpet & home alles ab, was für hochwertige Inneneinrichtungen gefragt ist. Darüber hinaus gehören Individualanfertigungen zum festen Angebot des Unternehmens, welches bereits in zweiter Generation in den erfahrenen Händen der Familie Khodarahm liegt. In den Teppichgalerien von Negra begibt man sich in die Welt einer jahrtausendealten Kunst. NEGRA CARPET & HOME Uraniastrasse 33 8001 Zürich T 044 210 12 00 info@negra.ch
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NEGRA.CH
Ihre Designsprache in Ihren Räumen ivoFrey AG in Sursee überrascht mit frischen und kreativen Ideen für die Einrichtung und Auffrischung der Wohn- und Arbeitswelten. Geschmackvoll und ideenreich präsentieren wir auf 1000 Quadratmeter die neusten Kollektionen und Möbelklassiker. ivoFrey AG – Inspirationen für neue Wohn- und Bürogestaltungen.
ivoFrey AG Büro- und Wohngestaltung Schlottermilch 18 6210 Sursee T 041 925 76 76
25 Jahre Freystil • IVOFREY.CH
Einrichten aus Leidenschaft Wir machen Wohnen zum Erlebnis. Mit 4600 m2 bieten wir eine umfassende Auswahl an Qualitätsprodukten weltbekannter Marken für stilvolles und modernes Wohnen. Und das mitten in Basel. So wird Einrichten zum Erlebnis. Wir sind stilsicher, kennen unsere Produkte und hören Ihnen zu. Das macht uns zu kompetenten Beratern, die Ihre Begeisterung wecken.
MÖBEL RÖSCH AG Güterstrasse 210 4053 Basel T 061 366 33 33 info@roesch-basel.ch
Unsere Marken: Cassina • Minotti • Interlübke • Vitra • B&B Italia • Walter Knoll • Vispring • u.v.m ROESCH-BASEL.CH
Wohn- und Lebensräume sind unsere Leidenschaft Innenarchitektur, entworfen mit Kreativität und Leidenschaft für schöne Wohn- und Lebensräume, ist unsere Passion. Der attraktive Showroom in Emmen ist eine Quelle der Inspiration aus Designermöbeln, Küchen, kunstvollen Leuchten, Textilien und kreativen Accessoires. Kommen Sie vorbei. Wir freuen uns auf Sie.
Walter Knoll – Living Landscape 755. Design: EOOS
DAVINCI INTERIOR DESIGN AG Meiliplatz 1 6032 Emmen T 041 260 51 51 info@davinci-schweiz.ch
Unsere Marken: Walter Knoll • Kettnaker • Lambert • Paola Lenti • Piet Boon • Molteni • u.v.m DAVINCI-SCHWEIZ.CH
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Indoor & Outdoor Living Unser umfassendes Sortiment nationaler und internationaler Möbelmarken ist auf modernes, designaffines und harmonisches Wohnen in Innen- und Aussenräumen ausgerichtet. Am traditionsreichen Möbelstandort in Sihlbrugg kombiniert das Team von Lisa Indergand modernes Wohnerlebnis mit einzigartigem Ambiente, sehr persönlichem Service, kundennaher Beratung und rundum Betreuung bis zur zuverlässigen Lieferung auf Wunsch.
STIGAMO LIVING c/o Stigamo AG Sihlbruggstrasse 114 6340 Baar/Sihlbrugg T 041 220 04 41 info@stigamo.ch
Unsere Marken: Bretz • Cattelan • LUIZ • Cane-Line • Kettnaker • Somnus • u.v.m STIGAMO.CH
Interior Design & Alpen Chic In unserer 700 m2 grossen Ausstellung, mitten in der Altstadt von Chur, treffen namhafte internationale Designmöbelkollektionen, ausgesuchte Leuchten, hochwertige Textilien und verführerische Accessoires auf handwerklich Kunstvolles aus regionalen Manufakturen. Mit hoher Professionalität und Kreativität entstehen daraus unikate Interior-Konzepte für schönes Wohnen in den Bergen, die uns weit über das Bündnerland hinaus bekannt gemacht haben.
SCHOEPF LIVING AG Kornplatz 2 7000 Chur T 081 252 64 16 info@schoepf-living.ch
Unsere Marken: Flou • Treca • Giorgetti • Meridiani • BW Bielefelder Werkstätten • u.v.m SCHOEPF-LIVING.CH
Wohndesign perfekt inszeniert Seit über 60 Jahren widmen wir uns mit Kompetenz und Kreativität der Entwicklung ganzheitlicher, individueller Einrichtungskonzepte für Private und Unternehmen. Mit grossem Einfühlungsvermögen, langjähriger Erfahrung und einer umfassenden Auswahl an weltbekannten Möbelmarken setzen wir die Wünsche unserer Kunden um.
Walter Knoll - Jaan Living. Design: EOOS
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ERNST WOHNKONZEPTE Hauptstrasse 9 5043 Holziken T 062 739 55 00 info@ernst-wohnkonzepte.ch
Unsere Marken: Walter Knoll • USM Haller • Cassina • B&B Italia • COR • Flou • Schramm • u.v.m ERNST-WOHNKONZEPTE.CH
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FARBTON
FARBTON
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FOKUS — Küchen- und Küchengeräte
Kraftvoll und leise Was ausschaut wie eine stimmungsvolle Leuchte, ist in Wirklichkeit die neue Dunstabzugshaube «Aura 4.0 Ambient». Sie ist an vier filigranen Stahlseilen aufgehängt und saugt effektiv und leise den Kochdunst ab. Einzigartig ist die Möglichkeit, sie mit drei verschiedenen Aromen zu ergänzen, die den Raum in einen zarten Duft tauchen. Darüber hinaus können verschiedene Lichtstimmungen eingestellt werden. MIELE.CH
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Organisationstalent
Langlebigkeit
Für Ordnung in der Küche sorgt das multifunktionale «Box Center», das die wichtigsten Küchenhelfer direkt an der Spüle griffbereit hält. Zugleich ist es platzsparend, unsichtbar und hygienisch in einem zweiten Becken verstaut. Zur Box gehören Abtropfbecken, Messerblock, Schneidebretter und Geschirr-Abtropfgitter.
Verschiedene hochwertige Materialien wie Holz, Stahl und Stein verleihen dieser Küche eine spannende Optik. Dabei ist sie gleichermassen auf Langlebigkeit und einfachen Unterhalt ausgerichtet und lässt sich deshalb ideal auch als betriebliche Pausenküche nutzen.
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SABAG.CH
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Funktionell und robust Der Schweizer Haushaltsgerätehersteller hat sein Sortiment an Backöfen um eine neu entwickelte Linie erweitert: Die Advanced Line gibt es in drei Komfortstufen – vom Einstiegsprodukt «Combair V200» bis zum «Combair V600». Die Stufen unterscheiden sich vor allem in den verfügbaren Anwendungen. Ihnen gemeinsam ist das moderne und zeitlose Design, das es in den drei Farben Schwarz, Weiss und Chrom gibt. VZUG.COM
Einzelstücke
Sprachgesteuert
«Black Range» heissen die neuen Edelstahlabdeckungen für Küchenoberflächen. Deren zentrales Gestaltungselement ist die schwarze Zunderschicht, die sich beim Walzprozess des Edelstahls bildet und so aus jeder Platte ein echtes Einzelstück macht. Gibt es in zwei Ausführungen. Im Bild: «Black Range Industrial».
Es ist der erste Backofen, der auf Kommando seine Tür öffnet – dank Sprachbefehl, der via markenübergreifender Home Connect App gesteuert werden kann. Doch nicht nur bei den Backöfen ist die Sprachsteuerung möglich, sondern auch bei den meisten vernetzten Siemens Hausgeräten wie Kochherden, Geschirrspülern, etc.
SUTER.CH
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PREISTRÄGER
Am Anfang war der Punkt Zu Ehren der 100-jährigen Bauhaus-Ära: Der alteingesessene Hamburger Verlag feiert die Geometrie des Designs mit einer exklusiven Kollektion der Branding-Agentur Juno; sie besteht aus Notizbüchern, Bleistiften, Pen Loops und einem Display. Die Primärfarben der Artikel und die Struktur des Displays spiegeln mit Klarheit, Reduktion und funktionalen Details die charakteristischen Gestaltungsansätze der berühmten Schule authentisch und hochwertig wider. Alle Produkte tragen das offizielle Jubiläumslogo der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar und ein Zitat des Lehrers Wassily Kandinsky: «Everything starts from a dot.» LEUCHTTURM1917.COM
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Schwerelosigkeit
Kunst(stoff)stück
Vorfreude
Leicht und grazil kommt die Leuchte «Giulietta BE» daher und wirft ein angenehm warmes Licht in drei verschiedenen Helligkeitsstufen in den Raum. Dank ihres kabellosen Betriebes mit Batterien ist sie in Sachen Ortswahl sehr flexibel und wird durch einfaches Berühren mit der Hand ein- und ausgeschaltet. Ebenso elegant wie die Bedienung ist die gesamte Erscheinung der Tisch- oder Stehleuchte aus Messing, deren kreisförmige Scheibe regelrecht zu schweben scheint. Erhältlich in Vintage-Messing oder Schwarz.
Eine besondere Idee, hoher Sitzkomfort und beste Verarbeitung: Sessel «Alto» der Designer Markus Jehs und Jürgen Laub vereint alle drei Komponenten. Das Ergebnis ist ein formal und ergonomisch gelungener Stuhl mit einer filigranen, leicht federnden Kunststoffschale, in die ein üppig gefülltes Kissen eingelegt wird und dem darin Sitzenden das Gefühl gibt, in den Stuhl gebettet zu sein. Als moderner und bequemer Stuhl wird er zum Eyecatcher in jedem Raum, erhältlich mit vier verschiedenen Untergestellen, in verschiedenen Farben.
Eine äussert dekorative Art, Essen zu verbergen und so die Vorfreude darauf zu steigern, bietet das Geschirr «Hide». Die Serie umfasst vielfältig gestaltete Essteller mit dazu passenden Porzellandeckeln unterschiedlicher Formen. Unter dem Deckel bleiben Gerichte länger heiss und saftig, zudem entfalten die Speisen ihre Aromen erst vollends am Tisch, sobald die Deckel mittels einer griffigen Spitze gelüftet werden. Design: Gemma Bernal.
CATELLANISMITH.COM
COR.DE
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Mobiles Arbeiten Die «Touch Down Unit», designt von Studio Klass, ist gemacht für den «dynamischen und aktivitätsbasierten» Mitarbeiter, der innerhalb und ausserhalb des Büros unterwegs ist und keinen festen Arbeitsplatz mehr benötigt. An dem kompakten Servicemodul kann man sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten, persönliche Dinge verstauen und dank eines eingebauten Akkus sowie Strom- und USB-Anschlüssen sämtliche elektronischen Geräte aufladen. Ausklappbare Rollen ermöglichen das flexible Platzieren der Arbeitsstation, die in ungenutztem Zustand platzsparend zusammengeklappt werden kann. «Touch Down Unit» vereint Funktionalität und Komfort und leistet dem heutigen Anspruch an flexible Arbeitsplätze Folge. UNIFOR.IT
Smartes Home-Office
Sinnvolle Nutzung
Badespass im Grünen
Praktischer Stauraum mit technischen Finessen, verpackt in einer eleganten Form, das ist «Filigno Sekretär» von Sebastian Desch. Äusserlich zeichnet er sich durch die programmtypische Ummantelung mit nur 12 mm dünnen, jedoch enorm stabilen Naturholzplatten aus. Im Inneren wartet der Sekretär mit Steckdose, USB-Anschluss, optionaler Ladestation für Mobiltelefone, einer lederbezogenen Stifteschale und einem Geheimfach auf. Die Schreibplatte bietet in ausgezogener Position Beinfreiheit für bequemes Sitzen und einen komfortablen Zugriff auf das funktionale Innenleben.
Vom Abzug über dem Herd zum Kräutergarten oder Gewürzregal: Auf dem hängenden Ablageboden bietet das System «Spazio» Platz für Pflanzen oder Gewürze und ermöglicht dadurch den einfachen Zugang zu den Zutaten, die fürs Kochen notwendig sind. Das Arbeiten wird durch eine Aufhängeschiene für sämtliches Zubehör und durch eine grosse Beleuchtungsfläche erleichtert. Durch die klare Designsprache fügt sich «Spazio» harmonisch in viele Interieure ein.
Der nahezu bodenebene, im Holz eingelassene Whirlpool «Strato» bietet mit den grosszügigen Massen 230 x 230 cm bis zu sechs Personen die Möglichkeit, an der frischen Luft zu entspannen. Ein integriertes Nackenkissen und Massagedüsen an jedem Sitzplatz sorgen für eine angenehm relaxte Körperhaltung — wer eine stärkere Rückenmassage wünscht, kann auf einen Massageplatz wechseln. Eine wohlige Wassertemperatur ist rund um die Uhr garantiert, da dank einer passenden Isolierabdeckung das Wasser weder nachts noch bei niedrigen Temperaturen abkühlt.
TEAM7.AT
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ANGESAGT
Glanzstück der Natur Sie sind so alltäglich wie bewundernswert: Tausende Federn bedecken die Körper der Vögel und sind dabei hochspezialisiert auf Wärmen und Kühlen, Trockenhalten, Schmücken, Tarnen und Fliegen. Die Feder als verführerische Schönheit und Formenvielfalt eines Glanzstücks der Natur steht einerseits für geniale Multifunktionalität und hat andererseits eine wichtige Bedeutung in Kulturgeschichte, Design, Kunst und Popkultur inne. Die Ausstellung «Federn — wärmen, verführen, fliegen» beleuchtet die Feder in all ihren Facetten und fokussiert zudem das Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Dabei wirft sie einen kritischen Blick auf die Entwicklung der Biodiversität und das Geschäft mit Vogelfedern.
Bis 1. Juni 2020 GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR Kirchplatz 14 8400 Winterthur GEWERBEMUSEUM.CH ©/Foto: Seamus Murphy
Klimagerecht Bauen mit Holz Die Auswirkungen des Klimawandels gehören zu den grössten Herausforderungen unserer Zeit. Auch wenn sich der Holzbau in vielen Bereichen positiv abhebt, sind innovative und nachhaltig wirkende Lösungen von ArchitektInnen, HolzbauingenieurInnen und Holzbauunternehmen gefragt. Darauf fokussieren sich in diesem Jahr die Organisatoren des 14. Holzbautages in Biel, die Berner Fachhochschule BFH und Lignum Holzwirtschaft Schweiz. Die Fachtagung «Klimagerecht Bauen mit Holz — die Antwort auf +2 Grad» richtet sich an Holzschaffende und ArchitektInnen und wird zweisprachig durchgeführt. 14. Mai 2020 HOLZBAUTAG Kongresshaus Biel Zentralstrasse 60 2501 Biel AHB.BFH.CH/ HOLZBAUTAG Schulhaus Port — der Einsatz von Holz reduziert den Anteil von grauer Energie massgeblich. Foto: Simon von Gunten
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Skandinavisches Design Warme Farben, lichtdurchflutete Räume und aussergewöhnliche Materialien: Auf mehr als 500 Quadratmetern und zwei Etagen präsentiert der neue Bolia Store in Luzern schönstes skandinavisches Design sowie kreative Installationen — begleitet von Musik, organischem Kaffee und zarten Düften. In der mittlerweile fünften Schweizer Filiale der internationalen Designmarke verschmelzen Massivholz, Wolle, Metall, Beton, Marmor und Leder zu eindrucksvollen, nordisch angehauchten Kreationen, die Inspiration und Ideen für das eigene Zuhause bieten. BOLIA STORE LUZERN Kapellgasse 11/15 6004 Luzern BOLIA.COM
Facettenreiche Sammlung Licht & Bewegung Otto Piene war ein deutscher kinetischer Künstler und Mitbegründer der Avantgarde-Gruppe Zero. Als Pionier der Multimedia-Kunst arbeitete er früh mit Licht und Bewegung. Die umfangreiche Einzelausstellung «Otto Piene. Die Sonne kommt näher» präsentiert eine Auswahl seiner Werke, die zwischen 1955 und 2014 entstanden sind: Neben frühen, vom Abstrakten Expressionismus beeinflussten Gemälden auch Rauch- und Feuerbilder sowie Lichtinstallationen und Luftskulpturen unter Einbezug der Elemente Licht, Feuer und Luft.
Die Sammlung des Zürcher Malers, Kunstliebhabers und Sammlers Werner Coninx gilt heute als eine der umfangreichsten privaten Kunstsammlungen der Schweiz. Bis zu seinem Lebensende im Jahr 1980 kaufte der leidenschaftliche Sammler gegen 15 000 Kunstobjekte an. Den Kern der Ausstellung bilden die 127 Gemälde Schweizer Malerei vom Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts, die das Aargauer Kunsthaus 2016 als Dauerleihgabe erhielt. Anhand der Vielfalt der Exponate wird die facettenreiche Sammlungstätigkeit Werner Coninx’ sichtbar. Bis 26. April 2020 AARGAUER KUNSTHAUS Aargauer Platz 5001 Aarau AARGAUERKUNSTHAUS.CH
Bis 10. Mai 2020 MUSEUM HAUS KONSTRUKTIV Selnaustrasse 25 8001 Zürich HAUSKONSTRUKTIV.CH
Otto Morach, Erwartung (Intérieur), 1918–1919, Aargauer Kunsthaus, Aarau / Depositum Sammlung Werner Coninx © Hugo Stüdeli, Solothurn Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)
Otto Piene, Light and Air, Langen Foundation, 2014 © 2020, ProLitteris Zurich
Messe für Bauen, Wohnen, Garten und Energie
2. – 5. April 2020 Tägi Wettingen Do Fr 13– 20
Sa So 10– 18
Donnerstag Eintritt gratis
ANGESAGT
Norm - It's not complicated Ottilia Giacometti Mit nur 33 Jahren verstarb Ottilia, die am wenigsten bekannte Figur der berühmten Künstlerfamilie Giacometti. In der Ausstellung werden rund 80 Gemälde, Plastiken und Zeichnungen präsentiert, die Giovanni und Alberto Giacometti ihrer Tochter bzw. Schwester widmeten. Sie geben Ottilias Leben chronologisch wieder — beginnend mit den Gemälden des Vaters und später mit Werken ihres Bruders Alberto. Die Präsentation umfasst hochkarätige Werke aus Schweizer Museen, aus Privatbesitz und von der Fondation Giacometti, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht oder noch gar nie öffentlich zu sehen waren. Bis 3. Mai 2020 KUNSTHAUS ZÜRICH Heimplatz 1 8001 Zürich KUNSTHAUS.CH
Gestalterische Regelwerke wie Raster, Proportionen und Modularität prägen die präzisen Lösungen des Zürcher Grafikbüros Norm, hinter dem Dimitri Bruni, Manuel Krebs und Ludovic Varone stehen. Ihre Schriften, Bücher, Plakate oder Corporate Designs führen die Tradition des «Swiss Style» in die Zukunft. Parallel dazu verfolgt das Büro Forschungsprojekte, welche die Grenzen visueller Gestaltung ausloten: Wie weit kann Bildinformation reduziert werden, um noch erkennbar zu bleiben? Wie viele Pixelkombinationen sind für dasselbe Motiv möglich? In dieser ersten Museumsausstellung präsentiert Norm eine Auseinandersetzung mit den grundlegendsten Elementen und Gesetzmässigkeiten der Grafik. 14. März — 6. September 2020 MUSEUM FÜR GESTALTUNG Pfingstweidstrasse 96 8005 Zürich MUSEUM-GESTALTUNG.CH
Giovanni Giacometti, Pensierosa, 1913 Privatbesitz
Fantastisch surreal Als Auftakt seines 30-jährigen Jubiläums richtet das Kunsthaus Zug den Blick auf einen Sammlungsschwerpunkt der ersten Stunde: Schweizer Surrealismus und Fantastik. Darunter finden sich beispielsweise Werke von Paul Klee, Kurt Seligmann, Meret Oppenheim, Adolf Wölfli oder Eva Wipf. Zudem zeichnet eine Raum in Raum-Inszenierung mit «Breton Duchamp Kiesler — Surrealistische Räume 1947» jene bemerkenswerte surrealistische Ausstellung nach, die André Breton, Marcel Duchamp und Friedrich Kiesler 1947 in Paris organisierten. Zu sehen sind insgesamt rund hundert Originalentwürfe und Fotografien. Bis 24. Mai 2020
Neuer Termin Aufgrund der verstärkten Verbreitung des Coronavirus in Europa hat sich die Messe Frankfurt für die Verschiebung der Light + Building entschieden. Die Messe für Licht und Gebäudetechnik findet nicht wie angekündigt vom 8. bis 13. März, sondern neu zwischen Mitte und Ende September 2020 statt. Das genaue Datum wird in den nächsten Wochen bekanntgegeben. China und Italien stellen nach Deutschland sowohl die grösste Aussteller- als auch Besuchergruppe. Neu im September MESSE FRANKFURT SCHWEIZ Tel. 044 503 94 00 CH.MESSEFRANKFURT.COM
KUNSTHAUS ZUG Dorfstrasse 27 6301 Zug KUNSTHAUSZUG.CH Friedrich Kuhn, Afrikanisches Denkmal, 1957, Kunsthaus Zug, © 2020, ProLitteris, Zurich
Messe Frankfurt GmbH Foto: Petra Welzel
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Termin verschoben Der 59. Salone del Mobile findet in diesem Jahr wegen der Gefahr durch den Coronavirus nicht wie gewohnt im April, sondern erst im Juni statt. An der grössten Möbelmesse locken jedes Jahr rund 2200 Aussteller internationales Fachpublikum in die Mailänder Messehallen, darunter auch NachwuchsdesignerInnen, die im Rahmen des 23. Salone Satellite erstmals ihre Entwürfe präsentieren. Zeitgleich zeigen insgesamt 84 Aussteller an der EuroCucina, der 1974 ins Leben gerufenen, internationalen Küchenmöbel-Ausstellung, ihre neuen Produkte. Wie jedes Jahr breitet sich das Designfieber auch auf zahlreiche Events und Showrooms in der Innenstadt aus und versetzt Mailand in einen erlebenswerten Ausnahmezustand. Neu 16. — 21. Juni 2020 SALONE INTERNAZIONALE DEL MOBILE Fiera Milano Strada Statale de Sempione 28 I-10017 Rho/Milano SALONEMILANO.IT Courtesy Salone del Mobile, Milano Foto: Alessandro Russotti
Inspiration fürs Eigenheim Rund 250 regional wie weltweit aktive Unternehmen präsentieren an der 15. Bauen+Wohnen die Trends rund ums Eigenheim. Mit dabei sind Spezialisten für Fensterläden und Bausysteme bis hin zu InnenarchitektInnen und ProduktedesignerInnen für Keramik und Glas, die ihre Ideen zum Leben erwecken. Während BesucherInnen beim «Speed Dating Garten» eine Planungsskizze für ihren zukünftigen Garten erhalten, stellt «EnergieSchweiz» ihr neues Programm vor und die «Energieberatung Aargau» erteilt HausbesitzerInnen — auf Online-Voranmeldung — halbstündige Erstberatungen bei Umbaufragen.
22. Messe für Immobilien, Bau und Renovation St.Gallen, 20.–22. März 2020 Eintritt frei ∙ immomesse.ch
2. — 5. April 2020 BAUEN + WOHNEN Tägi-Messegelände Tägerhardstrasse 122 5430 Wettingen BAUEN-WOHNEN.CH
Patronat
BEZUGSQUELLEN
Dies & Das Bolia International A / S 8000 Aarhus, Dänemark Tel. +45 289 438 04, www.bolia.com Bosa über: Barbara Azzoni Handelsagentur 8004 Zürich Tel. 044 291 63 02 www.bosaceramiche.com ClassiCon über: Yuna GmbH / Christoph Häusermann 5617 Tennwil, Tel. 079 634 95 39 www.classicon.com
Skagerak A / S 9000 Aalborg, Dänemark Tel. +45 9952 5200, www.skagerak.dk Woud S / A 8700 Horsens, Dänemark Tel. +45 41 83 83 47, www.woud.dk
Garten
Cor über: Agentur Zeitdesign fürs Wohnen / René Wullschleger, 8048 Zürich Tel. 062 823 00 01, www.cor.de
Ames GmbH 56070 Koblenz, Deutschland Tel. +49 261 1 333 77 91 www.amesdesign.de
Cosmos Design KIG 8004 Zürich, Tel. 044 304 88 08 www.cos-mos.ch
B & B Italia über: Agentur Einrichter / Marco Lutz 8620 Wetzikon, Tel. 044 970 25 10 www.bebitalia.it
Fennobed Zürich über: Herr Marcel Meyer, 8048 Zürich Tel. 043 811 77 70, www.fennobed.ch Gebrüder Thonet Vienna über: Sabatino Collezioni GmbH 3604 Thun, Tel. 033 22 110 00 www.gebruederthonetvienna.com HK Living über: IDS Living GmbH, 6300 Zug Tel. 041 729 08 10, www.hkliving.nl House Doctor Aps 7430 Ikast, Dänemark Tel. +45 97 25 27 14 www.housedoctor.dk Ibride 25660 Fontain, Frankreich Tel. +33 381 81 58 47, www.ibride.fr Little Greene über: Stephan Falsarella Decoration 1006 Lausanne, Tel. 021 312 87 05 www.littlegreene.com Menu über: Maison Truffe, 8712 Stäfa Tel. 044 928 25 25, www.menu.as Miniforms S.r.l. 30020 Meolo — Venezia, Italien Tel. +39 0421 618 255 www.miniforms.com Normann Copenhagen über: Carl Henkel GmbH 6048 Horw, Tel. 041 412 12 26 www.normann-copenhagen.com Object Carpet AG Showroom Zürich, 8008 Zürich Tel. 044 269 96 90 www.object-carpet.com Piet Hein Eek 5651 BP Eindhoven, Niederlande Tel. +31 40 285 66 10 www.pietheineek.nl
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Roche Bobois 8001 Zürich, Tel. 044 362 31 31 www.roche-bobois.ch
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Garden Glory über: Kolibri & Fjäder AB, 41134 Göteborg Schweden, Tel. +46 733 103749 www.gardenglory.com Gervasoni über: First Collection Alex Murer 8734 Ermenswil, Tel. 055 216 16 16 www.gervasoni1882.com Glatz AG 8503 Frauenfeld Tel. 052 723 64 64, www.glatz.ch Gloster Furniture GmbH 21337 Lüneburg, Deutschland Tel. +49 4131 482 53 0, www.gloster.com Hunn Gartenmöbel 5620 Bremgarten Tel. 056 633 99 88, www.hunn.ch Pratic über: Pfister Metallbau AG, 8576 Mauren Tel. 071 634 60 40 www.pfister-mauren.ch
Broste Copenhagen A / S 2650 Hvidovre, Dänemark Tel. +45 3639 0300 www.brostecopenhagen.com
Ikono über: Klafs Saunabau AG, 6340 Baar Tel. 041 760 22 42, www.klafs.ch
Cane-line über: Ben’Arreda, 5734 Reinach Tel. 079 415 16 91, www.cane-line.com
Minotti über: Perpetuum Mobile Henrik Maasz 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.minotti.com
Cassina über: Awicasa GmbH / Anke Widerstein 6024 Hildisrieden, Tel. 078 846 71 11 www.cassina.it
Möbel Egger AG 6274 Eschenbach, Tel. 041 449 40 40 www.moebelegger.ch
Dedon 21337 Lüneburg, Deutschland Tel. +49 41 31 22 44 70, www.dedon.de
Nanimarquina über: mom’art Agentur GmbH, 5610 Wohlen Tel. 056 441 15 89, www.nanimarquina.com
Diabla 46870 Ontinyent Valencia, Spanien Tel. +34 96 291 13 20 www.diablaoutdoor.com
Occhio über: Goerg Oberprieler, 8802 Kilchberg Tel. 079 570 75 77, www.occhio.de
Emu Group S.p.A. 06055 Marsciano, Italien Tel. +39 078 87 40 21, www.emu.it Eternit (Schweiz) AG 8867 Niederurnen Tel. 055 617 11 11, www.eternit.ch Ethimo über: Bischofberger Handels AG 6340 Baar, Tel. 041 763 30 75 www.ethimo.com Fermob 01140 Thoissey, Frankreich www.fermob.com Feuerring 6405 Immensee, Tel. 041 850 70 58 www.feuerring.ch Freifrau Sitzmöbelmanufaktur über: Inter Design Dreyer, 8360 Eschlikon Tel. 071 97 10 19, www.freifrau.eu
Pfister 5034 Suhr, Tel. 062 855 44 33 www.pfister.ch Roche Bobois 8001 Zürich, Tel. 044 362 31 31 www.roche-bobois.ch Roda über: Carlo Arquint GmbH, 6430 Schwyz Tel. 041 818 20 30, www.rodaonline.com Röshults Svenska Hantverk 554 63 Jönköping, Schweden Tel. +46 36 440 32 10, www.roshults.se Royal Botania über: Mox AG, 8704 Herrliberg Tel. 044 271 33 44, www.royalbotania.com Schreinerei Spicher 5200 Brugg, Tel. 056 442 15 52 www.spicher.ch Tribù 3690 Zutendaal, Belgien Tel. +32 89 61 27 50, www.tribu.com
Tuuci über: Carlo Arquint GmbH, 6430 Schwyz Tel. 044 844 19 11, www.tuuci.com
Montana Møbler über: Florido Giunchi, 8902 Urdorf Tel. 076 420 08 42, www.montana.dk
Unopiù 01038 Soriano nel Cimiona Viterbo, Italien Tel. +39 0761 758 393, www.unopiu.com
More über: Tema Form GmbH, 9524 Zuzwil Tel. 071 950 08 10, www.more-moebel.de
Schränke & Stauraum
Müller Möbelfabrikation 86159 Augsburg, Deutschland Tel. +49 821 5976 738 0 www.mueller-moebel.com
Hartmann Möbelwerk GmbH 48361 Beelen, Deutschland Tel. +49 2586 889-946 www.moebel-hartmann.com
Muuto 1100 Kopenhagen, Dänemark Tel. +45 3296 9899, www.muuto.com
Roche Bobois 8001 Zürich, Tel. 044 362 31 31 www.roche-bobois.ch
Poliform über: Mark Nievergelt Handelsagentur 8803 Rüschlikon, Tel. 043 399 94 77 www.poliform.it
By Lassen Aps 1371 Kopenhagen, Dänemark Tel. +45 36 16 80 00, www.bylassen.com Cattelan Italia über: Agentur Petix Möbelkollektion & Accessoires, 8353 Elgg Tel. 052 366 12 77, www.cattelanitalia.com Ethnicraft 2850 Boom, Belgien Tel. +32 3 443 01 00 www.ethnicraft.com
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Pulpo 79539 Lörrach, Deutschland Tel. +49 7621 168 01 03 www.pulpoproducts.com Rimadesio über: Carlo Arquint GmbH, 6430 Schwyz Tel. 041 818 20 30, www.rimadesio.it
Gallotti & Radice über: Pmobile GmbH, 6618 Arcegno Tel. 091 791 10 08, www.gallottiradice.it Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG 48703 Stadtlohn, Deutschland Tel. +49 2563 86 0, www.huelsta.de Källemo AB über: Bernhard Blättler, Skandinavische Agenturen, 8165 Schleinikon Tel. 044 856 08 68, www.kallemo.se Kettnaker über: RPL Livingrom GmbH / Roman Lengwiler, 6318 Walchwil Tel. 041 758 04 04, www.kettnaker.de Ligne Roset (Schweiz) 8002 Zürich, Tel. 044 202 48 94 www.ligne-roset.com Minotti über: Perpetuum Mobile Henrik Maasz 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.minotti.com Molteni & C über: Perpetuum Mobile Henrik Maasz 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.molteni.it
Riva 1920 über: Perpetuum Mobile Henrik Maasz 6618 Arcegno, Tel. 091 791 10 08 www.riva1920.it Schönbuch über: Tema Form GmbH, 9524 Zuzwil Tel. 071 950 08 10, www.schoenbuch.com Team 7 (Schweiz) über: Möbelagentur Thomas Lehner 5643 Sins, Tel. 041 781 14 10 www.team7.ch Warm Nordic Aps 8260 Viby J, Dänemark Tel. +45 42 62 06 00 www.warmnordic.com
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AUSBLICK
Das bringt RAUM UND WOHNEN 4/2020 AM 16. APRIL
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WOHNEN Wer MidcenturyMöbel, skandinavische Design-Klassiker, Kunst, Keramik und historische Fotos mag, ist bei Cristina in Nantes goldrichtig. Bild: Anne-Catherine Scoffoni
Ausblick
TREND Guter Stoff ist schwer zu finden. Deshalb haben wir uns für Sie auf die Suche nach neuen Textilien gemacht.
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WOHNEN Norm Architects modernisierten ein Haus aus den 1970er-Jahren, ohne ihm seine Authentizität zu rauben.
KÖPFE Das dänische DesignerDuo Space Copenhagen verrät, was gutes Design ausmacht.
Bild: Birgitta Wolfgang Bjørnvad
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Bild: Rubelli
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Wir lieben den heimeligen Minimalismus der Möbelfirmen Skandinaviens und zeigen Neues von der Möbelmesse in Stockholm. Bild: Menu
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RAUM UND WOHNEN 3/20
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März
April
Mai
EXTRA: Gartenmöbel
EXTRA: Skandinavien
EXTRA: Möbelmesse Mailand
Wohnen in Basel, Genf und Paris, Design zum Bauhaus-Jubiläum, Schränke & Stauraum, Portrait: Hanne Willmann, Auswärts Wohnen: The Hide, Flims.
Wohnen in Berlin und Dänemark, Architektur im Tessin, Heimtextilien, Armaturen, Auswärts Wohnen: Nordic Light Hotel, Portrait: Vera & Kyte.
Wohnen in Italien und Frankreich, Trend: Leuchten, Outdoor News, Auswärts Wohnen in Südtirol, Portrait: Federica Biasi
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Juni/Juli
August
September
EXTRA: Küchen & Geräte
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EXTRA: Tische & Stühle
Wohnen auf Karpathos, in Zürich und im Calancatal, Trend: Tafelware – für den Schüsselmoment, Portrait: Flexform.
Wohnen in Portugal, der Schweiz und Deutschland, Trend: Designteppiche, Wand- & Bodenbeläge, Portrait: Nina Mair.
Wohnen in Österreich & Deutschland, Möbel: Regale & Systemmöbel, Auswärts Wohnen: Mailand im Doppelpack, Portrait: Elena Salmistraro.
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Oktober
November
Dezember/Januar
EXTRA: Leuchten
EXTRA: Polster & Beistelltische
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Wohnen in der Schweiz, in Salzburg und Barcelona, Trend: Tapeten & Stoffe, Wettbewerb: Möbel des Jahres, Portrait: Geckeler Michels.
Wohnen in Dänemark & Deutschland, Designgeschenke für den Gabentisch, My Room: Paris Design Week, Trend: Küchenmeile, Portrait: Cristina Celestino
Wohnen in der Schweiz, Norwegen & in Österreich, Homeoffice, Öfen & Cheminées, Auswärts Wohnen: Villa Verde, Portrait: Manerba.
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gesamte aktuelle Jahresausgabe (10 Ausgaben)
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* zutreffendes bitte ankreuzen
Name/Vorname
Februar EXTRA: Möbelmesse Köln Wohnen in Südafrika & der Schweiz, Gewählt: Möbel des Jahres, Wellness für Zuhause, Alles easy in Silvaplana, Portrait: Besau Marguerre.
Strasse PLZ/Ort Datum/Unterschrift Einsenden an: Etzel-Verlag AG, Postfach 266, CH-6330 Cham/ZG Telefon: 041 785 50 85 oder per Email: info@etzel-verlag.ch 3/20 RAUM UND WOHNEN
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ILLUSTRATION: Leia Düring
SCHLUSSPUNKT
Ewiges Provisorium Beim Einrichten bin ich ein Profi. Im Aufschieben von Dingen leider auch. Bei mir zu Hause ganz besonders, hier fehlt mir der Entscheidungswille total. Aber ist das vielleicht normal? rizont, aber keine echte Deadline; ein neues Sofa erst, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind oder die Katzen gestorben, ein neuer Teppich erst recht. Das Gästezimmer richtig einrichten? Erst, wenn das ehemalige Spielzimmer aka Abstellraum vom ganzen Kinderkram entrümpelt ist. Mein Mann hat schon mal eine Lastwagenladung voller Aufbewahrungsboxen gekauft, die jetzt bedrohlich im Keller darauf warten, sinnvoll gefüllt zu werden. Doch mehr zum Thema Ausmisten ein anderes Mal… Apropos Mist. Wir haben zwei kleine Ställe in unserem Aussengehege. Einen für die Hühner und einen für die Minipigs. Geplant war, dass die zwei neuen kleinen Schweinchen beim grossen Schwein einziehen. Stattdessen haben sie sich mit den Hühnern verbündet und eine gemischte WG gegründet. Gedacht war auch, dass wir den Dachstock ausbauen, weil unsere Töchter im Teenageralter dann hochziehen könnten, damit sie (wir) mehr Freiraum und Privatsphäre haben. Die Ältere ist jetzt gerade 18 geworden und mag ihr kleines Refugium neben unserem Schlafzimmer nach wie vor so wie es ist und verspürt keinen Drang nach wohnlicher Veränderung. Die Kleine, zwar schon fast einen Kopf grösser als ich, spricht gar nicht von diesem Zwischenschritt in die Autonomie, sondern träumt schon jetzt mit 15 von ihrer eigenen Wohnung. Wie soll man also entscheiden können, wie einrichten, wenn der Plan nicht aufgeht? Warum festlegen? Es kommt immer alles anders, als man denkt. LINE NUMME ist Designerin und freie Autorin für Wohnthemen. Statt Beiträge über andere zu verfassen, reflektiert sie an dieser Stelle über ihren eigenen Wohnalltag in einem Haus auf dem Land, mitten in der Stadt Zürich. Inklusive Mann, zwei Teenager-Töchtern, Katzen, Hühnern, Schafen und drei kleinen Schweinen. NUMME.ONLINE
Die in der Kolumne zum Ausdruck kommenden Ansichten und Meinungen müssen sich nicht mit jenen von RAUM UND WOHNEN decken.
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RAUM UND WOHNEN 3/20
FOTO: Rita Palanikumar
Irgendwie ist bei mir zu Hause nie so richtig alles fertig. Andere Häuser einzurichten ist für mich kein Problem, aber meine eigenen vier Wände? Vor dem Einzug liess ich alle weiss verputzen, weil ich zuerst schauen wollte, was farblich passt. Das ist nun zwölf Jahre her! Bilder lehne ich (vorerst) einfach an die Wand. Sehr zum Ärger meines Mannes. Der hat gerne alles an seinem Platz. Er ist der Typ, der sofort bereitwillig mit dem Bohrer (natürlich eine Makita) dasteht, wenn ich mich dann mal entscheiden kann, was, wie, wo. Im Wohnzimmer stellte er mir kürzlich allerdings ein Ultimatum und drohte damit, einen neuen Fernseher zu kaufen. So ein riesiges, schwarzes Ding, das dann neben den Bildern auf unserem USM-Sideboard stünde. Dabei weiss er doch, dass für mich eigentlich nur ein Frame von Samsung in Frage kommt. Der lässt sich im Ruhezustand mit Bildern bespielen und würde sich, in Eiche gerahmt, wunderbar in unsere Bildergalerie einfügen. Aber eben nur, wenn er an der Wand hängt. Um keinen Preis wollte ich ein schwarzes Ungetüm rumstehen haben, also machte ich mich an die Arbeit und schwang die Makita selbst, als er für ein paar Tage verreist war. Win-win. Unser Sideboard ist auch so ein unfertiges Teil. Wobei, wann ist ein USM-Möbel eigentlich fertig? Ist ja eigentlich gedacht, dass man das immer mal wieder erweitern oder umbauen kann. Jedenfalls fehlen bei unserem die Rückwände. Da es aber an der Wand steht, fand ich das nie so schlimm. Ich habe es schon seit meiner Studienzeit und da musste ich schliesslich sparen. Lieber mit der Zeit noch ein paar Elemente mehr und Frontklappen dran. Was hinten ist, sieht ja keiner. Woran diese Aufschieberitis wohl liegen mag? Ich bin Meisterin der Prokrastination, kein Zweifel. Unter Druck laufe ich zu Höchstform auf. Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine schulische und berufliche Karriere, aber so beim Wohnen? Das Leben wandelt sich ständig. Bedürfnisse ändern sich, vor allem mit Kindern. Vielleicht ist es also gar nicht so verwunderlich, in einem Provisorium zu leben. Es gibt immer einen neuen Zeitho-
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2020
BEZUGSQUELLEN
Gesehen
REDAKTIONELLE BEZUGSADRESSEN
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140 Raum und Wohnen
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