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PROFIS VERBÜNDET EUCH!

Eine

Gewerkschaft für Profi-Trailrunner? Über 120 Athlet:innen vereinigten sich kürzlich, um ihre Interessen in einem oftmals unübersichtlichen Sport künftig besser vertreten zu können.

Der Sport Trailrunning ist unübersichtlich organisiert. Jeder will mitreden. Rennveranstalter, Verbände, Serien, Industrie…Wer fehlt? Natürlich die Athleten selbst! Dies soll sich nun ändern. Unter der Initiative von Francesco Puppi, Pascal Egli und Kilian Jornet wurde die Pro Trailrunners Association ins Leben gerufen. Eine Vereinigung, die zukünftig die Interessen aller Profi Trailrunner vertreten möchte. „Als Athleten wollen wir mitbestimmen können, in welche Richtung sich der Sport entwickelt. Dies können wir am besten mit einer unabhängigen Non-Profit Organisation erreichen“, erklärt der Schweizer Dynafit-Profi Pascal Egli die Motivation hinter diesem Vorhaben. Über 120 Mitglieder aus über 50 Ländern zählt die Vereinigung inzwischen. Darunter das Who is Who im Trailrunning Sport. Wer Inhaber eines Profi-Sponsoring-Vertrages ist oder unter den Top 30 Trailrunnern im ITRA-, WMRA-, UTMB- oder GTWS-Ranking rangiert, kann Mitglied werden. Womit wir auch schon beim ersten von vier Themenfeldern wären, welchem die Vereinigung sich annehmen möchte: der Diversität des Wettkampf-Sports. Was Länge und Schwierigkeiten der Strecken anbelangt wird die Vielfältigkeit im Trailrunning als Bereicherung betrachtet. Die unzähligen verschiedenen Wettkampf-Formen, sei es unter privater oder Verbands-Struktur, benennt die Organisation aber auch als Problem, da diese nach außen schwer verständlich und daher nur eingeschränkt kommunizierbar ist.

Auch dem Thema Doping will sich die Pro Trailrunner Association annehmen und sich für mehr DopingKontrollen und für die Aufnahme der Wettkämpfe ins WADA und ADAMs Programm einsetzen. „Es gibt fast bis gar keine Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe. Auch an den Wettkämpfen selbst gibt es oft keine Kontrollen, außer bei sehr wichtigen Events. Und dann meist nur für die Top Drei. "Es fehlt also an einem System und an Transparenz“, berichtet uns Pascal Egli.

Zwei weitere Schwerpunkte auf die sich die Arbeit der Association außerdem konzentrieren soll, sind die Rechte der Athlet:innen (Gleichberechtigung zwischen weiblichen und männlichen Athleten, Rechte gegenüber Sponsoren, Zugang zu Wettkämpfen, Gesundheit, etc. ) sowie der Schutz der Umwelt.

Am 15. Dezember 2022 fand die erste Generalversammlung statt. Pascal betont uns gegenüber ausdrücklich, wie wichtig der Vereinigung die gemeinschaftliche Zusammenarbeit mit allen „Stakeholdern“ des Trailrunning ist, um den wachsenden Sport im Guten voran zu bringen. Er setzt aber auch den auf den starken Einfluss der Sportler:innen selbst: „Trailrunning kann nur mit uns Athleten existieren. Das heißt, dass wir, wenn wir unsere Stimmen zusammen tun, viel Einfluss ausüben können. Um die Diplomatie gegenüber den genannten Interessenvertretern zu verbessern, gibt es mit Albert Jorquera ab sofort einen Generalsekretär, welcher für die Pro Trail Running Association angestellt ist und als unabhängige Person die Kontakte zu den Organisationen und zu den Medien aufrechterhält.“ Wer mehr über die Pro Trail Running Association erfahren möchte, kann sich unter www.trailrunners.run ein umfängliches Bild machen. Wir jedenfalls wünschen der ersten Trailrunner-Gewerkschaft viel Erfolg und hoffen, dass sie auch über ihre Gründung hinaus für die eine oder andere Meldung oder das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen wird.

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