BLS Geschäftsbericht 2012

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Die BLS setzt an zum «Gipfelsturm» und steigert ihre Effizienz: Oberste Priorität haben dabei stets der sichere, pünktliche Betrieb und attraktive Angebote für unsere Kundinnen und Kunden.


16.3

Millionen Zugkilometer im Personen­ verkehr gemäss Fahrplan

905

Millionen zurückgelegte Personenkilometer Bahn

0

1.25

93.9

Millionen transportierte Fahrzeuge Autoverlad Lötschberg

Prozent Pünktlichkeit innerhalb der Toleranzgrenze von 3 Min.

13.8

3313

Millionen Trassenkilometer BLS Netz AG

Millionen Nettotonnenkilometer Verkehrsleistung BLS Cargo

Lötschberg-Simplon-Achse Gotthard-Achse Ganzzugsverkehr Schweiz


Leistungszahlen 2012 2012 Personenkilometer Mio. Bahn 1 Bus 1 Total

Ver­ änderung 2011 in %

904,9 13,9 918,8

865,2 12,6 877,8

4,6 % 10,3 % 4,7 %

53,757 3,37 1,031 58,158

51,766 3,1 0,896 55,762

3,8 % 8,7 % 15,0 % 4,3 %

1,253

1,291

− 2,3 %

Cargo Mio. Nettotonnenkilometer

3312,6

3826,1

−13,4 %

Infrastruktur Trassenkilometer (gefahrene Mio. Kilometer auf der Infrastruktur der BLS Netz AG) Personenverkehr Güterverkehr Total

11,892 1,905 13,797

11,692 2,046 13,738

1,7 % − 6,9 % 0,4 %

Infrastruktur Transitgüterverkehr Lötschbergachse Transitverkehrsleistung in Mio. Bruttotonnenkilometern Beförderte Tonnen in Mio. Nettotonnen

1697,5 12,9

1860,2 14,3

− 8,7 − 9,8

165,2

166,9

−1,0

Personenverkehr Mio. transportierte Personen Bahn 1 Bus 1 Schiff (Kurs­ und Extraschifffahrt) Total Autoverlad Mio. transportierte Fahrzeuge Kandersteg – Goppenstein / Kandersteg – Iselle

Energieverbrauch Bahnstrom 16,7 Hz Mio. kWh 1

Bahnergänzungsleistungen unter Bahn, nicht Bus, gezählt


Konzernerfolgsrechnung 2012 Erläuterung Verkehrserträge Abgeltungen Leistungen für Dritte Sonstige Erträge Eigenleistungen Total Betriebsertrag Materialaufwand Personalaufwand Betriebsleistungen von Dritten Sonstiger Betriebsaufwand Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Ergebnis assoziierter Unternehmungen Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteile) Minderheitsanteile Konzernergebnis (exkl. Minderheitsanteile) Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Konzernrechnung sind geringfügige Differenzen möglich. Die Erläuterungen zur Konzernrechnung finden Sie ab Seite 77.

1 2 3 4 5

6 23 7 8

15 17

9

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2012

2011

356 740 402 161 26 164 75 081 69 797 929 942 50 315 330 329 191 947 119 046 691 637

346 023 397 737 33 686 78 517 54 731 910 694 46 854 328 972 182 634 111 479 669 939

238 305

240 755

217 125 6 225

221 862 4 149

14 955

14 744

− 497 1 343 − 12 921 − 12 076 2 879

− 158 540 − 14 290 − 13 908 836

− 305 2 574

− 255 581

− 477 2 097

− 348 233

Kennzahlen

in 1000 CHF


BLS Gesch채ftsbericht 2012 02 04

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Auftakt Unternehmen Schwerpunkt Effizienzsteigerung Personenverkehr

15 Bahn 17 Schiff 18 Autoverlad 19 Marketing und Vertrieb

22 24 28 34

38

40 44 56

66

Busland AG BLS Cargo AG BLS Netz AG Bahnproduktion Schwerpunkt Doppelstockzug MUTZ Personal Nachhaltigkeit Corporate Governance Finanzbericht

Mit dem vorliegenden Bericht legt der Verwaltungsrat der BLS Rechenschaft ab 체ber das Geschehen im BLS Konzern im Jahr 2012. Der Konzern umfasst die BLS AG sowie Beteiligungen, an denen die BLS AG direkt oder indirekt die Mehrheit besitzt. Die BLS Netz AG ist Bestandteil des Konzerns, weil die BLS AG aufgrund einer Vereinbarung mit dem Hauptaktion채r Bund die Kontrolle aus체bt.


Auftakt

Dr. Rudolf Stämpfli Präsident des Verwaltungsrats

Bernard Guillelmon CEO

‹‹ D

ie BLS verbindet. Gestern, heute und in Zukunft.» Unter diesem Motto feiert die BLS 2013 das 100-JahrJubiläum der Lötschbergbahn. Wie damals sind heute Pioniergeist und innovative Konzepte gefragt, um den Wandel zu meistern – oder noch besser zu antizipieren. Die zentrale Herausforderung für die BLS ist die nachhaltig gesicherte Finanzierung im Regionalen Personenverkehr Bahn. Hier öffnet sich die Kosten-Ertrags-Schere immer weiter. Weil die Fahrgastzahlen stetig wachsen – im Jahr 2012 um 3,8 Prozent – beschaffen wir neue, grössere Züge. Eine halbe Milliarde Franken investierte die BLS allein in die 28 Doppelstockzüge MUTZ. Hinzu kommen steigende Ausgaben für Personal, Produktion, Informatik und Infrastruktur. Per 1. Januar 2013 muss die BLS markant gestiegene Trassenpreise im Personenverkehr kompensieren. Anders sieht es bei den Erträgen aus: Sie stagnieren. Die Tarife lassen sich nicht beliebig erhöhen und die öffentliche Hand steht unter Spardruck. Die BLS war folglich 2012 finanziell stark gefordert. Die Verkehrsleistung unserer Geschäftsbereiche entwickelte sich unterschiedlich: Wir beförderten mehr Fahrgäste mit Bahn, Bus und Schiff. Der Autoverlad jedoch verzeichnete wegen Streckenunterbrüchen und weniger Touristen niedrigere Frequenzen und bei BLS Cargo prägte die schwache Konjunktur in den Nachbarländern das Geschäft. Die BLS Netz AG konnte gesamthaft etwas mehr Trassen verkaufen. Durch Mehrkosten, stagnierende Erträge und die Sanierung der Pensionskasse erzielte die BLS trotz operativem Wachstum ein unbefriedigendes Ergebnis

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Auftakt

von CHF 2,1 Mio. Überhaupt möglich wurde dies nur wegen der Sofortmassnahmen, mit denen wir 2012 rund CHF 12 Mio. einsparten. Das im Sommer 2012 lancierte Programm «Gipfelsturm» soll zudem unsere Ausgaben bis 2015 nachhaltig um CHF 50 Mio. senken, unsere Effizienz steigern und die Finanzen konsolidieren. Mit diesen grossen Anstrengungen wollen wir uns als BLS für die nahe Zukunft bereit machen. Doch Effizienzsteigerungen und Sparmassnahmen können auf Dauer die Deckungslücke im Regionalverkehr nicht schliessen. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, das Wachstum mit adäquaten Abgeltungen mitzutragen. Und es gilt, strukturelle Probleme zu lösen: Die BLS setzt sich für ein gestrafftes Bestellverfahren und eine zwischen Bund und Kantonen konsolidierte Mittelfristplanung ein. Kurz: für eine verlässliche Partnerschaft zwischen Bestellern und Leistungserbringern. Hier müssen auch wir unseren Beitrag leisten und besser werden. Wir engagieren uns für Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, positive Ergebnisse zu erzielen und unsere Investitionen selbst zu finanzieren. Als Transportunternehmen benötigen wir unternehmerischen Spielraum, um am «Wettbewerb der Ideen» in der schweizerischen Bahnlandschaft aktiv teilzunehmen. Wir haben bewiesen, dass wir innovative Lösungen auch für den Freizeitverkehr und den Tourismus entwickeln und Mehrwert für unsere Kunden, für die Regionen schaffen können. Wir wollen verbinden: heute und in Zukunft. Dafür setzen sich unsere Mitarbeitenden Tag für Tag ein. Ausser dem «Gipfelsturm» haben ihnen Naturereignisse und Streckensperrungen vieles an Flexibilität und Mehrleistungen abverlangt: Ihnen gebührt unser herzlicher Dank. Unseren Kundinnen und Kunden, unseren Aktionärinnen und Aktionären sowie den Bestellern der öffentlichen Hand danken wir für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit ihnen auch weiterhin Verkehrsgeschichte zu schreiben.

Dr. Rudolf Stämpfli Präsident des Verwaltungsrats

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Bernard Guillelmon CEO


Unternehmen

Die Verkehrsleistung 58.2 entwickelte sich bei Bahn, Bus und Schiff positiv, beim Autover15.0 lad und bei BLS Cargo negativ. Die BLS Netz 2.1 AG wiederum konnte ihre Trassenverkäufe steigern. Unbefriedigend fiel jedoch das BLS-Konzernergebnis aus. Problematisch sind namentlich die Abgeltungen im Regionalen Personenverkehr Bahn: Trotz steigender Leistung sanken die Beiträge der öffentlichen Hand. Die BLS engagiert sich für eine Schliessung dieser Deckungslücke und startete das Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm «Gipfelsturm». Geschäftsjahr 2012

Mio. Personen transportiert per Bahn, Bus, Schiff

Mio. CHF Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)

Mio. CHF Konsolidiertes Jahresergebnis

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Unternehmen

Geschäftsentwicklung

Personenverkehr: Verluste trotz steigender Nachfrage

Höhere Verkehrsleistung, schlechteres Ergebnis. Ein herausforderndes Jahr liegt hinter der BLS: Trotz steigender Nachfrage im Personenverkehr erreichte die BLS mit CHF 2,1 Mio. (Vorjahr 0,2 Mio.) ein nur knapp positives und unbefriedigendes Konzernergebnis. Dieses konnte nur dank im 2012 ergriffenen Sofortmassnahmen erreicht werden. Damit sparte die BLS Kosten im Umfang von rund CHF 12 Mio. ein. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag ähnlich wie im Vorjahr bei CHF 15,0 Mio.

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Die Nachfrage im Personenverkehr ist 2012 wieder gewachsen: Die BLS transportierte insgesamt 58,2 Mio. Personen (+ 4,3 Prozent) per Bahn, Bus und Schiff. Die Personenkilometer bei Bahn und Bus stiegen um 4,7 Prozent auf 918,8 Mio. Dabei legte der Bahnverkehr um 4,6 Prozent zu, der Busverkehr um 10,3 Prozent. Trotz Verkehrswachstum erzielte der Regionale Personenverkehr Bahn (RPV) ein um 2,9 Mio. CHF niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr und weist 2012 einen Verlust von CHF 3,1 Mio. aus. Die Busland AG entwickelte sich erfreulich. Sie beförderte 8,7 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahr (3,4 Mio. ohne Bahnergänzungsleistungen) und schloss mit einem Gewinn von CHF 0,1 Mio. ab. Einen klaren Aufwärtstrend bei den Frequenzen verzeichnete die Schifffahrt auf dem Thuner- und dem Brienzersee. Diese konnten um 15 Prozent auf knapp über 1 Mio. Passagiere gesteigert werden. Trotzdem resultierte für die BLS Schifffahrt ein Verlust von CHF 2,3 Mio. Grund dafür sind vor allem die geringeren Anteile am GA- und Halbtax-Schlüssel, die rückwirkend verteilt werden. Die BLS Schifffahrt erhielt 2012 rund CHF 1 Mio. weniger GA-Erträge. Der Autoverlad am Lötschberg wurde vor allem wegen des rückläufigen Tourismus im Wallis weniger genutzt: 1,253 Mio. Fahrzeuge wurden durch die Alpen befördert (− 2,3 Prozent). Es resultiert ein Verlust von CHF 1,6 Mio. Starker Franken und Streckensperrungen belasten Güterverkehr

BLS Cargo verzeichnete 2012 einen Rückgang der Verkehrsleistung um 13,4 Prozent auf 3 313 Mio. Nettotonnenkilometer (Vorjahr 3 826 Mio. Nettotonnenkilometer). Eine wesentliche Ursache dafür waren die vielen mehrwöchigen Streckenunter-

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brüche auf den Haupttransitachsen sowie die schwache Konjunktur im Euro-Raum, speziell in Norditalien. Positiv entwickelte sich dank neuer Kunden der Binnen-, Import- und Exportverkehr: Er legte um 65 Prozent auf 135 Mio. Nettotonnenkilometer zu. Das Jahresergebnis fiel mit CHF – 1,8 Mio (Vorjahr CHF − 0,5 Mio) tiefer aus. BLS Netz AG: Infrastruktur immer besser ausgelastet

Die BLS Netz AG steigerte den Trassenverkauf um 0,4 Prozent auf insgesamt 13,797 Mio. Trassenkilometer. Das Resultat der BLS Netz AG beläuft sich auf CHF 0,04 Mio. Gefordert war die BLS durch mehrere Unterbrüche sowohl auf der Gotthard- als auch auf der Simplonachse, die sich auf die Nachfrage am Lötschberg auswirkten: So wurden nach dem Felssturz im Juni 2012 bei Gurtnellen vier Wochen lang Güterzüge über die Lötschbergachse umgeleitet. Sanierung Pensionskasse: auf gutem Weg

Die Sanierung des Vorsorgewerks schritt 2012 deutlich voran. Die BLS steuerte aus eigener Kraft direkte Beiträge in der Höhe von CHF 13,4 Mio. bei. Per Ende 2012 betrug der Deckungsgrad 101,7 Prozent. Die BLS setzt die Sanierung fort, bis eine Schwankungsreserve von rund 10 Prozent des angelegten Kapitals aufgebaut ist. Nach einer Urabstimmung der Versicherten wurden die Vorsorgewerke BLS und RM zum 1. Januar 2013 zusammengeführt.


Unternehmen

Haltestelle Bern Wankdorf: Der Personenverkehr der BLS wächst konstant. 2012 beförderte die BLS 3,8 Prozent mehr Bahngäste als im Vorjahr.

Transportunternehmen benötigen unternehmerischen Spielraum

Eine grosse Herausforderung für die BLS war, trotz des hohen finanziellen Drucks den Kunden gemäss ihrer Vision «BLS besser unterwegs» bestmögliche Leistungen zu bieten. Die bedeutendste Massnahme hierzu war 2012 die Inbetriebnahme der ersten von insgesamt 28 modernen Doppelstockzügen MUTZ auf dem S-BahnNetz Bern, die für mehr Kapazität und Komfort sorgen (siehe Schwerpunkt Seiten 38 und 39). Die Mittel für die Investition von knapp einer halben Milliarde Schweizer Franken muss die BLS auf dem Kapitalmarkt aufnehmen, verzinsen und langfris-

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tig amortisieren. Mit in absehbarer Zeit notwendigen Ersatzbeschaffungen wird die finanzielle Last weiter ansteigen. Daneben ist die Sanierung der Pensionskasse – aus eigener Kraft – weiterhin eine grosse Belastung für die BLS. Um diese Herausforderungen meistern zu können und sich einen unternehmerischen Freiraum für neue Entwicklungen zu sichern, strebt die BLS mittelfristig ein positives Jahresergebnis von CHF 25 bis 30 Mio. an. Die Rahmenbedingungen für die Transportunternehmen müssen langfristig so gestaltet werden, dass diese angemessene Gewinne erwirtschaften und ihre Investitionen selbst finanzieren können.

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Unternehmen

Das Bahnumfeld und die Ziele der BLS

Das Bahnsystem weiterentwickeln Als zweitgrösstes Bahnunternehmen der Schweiz bringt sich die BLS in die verkehrspolitische Diskussion ein: Wir setzen uns ein für Rahmenbedingungen, die allen Transportunternehmen eine langfristige Planungssicherheit ermöglichen und allen die gleichen Chancen geben. Wir engagieren uns für einen starken Regulator und für eine nachfragegerechte Infrastruktur. In der sich verändernden Bahnlandschaft in der Schweiz und in Europa setzt die BLS auf Qualität, Kundenorientierung und Kosteneffizienz. Dabei sind wir überzeugt, dass ein fairer Wettbewerb das Gesamtsystem Bahn stärkt.

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Deckungslücke beim regionalen Personenverkehr schliessen

Ob es um die Beschaffung von modernem Rollmaterial, um Personal-, Produktions- oder IT-Kosten oder die ab 2013 markant höheren Trassenpreise geht: Will die BLS die wachsende Nachfrage vor allem im Regionalen Personenverkehr Bahn bewältigen, dann steigen ihre Kosten für Verkehr und Infrastruktur. Auf der anderen Seite halten die Mehrerträge damit nicht Schritt. Einerseits können die Tarife nicht so stark – wie im Regionalverkehr benötigt – erhöht werden und andererseits steigt der Druck auf die Beiträge der öffentlichen Hand. Pro Zugkilometer ist die Abgeltung 2012 gegenüber dem Vorjahr markant gesunken. Die BLS hat 2012 mit Sofortmassnahmen und der Lancierung des Programms «Gipfelsturm» (siehe Schwerpunkt Seiten 10 bis 13) viel getan, um ihre Effizienz zu steigern und so dafür zu sorgen, dass sich die Schere zwischen Kosten und Erträgen nicht noch weiter öffnet. Sie setzt sich darüber hinaus dafür ein, dass in Zusammenarbeit mit den Bestellern, dem Bund und dem Branchenverband VöV strukturelle Verbesserungen eingeführt werden, um die Finanzierung des RPV nachhaltig zu sichern. Allein mit Effizienzsteigerungen innerhalb der BLS kann diese Deckungslücke nicht geschlossen werden. Hier ist die öffentliche Hand weiterhin gefordert, das Wachstum mit adäquaten Abgeltungen mitzutragen. Im Herbst hat der Kanton Bern sehr kurzfristig entschieden, auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2012 Kürzungen beim öV-Angebot vorzunehmen. Der Spareffekt ist hierbei aufgrund hoher Fixkosten und operativen Gegebenheiten gering. Solch kurzfristige Umstellungen gilt es künftig zu verhindern und das bestellte Angebot grundsätzlich früher festzulegen. Die BLS setzt sich in die-

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sem Sinn für ein gestrafftes Bestellverfahren und eine zwischen Bund und Kantonen konsolidierte Mittelfristplanung für den Regionalverkehr ein. Direkter Verkehr muss erhalten bleiben

Das Projekt «ZPS – Zukünftiges Preissystem Schweiz» stellt im Auftrag des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV) wichtige Weichen in der Schweizer öV-Landschaft. Darin entwickelt werden unter anderem das künftige Billettsortiment und die Einführung einer einheitlichen Grundkarte, welche sich unmittelbar auf die Billettkontrolle und Kundendatenführung auswirkt. Die BLS engagiert sich dabei für den Beibehalt des Direkten Verkehrs: Die Kunden müssen auch in Zukunft freien Zugang zu Verkehrsmitteln haben, Züge ohne Reservierungspflicht benutzen und einheitliche Fahrkarten kaufen können. Bei allen Neuerungen im öV-Preissystem setzt sich die BLS ein für eine transparente Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Aus Tarifmassnahmen erzielte Mehrerträge müssen unter den Transportunternehmen transparent verteilt werden. Zur Wahrung des Direkten Verkehrs und des diskriminierungsfreien Marktzugangs fordert die BLS eine unabhängige öV-Plattform. Diese Plattform soll es den angeschlossenen Unternehmen erlauben, öV-Leistungen über einen beliebigen Verkaufskanal an Endkunden zu vermarkten. Sie soll Angebote und Preise erarbeiten und Dienstleistungen rund um Fahrausweise, Buchhaltung, Abrechnung und das Management von Kundendaten anbieten. Aufgrund ihrer herausragenden strategischen Funktion ist diese künftige öV-Plattform zwingend in einer unabhängigen Governance-Struktur zu führen.


Unternehmen

Künftige Infrastrukturentwicklung und -finanzierung

Für eine nachfragegerechte Verkehrsentwicklung sind in den kommenden Jahren erhebliche Erweiterungen der bestehenden Infrastruktur nötig. Die BLS setzt sich besonders für den Ausbau des Knotens Bern sowie für die Engpassbehebung auf der Lötschberg-Simplon-Achse ein. Sie unterstützt die entsprechenden politischen Forderungen des Lötschbergkomitees. Zusammen mit dem Kanton Bern, der SBB, dem RBS und der Stadt Bern macht sich die BLS unter anderem stark für die Erweiterung des Bahnhofs Bern, für ein neues Entflechtungsbauwerk im Raum Holligen und für die Behebung des Schienenengpasses im Aaretal zwischen Bern und Münsingen. Der Bundesrat will mit der Vorlage «FABI» die Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur sichern und Prioritäten beim Ausbau definieren. FABI will zur Finanzierung der Bahninfrastruktur den FinöV-Fonds unbefristet weiterführen und diesen durch zusätzliche Quellen speisen. Auch Infrastrukturbetrieb, -unterhalt und -ausbau sollen daraus finanziert werden. Die BLS unterstützt die Bestrebungen des Bundes. Sie setzt sich überdies ein für einheitliche Finanzierungsprozesse für alle Kantone und Transportunternehmen (TU), um den immer noch bestehenden Dualismus zwischen SBB und Privatbahnen aufzuheben.

in marktgerechter Qualität ein und dafür, die Verlagerungspolitik stärker aus einer internationalen Perspektive voranzutreiben. Mit den Ausführungsbestimmungen zur Interoperabilität schuf der Bundesrat eine Grundlage zur Harmonisierung mit dem europäischen Eisenbahnrecht: Einheitliche Prozesse und technische Anforderungen sollen den internationalen Wettbewerb in der Zulieferindustrie beleben und die Produktionskosten für die Transportunternehmen langfristig senken. Für die BLS ist dabei zentral, dass die neuen technischen Erfordernisse keinen grossen administrativen Mehraufwand verursachen, so dass die Kosten effektiv sinken. Mit der Vorlage zum Bau eines 4-Meter-Korridors am Gotthard will der Bund die nötigen Transitkapazitäten für das stark wachsende Marktsegment der hochprofiligen Sattelauf-

leger bereitstellen. Die BLS unterstützt dieses Vorhaben. Wir setzen uns auch dafür ein, dass neben den Anschlüssen über Chiasso und Luino auch am Simplon entsprechende Massnahmen zur Kapazitätserhöhung für hochprofilige Züge getroffen und vorfinanziert werden. Damit der Schienengüterverkehr die zusätzlichen Transitkapazitäten im Sinne der Verlagerung nutzen kann, braucht er die entsprechenden Rahmenbedingungen bei der Trassenzuteilung. Die in den NEAT-Konzepten vorgesehenen Systemtrassen sind auf beiden Transitachsen LötschbergSimplon und Gotthard durch ein geeignetes Planungsregime institutionell für den Güterverkehr zu reservieren. Dies gilt speziell für die Sicherung der hochprofiligen Trassen. Nur so kann die Stabilität des doppelachsigen Transitkorridors für Verkehre dieses Marktsegments langfristig garantiert werden.

Verlagerungspolitik: Gleiche Rahmenbedingungen für Schiene und Strasse schaffen

Der Marktanteil der BLS am Schienengüterverkehr durch die Schweiz beträgt 39 Prozent. Gemeinsam mit SBB Cargo und anderen Güterbahnen setzen wir uns für ausreichende Trassenkapazitäten im Güterverkehr

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Zugang Welle am Hauptbahnhof Bern: Die BLS bringt die Menschen zur Arbeit.

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Unternehmen

Ausblick Die Kosten für Verkehr und Infrastruktur steigen, die Mittel der öffentlichen Hand hingegen stagnieren resp. sinken in Bezug auf die geforderte Leistung: Diese Finanzierungslücke bleibt in den kommenden Jahren die grosse Herausforderung für die BLS AG. Ihre Strategie muss sie zudem auf den demographischen Wandel der Gesellschaft und den immer höheren Wettbewerbsdruck durch liberalisierte Märkte ausrichten. Deshalb wird die BLS ihr Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm «Gipfelsturm» konsequent umsetzen. Beim Personenverkehr steht 2013 die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit auf dem Programm, besonders in den Bereichen Regionalverkehr Bahn (RPV), Autoverlad und Schifffahrt. Die etappenweise Inbetriebnahme der Doppelstockzüge MUTZ dauert an. Das Angebot bei der Schifffahrt wird im Sommer erweitert und wiederum ganzjährig geführt. Stark gefordert ist der Autoverlad: Er wird angesichts sinkender Frequenzen die Kosten weiter optimieren und die Erträge steigern müssen, um künftig rentabel betrieben werden zu können.

einkauf im Euroraum profitieren, um 2013 ein ausgeglichenes finanzielles Ergebnis zu erzielen. Die BLS Netz AG setzt ihren Weg der prozessorientierten Neuorganisation «FIT15» fort, die sich bereits 2012 positiv ausgewirkt hat. Neben dem grössten aktuellen Infrastrukturprojekt, dem Rosshäuserntunnel und dem Doppelspurausbau Rosshäusern– Mauss, stehen verschiedene Erneuerungs- und Sanierungsprojekte an. Hinzu kommt der etappenweise Ausbau des gesamten Streckennetzes mit dem Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System), wodurch praktisch alle Signale mit Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet werden. Eine erfreuliche Herausforderung ist 2013 schliesslich das Jubiläum «100 Jahre Lötschbergbahn». Mit zwei grossen und verschiedenen kleineren Anlässen will die BLS die attraktive Bergstrecke als Ausflugsziel noch bekannter machen und die grosse Bedeutung der BLS in der Schweizer Bahnlandschaft unterstreichen.

Im Güterverkehr stellt sich BLS Cargo auf weiterhin volatile Märkte und Wechselkursverhältnisse ein. Die Kapazität der Transitachsen bleibt 2013 wegen Bauarbeiten am Simplontunnel und der Simplonsüdrampe eingeschränkt. Mit Massnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung will die BLS-Tochter noch rascher und flexibler auf Schwankungen der Marktnachfrage reagieren, Fixkosten reduzieren und vom Leistungs-

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Unternehmen

Schwerpunkt Effizienzsteigerung

So will die BLS ihre Effizienz steigern

«Schon heute decken die Abgeltungen der öffentlichen Hand die steigenden Kosten für die bestellten Leistungen nicht. Um die wachsende Nachfrage im Personenverkehr zu bewältigen, muss die BLS jedoch umfassend investieren: Wir schaffen neues Rollmaterial an, erneuern die Infrastruktur und halten sie instand. Zugleich gilt es, die Pensionskasse zu sanieren und eine Schwankungsreserve aufzubauen. Mit dem Programm Gipfelsturm wollen wir unsere Effizienz steigern. Dazu überprüfen wir Projekte, Ausgaben und unser Angebot. Oberste Priorität geniesst jedoch stets der sicher geregelte und pünktliche Betrieb.» Bernard Guillelmon, CEO

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Aufgrund der engen finanziellen Rahmenbedingungen des Kantons Bern – die Abgeltungen gingen gegenüber dem Vorjahr zurück – hatte sich die BLS im 2012 anspruchsvolle Budgetziele gesetzt. Bereits in den ersten Monaten des Jahres zeigte sich jedoch, dass diese Ziele zu ambitioniert waren. Die Schere zwischen steigenden Kosten, um den wachsenden Verkehr zu bewältigen, und sinkenden Erträgen öffnete sich weiter. Weitere Faktoren beeinflussten das Ergebnis der BLS negativ: Durch sinkende Touristenzahlen im Wallis und Strassenunterbrüche fielen Erträge im Autoverlad aus. Wiederholte Unterbrüche auf den wichtigen Nord-Süd-Transitachsen Simplon und Gotthard verursachten mehr Kosten und weniger Einnahmen im Güterverkehr. Um den Leistungsausbau bei gleichzeitig rückläufigen Abgeltungen im Regionalen Personenverkehr Bahn (RPV) aufzufangen, hat sich die BLS hohe Effizienzsteigerungsziele gesetzt, namentlich im operativen Betrieb der Bahnproduktion. Der BLS ist es zwar gelungen, ihre Produktivität zu steigern, aber nicht im angenommenen Ausmass und Tempo. Sofortmassnahmen 2012

Um das Budget trotz dieser Herausforderungen erreichen zu können, traf die BLS in der zweiten Jahreshälfte 2012 weitreichende Sofortmassnahmen: Sie hat die laufenden Ausgaben reduziert oder ganz gestoppt und keine neuen Ausgaben für externe Beratungen, Aufträge oder temporäre Mitarbeitende bewilligt. Es wurden keine neuen Projekte lanciert, beschlossene, aber nicht gestartete Projekte wurden noch einmal kritisch hinterfragt, alle


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Schwerpunkt Effizienzsteigerung

nicht zwingend notwendigen Projekte gestoppt. Diese Massnahmen betrafen keine Bauprojekte. Die Sofortmassnahmen haben Wirkung gezeigt: Das Kostensenkungsziel von CHF 12 Mio. bis Ende 2012 konnte erreicht und sogar leicht übertroffen werden. Die Massnahmen – insbesondere der Projektstopp – hatten den Abbau einzelner Stellen zur Folge, der allerdings ohne Entlassungen umgesetzt werden konnte. Bei neu oder wieder zu besetzenden Stellen wurde zudem stärker hinterfragt, ob es diese wirklich braucht und ob sie sofort besetzt werden müssen. Die BLS bewilligte keine neuen Ausbildungen, die nicht vertraglich festgelegt oder zwingend nötig waren. Viele Mitarbeitende vorab aus der Administration und den Stabsbereichen bauten bis Ende 2012 rückständige Überzeiten und Ferien ab. Trotz der kurzfristigen Kostensenkungsmassnahmen galt für die BLS immer als oberste Priorität: Der sicher geregelte und pünktliche Betrieb muss jederzeit gewährleistet sein. Sie wird zudem bestrebt sein, die Verlässlichkeit der finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern. «Gipfelsturm» 2013 – 2015: Wirtschaftlichkeit verbessern

Die BLS ist nicht nur kurz-, sondern mittel- und langfristig mit grossen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Deshalb hat sie im Sommer 2012 das Programm «Gipfelsturm» lanciert. Der Verwaltungsrat gab Ende des Jahres grünes Licht für die Umsetzung der Massnahmen für das Jahr 2013 sowie für die Ausarbeitung von weiteren Massnahmen in den Jahren 2014 und 2015. Ziel sind die nachhaltige Senkung der Kosten

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um CHF 50 Mio. und die Steigerung der Effizienz. Projekte, Ausgaben, Angebot überprüfen

Zu den Massnahmen zählen der Verzicht, die zeitliche Verschiebung oder die Redimensionierung von Projekten. In einem ersten Schritt werden kleinere, für 2014 und 2015 schliesslich grössere Massnahmen ins Auge gefasst werden müssen. Ein wichtiges Thema wird die Effizienzsteigerung in der Bahnproduktion bleiben. Weiter wird das Angebot punktuell angepasst. So wird die BLS zum Teil weniger Verstärkungen und Zusatzzüge für Events einsetzen. Das Angebot im Autoverlad wird leicht reduziert. Die BLS überprüft zudem ihr Vertriebsangebot. Angesichts des hohen Investitionsbedarfs wird die BLS zudem ihre Instandhaltungsstrategie kritisch überprüfen. Den Ausbaustandard der Infrastruktur wird die BLS wo möglich vereinfachen, sofern keine Sicherheitsvorgaben tangiert werden. Effizienzsteigerung betrifft 40 bis 45 Stellen

Von den genannten Massnahmen zur Effizienzsteigerung, dem Projektund Ausgabenstopp sowie der Angebotsreduktion werden im Laufe von 2013 40 bis 45 Stellen betroffen sein. Rund 30 Stellen werden durch natürliche Fluktuation wegfallen oder nach Vakanzen nicht neu besetzt. Ausserdem versucht die BLS, den noch 10 bis 15 betroffenen Mitarbeitenden eine alternative interne Beschäftigung anzubieten oder unterstützt sie bei der Suche nach einer Stelle ausserhalb des Unternehmens. Für diese Neuorientierungsphase so-

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wie – falls keine Lösung gefunden wird – für die Rahmenbedingungen im Fall einer Kündigung aus betrieblichen Gründen hat die BLS umfassende Unterstützungsmassnahmen erarbeitet, die im Rahmen eines konstruktiven Dialogs von den Sozialpartnern zur Kenntnis genommen wurden. BLS strebt positives Jahresergebnis an

Mittelfristig strebt die BLS ein positives Jahresergebnis von CHF 25 bis 30 Mio an. Um dies zu erreichen, werden 2014 und 2015 zusätzlich zum Programm «Gipfelsturm» weitere Massnahmen notwendig sein, die zu einem Stellenabbau führen können. Dies wird sich jedoch erst 2013 konkretisieren, wenn die Geschäftsbereiche ihre Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmassnahmen für die Jahre 2014 und 2015 erarbeitet haben.


Unternehmen

Schwerpunkt Effizienzsteigerung

Effizienz erhöhen ohne Qualitätsverlust: die tägliche Herausforderung der Mitarbeitenden.

Die BLS ist mit grossen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Sie hat sich deshalb ein ambitioniertes Ziel gesetzt: tiefere Kosten und mehr Effizienz – ohne dass Sicherheit, Qualität und die Zufrieden-

heit der Kundinnen und Kunden darunter leiden. Wie gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BLS damit um? Wie prägt das ihren Arbeitsalltag? Wir haben sie gefragt.

«Effizienz bedeutet für mich in der Disposition, die Lokomotiven unserer Cargo-Verkehre gezielt einzusetzen. Still stehende Loks oder Leerfahrten sind auf ein Minimum zu beschränken. Bei grösseren Verspätungen oder Zugsausfällen gilt es, die frei werdenden Lokomotiven möglichst wieder auszulasten. Zum Beispiel indem sie für den Transport abgestellter Lasten benutzt werden. Mit effizientem Handeln lassen sich nicht nur die Kosten tief halten, sondern es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich bei Dienstschluss meinem Kollegen eine gut funktionierende Eisenbahn übergeben kann.»

«Bis vor kurzem wurden die Abfalleimer aus den Zügen von Hand gewaschen. Zusammen mit einer externen Firma haben wir nun eine auf unsere Bedürfnisse ausgerichtete Waschanlage entwickelt, welche diese Arbeiten vollautomatisch ausführt. Dieser Prototyp ermöglicht es uns, das gleiche Volumen an Abfalleimern in 2 statt 90 Minuten zu reinigen. Nebst der Effizienzsteigerung hat sich auch die Arbeitssituation für die Mitarbeitenden verbessert.»

«Effizienz hat auch mit Flexibilität und guter Zusammenarbeit zu tun. Ein Beispiel: Neu helfen sich unsere Teams in Goppenstein und in Kandersteg gegenseitig aus, wenn jemand ausfällt. Dadurch helfen wir mit, Personalkosten zu sparen. Egal ob Leitung oder Mitarbeitende – wir übernehmen auch Aufgaben aus anderen Arbeitsbereichen des Autoverlads. So schaffen wir es gemeinsam, unsere Kundinnen und Kunden trotz Kostendruck zufrieden zu stellen.»

Reto Siegenthaler

Ruth Rieder

Leiter Produktionstechnik, Bern, Lenkung und betriebsnahe Instandhaltung Fahrzeugtechnik, Bahnproduktion

Mitarbeiterin Kasse Autoverlad, Goppenstein, Personenverkehr

Bruno Böhlen Disponent, Produktion, BLS Cargo

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Unternehmen

Schwerpunkt Effizienzsteigerung

«Je länger, je mehr bündeln wir Bauarbeiten. Dazu nehmen wir einen Streckenabschnitt für eine gewisse Zeit ausser Betrieb und führen alle nötigen Arbeiten durch – sei es am Gleis, an der Fahrleitung, an Stellwerken, der Telekommunikation usw. Davon profitieren beide Seiten: Für die BLS bedeutet die Arbeit in Intervallen tiefere Kosten, für die Mitarbeitenden weniger Nachtarbeit, da die meisten Arbeiten tagsüber verrichtet werden können, indem die Strecke ausser Betrieb genommen wird.»

«Wir sanieren bis 2014 alle unbewachten Bahnübergänge. Die beste Lösung ist immer die Aufhebung. Wo dies nicht möglich ist, sichern wir Bahnübergänge mit Schranken oder neuerdings – wo möglich – mit dem System ‹MICRO›. Der MICRO, ein Lichtsignal wie im Strassenverkehr mit Andreaskreuz, besticht durch Einfachheit und Effektivität: Die tiefen Kosten für Installation und Unterhalt, die einfache Wartung und die kurze Bauzeit erlauben uns grosse Effizienzsteigerungen.»

Bernhard Blättler

Marco Theiler

Bau- und Unterhaltskoordinator, Region Emmental, Infrastruktur

Signalingenieur, Anlagen und Projekte, Infrastruktur

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BLS Geschäfts Bericht 2012

«Bei der Jahresplanung des Lokpersonals liegt der Fokus auf einer effizienten und kostenoptimierten Einsatzplanung der Mitarbeitenden. Ziel ist es, die Dienstfahrten möglichst tief zu halten und Leerzeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Dank unserer speziellen Software ‹RailOpt› kann ich Simulationen durchspielen, wobei die verschiedenen Auswirkungen gleich sichtbar werden. Jede neue Jahresplanung bietet eine Chance zur Verbesserung, man muss die Potenziale nur erkennen und dann nach Möglichkeiten suchen, diese umzusetzen.»

Beat Zürcher Mittelfristplaner, Kapazitätsplanung und Flottenmanagement, Bahnproduktion


Personenverkehr

Geprägt wurde das Jahr −7.8 durch die erfolgreiche Inbetriebnahme der Doppelstockzüge MUTZ. 918.8 Die Bahn beförderte zudem 4,6 Prozent mehr 54.78 Fahrgäste und bei der 93.9 % BLS-Schifffahrt ging es mit 15 Prozent mehr Passagieren wieder aufwärts. Hingegen sanken die Frequenzen des Autoverlads um gut 2 Prozent. Eine sehr grosse Aufmerksamkeit löste die neue Kooperation mit dem SCB aus. Ein wichtiges Ereignis war die Rückkehr des Dampfschiffs Blümlisalp ins Eigentum der BLS. Das Ergebnis fiel mit einem Verlust von CHF 7,8 Mio. unbefriedigend aus. Personenverkehr

Mio. CHF Segmentergebnis Personenverkehr Mio. Personenkilometer Bahn und Bus

Mio. transportierte Personen per Bahn und Schiff

Pünktlichkeit

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Geschäftsbereich Personenverkehr

Bahn

«Die BLS und ihre Besteller stehen unter grossem finanziellen Druck. Damit unsere Fahrgäste trotzdem mit uns besser unterwegs sein können, werden wir Hergebrachtes hinterfragen, innovative Konzepte entwickeln und uns noch konsequenter auf Kundenbedürfnisse und Ertragspotenziale im Zukunftsmarkt Freizeit und Tourismus ausrichten. Die Einführung des MUTZ und der Passagierzuwachs auf den Schiffen zeigen: Mit guten, attraktiven Angeboten gewinnen wir zufriedene Kunden.»

Andreas Willich Leiter Personenverkehr

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Neues Rollmaterial, mehr Passagiere – aber auch steigende Kosten In den Zügen der BLS waren 2012 etwa 53,8 Mio. Personen unterwegs. Sie erreichten ihr Ziel zu 93,9 Prozent pünktlich. Im Herbst 2012 fuhren die ersten neuen Doppelstockzüge MUTZ für die S-Bahn Bern: ein Meilenstein in der Geschichte der BLS. 2012 stieg die Zahl der beförderten Fahrgäste um 3,8 Prozent; die Personenkilometer stiegen um 4,6 Prozent. Weil die BLS ihre Effizienz nicht im geplanten Mass steigern konnte, musste sie Ende 2012 zum Teil auf Verstärkungsleistungen verzichten und das Angebot punktuell reduzieren. Im Regionalen Personenverkehr Bahn (RPV), dem wichtigsten Geschäftsfeld des Personenverkehrs, musste die BLS eine Verschlechterung von CHF 2,8 Mio. gegenüber dem Vorjahr und einen Verlust von CHF 3,1 Mio. hinnehmen.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Bahn

− 3.1

Mio. CHF Spartenergebnis regionaler Personenverkehr Bahn

904.9 53.75

Personenkilometer

Mio.

Mio. transportierte Personen Pünktlichkeitsziel verfehlt

Pünktlichkeit ist für die BLS ein zentrales Qualitätsmerkmal. Ihr Ziel für 2012: 94,2 Prozent aller Personenzüge sollten mit maximal drei Minuten Verspätung eintreffen. Dieses Ziel wurde verfehlt: Im Berichtsjahr waren von Montag bis Sonntag 93,9 Prozent aller Züge der BLS pünktlich unterwegs (Vorjahr 94,9 Prozent). Bei der S-Bahn betrug die Pünktlichkeit 95,1 Prozent und bei den RegioZügen 92,2 Prozent. Die RE-Züge fuhren zu 91,4 Prozent pünktlich. Die tiefere Pünktlichkeit ist insbesondere auf die sehr starke Auslastung des Knotens Bern und Bauarbeiten im Raum Bern zurückzuführen. Hinzu kam der kalte Winter, der zu zahlreichen Störungen geführt hatte. Planungen für S-Bahn Bern und S-Bahn Luzern

2012 wurde die Planung der zweiten Teilergänzung der S-Bahn Bern für den Zeitraum bis zum Jahr 2020 abgeschlossen. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, setzt die BLS in den Hauptverkehrszeiten Doppelstockzüge oder Zusatzzüge ein.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Seit dem 19.9.2012 können die Fahrgäste den MUTZ benützen. Hier bei der erstmaligen Einfahrt im Bahnhof Bern.

Frühestens ab 2025, mit dem weiteren Ausbau der Infrastruktur im Raum Holligen, im Aaretal und beim Bahnhof Bern, kann das Angebot in grösserem Ausmass ausgebaut werden. Die BLS arbeitete intensiv an der Weiterentwicklung des S-Bahn-Angebots im Raum Luzern. Dazu gehört die Einführung der 2. Etappe Luzern West. Zur Umsetzung des sogenannten Flügelzugkonzepts auch beim RE Bern – Luzern und bei der S 7 in Wolhusen will die BLS die vorhandenen EW III-Kompositionen spätestens 2019 durch modernes Rollmaterial ersetzen. Doppelstockzüge MUTZ auf der S-Bahn Bern

Im Herbst 2012 lieferte Stadler Rail die ersten von insgesamt 28 Doppelstockzügen aus. Sie werden nach und nach die Flotte der BLS erweitern,

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um der wachsenden Nachfrage im Grossraum Bern gerecht zu werden. Anlässlich des Roll-In und der Zugtaufe in der Werkstatt Bern-Aebimatt vom 4. September 2012 erhielten die neuen Aushängeschilder der BLS den Typennamen MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug). Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 fahren sie planmässig erst auf der S 1, und teilweise bereits auf der S 3 / 31 und S 6. Bis Ende 2014 sollen alle Fahrzeuge ausgeliefert sein (siehe Schwerpunkt Seiten 38 und 39). Flottenersatz und -erneuerung

Die BLS erweiterte ihre «Lötschbergerflotte» um vier Fahrzeuge vom Typ RABe 535 des Konsortiums Bombardier / Alstom auf 25 Züge. Sie ersetzte so einen RBDe 565-Triebwagen und einen RABe 525 NINA, die beide durch Brände zerstört wurden, und einen RABe 525 NINA, der an Region-

BLS Geschäfts Bericht 2012

Alps verkauft wurde. Das vierte Fahrzeug ergänzt die knappe Reserve. Fahrplanangebot leicht reduziert

Die Abgeltungen der Kantone im RPV waren leicht rückläufig und deckten die Kosten für die bestellten Leistungen nicht mehr. Der Kanton Bern als Hauptbesteller der BLS befindet sich in einer schwierigen finanziellen Situation. Deshalb beschloss er, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 das Regelangebot leicht zu reduzieren. Unter anderem wurden ungenügend nachgefragte Zusatzzüge gestrichen. Die Kürzungen betreffen 0,8 Prozent der Reisenden. Aufgrund der schwierigen Finanzlage der öffentlichen Hand und des anhaltenden Drucks auf die Produktionskosten der Transportunternehmungen sind Kürzungen des Angebots leider auch in Zukunft nicht ganz auszuschliessen.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Schiff

Schiff

− 2.3

Deutlich mehr Passagiere

Mio. CHF Spartenergebnis Schifffahrt Berner Oberland

Nach dem Fahrgastrückgang 2011 mit der niedrigsten Passagierzahl seit 1946 verbesserte und erweiterte die BLS Schifffahrt 2012 ihr Angebot gezielt. Das Ergebnis dieser Vorwärtsstrategie: Die Fahrgastzahlen stiegen um 15 Prozent auf über 1 Million. Die BLS Schifffahrt zieht 2012 eine positive Bilanz: Mit 730 712 Fahrgästen auf dem Thunersee (+ 19 Prozent) und 300 160 auf dem Brienzersee (+ 6 Prozent) kletterte die Summe der Passagiere mit 1 030 872 (+ 15 Prozent) über die Millionengrenze. Nach der historisch schlechten Saison 2011 hatte das Unternehmen eine Kurskorrektur vorgenommen und das Angebot ausgebaut: So verlängerte die BLS Schifffahrt die Saison und bot mehr Schiffkurse auf dem Thunersee an. Zudem stellte die BLS sowohl auf dem Brienzer- als auch auf dem Thunersee optimale öV-Anschlüsse sicher, was in Thun, Interlaken oder Brienz das Wechseln auf Bahn, Bergbahn oder Bus erleichtert.

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1.03

Mio. transportierte Personen (Kurs- und Extrafahrten)

117 976 zurückgelegte Schiffskilometer

Auf dem Brienzersee konnte die Zusammenarbeit mit den Gemeinden intensiviert werden. Mit der Rückkehr des Dampschiffs Blümlisalp zur BLS am Silvesterabend und dem erfolgreich eingeführten «Winterdampf» schloss die Schifffahrt ein ereignisreiches Jahr ab. Trotz der steigenden Passagierzahlen fällt das finanzielle Ergebnis wie erwartet deutlich schlechter aus als im Vorjahr, jedoch besser als budgetiert. Für die BLS Schifffahrt resul-

2013 auf Kurs bleiben

Auch im Jahr 2013 fährt die BLS Schifffahrt auf ihrem neuen Kurs weiter. Sie führt im Sommer jeden Sonntagvormittag zusätzlich den Niederhorn-Express Thun – Beatenbucht – Thun mit dem DS Blümlisalp. Mit finanzieller Beteiligung der Gemeinden verkehren in den Monaten Juli und August 2013 auf dem Brienzersee drei Schiffe zwischen 11.00 und 16.00 Uhr im Stundentakt. Für die Schifffahrt auf dem Brienzersee bedeutet diese Zusammenarbeit einen grossen Erfolg. Das attraktivere Angebot will die BLS mit einem unveränderten Personalbestand und der gleichen Schiffsflotte erbringen – sie setzt ihre Ressourcen produktiver ein.

Das Dampfschiff Blümlisalp vor dem Niesen. Seit Silvester 2012 gehört es wieder der BLS.

BLS Geschäfts Bericht 2012

tiert ein Verlust von CHF 2,3 Mio. Grund dafür sind die zahlreichen Aktionen ausserhalb des Tarifsystems des öffentlichen Verkehrs in den vergangenen Jahren. Sie führen zu geringeren Anteilen am GA- und Halbtax-Schlüssel. Diese Erträge werden vier Jahre lang rückwirkend verteilt. Der Anteil der BLS Schifffahrt an den GA-Erträgen sank dadurch 2012 um rund CHF 1 Mio.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Autoverlad

Zukunft des Autoverlads sichern Weniger Touristen, steigende Trassenpreise: Externe Einflüsse sorgten beim Autoverlad trotz gesteigerter Effizienz für rote Zahlen. Kostensenkungs- und Ertragssteigerungsprogramme sollen ihn mittelfristig wieder in die Gewinnzone bringen.

Der Autoverlad optimierte 2012 sein Produktionskonzept erfolgreich, verbesserte die Auslastung der Autoverladezüge und senkte die Kosten. Die sehr hohe Leistungsdichte mit einem Takt bis zu 7 ½-Minuten in Spitzenzeiten blieb durch diese Massnahmen unangetastet.

Autoverlad

− 1.6

Mio. CHF Spartenergebnis Autoverlad

40 342 1.25

Die sinkenden Zahlen bei den touristischen Anbietern im Wallis sorgten jedoch für einen Frequenzrückgang. Da es sich bei über 75 Prozent der Autoverlad-Kunden um Touristen mit Zieldestination Wallis handelt, wirkt sich der Rückgang hier äusserst schmerzhaft aus.

Mio. transportierte Fahrzeuge Kandersteg – Goppenstein / Kandersteg– Iselle

Ausfälle wegen Lawinengefahr

Auch Naturereignisse prägten das Geschäftsjahr: Wegen Lawinengefahr musste über die Neujahrstage und vom 5. bis 7. Januar 2012 die Strasse von Gampel nach Goppenstein gesperrt werden. Auch der Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein musste mit Ausnahme eines Notverlads mit beschränkter Kapazität eingestellt werden.

Steigende Trassenpreise

Der Bund hebt den bereits 2012 erhöhten Trassenpreis 2013 erneut deutlich an. Die Schere zwischen steigenden Trassenkosten und sinkenden Erträgen öffnet sich somit weiter. Dies stellt den Autoverlad vor grosse Herausforderungen.

Verladeanlage Goppenstein bei Nacht: Die BLS betreibt den Autoverlad zwischen Bern und dem Wallis von frühmorgens bis vor Mitternacht – 365 Tage im Jahr.

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Züge


Geschäftsbereich Personenverkehr

Marketing und Vertrieb

Effizienz und Umsatz gesteigert

Verladerampe in Kandersteg

Entwicklungsprojekte sollen Zukunft sichern

Der BLS Autoverlad und Wallis Tourismus wollen sich besser vernetzen und stärker von Synergien in der Vermarktung profitieren. Dies soll unter anderem durch eine mit den touristischen Dienstleistern im Wallis verknüpfte Print@Home-und Marketing-Plattform gemacht werden. Dadurch profitiert der Kunde zum Beispiel davon, dass er den Autoverlad direkt mit der Hotelübernachtung buchen kann. Um das Angebot am Simplon deutlich zu verbessern, strebt die BLS zudem den integralen Betrieb des Autoverlads zwischen Kandersteg und Iselle an – und damit die Übernahme des Autoverlads Brig-Iselle. Erfolgreiches Kundeninformationssystem in Kandersteg und Goppenstein

Der Autoverlad nahm im Herbst 2012 das neue Kundenlenkungs- und Informationssystem in Kandersteg und Goppenstein in Betrieb, auf welchem Abfahrtszeiten, Preise und Verkehrssituationen angezeigt werden können.

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Der Vertrieb steigerte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich. Er baute das Sortiment an den Billettautomaten aus. Das modernisierte Reisezentrum Langnau nahm den Betrieb auf; zwei Verkaufsstellen wurden geschlossen.

Die Einführung der BLS-Geschenkkarte war ein weiterer Meilenstein. Die Karte ist in allen Reisezentren und Verkaufsstellen der BLS erhältlich und kann an den meisten BahnVerkaufsstellen der Schweiz eingelöst werden. Verkaufspunkte und Reisezentren

Ihre Kunden bedient die BLS per Ende 2012 in 27 Reisezentren und 9 bahnbetrieblichen Verkaufsstellen. Ausserdem arbeitet sie mit 16 Drittverkaufsstellen zusammen (Post, Kiosk, Migrolino- und Avec-Shops), betreibt 193 eigene Billettautomaten und ihr Zugpersonal ist mit insgesamt 174 Verkaufsgeräten ausgerüstet.

Der Vertrieb BLS verkaufte 2012 gesamthaft 5 Mio. Fahrausweise und erwirtschaftete über die bedienten und selbstbedienten Vertriebskanäle einen Umsatz von CHF 193 Mio. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 6,6 Prozent. Um Effizienz und Qualität im Vertrieb zu verbessern, hat die BLS im Berichtsjahr laufend Prozesse optimiert. In mehreren schweizweiten Vertriebsprojekten ist die BLS aktiv eingebunden und kann somit ihre Vertriebsmittel darauf ausrichten. Erweitertes Sortiment an Billettautomaten

Die BLS erweiterte 2012 wiederum das Sortiment an ihren Billettautomaten. Kunden können jetzt auch Wochen-

BLS Geschäfts Bericht 2012

und Monatsabonnemente des Libero Tarifverbunds an den Ticketautomaten innerhalb des Verbundgebiets kaufen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 wurden die Angebote zudem auf nationaler Ebene ausgebaut: So lassen sich auch Billette für Schweizer Städte inklusive Stadtverkehr (City-Tickets) lösen. Weitere Ausbauschritte für das Automatensortiment sind für 2013 vorgesehen.

Beratung im Reisezentrum in Bern


Geschäftsbereich Personenverkehr

Marketing und Vertrieb

– 0.8

Mio. CHF Spartenergebnis Marketing und Vertrieb

193

Mio. CHF Umsatz via Vertriebskanäle der BLS

5.0

Wimmis geschlossen; die Fahrgäste erhalten ihre Billette neu bei der Post oder am Billettautomat. In HasleRüegsau und Huttwil öffnen die Schalter an Sonntagen nicht mehr. Die Verbesserung der Produktivität, weitere Modernisierungen und Standardisierungen werden auch in Zukunft die Ausrichtung der Verkaufsstellen prägen. Bediente Verkaufsstellen bleiben für die BLS eine zentrale Stütze für den Vertrieb. Marketing

Mio. verkaufte Billette

Im Juni 2012 wurde das modernisierte Reisezentrum in Langnau wiedereröffnet, das sechste nach neuem Konzept. Die BLS betreibt hier eine Junior-Station mit sechs Lernenden im Verkauf. Das Reisezentrum in Murten wird seit Anfang 2013 neu durch Mitarbeitende der BLS geführt. Um Kosten zu sparen, traf die BLS verschiedene Massnahmen: So wurden die Reisezentren in Flamatt und

2012 konnte ein Kooperationsvertrag mit dem SCB unterzeichnet werden. Für die BLS bedeutet diese Zusammenarbeit national eine Steigerung des Bekanntheitsgrades und eine gute Positionierungsmöglichkeit als wichtiger Transportpartner im Raum Bern. Die Kooperation stösst auf eine grosse Aufmerksamkeit und insbesondere bei den Fans auf eine sehr gute Resonanz. Sie profitieren von diversen Aktionen wie beispielsweise der «Fanbank», der Verlosung von Eintrittsbilletten und im Ticketpreis inkludierten Kernzonen für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Roll-in des MUTZ in Bern: SCB-Spieler ziehen den neuen BLS-Doppelstockzug zur feierlichen Taufe.

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Nach wie vor sehr beliebt bei den Kunden ist die Ausflugsplattform Lötschberger, welche auch im Jahr 2012 weiter ausgebaut werden konnte. Weitere Schwerpunkte im 2012 bildeten neue Distributionskanäle im Bahnhof Bern für BLS-Imprimate, die Lancierung von Social-MediaAktivitäten und neuen Schifffahrtsprodukten sowie die Vertiefung der bestehenden Partnerschaften mit Kambly, Tourismusdestinationen und zahlreichen Eventpartnern.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Ausblick Personenverkehr Die Deckungslücke im RPV Bahn fordert die BLS stark heraus. Trotz des grossen finanziellen Drucks will die BLS ihren Kunden bestmögliche Leistungen bieten. Nebst notwendigen Effizienzsteigerungen richtet sich das Hauptaugenmerk 2013 auf die Verbesserung der Servicequalität – gemäss der Vision «BLS besser unterwegs». Dazu bietet sie beispielsweise mit dem MUTZ, der seit Herbst 2012 geliefert wird, ihren Kunden ein modernes, komfortables S-Bahn Fahrzeug und mehr Sitzplätze auf der stark frequentierten Linie Bern – Thun – Fribourg. Das Projekt Transgoldenpass – eine Zusammenarbeit mit der MOB – soll künftig eine direkte Verbindung von Montreux via Zweisimmen nach Interlaken Ost ermöglichen. Durch neues Rollmaterial können die Züge in Zweisimmen von der Schmalspurstrecke Montreux – Zweisimmen auf die Normalspurstrecke nach Interlaken Ost umgespurt werden. Ein weiteres wichtiges Projekt bei der Bahn ist die Optimierung des RE-Netzes. Durch Verknüpfungen und optimierte Fahrlagen will die BLS die Produktivität steigern. Durch die Erschliessung neuer Märkte und Angebotsverdichtungen auf interessanten Strecken lassen sich zudem längerfristig Ertragssteigerungen erzielen.

Im Raum Burgdorf-Langnau werden in Zusammenarbeit mit der BLS Netz AG verschiedene Varianten eines neues Streckenkonzeptes geprüft. Der Personenverkehr liefert hierzu die angebotsseitigen Grundlagen. Bei der Schifffahrt gestaltet die BLS das Angebot auf den Seen auch 2013 noch attraktiver, um die Frequenzen weiter zu steigern. Auf dem Brienzersee können durch die finanzielle Beteiligung der Gemeinden in den Monaten Juli und August die Schiffe zwischen 11.00 und 16.00 Uhr im Stundentakt verkehren. Mit dem Projekt Simplon will der Personenverkehr das Angebot in Richtung Süden deutlich verbessern. Einerseits wird der integrale Betrieb des Autoverlads zwischen Kandersteg und Iselle – und damit die Übernahme des Autoverlads Brig – Iselle angestrebt. Anderseits sind eine deutliche Verbesserung des Bahnangebots bis nach Domodossola und Anschlüsse im Oberwallis vorgesehen. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Wallis Tourismus sollen zudem bei der Vermarktung Synergien genutzt werden.

Zur besseren Einbindung der Linie Bern – Neuchâtel werden im Projekt RER Neuchâtelois alternative Angebotsideen entwickelt.

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Busland AG

Mit der optimalen Abstimmung von Bahn und Bus 0. 1 Mio. CHF Ergebnis sorgt die Busland AG rund um Burgdorf, in Sumiswald 16.1 Mio. Personenkilometer (inkl. – Hasle-Rüegsau – Huttwil Bahnergänzungsleistungen) sowie im Raum Langnau 3.69 Mio. zuverlässig für Mobilität. Die transportierte Personen (inkl. BahnergänzungsErneuerung der Busflotte leistungen) und die Investitionen in kundenfreundliche Verkaufsgeräte und Fahrgastinformationssysteme sind ein klares Bekenntnis der Busland AG zu einem attraktiven öffentlichen Verkehr und zum nachhaltigen Tourismus im Emmental. Busland AG

«Mit 16 neuen Bussen hat die Busland AG 2012 die bisher grösste betriebliche Flottenerneuerung umgesetzt. Alle Fahrzeuge bieten nun auf dem ganzen Netz

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einen hohen Komfort mit Niederflureinstieg, modernen Haltestellenanzeigen und Billettverkaufsgeräten mit einem erweiterten Angebot.»

BLS Geschäfts Bericht 2012

Daniel Lauterburg CEO Busland AG


Busland AG

Die Busland AG hat ihre Position 2012 gestärkt: Die Tochtergesellschaft der BLS hat ihre Beziehungen zu Partnern und Bestellern innerhalb der BLS-Gruppe sowie zum Netzwerk des öffentlichen Verkehrs strukturell gefestigt. Auch wirtschaftlich war die Busland AG erfolgreich: Im Berichtsjahr resultierte ein Ergebnis von CHF 0,094 Mio. Sie beförderte im Vergleich zum Vorjahr 9,5 Prozent mehr Fahrgäste. Inklusive der Bahnergänzungsleistungen BLS (Ramsei – Langnau und Frühkurs Wiggen – Trubschachen) betrugen die Personenkilometer sogar 16,1 Mio. und beförderte die Busland AG 3,69 Mio. Personen.

können Kunden nun in allen Busland-Fahrzeugen auch Einzel- und Mehrfahrtenkarten für den gesamten Libero-Tarifverbund kaufen. Einzelfahrten für Fahrziele in der gesamten Schweiz werden ab Fahrplanwechsel 2013 / 14 ebenfalls in allen Fahrzeugen erhältlich sein.

Einzig das Nutzfahrzeugzentrum in Langnau erreichte den erwarteten Umsatz für Drittleistungen nicht. Die Busland AG ergriff 2012 Massnahmen in der Führungsstruktur, um die Effizienz und Qualität ihrer Dienstleistungen weiter zu steigern.

• Linie 284 [Langnau-] Fankhaus –

Moderne Flotte

Seit Herbst 2012 sind im 200 Kilometer umfassenden Streckennetz der Busland AG 16 neue Busse der Marke Mercedes-Benz Citaro unterwegs. Die Erneuerung betrifft über 40 Prozent der Flotte und senkt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge auf unter drei Jahre. Sämtliche Fahrzeuge verfügen nun über Niederflureinstiege mit Absenkmechanismus. Die neuen Busse sind vollklimatisiert und werden mit umweltfreundlichen Dieselmotoren betrieben. Ein Bildschirm zeigt die Haltestellen an, ein zweiter betriebliche Meldungen, News und Werbung. Ende 2013 wird die Flotte auch über akustische Haltestellenansagen verfügen. Damit wird die Busland AG sämtliche Anforderungen des Behindertengesetzes erfüllen.

Wanderbusse für nachhaltig ökologischen Tourismus im Emmental

Von Anfang Mai bis Ende Oktober fahren sonntags zusätzliche Wanderbusse zu bekannten Emmentaler Ausflugszielen:

• Linie 271 [Signau-]Röthenbach i.E. – Chuderhüsi (zwei Kurspaare) Mettlenalp (zwei Kurspaare)

• Linie 285 [Langnau-] Mettlen – Lüderenalp – Wasen i.E. (vier Kurspaare)

Da touristische Linien nicht abgeltungsberechtigt sind, beteiligen sich die Standortgemeinden Langnau i.E., Sumiswald, Trub und Röthenbach i.E. an den Betriebskosten. Die Gemeinden haben ihre Unterstützung bis 2017 in der 2012 erneuerten Leistungsvereinbarung bestätigt. Angebot Agglomerationsverkehr

Der Versuchsbetrieb der Linie 462 (Burgdorf Bernstrasse – Bahnhof – Oberburg Geissrütti) wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Die Stadt Burgdorf beteiligt sich mit einer Defizitgarantie am leicht reduzierten Angebot für das Jahr 2013. In Lyssach wurde der Linienabschnitt (Lyssach Kernenriedstrasse – Lyssach Bahnhof) aus dem Versuchsbetrieb 465 per Fahrplan 2013 ins Grundangebot überführt.

Die in allen Bussen installierten Verkaufsgeräte der Marke Atron sind vielseitige Distributionssysteme: So

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Steckbrief Busland AG Die Busland AG mit Sitz in Burgdorf ist zu 85,8 Prozent eine Tochtergesellschaft der BLS AG. Seit dem 1. Januar 2011 ist sie Konzessionärin für den Betrieb der Buslinien im Emmental. Die Unternehmung deckt mit 18 Linien ein Streckennetz von über 200 Kilometern ab. Sie beschäftigt 113 Mitarbeitende und betreibt 36 Kursfahrzeuge. Nebst dem Linienverkehr betreibt Busland in Langnau i. E. ein Servicezentrum für Nutzfahrzeuge und ein regionales Prüfzentrum. Daniel Lauterburg ist seit Dezember 2012 Vorsitzender der Geschäftsleitung. Er löst Peter Friedli ab, der den Aufbau der Busland AG und die Modernisierung der Flotte erfolgreich vorangetrieben hat.

Ausblick 2013 wird wesentlich ein Jahr der Konsolidierung sein, in dem es darum geht, die personellen und organisatorischen Änderungen zu einem nachhaltigen Nutzen zu entwickeln und eine Stabilität und Professionalität in allen Bereichen zu erreichen, was Sicherheit für die Zukunft gibt. In Bezug auf die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Emmental werden die Rahmenbedingungen der Besteller den Takt vorgeben. Die Busland AG wird sich kreativ und engagiert dafür einsetzen, dass sich das Angebot und die Nachfrage positiv entwickeln.


BLS Cargo AG

Eine Vielzahl von Störungen und Strecken−1.8 sperrungen entlang der 3312.6 Simplon- und der Gotthardachse beeinträch39 % tigte den Transitgüterverkehr und führte zu Zugausfällen. Auch die anhaltend schwache Konjunktur in Europa wirkte sich auf die Verkehrsleistung aus. BLS Cargo behauptete sich in diesem schwierigen Umfeld, hielt den Verkehr am Rollen und erreichte die finanziellen Vorgaben. 2013 wollen wir die Produktivität und die Effizienz noch mehr steigern und ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. BLS Cargo AG

Ergebnis Güterverkehr

Mio. CHF

Nettotonnenkilometer

Mio.

Marktanteil im Alpentransit

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BLS Geschäfts Bericht 2012


BLS Cargo AG

«Jeder Transportauftrag ist hart umkämpft. BLS Cargo überprüft und optimiert das eigene Geschäftsmodell deshalb kontinuierlich, setzt auf schlanke Strukturen, schnelle Entscheidungen und gute Kundenpartnerschaften.»

für die Kunden sicherte sich BLS Cargo einen wichtigen Wettbewerbsvorteil und positionierte sich als zuverlässige, jederzeit erreichbare Ansprechpartnerin.

Der Marktanteil der BLS Cargo im Transit durch die Schweiz auf der Schiene sank von 43 auf 39 Prozent. Trotz Naturereignissen auf der Gotthardachse rollte der Verkehr

Streckensperrungen und schwache Konjunktur

Dirk Stahl CEO BLS Cargo

Unvorhersehbare Streckensperrungen, Konjunkturschwäche in Europa und steigender Wettbewerbsdruck: BLS Cargo hatte im Jahr 2012 mit vielfältigen Herausforderungen zu kämpfen. Gerade bei der Bewältigung der Ausnahmesituationen am Simplon und am Gotthard bewies BLS Cargo jedoch ihre hohe Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Eine effiziente Organisation und motivierte, kompetente Mitarbeitende, die viele zusätzliche Stunden arbeiteten, waren hier die Erfolgsfaktoren. Damit gelang es, schneller und umfangreicher als die Mitbewerber Verkehr von der einen Achse auf die andere umzuleiten. Mit ihrem Engagement

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BLS Cargo verzeichnete 2012 einen Rückgang der Verkehrsleistung um 13 Prozent auf 3313 Mio. Nettotonnenkilometer1. Eine wesentliche Ursache dafür waren die vielen mehrwöchigen Streckenunterbrüche auf den Haupttransitachsen sowie die schwache Konjunktur in Europa. Beide Einflüsse wirkten sich vor allem auf den unbegleiteten kombinierten Verkehr aus, der um 22 Prozent abnahm. Besonders stark wirkten sich die fehlenden Ausweichmöglichkeiten bei Sperren der Lötschberg-Simplon-Achse aus, da der Gotthard nicht für hochprofiligen Güterverkehr (4 m-Eckhöhe) ausgerüstet ist. Ebenfalls davon betroffen war die Rollende Autobahn, die während der Sperre des Simplontunnels im Sommer den Betrieb mangels Ausweichrouten ganz einstellen musste, was zum Rückgang der Verkehrsleistung um 8 Prozent führte. Insgesamt sank die Verkehrsleistung auf der Lötschbergachse um 10 Prozent, die auf der Gotthardachse um 22 Prozent.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Der konventionelle Wagenladungsverkehr ging um 8 Prozent zurück. Hauptursache für diesen Rückgang waren die schwache Wirtschaftslage sowie Zugsausfälle aufgrund der Streckensperrungen am Gotthard. Die Binnen- / Import- und Exportverkehre hingegen legten massiv zu: Dank einem Neukunden stieg die Verkehrsleistung um 62 Prozent.

Im März 2012 war die GotthardBahnlinie wegen eines Erdrutschs für mehrere Tage gesperrt. Ein Felssturz im Juni führte zu einer vierwöchigen Sperrung. Für BLS Cargo bedeutete jeder Unterbruch einen grossen Mehraufwand bei der Neubestellung von Fahrplänen sowie bei der Planung und der Disposition des Personal- und Lokeinsatzes. Es gelang BLS Cargo, sich sehr kurzfristig auf diese Unterbrüche einzustellen, die Organisation anzupassen und Ressourcen auf die Lötschbergachse zu verschieben. Dadurch konnte BLS Cargo viele Züge umleiten. Obwohl der Unterbruch sehr gut gemeistert wurde, was auch die Kunden hoch anerkannten, resultierten für BLS Cargo finanzielle Einbussen. Ein Felsabbruch im November führte erneut zu einer Sperre des Gotthards und BLS Cargo musste den Verkehr wiederum auf die Lötschbergachse umleiten.

1

Die Verkehrsleistung eines Schienengüterverkehrsunternehmens wird in Nettotonnenkilometern gemessen. Dazu werden die transportierten Tonnen mit den gefahrenen Kilometern multipliziert.


BLS Cargo AG

Sanierung der Simplon-Strecke

Im Gegensatz zu den überraschenden Naturereignissen war die drei Wochen dauernde Sperrung der Simplonstrecke für Sanierungsarbeiten im August 2012 geplant. BLS Cargo suchte mit den betroffenen Kunden frühzeitig Alternativen. Trotzdem erwies sich die Verlagerung auf die Gotthardstrecke als schwierig, da Transportunternehmen zunehmend auf grosse Wechselpritschen und Sattelauflieger mit vier Metern Eckhöhe setzen, die mangels fehlendem 4-Meter-Korridor nicht auf der Gotthardachse verkehren können. Daher fielen viele Züge der Rollenden Autobahn und des hochprofiligen kombi-

nierten Verkehrs ersatzlos aus, was sich negativ auf das Betriebsergebnis auswirkte. Zusätzliche Infrastruktur ausbauen

Die mehrwöchigen Sperren an Gotthard und Simplon zeigten, dass die Infrastruktur im Transitverkehr genügend Reserven und Redundanzen braucht, um im Notfall funktionsfähig zu bleiben. Der Güterverkehr muss zumindest teilweise auf eine andere Transitachse ausweichen können. BLS Cargo befürwortet deshalb den Ausbau der Gotthardachse zum 4-Meter-Korridor im Sinne der weiteren Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene. 2012

Die eindrücklich konstruierte Bietschtalbrücke auf der Bergstrecke bei Ausserberg (VS).

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BLS Geschäfts Bericht 2012

wurden neben dem 4-Meter-Korridor weitere verkehrspolitische Entscheide zugunsten des Güterverkehrs gefällt, die BLS Cargo sehr begrüsst. Dazu gehören die Regelung zum Trassenbietverfahren und die Vorlage zur Finanzierung und zum Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI). Wirtschaft in Europa wirkt sich auf BLS Cargo aus

Die anhaltend schwache Wirtschaft in den EU-Ländern, allen voran in Italien, wirkte sich 2012 stark auf BLS Cargo aus. Die für die Bahn besonders wichtigen Grossindustrien der Stahl- oder Automobilbranche drosselten ihre Produktion und stellten


BLS Cargo AG

Ausblick

Steckbrief BLS Cargo AG BLS Cargo ist ein führendes Schienengüterverkehrsunternehmen im Alpentransit durch die Schweiz. Mit Fokus auf das Geschäft mit Ganzzügen bietet BLS Cargo Züge im unbegleiteten kombinierten Verkehr, im konventionellen Wagenladungsverkehr sowie für die Rollende Autobahn an. Ein zusätzliches Standbein bilden die Ganzzugsverkehre in der Schweiz und im Import- / Export. Die modernen Mehrsystemlokomotiven fahren grenzüberschreitend nach Deutschland und Italien. Auch BLS-Lokführer verkehren regelmässig über die Landesgrenzen hinweg. Zudem ist BLS Cargo an den bedeutenden Grenzorten für den Transitverkehr durch die Schweiz mit eigenem Personal

teilweise auf Kurzarbeit um: mit direkter Auswirkung auf BLS Cargo, deren Transportleistung 2012 um 13,4 Prozent sank. Der EBIT sank auf CHF – 1,9 Mio (Vorjahr CHF 4,2 Mio.), während die Erfolgsrechnung mit CHF – 1,8 Mio (Vorjahr CHF – 0,5 Mio) abschliesst. BLS Cargo wird aufgrund der hohen Fixkosten im Schienengüterverkehr auch in Zukunft von konjunkturellen Schwankungen in Europa und von einer volatilen Währungsentwicklung betroffen sein.

präsent, so in Weil am Rhein, Domodossola und Chiasso. Damit baut BLS Cargo Hindernisse an den Grenzen ab, nimmt direkten Einfluss auf die Serviceleistungen an ihren Zügen und hält den Verkehr zuverlässig am Rollen. Der Marktanteil von BLS Cargo im Schweizer Transitverkehr auf der Schiene beträgt 39 Prozent. Damit ist BLS Cargo eine wichtige Stütze in der Schweizer Bahnlandschaft und trägt massgeblich dazu bei, die Verkehrsverlagerungsziele des Bundes zu erreichen. BLS Cargo wurde 2001 gegründet. Neben der BLS AG mit 52 Prozent Aktienanteil sind die DB Schweiz Holding AG mit 45 Prozent und die IMT AG (italienische AmbrogioGruppe) mit 3 Prozent an BLS Cargo beteiligt.

hart umkämpft. BLS Cargo überprüft und optimiert das eigene Geschäftsmodell deshalb kontinuierlich und setzt auf schlanke Strukturen, schnelle Entscheidungen sowie gute und enge Kundenpartnerschaften. Um noch wettbewerbsfähiger zu werden und Kosten zu sparen, verstärkt BLS Cargo die Zusammenarbeit mit den Bereichen der BLS. Ziel ist es, durch gemeinsame Prozesse die Produktivität zu steigern, aber auch den alternativen Leistungseinkauf in der Eurozone zu prüfen.

Wettbewerbsfähigkeit erhalten

Das Personal und die Lokomotiven vieler Mitbewerber sind derzeit nicht voll ausgelastet. Durch diese Überkapazitäten und den schwachen Euro steigt der Wettbewerbsdruck, und jeder einzelne Transportauftrag wird

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Gemäss den Prognosen für 2013 ist die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa nicht erreicht. BLS Cargo plante deshalb die Verkehrsmengen für 2013 sehr vorsichtig in Höhe der Mengen, die ohne Streckensperren 2012 erzielt worden wären. Mit Massnahmen zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung will das Unternehmen noch rascher und flexibler auf Schwankungen der Marktnachfrage reagieren, Fixkosten reduzieren und vom Leistungseinkauf im Euroraum profitieren. Ziel von BLS Cargo ist für 2013 ein ausgeglichenes finanzielles Ergebnis.


BLS Netz AG

Um die Bahninfrastruktur zu sichern, sie effizi0.04 enter zu gestalten und 13.797 konsequent auf die Kundenbedürfnisse auszurichten, verfolgt die BLS 24.82 Netz AG seit 2010 die Strategie «FIT15». Seit 160558 dem 1. Januar 2012 setzt sie die prozessorientierte Neuorganisation um. Diese wirkte sich bereits 2012 positiv aus. Sämtliche Bauprojekte der BLS Netz AG waren im Berichtsjahr auf Kurs. Im April konnte für den rund CHF 200 Mio. teuren Doppelspurausbau Rosshäusern – Mauss der Spatenstich vorgenommen werden. BLS Netz AG

Mio. CHF Ergebnis Infrastruktur

Mio. verkaufte Trassenkilometer auf dem Schienennetz der BLS Netz AG

Mio. Bruttotonnen Transitgüter im alpenquerenden Verkehr auf der Lötschbergachse

Züge fuhren seit der Inbetriebnahme Ende 2007 durch den Lötschberg-Basistunnel (Auslastung von etwa 79%)

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BLS Geschäfts Bericht 2012


BLS Netz AG

«Wir wollen die Planungssicherheit für Investitionen und Streckenunterhalt steigern. Deshalb begrüssen wir es, mit Bund und Kantonen neu vierjährige Leistungsvereinbarungen abzuschliessen. Die Verhandlungen über den Zeitraum 2013 bis 2016 sind weit fortgeschritten. Wir erhalten mit den Verträgen einen klar umrissenen, umfassenden Auftrag mit mehr Freiheiten in der Umsetzung.»

Daniel Wyder Leiter BLS Infrastruktur

Die Umsetzung der prozessorientierten Neuorganisation sowie umfangreiche Massnahmen zur Verbesserung der Kundenorientierung prägten das Geschäftsjahr 2012 der BLS Netz AG. Bedeutende Bau- und

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Sanierungsvorhaben und die Verhandlungen mit dem Bund und den Kantonen über die Leistungsvereinbarung 2013 – 2016 wurden weiter vorangetrieben. Der Lötschberg-BasisTunnel feierte den 5. Geburtstag und bewältigte aufgrund der Streckenunterbrüche auf der Gotthardlinie eine Rekordmenge an Verkehr. Weitere Unterbrüche, zum Beispiel die mehrwöchige Streckensperrung der Simplon-Südrampe im Spätsommer 2012, stellten die BLS Netz AG vor grosse Herausforderungen. Dank der engen Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern und der hohen Flexibilität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden rollte der Verkehr trotzdem. Bei geplanten Sperrungen nutzte die BLS Netz AG die verkehrsschwachen Phasen für Unterhaltsarbeiten. Erfreuliches Geschäftsergebnis

Die Gesamtnachfrage im Personenund Güterverkehr entwickelte sich positiv. Die BLS Netz AG steigerte daher den Trassenverkauf um 0,4 Prozent auf insgesamt 13,797 Mio. Trassenkilometer. Mehrleistungen im Personenverkehr, aber auch die Güterzüge, die nach dem Felssturz bei Gurtnellen während vier Wochen auf die Lötschbergachse umgeleitet wurden, trugen zu diesem Ergebnis bei. Mit insgesamt 113 Güterzügen und 148 255 Bruttotonnen bewältigte die BLS Netz AG am 12. Juni 2012 auf der Lötschbergachse ein Rekordvolumen.

2012 verhandelte die BLS Netz AG zum ersten Mal über eine vierjährige Leistungsvereinbarung mit Bund und Kantonen. Geprägt waren die Gespräche insbesondere von der angespannten Finanzlage der Kantone. Die BLS Netz AG beabsichtigt, 2013 mit dem Bund und den Kantonen Bern, Solothurn, Neuenburg, Freiburg und Luzern eine Leistungsvereinbarung über vier Jahre abzuschliessen. Ziel ist die «Gewährleistung eines sicheren, zuverlässigen, den Erfordernissen des Personenund Güterverkehrs entsprechenden effizienten Betriebs und (die) Substanzerhaltung der bestehenden Infrastruktur». Darauf richtet die BLS Netz AG den Betrieb und Unterhalt ihrer Infrastruktur und ihre Investitionsprojekte aus.

Bauprojekte 2012 Spatenstich für Doppelspurausbau Rosshäusern – Mauss

Am 20. April 2012 markierte der festliche Spatenstich mit prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft den offiziellen Baustart für den Doppelspurausbau des Abschnitts Rosshäusern – Mauss auf der Eisenbahnstrecke Bern – Neuenburg: das aktuell grösste Infrastrukturvor-

Das Unternehmen schliesst mit einem Jahresergebnis von CHF 0,04 Mio. ab. Die BLS Netz AG erreichte ihre finanziellen Vorgaben und leistete mit CHF 4,7 Mio. einen wesentlichen Beitrag an die Sanierung des Vorsorgewerkes der BLS AG.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Leistungsvereinbarung 2013–2016

Mit vereinten Kräften zum Spatenstich.


BLS Netz AG

haben der BLS Netz AG mit einem Investitionsvolumen von rund CHF 200 Mio. Kernobjekt der 4,1 km langen, doppelspurigen Strecke ist der neue 2,1 km lange Rosshäuserntunnel. Das Hauptlos für den Bau des Rosshäuserntunnels erhielt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) ATR unter der Federführung der Frutiger AG in Thun nach einer Ausschreibung gemäss öffentlichem Beschaffungsrecht. Der Tunnel wird voraussichtlich ab April 2013 im konventionellen Sprengvortrieb von Ost nach West ausgebrochen und wird im 2016 in Betrieb genommen. Insgesamt werden die Arbeiten bis 2018 andauern. Die BLS Netz AG entgegnet mit dem Doppelspurausbau der wachsenden Verkehrsnachfrage und beseitigt einen betrieblichen Engpass. Das Ziel sind höhere Streckenkapazitäten, eine Verbesserung des S-Bahn-Angebots, kürzere Reisezeiten und stabilere Fahrpläne. Als Teil der internationalen Verbindung Bern – Paris wird der Rosshäuserntunnel aus dem HGV-Anschlusskredit (HGV = Hochgeschwindigkeitsnetz) und von den Kantonen Bern, Freiburg und Neuenburg finanziert.

Statt stundenweise in der Nacht zu bauen, sperrt die BLS Netz AG Strecken neu komplett, so dass eine Woche am Stück gearbeitet werden kann. Das Verfahren bewährte sich bei mehreren Projekten und wird künftig vermehrt zum Standard. Personal und die teuer angemieteten Gleisbaumaschinen lassen sich so effizienter einsetzen. Und: Die Baustelle muss nicht jeden Abend nach dem letzten Zug neu eingerichtet und vor dem ersten Zug abgebaut werden.

Bahnhof Mülenen, wichtiger Umsteigepunkt von und zur Niesenbahn, wurde 2012 modernisiert. Kernpunkte sind eine neue Unterführung sowie zwei 220 Meter lange Aussenperrons für einen barrierefreien Zugang. Zur Modernisierung des Bahnhofes Mülenen im Kandertal gehören der Totalumbau der beiden Streckengeleise und die Sanierung des Bahnhofgebäudes, das noch aus der Gründerzeit der Spiez–Frutigen-Bahn stammt.

Arbeiten an den Bahnhöfen Utzenstorf und Mülenen abgeschlossen

Modernisierung Bahnhof Burgistein

Ein Beispiel für die erfolgreiche Intervallplanung ist der Bahnhof Utzenstorf: Vom 9. bis 16. Oktober 2012 war dieser für den Zugverkehr komplett gesperrt. Die BLS Netz AG transportierte die Reisenden mit Bussen. Die BLS-Baufachdienste erneuerten während der einwöchigen Intensivbauphase Gleis-, Fahrleitungs- und Sicherungsanlagen. Der umfangreiche Ausbau der Bahnhofanlage mit einem Investitionsvolumen von CHF 18,5 Mio. wurde Ende 2012 abgeschlossen. Aufgrund weiterer Bauarbeiten in der Gemeinde findet die Eröffnung erst 2014 statt. Der

Belp: Perronverlängerung für den BLS MUTZ

Seit April 2012 wird der Bahnhof Rosshäusern modernisiert. Unter anderem werden zwei teilweise überdachte Aussenperrons mit Wartehallen erstellt. Erhöhte Perrons sollen das Ein- und Aussteigen in die Züge erleichtern. Der Bahnhofumbau soll Ende 2013 abgeschlossen sein. Intervallplanung sorgt für Effizienz

Die BLS Netz AG hat 2012 diverse weitere Grossprojekte vorangetrieben. Mit der Umsetzung der Strategie «FIT15» gestaltet sie auch die Bauvorhaben neu. Dank der «Intervallplanung» werden die Bauarbeiten konzentrierter ausgeführt:

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Der umgebaute Bahnhof Utzenstorf: Die BLS erstellte neue Perronanlagen mit einer Personenunterführung.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Im Juni 2012 startete die BLS Netz AG mit Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Burgistein: ein umfangreiches Bauprojekt mit Kosten von etwa CHF 25 Mio. Kernelemente sind die neu erstellten Aussenperrons mit behindertengerechten Zugängen, die Erweiterung der Park+Ride- und der Bike+Ride-Anlagen, eine Personenunterführung sowie der Bau eines Technikgebäudes. Gleis-, Fahrleitungs- und Sicherungsanlagen sind zu erneuern. Das in den 1960erJahren erstellte Bahnhofgebäude ist sanierungsbedürftig. Die Arbeiten sollen Mitte 2014 abgeschlossen sein.

Ab Dezember 2013 fahren die BLS Doppelstockzüge MUTZ teilweise in Doppeltraktion, mit zwei hintereinander gehängten Zugskompositionen. Damit diese Züge in Belp das Gleis 1 nutzen können, müssen Gleis und Perron verlängert werden. Gleichzeitig will die BLS Netz AG den Lift beim Bahnhofgebäude behindertengerecht umgestalten und einen Stellwerkvorbau abbauen. Die BLS Netz AG hat diese Pläne im Januar 2012 dem Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Genehmigung eingereicht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf CHF 2,41 Mio. Der Baubeginn ist für April 2013 geplant.


BLS Netz AG

Sanierungsprogramm Bahnübergänge 2014

Im Juni 2012 ersetzte die BLS Netz AG in Boltigen im Simmental sechs unbewachte Bahnübergänge durch eine Unterführung und einen Flurweg. Insgesamt sanierte sie im Berichtsjahr 22 Bahnübergänge gesetzeskonform, elf davon wurden ganz aufgehoben. Ziel ist es, mit diesen Massnahmen die Sicherheit zu erhöhen. Seit Beginn des Programms sind damit insgesamt 46 Bahnübergänge gemäss den Vorgaben des BAV saniert oder aufgehoben. Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten

Nebst den erwähnten Bauprojekten standen 2012 auch planmässige Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten an. Dazu folgende Kennzahlen: Bauprojekte 2012

2011

10,5

16,8

21

17

62,0

60,7

109,0

134,1

Perronerneuerungen / Neubauten (in km)

1,2

0,2

Erneuerung Bankett (in km)

6,4

3,3

Ersatz Signum durch Eurobalisen (Anzahl)

98

59

13,7

11,0

Sanierung Bahnübergänge (Anzahl)

22

19

Ersatz Fahrleitungsmasten (Anzahl)

270

300

Oberbauerneuerungen (in km) Weichenerneuerungen (Anzahl) Gleisunterhalt / Stopfen (in km) Gleisunterhalt / Schleifen (in km)

Ersatz Fahrleitungskettenwerk (in km)

Ein Güterzug der BLS Cargo fährt bei Frutigen aus dem Lötschberg-Basistunnel.

160 000 Züge durchfuhren seither den knapp 35 km langen NEATBasistunnel. Die Bilanz ist positiv: Anlagen und Betriebsorganisation haben sich bewährt. Die durchschnittliche Auslastung auf der Basisstrecke beträgt fast 80 Prozent, an Spitzentagen 100 Prozent. Der Lötschberg-Basistunnel weist eine hervorragende Verfügbarkeit von knapp 99,9 Prozent auf. Das heisst: Von 1000 Zügen kann lediglich einer die Basisstrecke nicht befahren, weil diese ein technisches Problem aufweist. Künftige Engpässe absehbar

4. Dezember 2012: Fünf Jahre Lötschberg-Basistunnel Die BLS Netz AG betreibt den Lötschberg-Basistunnel seit nunmehr fünf Jahren kommerziell. Rund

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Die jüngsten Unterbrüche am Gotthard zeigen, wie wichtig zwei gleichwertige Transitachsen durch die Alpen sind, um Züge im Ereignisfall umleiten zu können. Das rasche Verkehrswachstum auf der Lötschberg-Simplon-Achse macht deren Weiterausbau unerlässlich: Der Transitgüterverkehr auf Schweizer Schienen wird gemäss Prognosen bis 2030 jährlich um über 2 Prozent wachsen. Noch deutlichere Zunahmen sind im Personenverkehr zu erwarten. Dies führt zu markanten Engpässen. Brennpunkte sind vor allem: der 21 Kilometer lange Einspurabschnitt im Basistunnel, die Zulaufstrecken rund um den Knoten Bern, im Aaretal zwischen Bern und Thun sowie auf

BLS Geschäfts Bericht 2012

der Simplon-Südseite und südlich von Domodossola. Es liegt nun an der Politik, die Weichen in der Infrastrukturentwicklung und -finanzierung so zu stellen, dass das visionäre und erfolgreiche Konzept auch in Zukunft greifen kann.

Prozessorientierte Neuorganisation gut gestartet Mit neuen Prozessen und einer frisch zusammengesetzten Führungsequipe setzt die BLS Netz AG seit dem 1. Januar 2012 die prozessorientierte Neuorganisation nach der Strategie «FIT15» um. Sie startete damit ein umfassendes Programm für eine sichere, kundenorientierte, qualitativ hochstehende und zukunftsgerichtete Bahninfrastruktur. Die BLS Netz AG will ihre Effizienz bis Ende 2015 um 15 Prozent steigern und so die öffentlichen Gelder optimal einsetzen. Verbesserungsmassnahmen greifen

2012 initiierte die BLS Netz AG Verbesserungen in der finanziellen Führung, in der Planung und Steuerung sowie in der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit. Sie führte einen transparenten Beauftragungsprozess nach dem Besteller-Ersteller-Prinzip


BLS Netz AG

ein und passte das SAP-System den neuen Strukturen an. Das neue Projektportfolio sorgt im Bereich Planung und Steuerung für Transparenz. Ebenfalls wurde ein umfassendes Programm Anlagenmanagement lanciert. Die Kadermitarbeitenden erweiterten ihr BetriebswirtschaftsKnow-how. Mitarbeitende aus den verschiedensten Bereichen liessen sich im Bereich Prozessorientierung schulen. Die bereichsübergreifende Zusammenarbeit wurde intensiviert. Die Verbesserung der Kundenorientierung ist eine der vier Stossrichtungen von «FIT15». Die BLS Netz AG führte 2012 verschiedene Veranstaltungen durch für Kunden, Partner und Lieferanten.

Steckbrief BLS Netz AG Die BLS Netz AG betreibt, unterhält und baut die Eisenbahninfrastruktur der BLS. Dazu gehören alle Bauten und Einrichtungen der BLS: Fahrbahn, Fahrleitungen, Sicherungs- und Publikumsanlagen, Bahnhöfe, Dienstgebäude sowie Fahrzeuge für die Instandhaltung. Ausserdem ist die BLS Netz AG für die Betriebsführung der Lötschbergachse von Gümligen bis Domodossola zuständig. Die BLS Netz AG bezieht ihre Management- und Personalleistungen von der BLS AG. Der Bund ist mit 50,05 Prozent Haupteigner, der Kanton Bern hält 16,5 Prozent und die SBB 0,05 Prozent der Aktien. Die BLS AG ist mit einem Aktienanteil von 33,4 Prozent an der BLS Netz AG beteiligt.

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Ausblick Die BLS Netz AG geht den Weg mit «FIT15» konsequent weiter: Schwerpunkte für 2013 sind der Aufbau eines professionellen Anlagemanagements, die Prozessvereinheitlichung der Fachdienste, die Umsetzung der Organisationsentwicklung bei Bau & Unterhalt und bei der Betriebsführung sowie die Erweiterung der ImmobilienDienstleistungen für die gesamte BLS. Zudem will sie ihr Potenzial im Drittmarktgeschäft – zur Erweiterung des bisherigen Angebots – prüfen. Die BLS Netz AG wird bis Ende 2017 ihr gesamtes Streckennetz in zwei Etappen mit dem modernen Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) Level 1 ausbauen. Damit erfüllt sie eine Vorgabe des BAV und erhöht die Sicherheit im dichter werdenden Zugsverkehr, indem praktisch alle Signale mit Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet werden. Insgesamt beläuft sich die Investition für die Umrüstung des 436 Kilometer umfassenden BLS-Netzes auf rund CHF 28 Mio. Sie wird über die Leistungsvereinbarung mit Bund und Kantonen finanziert. ETCS soll europaweit alle nationalen, teilweise sogar die regionalen Zugsicherungssysteme ablösen, um den grenzüberschreitenden Einsatz von Triebfahrzeugen im Güter- und Personenverkehr zu erleichtern. Das BAV hat die BLS Netz AG beauftragt, die Strecke Spiez – Interlaken Ost mit dem international standardisierten Zugfunksystem GSM-R (R = Rail) auszurüsten. Die BLS Netz AG hat die Pläne zur Genehmigung eingereicht. Die Realisierung ist

BLS Geschäfts Bericht 2012

ab drittem Quartal 2013 geplant und dauert voraussichtlich bis Mitte 2014. Die Kosten belaufen sich auf rund CHF 2,4 Mio. Die Gleis-, Fahrleitungs- und Sicherungsanlagen am Bahnhof Huttwil müssen erneuert werden. Die veraltete, mit Handweichen ausgerüstete Gleisanlage wird vor Ort bedient, was einen grossen personellen Aufwand verursacht und ein Sicherheitsrisiko darstellt. Die vorhandene Perronanlage und der Zugang zur Bahn erfüllen die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes nicht. Das Umbauprojekt schafft die Voraussetzung für den geplanten Angebotsausbau zum integralen Halbstundentakt Langenthal – Huttwil – Wolhusen. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf rund CHF 50 Mio. Das Planvorlageprojekt hat die BLS im Juli 2012 beim BAV eingereicht. Baubeginn ist voraussichtlich 2014.


BLS Netz AG

Erfolgreiches Ereignismanagement

BLS Netz AG bewältigt Rekordvolumen auf der LötschbergSimplon-Achse

Enge Zusammenarbeit bei der Disposition

Am 12. Juni 2012 schrieben die Mitarbeitenden der BLS Netz AG Geschichte: An diesem Tag wurden 113 Güterzüge – oder 148 255 Bruttotonnen – über die Lötschberg-SimplonAchse abgewickelt. Absoluter Rekord! Nach dem Felssturz am 5. Juni 2012 in Gurtnellen und dem damit verbundenen mehrwöchigen Unterbruch der wichtigen GütertransitAchse am Gotthard war der Ansturm auf die Lötschberg-Simplon-Achse massiv.

Um diese Ausnahmesituation zu bewältigen, arbeiteten alle Partner eng zusammen: Die SBB strich zu Gunsten des Güterverkehrs täglich zwei Autozug-Verbindungen am Simplon und setzte in Basel ein zusätzliches Rangierteam ein. RAlpin strich vier Zugspaare der rollenden Landstrasse, um Platz für den unbegleiteten kombinierten Verkehr zu schaffen. Der italienische Zoll in Domodossola stellte auf 24-Stunden-Betrieb um.

Die italienische Bahninfrastruktur RFI setzte im Rangierbahnhof Domodossola II eine zusätzliche Lok und einen «Capo Piazzale» (Schichtleiter) ein. Bei der BLS waren die Disponenten in der Leitstelle Spiez (DOLS), von BLS Cargo und bei der Bahnproduktion extrem gefordert: Sie mussten unter hohem Druck Trassen, Lasten, Loks und Lokführer sowie Kundenanforderungen in Einklang bringen und zudem eine grosse Anzahl operativer Störungen und Verspätungen bewältigen.

Pünktliche Güterzüge, zufriedene Kunden

In den ersten Tagen ging es darum, den anrollenden Verkehr in kürzester Frist neu zu disponieren. Rasch und in intensiver Zusammenarbeit entwickelten die BLS Netz AG, die SBB Infrastruktur und die Güterverkehrsunternehmen ein Konzept, das in der Schweiz die maximal mögliche Zahl von insgesamt 135 Gütertrassen pro Tag umfasste. Das Gesamtkonzept wurde in einer täglichen Telefonkonferenz zwischen den operativen Stellen der Infrastrukturbetreiberinnen SBB und BLS sowie allen am Gotthard und Lötschberg aktiven Güterverkehrsunternehmen überprüft und optimiert. Beispielsweise konnte BLS Cargo von den täglich bis zu 22 Zügen am Gotthard je nach Verkehrstag bis zu 18 Züge über die Lötschberg-Bergstrecke führen und so die Anforderungen ihrer Kunden, die auf pünktliche Lieferungen angewiesen sind, möglichst gut befriedigen.

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Elegant: Der Luogelkinnviadukt auf der Bergstrecke bei Hohtenn (VS).

BLS Geschäfts Bericht 2012


Bahnproduktion

Der Geschäftsbereich Bahnproduktion berei400 tet sich gezielt und vorausschauend auf 5808 die künftigen Herausforderungen vor. Dazu 98.5% formulierte die Bahnproduktion 2012 ihre langfristig ausgerichtete Strategie. Sie definierte Ziele und Massnahmen, die sie bis 2015 umsetzen will. Die Balance zwischen Stabilität und Effizienzsteigerung gilt dabei als wichtiger Erfolgsfaktor. Bahnproduktion

Tonnen Abfall pro Jahr in den Zügen, ¼ davon wird recycelt

Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen des Personenverkehrs

der BLS-Reisenden verfügen über einen gültigen Fahrschein

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Geschäftsbereich Bahnproduktion

Entflechtung der Werkstätten abgeschlossen

«Durchgängige Prozesse sorgen für Klarheit, helfen Schnittstellen optimieren, fördern Verbindlichkeit und schaffen Orientierung. So bilden sie eine solide Basis für einheitliche Vorgehensweisen und eine gute Zusammenarbeit. Die Definition von Prozessen war und ist deshalb bei der Neuausrichtung der Bahnproduktion ein strategisches Kernthema.»

Peter Fankhauser Leiter Bahnproduktion

Der Geschäftsbereich Bahnproduktion fasst seit Mai 2011 Werkstätten, Zugförderung und Zugbegleiter zusammen. Das Jahr 2012 war für die Kader und Mitarbeitenden sehr in-

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Die Bahnproduktion schloss die «Entflechtung» ihrer Werkstätten ab. Die Werkstätten sind neu entweder für die betriebsnahe Instandhaltung zuständig oder für das 3R-Geschäft (Reparaturen, Retrofit, Revisionen sowie Komponenten). Hauptziele waren dabei mehr Effizienz dank prozessorientierten Abläufen, eine höhere Qualität dank klaren Verantwortlichkeiten, eine bessere Planung der personellen, finanziellen und materiellen Ressourcen sowie eine konsequentere Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse. Ein Schacht und Hochperrons erleichtern die Instandhaltung (Werkstatt Bern Aebimatt)

Produktiver: Betriebsnahe Instandhaltung am Beispiel der Werkstatt Bern-Aebimatt

tensiv: Der steigende finanzielle Druck auf die BLS und speziell auf die Bahnproduktion erschwerten den weiteren Aufbau der neuen Organisation. Dank dem grossen Engagement aller Beteiligten war die Bahnproduktion 2012 dennoch gut unterwegs.

Die Werkstatt Bern-Aebimatt steigerte ihre Produktivität, eine Leistung, die allen Beteiligten viel Disziplin abverlangte. Die Zuständigen bei der Bahnproduktion schulten dazu die Teamleiter und setzten das Controlling neu auf. Zudem erreich-

Ein Meilenstein war das erfolgreiche Aufrechterhaltungsaudit ISO 9001 / 14001. Zentrale Themen für die Bahnproduktion waren auch die Arbeitssicherheit und die Effizienzsteigerung in den Werkstätten. Dazu fanden unter anderem Schulungen mit dem Fokus auf Ordnung und Sauberkeit statt. Das neu eingeführte Key Account Management strukturierte Verkaufsprozesse neu, zentralisierte die Fakturierung und das Offertwesen und führte ein neues SAP-System ein. Zudem war das Jahr geprägt durch die umfangreichen Vorbereitungen für die Inbetriebnahme der Doppelstockzüge im Herbst 2012 mit Schulungen für Lok-, Zug- und Werkstattpersonal, Anpassungsarbeiten in der Werkstatt Aebimatt und den neuen Fahrgastinformationssystemen.

Kontrolle am Drehgestell.

BLS Geschäfts Bericht 2012


Geschäftsbereich Bahnproduktion

ten sie Verbesserungen in der Kurzund Mittelfristplanung und machten die Tageseinsatzpläne jederzeit allen Mitarbeitenden zugänglich. Rasches Handeln ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Produktivität gesteigert werden kann: Bleibt die Leistung hinter dem Ziel zurück, liegt bereits am Folgetag eine Auswertung vor, die mit den zuständigen Teamleitern besprochen wird.

Bezüglich Produktionsplanung, Auftragsabwicklung und Leistungserfassung ist die Bahnproduktion seit 2011 dabei, neue Instrumente aufzubauen und konkrete Massnahmen umzusetzen, damit die Werkstätten ihre Aufträge noch besser steuern und effizienter abwickeln können.

stieg; die BLS rüstete Züge mit neuen Sitzen, Fahrzielanzeigen, Videoüberwachung, Zeitungsboxen, Netzplänen und zusätzlichen Haltestangen aus. Der grösste Teil der Kosten von total CHF 50 Mio. entfiel auf den Einbau leistungsfähiger Klimaanlagen (rund CHF 24 Mio.).

Erneuerung eines Grossteils der BLS-Bahnflotte abgeschlossen

Arbeitssicherheit: eine Führungsaufgabe

Auch die Werkstätten der betriebsnahen Instandhaltung Spiez und Oberburg arbeiten an der Produktivitätssteigerung und wiesen 2012 erste Erfolge aus. Die Fahrzeugreinigung setzte Verbesserungsmassnahmen konsequent um und steigerte ihre Produktivität.

Dank dem Erneuerungsprogramm «Kompakt» sind BLS-Fahrgäste komfortabler und sicherer unterwegs. 2008 bis 2012 hat die BLS einen Grossteil der Bahnflotte – insgesamt 151 Pendelzüge – neuen Anforderungen angepasst. Die Regelzüge verfügen jetzt über einen Niederflurein-

Die Ende 2011 in allen Werkstätten der Bahnproduktion eingeführten Sicherheits- und Arbeitsvorschriften haben zum Ziel, die Arbeitsunfälle deutlich zu reduzieren. Konkrete Massnahmen sind beispielsweise eine generelle Tragpflicht von Sicherheitsschuhen und Schutzbrillen in

In der Werkstatt Bern Aebimatt wird eine NINA gewartet.

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Geschäftsbereich Bahnproduktion

den Werkstätten sowie eine Tragpflicht von Anstosskappen bei Arbeiten unter, in und auf Fahrzeugen. Die Vorgesetzten besuchten Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, um sich ihrer Vorbildfunktion bewusst zu werden. Sie förderten in der Folge erfolgreich die Akzeptanz der neuen Vorschriften und motivierten ihre Mitarbeitenden. Alle Arbeitsunfälle und Meldungen zu den Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz werden systematisch erfasst, analysiert und in «Lernen aus Ereignissen» in den Teams thematisiert. Die Erfahrungen 2012 sind positiv: Die Arbeitsunfälle wurden weiter reduziert. Balance zwischen Stabilität und Effizienzsteigerung

Qualitätssteigerung, Kundenorientierung und Kostensenkung sind die Schwerpunkte der BLS-Strategie. Auch die Bahnproduktion ist damit gefordert, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten und zugleich ihre Qualität zu steigern. 2012 definierte die Bahnproduktion ihre mittelfristigen Ziele, ihr zukünftiges Leistungsspektrum und die dafür notwendigen Kompetenzen. Sie will sich damit für Herausforderungen und Veränderungen fit machen. Ziele der Bahnproduktion bis zum Jahr 2015 sind unter anderem transparentere Kosten, effizientere Leistungen, eine verbesserte Qualität durch neue Prozesse und eine gesteigerte Termintreue. Vor allem in den Bereichen Führungs- und Personalentwicklung, Prozesse und Methoden, Anlagen und Systeme setzt die Bahnproduktion dazu Massnahmen um. Um ihre Ziele zu erreichen, optimiert die Bahnproduktion ihre Prozesse und ihre Organisation laufend (KVP). Entsprechend investierte sie 2012 gezielt in die Führungs- und Mitarbeiterentwicklung sowie in den Aufbau der nötigen Kompetenzen.

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ISO 9001 / 14001: Nachaudit erfolgreich abgeschlossen

Im Oktober 2012 fand das Nachaudit ISO 9001 (Qualitätszertifizierung gesamte BLS) sowie ISO 14001 (Umweltzertifizierung Werkstätten der Bahnproduktion) statt. Dieses konnte dank umfangreichen Massnahmen im Vorfeld erfolgreich abgeschlossen werden.

Ausblick Die Kundenzufriedenheit und die Erfüllung des «Service Public» stehen bei der Bahnproduktion auch 2013 ganz oben. Um das zu erreichen, entwickelt sich die Bahnproduktion kontinuierlich weiter. Sie beteiligt sich aktiv am Programm «Gipfelsturm» und erarbeitet konkrete Massnahmen, um die Effizienz zu steigern und die Qualität zu optimieren. Dazu gehören eine verbesserte Auftragsbearbeitung, eine schlanke Produktion in der Instandhaltung, klare Rahmenbedingungen und definierte Prozesse, die für reibungslose Abläufe und einen stabilen Tagesbetrieb sorgen. Beim täglichen Fahrbetrieb liegt der Fokus einerseits auf der Pünktlichkeit, andererseits sollen die Zugsausfälle auch weiterhin auf ein Minimum beschränkt werden können. Weitere konkrete Ziele sind die Erneuerung der Zulassung zur Instandhaltung von Güterwagen und Komponenten für die Werkstätten Oberburg und Bönigen sowie die Erweiterung in Bönigen für die Radsatzaufbereitung. Diese Zulassung ist Garant dafür, dass die Instandhaltungsarbeiten einer geforderten Qualität entsprechen sowie

BLS Geschäfts Bericht 2012

Normen und Qualitätsvorgaben eingehalten werden. Ausserdem strebt die Bahnproduktion die Zertifizierung der für die Instandhaltung von Güterwagen zuständigen Stelle an. Dies hat zum Ziel, die Erstellung und Weiterentwicklung der Instandhaltungsvorgaben, das Flottenmanagement und die Durchführung der Instandhaltungsmaßnahmen systematisch zu steuern und zu kontrollieren. Die Zulassung und die Zertifizierung bilden für die Bahnproduktion zwei wichtige Meilensteine im 2013.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Schwerpunkt Doppelstockzug MUTZ

Mehr Platz und Komfort

Sicher, schnell und komfortabel: So ist der «MUTZ» seit Dezember 2012 fahrplanmässig auf dem S-Bahn-Netz Bern unterwegs. MUTZ steht für Moderner, Universeller TriebZug – und zugleich für die grösste Rollmaterialbeschaffung in der Geschichte der BLS: Fast CHF 500 Mio. haben wir in die 28 Doppelstockzüge der Firma Stadler Rail AG investiert – und damit die Kapazität auf den eingesetzten Linien um 30 Prozent erhöht.


Geschäftsbereich Personenverkehr

Schwerpunkt Doppelstockzug MUTZ

Die BLS setzt im Pendlerverkehr neue Qualitätsmassstäbe: Um die ständig steigenden Fahrgastzahlen der S-Bahn Bern zu bewältigen, sind seit dem Fahrplanwechsel 2012 die neuen Doppelstockzüge MUTZ unterwegs. Sie bieten 30 Prozent mehr Sitzplätze – und weitere Vorteile in Sachen Komfort, Pünktlichkeit und Sauberkeit. So haben alle Züge Niederflureingänge mit Schiebetritten. Die breiten Türen ermöglichen ein rasches Ein- und Aussteigen. Klimatisierung, Boden- und Seitenwandheizung sorgen für eine angenehme Reise in dem stromlinienförmigen Fahrzeug mit 160 km / h Spitzengeschwindigkeit. Hochwertige Materialien, die sich leicht säubern lassen, Schmutzschleusen an den Eingängen, Abfallbehälter und Zeitungssammler sorgen dafür, dass man sich an Bord wohlfühlt. Besonders sicher ist das Reisen sowieso: durch Videoüberwachung, modernsten Brandschutz und optimierte «Crash-Elemente». Dank der Fahrgastinformation am und im Fahrzeug sitzt man zudem auch bestimmt im richtigen Zug. Starker Antrieb für anspruchsvolles Gelände

BLS und Stadler Rail entwickelten den auf die BLS zugeschnittenen Zug gemeinsam auf der Basis des Fahrzeugtyps KISS.

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BLS-Doppelstocktriebzug (vierteilig) Bezeichnung RABe 515 001-028 Typenname MUTZ (Moderner, Universeller TriebZug Länge 102,6 m max. Geschwindigkeit 160 km/h Sitzplätze 335 (davon 61 1. Klasse) Rollstuhlgängigkeit überall Niederflureinstiege, 3 Rollstuhlplätze, 1 von 2 WCs rollstuhlgängig und mit Wickeltisch Veloplätze 6 Weiteres Vollklimatisierung, Boden- und Seitenwandheizung, moderne optische und akustische Fahrgastinformation im und am Zug, Videoüberwachung, Abfallbehälter am Sitzplatz

Entsprechend der anspruchsvollen Topografie im Einsatzgebiet der BLS mit vielen starken Steigungen, kurzen Halteabständen und einem hohen Verkehrsaufkommen verfügt der Doppelstockzug über eine ausgeprägte Beschleunigung und eine hohe Antriebsleistung. Zudem erfüllt er die neuste Crashnorm: Das prägt die auffällige Frontpartie mit ihrer «mutzigen» Optik. Einsatz auf S 1, S 3, S 31 und S 6

Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 verkehrt der MUTZ auf der S 1 Fribourg–Bern–Münsingen–Thun. Einzelne Doppelstockzüge werden 2013 auf den Linien S 3 Biel / Bienne–Bern–Belp, S 31 (Biel / Bienne) Münchenbuchsee–Bern– Belp und S 6 Bern–Schwarzenburg fahren. Die etappenweise Einführung des MUTZ soll Ende 2014 abgeschlossen sein, wenn alle 28 Züge auf den genannten Linien verkehren. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen alle Perrons auf 210 Meter verlängert sein, damit die Doppelstöcker in Doppeltraktion ohne Einschränkungen halten können.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Der komfortable Sitzplatzbereich im Oberdeck.

Zug- und Lokpersonal lernt neu dazu

Auch ein MUTZ fährt nicht von allein. Zug- und Lokpersonal, der Sicherheitsdienst und die Mitarbeitenden der Leitstellen bildeten sich deshalb weiter: Neben einem OnlineLernprogramm stand den Lokführenden eine Doppelstockzug-Maquette – quasi ein 1:1 Fahrsimulator – zur Verfügung, um das Handling des Zuges einzuüben: von der Inbetriebnahme über das Fahren bis hin zur fiktiven Störungsbehebung. Auch die Werkstattmitarbeitenden der betriebsnahen Instandhaltung BernAebimatt wurden geschult. Um den MUTZ einwandfrei warten und reinigen zu können, wurde die Werkstatt zudem umgebaut. Beschaffung weiterer S-Bahn-Züge geplant

Die 28 neuen Doppelstockzüge im Gesamtwert von etwa CHF 494 Mio. stellen die bisher grösste Rollmaterialinvestition in der Geschichte der BLS dar. Unserer Flottenstrategie entsprechend wollen wir den Fahrzeugpark bis zum Jahr 2025 schrittweise vereinheitlichen, modernisieren und auf die künftigen Angebots- und Nachfrageentwicklungen ausrichten. Dabei steht die etappenweise Beschaffung neuer S-BahnZüge im Zentrum. Bis 2025 plant die BLS Rollmaterialinvestitionen von weiteren rund CHF 700 Mio.


Personal

Zuverl채ssig, ambitioniert und sympathisch: Dem 2750 Mitarbeitende (FTE) BLS-Leitbild entspre16.5 % chend haben sich unsere Frauenanteil Mitarbeitenden auch 102 Auszubildende 2012 grossen Herausforderungen gestellt und neue Aufgaben angepackt. Der Bereich Personal begleitet sie im Ver채nderungsprozess. Die BLS hat im letzten Jahr die Zusammenf체hrung der Vorsorgewerke von BLS und RM unter dem Dach der Symova per 1. Januar 2013 vorbereitet. Die Sanierung der Pensionkasse schreitet voran; der Deckungsgrad ist auf 101,7 Prozent gestiegen. Personal

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BLS Gesch채fts Bericht 2012


Geschäftsbereich Personal

«Die BLS ist auch als Arbeitgeberin ein zuverlässiger Partner für alle Anspruchsgruppen. Wir setzen ambitionierte Ziele und stellen deren Resultate ins Zentrum. Den Dialog führen wir engagiert und fair.»

Die BLS beschäftigte im vergangenen Jahr 2750 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen, Stand Ende 2012) aus 20 Nationen. Das sind gleich viele Vollzeitstellen wie im Vorjahr. Mit etwa 470 Mitarbeiterinnen verzeichnete die BLS 2012 einen Frauenanteil von 16,5 Prozent. 102 junge Menschen absolvierten eine Ausbildung bei der BLS in den Berufen: Automatiker / in, Gebäudereiniger / in, Gleisbauer / in, Informatiker / in, Kauffrau / Kaufmann öffentlicher Verkehr, Logistiker / in, Polymechaniker / in, Zeichner / in und Forstwart. Anzahl Mitarbeitende (Personen) 2012

2011

Personenverkehr (Bahn, Bus, Schiff)

285

274

Infrastruktur (BLS Netz AG)

742

746

1403

1414

211

199

2641

2633

BLS Cargo AG

79

80

BLS Cargo Italia S.r.l.

18

19

8

8

Busland AG

105

96

BLS-Gruppe

2851

2836

BLS AG

Bahnproduktion Zentrale Funktionen

Franziska Jermann

Total

Leiterin Personal

BLS Cargo Deutschland

Stand jeweils am 31. 12.

Lohnsumme steigt um 1,0 Prozent

Die BLS führte mit den Sozialpartnern offene und partnerschaftliche Verhandlungen. Insgesamt erhöhte die BLS die Lohnsumme für das Jahr 2013 um 1 Prozent. Dies entspricht Mehrkosten von rund CHF 3 Mio. pro Jahr. Damit finanziert sie einerseits die automatischen, mit dem

41

BLS Geschäfts Bericht 2012

Lohnsystem definierten Lohnaufstiege von 0,9 Prozent und diverse Anpassungen im Umfang von 0,1 Prozent. GAV verlängert und weiterentwickelt

Die BLS und die Sozialpartner haben im Sommer 2012 eine fixe Laufzeit des bestehenden Gesamtarbeitsvertrags (GAV) bis zum 31. Dezember 2015 festgelegt. Wie bisher können beide Seiten jährlich Vorschläge zur Weiterentwicklung einreichen. So kann das Vertragswerk während der fixen Laufzeit angepasst werden. Die BLS und die Sozialpartner haben sich darauf geeinigt, den GAV weiterzuentwickeln: zum Beispiel in Bezug auf Umzugskosten aus betrieblichen Gründen, die Gleichstellung von Mann und Frau, den Persönlichkeitsund Datenschutz, Urlaubsregelungen für gewerkschaftliche Arbeit der Mitarbeitenden und die betriebliche Mitwirkung der Sozialpartner. Vorsorgewerke BLS und RM zusammengeschlossen

Die BLS hat die Sanierung ihres Vorsorgewerks erfolgreich vorangetrieben. Sie hat so die Voraussetzung für die Zusammenlegung der Vorsorgewerke der BLS AG und der RM in der Sammelstiftung Symova geschaffen. Im Mai 2012 haben sich in einer Urabstimmung 89,3 Prozent der RMVersicherten für die Zusammenführung ausgesprochen. Alle bei der Pensionskasse RM versicherten Mitarbeitende und Pensionäre sind per 1. Januar 2013 im Vorsorgewerk der BLS bei der Symova aufgenommen. Für sämtliche Mitarbeitende der BLS gelten nun die Vorsorgebedingungen der Symova. Ausnahmen bilden vorgängig kommunizierte Übergangslösungen.


Geschäftsbereich Personal

Deckungsgrad beim Vorsorgewerk stieg auf 101,7 Prozent

Zur Sanierung der Pensionskasse trugen direkte Beiträge der BLS in der Höhe von CHF 13,4 Mio. bei. Positiv wirkte sich auch die Erholung auf den Finanzmärkten aus. Die Rendite des angelegten Kapitals erreichte 2012 6,8 Prozent. Per Ende Jahr betrug der Deckungsgrad 101,7 Prozent. Die BLS setzt die Sanierung fort, bis eine Schwankungsreserve von rund 10 Prozent des angelegten Kapitals aufgebaut ist. Optimierte Kooperation mit Ausbildungsverbund «login»

«login», der Ausbildungsverbund des öffentlichen Verkehrs, feierte 2012 sein 10-Jahr-Jubiläum. Im Jubiläumsjahr wurden grundlegende Veränderungen beschlossen: Die SBB will «login» per 2014 von den heutigen Vereinsstrukturen in eine Aktiengesellschaft umwandeln und diese mit einer Mehrheitsbeteiligung direkter steuern. Die BLS, ein «login»-Gründungsmitglied, wird bei der Grundbildung

weiterhin mit «login» zusammenarbeiten, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen und die Kooperation wird optimiert. Die BLS wird bei der Auswahl der Lernenden mehr Einfluss nehmen und die Betreuung der Lernenden im 3. Lehrjahr intensivieren. Zudem prüft die BLS neue Wege zur Regelung der Weiterbildung. Die Beschlüsse und Anpassungen erfolgen laufend und sollen im Sommer 2014 mit dem Start der «login AG» abgeschlossen sein. Gelebte Führungskultur

Auch 2012 dienten die BLS-Führungsleitsätze als Basis für ein unternehmensweit einheitliches Führungsverständnis. Obere Kaderstufen besuchten einen Lehrgang zum «positiven Führen»; 2013 werden die unteren Kaderstufen entsprechend geschult. Mitarbeitende und Kader setzten sich 2012 mit dem LeitbildJahresthema «zuverlässig» auseinander – mit diversen Massnahmen der internen Kommunikation und bei den jährlichen Zielvereinbarungen. 2013 steht der Wert «ambitioniert» im Mittelpunkt.

Eine Fahrdienstleiterin bei der Arbeit in der Betriebszentrale Spiez.

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Ausblick Wie die gesamte BLS sieht sich der Personalbereich mit den Herausforderungen des politischen und sozialen Umfelds, des öffentlichen Verkehrs und seiner Bildungslandschaft konfrontiert. Er wird weiterhin die zahlreichen Veränderungsprojekte im Konzern und die Weiterentwicklung der Führungskräfte begleiten: Damit die BLS auch in Zukunft auf motivierte und kompetente Mitarbeitende zählen kann, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen. 2013 will die BLS zudem die Basis für eine strategische Personalplanung legen und beginnen, die bestehende Lohnsystematik zu erneuern.


Geschäftsbereich Personal

Das BLS-Leitbild

Wir sind

zuverlässig. Wir bewegen Menschen und Güter sicher und zuverlässig. Dabei sind wir ein vertrauenswürdiger Partner, der hält, was er verspricht. Wir handeln professionell und effizient gegenüber unseren Kunden.

Wir sind

ambitioniert.

Wir entwickeln die Bahn und den öffentlichen Verkehr engagiert weiter. Mit Leidenschaft erarbeiten wir innovative Lösungen. So schaffen wir Angebote, die unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.

Wir sind

sympathisch. Wir sind stolz auf unsere regionale Identität. Dank unserer Nähe zu den Kunden wissen wir, was sie bewegt und kennen ihre individuellen Bedürfnisse. Mit herausragenden Leistungen wollen wir sie begeistern. Jeden Tag.

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Die BLS hat 2012 ihre Nachhaltigkeitsleistungen analysiert, Potenziale und Entwicklungsfelder ermittelt und eine erste Fassung von konzernweiten Nachhaltigkeitsgrundsätzen formuliert. Diese wird 2013 detailliert ausgearbeitet. In ökologischer Hinsicht waren Energieeffizienzmassnahmen sowie die Optimierung des Abfall- und Wertstoffmanagements wichtige Themen. Zentral sind für die BLS darüber hinaus Sicherheitsfragen: sei es in Bezug auf die Infrastruktur oder unsere Mitarbeitenden.

44

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

G

estützt auf die bestehenden Umweltgrundsätze trieb die BLS die im Vorjahr lancierte Entwicklung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen 2012 voran: Mit Hilfe externer Spezialisten ermittelte die BLS den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsleistung, identifizierte Potenziale und Entwicklungsfelder und erstellte eine Nachhaltigkeitsagenda. Eine erste Ausformulierung der Nachhaltigkeitsgrundsätze liegt seit Herbst 2012 vor. 2013 wird sie in Bezug auf spezifische Fragen vertieft überarbeitet. Als weitere Schritte stehen die Verankerung der Nachhaltigkeit auf strategischer Ebene sowie die Definition von Nachhaltigkeitszielen an. Eine Phase des internen Dialogs wird 2013 diese Schritte begleiten. Sie soll das Bewusstsein für die ökonomischen, sozialen und ökologischen Leistungen in den verschiedenen Unternehmensbereichen schärfen. Die BLS führte 2012 eine Mitarbeiterbefragung durch zu Themen wie Arbeitsinhalt, Zufriedenheit und Vorgesetzte. Wichtigste Ergebnisse sind, dass Zufriedenheit und Identifikation gegenüber der Befragung 2010 gestiegen sind – der Umgang mit Veränderungen jedoch zu verbessern ist. Sehr zufrieden sind die Mitarbeitenden mit dem Arbeitsinhalt und der Zusammenarbeit im Team. Der Grossteil der Mitarbeitenden ist der Meinung, die BLS sei alles in allem eine attraktive Arbeitgeberin und würde das Unternehmen weiterempfehlen.

45

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Aktuelle Projekte Energie – 16.7Hz

Ein Umsetzungsschwerpunkt der BLS Umweltgrundsätze ist das Ausschöpfen des Energiesparpotenzials der Schienenfahrzeugflotte. So wurden mit verschiedenen Partnern Projekte zur Ermittlung des Energiesparpotenzials und zur Optimierung des Energieverbrauchs initiiert. Verbrauchs- und Klimadaten eines Nahverkehrsfahrzeugs der BLS wurden erhoben und analysiert mit dem Ziel, den Energieverbrauch von Heizung, Lüftung und Klimatisierung zu reduzieren. Aus den Ergebnissen abgeleitete Massnahmen sind zu grossen Teilen umgesetzt bzw. im Gange: zum Beispiel Softwareanpassungen und Antriebsoptimierungen bei verschiedenen Fahrzeugtypen. Jüngste Analyseergebnisse zeigten, dass nicht nur im Fahren, sondern auch in der Parkstellung Energie gespart werden kann. Bei diversen Fahrzeugtypen wurde ein Schlummerbetrieb getestet. Zudem wird an Pilotprojekten getestet, die Fahrzeuge im Stillstand ganz vom Strom zu nehmen und in einen Schlafmodus zu versetzen, um noch mehr Energie zu sparen.

Energie – 50Hz

Bereits 2007 hat die BLS mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) Ziele vereinbart und Massnahmen beschlossen, um den Energieverbrauch zu senken. Die realisierten Einsparungen von total über 1000 MWh lagen auch 2012 über dem Zielwert. Ein energetischer Gebäudestandard wurde erarbeitet und soll 2013 in diversen Pilotprojekten bezüglich Anwendbarkeit der Anforderungen geprüft werden. Seit 2012 untersucht die BLS, welche Infrastrukturobjekte und Immobilien sich für die Produktion von alternativem Strom eignen könnten. Sie arbeitet dabei im Rahmen von Diplomarbeiten verstärkt mit Hochschulen zusammen. Ergebnisse und erste Investitionsentscheide werden 2013 vorliegen.

46

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Abfall- und Wertstoffmanagement

Im Berichtsjahr trieb die BLS die technische und wirtschaftliche Optimierung des Abfall- und Entsorgungsmanagements voran. So wurde die im Vorjahr begonnene Ist-Aufnahme der Abfall- und Wertstoffmengen ergänzt mit der Aufnahme der Ist-Prozesse spezifischer Abfall- und Wertstoffe. Aufgrund wirtschaftlicher und operativer Kriterien wurden die Prozesse für die im laufenden Jahr geplanten Optimierungen priorisiert. Grundsätzlich strebt die BLS eine Gewährleistung nachhaltiger Entsorgung, einheitliche Entsorgungsprozesse sowie Preistransparenz bei Entsorgern an.

Sicherheitsgrundsätze

2012 wurden die neuen Sicherheitsgrundsätze genehmigt und kommuniziert. Die Sicherheitsgrundsätze bilden das Kernstück des Nachweises, dass die BLS einen sicheren Betrieb gemäss den Forderungen des Eisenbahngesetzes (EBG) gewährleistet und zeigen auf, welches Sicherheitsniveau sich die BLS zu halten verpflichtet. Die definierten Stossrichtungen erlauben es, strukturiert an das Thema heranzugehen.

Sicherheit in langen Tunnels

2012 wurde die Sicherheit in den alten langen Tunnels der BLS überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Anforderungen des BAV erfüllt werden. Dennoch hat die BLS für den Lötschberg Scheiteltunnel zusätzliche Sicherheitsmassnahmen beschlossen, die über die Vorgaben hinausgehen. Geplant sind eine mechanische Lüftungsanlage, die Ausrüstung der Autoverladewagen mit Feuerlöschern sowie eine zusätzliche Heissläufer- und Festbremsortungsanlage in Kandersteg.

Lärm

Das BLS-eigene Rollmaterial erfüllt seit Ende 2009 die gesetzlichen Anforderungen bezüglich Lärmschutz. 2011 wurde der Bau von Lärmschutzwänden abgeschlossen: Alle aufgrund des Bundesgesetzes über die Lärmsanierung der Eisenbahnen erforderlichen Bauten waren bis dahin erstellt. Die Gesamtlänge der Lärmschutzwände auf dem Netz der BLS AG beträgt aktuell 10 286 m.

47

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Indikatoren zur Sicherheit Bewusstseinsförderung Sicherheit

Das Programm «Bodyguard» will die Mitarbeitenden der BLS sensibilisieren, sich richtig und sicher zu verhalten. Das Lernen aus Fehlern und Irrtümern soll die Sicherheit erhöhen und die Anzahl der Berufsunfälle und betrieblichen Ereignisse reduzieren. In Schulungen und Kursen wurden Vorgesetzte und Mitarbeitende ausgewählter Bereiche auf die Gefahren sensibilisiert. Hilfsmittel waren dabei Publikationen in der Mitarbeitendenzeitschrift, im Sicherheitsbulletin oder – auf humorvolle Art – der monatliche Bodyguard-Cartoon. Um den Mitarbeitenden die hohe Anzahl der Berufsunfälle bewusst zu machen, werden seit Ende 2012 an allen Standorten die Unfallzahlen prominent auf grossen Plakaten publiziert und mit anderen Bereichen verglichen. Einzelne Unfälle werden beschrieben – damit jeder einzelne Rückschlüsse ziehen kann, wie sich Fehler vermeiden lassen und wie man es besser machen kann.

Betriebliche Sicherheit

Betreffend betrieblicher Sicherheit wurden die 2012 verschärften Grenzwerte unterschritten. So wurde das Ziel wiederum erreicht. Der Anstieg im Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2011 ist grundsätzlich darauf zurückzuführen, dass es auf der Infrastruktur BLS vermehrt zu Signalfällen im Zug- und Rangierbetrieb gekommen ist und es bei der BLS Flotte zu einzelnen Brandereignissen kam. Grössere Ereignisse wie Entgleisungen und Kollisionen von Zügen gab es wie bereits 2011 nur eines.

48

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Berufsunfälle

Die Anzahl Berufsunfälle ist bei der BLS in den letzten Jahren auf hohem Niveau stabil geblieben (ca. 6,4 Berufsunfälle pro 100 Mitarbeitende). Positiv zu werten ist, dass die Berufsunfälle mit einer Ausfallzeit von mehr als drei Tagen gegenüber den Bagatellunfällen abnehmen. Dies ist auch in der Kennzahl Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz1 ersichtlich, die seit 2010 kontinuierlich zurückgeht. Wie in den vorangegangenen Jahren liegen den meisten Unfällen unvorsichtiges Verhalten oder das (unbewusste) Tolerieren von sicherheitswidrigem Verhalten zugrunde. Durch die Schulungen der Vorgesetzten in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für besondere Gefährdungen sind im Jahr 2012 erste Verbesserungen erfolgt. Es geht nun darum, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die BLS ist daran, die Berufsunfälle im Sinne einer Lernkultur systematisch abzuklären, Ursachen zu finden und Massnahmen zu definieren. So soll das erste Etappenziel von 4.6 Berufsunfällen pro 100 Mitarbeitende in den nächsten zwei Jahren erreicht werden; das längerfristige Ziel ist die Halbierung der Arbeitsunfälle. Dazu braucht es eine Sicherheitskultur, bei der unsichere Zustände behoben werden und unsicheres Verhalten angesprochen und korrigiert wird, sowie Vorgesetzte, die sich ihrer Verantwortung bzw. Mitarbeitende, die sich ihrer Eigenverantwortung in Arbeitssicherheit bewusst sind.

1

49

Die Kennzahl Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz errechnet sich aus der gewichteten Summe der Berufsunfälle mit über drei Tagen Ausfallszeit und der Bagatellunfälle.

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Indikatoren zur ökologischen Nachhaltigkeit Energie und CO2 2012

Im Zeitraum 2008 – 2012 nahm der Gesamtenergieverbrauch1 um gut 7 Prozent ab. Grund hierfür ist zum einen der Strombedarf der Bahn, der trotz steigender Transportleistung tendenziell sinkt. Auch bei den Brennstoffen ist – in Übereinstimmung mit der Verbesserung der Energiebilanz der Gebäude – ein deutlicher Rückgang feststellbar.

250 225 200 175 150 0

Der gesamte Energieverbrauch der BLS betrug 2012 rund 226 Gigawattstunden (GWh). Der Bahnbetrieb beansprucht mit einem Anteil von rund 73 Prozent am meisten Energie, die Busse mit 4 Prozent und die Schiffe mit 3 Prozent Anteil vergleichsweise wenig. Gebäude, Werkstätten und technische Räume sowie Dieseltraktoren und Strassenfahrzeuge – welche sich diesen drei Geschäftsfeldern nicht immer klar zuordnen lassen – machen 20 Prozent des Energieverbrauchs aus.

Die CO2-Emissionen der BLS2 haben sich seit 2008 um 17 Prozent verringert. Zu dieser Entwicklung hat vor allem die Abnahme bei den Brennstoffen (Verbrauch von Heizenergie) beigetragen. Hier wirkt sich der vermehrte Einsatz von CO2-armer Fernwärme anstelle von Heizöl positiv aus. Bei den Treibstoffen wurden vor allem bei den Verbräuchen der Dieseltraktoren bedeutende Reduktionen erzielt. Brennstoffe Treibstoffe Total

50

1

inkl. Stromverbrauch Dritter auf der BLS-Bahninfrastruktur, ohne private PW zu Dienstzwecken und ohne Flugreisen

2

ohne (sog. «graue» oder «indirekte») Emissionen aus der Bereitstellung der Energieträger

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Fahrzeuge mit Partikelfilter

Dieselmotoren sind eine bedeutende Quelle gesundheitsschädigenden Feinstaubs. Durch den Einsatz von Partikelfiltern können diese Emissionen massiv reduziert werden. 2012 waren 100 Prozent der dieselbetriebenen Schienenfahrzeuge und 92 Prozent der BLS-Busse mit einem Partikelfilter ausgerüstet. Die Nachrüstung von Partikelfiltern auf bestehende Motoren der Schiffsflotte wurde vorläufig zurückgestellt. In den kommenden Jahren werden jedoch mehrere Schiffe neumotorisiert und mit modernen Antriebssystemen inklusive Abgasnachbehandlung (Partikelfiltern) ausgerüstet.

Fahrzeuge mit Partikelfilter in %

Unbelastete und belastete Standorte

Von den rund 1500 Parzellen im Besitz der BLS sind 74 Parzellen mit umweltgefährdenden Stoffen belastet oder es besteht der Verdacht auf eine Belastung. In 54 Fällen sind keine Massnahmen erforderlich. Fünf Standorte müssen überwacht werden und bei weiteren sieben Standorten sind vertiefte Abklärungen notwendig.

Unbelastete Standorte (1426) Belastete Standorte: Kein Handlungsbedarf (54) Verdachtsfälle (8) Untersuchungsbedürftig (7) Überwachungsbedürftig (5)

Mit Schadstoffen belastete und unbelastete Standorte

51

BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Indikatoren zur Kundenorientierung und zu den Mitarbeitenden Pünktlichkeit

Pünktlichkeit ist ein zentrales Qualitätsmerkmal für jedes Transportunternehmen. Die BLS hat sich für 2012 zum Ziel gesetzt, dass 94,2 Prozent aller Personenzüge mit maximal drei Minuten Verspätung zirkulieren. Damit wurde das Ziel gegenüber dem Vorjahr erhöht (93,6 %). Das Ziel 2012 wurde leider nicht erreicht: Im Berichtsjahr waren von Montag bis Sonntag 93,9 Prozent aller Züge der BLS pünktlich unterwegs. Bei der S-Bahn betrug die Pünktlichkeit 95,1 Prozent und bei den Regio-Zügen 92,2 Prozent. Die RE-Züge fuhren zu 91,4 Prozent pünktlich. Die tiefere Pünktlichkeit ist insbesondere auf die sehr starke Auslastung des Knotens Bern und Bauarbeiten im Raum Bern zurückzuführen. Hinzu kam der kalte Winter, der zu zahlreichen Störungen geführt hatte.

Kundenfreundliches Rollmaterial

2012 wurde das Komfortsteigerungsprogramm abgeschlossen, wodurch der Anteil Pendelzüge mit Klimatisierung auf 92 Prozent stieg. Der Anteil Pendel mit Niederflureinstiegen wurde durch neue Beschaffungen leicht gehoben. Bei den bestehenden Niedereinstiegen wurde ein beträchtlicher Anteil mit Schiebetritten ausgerüstet. Mit den neu beschafften Fahrzeugen Lötschberger und MUTZ stieg der Anteil an geschlossenen Toiletten.

52

BLS Geschäfts Bericht 2012


53

BLS Gesch채fts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden

Bahn Faktoren für den markanten Anstieg von Kritikpunkten sind: • Fahrzeugverfügbarkeit (reduziertes Platzangebot, Ersatzfahrzeuge, Kunden bemängeln Platzangebot vor allem auf den S-Bahn Linien (Kern) und in den EW III-Zügen • Zuverlässigkeit RE Bern – Luzern und Bern – Neuchâtel: sehr deutlicher Anstieg an Beschwerden (Fahrzeugstörungen, Verspätungen und Zugausfälle)

Schiff Keine einzelnen Auffälligkeiten. Autoverlad Keine einzelnen Auffälligkeiten, Einzelanliegen führen zu Anstieg. Reisezentren / Verkaufsstellen Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden steigt im Servicebereich (Entschädigungen, Soforthilfe bei Ereignissen, Rückerstattungen von Fahrausweisen etc.) Bus Faktoren für den markanten Anstieg von Kritikpunkten sind: • Zuverlässigkeit der Linie 465 (Hasle – Burgdorf Spital – Bahnhof – Shoppingmeile) aufgrund Verkehrssituation (Staus Autobahnzubringer Kirchberg und Stadt Burgdorf an sich) • Anschlusssicherung Burgdorf (diverse Linien) und Langnau (284). • Sanierung Ortsdurchfahrt Burgdorf als grosse Herausforderung

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Nachhaltigkeit

Mitarbeiterbefragung 2012

Die Mitarbeiterbefragung zu Themen wie Arbeitsinhalt, Zufriedenheit und Vorgesetzte wurde im 2012 erneut durchgeführt und ermöglichte in den meisten Themen einen direkten Vergleich zu 2010. So hat sich der Prozentsatz der echt zufriedenen Mitarbeitenden von 2010 auf 2012 um 8 Prozent erhöht, während dem sich der Anteil der fixiert unzufriedenen Mitarbeiten um 5 Prozent verringert hat. Zudem wurde ein Vergleich mit 96 anderen Unternehmen vorgenommen, die in ihren Mitarbeiterbefragungen grösstenteils die gleichen Fragen verwendet haben. Die BLS befindet sich dabei bei vielen Themen unter dem Durchschnitt. Die Identifikation mit der BLS AG und das Engagement der Mitarbeitenden sind gegenüber der letzten Umfrage leicht gestiegen. Verschiedene Punkte, die 2010 kritisch beurteilt wurden, haben besser abgeschnitten: so etwa die Mitarbeiterförderung und die Präsenz der Geschäftsleitung. Ähnlich negativ bewertet wie vor zwei Jahren wurden dagegen die teils unklaren Verantwortlichkeiten, Strukturen und Abläufe sowie der Umgang mit Veränderungen. Die Resultate der Organisationseinheiten wurden analysiert und diskutiert. Erste bis auf Geschäftsbereichsebene entsprechende Massnahmen wurden abgeleitet, welche halbjährlich auf deren Wirkung überprüft werden sollen.

55

BLS Geschäfts Bericht 2012


Corporate Governance

Die BLS AG orientiert sich in ihrem Handeln und in ihrer Berichterstattung im Bereich Corporate Governance an den Empfehlungen der Zulassungsstelle der Berne eXchange, die sich pragmatisch an die Standards des Swiss Code of Best Practice anlehnen. Zusätzlich zu den Vorschriften des schweizerischen Aktienrechts sind unsere Grundsätze und Regeln zur Corporate Governance in den Statuten und im Organisationsreglement der BLS AG enthalten. Diese Dokumente überprüft der Verwaltungsrat regelmässig und passt sie aktuellen Anforderungen an. 56

BLS Geschäfts Bericht 2012


Corporate Governance

Konzernstruktur

Stand 1.1.2013 1

BLS AG

Beherrschung durch Vertrag

Bern

BLS Cargo AG

BLS Netz AG1

Busland AG

Bern 52 %

Bern 33,4 %

BLS Cargo Italia S.r.l. Domodossola 100 %

Burgdorf 85,8 %

BLS Cargo Deutschland GmbH Weil am Rhein 100 %

Organigramm der BLS AG Verwaltungsrat Geschäftsleitung

Verwaltungsrat Präsident Rudolf Stämpfli

Stand 1.1.2013

Geschäftsleitung CEO Bernard Guillelmon

Personenverkehr Andreas Willich

Unternehmenssteuerung Michael Pohle

Finanzen Reto Baumgartner

Personal Franziska Jermann

Informatik Daniel Leuenberger

Cargo (BLS Cargo AG) Dirk Stahl

57

BLS Geschäfts Bericht 2012

Infrastruktur (BLS Netz AG) Daniel Wyder

Bahnproduktion Peter Fankhauser


Corporate Governance

Generalversammlung

Die Generalversammlung ist das oberste Organ der BLS AG. Die ordentliche Tagung findet jährlich statt. Die Einladungsfrist beträgt 20 Tage. Traktandenanträge von dazu berechtigten Aktionärinnen und Aktionären sind 45 Tage vor der Generalversammlung dem Verwaltungsrat mitzuteilen. Für das Festlegen der Stimmrechtsverhältnisse gilt der Stand des Aktienbuchs 30 Tage vor einer ordentlichen oder ausserordentlichen Generalversammlung. Offizielles Publikationsorgan ist das Schweizerische Handelsamtsblatt. Die Statuten vom 23. Juni 2006 regeln die Aufgaben und Kompetenzen der Generalversammlung sowie die Mitwirkungsrechte der Aktionärinnen und Aktionäre. Die Statuten und der Geschäftsbericht können am Sitz der BLS AG in Bern bestellt oder von der Website www.bls.ch heruntergeladen werden. Die nächste Generalversammlung der BLS AG findet statt am:

• 16. Mai 2013 im Kursaal in Bern Verwaltungsrat

Die Schweizerische Eidgenossenschaft sowie die Kantone Bern und Wallis haben gemäss den Statuten das Recht, je einen Vertreter in den Verwaltungsrat zu delegieren. Die Schweizerische Eidgenossenschaft nimmt dieses Recht zurzeit nicht in Anspruch. Die Generalversammlung wählt die übrigen Mitglieder jeweils für drei Jahre. Eine Wiederwahl ist möglich. Personelle Wechsel im Verwaltungsrat

Die Generalversammlung vom 15. Mai 2012 wählte Lorenz Bösch, Ingenieur Landwirtschaft FH, Brunnen,

58

zum Mitglied des Verwaltungsrats der BLS AG. Er ersetzt Rolf Escher, der die statutarische Altersgrenze erreicht hat und deswegen zurückgetreten ist. Angaben zum Verwaltungsrat und zur Führung

Alle Verwaltungsratsmitglieder üben ein nicht exekutives Mandat aus; kein Verwaltungsratsmitglied gehört der Geschäftsleitung der BLS AG oder einer der Konzerngesellschaften an. Die von der Generalversammlung gewählten Mitglieder sind unabhängig. Gemäss Aktienrecht und Art. 21 der Statuten obliegt die Oberleitung der BLS AG dem Verwaltungsrat. Dieser beschliesst über alle Angelegenheiten, die nicht durch Gesetz oder Statuten ausdrücklich der Generalversammlung oder einem andern Organ vorbehalten sind. Gestützt auf die Statuten und gemäss einem Organisationsreglement hat er die unmittelbare Führung seiner Geschäfte an die Geschäftsleitung delegiert. Zum Vorbereiten von besonderen Geschäften hat der Verwaltungsrat zwei ständige Ausschüsse ohne generelle Beschlusskompetenzen gebildet: Der Ausschuss Finanzen und Revision behandelt vertieft folgende Aufgaben im Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsrats: Prozesse im Assurancemanagement (Risikomanagement, IKS, Compliancemanagement und Interne Revision) sowie im Rechnungswesen, Finanzplanung, Budget, Rechnung des Unternehmens und des Konzerns, Belange der internen und externen Revision des Unternehmens und des Konzerns in Zusammenarbeit mit der Revisionsstelle, Abnahme der Ergebnisse der Internen Revision z.H. Verwaltungsrat sowie Sachgeschäfte mit besonderen finanziellen Konsequenzen.

BLS Geschäfts Bericht 2012

Der Ausschuss Personal und Entschädigungen behandelt vertieft folgende Aufgaben im Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsrats: Diskussion von HR-Themen, Vorbereitung der Entschädigungsregelung des Verwaltungsrats, Vorbereitung der Grundsätze der Anstellungsbedingungen inkl. Kader. Er legt zudem die Ziele des Vorsitzenden der Geschäftsleitung und im Rahmen der vom Verwaltungsrat genehmigten Grundsätze den Lohn und Bonus der Geschäftsleitung fest. Die BLS AG verfügt über ein konzernweites Internes Kontrollsystem (IKS). Dessen Wirksamkeit wird einer jährlichen freiwilligen externen Prüfung unterzogen. Der Verwaltungsrat wird über die Ergebnisse informiert. Das IKS wird durch ein strategisches und operatives Risikomanagement ergänzt. Die Top-Risiken werden im Verwaltungsrat behandelt und mit Massnahmen hinterlegt. Die Mitglieder des Verwaltungsrats haben im Jahr 2012 insgesamt CHF 359 800 an Vergütungen im Sinn von Art. 663 bis Abs. 2 OR bezogen. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation des Unternehmens hat der Verwaltungsrat seine Vergütungsansätze um 10 Prozent reduziert. Die Vergütungen je Mitglied sowie weitergehende Angaben sind auf Seite 98 ausgewiesen. Veränderung in der Geschäftsleitung

Der Verwaltungsrat wählte Michael Pohle als zusätzliches Mitglied in die Geschäftsleitung. Er leitet seit November 2012 den neu geschaffenen Stabsbereich Unternehmenssteuerung, in dem die Bereiche Generalsekretariat, Unternehmenskommunikation und Unternehmensentwicklung zusammengefasst wurden.


Corporate Governance

Angaben zur Geschäftsleitung

Mitglieder des Verwaltungsrats:

Der Verwaltungsrat wählt die Mitglieder der Geschäftsleitung. Kein Mitglied der Geschäftsleitung gehört dem Verwaltungsrat an.

• • • • • • •

Die Geschäftsleitung nimmt unter der Leitung des Vorsitzenden die Gesamtleitung der BLS AG wahr. Ein Organisationsreglement sowie eine Geschäfts- und Zuständigkeitsordnung legen die jeweiligen Kompetenzen, Aufgaben und Befugnisse der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats fest. Die Geschäftsleitung erstattet dem Verwaltungsrat regelmässig Bericht über den Geschäftsverlauf. Die Vergütungen im Sinn von Art. 663 bis Abs. 2 OR an die Mitglieder der Geschäftsleitung betragen insgesamt CHF 2 637 259; die höchste individuelle Vergütung an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung beträgt CHF 473 499 (vgl. auch Seite 99).

Renate Amstutz Bettschart Lorenz Bösch Jean-Michel Cina Barbara Egger-Jenzer Dr. Max Gsell Josef Küttel Dr. Hans Werder

Busland AG

• Thomas Müller, Vizepräsident des Verwaltungsrats

• Bruno Wyssmüller, Mitglied des Verwaltungsrats (neu)

Revisionsstelle

Für das Geschäftsjahr 2012 wählte die Generalversammlung die Firma Ernst & Young AG in Bern als Revisionsstelle der BLS AG. Die Revisionsstelle nimmt die gesetzlich festgelegten Rechte und Pflichten wahr.

Vertretungen in Führungsgremien von Konzerngesellschaften

Folgende Mitglieder des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung bzw. des Kaders vertreten die Konzerninteressen der BLS AG in Führungsgremien von Konzerngesellschaften der BLS: BLS Cargo AG

• Bernard Guillelmon, Präsident des Verwaltungsrats

• Josef Küttel, Mitglied des Verwaltungsrats

• Reto Baumgartner, Mitglied des Verwaltungsrats (neu)

BLS Netz AG

• Dr. Rudolf Stämpfli, Präsident des Verwaltungsrats

• Richard Burger, Vizepräsident des Verwaltungsrats

59

BLS Geschäfts Bericht 2012


Corporate Governance

Verwaltungsrat

BLS AG

Gewählt durch die Generalversammlung für den Zeitraum 2012 – 2015 Stand 1.1.2013

Rudolf Stämpfli

Richard Burger

Renate Amstutz Bettschart

1955, CH, Dr. oec. HSG / Verleger

1943, CH, Dipl. Ing. ETH

1959, CH, Lic. rer. pol.

Präsident seit 2009; Mitglied seit 2006; Vorsitzender des Entschädigungsausschusses seit 2009

Vizepräsident seit 2010; Mitglied seit 2006; Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2002

Verwaltungsratsmandate: Stämpfli AG, Bern, Präsident; Thömus Veloshop AG, Bern, Präsident; Berner Kantonalbank, Bern; Schweizerische Mobiliar Holding, Bern; Kambly SA, Trubschachen; Alpar AG, Belp; BMC AG

Verwaltungsratsmandate: Schweizerische Mobiliar Versicherungen, Bern, VizePräsident; Egro Industrial Systems, Oberrohrdorf /AG

60

BLS Geschäfts Bericht 2012

Direktorin Schweizerischer Städteverband Mitglied seit 2009 Verwaltungsratsmandate: Regionalverkehr Bern-Solothurn, Bern; Chemin de fer Montreux-Oberland bernois, Montreux, VBG Verkehrsbetriebe Glatttal, Glattbrugg


Corporate Governance

Lorenz Bösch

Max Gsell

1960, CH, Ing. Landwirtschaft FH

1946, CH, Dr. rer. pol.

Mitglied seit 2012

Mitglied seit 2006; Präsident des Finanzund Revisionsausschusses; Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2002 Verwaltungsratsmandate: Grosse Schanze AG, Bern, Präsident; Kambly SA, Trubschachen; Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV), Zürich, Vizepräsident

Josef Küttel

1952, CH, dipl. KMU-HSG Mitglied seit 2008; Mitglied des Finanz- und Revisionsausschusses seit 2009 Verwaltungsratsmandate: AKIEM, Paris; BCGE Banque Cantonal de Genève, Genève; Ermewa Holding, Paris; Griston Holding, Kieswerk Untervaz; STAG AG, Maienfeld; BLS Cargo AG, Bern; TTI London / Bermuda; Eurotainer, Paris

Hans Werder

Barbara Egger-Jenzer 1

Jean-Michel Cina 1

1946, CH, Dr. rer. soc., lic. iur.

1956, CH, Rechtsanwältin

1963, CH, Advokat und Notar

Mitglied seit 2011; Mitglied des Finanz- und Revisionsausschusses seit 2011 Verwaltungsratsmandate: Swisscom AG, Bern

Mitglied; Mitglied des Entschädigungsausschusses; Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2002 Regierungsrätin Kanton Bern; Vertreterin des Kantons Bern, delegiert seit 2012 für 3 Jahre Verwaltungsratsmandate: BKW FMB, Bern

61

BLS Geschäfts Bericht 2012

Mitglied; Eintritt in die ehemalige BLS Lötschbergbahn AG: 2005 Staatsrat Kanton Wallis; Vertreter des Kantons Wallis, delegiert seit 2012 für 3 Jahre Verwaltungsratsmandate: Walliser Elektrizitätsgesellschaft (FMV); Aéroport international de Genève, Genève 1 Vertretungen von Körperschaften

des öffentlichen Rechts / Delegiert (Art. 762 OR, Art. 19 Statuten)


Corporate Governance

Geschäftsleitung

BLS AG Gewählt durch den Verwaltungsrat Stand 1.1.2013

Bernard Guillelmon

Dirk Stahl

1966, CH + F, Dipl. Ing. ETH / MBA Insead

1966, D, Dr. rer. pol.

CEO seit 1.7.2008

Mitglied der Geschäftsleitung seit 12.5.2006; Stellvertretender Vorsitzender der BLS AG seit 1.6.2010 Unternehmensleiter BLS Cargo AG Mitglied der Geschäftsleitung der ehemaligen BLS Lötschbergbahn AG: 2000 – 2006

62

BLS Geschäfts Bericht 2012

Reto Baumgartner

1966, CH, Betriebswirtschafter HF / EMBA GSBA Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.6.2010; Leiter Finanzen


Corporate Governance

Franziska Jermann-Aebi

Peter Fankhauser

1970, CH, Dipl. Immobilienwirt VWA / DIA, Dipl. Kaufmann KFS

1961, CH, Leiterin Personal FH / NDS

Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.1.2011; Leiter Bahnproduktion

Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.6.2010; Leiterin Personal

Michael Pohle

Daniel Wyder

1966, D, Dipl.-Ing. (TH), eMBA (HSG)

1972, CH, Dipl. Bauing. ETH / NDS Wirtschaftsing. FH

Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.11.2012; Leiter Unternehmenssteuerung

63

Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.2.2010; Leiter Infrastruktur

BLS Geschäfts Bericht 2012

Daniel Leuenberger 1964, CH, Dipl. Ing. HTL / NDS SWS, EMBA HSG

Mitglied der Geschäftsleitung seit 9.11.2009; Leiter Informatik

Andreas Willich 1972, D, MSc / Oxon

Mitglied der Geschäftsleitung seit 1.5.2011; Leiter Personenverkehr



BLS Finanzbericht 2012 66

70

93 103 109 112

Finanzieller Lagebericht Konsolidierte Jahresrechnung Jahresrechnung der BLS AG Jahresrechnung der BLS Netz AG Jahresrechnung der BLS Cargo AG Jahresrechnung der Busland AG

65

BLS Gesch채fts Bericht 2012


Finanzbericht

Nur dank ergriffenen Sofortmass­ nahmen konnte ein finanziell sehr anspruchsvolles Jahr positiv abge­ schlossen werden. Das Konzern­ ergebnis stieg im Vorjahresvergleich von CHF 0,2 Mio. leicht auf CHF 2,1 Mio. Operativ konnte mehrheitlich ein erfreuliches Wachstum erzielt werden – ausgenommen beim Güter­ verkehr und dem Autoverlad. Der Frequenzzuwachs bei Bahn und Schiff hat sich im Personenverkehr, der mit CHF – 7,8 Mio. abschliesst, ungenügend ausgewirkt. Weiter sanieren konnte die BLS ihr Vorsorge­ werk. Mit Einlagen und dank positiver Entwicklung der Finanzmärkte stieg der Deckungsgrad des Vorsorge­ werks BLS bei der Symova erstmals über 100 % (31.12.2012: 101,7 %). 66

BLS Geschäfts Bericht 2012


Finanzieller Lagebericht

Während im Personenverkehr die Leistung um 4,7 % auf 918,8 Mio. Personenkilometer gegenüber dem Vorjahr stieg und 4,3 % mehr Fahrgäste transportiert werden konnten, hat sich die Verkehrsleistung der BLS Cargo AG um 13,4 % auf 3312,6 Mio. Nettotonnenkilometer verringert. Bei der Schifffahrt konnten dank dem verbesserten Fahrplanangebot die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (+ 15,0 %). Negativ auf die Ertragsrechnung wirkt sich jedoch erneut der Rückgang der transportierten Fahrzeuge beim Autoverlad (– 2,3 %) aus.

seits blieb das Zinsniveau auch für langfristige Gelder auf tiefem Niveau. Die Verschuldung wird bis zum Abschluss der Doppelstockzugbeschaffung im Jahr 2014 weiter zunehmen und bedarf in Zukunft einer verstärkten aktiven Bewirtschaftung.

Die positive Nachfrageentwicklung im Personenverkehr erlaubte der BLS Netz AG als Infrastrukturbetreiberin, den Trassenverkauf leicht zu steigern. Dies obwohl im laufenden Jahr mehrere längerdauernde Streckensperrungen bewältigt werden mussten. Die Nachfrage nach Trassen nahm um 0,4 % zu und erreichte 13,8 Mio. Trassenkilometer.

Erfolgsrechnung

Der Konzerngewinn konnte gegenüber dem Vorjahr von CHF 0,2 Mio. auf CHF 2,1 Mio. gesteigert werden. Wichtige Finanzkennzahlen veränderten sich praktisch nicht: Während auf Stufe EBITDA das Ergebnis um 0,1 % leicht zurück gegangen ist, stieg auf Stufe EBIT das Resultat von CHF 14,7 Mio. auf CHF 15,0 Mio. Trotz der angespannten finanziellen Situation wurden Rückstellungen zu Gunsten der Pensionskasse in Höhe von CHF 13,4 Mio. gebildet. 2012 konnte ein weiteres langfristiges Darlehen zur Finanzierung der bestellten Doppelstocktriebzüge am Kapitalmarkt zu attraktiven Konditionen beschafft werden. Einerseits konnte die BLS AG davon profitieren, dass der Bund Geldaufnahmen für die Beschaffung von Rollmaterial solidarisch verbürgt und anderer-

67

Die in den folgenden Tabellen aufgeführten Werte sind in Tausend CHF (1000 CHF) dargestellt. Daher sind geringfügigie Rundungsdifferenzen möglich. Die folgende Tabelle zeigt den Konzernerfolg im Überblick: in 1000 CHF Betriebsertrag Betriebsaufwand ohne Abschreibungen Davon direkte Beiträge zur Sanierung der Pensionskasse Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern EBITDA Abschreibungen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern EBIT

2011 910 694

−691 637 −669 939

13 391

18 094

238 305

240 755

− 223 350 − 226 011 14 955

14 744

− 12 076

− 13 908

Betriebsergebnis vor Steuern EBT

2 879

836

Steuern

− 305

− 255

Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteile)

2 574

581

Minderheitsanteile

− 477

− 348

Konzerngewinn

2 097

233

Finanzergebnis

Der Betriebsertrag betrug CHF 929,9 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 2,1 %. Er setzt sich wie folgt zusammen:

BLS Geschäfts Bericht 2012

2012 929 942

Abgeltungen Verkehrserträge Sonstige Erträge Eigenleistungen Leistungen für Dritte

43 % 38 % 8% 8% 3%

Die Verkehrserträge im Personenverkehr (Bahn, Bus, Schiff) sind von CHF 155,3 Mio. auf CHF 173,7 Mio. (+ 11,8 %) angewachsen. Die Verkehrszunahme betrug 4,7 % (in Personenkilometern). Diese Steigerung ist hauptsächlich auf ein grösseres Personenaufkommen zurückzuführen. Die Verkehrserträge im Güterverkehr betrugen CHF 156,5 Mio. (im Vorjahr CHF 163,8 Mio.) Der Rückgang begründet sich hauptsächlich im Minderverkehr infolge eingeschränkter Trassenkapazitäten. Die Sperrung Simplon Süd, ein Unterbruch der Gotthardstrecke und die Sperrung der Galleria Elicoidale waren hauptverantwortlich für diese Entwicklung. Die Nettotonnenkilometer sanken auf 3312,6 Mio. Damit blickt die BLS Cargo AG auf ein eher verhaltenes Jahr zurück. Die Abgeltungen setzen sich wie folgt zusammen: Abgeltungen in 1000 CHF

2012

2011

167 127

167 203

Regionale Infrastruktur

69 618

68 013

Total regionaler Bereich (Bund und Kantone)

236 745

235 216

Nationale Infrastruktur

165 416

162 521

Total nationaler Bereich (Bund)

165 415

162 521

Total Abgeltungen

402 161

397 737

Regionaler Personenverkehr


Finanzieller Lagebericht

Die Abgeltungen im regionalen Bereich für Verkehr und Infrastruktur haben 0,7 % zugenommen. Die Abgeltungen für die Infrastruktur haben um 2,0 % zugenommen. Im Personenverkehr sind die Abgeltungen stabil geblieben (– 0,1 %), im Verhältnis zur Leistung jedoch rückläufig.

Die Betriebsleistungen von Dritten umfassen: Betriebsleistungen von Dritten in 1000 CHF

2012

2011

Fahrzeug­ und Personalleistungen

2 016

1 080

359

79

8 004

7 727

Gemeinschaftsbahnhöfe Dienstleistungen Bau­ und Unterhalts­ leistungen

Personalaufwand Betriebsleistungen Dritter Sonstiger Betriebsaufwand Materialaufwand

48 % 28 % 17 % 7%

Der Personalaufwand umfasst folgende Positionen:

8 642

15 529

in 1000 CHF

2012

2011

254 918

252 351

3 641

2 019

Sonstige Leistungen

3 501

7 252

Leistungen für Dritte

26 164

33 686

Sozial­ und Leistungs­ zulagen

16 085

15 358

Infrastrukturbenützung durch Dritte

28 563

27 352

Sozialversicherungen

44 044

39 753

9 294

9 591

Löhne

Verkaufs­ und Distributionserträge

24 343

19 190

Sonstiger Personalaufwand

Miet­ und Pachterträge

13 141

16 159

Versicherungsleistungen

− 7 404

− 6 176

54 731

Zuweisung Rückstellung Sanierung Vorsorgewerk

13 391

18 094

330 329

328 972

Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Sonstiger Nebenertrag Total übriger Betriebsertrag

71 803

83 195

Sonstiger Dienst­ leistungsbezug

120 143

99 439

Total Betriebsleistungen von Dritten

191 947

182 634

Die sonstigen Betriebsleistungen setzen sich wie folgt zusammen: Sonstige Betriebsleistungen

Personalaufwand

Materialverkäufe

Eigenleistungen für Investitionen und Vorräte

2011

Betriebsleistungsbezug für Güterbeförderung

Übriger Betriebsertrag in 1000 CHF

2012

69 797

Total Personalaufwand 848

4 495

8 187

11 321

171 042

166 934

Die Leistungen für Dritte waren rückläufig, da mehr Eigenleistungen erbracht wurden. Sie haben um 27,5 % zugenommen. Gesamthaft ist der übrige Betriebsertrag leicht angestiegen. Der Betriebsaufwand ohne Abschreibungen betrug CHF 691,6 Mio. Er ist gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % angestiegen. Der Mehraufwand ist hauptsächlich auf einen Mehreinkauf von Materialien zurück zu führen. Der Betriebsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

68

Per Dezember 2012 beschäftigte die BLS-Unternehmensgruppe gegenüber dem Vorjahr unverändert 2750 Mitarbeitende (Vollzeitstellen). Die eigentlichen Lohnaufwendungen sind um 1,9 % angestiegen. Dank einer guten Performance der Finanzmärkte im laufenden Jahr und den bedeutenden Anstrengungen der BLS konnte die Unterdeckung in der Pensionskasse aufgefangen werden. Damit konnten die Voraussetzungen für eine Fusion der Vorsorgewerke Symova und PK RM erfüllt und der Zusammenschluss per 1.1.2013 vollzogen werden. Das nächste Teilziel ist die Bildung notwendiger Wertschwankungsreserven.

BLS Geschäfts Bericht 2012

in 1000 CHF

2012

2011

Mieten

6 149

8 348

18 176

16 775

Allgemeiner Strom und sonstige Energie

5 358

6 473

Versicherungen

9 560

6 365

Nicht gedeckte Schäden

2 612

1 695

Gebühren und Abgaben

25 013

19 325

Unterhalt und Reparatur Gebäude

2 644

2 765

Unterhalt und Reparatur Fahrzeuge

7 781

6 250

Unterhalt und Reparatur Maschinen, Mobilien und Berufskleider

3 266

4 814

Werbung

6 104

6 962

Aus­ und Weiterbildung

2 627

4 655

28 024

25 615

1 732

1 437

119 046

111 479

Bahnstrom

Verwaltungskosten Verluste aus Ver­ äusserung / Verschrottung von Sachanlagen Total sonstige Betriebsleistungen

Die sonstigen Betriebsleistungen sind um 6,8 % angestiegen. Die Hauptgründe für diese Zunahmen sind insbesondere massiv höheren Kosten für Versicherungsprämien und Bahnstrom sowie nicht gedeckte Schäden. Die Aus- und Weiterbildung wurde infolge der Sofortmassnahmen temporär auf ein Minimum beschränkt.


Finanzieller Lagebericht

Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf: Abschreibungen

Konzernergebnis in 1000 CHF

2012

2011

39

71

Personenverkehr

− 7 821

− 1 976

− 3 125

− 260

BLS Netz AG (Infrastruktur)

in 1000 CHF

2012

2011

Grundstücke, Bauten

9 549

9 348

Oberbau, Unterbau

60 368

60 358

Fahrleitung, Sicherungsanlagen

davon regionaler Personenverkehr Bahn

76 576

52 370

Fahrzeuge, Schiffe

60 290

66 541

davon regionaler Personenverkehr Bus

Übrige Sachanlagen

10 342

33 245

Immaterielle Werte

6 225

4 149

223 350

226 011

Total Abschreibungen

Die Abschreibungen nahmen um CHF 2,7 Mio. (– 1,2 %) auf CHF 223,4 Mio. ab. Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen: Finanzergebnis in 1000 CHF

2012

2011

Ergebnis assoziierter Gesellschaften

− 497

− 158

2

0

134

0

Gewinn aus Verkauf von Finanzanlagen Kursgewinne auf Fremdwährungen Zinsen, Dividenden und sonstige Finanzerträge

1 207

540

0

− 2 896

Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen

− 12 921

− 11 394

Total Finanzergebnis

– 12 076

− 13 908

Kursverluste auf Fremdwährungen

Das Finanzergebnis fällt gegenüber dem Vorjahr um CHF 1,8 Mio. oder 13,2 % besser aus. Dank verschiedener Massnahmen konnten die Währungsverluste in einen minimen Währungsgewinn umgewandelt werden. Das Konzernergebnis nach Segmenten präsentiert sich wie folgt:

69

0

75

davon Autoverlad

− 1 603

458

davon Schifffahrt Berner Oberland

− 2 260

− 1 169

davon Distribution auf nationalem Netz

− 833

− 1 080

Güterverkehr (BLS Cargo AG inkl. Minderheitsanteile)

− 1 847

– 483

78

12

− 477

− 348

davon Werkstätten (Drittkundengeschäft)

714

981

Nicht betriebliche Liegenschaften

122

555

Total Segmentergebnisse

− 9 192

− 1 188

Sanierungsbeitrag an Vorsorgewerk BLS

− 8 688

− 11 761

Segmentunabhängiger Erfolg

20 436

17 350

− 459

− 4 153

0

− 15

2 097

233

Ergebnis der übrigen Konzerngesellschaften Minderheitsanteile Bahnproduktion

Abweichung zwischen OR und Swiss GAAP FER Konzerneliminationen Konzerngewinn (exkl. Minderheiten)

Die BLS Netz AG schliesst mit einem Nullergebnis ab und liegt in etwa auf Vorjahresniveau. Darin sind CHF 4,7 Mio. als ausserordentlicher Aufwand für die Sanierung des Vorsorgewerks der BLS AG enthalten. Der Personenverkehr musste im wichtigsten Geschäftsfeld, dem regionalen Personenverkehr Bahn (RPV), eine Verschlechterung von CHF 2.8 Mio. gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres hinnehmen und weist 2012 einen Verlust von CHF 3.1

BLS Geschäfts Bericht 2012

Mio. aus. Der Grund liegt insbesondere darin, dass die geplanten Effizienzsteigerungen zu optimistisch waren und das Abgeltungsniveau in der Offerte 2012 dadurch zu tief angesetzt wurde. Durch Sofortmassnahmen konnte die Lücke teilweise geschlossen werden. Der Autoverlad rutscht in die Verlustzone und schliesst mit CHF – 1,6 Mio. um CHF – 2,1 Mio. schlechter ab. Hauptursache hierfür waren die signifikanten Frequenzeinbussen infolge von lawinenbedingten Strassensperrungen und insbesondere die anhaltend schwierige Nachfragesituation im Tourismus. Trotz steigender Passagierzahlen bei der Schifffahrt Thuner- und Brienzersee musste ein Rückgang von CHF 1,1 Mio. hingenommen werden. Hauptgrund dafür war, dass die GA-Erträge rückwirkend verteilt werden. Bei der Schifffahrt resultierte ein Verlust von CHF 2,3 Mio. In der Summe aller Geschäftsergebnisse schneidet der Personenverkehr mit CHF 7,8 Mio, das heisst einem um CHF 5,8 Mio. schlechteren Resultat ab als im Vorjahr. Im Schienengüterverkehr hatte die BLS Cargo AG im 2012 verschiedene externe Herausforderungen zu meistern. Der EUR blieb auf tiefem Niveau stabil. Ein bedeutendes Verkehrsvolumen ging durch zahlreiche Infrastrukturunterbrüche und eine abgeschwächte Wirtschaft im EuroRaum (speziell Italien) verloren. Richtigerweise wurden bereits zu Beginn des Jahres Spar- und Optimierungsmassnahmen konsequent verfolgt und umgesetzt. Unter diesem Gesichtspunkt kann das Jahresergebnis von CHF – 1,8 Mio. (Vorjahr CHF – 0,5 Mio.), welches im Rahmen des Budgets gehalten werden konnte, als Erfolg gewertet werden. Bei der Bahnproduktion haben die Werkstätten einen Gewinn von CHF 0,7 Mio. erzielt.


Konzernrechnung

Konsolidierte Jahresrechnung Konzernerfolgsrechnung 2012

in 1000 CHF

Erläuterung Verkehrserträge Abgeltungen Leistungen für Dritte Sonstige Erträge Eigenleistungen Total Betriebsertrag

1 2 3 4 5

Materialaufwand Personalaufwand Betriebsleistungen von Dritten Sonstiger Betriebsaufwand Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Ergebnis assoziierter Unternehmungen Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Betriebsergebnis vor Steuern (EBT) Steuern Konzernergebnis (inkl. Minderheitsanteile) Minderheitsanteile Konzernergebnis (exkl. Minderheitsanteile)

6 23 7 8

15 17

9

10

2012

2011

356 740 402 161 26 164 75 081 69 797 929 942

346 023 397 737 33 686 78 517 54 731 910 694

50 315 330 329 191 947 119 046 691 637

46 854 328 972 182 634 111 479 669 939

238 305

240 755

217 125 6 225

221 862 4 149

14 955

14 744

− 497 1 343 − 12 921 − 12 076 2 879

− 158 540 − 14 290 − 13 908 836

− 305 2 574

− 255 581

− 477 2 097

− 348 233

Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Konzernrechnung sind geringfügige Differenzen möglich. Die Erläuterungen zur Konzernrechnung finden Sie ab Seite 77.

70

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konzernbilanz 2012

in 1000 CHF Erläuterung

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Forderungen Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzungen Total Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total Langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital Aktienkapital Kapitalreserven Eigene Aktien Gewinnreserven Total Eigenkapital exkl. Minderheitsanteile Minderheitsanteile Total Eigenkapital Total Passiven

71

BLS Geschäfts Bericht 2012

31.12.2012 31.12.2011

130 109 49 464 8 955 55 898 24 757 269 183 4 664 597 18 031 15 624 4 698 252 4 967 436

96 834 43 741 14 568 55 461 35 368 245 972 4 694 515 17 969 8 423 4 720 907 4 966 879

21

114 200

63 654

18

74 709 9 946 8 279 88 835 295 970 3 715 362 1 592 26 405 3 743 359 4 039 329 79 442 113 784 − 1 772 241 270 432 724 495 383 928 107 4 967 436

43 455 4 556 24 612 91 602 227 879 3 798 668 1 506 12 997 3 813 171 4 041 050 79 442 113 784 − 1 476 239 171 430 921 494 908 925 829 4 966 879

11 12 13 14

15 16 17

19 22 20 21 22


Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konsolidierte Geldflussrechnung 2012

in 1000 CHF 2012

2011

2 097 477 223 350 − 457 − 2 925 − 848 1 780 – 60 851 − 5 724 − 437 16 223 31 255

233 348 226 011 143 5 003 − 4 495 1 675 − 36 318 8 679 24 − 13 157 − 10 767

2 627 497 207 065

− 10 115 158 167 422

− 236 424 41 823 6 508 − 430 283 –1 − 13 426 − 201 667

− 299 757 1 875 9 115 − 641 369 65 − 5 439 − 294 413

93 261 − 65 083 − 297 0 27 882

174 244 − 47 764 − 378 486 126 588

Zunahme / Abnahme (−) flüssige Mittel

33 279

− 403

Flüssige Mittel am 1.1. Fremdwährungsumrechnungsdifferenz Flüssige Mittel am 31.12. Zunahme / Abnahme (−) flüssige Mittel

96 834 −4 130 109 33 279

97 237 0 96 834 − 403

Geldfluss aus Betriebstätigkeit Konzernergebnis Minderheitsanteile Abschreibungen Sach­ und immaterielle Anlagen Auflösung / Bildung von Wertberichtigungen auf Finanzanlagen Veränderung Rückstellungen Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Verlust aus Veräusserungen / Ausbuchung von Anlagevermögen Sonstige fondsunwirksme Erträge und Aufwendungen Zu­ / Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu­ / Abnahme Warenvorräte Ab­ / Zunahme sonstige kurzfristige Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen Zu­ / Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Zu­ / Abnahme sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungen Anteiliger Verlust aus Anwendung der Equity­Methode Geldfluss aus Betriebstätigkeit Geldfluss aus Investitionstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Subventionen von Sachanlagen Devestitionen von Sachanlagen Investitionen in Finanzanlagen Devestitionen von Finanzanlagen Erwerb / Veräusserung von Aktien konsolidierter Gesellschaften Investitionen in immaterielle Anlagen Geldfluss aus Investitionstätigkeit Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten Rückzahlung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten Erwerb eigener Aktien Veräusserung eigener Aktien Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit

72

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Konsolidierte Jahresrechnung

Konzerneigenkapitalnachweis 2012

Kapital­ reserven

Einbehaltene Gewinne Eigene (Gewinn­ Aktien reserven)

79 442 113 784

− 1 757 238 907

Aktien­ kapital1

Eigenkapital 1.1.2011 Konzerngewinn Verkauf eigener Aktien Veränderung Minderheiten durch Käufe von BLS AG Fremdwährungsdifferenzen Eigenkapital 31.12.2011

– –

1

– –

– – – – 79 442 113 784

Konzerngewinn Erwerb eigener Aktien Veränderung Minderheiten durch Käufe von BLS AG Fremdwährungsdifferenzen Eigenkapital 31.12.2012

in 1000 CHF

– –

– –

– – – – 79 442 113 784

– 281

Fremd­ währungs­ umrech­ nungs­ differenzen (Gewinn­ reserven)

233 –

– – – – − 1 476 239 140 – − 297

2 097 –

– – – – − 1 773 241 238

Total exkl. Minderheits­ anteilen

Total inkl. Minder­ Minder­ heitsanteile heitsanteilen

− 3 430 373 494 542 924 915 – –

233 281

348 –

581 281

– – −6 −6 34 34 24 58 31 430 921 494 908 925 828 – –

2 097 − 297

477 –

2 574 − 297

– – −2 −2 1 1 1 2 32 432 723 495 383 928 107

Das Aktienkapital ist in 79 442 336 Namenaktien zu je nominal CHF 1.– eingeteilt und ist voll liberiert.

Gesamtbetrag der nicht ausschüttbaren gesetzlichen und statutarischen Reserven BLS AG

31.12.2012

31.12.2011

142 051

140 725

Eigene Aktien Bestand 1.1.2011 Käufe Verkäufe Bestand 31.12.2011 Käufe Bestand 31.12.2012

1 027 086 Stück 412 908 Stück zu durchschnittlich CHF 0.91 367 958 Stück zu durchschnittlich CHF 1.32 1 072 036 Stück 394 710 Stück zu durchschnittlich CHF 0.75 1 466 746 Stück

73

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung

Anhang zur Konzernrechnung Grundsätze der Konsolidierung, Bilanzierung und Bewertung 1 Allgemeines Die Konzernrechnung wurde auf der Ba­ sis von betriebswirtschaftlichen Werten unter Einhaltung des Schweizerischen Obligationenrechts und in Übereinstim­ mung mit den gesamten Fachempfehlun­ gen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER 2012 / 13 erstellt. Die Konzernrech­ nung basiert auf dem Anschaffungswert­ prinzip und vermittelt ein den tatsächli­ chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns. Die Konsolidierung erfolgte aufgrund von geprüften und nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Es gelten die allgemeinen Bewertungsgrundlagen ge­ mäss Rahmenkonzept nach Swiss GAAP FER, wonach von der Prämisse der Fort­ führung der Organisation ausgegangen wird. Es gilt die wirtschaftliche Betrach­ tungsweise. Die Tatbestände werden so­ wohl in sachlicher als auch zeitlicher Hin­ sicht abgegrenzt. 1.1 Abschlussdatum Das Berichtsjahr umfasst für alle Gesell­ schaften 12 Monate. Der Abschlussstich­ tag für den Konzern und sämtliche voll­ konsolidierten Einheiten ist der 31. Dezember. 1.2 Konsolidierungskreis 1.2.1 Vollkonsolidierung Der Konzernabschluss umfasst die Jah­ resrechnung der BLS AG und die Beteili­ gungen, an welchen die BLS AG direkt oder indirekt die Mehrheit besitzt. Die BLS Netz AG wird vollkonsolidiert, weil aufgrund vertraglicher Vereinbarungen die BLS AG die Kontrolle ausübt. Das Organigramm finden Sie auf Seite 57.

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1.2.2 Equity­Beteiligungen Gesellschaften, an denen die BLS AG mit mehr als 20 %, aber weniger als 50 % der Stimmen beteiligt ist oder auf die sie auf eine andere Weise massgeblichen Ein­ fluss ausübt, werden nach der Equity­Me­ thode (anteilmässige Erfassung von Ka­ pital und Erfolg) in die Konsolidierung einbezogen. Ausnahme bildet die BLS Netz AG, welche vollkonsolidiert wird. 1.2.3 Veränderungen des Konsolidierungskreises Der Konsolidierungskreis bleibt unverän­ dert. Das Beteiligungsverzeichnis finden Sie auf Seite 99. 1.3 Änderungen im Ausweis Mit der Einführung des neuen SAP­Sys­ tems wurde der Kontenplan angepasst. Die aktuellen Werte sind nach dem neuen Kontenrahmen gegliedert. Bei nach­ folgenden Geschäftsfällen haben sich Änderungen im Ausweis ergeben. Die Vorjahreszahlen wurden in der Konzern­ rechnung, wo erforderlich, entsprechend angepasst. • Forderungen aus Kreditkartenverkäu­ fen werden im Berichtsjahr unter For­ derungen aus Lieferungen und Leistun­ gen gegenüber Dritten ausgewiesen. Im Vorjahr wurden diese Forderungen im Umfang von CHF 2,2 Mio. unter sonstigen kurzfristigen Forderungen erfasst. • Kosten für Personalausbildung und Temporärpersonal werden im aktuellen Jahr unter Personalaufwand ausgewie­ sen. Im Vorjahr wurden diese Kosten in der Höhe von CHF 4,8 Mio. unter den sonstigen Betriebsleistungen von Drit­ ten im sonstigen Dienstleistungsbezug erfasst.

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• Erträge aus Dienstleistungen, Geld­ wechsel, Sonderangeboten und Ne­ benertrag Schiff wird neu unter Distri­ butionserträge ausgewiesen. Im Vorjahr wurden diese Erträge in der Höhe von CHF 4,3 Mio. unter sonstigen Nebenerträgen erfasst. 2 Konsolidierungsgrundsätze 2.1 Kapitalkonsolidierung Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Purchase­Methode. Tochtergesell­ schaften und Beteiligungen werden ab Er­ werbszeitpunkt im Konsolidierungskreis berücksichtigt und ab Verkaufsdatum aus der konsolidierten Jahresrechnung aus­ geschlossen. Eine im Zusammenhang mit einem Beteiligungserwerb resultierende Differenz zwischen den identifizierten Nettoaktiven und dem Erwerbspreis wird mit dem Konzerneigenkapital verrechnet. Ein teilweiser Kauf resp. Verkauf von Be­ teiligungsrechten von vollkonsolidierten Gesellschaften ohne Kontrollübernahme resp. ­verlust wird als Transaktion unter Eigenkapitalgebern betrachtet. Entspre­ chend wird ein allfälliger Goodwill und ein allfällig realisierter Erfolg mit dem Ei­ genkapital verrechnet. Konzerninterne Aktiven und Passiven so­ wie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander verrechnet. 2.2 Minderheitsanteile Die ausgewiesenen Minderheitsanteile am Konzerneigenkapital und ­erfolg ent­ sprechen den aufgrund der geltenden Be­ teiligungsverhältnisse ermittelten Dritt­ anteilen am Eigenkapital und Erfolg der entsprechenden Gesellschaften. 2.3 Fremdwährungsumrechnung Die in lokaler Währung erstellten Bilan­ zen werden zum Umrechnungskurs des


Konzernrechnung Anhang zur Konzernrechnung Bilanzstichtags und Erfolgsrechnungen der ausländischen Tochtergesellschaften werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden den Gewinnreserven zugewiesen bzw. belastet.

bestände, Sichtguthaben bei Post und Banken, Terminanlagen bei Finanzinstitu­ ten sowie kurzfristige Geldmarktanlagen mit einer Laufzeit von maximal drei Mo­ naten. Sie sind zum Nominalwert bilan­ ziert.

wenn ein beträchtlicher Zeitraum bis zur Inbetriebnahme des Vermögenswertes erforderlich ist. Die Zinsaktivierung er­ folgt auf dem durchschnittlichen Anlage­ wert zum durchschnittlichen Satz des Fremdkapitals.

Im vorliegenden Abschluss werden fol­ gende Umrechnungskurse angewendet:

3.2 Forderungen Forderungen werden zum Nominalwert bilanziert, abzüglich betriebswirtschaft­ lich notwendiger Wertberichtigungen. Konkrete Bonitätsrisiken werden einzeln wertberichtigt. Den verbleibenden laten­ ten Kreditrisiken wird mit einer pauscha­ len Wertberichtigung von 1 % Rechnung getragen, die auf Erfahrungswerten ba­ siert. Nicht einbringbare Forderungen werden als Verlust abgeschrieben.

Die Abschreibungszeiträume betragen:

Fremdwährungsumrechnung 31.12.2012

31.12.2011

Bilanz EUR / CHF

1.2074

1.2177

USD / CHF

0.9150

0.9410

Erfolgsrechnung EUR / CHF

1.2125

1.2334

USD / CHF

0.9280

0.9387

2.4 Transaktionen mit nahestehenden Personen Die öffentliche Hand, insbesondere die Schweizerische Eidgenossenschaft und der Kanton Bern als Nahestehende, leis­ ten Abgeltungen an die ungedeckten Kosten des bestellten Transportangebots und gewähren unverzinsliche Darlehen zur Finanzierung der Infrastruktur. Als na­ hestehende Personen gelten auch die nach der Equity­Methode konsolidierten Gesellschaften, die Personalvorsorgeein­ richtungen und die Mitglieder der Ge­ schäftsleitung und des Verwaltungsrates. 2.5 Wertbeeinträchtigung (Impairment) von Aktiven Wenn Anzeichen für eine Wertbeein­ trächtigung vorliegen, wird die Werthal­ tigkeit von Aktiven auf den Bilanzstichtag überprüft. Sofern der Buchwert den Nutz­ wert als Barwert der erwarteten künftigen Geldzu­ und ­abflüsse sowie den Netto­ Marktwert übersteigt, wird das Aktivum im Wert bis auf den höheren der beiden Werte berichtigt. Die Wertbeeinträchti­ gung wird der Erfolgsrechnung belastet. 3 Bewertungsgrundsätze 3.1 Flüssige Mittel Die Flüssigen Mittel beinhalten Kassen­

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3.3 Warenvorräte und angefangene Arbeiten Warenvorräte werden mit dem niedrige­ ren Wert aus Anschaffungs­ oder Her­ stellungskosten und dem Nettoveräusse­ rungswert bewertet. Die Herstellungs­ kosten umfassen sämtliche Produktions­ kosten inklusive anteilige Produktionsge­ meinkosten. Allen erkennbaren Verlustri­ siken aus Aufträgen in Arbeit wird durch betriebswirtschaftlich angemessene Wert­ berichtigungen Rechnung getragen. Der Wertansatz der Warenvorräte erfolgt nach der gewogenen Durchschnittsme­ thode. Die Warenvorräte werden nach der Gängigkeitsmethode bewertet. Nicht gängiges Lagermaterial wird über eine maximale Dauer von 10 Jahren wertbe­ richtigt. Skontoabzüge werden als An­ schaffungspreisminderungen behandelt. 3.4 Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen Rechnungsabgrenzungen dienen der pe­ riodengerechten Erfassung von Aufwen­ dungen und Erträgen. 3.5 Sachanlagen Die Sachanlagen werden zu Anschaf­ fungs­ oder Herstellkosten erfasst und über den geschätzten Zeitraum ihrer Nut­ zung linear abgeschrieben. Zinsaufwen­ dungen werden bei grösseren Anschaf­ fungen von Vermögenswerten aktiviert,

BLS Geschäfts Bericht 2012

Abschreibungszeiträume Jahre Gebäude

50

1

Oberbau

25 – 30

Tunnel, Brücken, Schutzbauten 2

50 / 80

Fahrzeuge, Schiffe 3

25 – 33

Bahntechnik

10 – 30

EDV­ und Fernmeldeanlagen

5 – 10

Mobiliar, Geräte und Werkzeuge

7 – 13

3.6 Finanzanlagen Die Finanzanlagen enthalten nicht voll­ konsolidierte Beteiligungen mit einem Stimmrechtsanteil ab 20 %, die nach der Equity­Methode zum anteiligen Eigenka­ pitalwert per Bilanzstichtag bilanziert werden. Wertschriften werden gemäss Niederstwertprinzip zu Anschaffungskos­ ten abzüglich notwendiger Abschreibun­ gen bilanziert. Darlehen werden zu Nomi­ nalwerten unter Berücksichtigung von Bonitätsrisiken eingesetzt. 3.7 Immaterielle Anlagen Bei den immateriellen Anlagen handelt es sich um erworbene immaterielle Wer­ te, welche vorwiegend EDV­Software und Lizenzen umfassen. Diese werden zu An­ schaffungs­ resp. Herstellungskosten be­ wertet und linear über eine Nutzungsdau­ er von 4 bis 10 Jahren abgeschrieben. Eigenleistungen zur Entwicklung von im­ materiellen Anlagen werden zu Herstell­ kosten aktiviert.

1

Im Busbereich werden Gebäude über 20 Jahre abgeschrieben.

2

Die Nutzungsdauer des Lötschberg­ Basistunnels wurde in Absprache mit dem BAV auf 80 Jahre festgelegt.

3

33 Jahre nur für Fahrzeuge, die bis 1996 gemäss aEBG finanziert wurden. Autobusse werden innerhalb von 7 bis 10 Jahren abgeschrieben.


Konzernrechnung Anhang zur Konzernrechnung 3.8 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurz­ fristigen Verbindlichkeiten werden zu No­ minalwerten bewertet. 3.9 Rückstellungen (kurz- und langfristig) Rückstellungen werden dann gebildet, wenn aus einem Ereignis in der Vergan­ genheit a) eine wahrscheinliche Verpflichtung besteht, b) der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und c) eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Bewertung erfolgt nach einheitlichen betriebswirtschaftlichen Kriterien. 3.10 Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) Es handelt sich einerseits um unverzinsli­ che Darlehen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Investitionsprojek­ ten nach Art. 56 EBG und nach FinöV 4­Re­ gelungen. Für die von der öffentlichen Hand gewährten unverzinslichen Darle­ hen kann eine Rückzahlung verlangt wer­ den, wenn im Infrastrukturbereich der BLS Netz AG nicht reinvestierbare Ab­ schreibungsmittel vorhanden sind (vgl. Art. 49 / 4 EBG). Andererseits bestehen verzinsliche Verbindlichkeiten für die neuen Rollmaterialfinanzierungen. Der innerhalb eines Jahres zur Rückzahlung oder zur Verrechnung mit der Abgeltung fällige Anteil an den Finanzverbindlich­ keiten wird dabei als kurzfristig ausge­ wiesen. Diese Position wird zum Nomi­ nalwert bewertet.

Rahmen der Revision wurden bestehen­ de Steuerbefreiungsnormen gestrichen und durch neue Regelungen ersetzt. Die neuen Gesetzesartikel traten per 1. Janu­ ar 2010 in Kraft. Was die Anpassungen der steuerlichen Normen bei der BLS be­ deuten, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend bekannt. Latente Steuern auf den Unterschieden zwischen den konzerninternen und den steuerlichen Werten werden nach der Li­ ability­Methode gebildet und laufend an allfällige Änderungen der lokalen Steuer­ gesetzgebung angepasst. Die zurzeit an­ gewendeten Steuersätze zur Abgrenzung der latenten Steuern belaufen sich zwi­ schen 15 % und 22 %. Die Bilanzierung er­ folgt unter den langfristigen Rückstellun­ gen. 3.12 Umsatzerfassung Erlöse aus dem Erbringen von Dienstleis­ tungen werden erfasst, sobald die Leis­ tung erbracht, die Höhe der Erlöse und der Kosten zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen der Gruppe wahrscheinlich zufliessen wird. 3.13 Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden fallweise zum Absichern von Basisge­ schäften abgeschlossen. Eine erfolgs­ wirksame Verbuchung erfolgt zum Zeit­ punkt der Realisierung. Die Bewertung von Absicherungsgeschäften erfolgt ana­ log dem abgesicherten Grundgeschäft.

3.11 Steuern Mit der Bahnreform 2 und der damit ver­ bundenen Revision der Erlasse über den öffentlichen Verkehr (RöVE) wurden un­ ter anderem auch Anpassungen der steu­ erlichen Normen vorgenommen. Aus steuerlicher Sicht steht die Regelung von Steuerbefreiungen von konzessionierten Verkehrsunternehmen im Zentrum. Im

76

BLS Geschäfts Bericht 2012

4

FinöV = Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs gemäss Bundesbeschluss vom 20. März 1998


Konzernrechnung

Erläuterungen zur Konzernrechnung 1

Verkehrserträge

in 1000 CHF

Personenverkehr Regio Bahn Personenverkehr Regio Bus Personenverkehr Schiff Total Personenverkehr Autoverlad Güterverkehr Total 2

Abgeltungen

Leistungen für Dritte

157 335 4 239 12 115 173 688 26 562 156 489 356 740

137 525 5 315 12 457 155 297 26 927 163 799 346 023

2012

2011

167 127 69 618 165 416 402 161

167 203 68 013 162 521 397 737

in 1000 CHF

Fahrzeug­ und Personalleistungen Gemeinschaftsbahnhöfe Dienstleistungen Bau­ und Unterhaltsleistungen Materialverkäufe Sonstige Leistungen Total 4

2011

in 1000 CHF

Regionaler Personenverkehr (Bund und Kantone) Regionale Infrastruktur (Bund und Kantone) Nationale Infrastruktur (Bund) Total 3

2012

Sonstige Erträge

2012

2011

2 016 359 8 004 8 642 3 641 3 501 26 164

1 080 79 7 727 15 529 2 019 7 252 33 686

in 1000 CHF

Infrastrukturbenützung durch Dritte Verkaufsentschädigungen Distributionsabgaben Erträge als Touroperator Sonstiger Nebenertrag Miet­ und Pachterträge Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagevermögen Total

77

BLS Geschäfts Bericht 2012

2012

2011

28 563 11 815 4 314 8 214 8 187 13 141 848 75 081

27 352 11 251 4 426 7 758 7 076 16 159 4 495 78 517


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

5

Eigenleistungen

in 1000 CHF

Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate (Vorräte) Eigenleistungen für Investitionen Total 6

Personalaufwand

Betriebsleistungen von Dritten

Betriebsleistungsbezug für Güterbeförderung Sonstiger Dienstleistungsbezug Total 8

2011

17 558 52 239 69 797

12 224 42 507 54 731

in 1000 CHF

Löhne Sozial­ und Leistungszulagen Sozialversicherungen Sonstiger Personalaufwand Versicherungsleistungen Zuweisung Rückstellung Sanierung Vorsorgewerk Total 7

2012

Sonstiger Betriebsaufwand

2011

254 918 16 085 44 044 9 294 − 7 404 13 391 330 329

252 351 15 358 39 753 9 591 − 6 176 18 094 328 972

in 1000 CHF 2012

2011

71 803 120 143 191 947

83 195 99 439 182 634

in 1000 CHF

Mieten Bahnstrom Allgemeiner Strom und sonstige Energie Versicherungen Nicht gedeckte Schäden (Selbstbehalte) Gebühren und Abgaben (vor allem nicht rückforderbare MwSt) Unterhalt und Reparaturen Gebäude Unterhalt und Reparaturen Fahrzeuge Unterhalt und Reparaturen Maschinen, Mobilien und Berufskleider Werbung Aus­ und Weiterbildung Verwaltungskosten (Drucksachen, Kommunikation, Honorare, VR­Entschädigungen, Spesen, Spenden und IT­Projektaufwand) Verluste aus Veräusserung / Ausbuchung von Sachanlagevermögen Total

78

2012

BLS Geschäfts Bericht 2012

2012

2011

6 149 18 176 5 358 9 560 2 612

8 348 16 775 6 473 6 365 1 695

25 013

19 325

2 644 7 781

2 765 6 250

3 266

4 814

6 104 2 627

6 962 4 655

28 024

25 615

1 732 119 046

1 437 111 479


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

9

Finanzergebnis

in 1000 CHF

Ergebnis assoziierter Gesellschaften Kursgewinne auf Fremdwährungen Zinsen, Dividenden, Kursgewinne und Auflösung Wertberichtigungen Total Finanzertrag Kursverluste auf Fremdwährungen Zinsen, Kursverluste auf Wertschriften, Wertberichtigungen Total Finanzaufwand Total Finanzergebnis 10

Steuern

2011

− 497 134

− 158 0

1 209 1 343 0

540 540 − 2 896

− 12 921 − 12 921 − 12 076

− 11 394 − 14 290 − 13 908

in 1000 CHF

Laufende Ertragssteuern Latente Ertragssteuern Total 11

2012

Flüssige Mittel

2012

2011

− 47 − 258 − 305

− 70 − 185 − 255

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Kasse Post Bank: frei verfügbare Mittel Bank: zweckgebundene Mittel 1 Total 1

12

2 228 1 363 98 222 28 297 130 109

2 268 2 517 67 922 24 127 96 834

– Vorauszahlungen für nach Art. 56 EBG und FinöV­Regelungen finanzierte Investitionsobjekte – Taggeldversicherung und Schwellenfonds

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Forderungen gegenüber Dritten Forderungen gegenüber assoziierten Gesellschaften Wertberichtigungen Total

79

BLS Geschäfts Bericht 2012

46 745 5 060 − 2 341 49 464

40 387 5 133 − 1 779 43 741


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

13

Sonstige kurzfristige Forderungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Forderungen gegenüber staatlichen Stellen Sonstige Forderungen Total 14

Warenvorräte und angefangene Arbeiten

2 664 6 291 8 955

8 060 6 508 14 568

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Material Ersatzteile Wertberichtigungen Material und Ersatzteile Angefangene Arbeiten Total

80

BLS Geschäfts Bericht 2012

31 252 48 061 − 25 028 1 612 55 898

33 284 42 977 − 21 737 937 55 461


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

15

Sachanlagen

in 1000 CHF Unbebaute Grundstücke

Anschaffungskosten Stand 1.1.2011 Zugänge Abgänge Investitionsbeiträge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12.2011 Zugänge Abgänge Investitionsbeiträge Umbuchungen 1 Kursdifferenzen Stand 31.12.2012

7 695 – – – – – 7 695 – – – – 2 416 – 5 279

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2011 planmässige Abschreibungen ausserplanmässige Abscheibung Abgänge Umbuchungen Kursdifferenzen Stand 31.12.2011 planmässige Abschreibungen Abgänge Umbuchungen 1 Kursdifferenzen Stand 31.12.2012 Nettobuchwerte Am 1.1.2011 Am 31.12.2011 Am 31.12.2012

Fahrleitung/ Oberbau / Sicherungsan­ Unterbau lagen

Grundstücke und Bauten

Fahrzeuge/ Schiffe

Übrige Sachanlagen

375 624 2 673 881 1 126 959 1 537 521 454 197 364 752 1 183 − 1 186 − 73 5 669 1 792 185 225 − 2 362 − 17 570 − 1 195 − 6 814 − 3 106 − 184 – − 664 – − 4 396 – 3 185 3 232 77 675 22 164 13 527 9 558 − 124 799 – – – – −8 – 377 677 2 732 136 1 147 855 1 545 507 462 433 428 179 22 12 750 11 887 2 949 170 154 − 1 482 − 411 − 7 975 − 15 292 − 3 089 − 963 – − 1 186 – – – – 40 637 11 816 49 986 350 854 44 228 – 328 412 − 126 056 – – – – −2 – 388 034 2 780 537 1 491 483 1 586 330 133 881 430 675

Total

1 357 6 541 986 107 147 299 757 – − 31 231 – − 1 875 − 1 357 – – −8 107 147 6 808 629 50 651 236 424 – − 29 211 – − 41 823 − – – −2 157 798 6 974 017

149 203

531 288

432 898

681 964

121 948

– 1 917 301

9 348

60 358

52 370

60 225

33 245

– – – – –

– − 1 056 – – 157 495

– − 17 376 – – 574 270

– − 1 181 – – 484 087

6 316 − 2 675 – – 745 830

– − 2 755 – −6 152 432

– – – – –

– 6 316 – − 25 043 – – – −6 – 2 114 114

– – – – –

9 549 − 1 294 5 001 – 170 750

60 368 − 49 4 111 – 638 699

76 576 − 7 809 69 501 – 622 355

60 290 − 9 712 – 4 430 – 791 979

10 342 − 2 953 – 74 183 −2 85 637

– – – – –

– 217 125 – − 21 818 – – – −2 – 2 309 420

226 421 2 142 593 220 182 2 157 866 217 284 2 141 838

694 061 663 768 869 128

855 557 799 677 794 351

332 249 310 001 48 244

364 752 428 179 430 675

1 357 4 624 685 107 147 4 694 515 157 798 4 664 597

7 695 7 695 5 279

Mit der Einführung des neuen SAP­Systems wurden verschiedene Anlagen der Anlagekategorie «Übrige Sachanlagen» anderen Anlagekategorien zugewiesen und entsprechend umgebucht.

81

An­ zahlungen

Im Berichtsjahr wurden Zinsen in der Höhe von CHF 6.0 Mio. aktiviert (Vorjahr: CHF 3.8 Mio.). 1

Anlagen im Bau

BLS Geschäfts Bericht 2012

215 546


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

16

Finanzanlagen

in 1000 CHF

Beteiligung assoziierte Wertschriften Gesellschaften

Anschaffungswert Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2012

Übrige Darlehen

Aktiven aus Arbeit­ geber­ beitrags­ reserven

Total

15 325 15 096

2 773 2 277

7 6

1 974 2 305

20 079 19 684

− 2 110 − 1 653

0 0

0 0

0 0

− 2 110 − 1 653

13 215

2 773

7

1 974

17 969

13 443

2 277

6

2 305

18 031

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2012 Nettobuchwert am 31.12.2011 Nettobuchwert am 31.12.2012

17

Immaterielle Anlagen

in 1000 CHF 2012

2011

Anschaffungswert Stand 1.1. Zugänge Abgänge Stand 31.12.

20 588 13 427 − 557 33 458

16 541 5 439 − 1 392 20 588

Kumulierte Wertberichtigungen Stand 1.1. Planmässige Abschreibungen Abgänge Stand 31.12.

12 165 6 225 − 556 17 834

9 355 4 149 − 1 339 12 165

Nettobuchwert am 1.1. Nettobuchwert am 31.12.

8 423 15 624

7 186 8 423

Bei den bilanzierten Werten handelt es sich ausschliesslich um Software und Lizenzen.

82

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

18

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten Total 19

74 709 74 709

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

43 455 43 455

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Verbindlichkeiten gegenüber Pensionskassen Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungen Sonstige Verbindlichkeiten Total

20

3 513 3 342 3 091 9 946

Passive Rechnungsabgrenzungen

119 806 3 631 4 556

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Nicht bezogene Ferien, Überzeiten, Pikett und Treueprämien Mehrfahrtenkarten Personenverkehr Punktekarten Autoverlad Swedish Lease Sonstige Rechnungsabgrenzungen Total

21

7 732 33 683 5 807 2 341 39 273 88 835

Finanzverbindlichkeiten

in 1000 CHF Roll­ material finanziert Verzinsliche mit aEBG Doppelspur Infrastruktur Schulden (unverzinslich) (unverzinslich) (unverzinslich)

Buchwert am 1.1.2011 Buchwert am 31.12.2011 Buchwert am 31.12.2012 Fälligkeit bis 1 Jahr Fälligkeit über 1 Jahr 1

10 891 30 028 6 221 2 479 41 983 91 602

388 174 501 854 502 750 101 650 401 100

185 191 144 109 131 559 12 550 119 008

247 719 197 748 191 700 0 191 700

627 175 691 329 746 307 0 746 307

FinöV (unver­ zinslich)1

Übrige

Total

2 321 721 2 324 196 2 254 160 0 2 254 160

3 085 3 085 3 085 0 3 085

3 773 065 3 862 322 3 829 562 114 200 3 715 362

FinöV = Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des öffentlichen Verkehrs gemäss Bundesbeschluss vom 20. März 1998

Nicht liquiditätswirksamer Finanzierungsvorgang

Verrechnung von Darlehen Rollmaterialfinanzierung mit der Abgeltung der öffentlichen Hand Verrechnung von Darlehen Infrastrukturfinanzierung mit der Abgeltung der öffentlichen Hand Umwandlung bedingt rückzahlbares Darlehen NEAT in A­fonds­perdu­Beitrag

83

BLS Geschäfts Bericht 2012

in 1000 CHF 2012

2011

6 572

7 221

30 000

30 000

24 280

0


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

22

Rückstellungen

in 1000 CHF Rück­ stellungen aus Rück­ Vorsorge­ stellung einrich­ im Personal­ tungen1 bereich2

Buchwert am 1.1.2011 Bildung Verwendung Auflösung Buchwert am 31.12.2011 Bildung Verwendung Auflösung Buchwert am 31.12.2012 davon kurzfristig davon langfristig 1 2 3

23

9 000 18 094 − 9 000 0 18 094 13 391 − 14 391 0 17 094 0 17 094

10 081 15 − 255 − 104 9 737 1 493 − 1 737 − 32 9 461 3 495 5 966

Zinsen aEBG

Latente Steuern

4 654 11 − 2 358 0 2 307 2 – 2 175 0 134 0 134

1 954 184 0 0 2 138 258 0 0 2 396 0 2 396

Sonstige Rück­ stellungen3

Total

6 917 32 606 2 121 20 425 − 1 825 − 13 438 − 1 880 − 1 984 5 333 37 609 3 237 18 381 − 1 833 − 17 962 − 1 137 − 3 344 5 599 34 685 4 784 8 279 815 26 405

Siehe Erläuterung 23 Rückstellungen für vertraglich geregelte zukünftige Treueprämien Rückstellungen für Schadenfälle mit hoher Eintretenswahrscheinlichkeit sowie ungewisse Verpflichtungen im Cargo­Bereich

Personalvorsorge

Für die berufliche Vorsorge bestehen für das Personal der BLS­Gruppe verschiedene Anschlussverträge mit Vorsorgeplänen auf der Basis des Beitragsprimats:

BLS AG BLS AG (ehem. Regionalverkehr Mittelland AG) BLS Cargo AG Busland AG

2 285 Mitarbeitende 380 Mitarbeitende 79 Mitarbeitende 107 Mitarbeitende

Kurzfristige Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Beiträge Pensionskasse

3 513

84

BLS Geschäfts Bericht 2012

119

Symova Vorsorgewerk BLS AG Pensionskasse RM Symova Vorsorgewerk BLS Cargo AG Symova Vorsorgewerk Busland


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Arbeitgeberbeitragsreserve

in 1000 CHF

Vorsorgeeinrichtungen

Vorsorgeeinrichtung der BLS AG bei der Pensionskasse RM Vorsorgeeinrichtung der BLS Cargo AG bei der Symova Vorsorgeeinrichtung der Busland AG bei der Symova

Total

Nominal­ wert 31.12.2012

Verwendungs­ verzicht 31.12.2012

Bilanz 31.12.2012

Veränderung 2012

Bilanz 31.12.2011

Ergebnis aus AGBR im Personal­ aufwand 2012

1 355

0

1 355

0

1 355

0

520

0

520

– 99

619

0

430 2 305

0 0

430 2 305

430 331

0 1 974

430 430

Wirtschaftlicher Nutzen / wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand

Unterdeckung/ Überdeckung gemäss Swiss GAAP FER 26

Vorsorgepläne

31.12.2012

Vorsorgeplan der BLS AG bei der Symova Vorsorgeplan der BLS Cargo AG bei der Symova Vorsorgeplan der BLS AG bei der Pensionskasse RM Vorsorgeplan der Busland AG bei der Symova Total

+ 13 359 (101.69 %) + 1 771 (109.64 %) + 12 500 (105.5 %) + 633 (104.78 %) + 28 263

Veränderung erfolgswirksam im Geschäfts­ jahr

Wirtschaftlicher Anteil des Unternehmens

31.12.2012

31.12.2011

− 17 0941

− 18 094

13 391

0

0

0 0 − 17 094

in 1000 CHF

Auf die Periode abgegrenzte Beiträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

2012

2011

20 197

33 588

37 684

0

833

671

684

0

0

3 231

3 231

3 275

0 − 18 094

0 13 391

501 24 762

501 37 991

926 42 569

Die Angaben der Unter­ und Überdeckung gemäss Swiss GAAP FER 26 beruhen auf den provisorischen Ergebnissen mit Stand 8. März 2013. Die Angaben zum Vorsorgeplan der BLS AG bei der PK RM sind die definitiven Angaben für 2011. 1

Im Jahr 2012 wurden CHF 8.5 Mio. aus der Rückstellung des Vorjahres und 5.9 Mio. aus dem aktuellen Geschäftsjahr für den Vorsorgeplan der BLS AG bei der Symova einbezahlt. Mit den heutigen Annahmen erreicht die Pensionskasse einen Deckungsgrad von 101.7 % und ist nicht nachhaltig saniert und nur eingeschränkt risikofähig. Es muss einerseits eine Wertschwankungsreserve geäufnet werden, um die volle Risikofähigkeit der Pensionskasse zu erlangen. Andererseits bedingt die Finanzmarktsituation die Senkung des technischen Zinssatzes und damit die Reduktion des Umwandlungssatzes per 1. Januar 2014. Diese Massnahmen werden den Deckungsgrad spürbar senken und begleitende Massnahmen erfordern. Entsprechende Rück­ stellungen sind nach wie vor notwendig.

24

Derivative Finanzinstrumente

in 1000 CHF / EUR

Im Berichtsjahr wurden Devisentermingeschäfte im Zusammenhang mit geplanten Umsätzen und mit dem Kauf von Rollmaterial zu Absicherungszwecken abgeschlossen. Der Wiederbeschaffungswert ist nicht in der Bilanz angesetzt. Instrument

Motiv

Kontrakt­ volumen

Werte aktiv

Werte passiv

Kontrakt­ volumen

31.12.2012

Währungen

Absicherung

85

BLS Geschäfts Bericht 2012

EUR 47100

CHF 102 CHF 2 133 EUR 47650

Werte aktiv

Werte passiv

31.12.2011

CHF 14 CHF 2 808


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

Weitere Angaben zur Konzernrechnung Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS Gruppe ist an verschiedenen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Tarifgemeinschaften / ­verbünde, Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften, welche zur Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Mögliche Folgekosten aus älterem Rollmaterial mit asbesthaltigen Installationen NEAT­Werk Achse Lötschberg; Restarbeiten Verpfändete Aktiven

2 000 5 021

2 000 14 275

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

a) Liegenschaften b) Kursfahrzeuge c) Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht1

1

2 015 2 303 0 721 sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen BLS BLS

Ab 1.1.2010 ist das Rollmaterial aus dem Pfandobjekt herausgelöst (siehe Bundesgesetz über die Bahnreform 2).

Zugrundeliegende Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

a) Hypotheken b) Leasingverbindlichkeiten c) Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch Elektrifikationsanleihen Darlehen Art. 56 EBG (BN, GBS, SEZ) 1962 Obligation Schiffsbetrieb 22. August 1913 Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

750 0

800 54

6 506 13 000 828

6 506 13 000 828

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Zweckgebundene flüssige Mittel Zweckgebundene Wertschriften

86

BLS Geschäfts Bericht 2012

28 297 1 640

24 127 1 572


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

Brandversicherungswerte der Sachanlagen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Anlagen, exkl. Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden) Schiffe (Feuer­ und Kaskoschäden)

Aufgenommene Anleihen

4 438 377 512 632 1 530 604 97 129

4 359 820 512 632 1 485 817 97 129

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944 Kassenscheine (Privatplatzierungen): 2004 – 2014 Zinssatz 2.875 % 2006 – 2012 Zinssatz 2.625 % 2006 – 2013 Zinssatz 2.875 % 2006 – 2015 Zinssatz 2.750 % 2006 – 2016 Zinssatz 2.750 % 2007 – 2017 Zinssatz 3.000 % 2007 – 2022 Zinssatz 3.200 % 2008 – 2013 Zinssatz 3.125 % 2008 – 2013 Zinssatz 3.150 % 2008 – 2015 Zinssatz 3.220 % 2008 – 2020 Zinssatz 3.500 % 2010 – 2030 Zinssatz 2.500 % 2011 – 2024 Zinssatz 1.620 % 2011 – 2021 Zinssatz 1.420 % 2012 – 2032 Zinssatz 1.428 %

87

BLS Geschäfts Bericht 2012

6 506

6 506

15 000 0 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000 100 000 100 000 25 000 25 000

15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000 100 000 100 000 25 000 0


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Langfristige Vereinbarungen / Abnahmeverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Mietvertrag Werkstätte Aebimatt Bern mit SBB, 31.12.2019 Mietvertrag Gebäude Bollwerk mit Schweiz. Eidgenossenschaft, 30.4.2021 Mietvertrag Genfergasse 8, Bern, 30.6.2014 Mietvertrag Bollwerk 31, Bern, 31.6.2016 Mietvertrag Pulverweg 7, Burgdorf, 30.11.2017 Abnahmeverpflichtung mit Bombardier Alstom Abnahmeverpflichtung mit Stadler Rail für Rollmaterial Leistungsvereinbarung S­POS mit Tarifverbund Libero

15 803

18 060

10 982 286 634 555 0

12 036 477 815 668 11 788

179 519 2 565

211 852 2 806

Im 2009 hat die BLS AG Rollmaterial (Lötschberger) im Betrag von CHF 122.3 Mio. erworben. Anschliessend wurde eine Swedish Lease Transaktion aufgesetzt, welche bis ins Jahr 2029 läuft. Der daraus für die BLS AG resultierende Gewinn wird über die Laufzeit dieser Transaktion linear aufgelöst.

Aktionärbindungsvertrag mit DB Schweiz Holding AG bezüglich BLS Cargo AG Im Rahmen des Verkaufs von 25 % der Aktien der BLS Cargo AG an DB Schweiz Holding AG im Jahr 2008 wurden gegenseitig Vorkaufsrechte an den von BLS AG resp. DB Schweiz Holding AG gehaltenen Aktien eingeräumt. Ferner bestehen zwischen den beiden Vertragsparteien gegenseitig Call­ resp. Put­Optionen an einer vordefinierten Anzahl Aktien (Anteil oder alle Aktien) der BLS Cargo AG. Die Call­ resp. Put­Optionen dürfen nur in Fällen von vorbestimmten Ereignissen ausgeübt werden, die klar definiert sind. Aktionärbindungsvertrag mit Kanton Bern und Bund bezüglich BLS Netz AG Im Rahmen der Ausgliederung der BLS­Infrastruktur in die BLS Netz AG wurden dem Bund bei vorbe­ stimmten Ereignissen Rechte gewährt, seine Beteiligung auf mindestens zwei Drittel des Aktienkapitals der BLS Netz AG aufzustocken. Bedeutende Aktionäre Die Details dazu finden Sie im Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG auf der Seite 97.

88

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung

Wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Personen

in 1000 CHF

31.12.2012 31.12.2011 Bund Abgeltung Darlehenserhöhung nach Art. 56 EBG und FinöV­Regelungen (netto)

288 218

281 195

9 344

2 475

Kanton Bern Abgeltung (Vorjahr angepasst auf Bruttobetrag) Darlehenserhöhungen nach Art. 56 EBG (netto)

78 445 17 665

83 146 12 834

RAlpin AG Lieferungen und Leistungen von RAlpin AG Lieferungen und Leistungen für RAlpin AG

1 537 50 196

59 44 756

117

0

14 391

9 000

Trasse Schweiz AG Lieferungen und Leistungen von Trasse Schweiz AG Symova Personalvorsorge Ausserordentliche Einlage

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Erläuterungen zur Konzernrechnung Transparenz bei den Vergütungen und Beteiligungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung (Art. 663bbis und 663c OR) Die Details dazu finden Sie im Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG auf der Seite 98. Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäftsbereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretens­ wahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungs­ rates zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken reduziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risikoanalyse erlaubt im Zusammenspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­ Case­Szenarien. Beteiligungsverzeichnis BLS AG Die Details dazu finden Sie im Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG auf der Seite 99.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Konzernrechnung wurde am 16. April 2013 vom Verwaltungsrat genehmigt. Gotthard-Verkehre Aufgrund der Entscheidung BLS Cargo, für die Transporte am Gotthard ab 2014 keine preislich unzufrieden­ stellenden Offerten anzubieten, konnten hierzu keine Verträge mit DB Schenker Rail abgeschlossen werden. Der Volumenrückgang führt in 2014 zu Überkapazitäten beim Personal, vor allem an den Standorten Erstfeld, Bellinzona / Chiasso, in geringerem Masse, Bern und Basel. DB Schenker Rail und BLS haben vereinbart, aufgrund der neuen Situation ihre Zusammenarbeit ergebnisoffen neu zu bewerten und gegebenenfalls neu zu ordnen.

90

BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Bericht der Revisionsstelle

Ernst & Young AG Belpstrasse 23 Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 58 286 61 11 Fax +41 58 286 68 18 www.ey.com/ch

An die Generalversammlung der BLS AG, Bern

Bern, 16. April 2013

Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung der BLS AG, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang / Seiten 70 bis 90 für das am 31. Dezember 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der

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BLS Geschäfts Bericht 2012


Konzernrechnung Bericht der Revisionsstelle

2

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG

Roland Ruprecht

Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

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BLS Geschäfts Bericht 2012

Andreas Oester

Zugelassener Revisionsexperte


Stammhausrechnung

Jahresrechnung der BLS AG Erfolgsrechnung 2012

in 1000 CHF 2012

2011

Verkehrserträge Abgeltungen Nebenerträge Personalleistungen an BLS Netz AG Leistungen für Dritte Miet­ und Pachterträge Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate Eigenleistungen für Investitionen Total Betriebsertrag

196 069 157 757 33 294 85 804 106 323 3 117 17 187 13 971 613 522

177 542 160 010 24 131 86 794 113 536 2 331 11 291 13 423 589 058

Materialaufwand Personalaufwand Miete Betriebsleistungen von Dritten Energie Versicherungen Gebühren, Abgaben, Lizenzen Fremdleistungen für den Unterhalt Werbung, PR Verwaltungskosten Abschreibungen Sach­ und immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand

38 983 309 605 16 511 106 587 2 277 12 392 12 592 9 134 5 818 22 143 61 405 597 445

37 499 302 518 17 646 99 087 2 143 7 705 10 159 4 516 6 500 24 364 60 397 572 534

16 077

16 524

484

10

− 84

− 1 204

16 477

15 330

895 − 12 600 − 11 705

1 417 − 11 598 − 10 181

4 772

5 149

Betriebsergebnis Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Verlust aus Ausbuchung / Veräusserung von Anlagevermögen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Jahresgewinn

Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Stammhausrechnung sind geringfügige Differenzen möglich.

93

BLS Geschäfts Bericht 2012


Stammhausrechnung Jahresrechnung der BLS AG

Bilanz 2012

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen Finanzanlagen Beteiligungen Darlehen an Konzerngesellschaften Sonstige Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Rückstellungen Total Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Fondsrechnungen Langfristige Rückstellungen Total Langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Allgemeine Reserve Reserve aus Kapitaleinlage Statutarische Reserven Reserven für eigene Aktien Freie Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresgewinn Total Eigenkapital Total Passiven

94

BLS Geschäfts Bericht 2012

30 887

24 211

16 312 13 776

5 610 12 982

1 662 3 128 38 198 19 332 123 295

7 594 600 36 854 16 535 104 386

1 016 546

1 011 623

163 689 17 750 14 543 15 442 1 227 971 1 351 266

163 688 29 050 14 251 6 777 1 225 389 1 329 775

113 550

58 550

28 568 16 856

13 186 19 857

1 256 828 69 818 8 255 239 132

2 494 0 68 433 24 591 187 111

769 912 12 153 26 857 808 922 1 048 054

823 463 10 876 9 884 844 223 1 031 334

79 442

79 442

95 159 24 037 21 083 1 772 76 759

95 159 24 037 20 053 1 476 73 055

189 4 772 303 213 1 351 266

70 5 149 298 441 1 329 775


Stammhausrechnung

Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zu Gunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS AG ist an diversen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um kleinere Tarifgemeinschaften / ­verbünde, Kooperationen sowie Arbeitsgemeinschaften, die der Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Solidarhaftung der Gruppenmitglieder infolge der MwSt-Gruppenbesteuerung Der MwSt­Gruppenbesteuerung der BLS AG angeschlossen sind die BLS Netz AG, die BLS Cargo AG, die Busland AG und die BLS­Stiftung. Die einzelnen Gruppenmitglieder haften solidarisch für die MwSt­Verpflichtungen. Abweichungen vom Grundsatz der Stetigkeit in der Bewertung Mit Inkrafttreten der Bahnreform 2 und der RöVE (Revision der Erlasse über den öffentlichen Verkehr) auf den 1. Januar 2010 wird die bisherige Steuerbefreiung auf die konzessionierte Tätigkeit beschränkt. Somit werden Einkünfte von Liegenschaften, die keine notwendige Beziehung zur konzessionierten Tätigkeit haben, rückwirkend ab Steuerperiode 2010 der steuerbaren Sparte zugerechnet. Um spätere Steuerlasten zu reduzieren, durften die nicht betrieblichen Liegenschaften steuerneutral auf den ursprünglichen Anschaffungswert aufgewertet werden. Der Ertrag von CHF 3,8 Mio. aus der Aufwertung dieser Liegenschaften wurden dem Nebenertrag zugewiesen. Abweichungen vom Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung Mit der Einführung des neuen SAP­Systems wurde der Kontenplan angepasst. Die aktuellen Werte sind nach dem neuen Kontenrahmen gegliedert, die Vorjahreszahlen wurden unverändert übernommen. Bei nachfolgenden Geschäftsvorfällen haben sich im Vergleich zum Vorjahr Änderungen in der Darstellung ergeben: • Forderungen aus Kreditkartenverkäufen werden im Berichtsjahr unter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten ausgewiesen, im Vorjahr wurden diese Forderungen unter sonstigen kurzfristigen Forderungen gegenüber Dritten erfasst. • Entschädigungen für Überlassung von Rollmaterial werden im Berichtsjahr unter den Nebenerträgen ausgewiesen, im Vorjahr wurden diese unter Leistungen für Dritte dargestellt. • Kosten für Personalausbildung und Temporärpersonal werden im aktuellen Jahr unter Personalaufwand ausgewiesen. Im Vorjahr wurden diese Kosten unter Betriebsleistungen von Dritten erfasst.

Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Mögliche Folgekosten von älterem Rollmaterial mit asbesthaltigen Installationen

Verpfändete Aktiven

2 000

2 000

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht 1 1

Ab 1.1.2010 ist das Rollmaterial aus dem Pfandobjekt herausgelöst (siehe Bundesgesetz über die Bahnreform 2).

95

BLS Geschäfts Bericht 2012

sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen


Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Zugrundeliegende Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch: Obligation Schiffsbetrieb 22. August 1913

828

Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

828

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Zweckgebundene Flüssige Mittel Zweckgebundene Wertschriften

4 428 11 565

Brandversicherungswerte der Sachanlagen

6 293 11 336

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Anlagen, exkl. Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden) Schiffe (Feuer­ und Kaskoschäden)

126 511 227 690 1 227 829 97 129

Deckungssummen der Sach- und Haftpflichtversicherungen

108 807 227 690 1 199 014 97 129

in 1000 CHF

31.12.2012 31.12.2011 Deckungssumme Sachversicherung je Ereignis für BLS AG, BLS Netz AG und BLS Cargo AG Deckungssumme Haftpflichtversicherung pro Jahr für BLS AG, BLS Netz AG und BLS Cargo AG

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen

100 000

100 000

300 000

300 000

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Abrechnungssaldi Rückstellungen Entgangene Zinsen Pensionskasse ex RM

96

BLS Geschäfts Bericht 2012

3 407 17 094 20

112 18 094 400


Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG

Aufgenommene Anleihen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Kassenscheine (Privatplatzierungen): 2004 – 2014 Zinssatz 2.875 % 2006 – 2012 Zinssatz 2.625 % 2006 – 2013 Zinssatz 2.875 % 2006 – 2015 Zinssatz 2.750 % 2006 – 2016 Zinssatz 2.750 % 2007 – 2017 Zinssatz 3.000 % 2007 – 2022 Zinssatz 3.200 % 2008 – 2013 Zinssatz 3.125 % 2008 – 2013 Zinssatz 3.150 % 2008 – 2015 Zinssatz 3.220 % 2008 – 2020 Zinssatz 3.500 % 2010 – 2030 Zinssatz 2.500 % 2011 – 2024 Zinssatz 1.620 % 2011 – 2021 Zinssatz 1.420 % 2012 – 2032 Zinssatz 1.428 % Total

15 000 0 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000 100 000 100 000 25 000 25 000 465 000

Verbesserung des Ergebnisses

15 000 20 000 25 000 20 000 20 000 30 000 20 000 20 000 20 000 25 000 20 000 100 000 100 000 25 000 0 460 000

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Auflösung von stillen Reserven

2 953

5 003

Eigene Aktien

in 1000 CHF

Bestand 1.1.2011 Käufe Verkäufe Auflösung Wertberichtigung Bestand 31.12.2011 Käufe Bildung Wertberichtigung Bestand 31.12.2012

1 027 086 Stück zu durchschnittlich CHF 1.02 412 908 Stück zu durchschnittlich CHF 0.91 − 367 958 Stück zu durchschnittlich CHF 1.32

1 049 378 − 486 95 1 036 297 – 233 1 100

1 072 036 Stück zu durchschnittlich CHF 0.97 394 710 Stück zu durchschnittlich CHF 0.75 1 466 746 Stück zu durchschnittlich CHF 0.75

Bedeutende Aktionäre

nominell in CHF

Kapitalanteil

31.12.2012

in % 31.12.2011

in %

Kanton Bern Schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) Nicht stimmberechtigte Aktien (eigene, Dispo Banken, nicht umgetauschte) Natürliche und juristische Personen Andere Kantone, Gemeinden Total

44 290 504 17 240 608

55,75 44 290 504 21,70 17 240 608

55,75 21,70

6 032 849 5 048 681 6 829 694 79 442 336

7,59 6 216 405 6,36 4 853 989 8,60 6 840 830 100,00 79 442 336

7,83 6,11 8,61 100,0

Die Namenaktien der BLS AG mit einem Nominalwert von je CHF 1 sind seit dem 30. Juni 2006 an der BX Berne eXchange kotiert (Valor 2.588.916).

97

BLS Geschäfts Bericht 2012


Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Transparenz bei den Vergütungen und Beteiligungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung (Art. 663bbis und 663c OR) Vergütungen Verwaltungsrat

in CHF 2012

2011

Sozial­ Ver­ leistungen gütungen Anteil BLS Dr. Rudolf Stämpfli1, Präsident Richard Burger, Vizepräsident Renate Amstutz Bettschart, Mitglied Lorenz Bösch, Mitglied (ab 15.5.2012) Jean Michel Cina1, Mitglied Barbara Egger­Jenzer1, Mitglied Rolf Escher, Mitglied (bis 15.5.2012) Dr. Max Gsell, Mitglied Josef Küttel, Mitglied Dr. Hans Werder, Mitglied Total 1

70 900 45 300 25 600 15 550 24 700 32 900 16 500 46 900 39 950 41 500 359 800

0 1 275 1 424 870 0 977 416 1 410 2 328 1 129 9 829

Die Zahlung erfolgte ganz oder teilweise an den Arbeitgeber. Die aufgeführten Verwaltungsratsmitglieder sind auch Mitglieder des Verwaltungsrats der BLS Netz AG. Der Entschädigungsanteil der BLS Netz AG ist in den aufge­ führten Beträgen enthalten. Die BLS Netz AG vergütet der BLS AG dafür CHF 85 463 (CHF 95 234 im Geschäftsjahr 2011). Darlehen oder Kredite wurden keine gewährt, noch sind solche ausstehend.

Beteiligungen des Verwaltungsrats 31.12.2012 31.12.2011 Dr. Rudolf Stämpfli, Präsident Richard Burger, Vizepräsident Renate Amstutz Bettschart, Mitglied Rolf Escher, Mitglied (bis 15.5.2012) Lorenz Bösch, Mitglied (ab 15.5.2012) Dr. Max Gsell, Mitglied Josef Küttel, Mitglied Dr. Hans Werder, Mitglied Total Es bestehen keine Wandel­ und Optionsrechte.

98

BLS Geschäfts Bericht 2012

8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien – 8 Aktien 8 Aktien – 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 8 Aktien 56 Aktien 56 Aktien

Sozial­ Ver­ leistungen gütungen Anteil BLS 73 000 43 000 29 000 0 26 000 31 000 29 000 49 000 43 150 27 835 350 985

0 1 155 1 639 0 0 756 479 1 738 2 531 788 9 086


Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG

Vergütungen Geschäftsleitung

in CHF Total Variable Grundlohn Vergütung 1 Entlöhnung

Sozial­ leistungen Anteil BLS

2011 Bernard Guillelmon, Vorsitzender der Geschäftsleitung Total 10 Personen

364 412 2 368 051

98 000 413 900

462 412 2 781 951

73 294 440 743

2012 Bernard Guillelmon, Vorsitzender der Geschäftsleitung Total 11 Personen (insgesamt 8.7 Jahresvollzeitstellen)

367 499 2 193 759

106 000 466 500

473 499 2 637 259

75 800 420 901

1

Die variablen Lohnbestandteile beinhalten jeweils die im Berichtsjahr ausbezahlten Beträge. Darlehen oder Kredite wurden keine gewährt, noch sind solche ausstehend.

Beteiligungen Geschäftsleitung

Bernard Guillelmon, Vorsitzender Stephan Appenzeller, (der GL beigeordnet bis 31.3.2012) Reto Baumgartner, Leiter Finanzen Thomas Müller, (der GL beigeordnet bis 31.3.2012) Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur Total

31.12.2012

31.12.2011

80 Aktien – 1 000 Aktien – 200 Aktien 1 280 Aktien

80 Aktien 152 Aktien 1 000 Aktien 288 Aktien 200 Aktien 1 720 Aktien

Es bestehen keine Wandel­ und Optionsrechte.

Beteiligungsverzeichnis BLS AG

Beteiligungen ab 20 % BLS Cargo AG, Bern; Transportunternehmen BLS Cargo Italia S.r.l., Domodossola, Transportunternehmen BLS Cargo Deutschland GmbH, Weil am Rhein; Transportunternehmen Busland AG, Burgdorf; Transportunternehmen BLS Netz AG, Bern; Infrastrukturunternehmen RAlpin AG, Olten; Transportunternehmen Trasse Schweiz AG, Bern; Interessengesellschaft 1

V = vollkonsolidierte Gesellschaften E = Gesellschaften nach der Equity­Methode konsolidiert

99

BLS Geschäfts Bericht 2012

in 1000 CHF / EUR Beteiligung Beteiligung Aktien­ BLS AG in % BLS AG in % kapital 31.12.2012 31.12.2011

Gesell­ schafts­ form1

CHF 60 000

52,0

52,0

V

EUR 50

100,0

100,0

V

EUR 50

100,0

100,0

V

CHF 1 418 CHF 387 970 CHF 4 530 CHF 100

85,8 33,4 33,1 25,0

85,7 33,4 33,1 25,0

V V E E


Stammhausrechnung Anhang zur Jahresrechnung der BLS AG Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäftsbereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretens­ wahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungs­ rates zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken reduziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risikoanalyse erlaubt im Zusammenspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­ Case­Szenarien. Subventionsrechtliche Prüfung durch das BAV Gemäss Art. 37 des Personenbeförderungsgesetz (PBG) haben die Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Beiträge oder Darlehen erhalten, die Jahresrechnung zur Prüfung und Genehmigung der Aufsichts­ behörde einzureichen. Das Bundsamt für Verkehr (BAV) hat diese geprüft und mit Schreiben vom 5. April 2013 genehmigt. Antrag des Verwaltungsrates über die Verwendung des Bilanzgewinns

in 1000 CHF 2012

2011

Jahresgewinn Vortrag aus Vorjahr Zur Verfügung der Generalversammlung

4 772 189 4 961

5 149 70 5 219

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den verbleibenden Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Zuweisung an statutarische Reserven Zuweisung an freie Reserven Vortrag auf neue Rechnung Total Antrag des Verwaltungsrates

954 4 000 7 4 961

1 030 4 000 189 5 219

100

BLS Geschäfts Bericht 2012


Stammhausrechnung Bericht der Revisionsstelle

Ernst & Young AG Belpstrasse 23 Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 58 286 61 11 Fax +41 58 286 68 18 www.ey.com/ch

An die Generalversammlung der BLS AG, Bern

Bern, 16. April 2013

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der BLS AG, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang / Seiten 93 bis 100 für das am 31. Dezember 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass

101

BLS Geschäfts Bericht 2012


Stammhausrechnung Bericht der Revisionsstelle

2

die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG

Roland Ruprecht

Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

102

BLS Geschäfts Bericht 2012

Andreas Oester

Zugelassener Revisionsexperte


Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der BLS Netz AG Erfolgsrechnung 2012

in 1000 CHF 2012

2011

Abgeltungen Infrastrukturbenützung Nebenerträge Leistungen für Dritte Miet­ und Pachterträge Eigenleistungen für Halb­ und Fertigfabrikate Eigenleistungen für Investitionen Total Betriebsertrag

235 034 71 062 4 431 6 833 8 905 371 32 088 358 723

230 534 72 693 2 150 13 504 8 807 933 29 084 357 705

Materialaufwand Miete Betriebsleistungen von Dritten 1 Energie Versicherungen Gebühren, Abgaben, Lizenzen Fremdleistungen für den Unterhalt Werbung, PR Verwaltungskosten Abschreibungen Sach­ und immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand

10 992 2 981 127 042 21 215 4 651 12 146 3 370 231 23 221 152 022 357 870

8 390 156 146 080 21 068 2 505 10 756 3 216 154 19 859 149 836 362 020

853 284

− 4 315 4 484

− 1 131

− 231

7

− 62

125 − 93 33

327 − 194 133

39

71

Betriebsergebnis Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Verlust aus Ausbuchung / Veräusserung von Anlagevermögen Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis Jahresgewinn 1

Anteil Personalleistungen von BLS AG: 85 804 (2012) 86 794 (2011)

Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Jahresrechnung sind geringfügige Differenzen möglich.

103

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften Jahresrechnung der BLS Netz AG

Bilanz 2012

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen

80 401

50 529

10 045 18 652

10 101 17 537

2 4 344 17 224 4 093 134 760

1 923 5 690 18 437 6 839 111 056

Sachanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen

3 526 281 182 3 526 463

3 554 224 1 235 3 555 459

Total Aktiven

3 661 224

3 666 515

31 297 189

17 476 95

377 13 752 45 616

710 7 577 25 858

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total Langfristiges Fremdkapital

2 945 350 220 2 945 570

2 966 455 4 203 2 970 658

Total Fremdkapital

2 991 185

2 996 516

387 970

387 970

408 281 621

337 281 621

39 670 038

71 669 999

3 661 224

3 666 515

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Konzerngesellschaften Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten Passive Rechnungsabgrenzungen Total Kurzfristiges Fremdkapital

Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Allgemeine Reserve Reserve aus Kapitaleinlage Bilanzgewinn Jahresgewinn Total Eigenkapital Total Passiven

104

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zu Gunsten Dritter Solidarhaftung einfache Gesellschaften Die BLS Netz AG ist an diversen einfachen Gesellschaften mit Solidarhaftung beteiligt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Kooperationen sowie Arbeitsgemeinschaften, die der Abwicklung von zeitlich befristeten Projekten dienen. Solidarhaftung der Gruppenmitglieder infolge der MwSt-Gruppenbesteuerung Die BLS Netz AG ist bezüglich Mehrwertsteuer der Gruppenbesteuerung der BLS Gruppe angeschlossen. Die Gruppenmitglieder gelten zusammen gegenüber der Steuerverwaltung als ein Steuerpflichtiger. Gemäss Mehrwertsteuerverordnung haftet jede an der Gruppenbesteuerung beteiligte Gesellschaft mit dem Steuerpflichtigen (Gruppenträger) solidarisch für sämtliche von der Gruppe geschuldeten Steuern. Abweichungen vom Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung Mit der Einführung des neuen SAP­Systems wurde der Kontenplan angepasst. Die aktuellen Werte sind nach dem neuen Kontenrahmen gegliedert, die Vorjahreszahlen wurden unverändert übernommen. Bei nachfolgeden Geschäftsvorfällen haben sich im Vergleich zum Vorjahr Änderungen in der Darstellung ergeben: • Erträge für sonstige Leistungen innerhalb des Konzerns werden im Berichtsjahr unter Nebenerträgen erfasst, im Vorjahr wurden diese Erträge unter Leistungen für Dritte ausgewiesen. • Konzerninterner Mietaufwand wird im aktuellen Jahr unter Miete ausgewiesen, im Vorjahr wurde dieser Aufwand unter Betriebs­ leistungen von Dritten erfasst. • Konzerninterner Verwaltungsaufwand wird im Berichtsjahr unter Verwaltungskosten, im Vorjahr unter Betriebsleistungen von Dritten ausgewiesen.

Eventualverpflichtungen

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

NEAT Werk Achse Lötschberg; Restarbeiten

5 021

14 275

Die Eventualverpflichtungen für Ausgaben aus dem NEAT Werk Achse Lötschberg werden vollständig durch den Bund getragen.

Investitionsrechnung, gemäss Artikel 3, Absatz 2 der Verordnung des UVEK über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen

1.1.2011 – 31.12.2011

Rechnungen Dritte

Eigen­ leistungen

Anlagengruppen gemäss Anlagenspiegel zum Beispiel Grundstücke und Bauten Oberbau / Unterbau Fahrleitung / Sicherungsanlagen Fahrzeuge / Schiffe Übrige Sachanlagen Anlagen im Bau Total

14 683 47 737 41 497 2 062 9 068 123 115 170

2 812 10 983 10 666 1 456 3 160 7 29 084

105

BLS Geschäfts Bericht 2012

in 1000 CHF

Total

Erfolgs­ rechnung (Aufwand)

Anlagen­ rechnung (Aktivierung)

Anlagen in Bau (Saldo)

Total

17 495 58 720 52 163 3 519 12 228 130 144 253

14 3 0 431 8 0 456

1 293 2 050 1 286 284 113 0 5 026

0 0 0 0 0 138 771 138 771

1 307 2 053 1 286 715 121 138 771 144 253


Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG Investitionsrechnung, gemäss Artikel 3, Absatz 2 der Verordnung des UVEK über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen

in 1000 CHF

1.1.2012 – 31.12.2012

Rechnungen Dritte

Eigen­ leistungen

Total

Erfolgs­ rechnung (Aufwand)

Anlagen­ rechnung (Aktivierung)

Anlagen in Bau (Saldo)

Total

Anlagengruppen gemäss Anlagenspiegel zum Beispiel Grundstücke und Bauten Oberbau / Unterbau Fahrleitung / Sicherungsanlagen Fahrzeuge / Schiffe Übrige Sachanlagen Anlagen im Bau Total

9 507 79 062 16 038 9 658 20 604 1 701 136 570

716 18 805 7 436 507 4 623 0 32 087

10 223 97 866 23 475 10 165 25 228 1 701 168 658

41 384 1 109 40 0 575

22 12 749 4 351 516 0 5 650

0 0 0 0 0 162 433 162 433

63 396 750 4 460 556 162 433 168 658

Anlagespiegel BLS Netz AG

in 1000 CHF Fahr­ leitung / Sicherungs­ anlagen

Fahrzeuge / Schiffe

Übrige Sachanlagen

Anlagen im Bau

243 680 2 728 279 1 141 215 22 12 749 − 2 310 − 411 − 7 988

114 153 4 351 − 3 514

370 665 516 − 1 087

233 253 162 433 – 963

0 4 831 245 0 168 083 0 − 16 274

0

0

– 40 637

0

− 41 823

0

− 41 823

11 542 – 321 888

− 88 869

0

0

0

0

Grundstücke und Bauten

Oberbau/ Unterbau

An­ zahlungen

Total

Software

Total

Anschaffungswert Stand 1.1.2012 Zugänge Abgänge Investitions­ beiträge Um­ buchungen 1 Stand 31.12.2012

0

− 1 186

0

4 561

43 800

350 854

245 953 2 770 494 1 484 830

4 957 4 836 202 71 168 155 − 73 − 16 347

126 532

48 206

265 216

0 4 941 231

4 956 4 946 187

47 237

96 991

0

0 1 277 021

3 722 1 280 743

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2012 planmässige Abschrei­ bungen

82 537

572 060

4 684

60 233

76 456

5 749

3 775

0

0

150 897

1 125

152 022

Abgänge

− 1 512

−2

− 7 867

− 2 714

− 874

0

0

− 12 969

− 73

− 13 042

436

0

69 501

– 2 665

– 67 272

0

0

0

0

0

86 146

632 291

616 286

47 607

32 620

0

0 1 414 950

4 774 1 419 724

161 143 2 156 219

663 019

66 916

273 674

233 253

0 3 554 224

1 235 3 555 459

159 807 2 138 203

868 544

78 925

15 586

265 216

0 3 526 281

182 3 526 463

Um­ buchungen 1 Stand 31.12.2012 Nettobuchwert am 1.1.2012 Nettobuchwert am 31.12.2012 1

478 196

Mit der Einführung des neuen SAP­Systems wurden Anlagen der Anlagekategorie «Übrige Sachanlagen» anderen Anlagekategorien zugewiesen und entsprechend umgebucht.

106

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG

Verpfändete Aktiven

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Sachanlagen mit Eisenbahnpfandrecht

sämtliche sämtliche Anlagen Anlagen

Zugrundeliegende Verbindlichkeiten

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Verpflichtungen gemäss Eisenbahnpfandbuch Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944 Darlehen Art. 56 EBG (BN, GBS, SEZ) 1962

6 506 13 000

Aktiven mit Verfügungsbeschränkung

6 506 13 000

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Zweckgebundene Flüssige Mittel

23 869

Brandversicherungswerte der Sachanlagen

17 834

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Anlagen, exkl. Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Gebäude (Feuer­ und Elementarschäden) Rollmaterial (Feuer­ und Kaskoschäden)

4 309 366 281 178 119 742

Deckungssummen der Sach- und Haftpflichtversicherungen

4 248 513 281 178 104 210

in 1000 CHF

31.12.2012 31.12.2011 Deckungssumme Sachversicherung je Ereignis für BLS AG, BLS Netz AG und BLS Cargo AG Deckungssumme Haftpflichtversicherung pro Jahr für BLS AG, BLS Netz AG und BLS Cargo AG Aufgenommene Anleihen

100 000

100 000

300 000

300 000

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Elektrifikationsanleihen aus den Jahren 1923, 1932 und 1944

107

BLS Geschäfts Bericht 2012

6 506

6 506


Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der BLS Netz AG

Bedeutende Aktionäre

in 1000 CHF 31.12.2012 nominell in CHF

Kapitalanteil Schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) Kanton Bern BLS AG Schweizerische Bundesbahnen SBB Total

194 183 64 015 129 582 190 387 970

31.12.2011 nominell in % in CHF 50,05 16,50 33,40 0,05 100,0

194 183 64 015 129 582 190 387 970

in % 50,05 16,50 33,40 0,05 100,0

Das Aktienkapital der BLS Netz AG ist eingeteilt in 387 970 Namenaktien mit einem Nominalwert von je CHF 1 000.

Risikomanagement Die BLS verfügt über ein Risikomanagementsystem, mit welchem sie regelmässig die grössten strategischen und operativen Risiken erfasst, entsprechende Massnahmen erarbeitet und damit die Risiken minimiert. Basis dazu ist ein eigens auf die BLS zugeschnittener Risikokatalog, aus welchem die Geschäftsbereiche und Stabsabteilungen die für sie relevanten Risiken herausarbeiten. Die Risiken werden bezüglich ihrer Eintretens­ wahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmasses beurteilt und in einem Bericht zuhanden des Verwaltungsrates zusammengefasst. Mit geeigneten Massnahmen zum Vermindern der Bruttorisiken reduziert das Management der BLS mögliche ungeplante Aufwendungen. Die regelmässig durchgeführte Risikoanalyse erlaubt im Zusam­ menspiel mit der strategischen Finanzplanung die Darstellung fundierter Best­ und Worst­Case­Szenarien.

Subventionsrechtliche Prüfung durch das BAV Gemäss Art. 37 des Personenbeförderungsgesetz (PBG) haben die Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Beiträge oder Darlehen erhalten, die Jahresrechnung zur Prüfung und Genehmigung der Aufsichts­ behörde einzureichen. Das Bundsamt für Verkehr (BAV) hat diese geprüft und mit Schreiben vom 5. April 2013 genehmigt.

Antrag des Verwaltungsrats über die Verwendung des Bilanzgewinns

in 1000 CHF 2012

2011

Jahresgewinn Vortrag aus Vorjahr Bilanzgewinn

39 0 39

71 0 71

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Zuweisung an spezialgesetzliche Reserven gem. Art. 67 EBG Total Antrag des Verwaltungsrats

39 39

71 71

108

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der BLS Cargo AG Erfolgsrechnung 2012

in 1000 CHF 2012

2011

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen Übriger Betriebsertrag Total Betriebsertrag

156 784 12 697 169 481

153 232 26 170 179 402

Personalaufwand Einkauf Infrastrukturbenützung Leistungseinkauf Dritte Produktionsaufwand Übriger Betriebsaufwand Abschreibungen Sach­ und immaterielle Anlagen Total Betriebsaufwand Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

10 452 47 985 43 605 39 632 21 862 7 854 171 390 − 1 909

11 228 51 702 42 141 40 651 21 503 7 977 175 202 4 200

Finanzertrag Finanzaufwand Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand Betriebsergebnis vor Steuern (EBT)

97 − 1 797 2 003 − 113 − 1 719

82 − 3 646 5 552 − 6 453 − 265

Steuern Jahresverlust

− 128 − 1 847

− 218 − 483

109

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften Jahresrechnung der BLS Cargo AG

Bilanz 2012

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Sonstige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen

12 704

19 125

10 082 14 445

10 799 18 506

1 234 418 4 353 43 236

1 204 1 351 14 223 65 208

112 049

119 052

159 121 6 0 112 335 155 571

159 122 8 411 119 752 184 960

0

5 000

13 771 17 706

9 921 17 843

2 208 35 16 877 50 597

2 559 0 21 360 56 683

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total Langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital

10 000 6 047 16 047 66 644

32 000 5 503 37 503 94 186

Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Freie Reserven Bilanzverlust Vortrag Jahresverlust Total Eigenkapital Total Passiven

60 000 2 563 34 800

60 000 2 563 34 800

− 6 589 − 1 847 88 927 155 571

− 6 106 − 483 90 774 184 960

Sachanlagen Finanzanlagen Beteiligungen Darlehen Konzerngesellschaften Sonstige Finanzanlagen Immaterielle Anlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven Passiven Kurzfristige Finanzverbindlicheiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Passive Rechnungsabgrenzungen Total Kurzfristiges Fremdkapital

110

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der BLS Cargo AG Brandversicherungswerte der Sachanlagen Für die Sachanlagen besteht eine Haft­ pflicht­, Sach­ und Maschinenkaskoversi­ cherung, welche sich auf sämtliche Ge­ sellschaften des BLS Konzerns erstreckt. Die Versicherungsdeckung wird dabei unabhängig von der Schadensursache (Haftpflicht, Unterbruch, Unfall etc.) auf die Limite von CHF 100 Mio. pro Ereignis festgelegt. Darin eingeschlossen sind auch die Ansprüche aus Brandschäden. Das Rollmaterial wird zum Zeitwert (Neu­ anschaffungswert abzüglich Abschrei­ bungen für die bisherige Nutzung) ent­ schädigt. Mangels in der Police definierter Brand­ versicherungswerte werden für nachste­ hende Sachanlagegruppen die Anschaf­

fungswerte aufgeführt, welche als Anhaltspunkte für die Wiederbeschaf­ fung gelten können.

Erläuterung zum Finanzaufwand Die BLS Cargo beteiligt sich anteilsmäs­ sig an den Kosten für die Amortisation und Verzinsung des Darlehens der Pensi­ onskasse Symova, welches für die De­ ckung der Verbindlichkeiten im Bereich Altersvorsorge durch die BLS AG aufge­ nommen wurde. Die Annuität zulasten der BLS Cargo von TCHF 1081 (Vorjahr: TCHF 1067) wurde im Finanzaufwand verbucht. Sofern der Bund und der Kanton Bern die entsprechenden Verbindlichkeiten der BLS AG gesamthaft übernehmen, entfällt auch der Anteil der BLS Cargo AG.

Brandversicherungswerte der Sachanlagen 31.12.2012 31.12.2012 in 1000 CHF in 1000 CHF Lokomotiven, inkl. Ersatzstücken

183 033

182 593

Aktionariat Prozent­ 31.12.2012 31.12.2011 anteil in 1000 CHF in 1000 CHF BLS AG

52,0 %

31 200

31 200

DB Schweiz Holding AG

45,0 %

27 000

27 000

3,0 %

1 800

1 800

60 000

60 000

31.12.2012 in CHF

31.12.2011 in CHF

p. m.

p. m.

Aktienkapital nominell in 1000 EUR

Prozent­ anteil

BLS Cargo Italia S.r.l.

50

100 %

BLS Cargo Deutschland GmbH

50

100 %

IMT AG Total Solidarhaftung

Solidarhaftung aus Gruppenbesteuerung MWST Beteiligungen an Tochtergesellschaften

111

BLS Geschäfts Bericht 2012

Im Finanzaufwand sind Währungseffekte von TCHF – 301 enthalten.

Risikobeurteilung durch den Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung vom 20.9.2012 das Risikoprofil der Unter­ nehmung besprochen und für wesentli­ che Risiken entsprechende Massnahmen beschlossen.

Verbindlichkeiten Pensionskasse Die Verbindlichkeiten gegenüber der Pen­ sionskasse beträgt per 31.12.2012 TCHF 105 für Beiträge Dezember 2012. Diese wurden am 7.1.2013 beglichen.


Tochtergesellschaften

Jahresrechnung der Busland AG Erfolgsrechnung 2012

in 1000 CHF 2012

2011

Verkehrserlöse Abgeltungen Nebenerlöse Personenverkehr Gewinne aus Veräusserungen Anlagen Sonstige Erträge Erlösminderungen Total Betriebsertrag

3 913 9 010 2 406 79 833 – 51 16 191

3 688 7 492 2 346 0 1 001 50 14 577

Waren­ und Materialaufwand Personalaufwand Miete Unterhalt und Ersatz Infrastruktur Unterhalt und Ersatz Fahrzeuge Versicherungen Gebühren und Abgaben Energieaufwand Verwaltungs­ und Informatikaufwand Werbeaufwand und Markenrechte übriger Betriebsaufwand Abschreibungen Total Betriebsaufwand

1 980 9 304 262 305 1 025 154 367 39 627 215 62 1 623 15 963

1 665 8 857 482 133 982 155 295 29 246 104 8 1 437 14 393

228

183

4 – 133 – 129

5 – 166 – 161

Betriebsergebnis vor Steuern

99

23

Steuern Jahresgewinn

–5 94

1 24

Betriebsergebnis vor Finanzerfolg und Steuern Finanzertrag Finanzaufwand Finanzerfolg

Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Jahresrechnung sind geringfügige Differenzen möglich.

112

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften Jahresrechnung der Busland AG

Bilanz 2012

in 1000 CHF 31.12.2012 31.12.2011

Aktiven Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Sonstige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten Warenvorräte und angefangene Arbeiten Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Sachanlagen Total Anlagevermögen Total Aktiven

5 751

2 163

906 422

399 327

639 278 1 103 9 099

549 170 689 4 296

11 782 11 782 20 880

6 852 6 852 11 148

2 900

0

Passiven Kurzfristige Finanzverbindlicheiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten gegenüber Nahestehenden Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten Passive Rechnungsabgrenzungen Total kurzfristiges Fremdkapital

5 330 149

372 110

207 1 915 10 501

221 1 468 2 171

Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Total Langfristiges Fremdkapital Total Fremdkapital

7 900 436 8 336 18 837

6 450 578 7 028 9 199

1 418

1 418

508 0

508 0

24 94 2 044 20 880

0 24 1 950 11 148

Aktienkapital Allgemeine gesetzliche Reserven Allgemein Reserve Freie Reserven Bilanzgewinn Vortrag Jahresgewinn Total Eigenkapital Total Passiven

Aus der Rundung der Werte in den Tabellen der Jahresrechnung sind geringfügige Differenzen möglich.

113

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften

Anhang zur Jahresrechnung der Busland AG Nachfolgend sind jene Einzelrubriken gem. Art. 663b OR aufgeführt, bei denen Angaben zum Jahresabschluss unserer Unterneh­ mung zwecks erhöhter Transparenz und besserer Einsicht in die Vermögenslage relevant sind. in 1000 CHF

2012

2011

keine

keine

– 1 Namenschuldbrief im 1. Rang: beco Berner Wirtschaft

450

450

– 2 Namenschuldbriefe im 1. Rang: EK Affoltern

700

700

– 1 Namenschuldbrief im 2. Rang: EK Affoltern

300

300

1 450

1 450

700

700

Total Grundpfandrechte nominell

2 150

2 150

Buchwert Liegenschaften Langnau (Terrain, Werkstattgebäude, Einstellhalle)

1 838

2 015

Buchwert Umbauten Depot Pulverweg, Burgdorf

931

1 060

Bestand Darlehen seco (Bau Einstellhalle)

150

200

Bestand Festhypothek EK Affoltern (z. L. Liegenschaften Langnau)

600

600

Total grundpfandgesicherte Kredite

800

800

0

59

– Gebäude Langnau, Bäraugrundstrasse 2 + 6, ohne Land, Index 194

3 765

3 765

– Einrichtungen (ohne Fahrzeuge)

2 500

2 500

– Betriebshaftpflicht

20 000

20 000

– Sachversicherung

2 500

2 500

100 000

100 000

1 958

1 958

84

0

1

Gesamtbetrag der Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zu Gunsten Dritter

2

Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändeten oder abgetretenen Aktiven und Eigentumsvorbehalt:

– freie Namenschuldbriefe im Banktresor

Darlehen seco: Gemäss Darlehensvertrag vom 11. März 2005 gilt während der Laufzeit (2005 – 2015) ein Gewinnausschüttungsverbot. 3

Gesamtbetrag der nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten für Kursfahrzeuge (inkl. 8 % MwSt)

4

Brandversicherungswerte der Sachanlagen (Neuwerte)

5

Sach- und Haftpflichtversicherungen

– Motorfahrzeug­Flottenversicherung 6

Amtliche Werte der Liegenschaften (inkl. Land) – Langnau

7

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen – Symova

114

BLS Geschäfts Bericht 2012


Tochtergesellschaften Anhang zur Jahresrechnung der Busland AG

8 Angaben über die Durchführung einer Risikobeurteilung Die Busland AG verfügt über ein Risikomanagement­System. Die Risiken werden mittels einer strukturierten Analyse in einem Ri­ sikokatalog erfasst und auf ihre Eintretenswahrscheinlichkeit sowie ihre finanziellen Auswirkungen hin bewertet. Die Risiken wer­ den mittels Massnahmen vermindert, überwälzt oder von der Unternehmung selbst getragen. Der Verwaltungsrat überwacht das Risk Management konsequent und periodisch. 9 Abweichung vom Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung Mit der Einführung des neuen ERP Systems wurde der Kontenplan angepasst und dadurch die Vorjahreszahlen neu gegliedert, um die Vergleichbarkeit und Transparenz zu gewährleisten. Insbesondere wurde folgende Änderung im Vergleich zum Vorjahr vorge­ nommen: • Elimination der Erträge aus Eigenleistungen mit gleichzeitiger Verrechnung mit den Fremdleistungen 10 Übrige Angaben Libero-Tarifverbund: Mit verschiedenen anderen Transportunternehmen bildet die Busland AG die einfache Gesellschaft Integraler Tarifverbund Libero. Diese verfolgt den Zweck, innerhalb des Verbundgebiets dem Fahrgast die freie Wahl der Verkehrsmittel mit einem einheitlichen und transparenten Tarifsystem zu ermöglichen. Nachtliniengesellschaft NLG: Gemeinsam mit acht weiteren Transportunternehmungen bildet die Busland AG die Nachtlinien gesellschaft. Diese bezweckt die Koordination öffentlicher Verkehrslinien mit Bussen ab Mitternacht in der weiteren Region Bern ausserhalb des Grundangebotes. Die Gesellschaft beauftragt ihre Gesellschafter mit der Durchführung des Nachtlinienbetriebs, or­ ganisiert die Finanzierung und den Marktauftritt und ist Ansprechpartnerin gegenüber Dritten.

115

BLS Geschäfts Bericht 2012


MUTZ-Meilensteine Von der Ausschreibung im Juni 2009 bis zum Roll­out des ersten Zuges vergingen nicht einmal drei Jahre. März 2010

Zuschlag an Stadler Rail

Mai 2011

Baubeginn des ersten Wagens

20. März 2012 Roll­Out bei Stadler Rail in Erlen 4. Sept. 2012

Roll­in und Zugstaufe in Bern

19. Sept. 2012 5.52 Uhr: Erster Einsatz mit Fahrgästen, ab Belp auf der S 3 / S 31 9. Dez. 2012

Der Mutz wird fahr­ planmässig auf der S 1 eingesetzt


Chronik 2012

Januar

1. / 5. – 7. 1. 2012

4. 5. 2012

Wegen Lawinengefahr muss die Strasse von Gampel nach Goppenstein gesperrt werden. Der Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein kann nur als Notverlad mit beschränk­ ter Kapazität geführt werden.

Zertifizierung: In der ersten Maiwoche 2012 fand das Aufrechterhaltungsaudit ISO 9001 (Qualitätszertifizierung ge­ samte BLS) sowie ISO 14001 (Umwelt­ zertifizierung Werkstätten der Bahn­ produktion) statt.

7 / 8. 1. 2012 Ski Weltcup Adelboden: Bahn und Bus bringen die Zuschauer direkt ans Chuenisbärgli. Februar

9. 2. 2012 Die BLS schliesst mit DB Autozug GmbH einen Vertrag ab: Ab 5. März fährt sie jährlich rund 240 Autoreise­ züge durch die Schweiz. März

20. 3. 2012 MUTZ: Roll­out des ersten BLS­Doppel­ stocktriebzuges von Stadler Rail im Werk in Erlen TG. 31. 3. 2012 BLS Schifffahrt: Rund 2500 Besucher am Tag der offenen Werft in Thun. April

6. 4. 2012 BLS Schifffahrt: Beginn der neuen Schiffsaison mit ausgebautem und optimiertem Angebot. 17. 4. 2012 Kundenumfrage: Die Zufriedenheit der Kunden ist im Vergleich zur letzten Befragung um 4.2 Prozentpunkte gestiegen. 20. 4. 2012 Rosshäusern: Spatenstich zum Doppel­ spurausbau Rosshäusern – Mauss mit neuem Rosshäuserntunnel. Mai

Juni

5. 6. 2012 Gotthardsperre: Wegen eines Felsstur­ zes wird die Gotthardstrecke gesperrt. Der meiste Güterverkehr wird über die Lötschbergachse umgeleitet. In den darauf folgenden vier Wochen be­ wältigten die BLS und die BLS Cargo ein Rekordvolumen an zusätzlichem Güterverkehr über die Lötschberg­ Simplon­Strecke: Die Spitze wurde am 12. Juni mit 113 Güterzügen und 148 255 Bruttotonnen erreicht. 7. 6. 2012 SCB: Die BLS AG unterschreibt Kooper­ ationsvertrag und wird Goldsponsor des Eishockeyclubs SC Bern. 13. 6. 2012 Der Verwaltungsrat wählt Michael Pohle zum Leiter Unternehmens­ steuerung der BLS AG. 15. 6. 2012 Unbewachte Bahnübergänge: Im Rahmen des Sanierungsprogrammes von ungesicherten Bahnübergängen können bei Boltigen im Simmental sechs unbewachte Bahnübergänge durch eine Unterführung und einen neuen Flurweg ersetzt werden. 30. 6. 2012 Umbau Reisezentrum: Im Bahnhof Langnau wird ein neues Reisezentrum als Ersatz für das bisherige eröffnet. Neu wurden auch Räumlichkeiten für das Zug­ und Lokpersonal geschaffen. Juli

2. 5. 2012

3. 7. 2012

Bahnhof Utzenstorf: Im Rahmen der Modernisierung des Bahnhofes Utzenstorf wird eines der ältesten mechanischen Stellwerke der BLS ausser Betrieb genommen.

Kostensenkungsmassnahmen: Die BLS kommuniziert, dass sie bis Ende Jahr CHF 12 Mio. sparen muss, um das Budget 2012 einhalten zu können.


November

2. 7. 2012 (bis 28. 7. 2012)

1. 11. 2012

Streckenunterbruch: Die SBB saniert die Bahnstrecke im Entlebuch, die BLS ersetzt alle S­Bahn und RegioExpress­ Züge auf dem Abschnitt Wolhusen – Trubschachen durch Busse.

Daniel Lauterburg wird neuer Ge­ schäftsführer bei der Busland AG. Er ersetzt Peter Friedli, der nach vier Jahren das Unternehmen verlässt. Gleichzeitig präsentiert die BLS­ Tochterfirma 16 neue Fahrzeuge.

9. 7. 2012 Autoverlad: Die BLS will die Zukunft des Autoverlads sichern und ergreift Massnahmen, unter anderem zur Kostensenkung und Optimierung der Zugsauslastung. August

14. 8. 2012 Gipfelsturm: Die BLS gibt das Kosten­ senkungs­ und Effizienzsteigerungs­ programm «Gipfelsturm» bekannt. In den Jahren 2013 bis 2015 will die BLS ihre Kosten nachhaltig um CHF 50 Mio. senken. September

4. 9. 2012 Roll­in: Der neue BLS­Doppelstockzug MUTZ wird in der Werkstatt Bern Aebimatt begrüsst und getauft. 6. 9. 2012 Angebotsreduktion: Der Kanton Bern beschliesst Anpassungen beim Fahr­ plan 2013, punktuell fallen schwach frequentierte Verbindungen weg. 18. 9. 2012 ETCS Level 1: BLS investiert bis 2015 CHF 28 Mio. in modernes Zugsiche­ rungssystem 19. 9. 2012 Doppelstockzug: Erste fahrplanmässige Fahrt mit dem neuen Doppelstockzug MUTZ auf der S31 um 5.52 Uhr ab Belp. Oktober

26. 10. 2012 Bilanz Schifffahrt: Die BLS kann eine positive Bilanz bei der Schifffahrt ziehen: Die Frequenzen steigerten sich per Ende 2012 auf den Oberländer Seen um 15 Prozent auf über eine Million Passagiere. Die Schifffahrt bleibt aber weiterhin tief in den roten Zahlen wegen rückwirkend verteilten Erträgen aus den GA­Einnahmen.

14. 11. 2012 Mitte November legt erneut ein Fels­ abbruch auf der Gotthardachse die Strecke lahm. Die Gotthardstrecke bleibt für den Schienenverkehr für mehrere Tage gesperrt. Die Auswirkun­ gen auf BLS Cargo und die Bahnpro­ duktion sind erneut massiv und der Güterverkehr wird soweit möglich über die Lötschbergachse umgeleitet. Dezember

4. 12. 2012 Der neue BLS­Doppelstockzug MUTZ verkehrt fahrplanmässig auf der S1 zwischen Thun und Freiburg / Fribourg. Damit hat die fahrplanmässige Inbetriebnahme der 28 neuen Züge begonnen. Diese dauert bis Ende 2014. 9. 12. 2012 Die BLS betreibt den Lötschbergbasis­ tunnel seit fünf Jahren fahrplanmässig. Rund 160 000 Züge durchfuhren den NEAT­Basistunnel in dieser Zeitspanne. Aufgrund des permanenten Wachs­ tums des Personen­ und Güterverkehrs auf der Achse sind Engpässe absehbar. Die BLS setzt sich für einen Ausbau des zu zwei Dritteln nur einspurigen Basistunnels ein. 23. 12. 2012 Der erste RegioExpress Brig – Spiez – Bern fährt am frühen Morgen kurz vor Goppenstein in einen Lawinenkegel und entgleist. Verletzt wird niemand. Die Strecke Goppenstein – Brig bleibt bis am Folgetag gesperrt. 31. 12. 2012 Das Dampfschiff Blümlisalp kehrt am Silvesterabend zurück ins Eigentum der BLS.


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Realisation Unternehmenskommunikation BLS AG, Bern Konzeption/Gestaltung hilda design matters, Z체rich Redaktion Klarkom AG, Bern Fotografie Portr채ts Unternehmenskommunikation BLS AG, Bern Fotografie MUTZ Scanderbeg Sauer Photography, Z체rich Druck RITZ AG Print und Media, Bern


BLS AG Genfergasse 11 3001 Bern Schweiz Telefon +41 (0)58 327 27 27 www.bls.ch


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