Kundenmagazin
Sommer 2012
Streifzug Der Dosto-Bauer Peter Spuhler 端ber BLS, Zugfahren und Leidenschaft ab Seite 6
Das Thuner Lebensgef端hl erwandern ab Seite 10
Zeit haben zwischen Rubigen und M端nsingen ab Seite 40
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(UKROXQJ OLHJW VR QDKH In nur einer Stunde erreichen Sie ab Bahnhof Thun das Heidadorf. Erleben Sie hier bei uns in Visperterminen das perfekte Zusammenspiel zwischen Natur, Genuss und Kultur. Entdecken Sie unsere Ausflugsideen rund um diese Themen (z.B. eine Weinwanderung mit einer Degustation in der lokalen St. Jodernkellerei) auf www.heidadorf.ch Willkommen bei uns im Oberwallis - Wir freuen uns auf Sie!
Heidadorf Tourismus, DLZ, CH-3932 Visperterminen T: +41 (0)27 948 00 48, www.heidadorf.ch
EDITORIAL
INHALTSVERZEICHNIS
Neue Angebote für Thuner Nachtschwärmer ab Seite 16
3 Editorial / Inhaltsverzeichnis 4 News
Liebe Leserin, lieber Leser
6 Interview: Peter Spuhler, Unternehmer, Nationalrat 10 Reportage: Stadtspaziergang in Thun
Das Titelbild beweist es: Der Durchbruch ist geschafft! Mit dem Roll-out des ersten der 28 bestellten Doppelstöcker am 20. März hat eine neue Epoche für die BLS begonnen: Modernes Rollmaterial für die Zukunft ist im Anzug, Rollmaterial, das den heutigen Ansprüchen der Fahrgäste entspricht, das mithilft, das erwartete Nachfragewachstum auf den wichtigsten Strecken der S-Bahn Bern aufzunehmen. Die Doppelstöcker bieten mehr Platz, um unsere Fahrgäste von zu Hause an den Arbeitsplatz, in die Schule oder in die Freizeit und zurück zu bringen. Über Sprachgrenzen hinweg, Stadt und Land verbindend.
16 Thema: Neue Moonliner-Angebote ab Thun 23 Fahrgastporträt: Martin Walch 24 Blickpunkt: Reisezentrum Bern 27 Poster zum Herausnehmen 28 BLS-Streckennetz 31 Gastrotipp: Lunch-Schiff auf dem Thunersee 34 Unterhaltung / Leserbriefe 37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? 39 Ausflugstipp: Warum Köniz den Wakkerpreis erhalten hat
Doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Doppelstöcker mit dem heutigen Halbstundentakt zwischen Thun und Bern bzw. Fribourg an die Kapazitätsgrenzen kommen. Der Viertelstundentakt im Aaretal zwischen Bern und Münsingen muss höchste Priorität haben, wozu ein drittes Gleis bis Münsingen nötig ist. Wir setzen alles daran, damit nach dem Rollmaterial auch bei der Infrastruktur der Durchbruch gelingt.
40 Wandertipp: Zeit haben zwischen Rubigen und Münsingen 43 Familientipp: Fahrt auf einer Kindereisenbahn 44 Freizeit 46 Mitarbeiterporträt: Theres Hofmann, Schiffsführerin 49 BLS-Shop 50 Event- und Kulturagenda
Zurück zur Gegenwart – auch sie hat ihre schönen Seiten. Das Aaretal mit dem End- bzw. Anfangspunkt in Thun ist besonders im Sommer immer wieder einen Ausflug wert. Die im «Streifzug» vorgestellten Wanderund Ausflugstipps zeigen, wie die warme Jahreszeit rundum zu geniessen ist. Und erst recht wird beim Ausflug mit der BLS-Schifffahrt Berner Oberland auf dem Thuner- und Brienzersee der beschleunigte Alltag schnell zum entschleunigten Ferientag.
52 Inside BLS: Linksverkehr 54 Broschürenbestellung / Impressum 55 Endstation: Bänz Friedli Peter Spuhler im Interview ab Seite 6
Die Frau mit dem Schiffsfahrervirus ab Seite 46
Steigen Sie ein zu sommerlichen Streifzügen, um Beliebtes zu erleben und Neues zu entdecken. Herzliche Grüsse
Wandertipp: Zeit haben zwischen Rubigen und Münsingen ab Seite 40
Andreas Willich Leiter Personenverkehr und Mitglied der Geschäftsleitung der BLS AG 3
( 1Der erste BLS-Doppelstöcker ist da.
Die Präsentation des ersten von insgesamt 28 BLS-Doppelstock-Triebzügen am 20. März in Erlen (TG) war für die BLS ein historischer Moment. Dank dieser neuen Fahrzeuge werden den Fahrgästen auf den Linien S1, S3, S31 und S6 der S-Bahn Bern mehr Platz und Komfort zur Verfügung stehen. Die Züge mit einem Auftragsvolumen von 494 Millionen Franken werden von der Firma Stadler Rail in Altenrhein (SG) gefertigt und bis Ende 2014 ausgeliefert. Das erste Fahrzeug wurde in nur neun Monaten gebaut und hat die ersten Testfahrten in der Ostschweiz erfolgreich bestanden. Ein zweites Fahrzeug ist bereits zu Testzwecken im Raum Bern unterwegs. Nach der offiziellen Übergabe des ersten Doppelstöckers an die BLS im September sind Testfahrten mit Fahrgästen auf den Linien S31 und S3 vorgesehen. Mit 335 Sitz- (davon 61 in der 1. Klasse) und 110 Stehplätzen bieten die Doppelstöcker viel Platz und Komfort. Niederflureinstiege mit Schiebetritten, Klimatisierung, Boden- und Seitenwandheizung, moderne optische und akustische Fahrgastinformation, Videoüberwachung, zwei Toiletten (eine davon rollstuhlgängig), Rollstuhlplätze in beiden Wagenklassen, Steckdosen in der 1. Klasse sowie Abfallbehälter auch am Sitzplatz zeichnen die neuen Fahrzeuge aus. www.bls.ch/dosto
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Totalunterbruch im Entlebuch
Mehr Komfort am Bahnhof Mülenen
Vom 2. Juli bis 19. August ist die Bahnstrecke zwischen Trubschachen und Wolhusen ganz unterbrochen, und Bahnersatzbusse bringen die Reisenden im Halbstundentakt an ihr Ziel. Die S2 wird bis Trubschachen verlängert; auf den Abschnitten Bern–Langnau und Wolhusen– Luzern gibt es keine Fahrplanänderungen. www.bls.ch/entlebuch
In Mülenen, dem Hauptumsteigeort für die Niesenbahn, werden zwischen März und Dezember 2012 die beiden Aussenperrons erhöht, auf 220 Meter verlängert und mit einer überdachten Rampe erschlossen. Gleichzeitig wird eine Technikkabine gebaut, das Bahnhofgebäude saniert und die Park+Ride-Anlage auf 16 Plätze erweitert. www.bls.ch/infrastruktur
Zufriedenere Fahrgäste
Die BLS hat im Herbst 2011 wiederum eine Kundenzufriedenheitsumfrage in ihren Zügen durchgeführt. Auf den 25 Bahnlinien wurden dabei 11 325 Fragebogen verteilt, der Rücklauf betrug 30,1 Prozent. Mit 75,1 von 100 möglichen Punkten konnte die Kundenzufriedenheit gegenüber 2008 um erfreuliche 5,9 Prozent gesteigert werden. Zu diesem positiven Resultat haben alle vier Bahnbereiche S-Bahn Bern, S-Bahn Luzern, Regio und RegioExpress beigetragen. www.bls.ch/kundenumfrage
Bahnhof Burgistein wird moderner
Die BLS wird SCB-Goldsponsor
Die BLS modernisiert in den kommenden zwei Jahren den Bahnhof Burgistein und investiert dabei rund 25 Millionen Franken. Kernelemente sind die komplett neu erstellten Aussenperrons mit behindertengerechten Zugängen, die Erweiterung der Park+Ride- und der Bike+RideAnlagen sowie der Neubau eines Technikgebäudes auf dem Landi-Areal. Die Bauarbeiten starten im Juni 2012 und dauern bis Mitte 2014. www.bls.ch/infrastruktur
Die Spieler des SC Bern werben ab der kommenden Saison für die BLS. Der Kooperationsvertrag sieht ein fünfjähriges Engagement als einer der fünf SCB-Goldsponsoren vor. Beide Partner – bekannte und beliebte Institutionen Berns – bewegen viel: die BLS Menschen und Güter, der SCB die Herzen und Emotionen. Damit wird auch die Zusammenarbeit verstärkt, fährt doch schon heute die BLS die Fans zu den Auswärtsspielen in Biel, Langnau und Fribourg. www.bls.ch
BLS Cargo: Marktposition gestärkt
Moonliner bis ins Simmental
BLS Cargo hat 2011 die Verkehrsleistung gesteigert, die Marktposition gestärkt und sich zur führenden Bahn im Transit durch die Schweiz entwickelt. Konkret: Unter dem Strich resultierte ein nahezu ausgeglichenes Unternehmensergebnis. In einem schwierigen Umfeld gelang es BLS Cargo, mit einem Marktanteil von 43 Prozent die Marktführerschaft im Transitverkehr auf der Schiene durch die Schweiz zu übernehmen. Die BLS Cargo entwickelt das erfolgreiche Geschäftsmodell konsequent weiter und zeigt sich für die Zukunft gut gerüstet. www.blscargo.ch
Seit Anfang Mai 2012 verkehren sechs neue Linien des Moonliners ab Thun in die Agglomeration, um den Thunersee und bis ins Simmental. Die bestehende Linie M15a wird bis Jassbach verlängert. Neu fahren die Busse für Nachtschwärmer von Thun aus u. a. nach Wimmis, Zweisimmen, Lenk i.S. (M26) und Lerchenfeld, Uetendorf, Seftigen (M28). Die Busse fahren ein- oder zweimal pro Wochenendnacht. Siehe auch Beitrag Seite 16. www.moonliner.ch/thun
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INTERVIEW
«Mit dem Auftrag der BLS können wir Arbeitsplätze in der Schweiz halten.» Peter Spuhler
Interview
Peter Spuhler Unternehmer, Nationalrat
Text: Giovanni Leardini und Peter Bader Fotos: Anita Vozza
«Wer schnelles Geld machen will, sollte keine Züge verkaufen.» Mit seiner Firma Stadler Rail baut er derzeit die 28 neuen BLS-Doppelstöcker: SVP-Nationalrat und Unternehmer Peter Spuhler über die Leiden eines Unternehmers, sein Verhältnis zur BLS und abenteuerliche Zugfahrten in Osteuropa.
Streifzug: Herr Spuhler, Sie haben einmal gesagt, ein Unternehmer müsse leiden können. Wann haben Sie zuletzt gelitten? Peter Spuhler: Ein guter Unternehmer muss Leidenschaft an den Tag legen, in allen Facetten des Wortes. Dazu gehört eben auch das Leiden. Derzeit leidet das Portemonnaie der Schweizer Unternehmer unter dem starken Franken. Und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern.
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Das beschert Ihnen schlaflose Nächte? In jedem Fall spüre ich die Verantwortung, die ich gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe. Wir wollen das, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, bewahren. Von den insgesamt 4500 Mitarbeitern sind derzeit knapp zwei Drittel in der Schweiz beschäftigt. Diesen Anteil angesichts der Europäischen Währungskrise und des starken Frankens zu halten, wird anspruchsvoll werden. Wir kämpfen dagegen mit Kostensenkungen und Innovationen. Wenn aber die Untergrenze des
Schweizerfrankens gegenüber dem Euro auf lange Sicht nicht einmal auf 1.20 gehalten werden kann, kommt es natürlich schon zur Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Muss ein guter Unternehmer vor allem starke Nerven haben? Ja, ich denke schon. Es braucht eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, man sollte nicht derjenige sein, der den Kopf als erster verliert. Für gute und schnelle Entscheide in schwierigen Momenten braucht es einen kühlen Kopf. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Das Wichtigste ist Glaubwürdigkeit. Was man von den anderen erwartet, muss man selber auch vorleben. Zudem lege ich Wert darauf, in Entscheidungsprozessen möglichst viele Meinungen anzuhören und einzubeziehen. Dann aber muss man klare und eventuell auch harte Entscheidungen treffen. Es gibt nichts Schlimmeres als Führungspersonen, die sich nicht festlegen können.
Über was haben Sie sich in der letzten Zeit am meisten gefreut? Über unsere Produkte, die sich im Alltag bewähren. Wir haben bald 2000 Züge gebaut, die auf der ganzen Welt im Einsatz sind. Das macht mich stolz. Besondere Freude macht mir im Moment unser Doppelstock-Triebzug «Kiss», von dem wir schon 133 Stück in vier europäische Länder verkauft haben. Davon dürfen wir nun auch 28 für die BLS bauen, mit einer Option auf weitere 32. Das ist ein sehr wichtiger Auftrag, der uns für die Zukunft mehr Planungssicherheit gibt. Damit können wir Arbeitsplätze und technisches Know-how in der Schweiz halten. Was zeichnet den neuen Doppelstöcker aus? Es ist ein ausgesprochen leistungsfähiger Zug, der den Passagieren viel Komfort und vor allem viel Platz bietet. Letzteres ist gerade für einen Doppelstöcker nicht selbstverständlich. Indem wir auf die Verlegung der Heizkanäle verzichtet haben und stattdessen mit einer Art Bodenheizung arbeiten, konnten wir Platz für die Passagiere gewinnen. Das sorgt auch im Oberdeck für grosszügige Platzverhältnisse. Was verbindet Sie mit der BLS? Wir arbeiten seit mehreren Jahren für die BLS. Wir haben 13 Gelenktriebwagen für die damalige Regionalverkehr Mittelland AG gebaut, welche heute bei der S-Bahn Luzern im Einsatz sind. Zudem haben wir kleinere Rangierloks für BLS-Infrastruktur hergestellt. Mit CEO Bernard Guillelmon verbindet mich auch eine persönliche Freundschaft. Hilft das bei der Auftragsvergabe? Nein, heute sind die Ausschreibungen so transparent, da nützt die beste Freundschaft nichts. Da geht es nur um Leistungen und Fakten. Ich freue mich auch deshalb für die BLS arbeiten zu können, weil ich sie für eine innovative Unternehmung halte. Sie wird in Zukunft noch viel bewegen, da ist es umso schöner, dass wir dabei sein können. Wollten Sie als Bub eigentlich Lokführer werden? Nein. Ich wollte immer schon Unternehmer werden. Ich komme aus einfachen Verhältnissen – mein Vater war Koch – und hatte Glück, dass ich als junger Mann die Stadler Fahrzeuge AG übernehmen konnte. Ohne die Unterstützung der Thurgauer Kantonalbank hätte ich das allerdings nicht geschafft. Sie hat mir den gesamten Kaufbetrag als Kredit zur Verfügung gestellt. So wurde ich mit knapp 30 Jahren Unternehmer und hatte dafür anfangs Schulden in Millionenhöhe. Der Berufswunsch Unternehmer ist für einen Jugendlichen eher ungewöhnlich. Als Unternehmer sind einem keine engen Grenzen gesetzt. Mit Innovation und guten Strategien kann man sehr viel aus eigener Kraft erreichen. Ich wollte nicht Vorgaben eines Chefs umsetzen, sondern lieber selber mit dem Team zusammen bestimmen, wo’s lang geht. Das hat mich immer fasziniert.
Auch die Aussicht auf Wohlstand? Nein, ganz ehrlich: Geld braucht man, um etwas Neues aufzubauen, es ist das Werkzeug des Unternehmers. Das gilt jedenfalls für den Bereich, in dem ich arbeite. Wenn man schnelles Geld machen will, sollte man keine Züge bauen. Als Nationalliga-B-Eishockeyspieler waren Sie ein Teamplayer. Wie passt das zu den Ambitionen, Chef eines Unternehmens werden zu wollen? Ja gut, in den meisten Mannschaften, in denen ich gespielt habe, war ich der Captain. Aber in jedem Unternehmen braucht es gute und funktionierende Teamarbeit, die Zeit der Alleinherrscher ist vorbei. Es ist mir wichtig, die Mitarbeiter von meinen Ideen zu überzeugen und sie mitzunehmen. Ohnehin bin ich als Betriebswirtschafter gerade in meiner Branche auf die Spezialisten angewiesen. Ich kann zwar technische Innovationen anregen, umsetzen müssen sie aber die Ingenieure. Sie kamen also eher zufällig in die öV-Branche. Heisst das, Sie könnten heute auch CEO einer Bank sein? Nein, eher nicht. Ich habe als junger Mann in einer Bank gearbeitet und dort gemerkt, dass mich der Bau von Maschinen, Anlagen oder eben Fahrzeugen viel mehr fasziniert. Ich wollte ein handfestes Produkt verkaufen, etwas zum Anfassen, etwas Nachhaltiges. Ergeben sich aus Ihrem Mandat als Nationalrat Vorteile für Sie als Unternehmer? Nein, im Gegenteil. In den Ausschreibungsverfahren steht man als bekannte Person noch mehr im Fokus der
Peter Spuhlers Ausflugstipp Immer zum Ende der Sommersession macht sich eine Gruppe von rund 30 Parlamentariern quer durch alle Parteien auf den Weg nach Thun. Dort angekommen, besteigen sie ein BLS-Schiff und lassen die Session mit einer dreistündigen Rundfahrt auf dem See und einem Nachtessen ausklingen. Für Peter Spuhler eine ideale Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen: «Der Ausblick auf dem See ist herrlich und das Essen gut. Man ist weg vom Alltag und kann für einen Moment abschalten.» Genau deshalb empfiehlt der Unternehmer und SVP-Nationalrat Thun und den See für einen Besuch. Hin- und Rückreise Mit der Bahn nach Thun. Bevor man dort ein Schiff besteigt, kann man einen Rundgang durch die Stadt machen (siehe dazu auch Reportage Seite 10). Mehr Informationen zu Fahrten und Events auf dem Thunersee finden sich unter
» www.bls.ch/schiff 7
Ausflüge für Familien ins Berner Oberland und ins Wallis.
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Tolle Familienausflüge für jedes Wetter: unterhaltsame Themenwege, rasante Abfahrten auf der Rodelbahn oder mit dem Trottibike und viele weitere Ausflugstipps unter www.loetschberger.ch/familien
INTERVIEW
Mittel- und Osteuropa, um das neue Konzept bekannt zu machen. Ich kann mich an eine abenteuerliche Fahrt im Nachtzug von Danzig nach Krakau quer durch Polen erinnern. Es war die Zeit des politischen Umbruchs in Osteuropa, man konnte neue Länder und Kulturen kennen lernen, fühlte sich als Pionier und Entdecker. Es war eine spannende Zeit. Nationalrat, Unternehmer, Familienvater: Wie geht das alles zusammen? Durch gute Organisation und fünf, sechs Wochen Ferien im Jahr, in denen wir abschalten und viel Sport treiben, im Winter Ski fahren oder im Sommer tauchen. Aber klar: Auch in den Ferien muss ich mich täglich während einer Stunde dem Unternehmen widmen. Das gibt Ärger mit der Familie? Nein, nein. Meine Frau ist Unternehmerin, sie muss in den Ferien ja selber auch arbeiten.
Öffentlichkeit. Und wenn mal irgendwo etwas schief läuft, wird das gerade wegen meiner «Prominenz» noch schneller zum Thema. War es für Sie als Unternehmer auch schon ein Nachteil, Mitglied der SVP zu sein, die nicht als Förderin des öffentlichen Verkehrs bekannt ist? Es ist lustig: Als ich 1999 in den Nationalrat gewählt wurde, verliefen die öV-Diskussionen entlang der Parteigrenzen: die Linken für den öffentlichen, die Rechten für den Individualverkehr. Diesen Graben gibt es heute meines Erachtens nicht mehr. Es ist auch jedem «rechten» Politiker klar, dass Ballungsräume wie Zürich oder Bern ohne eine funktionierende S-Bahn verkehrstechnisch kollabieren würden. Oder dass es durchaus sinnvoll sein kann, Güter auf der Schiene zu transportieren. Zudem weiche ich ja in verschiedenen Fragen immer wieder mal von der Parteilinie ab. Meiner Glaubwürdigkeit als Unternehmer hat meine Parteizugehörigkeit noch nie geschadet. Sind Sie selber ein Bahnfahrer? Selbstverständlich, wenn ich kann und es sinnvoll ist, nehme ich die Bahn. Verlässlichkeit und Zeitersparnis geben im Alltag oft den Ausschlag dazu. Und privat reise ich mit meiner Familie etwa mit dem Glacier Express oder mit der Rhätischen Bahn ins Engadin. Erinnern Sie sich an spezielle Bahnerlebnisse? Als wir den Gelenktriebwagen-Prototyp entwickelt hatten, fuhren wir während Monaten kreuz und quer durch
Unternehmer und Politiker Peter Spuhler, 53, aufgewachsen in Spanien und der Schweiz, absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaft an der Hochschule St. Gallen (HSG). 1989 übernahm er die Stadler Fahrzeuge AG mit ihren 20 Mitarbeitenden und baute sie bis heute zum international tätigen Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail mit rund 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Auf Anfang Jahr gab er die Leitung von Stadler Rail Schweiz ab, weil er sich auf die Führung der Gesamtgruppe konzentrieren will. Seit 1999 sitzt er überdies für die SVP des Kantons Thurgau im Nationalrat. Neben diversen Verwaltungsratsmandaten ist er auch Mitglied beim Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (LITRA). Früher war er aktiver Eishockeyspieler beim damaligen Grasshopper Club Zürich in der Nationalliga B, heute ist er Vizepräsident der ZSC Lions. Spuhler ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
» www.peter-spuhler.ch 9
REPORTAGE
Reportage
Stadtspaziergang in Thun
Text: Regula Tanner Fotos: Thun Tourismus
Thun ist ein Lebensgefühl. Malerische Gassen und Uferpromenaden an See und Aare, die Schlösser Thun und Schloss Schadau, das Kleist-Inseli und ein Strandbad mit Blick auf die Alpen: Ein Stadtspaziergang in Thun lässt echte Ferienstimmung aufkommen.
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Nein, jetzt bitte nicht diesen Satz. Diesen Satz, den gefühlte fünfzig Prozent der Schweizer Männer sagen, wenn es um Thun geht: «Da war ich im Militär.» Mit Verlaub, aber Thun ist mehr als der älteste Waffenplatz der Schweiz und elf Kilometer Panzerpisten. Thun ist Zähringerstadt. Dunkelgrüne Aare. Verspielte Läden. Schwäne auf dem Mühleplatz. Strandbad mit Aussicht auf Berge. Konzerte im Schloss. Kleist auf der Insel. Thun ist ein Lebensgefühl.
Beginnen wir am Bahnhof. Hier kriegt man Lust, gleich eines der wartenden Schiffe zu besteigen und eine Rundfahrt auf dem Thunersee zu unternehmen. Auf diesem herrlichen, von Bergen umrahmten See, der diesen Sommer ein Meer ist. Doch davon später. Vorerst lassen wir die stolzen BLS-Schiffe und das Stadtzentrum hinter uns und gehen auf die Landzunge Richtung «Oberes Inseli» hinaus.
10.30 Uhr, Kunstmuseum: Kunst an der Aare Jetzt geht es wieder Thun zu, dieser «Stadt der Alpen», die mit ihren 43 500 Einwohnern momentan die elftgrösste Stadt der Schweiz ist. Wir schreiten über eine alte Holzbrücke, unter uns tost die Aare durch die offenen Schleusen, wir gehen weiter, über eine neuere Brücke, bis wir am Aarequai und schliesslich beim Thunerhof sind. Einst war dieses historische Gebäude ein Grandhotel, das erste Luxushotel von Thun. Seit 1949 birgt es die Kunstsammlung der Stadt: Werke bedeutender Kleinmeister, Schweizer Kunst der Klassischen Moderne und Pop-Art sowie Arbeiten von regionalen Künstlern. Jährlich gibt es im Kunstmuseum Thun fünf bis sechs grosse Ausstellungen zu sehen. Es bietet auch jungen Künstlern eine Plattform. Im Projektraum «enter» können sie ihr Tun in einem ersten Museumsauftritt vorstellen. Anschliessend lassen sich im Museumscafé auf der Terrasse des ehemaligen Grandhotels Kaffee und Kuchen vor einer prächtigen See-Berge-Kulisse geniessen.
Immer einen Spaziergang wert: Der Aarequai in Thun verbreitet mediterranes Flair.
9.50 Uhr, Kleist-Inseli: die Insel des Dichters Hier lebte einst der grosse Dichter Heinrich von Kleist, 1802 für zwei Monate und 1803 für ein paar Tage. «Jetzt leb ich auf einer Insel in der Aare», schrieb er an seine Schwester Ulrike, «am Ausfluss des Thuner Sees, recht eingeschlossen von Alpen, eine Viertel Meile von der Stadt.» Kleist hegte den Plan, in Thun Bauer zu werden, doch aufgrund der unstabilen politischen Lage kam er wieder davon ab. Im Frühjahr 2011 wurde die Insel zu Ehren des Dichters umgetauft und trägt nun offiziell den Namen «KleistInseli». Betreten kann man die Insel zwar nicht, sie befindet sich in privaten Händen. Doch wenn man zu der Brücke geht, die zur Insel führt, und durch das grosse Eisentor späht, glaubt man, den Dichter ein wenig zu spüren. Hier schrieb er an seinen Dramen «Der zerbrochene Krug» und «Robert Guiskard». Letzteres soll er später aus lauter Unzufriedenheit in Paris verbrannt haben.
11.30 Uhr, Aarequai: Spazieren mit Blick auf die Berge Nach Kunst und Kaffee braucht der Körper ein bisschen Bewegung. Wo? Auf dem Aarequai natürlich! Er liegt direkt vor dem Kunstmuseum und erstreckt sich der «Inneren Aare» entlang, vom stattlichen Thuner Rathaus bis zur Schiffstation Hünibach. An sonnigen Tagen lockt dieser Weg mit Aussicht auf Wasser und Berge unzählige Spaziergänger, Velofahrer und Inline-Skater an – Achtung, an Wochenenden ist Fahrverbot. Wir gehen eine Weile stadtauswärts, vorbei an einer Entenmutter, die ihre Kinderschar ausführt, und zwei Schwänen, die ihre Hälse einer alten Dame mit Brot entgegen recken. Dann machen wir kehrt. Ein Mann radelt mit seinem Velo-Glacestand vorbei und grüsst gutgelaunt, wir schreiten wieder stadteinwärts und biegen in die Obere Hauptgasse ein. 11
Gleis
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Einsteigen – zurücklehnen – geniessen –
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REPORTAGE
Zu Fuss gut erreichbar: das Schloss Thun (links), die Altstadt (Mitte oben), das Kunstmuseum (Mitte unten) und das Schloss Schadau (rechts).
12.05 Uhr, Schloss Thun: Wahrzeichen der Stadt Jetzt wollen wir zum Schloss, dem Wahrzeichen von Thun, das hoch über der Stadt thront. Der beste Weg dorthin führt über die gedeckte Kirchtreppe, die im Jahre 1818 erbaut wurde und Stufen aus Alpenkalkplatten hat. Ihre Begehung ist ein wahres Fitnesstraining! Doch die Mühe lohnt sich, oben auf dem Schlossberg wird man belohnt, der Ausblick auf Stadt, See und Berge ist grandios. Das Schloss Thun wurde 1190 von Herzog Berchtold V von Zähringen an der Stelle der ritterlichen Burg erbaut. 1218 ging es an die Kyburger über. In den fünf grossen Sälen des Turmes ist das Historische Museum zu finden. Der Besuch lässt nahezu ritterliche Gefühle aufkommen. Das macht ihn besonders für Kinder attraktiv. Für diese gibt es einen Ritterpass zu lösen, der in den drei Thunersee-Schlössern Thun, Spiez und Oberhofen gültig ist. Mit ihm können sie in die Welt des Mittelalters eintauchen und sich, indem sie verschiedene Aufgaben lösen, zu Rittern ausbilden lassen. Also auf ins ritterliche Abenteuer! 13.15 Uhr, Altstadt: Katzen und Schokolade Die Eltern freuen sich vielleicht eher auf einen Gang durch die gemütliche Thuner Altstadt. Diese ist mehrheitlich im
12. Jahrhundert entstanden, in jener Zeit, als Berchtold V. von Zähringen das Schloss erbaute. Die Hochtrottoirs an der Oberen Hauptgasse sind eine architektonische Besonderheit. Doch nicht zuletzt sind es natürlich die vielen kleinen, lustigen, trendigen, verspielten und schrägen Läden, die zum Flanieren und Stöbern einladen. Da gibt es einen kurdischen Coiffeur und einen alteingesessenen Juwelier. Einen Laden, in dem sich alles um die Katze dreht, und einen Schokolade-Laden mit dem verführerischen Namen «zartbitter». Ein guter Tipp: genügend Zeit einberechnen! 15.20 Uhr, Schloss Schadau: ein Hochzeitsparadies Zurück zum Bahnhof. Doch die Schifffahrt muss noch warten. Zuerst geht es dem neuen Uferweg entlang, 700 Meter vom Thuner Bahnhof in die Schadau hinaus. Dort wartet wieder ein Schloss, ein wunderschönes, mit ebensolchem Park. Im Schloss Schadau befinden sich ein FeinschmeckerRestaurant, das Schweizerische Gastronomiemuseum und der Trausaal des Zivilstandskreises Oberland West. Kein Wunder, dass da gerne geheiratet wird! Das romantische Schloss mit englischer Parkanlage und Aussicht auf See und Berge ist schlichtweg einmalig.
Gut zu wissen Hin- und Rückreise: mit der Bahn nach/ab Thun. Kleist-Inseli: Das Kleist-Inseli ist direkt vom Bahnhof Thun aus zu erreichen: vorbei an Schiffländte und Busstation, auf die Landzunge Richtung See hinaus. Achtung: Man kann es nur vom Tor aus besichtigen. Kunstmuseum: Kunstmuseum Thun, Thunerhof, Hofstettenstrasse 14. Tel. +41 (0)33 225 84 20. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch 10 bis 19 Uhr, Montag geschlossen. www.kunstmuseumthun.ch Aarequai: Der Aarequai führt der «inneren Aare» entlang, vom Rathaus Thun bis zur Schiffstation Hünibach. Tipp: zu Fuss von Thun nach Hünibach (ca. 30 Min.), zurück mit dem Schiff. Schloss Thun: Schlossmuseum Thun, Schlossberg 1. Tel. +41 (0)33 223 20 01. Öffnungszeiten: April bis Oktober, täglich 10 bis 17 Uhr. www.schlossthun.ch
Schloss Schadau: Schloss Schadau, Seestrasse 45. Tel. +41 (0)33 222 25 00. www.schloss-schadau.ch Strandbad: Strandbad Thun, Strandbadweg 10. Tel. +41 (0)33 336 81 91 (während den Öffnungszeiten). Montag bis Freitag, 7 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag, 7 bis 19 Uhr; Juni bis August täglich 7 bis 20 Uhr, ab September täglich 7 bis 19 Uhr . www.strandbadthun.ch Thunerseespiele: Die «schönste Seebühne Europas» (in der Nähe des Strandbads Thun) präsentiert vom 10. Juli bis 30. August das Musical «Titanic». Weitere Infos: siehe Seiten 50/51 «Events». www.bls.ch/events Feierabendfahrt auf dem Thunersee: Vom 15. Mai bis am 15. September gibt es von Dienstag bis Samstag auf dem Schaufelraddampfer «Blümlisalp» Feierabendfahrten zu geniessen. Daneben gibt es viele weitere Kurs- und Extrafahrten auf dem Thunersee. www.bls.ch/schiff
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REPORTAGE
Wasser und Berge: links oben das Strandbad, darunter die Brücke beim Bonstettenpark und rechts das DS Blümlisalp, auch «Blüemlere» genannt.
16.05 Uhr, Bonstettenpark: Natur pur Wer nun noch nicht genug der Pärke hat, dem sei der Bonstettenpark empfohlen. Man kann ihn, wenn die Beine nun doch schon etwas müde sind, bequem mit dem Bus Richtung Gwatt erreichen (zum Beispiel Station Seewinkel). Der Park mit dem grossen Kinderspielplatz lädt mit seinen Wegen am Seeufer, durch Wiesen und ein Wäldchen, zum Verweilen in der Natur ein.
BLS-Schifffahrt Berner Oberland, lässt ihr Horn erklingen und löst sich langsam vom Steg. Unser Blick schweift auf Thun zurück. Das schöne Thun. Das gemütliche Thun. Auf das Thun, das eindeutig mehr ist als Militär.
17 Uhr, Strandbad: das grösste Freibad der Schweiz Auf dem Rückweg lohnt sich ein Abstecher ins Strandbad. Schliesslich gilt der Thuner «Strämu» mit seinen 50 000 Quadratmetern als das grösste Freibad der Schweiz. Und mit seiner prächtigen Sicht auf die Alpenkette ist er vermutlich auch das schönstgelegene Bad Europas. Also nichts wie los! Es warten je ein 50- und ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein 10-Meter-Sprungturm, eine 35 Meter lange Wasserrutschbahn, ein Kleinkinderbecken, eine Beachanlage für Volleyball und viel Grünfläche für Fussball. Und nicht zuletzt natürlich der herrliche See mit dem flach abfallenden Ufer.
Niederhorn: Mit Bus oder Schiff zur Beatenbucht, mit Standseil- und Gruppenumlaufbahn auf das Niederhorn. Es warten ein prächtiges Panorama, ein gemütliches Berghaus, schöne Wanderwege, ein Alpen-OL und ab Mittelstation der Gruppenumlaufbahn eine rasante Abfahrt mit dem Trotti-Bike nach Beatenberg.
17.55 Uhr, Seespiele: Wenn die Titanic im Thunersee versinkt Gleich neben dem Strandbad finden im Sommer die berühmten Thunerseespiele statt. Diesmal wird der See zum Meer: Auf dem Programm steht das Musical «Titanic». «Wir spielen nicht den Film nach», sagt uns Regisseur Max Sieber bei einem Kaffee. «Das amerikanische Musical existierte bereits vorher.» Unter anderem seien drei Liebesgeschichten Inhalt des Stücks, eine davon jene des Schweizer Auswanderer-Ehepaars Lehmann. Max Sieber freut sich, auf der «schönsten Seebühne Europas» tätig zu sein. Übrigens: Möchten Sie wissen, was den Fernseh- und Theaterregisseur sonst noch mit Thun verbindet? Genau! Er absolvierte hier die Rekrutenschule. 18.40 Uhr, Feierabendrundfahrt auf dem Thunersee Will jetzt noch jemand aufs Schiff? Aber ja doch! Im Thunersee gibt es schliesslich keine Eisberge. Nach diesem ausgiebigen Rundgang ist eine Feierabendfahrt genau das Richtige. Die «Blümlisalp», der stattliche Schaufelraddampfer der
Weitere Ausflugsideen rund um Thun
Beatushöhlen: Von der Schiffstation gelangt man über einen Wanderweg durch den Wald hinauf zu den Beatushöhlen. Dort geht es durch die vom Wasser geformten Grotten, vorbei an Wasserfällen und Tropfsteinformationen. Schloss Oberhofen: Die romantische Schlossanlage lädt zum Besuch. Das im Schloss untergebrachte Wohnmuseum mit Interieurs aus dem 16. bis 19. Jahrhundert vermittelt einen Einblick in die bernische Wohnkultur. Schlauchbootfahrt auf der Aare: Unter der Leitung eines ausgebildeten Rafting-Guides geht es im Schlauchboot von Thun nach Bern: durch eine abwechslungsreiche Flusslandschaft mit Ausblicken unter anderem auf die Berner Alpen und, als Krönung, auf die Bundeshauskuppel in Bern. Weitere Infos unter www.bls.ch/ausflug Karte zum Stadtspaziergang unter
» www.bls.ch/streifzug 15
THEMA
Thema
Neue MoonlinerAngebote ab Thun
Text: Peter Bader Fotos: Anita Vozza
Gute Nachrichten für Thuner Nachtschwärmer. In Thun kann man den Ausgang an Wochenenden jetzt noch ein bisschen mehr geniessen: Auf sechs neuen Moonliner-Linien bringen Busse Nachtschwärmer sicher nachhause – in die Agglomeration, in die Thunersee-Region und bis ins hinterste Simmental.
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Ganz zuhinterst in der «Chillounge» (siehe Bild) steht ein Töggeli-Kasten. Rot gegen Blau, die Bälle knallen gegen die Umrandung dieser kleinen Arena, die PlastikWürfel, mit denen man die Tore zählt, kleben aneinander – im Übermut kann ein Spieler schon mal sein Getränk ein bisschen zu schwungvoll in die dafür vorgesehenen Halterungen am Ende des Tischs stellen. Es ist
weit nach Mitternacht, in der Bar am Thuner Mühleplatz ist mächtig was los, junge Frauen und Männer trinken, lachen, reden und werfen sich verstohlene Blicke zu. Der 19-jährige Samuel legt einen Zweifränkler auf den Töggeli-Kasten. Er will mit seinem Kollegen Dominik die beiden Sieger der letzten Töggeli-Partie herausfordern. Die Sieger bleiben, die Herausforderer bezahlen das
Bahnhofplatz. Sie warten auf den Moonliner, der sie in etwas mehr als einer Stunde an die Lenk im Simmental bringen wird. Einmal im Monat, sagen die beiden 18-jährigen jungen Frauen, kämen sie nach Thun in den Ausgang. Früher sei das nur mithilfe der ChauffeurDienste der «sehr lieben» Mütter und Väter möglich gewesen. Oder dann haben sie den Heimweg auch schon mal per Autostopp bewältigt, woran ihre Eltern allerdings gar keine Freude gehabt hätten. «Für uns ist es super, dass es jetzt die neuen Moonliner-Linien gibt.» Mit dem Zug in den Ausgang und mit dem Bus zurück – davon profitierten in Thun bisher Nachtschwärmer auf der Achse Interlaken–Thun–Bern. Seit Anfang Mai sind nun viele dazu gekommen: Auf sechs neuen Linien bringen in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag Moonliner-Busse Fahrgäste in die Agglomeration Thun, in die Thunersee-Region und sogar bis ins hintere Simmental (siehe Kasten). Kostenpunkt: von fünf bis maximal 25 Franken pro Person und Fahrt.
Die neuen Linien im Überblick (Klammern = Abfahrtszeiten ab Thun Bahnhofplatz) • M23: Thun – Steffisburg (1.40 Uhr (verkehrt ab Steffisburg-Zulgbrücke als M15 nach Bern), 3.25 Uhr)
neue Spiel. So läuft das schon eine ganze Weile an diesem lauen Freitagabend, an dem viele auch draussen auf dem Mühleplatz sitzen, dem eigentlichen Zentrum des Thuner Nachtlebens. Geld für das letzte Bier Dominik und Samuel verlieren ihre Partie und können sich in Ruhe noch etwas zu trinken bestellen. Sie haben Zeit. Und auch noch Geld für ein letztes Bier. Früher sei das anders gewesen, erzählt der 21-jährige Dominik, da hätten sie die Kosten fürs Taxi im Ausgang immer mit einberechnen müssen. Jetzt ist der Weg nachhause billiger und genauso sicher. Um 1.40 Uhr werden die beiden aus Uebeschi am Thuner Bahnhof den Moonliner-Bus der Linie M27 nach Forst besteigen. Zwei Sunden später stehen auch die beiden CoiffeuseAuszubildenden Denise und Andrea auf dem Thuner
• M24: Thun – Goldiwil – Heiligenschwendi (1.40 Uhr) • M25: Thun – Hünibach – Hilterfingen – Oberhofen – Gunten – Sigriswil – Merligen (1.40 Uhr, 3.25 Uhr) • M26: Thun – Wimmis – Zweisimmen – Lenk i. S. (1.40 Uhr bis Thun-Buchegg, 3.25 Uhr bis Lenk i. S.) • M27: Thun – Allmendingen – Thierachern – Forst (1.40 Uhr, 3.25 Uhr bis Thun-Buchegg) • M28: Thun – Lerchenfeld – Uetendorf – Seftigen (1.40 Uhr)
» www.moonliner.ch/de/thun 17
ERHOLSAMER 3-GENERATIONENURLAUB IN GSTAAD
Die Gewinnerfamilie des 3-Generationen-Wettbe-
Über Auffahrt verbrachten die Wettbewerbsgewinner
werbs von Gstaad Saanenland Tourismus ver-
drei ruhige Tage in Gstaad. Am Donnerstag nach
brachte über Auffahrt drei erholsame Tage im Hotel
Ankunft fuhren sie zu sechst mit der Gondelbahn aufs
Arc-en-ciel. «Als wir vom Wettbewerb erfuhren,
Eggli, machten gemeinsam einen Spaziergang und
war für uns klar, dass wir mitmachen würden», sagt
genossen die Aussicht. Den zweiten Tag begannen
Simon Huber aus Gränichen. «Wir waren schon
sie mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel
einmal mit meinen Schwiegereltern in Urlaub und
Arc-en-ciel, spielten danach eine Partie Minigolf und
fanden das eine gute Sache.» Als dann der
besuchten am Nachmittag das Hallenbad. «Obwohl
Telefonanruf kam, dass Seraina und Simon Huber,
unsere Kinder eigentlich zu klein für einen Hotel-
ihre beiden Töchter Milena (2 Jahre) und Jonina
aufenthalt sind, war der Kurzurlaub superschön und
(5 Monate) und die Grosseltern Ursula und
entspannend», sagt Simon Huber. «Das Hotel ist sehr
Erich Blum als Hauptpreis einen 3-Generationen-
gut auf Kinder eingestellt, und Seraina und ich hatten
Aufenthalt in Gstaad gewonnen hatten, war die
in meinen Schwiegereltern ideale Babysitter, die uns
Freude gross. «Ich hatte den Wettbewerb zu diesem
immer wieder entlasteten und die ihrerseits die Zeit
Zeitpunkt schon fast vergessen», sagt Simon Huber.
genossen, die sie mit ihren Enkeln verbringen konnten.» Auch in Zukunft werde man sicher wieder einmal einen 3-Generationen-Urlaub in dieser Form machen.
WWW.GSTAAD.CH
Die Wettbewerbsgewinner Bis am 21. Juni konnten Familien in einer der beliebtesten Ferienregionen der Schweiz zu attraktiven Konditionen Ferien machen: Mit dem «3-GenerationenPackage» bezahlten nur die Eltern den vollen Preis, Grosseltern reisten für den halben Preis in die Ferien und Kinder bis 16 logierten gratis im eigenen Zimmer. Unter dem Titel «Mami, Papi, Grosi, Ätti, Max und ich» hatte Gstaad Saanenland Tourismus einen Wettbewerb veranstaltet. Hier sind die Gewinner: Hauptpreis: 3 Tage und 2 Nächte für 3 Generationen mit Halbpension im Hotel Arc-en-ciel Gstaad mit GSTAAD easyaccess card; Familie Seraina und Simon Huber, Gränichen Ausflugspacket: 1 «Familien-Ausflugs-ErlebnisPaket» mit Thermosflasche, Sackmesser, Feldstecher und Wanderbuch (offeriert von der BLS); Familie Christine und Christoph Schai, Niederlenz YB-Tickets: 6 Tickets für ein YB-Fussballspiel (offeriert von BSC Young Boys); Familie Caroline und Jan-Peer Viol, Kerzers Memory: je 1 Lötschberger Memory (offeriert von der BLS); Familie Rea und David Lehmann, Bern Familie Sandra und Reto Caminada, Diegten Familie Stefanie und Rolf Steiner, Oberrohrdorf Familie Doris und Karl Heinz Odermatt, Rain
THEMA
Der Mühleplatz ist das Zentrum des Thuner Nachtlebens.
Kostendeckungsgrad: 79 Prozent Damit geht in Thun eine Erfolgsgeschichte weiter, die 1997 in Bern begann. Damals wurde die Nachtliniengesellschaft Moonliner gegründet. Die Busland AG, ein Tochter-Unternehmen der BLS, ist als eine von neun Gesellschafterinnen daran beteiligt. Das Prinzip ist bis heute das Gleiche geblieben: Regionale Verkehrsbetriebe betreiben im Auft rag der Nachtliniengesellschaft die entsprechenden Linien. Im Fall von Thun sind dies die Busse der Verkehrsbetriebe STI. Ab 2007 verkehrten die Busse auch in der Region Biel-Solothurn, ab 2008 in der Region Interlaken.
«Dankbare Fahrgäste» Seit 2007 arbeitet Marc Jaussi für die Nachtliniengesellschaft, seit 2011 ist er deren Leiter. Er mag seinen Job, weil er ihm ein «sehr breites Arbeitsgebiet» beschert – «von der Marktanalyse über die Finanzen bis hin zur Zusammenarbeit mit den beteiligten Verkehrsbetrieben ist alles dabei.» Zudem organisiert er regelmässige Schulungen und Weiterbildungen der Chauffeure. Dabei steht
Die Fahrgast-Zahlen sind im Verlauf der Jahre kontinuierlich gestiegen: Fuhren 1997 etwas mehr als 50 000 Personen mit den «Moonlinern», so waren es 2011 267 000. Das entspricht einer Zunahme um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Heute haben über 750 000 Einwohnerinnen und Einwohner aus rund 230 Gemeinden die Möglichkeit, am Wochenende bis in die frühen Morgenstunden nachhause zu gelangen. Die Moonliner-Busse verkehren inzwischen über die Berner Kantonsgrenze hinaus und bedienen auch einzelne Gemeinden der Kantone Freiburg, Solothurn, Jura und Luzern.
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Was die Nachtbusse vom «klassischen» öffentlichen Verkehr (öV) unterscheidet, ist deren Finanzierung. Diese basiert in erster Linie auf Verkehrserträgen. 2011 wurde dabei ein Kostendeckungsgrad von 79 Prozent erreicht. Das Einnahmedefizit der Fahrten wird grundsätzlich durch die bedienten Gemeinden in Form einer Defizitgarantie gedeckt. Darüber hinaus kann die Moonliner-Gesellschaft auf die Hilfe von einzelnen Sponsoren zählen. Anders als der «klassische» öV erhalten die Moonliner keine Unterstützung von Bund und Kantonen, weil die Angebote nach Mitternacht per Gesetz nicht abgeltungsberechtigt sind.
Seit 2011 leitet Marc Jaussi die Nachtliniengesellschaft.
THEMA
Die Busse der neuen Moonliner-Linien starten vor dem Thuner Bahnhof.
vor allem der Umgang mit den Fahrgästen im Mittelpunkt. «Natürlich unterscheiden sich unsere Fahrgäste teilweise von jenen, die tagsüber den öV benutzen – oder zumindest deren Verfassung», sagt Geschäftsführer Jaussi schmunzelnd. «Unsere Chauffeure sollen ruhig und deeskalierend auftreten. Beim Bahnhof Bern überwachen jeweils zwei Securitas-Mitarbeitende die Abfahrt der Busse.» Insgesamt, hält Marc Jaussi fest, habe man aber kaum gravierende Probleme mit der Sicherheit.
Die sechs neuen Thuner Linien werden nun erst einmal bis Dezember 2013 betrieben. Danach ziehen die Verantwortlichen Bilanz und nehmen allfällige Korrekturen vor, je nachdem, wie sich die Fahrgast-Zahlen entwickeln. Eines ist sicher: Dominik, Samuel, Andrea und Denise hoffen, dass sie noch manche Fahrt mit dem Moonliner nachhause machen können. Nach dem Ausgang in Thun, zu später Stunde.
Wie sich das Fahren mitten in der Nacht anfühlt, weiss STIChauffeur Rudolf Iseli. Der 55-Jährige lenkt seit 2004 Moonliner-Busse. Das Erfreulichste daran: «In der Nacht sind die Passagiere oft dankbarer als tagsüber, schätzen es, dass man sie sicher nachhause bringt.» Zudem herrsche
Die Schnittstelle in Wiggen
Chauffeur Iseli: «Schwieriger Rhythmuswechsel.»
längst nicht immer Jubel und Trubel auf der Fahrt, denn viele würden «ausplampen» und freuten sich auf ihr Bett. «So kann ich mich besser auf die Fahrt konzentrieren.» Das Mühsamste an seiner Arbeit: «An den Wochenenden fahre ich in der Nacht, in der Woche tagsüber: Dieser Rhythmuswechsel ist schwierig, weil der Körper bei den Schlafgewohnheiten nicht so schnell umstellen kann.» Und natürlich seien diverse Fahrgäste schon sehr laut und ungehobelt und würden auch Spuren im Bus hinterlassen. «Den Bus nach einer achtstündigen Schicht noch vom Gröbsten zu reinigen, ist manchmal schon hart», sagt Rudolf Iseli.
Auch in Luzern können sich Nachtschwärmer auf den öffentlichen Verkehr verlassen. Seit 2006 bringen sechs Transportunternehmen unter dem Namen «Nachtstern» auf insgesamt zwölf Linien Fahrgäste zu später Stunde an Wochenenden sicher nachhause – unter anderem im Gebiet Luzern West auf der Linie N5 nach Wolhusen und Schangnau. Dort ist das Luzerner Angebot auf jenes der Berner «Moonliner» abgestimmt. Und zwar auf die Linie M20, die von Bern über Konolfingen, Grosshöchstetten und Langnau im Emmental nach Wiggen im Kanton Luzern führt. Für Fahrgäste ergeben sich damit zwei Möglichkeiten: Von Bern herkommend (Bern ab 2.30 Uhr) können sie in Wiggen auf die Nachtsternlinie N5 umsteigen und gelangen so nach Schangnau. Umgekehrt haben Luzerner Nachtschwärmer die Möglichkeit, in Wiggen auf die Linie M20 umzusteigen (Wiggen ab 3.50 Uhr) und so bis nach Münsingen zu fahren. Dieses Angebot gilt allerdings nur auf Voranmeldung (Freitag bis 14 Uhr, Tel. +41 (0)31 321 88 12).
» www.nachtstern.ch 21
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FAHRGASTPORTRÄT
Fahrgastporträt
Martin Walch
Aufgezeichnet von: Erich Goetschi Foto: Peter Samuel Jaggi
«15 entspannende Minuten.» «Das Schöne am Autoverlad Lötschberg? Sie können einfach mal entspannen. Müssen nichts tun. Können Radio hören oder auch nicht. Lesen, ein Nickerchen machen, mit dem Beifahrer schwatzen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen, jedenfalls: Es sind 15 entspannende Minuten. Eine Pause, die sich lohnt. Wenn man hinter dem Steuer sitzt, ist man immer wie auf Nadeln, ‹être sur le qui-vive›, wie man bei uns in Frankreich sagt. Auf die Dauer ist das anstrengend. Da kommt der Autoverlad bei Kandersteg gerade recht. Vorwärts kommt man ja trotzdem. Mit meiner Frau reise ich seit 1978 regelmässig ins Wallis. Diese Region hat es uns angetan, sie ist wunderbar. Auch, weil wir nebst Französisch auch Deutsch sprechen und uns so im ganzen Kanton verständigen können. Uns gefällt es dort sehr gut, zumal wir von unserem Wohnort in der Region Sundgau im Süden des Elsass lediglich vier, fünf Stunden mit dem Auto benötigen. Will ich in die französischen Alpen, benötige ich dafür sieben bis acht, die obligatorische Blechlawine inklusive. Deshalb ziehe ich die Schweiz vor, wir wohnen ja relativ nahe bei der Grenze. Heute gehts nach Zermatt, weshalb wir das Auto verladen. Auch das Fieschertal ist sehr schön. Hochtouren im Val d’Anniviers oder im Val d’Hérens, Wanderungen zum Aletschgletscher, das Goms – zusammen mit meiner Frau oder Basler Freunden habe ich schon vieles erkundet. Aber auch die Kandersteger Seite hat ihren Reiz, etwa der Oeschinensee. Wer verlädt, spart vielleicht nicht unbedingt viel Geld, aber Zeit. Seit bei Bedarf im Zehn-Minuten-Takt verladen und gefahren wird, hält sich die Warterei ja in engen Grenzen.
Das war früher anders. Da stand ich mit dem Auto auch schon mal ganz zuhinterst. Um dies zu vermeiden, gings immer früh los, so um halb sechs morgens, und so waren wir jeweils um elf Uhr bereits in Zermatt. Heute hingegen fuhren wir um 9.30 Uhr ab – zwei Stunden später waren wir hier und haben gleich einen Autozug erwischt. Toller Service. Ein mulmiges Gefühl habe ich im Tunnel jeweils nicht. Klar: Absolute Sicherheit gibt es nicht, es kann immer etwas passieren, ein Unfall, ein Defekt, aber ich habe Vertrauen in das Bauwerk und die Technik. Schliesslich sind hier über all die Jahre hinweg Tausende von Zügen hindurchgefahren. Das stärkt mein Vertrauen, gibt mir Sicherheit. Ansonsten nehme ich nicht sehr oft den Zug, wenn ich in der Schweiz bin. Vor allem dann, wenn ich zu einem Flughafen reise. Gäbe es in Kombination mit einem Halbtax-Abo vergünstigte Parkplätze auf Aussenstationen, würde ich mit dem Auto nicht in die Stadt fahren, sondern den Zug oder den Bus nehmen. Aber leider gibt es ein solches Angebot in Basel nicht. Schade.»
Der Fahrgast Name: Martin Walch Alter: 65 Beruf: Tätig im Werkingenieurdienst, Projekte und Qualitätsüberwachung, chemische Industrie, heute Rentner Strecke: (Michelbach-le-Bas–) Kandersteg–Goppenstein (–Zermatt)
Lieblingsstrecke (Bahn): Basel–Genève-Aéroport, besonders der Abschnitt zwischen Bieler- und Neuenburgersee Abonnement: keines Vorlieben: in der Mitte des Wagens, am linken Fenster
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BLICKPUNKT
Blickpunkt
Reisezentrum Bern
Gern für ihre Kunden da: Urs Dällenbach, Myriam Fontana, Ramona Kauz, Anabel Marquet, Annemarie Aeberhardt vom Team des Reisezentrums Bern.
Text: Erich Goetschi Fotos: BLS
Der Geheimtipp in der Genfergasse. In Bern befindet sich das BLS-Reisezentrum abseits des Bahnhofs und hat keinen Gleisanschluss. Dennoch werden hier viele Bahntickets verkauft.
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Würde draussen kein Hinweisschild stehen, könnte man es auch übersehen. «Tatsächlich haben wir wenig Laufkundschaft», sagt Urs Dällenbach. Doch über mangelnde Arbeit kann sich der Leiter des Berner BLS-Reiszentrums nicht beklagen. Im Gegenteil: Die Verkaufs- und Beratungsstelle an der Genfergasse 11 hat sich in den letzten Jahren zu einem geschäftigen Reisezentrum entwickelt und kann eine breitgefächerte Kundschaft vorweisen. Denn längst hat sich in der Hauptstadt die kundenorientierte Beratung beim BLS-Hauptsitz herumgesprochen. «Bei uns muss man keine Nummer ziehen», sagt Dällenbach. Und man nimmt sich Zeit. Ein Umstand, den die Kundschaft offenbar schätzt. Und auch, dass in Bern nicht nur Zugreisen, sondern auch Flugbuchungen vorgenommen, Konzert-Tickets oder der Eintritt für den nächsten YB-Match gekauft werden können. Das Angebot ist breit gefächert – wie die Kundschaft eben. Reisezentrum-Leiter Dällenbach lacht: «Bei uns erhalten Sie fast alles.» Das Interieur des Zentrums wurde vergangenen Herbst während fünf Wochen umgebaut, Belegschaft
und Geschäft in dieser Zeit kurzerhand in einen Container gezügelt. Eine interessante Erfahrung sei dies gewesen, sagt Urs Dällenbach, und entgegen allen Erwartungen auch warm. Trotzdem waren er und sein Team froh, als man Anfang Dezember wieder in das umgebaute Ge-
Das Reisezentrum Bern in Kürze Leiter seit Februar 2011: Urs Dällenbach Team: Myriam Fontana, Ramona Kauz, Anabel Marquet, Annemarie Aeberhardt Kontakt: BLS AG, Reisezentrum, Genfergasse 11, CH-3001 Bern, Tel. +41 (0)58 327 32 71, reisezentrum@bls.ch Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 12.30 Uhr, Sonntag geschlossen.
» www.bls.ch/reisezentren
schäft habe ziehen können. Kein Wunder, denn das Resultat des Umbaus lässt sich sehen: mehr Platz für die Kunden, mehr Licht, mehr Farbe, alles an das einheitliche Erscheinungsbild anderer BLS-Reisezentren angepasst. Dällenbach und seinen vier Mitarbeiterinnen gefällts. Visitenkarte für das Unternehmen Schliesslich ist das Zentrum nicht nur Anlaufstelle für Kunden, sondern auch eine Visitenkarte für andere BLSAnspruchsgruppen. In den oberen Stockwerken befindet sich der Hauptsitz, weshalb Dällenbachs Team auch einen Empfangsauftrag hat. Auch deshalb herrscht an der Genfergasse, die abseits der Bahngeleise liegt, immer ein Kommen und Gehen. Chef Dällenbach, der ein kameradschaftliches Verhältnis zu seinen Mitarbeitenden pflegt,
ist das nur recht. Als gelernter Bahnbetriebsdisponent hat der 34-Jährige das BLS-Metier von der Pike auf gelernt und sich später bewusst für die Reiseberatung und den Verkauf entschieden. Herausspüren, was der Kunde will, nachfragen, Optionen aufzeigen: «Das bereitet mir immer wieder Freude.» Und ist durchaus herausfordernd, denn rund die Hälfte der Buchungen sind Auslandsbillette. Besonders gefragt: Destinationen wie Prag oder Paris. Oder anders gesagt: «Wer hier arbeitet, muss sich im internationalen Tarifsystem auskennen», weiss Dällenbach. Seit knapp eineinhalb Jahren leitet er den Standort, der gemeinhin als Geheimtipp unter den BLSReisezentren gilt, weil er nicht in einem Bahnhof untergebracht ist.
Ausflugstipp von Urs Dällenbach
Seeluft schnuppern und Rodeln Auch in der Schweiz kann die Hitze im Sommer auch mal unangenehm werden. Insbesondere Städtern ist dann der Gang ans Wasser oder in die Höhe empfohlen. «Gehen Sie raus aus der Stadt», sagt Urs Dällenbach und schlägt deshalb die Reise an den Blausee im Berner Oberland vor. Dieser lässt sich von der Hauptstadt aus bequem erreichen. In Bern steigt man in den BLS-RegioExpress Lötschberger und fährt bis nach Frutigen. Von dort aus geht die Reise mit dem Bus weiter. Danach wartet auf 900 Metern über Meer ein kleines Paradies. Ein glasklarer See, eingebettet in eine imposante Naturlandschaft. «Ideal zum Verweilen», findet Urs Dällenbach. Spazierwege laden zu kleinen Rundgängen ein, der umliegende Wald spendet Schatten und sorgt an heissen Tagen dafür, dass es nicht zu heiss wird. Für Familien ist der Blausee geeignet, mehrere Grillplätze und ein Spielplatz erfreuen Jung und Alt. Dällenbach rät zu einem frühen Mittagessen, so um 11 Uhr, um danach zeitig die Reise fortzusetzen. Per Bus geht es weiter nach Kandersteg, und von dort zu Fuss (Gehzeit rund 15 Minuten) oder mit dem Ortsbus zur modernen 8er-Gondelbahn, die zum Oeschinensee mitten im Unesco Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch hinaufführt. Dort locken Rundwanderungen, Ruderboote zum Mieten oder die Sommerrodelbahn. Letzteres ist «ein besonderer Spass für Jung und alt», weiss Dällenbach. Ein Spass, der einen erlebnisreichen Tag abrundet, bevor es wieder mit dem RegioExpress Lötschberger zurück von Kandersteg nach Bern geht.
Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis «Blausee BE». Nach dem Besuch des Blausees mit dem Bus bis Endhaltestelle «Kandersteg, Bahnhof», von dort zu Fuss (Weg beschildert) oder mit dem Bus bis Endhaltestelle «Kandersteg, Talstation Oeschinen», weiter mit Gondelbahn Kandersteg – Oeschinensee. Rückreise: Ab Oeschinensee mit der Gondelbahn nach Kandersteg, Spaziergang oder Bus bis Bahnhof Kandersteg, weiter mit der Bahn. RailAway-Kombi: Im ermässigten Preis inkl. Bahn- und Gondelbahnfahrt retour (je 10 %) sowie drei Fahrten auf der Rodelbahn oder 30 Min. mit dem Ruderboot oder ein Konsumationsgutschein. Preisbeispiel ab Bern, 2. Klasse / 1. Klasse jeweils mit Halbtax: CHF 49.20 / 69.– Angebot gültig bis 21.10.2012.
» www.loetschberger.ch/blausee » www.loetschberger.ch/oeschinensee Wanderkarte und Höhenprofil unter:
» www.bls.ch/streifzug 25
Publireportage
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St. Moritz nach Zermatt. Nicht minder spektakulär ist eine Reise mit dem Bernina Express von Pontresina bis nach Poschiavo und weiter bis ins italienische Tirano. Seit 2008 gehört die Bernina-Linie der Rhätischen Bahn zum UNESCO-Welterbe. Oder wie wäre es mit einer Erlebnisreise auf der «Königsroute» durch die Schweiz? Mit der GoldenPass Linie führt die Fahrt von Montreux am Genfersee durch das Saanenland weiter nach Interlaken und über den Brünigpass bis Luzern. Schweizer Geschichte erleben lässt sich mit dem Wilhelm Tell Express. Auf dem Raddampfer über den Vierwaldstättersee und weiter im Panoramawagen der SBB durch den Gotthardtunnel bis ins sonnige Tessin. Ebenfalls in der Südschweiz endet oder beginnt die Erlebnisfahrt mit dem Palm Express. Im modernen Postauto über die kurvigen und schmalen Bergstrassen vom alpinen St. Moritz via Bergell und Oberitalien in die Tessiner Metropole Lugano. Und für alle, die es gerne etwas spezieller mögen, bietet RailAway gemeinsam mit STC Switzerland Travel Centre, neu eine «Schweizer Rundreise» mit Zug, Flug, und Schiff an. Die Kombination von GoldenPass Linie, dem Flug von Genf über die Alpen nach Lugano und weiter mit dem Wilhelm Tell Express in die Zentralschweiz verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Weitere Informationen erhalten Sie in Ihrem SBB Reisebüro, beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) oder unter sbb.ch/hotel bzw. sbb.ch/panoramareisen.
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Daten und Fakten
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Bahnnetz BLS-Personenverkehr Spurweite: 1435 mm Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal) Streckenlänge: 630,3 km Anzahl Haltepunkte: 183
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Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel)
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Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn)
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Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M., höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz)
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Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.)
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Nördlichster Haltepunkt: Langenthal
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Südli h t H Südlichster Haltepunkt: lt kt Lalden L ld
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Östlichster Haltepunkt: Luzern
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Westlichster Haltepunkt: Payerne
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Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel (14,61 km)
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Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen Bern und Bern Wankdorf)
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Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen Hohtenn und Ausserberg)
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Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburrg)
Brienzer Rothorn 2350
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BLS-Schifffahrt Berner Oberland Aare
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Thunersee Fläche: 47,8 km2 Seespiegel: 558 m ü.M. Tiefster Punkt: 344 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km m Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)
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Brienzersee Fläche: 29,8 km2 Seespiegel: 564 m ü.M. Tiefster Punkt: 304 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km m Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)
Brienzersee
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BLS-Autoverlad Lötschberg
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Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min. Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.
Breithorn 3780
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Nesthorn 3822
Die Netzpläne finden Sie auch unter: www.bls.ch/netzplan
Bietschhorn 3934
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Der Dosto Nr. 2 trifft am 25. Mai 2012 um 17.40 Uhr erstmals von Erlen in Bern ein.
GASTROTIPP
Gastrotipp
Lunch-Schiff auf dem Thunersee
Text: Mike Sommer Fotos: Manu Friederich
Wir sind dann mal weg … Erfrischende Seeluft, eine leichte Mahlzeit und rechtzeitig zurück im Büro: Das Lunch-Schiff entführt seine Gäste nicht auf grosse Kreuzfahrt, sondern zur kulinarischen Auszeit auf dem Thunersee. Ist der Arbeitstag lang und das Programm gedrängt, reicht die Zeit meistens nicht für eine ausgedehnte Mittagspause. Dabei hätte man die nötig, um die «zweite Halbzeit» mit frischem Elan in Angriff zu nehmen. Richtig abschalten und trotzdem rechtzeitig wieder im Büro sein lässt sich nur schwer unter einen Hut bringen. Das Dilemma zu lösen versucht das Lunch-Schiff, das von Juni bis September heuer zur zweiten Saison ausläuft. Der Restaurant-Manager von Schiffcatering Thunersee der SV Group, Josef H. Pircher, erklärt die Idee: «Erholsame Mittagspausen auf dem See sind auf jedem Kursschiff möglich, aber gerade für Businessleute dauern die Fahrten zu lang. Mit dem Lunch-Schiff sind sie nach 90 Minuten zurück in Thun.» Leinen los um 12.10 Uhr, anlegen um 13.40 Uhr, und dazwischen zurücklehnen, die Aussicht geniessen, fein essen, das Gefühl haben, der Hektik der Stadt für einen Moment entflohen zu sein. Stressfreier Selfservice Soweit die Theorie. Der Praxistest zeigt: Es funktioniert. Das mit 60 Gästen ausgebuchte Motorschiff Stockhorn verlässt die Thuner Ländte pünktlich. Zehn Minuten später ist der Alltag weit weg, und wir sind umgeben von Niesen, Niederhorn und sonst nur Wasser und Himmel. Ein
bisschen Hektik scheint auch hier unvermeidbar. Der Bordlautsprecher verkündet, dass das Buffet eröffnet ist, und sofort bildet sich eine Schlange vor dem Tisch mit dem vielfältigen Angebot an Blatt- und Gemüsesalaten. Von hier gehts weiter zum Grillmeister, der auf dem Achterdeck mit Kräutern mariniertes Schweinshalssteak und Paprikabratwurst, Amsoldinger Thymiankäse mit eingelegter Tomate im Weinblatt, Folienkartoffeln, Maiskolben sowie verschiedene Saucen vorbereitet hat. Letztlich verlief der Selfservice dann doch stressfrei, um Viertel vor Eins jedenfalls sitzen alle Passagiere an ihren Tischen und lassen es sich schmecken. Die fehlende Kücheninfrastruktur und die für das SchiffCatering engen Platzverhältnisse auf dem MS Stockhorn erfordern eine funktionierende Logistik, damit in der knappen Zeit alle Gäste zufriedengestellt werden. So wird das Grillgut an Land vorbereitet und auf dem Schiff nur noch kurz fertiggebraten. Der Qualität tut das keinen Abbruch. Das Menü (inklusive Kaffee sowie Billett für die Rundfahrt CHF 45.–, mit Halbtaxabo CHF 38.–, Kinder von 6 bis 12 Jahren CHF 27.–) ist reichhaltig, die Salate sind knackig, Fleisch und Wurst «chüschtig», und über die Saucen hört man links und rechts begeisterte Kommentare. Mit zwei Weissen, einem Rosé und drei Roten ist
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55 geschäfte | 11 kinos | 10 restaurants | 1 erlebnisbad & spa | 1 hotel
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CH-3860 Meiringen Tel. +41 33 971 40 48 www.aareschlucht.ch April bis 1. November
GASTROTIPP
Erholsame Mittagspause mit Köstlichkeiten vom Grill und vom Salatbuffet auf dem Lunch-Schiff MS Stockhorn.
das Weinangebot klein gehalten, allerdings gut abgestimmt auf das Menü – zum Beispiel mit dem sizilianischen Chardonnay «Gorgo Tondo Grillo» (CHF 5.70 pro Glas) oder dem kräftigen roten «Callabriga» aus Portugal (CHF 6.80). Wer am Mittag bereits einen erfolgreichen Geschäftsabschluss feiern kann, findet mit Rosé-Champagner von Laurent Perrier (CHF 128.–) übrigens ebenfalls das passende Getränk. Verdauen auf dem Sonnendeck Apropos Geschäftsabschluss: Das Lunch-Schiff spricht keinesfalls nur die «Business Class» an. Zwischen den Geschäftsleuten in Anzug und Krawatte fühlen sich auch Ausflügler und die Familie mit dem Grosi und der dreijährigen Tochter wohl. Die Atmosphäre ist entspannt, die Stimmung aufgeräumt, und nach dem Essen geniessen nicht wenige Gäste noch die Aussicht und den frischen Seewind auf dem Sonnendeck. Jetzt gilt es, die verbleibende Zeit noch zu nutzen, denn das Schiff hat irgendwo zwischen Merligen und Spiez gewendet und nähert sich nun bereits wieder der Stadt Thun. Für Schiffsführer Robin Müller folgt mit der Rückwärtsfahrt an die Anlegestelle jetzt noch der anspruchsvollste Teil seiner Schicht. Fast auf die Minute genau erreicht das MS Stockhorn sein Ziel. Schon nach kurzer Zeit sind die meisten Fahrgäste ins Stadtzentrum entschwunden (die Arbeit ruft!), während
sich andere mehr Zeit lassen mit Kaffee und Glace. Erst um 14.10 Uhr heisst es endgültig: Alle Mann von Bord! Frauen und Kinder natürlich auch … Josef H. Pircher ist zufrieden mit dem Lunch-Schiff. Schon im ersten Jahr waren stets fast alle Plätze ausgebucht, das Echo der Gäste war positiv. Der Restaurant-Manager, der früher selber als Küchenchef der Schiffcatering Thunersee gedient hat, kennt die Wünsche seiner Kunden und die Tücken der schwimmenden Gastronomie. Die minimale Kücheninfrastruktur an Bord zwingt zur Beschränkung des Angebots. Frische, weitgehend aus der Region stammende Produkte, eine sympathische Crew und ein tadelloser Service sowie nicht zuletzt das erholsame Ambiente auf dieser Mittagsrundfahrt machen dies mehr als nur wett.
Gut zu wissen Lokal: MS Stockhorn, 60 Innensitzplätze (Gesamtfassungsvermögen 250 Personen). Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach/ab Thun, Schiffländte direkt beim Bahnhof. Gastgeber: Schiffcatering Thunersee, SV Group. Öffnungszeiten: Lunch-Schiff MS Stockhorn jeden Mittwoch bis am 26. September, Abfahrt Thun: 12.10 Uhr; Ankunft Thun: 13.40 Uhr. Reservationen: SV (Schweiz) AG, Tel. +41 (0)33 334 52 34; www.bls.ch/schiff Spezielles: Lounge-Sessel auf dem Haupt- und dem Sonnendeck zum bequemen Chillen und um die Aussicht zu geniessen. Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons erhalten Sie zum Dessert gratis einen Becher Rohrmoos-Glace aus der Region.
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LESERBRIEFE NĂśrdlichster BLS-Bahnhof Vorerst mĂśchte ich Ihnen fĂźr den ÂŤStreifzugÂť danken. Das Magazin ist abwechslungsreich und Ăźbersichtlich gestaltet, enthält viel Interessantes und Wissenswertes. Nun habe ich aber ein Problem mit dem nĂśrdlichsten Haltepunkt. Auf Ihrer Karte erwähnen Sie Solothurn. Dessen Koordinaten laut Landestopographie sind 608 244/228 271. Langenthal hingegen wird mit 626 376/229 612 angegeben. DiesbezĂźglich sollte Langenthal eine Spur nĂśrdlicher liegen. Mache ich hier eine falsche Ăœberlegung? H. GrĂźtter, Oftringen Diese Feststellung ist richtig, der nĂśrdlichste von der BLS bediente Bahnhof ist Langenthal. Vielen Dank. Die Redaktion
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Dank fßr den BLS-Wettbewerbspreis Herzlichen Dank fßr die Thermosasche, welche ich an Ihrem Wettbewerb gewinnen durfte. Als Neupensionär habe ich jetzt umso mehr Zeit zum Reisen und Wandern. Der BLSPreis hat mich besonders gefreut, weil ich als Verkaufsleiter bei meinem langjährigen Arbeitgeber Nencki AG in Langenthal sehr oft mit Ihrer Bahnunternehmung beschäftigt war. Wir haben Anlagen und Maschinen fßr Ihre Werkstätten
Spiez, Oberburg und BĂśnigen sowie Bahnwagenaufbauten fabriziert und geliefert. Ich wĂźnsche dem ganzen Team alles Gute! Andreas Gerber, Rohrbach Grosse Freude Ich habe am Wochenende mit Interesse und grosser Freude die Herbst- und die Winternummer Ihres Kundenmagazins ÂŤStreifzugÂť gelesen. Was fĂźr ein Unterschied zu den vorher ebenfalls sehr gern gelesenen Heften! Besonders gut gefallen haben mir die neue Streckennetz-Ăœbersichtskarte in der Heftmitte und das fotograďŹ sch hĂśchst qualitätsvolle Poster – wunderschĂśn! Gut ďŹ nde ich auch den Eventkalender (selbst wenn ich ihn hier am schĂśnen Mittelrhein nicht nutzen kann). BLSinterne Themen wie Inside oder technische Informationen zu Ihren Fahrzeugen ďŹ nde ich sehr bemerkenswert. Informativ waren auch die kurzgefassten Hinweise zum Fahrplanwechsel und das Mitarbeiterportrait Ihres Dispatchers. Ich freue mich auf weitere ÂŤStreifzĂźgeÂť. Ernst-Otto Tetzner, D-KĂśnigswinter Einfach genial! Schon lange wollte ich Ihnen ein RIESENKOMPLIMENT machen. Aufmachung und Inhalt des ÂŤStreifzugsÂť sind einfach
RÄTSEL
AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49
genial! Da können sich andere Produkte wie VIA eine Scheibe abschneiden. Ich freue mich jedes Mal, wenn der neue Streifzug ins Haus flattert. Macht weiter so! Theo und Rose-Marie Fries, Luzern Höchst gelegene Normalspurbahnen Die Übersichtskarte in der Heftmitte bezeichnet (unter Verweisungsziffer 3) den Bahnhof Goppenstein mit 1216 m ü. M. als «höchsten Normalspurbahnhof der Schweiz». Dabei übersehen Sie aber die beiden Rigi-Bahnen (ab Vitznau und ab Arth-Goldau), die in Rigi Kulm auf 1752 m ü. M. enden. Beide fahren allerdings mit Zahnrad, sind aber immerhin auch Normalspurbahnen. Ruedi Wanner, Wettingen
Schreiben Sie uns! Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.
Besten Dank für den korrekten Hinweis. Wir haben die Legende auf unserer Übersichtskarte entsprechend präzisiert. Die Redaktion Vom Wandertipp profitiert Am 28.3. habe ich den «Streifzug» erhalten, gestern Freitag schon profitierte ich mit einem Kameraden von Ihrem Wandertipp. Wir waren begeistert von der für uns eher unbekannten Gegend und der Wanderung, die wir von Meikirch aus unternommen haben. Die Landschaft, die Dörfer, die grossartige Sicht vom Chutzenturm und die nicht asphaltierten Wanderwege fanden unseren Zuspruch. Angetan waren wir auch vom Restaurant Hirschen in Frienisberg. Oskar Demarchi, Zürich
Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern streifzug@bls.ch
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Publireportage
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Gewässer – wortwörtlich.» Und auch die Aqua-Fitnessstunden sorgen nun wieder für Bewegung in den Bassins.
m 23. Mai 2012 war es soweit: Das Erlebnisbad Bernaqua eröffnete nach über einem Jahr seine Türen wieder für Gäste. Und das freute ganz besonders auch die Mitarbeitenden, wie sich auf einem Rundgang durch das Bad zeigte.
Das Bistro den Kundenwünschen angepasst
Vieles ist neu im Bernaqua. Das Erlebnisbad wurde nach über einem Jahr am 23. Mai mit einem kleinen, feinen Programm wieder eröffnet. Kinder bis 16 Jahre erhielten am Eröffnungstag freien Eintritt. Und so mancher Gast kam ob der Neuheiten ins Staunen. Im Kinderland beispielsweise wurde die Betriebspause genutzt, um den Bereich praktisch komplett neu zu gestalten und das Angebot für die jüngsten Besucher zu verbessern. «Es war wunderbar zu sehen, wie wieder richtig Betrieb ist und sich die Kids nach Lust und Laune austoben können», sagt Max Lauper, Leiter des Erlebnisbads. Boris Caminada, der das Fitness-Angebot von Bernaqua betreut, kann da nur zustimmen: «Meine drei Kinder belagerten mich seit Monaten, weil sie unbedingt wieder baden gehen wollten. Jetzt gibt es endlich wieder stürmische
ür das leibliche Wohl ist weiterhin gesorgt. Um sich noch angenehmer verpflegen zu können, präsentiert sich das Bistro seit dem Pfingstwochenende in einem neuen Kleid: heller, bunter, schöner. «Wir sind bei der Erneuerung ganz speziell auf Kundenwünsche eingegangen», sagt Anita Gross, die im Bistro arbeitet. «Neues Mobiliar sowie Raumtrenner wurden installiert und die frische Farbe sorgt für ein passendes Ambiente.» Zum attraktiveren Äusseren kommt ein noch abwechslungsreicheres Angebot an Speisen. «Wir haben in allen Bereichen des Betriebs investiert, beim Erscheinungsbild, beim Energieverbrauch oder auch bei der Anzahl WC-Anlagen», sagt Jürg Schüpbach, Leiter des Bernaqua. «Unsere Gäste haben die Veränderungen wahrgenommen und sehr positiv darauf reagiert.»
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Samstag, 23.6.2012
Fitness-Event
Freitag, 13.7. – Sonntag, 15.7.2012
Aqua-Fun-Event mit H2O für die ganze Familie. Special: Aqua Movie! Entspannungs-Event
Freitag, 3.8. – Sonntag, 5.8.2012
Aqua-Fun-Event mit H2O: «Olympische Spiele»
Samstag, 25.8. – Sonntag, 26.8.2012
Entspannungs-Event
Samstag, 1.9. – Sonntag, 2.9.2012
Fitness-Event
Samstag, 22.9.2012
Sauna-Event zum Herbstanfang
Samstag, 21.7. – Sonntag, 22.7.2012 Samstag, 28.7. – Sonntag, 29.7.2012 Mittwoch, 1.8.2012
Aqua-Fitness-Event Grill@Bernaqua
Erlebnisbad · Fitness · Spa · Römisch-Irisch · Sauna www.bernaqua.ch · www.facebook.com/bernaqua
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Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? Die Themen von Illustratorin Bea Artico sind diesmal das Schloss Thun und die Schifffahrt. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword BLS und dem Lösungsquadrat (z. B. BLS D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern. Einsendeschluss ist der 15. August 2012.
Zu gewinnen sind 10 attraktive Preise: 1 Lunch-Schifffahrt von Thun nach Thun für 2 Personen (inkl. Fitnessteller mit Grilladen und Kaffee sowie 2 Tageskarten 1. Klasse Netz BLS) im Gesamtwert von CHF 290.–
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3 × 1 trendiger The-NorthFace-Reisebehälter für Toilettenartikel, ReparaturMaterial, Erste Hilfe usw. im Wert von CHF 39.– von Transa.
3 × 1 fettfreies, kühlendes Ultrasun-Gel für die Hautpflege nach dem Aufenthalt an der Sonne im Wert von CHF 26.90 von Transa.
Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS, deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Glücksmomente zum selber pflücken: Die Herzroute PPEN A T E E nt Romo 2 NEU Sanfte Hügel, saftige Wiesen, lauschige Wälder und ein wunderbarer Ausblick auf die Alpen: eine Szenerie, bei der einem das Herz aufgeht – das ist die Herzroute. Diesen Sommer wurden zusätzlich zu den fünf bestehenden Etappen von Laupen nach Zug zwei neue eröffnet: «Lausanne – Romont» und «Romont – Laupen». Seit Mitte Mai 2012 können Sie in Romont und Lausanne FLYER mieten und vom Genfersee auf ruhigen Strassen nach Laupen radeln. Reservieren können Sie sich Ihren FLYER über die zentrale Buchungsnummer 041 921 05 75 oder über www.rentabike.ch Ergänzend zum 26V-System sind neu sämtliche Vermiet- und Akkuwechselstationen auf der Herzroute mit 36V-Akkuboxen ausgestattet. Das Fahrvergnügen ist also auch für Besitzer der neuen Deluxe-Modelle nahezu grenzenlos. Mieten Sie einfach eine 36V-Miet-Akkubox mit speziellem Aufkleber und los fliegt’s! Eine Liste mit unseren Partnern, welche den Akkubox-Mietservice 36V anbieten, finden Sie in Kürze auf www.flyer.ch.
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Durch das grosse Könizreich. In der grössten Agglomerationsgemeinde der Schweiz sind alte Dorfkerne erhalten und visionäre Projekte verwirklicht worden. Ein ausgiebiger Spaziergang durch Köniz zeigt auf, warum die Gemeinde den Wakkerpreis 2012 erhalten hat.
Start der rund zweistündigen «Tour de Köniz» ist der erst kürzlich erneuerte Bahnhof Niederwangen. In sechs Minuten ab Bahnhof Bern erreicht man die futuristische Station mit den zwei Türmen mit grünen und blauen Glaseinsätzen. Die Autobahn im Rücken, gehts los Richtung Herzwil. Eine leichte Steigung bringt einen ins Schwitzen, doch schon bald führt der Weg durch den Wald. Der historische Dorfkern mit den gut erhaltenen Bauernhäusern ist von Bäumen durchsetzt und wirkt idyllisch. Nach Herzwil kann man den Blick von der wenig befahrenen Landstrasse aus über die Felder schweifen lassen. Langsam werden die angesammelten Höhenmeter wieder abgebaut, und Köniz kommt in Blicknähe.
den Weg bis zu den Vidmarhallen fortsetzen. In den ehemaligen Fabrikgebäuden hat sich heute das Stadttheater Bern eingemietet, es finden Jazz-Konzerte statt und man kann sich im «Le Beizli» kulinarisch verwöhnen lassen.
Altes Schloss und modernes Parkprojekt Nach dem Bahnübergang führt der Weg entlang der Schwarzenburgstrasse, bis der Kreisel und somit der alte Kern von Köniz erreicht ist. Im Schloss und in den um den grossen Hof angeordneten alten Gebäuden befinden sich heute der Kulturhof Schloss Köniz, das Standesamt, Ausstellungsräume, Theaterbühnen und ein Restaurant.
Text: Mia Hofmann, Foto: zvg
Nach der verkehrsberuhigten Zone kommt der Liebefeldpark in Sicht (siehe Bild). Moderne Mehrfamilienhäuser bilden die hintere Begrenzung des Parks, die Hauptstrasse die vordere. Dazwischen finden sich grosse Rasenflächen, Basketballkörbe, Slacklines, Schaukeln und ein Boulderstein zur freien Benutzung. An der Stadtseite des Parks befindet sich ein grosser Teich, der die Anwohner und Ausflügler mit Bänken und Wasservögeln zum Verweilen einlädt. Im Sommer wird hier das «Bistro im Park» betrieben. Wer den Ausflug hier beenden möchte, nimmt am Bahnhof Liebefeld die S-Bahn. Wer noch Ausdauer und Lust auf ein Abendprogramm hat, kann
2012 erhielt Köniz den Wakkerpreis. Der Schweizer Heimatschutz begründet seine Wahl unter anderem mit der klaren Abgrenzung zwischen Siedlungsgebiet und Kulturlandschaft sowie der Verkehrsplanung, die auf Koexistenz aufbaue. So könne die Identität der verschiedenen Ortsteile bewahrt werden. Der abwechslungsreiche Spaziergang untermalt diese abstrakten Aussagen mit konkreten Bildern und Erlebnissen.
Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Niederwangen. Rückreise: Ab Liebefeld mit der Bahn. Wanderzeit: Ca. 2 Std. Einkehr: «Bistro im Park», Köniz Liebefeld, täglich geöffnet von Mitte April bis Ende September, Tel. +41 (0)79 332 41 71, www.bistroimpark.ch Mehr Infos: Bauinspektorat Köniz, Tel. +41 (0)31 970 93 12, www.koeniz.ch/wakker12 Wanderkarte und Höhenprofil unter
» www.bls.ch/streifzug 39
… und plötzlich hat man Zeit. Die Aussicht vom Ballenbühl auf das Aaretal und die Berner Alpen ist spektakulär. Die Tour von Rubigen über Trimstein nach Münsingen nähert sich dem beliebten Wanderziel von der etwas anderen Seite.
«Unser Hund ist schon den letzten Wanderern bis auf den Ballenbühl gefolgt. Es gefällt ihm wohl dort», erklärt uns der Bauer, der gerade seinen Labrador in den Kofferraum einsteigen lässt. Seine kleine Tochter schimpft: «Böse, böse Hund!». Der Vierbeiner ist uns bestimmt eine Viertelstunde gefolgt, nachdem er uns bei einem Hof oberhalb von Trimstein beschnuppert hatte. Alle unsere Versuche, ihn nachhause zu schicken, waren erfolglos. Aber auf dem Ballenbühl werden wir dann verstehen, weshalb der Hund am liebsten jeden Tag dort hinauf möchte. Weg von der Aare Um 8.46 Uhr sind wir in Bern mit der S1 losgefahren, zehn Minuten später stehen wir in Rubigen auf dem Perron. Gleich hinter dem Bahnhof zeigt der erste Wegweiser Richtung Trimstein, in der entgegengesetzten Richtung des Aarelaufs. Fünf Minuten später verlassen wir das Dorf, passieren einen Bauernhof und kommen an den Waldrand. Tief durchatmen und Abstand zur Stadt gewinnen. Die Vögel zwitschern, alles spriesst und blüht. Nur 16 Prozent der Fläche der Gemeinde Rubigen sind überbaut, 16 Prozent gehören zur Naturschutzund 68 Prozent zur Landwirtschaftszone.
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An der Weggabelung gleich am Waldrand vermissen wir Trimstein auf dem Wegweiser und schlagen die Richtung Worb/Grosshöchstetten ein. Nach etwa einer Dreiviertel-
stunde erreichen wir Trimstein. «In welchem Haus möchtest du lieber wohnen: In einem der modernen, dem gelben, roten oder braunen oder im alten Hof daneben?», stellt mich mein Begleiter vor die Wahl. Ich erweitere die Optionen: «Ich würde das renovierte Stöckli mit den hellblauen Fensterläden nehmen.» Viele Bauernhäuser und Stöckli hier verfügen über geschmackvolle Anbauten aus Glas oder Holz. Beruhigende Wirkung Wir gewöhnen uns langsam an die Gemütlichkeit, schweifen mit den Gesprächen ab vom Alltag. Beim Restaurant Trimstein machen wir Rast und trinken draussen einen Kaffee. Auf dem Papier-Untersatz steht «… und plötzlich hat man Zeit.» Wie wahr.
Nun gehts langsam ein wenig aufwärts, insgesamt sind auf unserer Tour rund 200 Höhenmeter zurückzulegen. Eine Treppe bringt uns schliesslich auf den Weg zum Ballenbühl bei Konolfingen, und schon von Weitem sehen wir sein Merkmal, die charakteristischen zwei Linden (siehe Bild). Aus der Distanz sieht es aus, als wären die beiden Bäume zu nur einer grossen Krone zusammengewachsen. Die Vorfreude auf die berühmte Aussicht auf das Aaretal und das Zmittag steigt auf dem geschwungenen Feldweg mit jedem Meter. Fasziniert knabbern wir auf der gelben Bank an unseren Broten und geniessen das Panorama. Nachdem wir unsere Vermutungen über die Namen der Gipfel ausgiebig diskutiert haben, nehmen wir die installierte Panoramatafel zu Hilfe: Vom Bantiger ganz rechts über den Gurten, den Belpberg und den Längenberg sieht man über Gantrisch, Stockhorn und Niesen bis zu den Klassikern Eiger, Mönch und Jungfrau. Die ganze Palette von Flachland, Voralpen und Hochgebirge tut sich vor uns auf, und zu unseren Füssen liegt das Aaretal. Auf einer Tafel entdecken wir den Liedtext «My Jutz vom Ballebüehl» von Marianne Weingart. Ihre Zeilen beschreiben die schöne Stimmung, die diesem Ort innewohnt: «U äntli chunsch de dobe a u gsehsch i ds Aaretal. De fröi di dran u stimm Eis a, es tönt doch jedesmal! I bi so froh u glücklich da, es isch es herrlechs Gfüehl. Dass i di gäng ir Nechi ha, mi liebe Ballebüehl!»
Literaturweg In der Region Kiesental wird als Variante zur Ballenbühl-Wanderung ein literarischer Rundgang angeboten. Der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt ist im Pfarrhaus in Konolfingen aufgewachsen. Er beschreibt das Dorf seiner Kindheit: «Es ist ein Land, in welchem die Milch die Hauptrolle spielt. Das Dorf selbst entstand, wo die Strassen Bern– Luzern und Burgdorf–Thun sich kreuzen, auf einer Hochebene, am Fusse eines grossen Hügels.» Seit 2008 gibt es den ausgeschilderten Emmental Literaturweg, auf dem die Orte aus Dürrenmatts Kindheit mit Zitattafeln beschildert sind. Der Weg führt vom Kreuzplatz aus durch das Dorf Konolfingen über Häutligen wieder zurück nach Konolfingen. Es kann zwischen einer grossen und einer kleinen Tour gewählt werden. Die Wanderzeit für den grossen Rundweg beträgt ca. 2 Std. 15 Min., jene für den kleinen Rundweg ca. 45 Min.
» www.kiesental.ch/emmental-literaturwegf-duerrenmatt
Ausklang mit Kuhgebimmel Ein bisschen wehmütig verlassen wir den Aussichtspunkt auf 851 Metern über Meer und steigen ab Richtung Ursellen/ Münsingen. Hier findet unsere zweite Begegnung mit Tieren statt: diesmal mit Kühen. Der schmale Wanderweg quert eine Weide, und wir lassen uns genug Zeit, um die behornten Prachtsexemplare vorbeiziehen zu lassen. Wir werden zwar aufmerksam beäugt, doch anhaben wollen uns die Kühe nichts. Während der ganzen Wanderung haben wir neben Hunden und Kühen auch schon Ziegen, Schafe, Hühner, Gänse, Enten, Elstern und Milane gesehen, einen schönen Querschnitt durch die Fauna von Hof und Feld. Auf dem Rückweg passieren wir das Zelgdorf Ursellen. Am auffälligsten ist hier das Schloss Ursellen. Hinter grossem, vergoldetem Gartentor und in frischem Hellblau gestrichenen Fensterläden wirkt es äusserst anmutig. Der Landsitz wurde 1712 errichtet und 1751 zu einem kleinen Schlösschen umgebaut. Heute ist das Schloss Ursellen in Privatbesitz. Entlang von Wäldchen und Feldern werden wir immer wieder von Radfahrern überholt und kreuzen schliesslich bei der Station Tägertschi die Bahngleise. Hier gibt es mit dem Restaurant Bahnhof eine weitere Einkehrmöglichkeit. Anschliessend klingt der Weg sanft aus, und wir durchschreiten Münsingen bis zum Bahnhof, wo wir wiederum die S1 besteigen und in siebzehn Minuten zurück in der Stadt sind. Text: Mia Hofmann, Foto: Willy Vogelsang
Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Rubigen. Rückreise: Ab Münsingen oder Wichtrach mit der Bahn. Wanderzeit: Rubigen–Ursellen: 2 Std. 30 Min., Ursellen–Münsingen 1 Std., total 3 Std. 30 Min. Tipp: Ab Ursellen statt nach Münsingen über Häutligen nach Wichtrach. Ursellen–Wichtrach 1 Std. 45 Min. Einkehr: Restaurant Trimstein, Tel. +41 (0)31 839 21 88, Mittwoch ganzer Tag und Donnerstag bis 19 Uhr geschlossen. Restaurant Bahnhof Tägertschi, Tel. +41 (0)31 721 10 29, Montag und Dienstag geschlossen. Wanderkarte und Höhenprofil unter
» www.bls.ch/streifzug 41
www.aletscharena.ch
Abendrundfahrt auf dem DS «Lötschberg».
Die Berge, das Schiff und dazu den Fisch aus dem See. Jeden Samstag, vom 7. Juli bis 25. August
WANDERPASS ALETSCH + Ihr Bergbahn- und Zug-Ticket Freie Fahrt auf allen Bergbahnen Riederalp, Bettmeralp und Fiesch-Eggishorn und MGB Strecke Mörel-Betten Talstation-Fiesch. Erhältlich bei den Bergbahnen. Tagespass Erwachsene CHF 40.–, 1⁄2-Tax Abo Swisspass Kinder CHF 25.–, Familie CHF 80.– Preise 2-4 Wahltage finden Sie unter www.aletscharena.ch
Geniessen Sie einen entspannten Abend auf dem wildromantischen Brienzersee. Die Schiffsgastronomie verwöhnt Sie mit köstlichen Fischspezialitäten aus einheimischen Gewässern. Interlaken Ost ab Interlaken Ost an
19.07 Uhr 21.53 Uhr
Fahrpreis (Interlaken–Brienz retour) 1. Klasse CHF 78.–, 2. Klasse CHF 48.– GA, Halbtax, Junior- und Enkelkarte gültig. Preis Fischmenu CHF 48.– oder Angebot à la carte Tischreservation Gastro Lac AG, Tel. +41 (0)79 422 90 79 Weitere Infos unter Tel. +41 (0)58 327 48 11 oder www.bls.ch/schiff
Dampferfahrt im Klinikpark. Grosse und kleine Eisenbahnfans finden in Münsingen ein wenig bekanntes Highlight: Die Fahrt mit der Kleineisenbahn auf dem Gelände des Psychiatriezentrums dauert fast zehn Minuten. nigolf spielten. Viele jugendliche Lokführer können auf der Anlage ihre ersten Dampffahrten machen. In den Sommerferien fahren die Züge auch am Mittwochnachmittag. Bis zum Saisonende Ende Oktober besteht ausserdem die Möglichkeit zu Sonderfahrten für Kindergeburtstage, Hochzeiten oder andere spezielle Anlässe. Text: This Rutishauser, Foto: zvg
Die Fahrten mit der Kleineisenbahn sind ein Vergnügen für die ganze Familie.
Schon wieder schnaubt ein Zug um die Hausecke. Vorne weg dampft die Lok und zieht sieben farbige Wagen. Die Originale waren einst auf allen Schweizer Schienen unterwegs. Die kleinen Modelle drehen heute ihre Runden auf dem Areal des Psychiatriezentrums Münsingen (PZM). Die Anlage des Vereins Dampfbahn Aaretal Münsingen lockt viele Ausflügler an. Die Fahrt auf der 832 Meter langen Rundstrecke ist ein beliebter Wochenendausflug. Sie dauert fast zehn Minuten und führt vom Bahnhof beim Depot im Hof über das Areal zum Parkplatz und zurück. «Am vergangenen Dampftreffen fuhren 27 Züge gleichzeitig. Rekord!», sagt Vereinsmitglied René Stamm. Die Züge konnten von den Lokführerinnen und Lokführern dennoch problemlos auf den drei Geleisen am Bahnhof abgefertigt und mit dem ehemaligen Stellwerk von Münchenbuchsee gelenkt werden. Beim normalen Vollbetrieb halten sie ehrenamtlich bis zu sieben Züge mit drei bis sieben Wagen im Einsatz. Auf dem 3-Schienen-Geleise können Dampf- und Elektroloks mit einer Spurweite von 5 und 7 1/4 Zoll fahren. Mit den eigens von den Vereinsmitgliedern konstruierten Wagen mit ausklappbaren Seitenwänden können auch Rollstühle transportiert werden. Zum 100-Jahr-Jubiläum des Zentrums im Jahr 1995 entstand die heutige Anlage. Das Projekt «Bahnschwellen statt Hemmschwellen» brachte psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen mit Gästen zum gemeinsamen Bahnfahren zusammen. «Alle profitieren voneinander», sagt René Stamm. Die Kleineisenbahn bringe Gäste auf das Gelände, die regelmässig auch das Restaurant besuchten oder eine Runde Mi-
Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Münsingen, weiter mit dem Bus 163 bis «Münsingen PZM» oder kurzer Fussmarsch von 10 Min. zum PZM. Rückreise: Ab «Münsingen PZM» oder «Münsingen Badi» mit dem Bus. Fahrten: Am 2. und 4. Wochenende im Monat samstags und sonntags von 13.30 bis 17.30 Uhr. In den Sommerferien (11. Juli bis 8. August) auch mittwochs 13.30 bis 17.30 Uhr. CHF 1.– für Kinder und 2.– für Erwachsene. 12-er-Coupon kostet CHF 10.–. www.dampfbahn-aaretal.ch, www.be.ch/pzm –> «Freizeit & Kultur» Speziell: Europäisches Dampftreffen am 25. und 26. August. Sonderfahrten für Kindergeburtstage und Hochzeiten auf Anfrage: Tel. +41 (0)31 931 06 58 (Willi Ruch). Einkehr: Restaurant Psychiatriezentrum, am Wochenende bis 18.30 Uhr, Tel. +41 (0)31 720 86 70. Minigolf: An den Wochenenden von 9 bis 18.30 Uhr. CHF 3.50 für beliebig viele Runden. Schläger und Bälle im Restaurant erhältlich. Tipp: Zum Dampfablassen und Abkühlen ins Parkbad Münsingen mit Bassin und Nichtschwimmerbecken, an der Aare gelegen. Öffnungszeiten: bis 20.30 Uhr. www.muensingen.ch/freizeit-kultur/parkbad Wanderkarte unter
» www.bls.ch/streifzug 43
, #4 #. Auf den Spuren des Zauberwichts.
Im Kiental gibt es einen neuen Themenweg: den «Kien Zappel Rundweg». Basierend auf der Geschichte «Dr Zouberwicht Kien Zappu» der Märlitante Barbara Burren entstand dieser Rundweg speziell für Familien mit Kindern im Vorschulalter, welche dort die Besonderheit der Landschaft entdecken und Anregungen für einfache, altbekannte und neue Spiele erhalten. Der Rundweg führt in einer Stunde von der Bergstation der Sesselbahn Kiental-Ramslauenen über Alpweiden durch einen mystischen Wald ins Underbachli und zurück zur Bergstation. Der Weg ist nicht mit dem Kinderwagen passierbar. www.loetschberger.ch/themenwanderwege
Spitze Fluh: bequem durch den Tunnel
Berner Wanderwege machen mobil
Der 15 Kilometer lange Talwanderweg von Oey nach Schwenden verfügt bei der Spitzen Fluh neuerdings über einen 46 Meter langen Tunnel. Somit muss die steile Geländenase nicht mehr über-, sondern kann bequem durchquert werden. Gerade für Kinder und ältere Menschen ist dieser Tunnel von grossem Vorteil. Die Talwanderung gewinnt bei diesem Abschnitt entlang des Chirels somit an Attraktivität. www.diemtigtal.ch
Neue Gemmi-Bahn
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Die Wanderung über die Gemmi wird jetzt noch attraktiver. Die bestehende Gemmi-Bahn wurde vom 19. März bis 30. Juni komplett umgebaut. Dabei wurde die neue Bahn mit modernsten Kabinen ausgestattet. In einer Kabine finden bis zu 36 Personen Platz. Durch das Weglassen eines Mastes verkürzt sich die Fahrzeit um eine Minute. Dies erlaubt eine Kapazitätssteigerung von 120 Personen pro Stunde. Neu können so stündlich rund 400 Fahrgäste befördert werden. Für die Gemmi-Wanderung gibt es das beliebte RailAway-Kombi «Passwandern am Lötschberg». www.loetschberger.ch/railaway
Neu sind ausgewählte Wanderungen der Berner Wanderwege auch auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets zugänglich. Seit April sind so 100 Wanderungen direkt abrufbar. Zu jeder Route lassen sich eine Beschreibung, Fotos und ein Höhenprofil anzeigen. Die dazugehörige Wanderstrecke kann direkt in der integrierten Karte abgebildet werden. Mittels der GPS-Positionsanzeige werden Smartphones oder Tablets damit zu alltäglichen GPS-Geräten. www.bernerwanderwege.ch
Mit dem Bus auf die Ahornalp
/ " .#** Thunersee–Frutigland: Neuauflage 75 Jahre Berner WanderweThunersee – Frutigland ge: Zu diesem Jubiläum hat der Verein das beliebte Wanderbuch Thunersee– Frutigland in Neuauflage und neuer Aufmachung herausgegeben. 46 Wanderungen decken dieses vielseitige Wandergebiet vom See bis zu den Gletschern ab und werden mit Texten, Kartenausschnitten und Höhenprofilen vorgestellt. «Wanderbuch Thunersee–Frutigland», 2012, 128 Seiten, 14x19 cm, broschiert, CHF 24.90; erhältlich bei den Berner Wanderwegen (info@bernerwanderwege.ch) und im Buchhandel. Wanderbuch
Wanderungen vom weiten See zum Firnenschnee
Der Verein Bus alpin setzt sich seit 2005 dafür ein, dass auch touristisch attraktive Randregionen mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Auf die Sommersaison 2012 sind drei neue Mitgliedregionen hinzugekommen, u. a. die Ahornalp, welche neu von Huttwil aus mit einem Rufbus erreichbar ist. www.busalpin.ch
Bis zum Ritterschlag In den drei ThunerseeSchlössern Spiez, Thun und Oberhofen können die Kinder in die Welt des Mittelalters eintauchen und sich zu Rittern und Ritterinnen ausbilden lassen. Die Ausbildung erfolgt in drei Stufen (Page, Knappe, Ritter). Das Angebot ist gültig von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Zudem können Kinder ab sechs Jahren für 25 Franken Mitglied im Kinderclub werden, was ihnen freien Eintritt in die Schlösser ermöglicht. Zudem werden sie regelmässig mit Sonderveranstaltungen überrascht. www.schlossthun.ch, www.schloss-spiez.ch, www.schlossoberhofen.ch
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Erlebnisbad Bernaqua wieder geöffnet Das Erlebnisbad Bernaqua im Einkaufszentrum Westside in Bern-Brünnen ist wieder offen. Die Gäste erwarten ein umgestalteter Kinderbereich und ein erneuertes Bistro. Mit rund 2000 Quadratmetern Wasserfläche bietet Bernaqua einen Badebereich der Superlative. 18 Becken drinnen und draussen laden zum Schwimmen und Relaxen ein. Die längsten gedeckten Rutschen der Schweiz versprechen viel Spass. Rasch und bequem ins Einkaufszentrum Westside und zum Erlebnisbad Bernaqua: ab Bahnhof Bern bis Bern Brünnen Westside in acht Minuten mit der S5 , S51 und S52. www.bls.ch/ausflug
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Abendrundfahrt auf dem Dampfschiff Lötschberg Jeden Samstag im Juli und August sticht das Dampfschiff «Lötschberg» abends in den wildromantischen Brienzersee. Dabei werden in der Schiffsgastronomie sämtliche Register der Verwöhnkunst gezogen, vor allem mit köstlichen Fischspezialitäten aus einheimischen Gewässern.
Kinderpartys auf den Dampfschiffen Wenn Kinder feiern, dann am besten unter Volldampf. Die Dampfschiffe «Blümlisalp» und «Lötschberg» eignen sich dafür ideal und sind für Piraten, Prinzessinnen, Hexen, Indianer, Pferdefans, Ritter oder Top-Models ein idealer Tummelplatz. Das Angebot gilt von Mitte Mai bis Mitte September.
Älplerbrunch auf dem Brienzersee Was gibt es Schöneres, als einen Sonntagmorgen bei einem urchigen Älplerbrunch auf dem Brienzersee zu starten? Jeweils sonntags im Juli und August wird ein reichhaltiges Buffet angeboten, vor allem mit Produkten aus der Region. Natürlich dürfen auch Rösti und Speck nicht fehlen.
Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11; www.bls.ch/schiff Tischreservation Brienzersee: Tel. +41 (0)79 422 90 79, info@gastro-lac.ch 45
MITARBEITERPORTRÄT
«Ich werde ruhig, wenn die Motoren unter meinen Füssen vibrieren.» Theres Hofmann
Mitarbeiterporträt
Theres Hofmann Schiffsführerin
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Text: This Rutishauser Foto: Peter Mosimann
MITARBEITERPORTRÄT
«Ohne Maschinist und Kassier geht gar nichts.» Theres Hofmann ist gelernte Schreinerin und passionierte Seefrau. Nun ist die 27-jährige Brienzerin die erste Schiffsführerin auf dem See. Bei Föhn und in Hagelstürmen hat sie viel über Naturgewalten gelernt. «Den Schiffsfahrervirus trägt man in sich. In meinem Fall habe ich ihn wohl schon vor der Geburt erhalten. Meine Eltern berichteten mir, dass ich bereits im Bauch meiner Mutter am besten schlafen konnte, wenn sie in Brienz das Schiff bestiegen und eine Rundfahrt machten. Noch heute werde ich ruhig, wenn die Motoren unter meinen Füssen vibrieren und das Schiff über das Wasser gleitet. Der Brienzersee ist meine Heimat. Pedalo bin ich schon gefahren, bevor ich überhaupt richtig laufen konnte. Meine Eltern vermieteten in Brienz Pedalos, kleine Ruder- und Motorboote. Als Kind schaute ich wehmütig den grossen Schiffen zu, wenn sie von der Ländte wegfuhren. Doch meine Eltern bremsten mich und sagten, dass ich den Traum von der Matrosin auf dem Brienzersee vorsichtig träumen soll. Damals stand noch keine Frau am Steuer der Kursschiffe. Heute bin ich die erste Schiffsführerin der BLS auf dem Thuner- und Brienzersee. Die Schreinerlehre habe ich sehr gerne gemacht. Nach meiner Lehre arbeitete ich in der Spielkajüte auf dem Dampfschiff ‹Lötschberg› und hütete die jüngsten Fahrgäste. Später verkaufte ich Billette an der Ländtekasse in Brienz. Es war ein sehr schöner Tag, als ich die Stelle des Schreiners bei der BLS erhielt. Im Winter zimmerte ich Kisten für das Rettungsmaterial und flickte tausend kleine Sachen auf den Schiffen. Im Sommer stand ich an der Kasse und knipste als Matrosin die Billette. Es spielt keine Rolle, ob eine Frau oder ein Mann das Kommando führt. Unter den Angestellten war das nie ein Thema. Denn als junger Matrose wird man sowieso besonders genau beobachtet. Trotzdem war ich erstaunt, dass es nicht mehr Reaktionen gab. Nur einmal hatte ich Probleme mit einem sehr selbstsicheren Fahrgast mit einem 2.-Klasse-Billett auf dem Sonnendeck. Er wollte weder den Aufschlag bezahlen noch nach unten gehen. Dann eilte mir der erfahrene Kassier zu Hilfe, und die Diskussion erledigte sich schnell. Mittlerweile stehe ich am Steuer des Motorschiffs ‹Iseltwald›. Zuerst musste ich herausfinden, ob ich das Verständnis für Motoren und Technik habe. Die ‹Iseltwald› ist zwar klein und wendig, hat aber nur eine Schraube und ist je nach Windverhältnissen schwierig an die Ländte zu fahren. Andere Schiffe sind da gutmütiger. Für die aufwändige Theorieprüfung zur Schiffsführerin investierte ich viel Freizeit: Radar, Funkgerät wollen richtig bedient sein, Wetter- und Windverhältnisse richtig eingeschätzt. Eine Schiffsführerin muss anständig aussehen, deshalb ziehe ich gerne eine saubere Uniform an. Damit macht man einen guten Eindruck. Es ist nicht einfach, den Schmutz der Leinen nicht auf die Kleider zu bekommen. Wenn wir das Deck abspritzen und die Motoren kontrollieren, tragen wir noch ein Übergewand.
Ich habe grossen Respekt vor den Naturgewalten. Wenn der Föhn bläst oder hohe Wellen stehen, können beim Wenden des Schiffs schon mal die Rotweingläser vom Tisch gleiten und am Boden zerschlagen. Als ich als Kassiererin arbeitete, sind wir mit dem Dampfschiff ‹Lötschberg› in zwei Hagelstürme gefahren. In weniger als einer Minute wurde es dunkel, die Sicht war weg und Windböen fegten über den See. Trotzdem blieben Mannschaft und Passagiere ruhig, weil der Kapitän sicher und richtig gehandelt hat. Er drehte eine Zusatzrunde vor Iseltwald. Passagiere sind auch schon die Treppe heruntergefallen oder sind in eine Glastüre gerannt. In solchen Situationen muss man genauso viel von Erster Hilfe wie von Schiffsmotoren verstehen. Mein schönstes Erlebnis als Schiffsführerin war eine Extrafahrt von Iseltwald zu den Giessbachfällen. Oben auf dem Achterdeck traute der Pfarrer von Bönigen ein junges Paar und taufte ihr Kind. Das Licht war perfekt, und ich freute mich sehr, dass die Zeremonie in voller Fahrt draussen in der Natur stattfinden konnte. Das Bild, wie der Wind durch die Haare der Braut wehte, werde ich nicht vergessen. Als Schiffsführerin stehe ich meistens allein im Steuerhaus und habe die Verantwortung für das Schiff, die Mannschaft und alle Fahrgäste. Ohne Maschinist und Kassier geht allerdings gar nichts. Nur mit dem ganzen Team kann ich das Schiff sicher an die Ländte fahren und festmachen. Das gefällt mir sehr. Ob ich je mal Kapitän werde, weiss ich nicht. So weit planen will ich nicht. Denn schon heute ist kein Tag gleich wie der andere.»
Die Mitarbeiterin Name: Theres Hofmann Alter: 27 Beruf: Schreinerin und Schiffsführerin Traumschiff: Dampfschiff «Lötschberg» Hobbys: Wandern, Berge, Natur, Segeln (Hochseeausweis), Lesen (Entdeckerbücher, Weltenbummlerberichte) Lieblingsferiendestination: Meer ja, Berge ja, Städte nein Seit 2005 arbeitet sie gerne für die BLS, «weil sie Schiffe besitzt und ich meine Leidenschaft mit vielen guten Kollegen teilen und ausleben kann». 47
Gleis
3
Loswandern – ausspannen – einkehren –
Wanderbus Emmental
Erleben Sie das Emmentaler Wanderparadies mit Aussicht weit über die «Hügel und Chrächen» des Napfberglands. Täglich erreichen Sie viele Emmentaler Ausgangspunkte mit dem BLS-Bus. Zusätzlich führt Sie der BLSWanderbus sonntags vom 6. Mai bis 28. Oktober 2012 zur Lüderenalp, Mettlenalp und Chuderhüsi mit dem Aussichtsturm. Die Fernsicht von den Alpen bis zum Jura ist unvergleichlich. Weitere spannende Ausflüge mit Bahn, Bus und Schiff unter www.bls.ch/ausflug
Eine Auswahl
LÜtschberger-Memory Das unterhaltsame Spiel fßr zu Hause und unterwegs. CHF 19.–
LÜtschberger Rahmenpuzzle Rahmenpuzzle fßr Kinder 15-teilig, mit Motiv Einfach tolle Ausßge. In Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–
BLS-Feldstecher MINOX* Qualitäts-Feldstecher 8 x 25, Okulare mit drehbaren Augenmuscheln und Dioptrien-Ausgleich, GrÜsse 17,5 x 13 x 5,7cm, 310 g. CHF 189.–
BLS-Sackmesser Victorinox Der unentbehrliche Helfer fĂźr unterwegs mit 14 Funktionen. CHF 28.50
Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshop Fehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? MĂśchten Sie Ihrem OutďŹ t mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem Biscuitdose Kambly E-Shop Mit ďŹ nden attraktiveĂ Artikel im BLS-Look vierSie Päckchen 10 KamblyfĂźr unterwegs, im BĂźro und zu Hause. Werfen Bretzeli CHF 12.50 Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut. Der Versand ist nur in der Schweiz und im FĂźrstentum Liechtenstein sowie gegen Bezahlung mit Kreditkarte mĂśglich.
BLS-Portemonnaie Der trendy Begleiter fĂźr unterwegs in alle Himmelsrichtungen. CHF 7.90
Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis Die 41 schÜnsten Wanderungen in der LÜtschberger-Region. 2011. 96 Seiten, zahlreiche Fotos, Ringheftung, Fink Medien / BLS. CHF 20.–
BLS-Tasse* Ob zu Hause oder im Bßro: Diese grßne Tasse mit zwei blauen BLS-Logos sorgt fßr Farbe und Stimmung. Inhalt 3,2 dl. CHF 15.–
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Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren * Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten. AuÜsung von Seite 34 / 35
leicht 06010003302
mittel 06010015031
schwierig 06010004501
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Murten Classics 12. August bis 2. September
Genuss‘12 17. August bis 9. September
Murten Classics ist die Perle in der Festivallandschaft. Ein Abend mit einem Sinfoniekonzert im Schlosshof mit Blick auf den Murtensee bleibt unvergesslich. Murten Classics bietet über 30 Konzerte unter der künstlerischen Leitung von Kaspar Zehnder zum Thema La Danse mit internationalen und nationalen Stars, nebst einem Flamenco Abend mit Vital Julian Frey als Artist in Residence, einem Sommernachtskonzert am See oder die Operettengala «Die Czardasfürstin». Vorverkauf bei Starticket, erhältlich in allen BLS-Reisezentren. www.murtenclassics.ch
Was gibt es schöneres, als regionale Köstlichkeiten – echt und einzigartig – zu geniessen? Genuss’12 lädt ein, nach traditionellen Rezepten hergestellte Spezialitäten aus den Regionen Bern, Solothurn, Aargau, der Zentralschweiz und dem Zürcher Oberland zu entdecken. Sei das auf dem Schiff, unter freiem Himmel auf einer Wanderung, auf dem Markt oder auf der Alp, dem Bauernhof, auf dem Weingut, im Kloster, im Gourmet-Restaurant ebenso wie im Berggasthaus: Genuss’12 ist verführerisch und bleibt unvergesslich. www,regionalprodukte.ch
Event- und Kulturagenda 19. Juni – 1. Juli
Bern
Traumfrau Mutter, «Ewigi Liebi»-Theater
www.traumfrau-mutter.ch
29. Juni – 1. Juli
Interlaken
Trucker & Country Festival
www.trucker-festival.ch
29. Juni – 1. Juli
Olten
Gigathlon
www.gigathlon.ch
29. Juni – 1. Juli
Oberburg
Verbandsturnfest Bern/Oberaargau/Emmental www.vtf2012.ch
29. Juni – 1. Juli
Biel
Braderie
www.bielerbraderie.ch
30. Juni
Luzern
Luzerner Fest
www.luzernerfest.ch
2. bis 8. Juli
Gstaad
FIVB Swatch Beach World Tour
www.beachworldtour.ch
3. Juli
Bern
Konzert Red Hot Chili Peppers
www.stadedesuisse.ch
5. – 17. Juli
Avenches
Opernfestival Avenches «La Bohème»
www.avenchesopera.ch
6. – 8. Juli
Zell
OpenQuer Zell
www.openquer.ch
6. – 8. Juli
Murten
Wake & Jam
www.wakeandjam.ch
7. Juli
Bern
Boxen WM Schwergewicht
www.stadedesuisse.ch
8. Juli
Oey-Diemtigen
Oberländisches Schwingfest
www.oberlaendisches-schwingfest.ch
10. Juli – 30. August
Thun
Thunerseespiele, Titanic – das Musical
www.thunerseespiele.ch
12. – 15. Juli
Bern
Gurtenfestival
www.gurtenfestival.ch
21. Juli
Oberwil i.S.
Stockhorn-Halbmarathon
www.stockhorn-halbmarathon.ch
26. Juli – 26. August
Bern
OrangeCinema
www.orangecinema.ch
29. Juli – 4. August
Avenches
Rock oz'Arènes
www.rockozarenes.com
Eine Auswahl ab Ende Juni 2012. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.
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Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem BLS-Reisezentrum, www.bls.ch/reisezentren
Leinen los für die Thuner Titanic 10. Juli bis 30. August
Events in der Arena Thun
Mit «Titanic – das Musical» gelangt auch heuer wieder ein faszinierendes und emotionales Stück auf die Seebühne. Stück und die ganze Atmosphäre sind darauf ausgelegt, dass Zuschauerinnen und Zuschauer in die Zeit des legendären Ozeandampfers und seiner Passagiere eintauchen können. Und zwar mit Blick und Kurs auf Eiger, Mönch und Jungfrau! Mit der Verbindung von Natur, Musical und Gastronomie bieten die Thunerseespiele jeden Sommer ein Erlebnis, das hängen bleibt. Tickets in allen BLS-Reisezentren erhältlich. www.thunerseespiele.ch
Die Arena Thun ist mehr als ein Fussballstadion. Sie kann auch für die Durchführung von Firmenevents gebucht werden. Neu ist die Firmenolympiade im Angebot. Entscheidend für einen erfolgreichen Gruppenevent ist dabei nicht so sehr die Fitness der Teilnehmer, sondern deren Geschick und Kreativität und ein funktionierendes Team. Zum Programm gehören zum Beispiel StrafraumCurling, Gras-Ski, Pärchen-Fussball oder das traditionelle Torwandschiessen. Den Anlass runden kulinarische Köstlichkeiten in der Arena-Lounge ab. www.arenathun.ch
31. Juli
Biel
Bielerseefest mit Feuerwerk
www.bielerseefest.ch
4. August
Kiesen–Bern
Weltrekord Aareböötle
www.gonnado.com
9. – 11. August
Bern
Int. Buskersfestival (Strassenmusikfestival)
www.buskersbern.ch
10./11. August
Murten
Stadtfest
www.murtentourismus.ch
10./11. August
Thun
Thunfest
www.thunfest.ch
11. August
Münsingen
Münsiger-Louf
www.muensiger-louf.ch
12. August
Herzogenbuchsee
Bernisch Kantonales Schwingfest
www.schwingfest-herzogenbuchsee.ch
12. August – 2. September
Murten
Murten Classics, La Danse
www.murtenclassics.ch
16. – 19. August
Gampel
Openair Gampel
www.openairgampel.ch
17. August – 9. September
Diverse Regionen
Genuss'12
www.regionalprodukte.ch
25./26. August
Bern (Westside)
GP-Suisse (Oldtimer-Rundkurs)
www.gp-suisse.ch
23. – 27. August
Bern
BAM Berner Ausbildungsmesse (BEA)
www.beaexpo.ch
25. August
Schwarzenburg / Laupen
s2-challenge.ch
www.s2-challenge.ch
31. August – 9. September
Thun
Oberländische Herbstausstellung
www.oha.ch
9. September
Huttwil / Sumiswald
slowUp Emmental-Oberaargau
www.slowup.ch
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INSIDE BLS
INSIDE BLS
Linksverkehr
Text: Mike Sommer Fotos: Manu Friederich
«Warum fahren die Züge links?» Auf zweigleisigen Strecken fahren die Züge in der Schweiz links. Ganz so strikt wie im Strassenverkehr ist das Regime aber nicht, auf dem BLS-Streckennetz wird manchmal auch rechts gefahren. Karl Schleef aus Haste (D) möchte der Sache auf den Grund gehen. «Warum fahren die Züge in der Schweiz – im Gegensatz zu Deutschland – in der Regel im Linksverkehr?», schreibt der Gast aus dem nördlichen Nachbarland. «Hat das historische Gründe?» Eine interessante Frage, denn die Autos fahren bei uns schliesslich rechts, wie fast in ganz Europa. Was soll also die Extrawurst der Schweizer Bahnen? Wir sind doch nicht in England.
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Das Thema hat Walter Flühmann, Projektleiter «100 Jahre Lötschbergbahn» bei der BLS, mit seinen Kollegen ebenfalls schon häufig diskutiert. Und als ehemaliger Leiter Betrieb der BLS hat er auch gründlich recherchiert. «So-
weit ich es beurteilen kann, hat das tatsächlich historische Gründe», sagt Flühmann. Um das zu erklären, muss er ein bisschen weiter ausholen. Sachzwänge von Dampflokomotiven Zuerst einmal muss man sich in die alten Zeiten zurückversetzen, als der riesige Schornstein der Dampflokomotive dem Lokführer die Sicht nach vorne versperrte. Er musste sich also seitlich positionieren, um die Signale am Streckenrand rechtzeitig zu erkennen, sich sogar aus dem Fenster lehnen können. Neben ihm stand der Heizer, der die Kohle in die Feuerbüchse vor dem Führerstand schaufelte. Steht nun der Lokführer links und der Heizer rechts, ist das Schaufeln für den Letzteren eher mühsam, wenn er
Grössere Kapazität dank Wechselbetrieb Auch auf dem Streckennetz der BLS gilt bis heute grundsätzlich Linksverkehr. Allerdings wird von dieser Regel immer häufiger abgewichen. Auf allen zweispurigen Abschnitten der BLS kann heute im «Wechselbetrieb» gefahren werden. «Dadurch lassen sich die Kapazitäten auf diesen Strecken erhöhen», erklärt Walter Flühmann. Grundsätzlich müssen hintereinander fahrende Züge nämlich einen sicherheitstechnischen Abstand von drei Minuten einhalten. Fahren nun mehrere Züge praktisch gleichzeitig von einem Knotenbahnhof weg oder in diesen ein, wird es eng. Dann wird jedes Gleis gebraucht. Nötig ist das Ausweichen auf das rechte Gleis auch, wenn ein schneller Personenzug einen langsamen Güterzug überholen muss. Die Einführung von Gleiswechselbetrieb auf einer Strecke ist immer mit beträchtlichen Investitionen verbunden, weil die Sicherheitstechnik aufwändiger wird und weil jede Signalanlage dann sowohl links als auch rechts von den Gleisen vorhanden sein muss. Dank dem technischen Fortschritt werden die herkömmlichen Signalanlagen auf den Strecken aber irgendeinmal überflüssig sein. Die Zukunft gehört nämlich laut Walter Flühmann dem ETCS (European Train Control System). Dabei erhält der Lokführer alle erforderlichen Informationen (zu fahrende Geschwindigkeit, Abstand zum nächsten Zug, Bremsweg usw.) in Echtzeit vom Computer der Betriebszentrale auf seinen Bildschirm im Führerstand («Driver Machine Interface») geliefert. Flühmann: «Die Führerstand-Signalisierung ist schon heute bei Fahrgeschwindigkeiten ab 160 km/h vorgeschrieben. Im Lötschberg-Basistunnel etwa gibt es aus diesem Grund gar keine Aussensignalisierung mehr.»
Rechtshänder ist. Und das waren nun mal die meisten Heizer. Also lag es auf der Hand, die Lokomotiven so zu konstruieren, dass der Lokführer rechts stand. Dementsprechend mussten die Signale rechts vom Gleis positioniert sein. Und logischerweise lag somit das Gleis für die entgegenkommenden Züge auf der linken Seite. So entstand der Rechtsverkehr. Die Deutschen, die ihre Dampflokomotiven im 19. und frühen 20. Jahrhundert selber bauten, haben also gut überlegt und richtigerweise auf Rechtsverkehr gesetzt – genauso wie Holland, Dänemark, Norwegen und ganz Osteuropa. Die Schweizer Bahnen hingegen fuhren in dieser Zeit laut Walter Flühmann mit Lokomotiven aus England. Und dort hatte man sich bereits für den Linksverkehr entschieden – was die englischen Heizer davon hielten, ist nicht überliefert. In der Schweiz waren die Weichen wegen der englischen Lokomotiven nun ebenfalls auf Linksverkehr gestellt. Italien, Portugal, Belgien, Schweden und Irland kennen übrigens ebenfalls die englische Fahrordnung. In Frankreich, Spanien und Österreich unterscheidet sich die Fahrordnung je nach Region.
Haben Sie Fragen zur BLS? Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage. Richten Sie Ihre Frage an: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern
» streifzug@bls.ch 53
Nächster Halt: Ihr Briefkasten. Kundenmagazin
Sommer 2012
Streifzug
Mit erb n tbew Wet ktive attra und cheinen Guts
Mit grossemrb. Wettbewe
Der Dosto-Bauer Peter Spuhler über BLS, Zugfahren und Leidenschaft ab Seite 6
Besser unterwegs.
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Zeit haben zwischen Rubigen und Münsingen ab Seite 40
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Besser unterwegs – Wie haben Sie die BLS erlebt? Ob Lob oder Tadel, wir sind für Sie da. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Wir freuen uns über Ihr Feedback und antworten Ihnen gerne. BLS AG, Kundendienst, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10 (Montag bis Freitag von 8 bis 17.30 Uhr) Kontaktformular unter www.bls.ch/kundendienst IMPRESSUM BLS AG, Personenverkehr Marketing, Damian Pfister, Christian Schneider, Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, www.bls.ch/streifzug, streifzug@bls.ch Redaktion: textatelier.ch, Biel: Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi, Maria Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer. Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Peter-Samuel Jaggi, Regula Tanner, Willy Vogelsang, Anita Vozza. Grafik/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation, CH–3000 Bern 13. Koordination, Anzeigenakquisition und Druck: AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern, Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen). Printed in Switzerland. Titelbild: Rollout des neuen BLS-Doppelstöckers Foto: Ennio Leanza, KEYSTONE
Zwei Alte. Sie, in Fahrtrichtung: hager, schlohweisses Haar, trägt einen blassrosa Strickpullover, eine Perlenkette am Handgelenk, tupft sich alle paar Sekunden mit einem Papiertaschentuch den Mund ab. Er sitzt ihr gegenüber, hat auf dem Schoss – Manchesterhosen – eine Zeitschrift aufgeschlagen, die Rätselseite. «Ein Gas mit vier Buchstaben», brummelt Paul, mehr zu sich selbst. Legt die Hand an die Stirn, hält seine Augen hinter dicken Brillengläsern geschlossen, hirnt. Seine andere Hand liegt, den kurzen Bleistift zwischen Zeige- und Mitelfinger geklemmt, auf dem linken Knie. «Isch süsch immer Neon», sagt er. Gret: «Geit hie nid!» Er öffnet die Augen: «Aber die Endung stimmt: -on.» Sie legt den Kopf schräg: «Dann ist es Ozon.»
Paul und Gret. Nein, bitte nicht wieder so ein Rentnerpärchen! Man kennt die Sorte: Er liest laut jeden vorbeiziehenden Firmennamen vor: «Lueg da! Marazzi … – Aha, der Aebi. Den gibts auch noch …»; kommentiert, was jeder sehen kann: «Ja, ja, d Böim schnide … u dert: Ghüderabfuehr. Momou …»; spielt sich als Kondukteur auf: «Sodeli, Thurnen. Gleis zwöi, gäng wie gäng.» Sie, verhärmt, schweigt. Und man hat den Eindruck, sie schweige seit 59 Jahren. Derweil er weiter schwadroniert: «Voilà, d Blüemlisalp. Het Näbu.» Dann beginnt er wild zu assoziieren: «Dr Kari isch doch ou albe …» Sie fragt vielleicht: «Wele Kari?» Er redet weiter: «… ou albe gsy ga fischen am Oeschinesee.» Sie wiederholt, kaum hörbar: «Wele Kari?» Er, barsch: «Eh! Em René sim Franz si Kari! Em Fredu dr Brüetsch, em Bärtu dr Coucousin. Däich, mou, däich.» Aber sie hört nicht mehr hin. Man sieht die Verachtung in ihren Augen, sieht, wie sie ihre Faust verkrampft. Man begegnet ihnen oft und auf jeder Strecke. Er ein Laferi, sie eine Dulderin, seit Jahrzehnten sind sie sich fremd und doch jeden Tag zusammen unterwegs. «Nein, bitte nicht wieder ein solches Paar!», denkt man sich. Aber die beiden heute sind irgendwie anders. Nennen wir sie Paul und Gret.
Offenbar ein eingespieltes Team. Im regen Gespräch wach geblieben, vertraut und verbündet, über Jahre, vermutlich Jahrzehnte. Vielleicht gehen sie Enkel hüten, vielleicht fahren sie einfach ins Grüne. «Der Zug fährt weiter nach Flamatt, Freiburg», sagt die Lautsprecherstimme, und Paul sagt: «Norddeutsche Landeshauptstadt.» Sie: «Kei Ahning.» Er: «Hannover? Geit nid. Brucht nume sächs Buechstabe.» Schweigen. Er: «Hamburg? O z läng.» Es wird still im Waggon. Nach einer Weile sagt Gret leise, aber mit Bestimmtheit: «Bremen. Sechs Buchstaben: Bremen.» Jetzt haben sie das Lösungswort, er liest es ob allem Eintragen laut vor: «W-e-l-l-n-e-s-s-h-o-t-e-l». Und während er nun versonnen zum Zugfenster hinaus schaut, tätschelt er ihre Hand, raunt, kaum hörbar: «Ach, Greti! Was würde ich ohne dich machen?» Sie errötet und lächelt, es ist das Teenagerlächeln einer bald 80-Jährigen. Er reisst die Seite sorgfältig heraus, faltet sie. «Das schicke mer ii.» Und man wünscht sich, dass Paul und Gret, die beiden Verliebten, den ersten Preis des Rätselwettbewerbs gewinnen: eine Woche im Vorarlberg. Zeit für Spaziergänge, Gespräche. Und Kreuzworträtsel.
Bänz Friedli Der Berner Bänz Friedli (46) ist Hausmann und freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs und kommt mit seinem kabarettistischen Programm «Wenn die mich nicht hätten» im Land herum. www.baenzfriedli.ch 55
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