Streifzug 3 / 2015

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Streifzug.

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Kundenmagazin, Herbst 2015.

Rainer Maria Salzgeber «Berge machen nicht engstirnig, sie geben mehr Biss.» ab Seite 6

Von Alp zu Alp: vom Gantrisch zum Stockhorn ab Seite 10 Rosshäusern: Dank Doppelspur mehr Zug ab Seite 16


republica

WESTSIDE, IHRE DESTINATION:

Ideal f체r einen Familienausflug. Mit der BLS in 6 Minuten ab Bahnhof Bern. Alle Infos zum vielf채ltigen Angebot finden Sie unter www.westside.ch 2


INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Es ist Tatsache: Wir sind mit­ tendrin in der Welt der digitalen Transformation. Am deutlichsten spüren wir dies bei der inflationären Zunahme der Apps, welche die Welt revolutionieren. Wir suchen auf den Hotelportalen nach einer stimmigen Unterkunft, beurteilen sie mithilfe der «Kritikportale», fragen Apps nach den schönsten Wanderungen (Beispiele dafür gibts auf den Seiten 10 und 38), erkundigen uns via Wetter-Apps über die Bedingungen der nächsten Tage – und schon haben wir beim Nachhausependeln (aber bitte nicht am Steuer «appen», nur im Zug) bequem unseren Ausflug geplant.

Rainer Maria Salzgeber über die BLS, schrille Outfits und seine Prominenz ab Seite 6

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis 4 News 6 Interview: Rainer Maria Salzgeber, TV-Moderator 10 Reportage: Höhenweg Gantrisch–Stockhorn 16 Thema: Doppelspurausbau Rosshäusern–Mauss 23 Fahrgastporträt: Hanni Linder 24 Blickpunkt: Reisezentrum Köniz 27 Poster zum Herausnehmen

Kaum sind wir auf Reisen, gehts munter weiter: Wir schiessen «App und zu» ein Foto und schicken den Daheimgebliebenen eine Ansichtskarte, natürlich ohne Briefmarke, denn den Transport übernehmen heute die digitalen Heinzelmännchen. All denjenigen, die sich Freizeit und Ferien ohne App nicht mehr vorstellen können, gilt mein ganz persönlicher Rat: Geniessen Sie die Welt auch mal ohne Apps. Der Aufruf zum digitalen Verzicht mag aus der Feder eines Informatikers eigenartig klingen, bestimmt doch die digitalisierte Welt meinen Berufsalltag. Aber ich gönne mir während meinen Ferien bewusst Momente der Ruhe, tauche ein in die Welt fernab von meinem Beruf, lasse die Seele baumeln, ganz App-frei. Daraus schöpfe ich Kraft, um Sie als BLS-Kundin und -Kunde auch in Zukunft mit innovativen Leistungen aus der Informatik während den schönsten Tagen zu unterstützen – sei es auf dem Schiff, zu Fuss oder mit Bahn und Bus, zum Beispiel mit der App «Libero Tickets». Ich freue mich, dass ich dazu beitragen kann, Ihnen diese Zeit zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

28 BLS-Streckennnetz 31 Gastrotipp: Chrüterbeizli Rarnerchumma 34 Unterhaltung / Leserbriefe 37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? 38 Wandertipp: Von der Lüderenalp via Napf zur Mettlenalp 41 Familientipp: Der kleine MUTZ auf dem Gurten 43 Ausflugstipp: Zeitreise in Naters 44 Freizeit 46 Mitarbeiterporträt: Alice Perren, Rottenköchin 48 Broschürenbestellung / Impressum 49 BLS-Shop 50 Event- und Kulturagenda 52 Inside BLS: Die Münster–Lengnau-Bahn 54 Endstation: Bänz Friedli

Vom Gantrisch zum Stockhorn: Auf der Spur der Alpwirtschaften ab Seite 10

Herzliche Grüsse

Daniel Leuenberger Leiter Informatik Mitglied der Geschäftsleitung

TV-Moderator Rainer Maria Salzgeber beim Schloss Schadau am Thunersee, fotografiert von Peter Mosimann

Rosshäuserntunnel: Zähmung eines widerspenstigen Berges ab Seite 16

Hartes Leben, schöne Arbeit: Rottenköchin Alice Perren ab Seite 46

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NEWS Neue Güterloks für «Rhein-Alpine»-Korridor.

BLS Cargo beschafft 15 neue Mehrsystem-Güterlokomotiven und baut ihre führende Stellung auf dem Nord-Süd-Güterkorridor aus. Die neuen Lokomotiven sind für den Einsatz zwischen den Niederlanden und Italien vorgesehen. BLS Cargo etablierte sich in den vergangenen Jahren als eigenständige Anbieterin auf dem Güterkorridor «Rhein-Alpine» dank optimierten Produktionskonzepten mit grenzüberschreitend einsetzbaren Mehrsystem-Lokomotiven in den «DACHINL»-Ländern Deutschland (D), Österreich (A), Schweiz (CH), Italien (I) und Holland (NL). Vor der Beschaffung wurden verschiedene Lokomotiven eingehend miteinander verglichen und umfangreiche Testfahrten durchgeführt. Den Zuschlag bei der Evalua­ tion erhielt Siemens mit ihrer Lokomotive «Vectron». Die 15 Lokomotiven werden in drei Phasen zwischen 2016 bis 2018 ausgeliefert. www.blscargo.ch

Unterwegs mit nur einer Karte

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Wer das Abo ab dem 1. August erneuert, erhält sein GA oder Halbtax als neue Plastikkarte «SwissPass». Die in der ganzen Schweiz lancierte Karte ermöglicht zusätzlich auch den Zugang zu den Partnerdiensten von Mobility Carsharing, PubliBike und SchweizMobil. Für die Bestellung des Abos ändert sich aber nichts: Es kann weiterhin persönlich im BLS-Reisezentrum oder schriftlich per Post erneuert werden. Jede Bestellung bei der BLS wird mit einem Dankeschön-Geschenk belohnt. www.bls.ch/swisspass

Führungen im Lötschberg-Basistunnel Seit der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels 2007 besuchen jährlich Tausende den gegenwärtig modernsten Eisenbahntunnel der Welt. Die BLS lädt zu einem Besuch hinter den Kulissen ein und zeigt die vielfältigen technischen Systeme. Dieses Jahr wurde das Angebot mit Bahnwanderungen, Baustellenführungen oder der Besichtigung des unterirdischen Bahnhofs bei der Nothaltestelle Ferden ergänzt. Gut ausgebildete Führerinnen und Führer begleiten die Gruppen kompetent und engagiert und beantworten offene Fragen. www.bls.ch/besuche


Öffentlicher und Privatverkehr im Tandem Mit neuen Ansätzen möchte der Verkehrsverbund Luzern (VVL) die Mobilität in dünn besiedelten Gebieten weiter verbessern. Er testet in der ­Region Luthern/Willisau/Hergiswil b.W./Zell in Zusammenarbeit mit den Gemeinden das Mit­ fahrsystem Taxito, welches den öV ergänzen und den Individualverkehr öffentlich zugänglich machen soll. Der Pilotversuch dauert bis Ende Mai 2016 und soll zeigen, ob mit Taxito die Bevölkerung, aber auch Freizeitreisende von einer besseren Erschliessung profitieren können. www.taxito.com

Kastendampflok zurück im Emmental Mitte Mai ist die letzte, in der Schweiz gebaute Dampflokomotive «Ec 3/3 Nr. 5» nach Huttwil zurückgekehrt. Dort wurde sie vom Verein Historische Eisenbahn Emmental in Empfang genommen. In den 1930er- und 1940er-Jahren war sie in und um Huttwil im Einsatz, bevor sie eine Odyssee durch die Schweiz antrat und zuletzt in Erstfeld stand. Im Emmental soll die kleine Lokomotive zum ersten Mal wieder an den Huttwiler Dampftagen vom 3. und 4. Oktober «dampfen». www.vhe-emmental.ch

Bauarbeiten in Luzern, Brig und Bern In den Bahnhöfen Luzern, Brig und Bern wird gebaut. Bei den Gleisen 5, 6 und 8–11 werden im Hauptbahnhof Luzern bis zum 30. September Schienen, Schwellen und Schotter ersetzt. Dies führt zeitweilig zu Gleisänderungen (www.sbb.ch/ luzernbau). In Brig wird ein neues Stellwerk in Betrieb genommen. Deshalb ist der Regional­ verkehr an den Wochenenden vom 5./6. und 12./13. September sowie vom 19.–25. Oktober zeitweise eingeschränkt bzw. nachts eingestellt (www.bls.ch/brig). Am Wochenende vom 26. und 27. September werden westlich von Bern die Bahnanlagen gesamterneuert. Dabei fallen der RE Bern–Neuchâtel und die S5/51/52 zwischen Bern und Bern Brünnen Westside sowie die S-Bahn-Züge S4/44 und S6 zwischen Bern und Bern Europaplatz aus. www.bls.ch/holligen

Der «Spiezer» öffnet seine Türen Das ehemalige Bahnhofbuffet Spiez hat am 14. August seine Türen unter dem Namen «Spiezer» eröffnet. Das neue Pächter-Ehepaar Maria und Jon Miloja bietet seinen Gästen ein neues Konzept in der sanft renovierten Gaststätte. Das Restaurant «Spiezer» ist 365 Tage im Jahr von 6 bis 23 Uhr geöffnet. Neben einem Mittagsangebot gibt es auch nachmittags und abends warme Mahlzeiten. www.spiezer.restaurant

Neues beim Billett-Verkauf Die auf dem Netz der BLS eingesetzten BATSTicketautomaten (BillettAutomat mit TouchScreen) werden bis Ende 2015 durch moderne Ticketautomaten ersetzt. Ausgenommen sind zwölf Standorte zwischen Goppenstein und Brig so­ wie Spiez und Zweisimmen, wo künftig keine Billettautomaten mehr stehen werden. Alle Züge auf diesen Linien werden ab dem 12. Oktober durch Zugpersonal begleitet. Dieses verkauft Fahrausweise wie Einzelbillette, Tageskarten, Velokarten, Klassen- und Streckenwechsel ohne Zuschlag direkt im Zug. Als Zahlungsmittel werden Bargeld (Franken und Euro), Reka-Rail und Reka-Check, Postcard, EC und die Kreditkarten Amex, Visa und Master akzeptiert. An den betroffenen zwölf Bahnhöfen stehen weiterhin Entwerter für Mehrfahrten- und Tageskarten zur Verfügung. www.bls.ch/ticketautomat

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INTERVIEW

Interview

Rainer Maria Salzgeber TV-Moderator

Interview: Mia Hofmann Fotos: Peter Mosimann

«Ich bin wegen dem Job bekannt, nicht wegen der Leistung.» Er hat das Tor zur Deutschschweiz schon früh geöffnet und ist dem Wallis dennoch treu geblieben: Sportjournalist Rainer Maria Salzgeber über seine schrägen Outfits, den Walliserdialekt und das emotionalste Sportereignis. Herr Salzgeber, Sie haben sich vor diesem Inter­ view für die Fotos umgezogen. Sind Sie eitel? Diese Tatsache beantwortet diese Frage ja schon ein Stück weit (lacht). Ich stehe nicht stundenlang vor dem Spiegel, aber ich bin eitel in dem Sinn, als dass ich mich gern gut kleide. Ich besitze definitiv zu viele Kleider – sogar mehr als meine Frau.

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Wie haben Sie Ihr heutiges Outfit ausgewählt? Das habe ich kürzlich mit meiner Stylistin vom Fernsehen eingekauft. Anstelle eines weissen Hemds nahm ich dann einfach das rosarote. Das ist der kleine Unterschied. So kann ich meiner Art, mich zu kleiden, treu bleiben. Mir ist klar, dass ich ab und zu ein wenig über das Ziel hinaus schiesse. Das merke ich, wenn meine Tochter reklamiert – oder wenn ich es im Nachhinein in den Medien lese.

Nervt es Sie, dass Sie immer auf Ihre Kleidung angesprochen werden? Nein, überhaupt nicht. Das ist ein Teil von mir. Ich wollte schon als kleiner Bub immer viele Kleider haben. Mein Stil ist auch keine Provokation, ich mach das einfach, weil es mir gefällt. Ich habe schon früher im Wallis grüne Hosen getragen. Das hat sogar mal jemand nachrecherchiert, man hat Fotobeweise gefunden und das Geschäft, wo ich sie gekauft habe. Sie verkörpern für viele Zuschauerinnen den ­idealen Schwiegersohn. Stört Sie dieses Image? (lacht.) Tu ich das? Ein Image wird einem immer von ­aussen verpasst. Ich gebe mich, wie ich bin, was die anderen in mich hineinprojizieren, kann ich nicht beeinflussen. Ich habe nichts geschafft, was andere nie schaffen


INTERVIEW

würden. Ich bin wegen dem Job bekannt, nicht wegen der Leistung. Ich bin nicht Roger Federer oder Bruno Kernen oder Stéphane Chapuisat. Die können Vorbilder sein. Sie moderieren Sportsendungen, waren früher Goalie beim FC Brig,... ... da habe ich übrigens auch schon immer farbige GoalieTrikots getragen. Nie dunkelblau, immer orange oder mit speziellen Mustern... ... ist es Ihnen wichtig, dass Sie sportlich ausse­ hen? Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Zum Glück habe ich mit dem Gewicht keine grossen Probleme. Man sollte wohl schon sportlich wirken. Aber das kann man auch über den Stil transportieren. Hier geht es um die Identität: Die Leute, die darüber berichten, sind ja nicht selber die Sportler. Ich beurteile bei den Sportlern ja auch nicht den Menschen, sondern seine Leistung. Treiben Sie viel Sport? Früher machte ich sehr viel, dann bekam ich Probleme mit der Achillessehne. Jetzt hab ich mir ein Rudergerät gekauft. Meine Frau hatte schon Angst, dass dieses wieder nur herumsteht (lacht). Aber ich habe es geschafft, eine neue Motivation aufzubauen und benutze es regelmässig. Ich will kein Muskelberg werden, es geht mir um den gesundheitlichen Faktor des Fitseins – und darum, dass ich mit meinen Kindern Velo fahren und Tennis oder Golf spielen kann. Was tun Sie, wenn Sie sich entspannen wollen? Früher spielte ich Klarinette, war Militärbläser. Heute gibt es mich nur im Beruf oder in der Familie. Ich mache in der Freizeit praktisch nichts ohne Familie. Wenn du etwas tust, was du liebst, brauchst du gar nicht unbedingt Erholung. Ich hatte das Glück, das zum Job machen zu können, was ich sonst in der Freizeit tun würde! Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Natürlich gibt es beide Seiten: Wenn ich dann zum Beispiel drei Wochen nach Sotschi reise, mache ich das zwar gerne, aber die Trennung von der Familie ist schon anstrengend. Sie sind in Raron aufgewachsen, wohnen aber schon lange in Zürich. Wieso haben Sie den Wal­ liserdialekt beibehalten? Man kann die Wurzeln nicht verleugnen. Einen Dialekt kann man meiner Meinung nach nur verlieren, wenn das ein bewusster Prozess ist. Das passiert einem nicht einfach so. Es geht ja aber vor allem ums gegenseitige Verständnis: Eine leichte Angleichung hat schon stattgefunden. Sie reden also ein «Walliserdeutsch light»? Ja, ein wenig. Ich sollte ja so moderieren, dass mich 99 Prozent der Leute verstehen und sich 1 Prozent damit identifizieren kann: die Oberwalliser. Das ist ein Spagat. Mein Walliserdialekt ist neben meinen Outfits mein Markenzeichen. Wenn jemand meinen Namen vergessen hat, sagt er: der Sportmoderator mit den schrägen Outfits und dem Walliserdialekt – dann wissen alle, wer gemeint ist.

Rainer Maria Salzgebers Credo: «Wenn du etwas tust, was du liebst, brauchst du gar nicht unbedingt Erholung.»

Wie fühlt es sich an, wenn Ihre Kinder «Züri­ dütsch» sprechen? Meine Frau ist ja auch Walliserin, zuhause reden die Kinder also Walliserdeutsch. In der Schule und mit ­ Freunden natürlich «Züridütsch». Sie wachsen zweisprachig auf (lacht). Sie werden dann für mich tatsächlich zu anderen Menschen. Die Wahrnehmung ihrer Art ändert

Der Walliser in Zürich Rainer Maria Salzgeber, 46, ist in Raron aufge­ wachsen. Nach der Matura begann er ein Geschichts-, Politologie- und Medienstudium an der Universität Bern, bevor er 1992 beim Radio Rottu in Visp anheuerte. 1994 bewarb er sich beim Schweizer Fernsehen – und rief 20 Mal an, bis er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. 2008 wurde ihm der Schweizer Fernsehpreis in der Kategorie «Star National» überreicht, im selben Jahr wurde er zum Schweizer Sportjournalisten des Jahres gewählt. Salzgeber lebt mit Frau Chantal und den Kindern Cloé und Jascha im Raum Zürich. Seinen zweiten Vornamen hat er nicht wegen Rainer Maria Rilke, sondern weil er am 15. August zur Welt kam – an Maria Himmelfahrt. www.rainermariasalzgeber.ch 7


INTERVIEW

sich je nachdem, ob sie einen weichen, warmen Dialekt sprechen oder einen eher harten mit Stakkato. Wie bewegen Sie sich am liebsten fort? Wegen der Unabhängigkeit schätze ich das Auto. Aber seit die Fahrzeit mit dem Zug ins Wallis eine Stunde verkürzt wurde, fahre ich die Strecke Zürich–Wallis auch oft mit dem Zug. Ich kann mich noch sehr gut an die Eröffnung des Tunnels im Dezember 2006 erinnern: Zusammen mit anderen Bekanntheiten war ich zur ersten Fahrt eingeladen. Und danach sind wir mit der Familie sogar für ein Jahr zurück ins Wallis gezogen. Das Pendeln war dann aber doch zu anstrengend. Was verbinden Sie mit der BLS? Die drei Buchstaben an der Wand, wenn man in Brig ­einfährt. Und natürlich den Autoverlad und die alten braunen Lokomotiven. Ich erinnere mich auch an das «Trassee» in der Rarnerchumma. Da gab es ein ganz kleines Restaurant. Als Kinder haben wir von da aus immer zugeschaut, wie der Zug aus dem Tunnel kommt (Anm. d. Red. vgl. Gastrotipp Seite 31). Die BLS war für uns das ­Tor zur Deutschschweiz. Früher fuhren wir einmal pro ­Woche mit dem Autozug nach Zürich. Später konnte ­ich ohne Navi auf der Autobahn von jedem Punkt aus ­minutengenau sagen, wann ich im Wallis sein werde. Sie sprechen von der Deutschschweiz und nicht von der «Üsserschwiz» ... Das Oberland gehört noch nicht wirklich zur «Üsserschwiz» und die Berner sind ja noch keine «Grüezine» ... Das Wallis ist übrigens der einzige Kanton, in dem man Wegzoll zahlen muss, wenn man ihn verlassen will. Das gibt dir eine gewisse Härte. Von Aarau gehst du locker

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nach Zürich. Aus dem Wallis braucht es mehr. Die Berge links und rechts prägen einen schon: Sie machen aber nicht engstirnig, sondern geben mehr Biss. Wohin haben Sie früher Ausflüge gemacht? Zum Beispiel in die Beatushöhlen. Mein Onkel war dort 30 Jahre Chef, und ich besuchte diesen Ort oft, auch mit der Schule. Mit Zug und Schiff ist das ein absoluter Klassiker. Mit der Südrampe wächst du als Oberwalliser auf, da bin ich x-mal hin- und hergelaufen. Für uns ist das nicht eine Bahn, die einen zu einem Ausflugsziel fährt. Wenn ich in Hohtenn aus dem Tunnel komme, ist das jedes Mal ein ganz spezieller Moment: Es ist das ­Gefühl von Heimat. In welchen Situationen werden Sie emotional? Ich habe starke Emotionen, aber die will ich nach aussen nicht so explizit zeigen. Natürlich berühren ­ mich Schicksalsschläge. Emotionen gehören aber dir selber. Es gibt Momente, in denen sie dich übermannen. Dann kannst du innerlich entscheiden: Will ich mich dem jetzt hingeben? Ich muss mich dann jeweils zurückdirigieren – das gehört auch zum Job. Erinnern Sie sich an ein emotionales Sport­ erlebnis? Der Cupfinal Servette gegen Sion 1986 – aber das ist lange her! Mein Idol war Erich Burgener, ein Cousin meines Vaters. Ein Mann aus Fleisch und Blut, den ich persönlich kannte. Beim Cupfinal spielte Burgener für Servette, aber Sion gewann das Spiel 3:1: Da habe ich als Bub auf der Tribüne geweint. Alle Walliser jubelten und ich weinte als einziger! Meist stellen Sie die Fragen: Ist Ihnen wohl in der Rolle des Interviewten? Ja. Denn ich kann über mich reden. Menschen ist es am wohlsten, wenn sie ihre eigenen Geschichten erzählen können. Das versuche ich auch mit meinen Studiogästen zu erreichen. Geschichten und Emotionen bleiben einfach am besten. Für Sportler ist Medienpräsenz wichtig, es kann aber auch anstrengend sein, 50 Mal dasselbe zu erzählen für jeden Journalisten. Das ist die grosse Qualität von Roger Federer: Er gibt jedem Menschen, ob Superstar oder Autogrammjäger, das Gefühl, im Moment des Gesprächs das einzig Wichtige zu sein. Das hat viel mit Respekt zu tun. Welcher Interviewpartner war für Sie eine be­ sondere Knacknuss? Wenn ich ein Interview streichen könnte, das ich geführt habe, wäre es jenes mit Sepp Blatter vor rund zehn Jahren. Ich war da einfach zu nahe dran. Man muss immer eine distanzierte Nähe herstellen zum Protagonisten. Es braucht Nähe, um an die Geschichte heranzukommen, dabei sollte man aber immer professionelle Distanz wahren. Mein Grundsatz bei der Gesprächsführung ist: zuhören. Das braucht Mut! Gut vorbereitet sein und dann darauf reagieren, das ist die Kunst.


INTERVIEW

Der Schalk gehört zu Salzgeber: «Das Wallis ist der einzige Kanton, in dem man Wegzoll zahlen muss, wenn man ihn verlassen will.»

Welches war für Sie die unangenehmste Pan­ ne in einer Live-Übertragung? Wohl irgendein Versprecher. Eine grosse Panne gab es nie. Aber ich denke, die Leute wollen gar keinen Perfektionismus. Es ist sympathischer, wenn nicht alles zu glatt ist. Man ist näher beim Volk, wenn sich das Volk in einem wiedererkennt.

Rainer Maria Salzgebers Ausflugstipp

Kulturweg Ausserberg–Raron

Raclette oder Walliser Trockenfleisch? Diese Frage ist fies für einen Walliser (windet sich). Ich hole mein Trockenfleisch immer selber im Wallis. Und ich liebe Raclette. Aber wenn ich mich entscheiden muss: Trockenfleisch!

Auf dem Kulturweg von Ausserberg nach ­Raron wandert Rainer Maria Salzgeber re­ gelmässig: «In Raron bin ich aufgewachsen. In der Burgkirche habe ich geheiratet und da liegt auch das Grab von Rainer Maria Rilke. Das sind lohnenswerte Ausflugsziele.» Und er zitiert den Grabspruch gleich auswendig: «Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Nie­ mandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern.» In rund einer Stunde führt der alte Kulturweg von Ausserberg über St. German nach Ra­ ron: In früheren Jahrhunderten, als die Tal­ ebene noch nicht entwässert und die Rhone noch nicht eingedämmt war, war dies der einzige Weg durch das Rhonetal. Die sehr einfache Wanderung eignet sich auch als Familienausflug und gibt einen Einblick in ­ die Walliser Kultur mit Suonen und Reben.

Sophie Hunger oder AC/DC? Ich liege dazwischen. Wenn ich etwas wählen müsste: The Alan Parsons Project. Oder Queen. Als letztes gesehen habe ich Billy Ocean.

Hinreise: Mit der Bahn nach Ausserberg. Rückreise: Ab Raron mit der Bahn (Achtung: der Bahnhof ist zu Fuss ca. 15 Min. vom Dorf­ zentrum entfernt).

Strand oder Berge? Berge. Ich kann nicht am Strand liegen oder stillsitzen.

» www.loetschberger.ch/kulturweg

Zum Schluss noch ein paar Entweder-oder-Fra­ gen. Real Madrid oder Barcelona? Mein Sohn wäre ganz klar für Real. Ich sage es so: Wer den schönen Fussball liebt, muss sich für Barca entscheiden ... Wein oder Bier? Wein. Tatort oder Dr. House? Weder noch. Dr. House hab ich noch nie ganz gesehen. Und der Sonntagabend ist für die Familie reserviert.

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REPORTAGE

Reportage

Höhenweg Gantrisch– Stockhorn

Text: Mia Hofmann Fotos: Guy Perrenoud

«Tour des Alpes» im Stockhorngebiet. Die Wanderung vom Naturpark Gantrisch aufs Stockhorn bietet Einblick in die heutige Alpwirtschaft. Die diversen Produkte der Betriebe probiert man am besten gleich vor Ort. «Im Ankefass machen wir jeden Tag frische Butter», sagt Verena Bühler von der Oberstockenalp. Sie führt uns von der Terrasse durch den Stall und von der Küche in den Keller der Alpwirtschaft. Dabei bekommen wir die ganze Produktepalette zu sehen: Im Stall die Kühe, die frische Milch geben, im kühlenden Wasser des Brunnentrogs zwei Kannen mit Rahm und eine mit Joghurt. In der Küche werden gerade Nidletäfeli fabriziert und im Keller lagern neben dem Alpkäse vom vorletzten und letzten Jahr auch frische Mutschli und Schnittlauch-Frischkäse. Verena Bühler schätzt den Kontakt mit den Kunden: «Es macht Spass, die eigenen Produkte gleich hier zu verkaufen.»

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Verlockung Nummer 1 Losgewandert sind wir im Naturpark Gantrisch: Die Haltestelle «Gurnigel, Wasserscheide» ist der ideale Aus-

gangspunkt für die geplante Wanderung über den Leiterepass entlang des Panoramawegs Stockhorn–Gantrisch aufs Stockhorn. Nach rund einer halben Stunde zu Fuss und einer ausgezeichneten Sicht auf Nünenenflue, Gantrisch, Bürgle und Ochsen haben wir die Alp Obernünenen erreicht. Schon preisen handgemalte Schilder «hausgemachten Ziegenkäse» und «Berghonig» an. Mit Kreide steht auf einer schwarzen Tafel: «Ab 11 Uhr offen!» Glück gehabt: Wir sind früher dran und können der Verlockung widerstehen, schon hier einzukaufen und den Käse die ganze Wanderung mitzutragen. Der Weg wird steiler, aus den Wiesen tönt ein homogenes Brummen von Insekten, über unseren Köpfen zieht ein Motorflugzeug vorbei. Die Kuhglocken mischen sich mit einem anderen metallischen Ton: dem Kla-


REPORTAGE

In einem Tag vom Gantrisch- (oben) ins Stockhorngebiet (links).

cken von Karabinern auf Fels. Zu unserer Rechten steigen drei Personen die fast unsichtbaren Leitern des 420 Meter langen Kletterstiegs hoch. Auf dem Leiterepass mit seinen 1905 m ü. M. gibts ein veritables Pass-Feeling: Ist die Lücke im Fels erreicht, eröffnet sich auf der anderen Seite ein komplett neues Panorama. Wir sehen in die Dreitausender des Berner Oberlands, vor uns liegt ein sanftes Zwischental, in das der Bachlauf, die doppelspurigen Landwirtschaftswege und die filigranen Wanderwege Wellenlinien zeichnen. Rechter Hand ragt der Gantrisch in die Höhe, links zeigt sich in der Ferne das aus dieser Perspektive schlanke und elegante Stockhorn. Über Stein und «Stägli» Nach einer Atempause und einem Schluck Wasser nehmen wir den Höhenweg in Angriff. Er verläuft lange fast parallel zu den Höhenlinien: Hier kann man sich schön in der regelmässigen Wanderbewegung verlieren und die Gedanken schweifen lassen. Immer wieder entdecken wir kleine Höhleneingänge, die dazugehörigen Murmeltiere wollen sich heute nicht zeigen. Wiederholt steigen wir über «Stägli» aus Holz von einer Weide in die nächste, für die Hunde gibt es praktische Schieber, die ihnen den Durchgang am Boden ermöglichen.

Nach einem sanften Abstieg erreichen wir die nächste Alp: die zwei Gebäude der Alp Chuelouenen, umgeben von Kälbern. Wir öffnen den Zaun und nähern uns dem Haus. Ein Hund bellt, wir hören Stimmen aus dem Haus. Auf dem Tisch vor dem Haus steht ein Korb mit Getränkeflaschen, daneben ein Konfitüreglas als Kasse: Selbstbedienung à la mode des Alpes. Vreni Stucki öffnet den oberen Teil der Holztür. Hinter ihr steht ein Topf mit heissem Wasser auf dem Feuer, die Wände sind schwarz vom Russ, am Haken hängen Überkleider, auf den Ablagen türmen sich Werkzeuge. «Früher kauften die Leute gleich ein, zwei Kilogramm Alpkäse, heute haben die meisten Picknick dabei oder nehmen noch 200 Gramm», erzählt die Sennin, die seit 1971 jeden Sommer hier oben verbringt. Bis Ende der 1980er-Jahre hätten sie den Käse fast komplett hier oben verkauft und den kleinen Rest mit dem Grasschlitten ins Tal gebracht. Heute mache das Käsen finanziell keinen Sinn mehr, da der Grosstransport ins Tal per Helikopter zu teuer sei. Deshalb setzt der Betrieb jetzt auf Jungkuh-Aufzucht. Landwirtschaft ist auf dieser Alp wichtiger als Tou-

Alpkiosk Wer die Wanderung ausweiten möchte, steigt bei der Haltestelle «Underi Gantrischhütte» aus und passiert auf dem Weg zum Leiterepass noch den Morgetepass (in insgesamt 2 Std. anstelle von 1 Std. 15 Min. ab Wasserscheidi). Dort wartet ein weiteres Highlight der lokalen Alpwirtschaft: der Alpkiosk. Auf dem kleinen Holzhäuschen weht eine Schweizerfahne, verkauft werden warme und kalte Getränke, dazu Alp- und Hobelkäse sowie vakuumverpackte Trockenwürste. Betrieben wird der Alpkiosk von der Familie Siegenthaler von der Alp Obriste Morgeten.

www.morgetenpass.ch 11


REPORTAGE

Die Alp Chuelouenen liegt direkt am Panorama-Höhenweg: Vreni Stucki setzt auf Jungkuh-Aufzucht.

rismus. «Die Alp Chuelouenen ist eine der wenigen im Stockhorngebiet, die weder durch eine Zufahrtsstrasse noch die Bergbahn erschlossen sind», erklärt später Michael Künzi, Marketingleiter der Stockhornbahn. «Dafür sieht man dort noch das Alpleben genau so, wie es sich schon vor 50 oder 100 Jahren abspielte.»

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Demeter-Kühe mit Hörnern Alp Nummer drei an unserem Weg ist die Obere Walalp. Sie kündigt sich schon früh an: Ein an einen Baumstamm gepinntes Infoblatt erklärt uns, dass die Kühe mit den Hörnern zum Demeter-Betrieb gehören. Beim Überqueren der Weide lassen wir respektvoll einigen Abstand, doch das Braunvieh und die Simmentaler Kühe sind uns freundlich gesinnt. Ihr Berner Alpkäse AOP in Bio-Demeter-Qualität kann direkt im Alplädeli gekauft werden.

Jetzt wird die Wanderung noch etwas sportlicher: Entweder steigt man über die Baachegg und einen ziemlich exponierten Pfad aufs Stockhorn auf oder wählt das «Bättelwägli» zum Oberstockensee. Wir tun Zweiteres und nach einer abenteuerlichen Zickzack-Passage tauchen wir wieder in die Tannen ein: 90 Prozent der Strecke sind der Sonne ausgesetzt und wir sind froh um etwas Schatten. Die Umgebung wird dunkelgrün und feuchter, immer wieder kommen die Wanderschuhe auf Karst zu stehen: Elegant vom Wasser abgeschliffen ragen die hellgrauen Brocken aus der festgetretenen Erde. Und schon eröffnet sich der Blick auf den Oberstockensee: Das Türkis-Blau erinnert ans Ägäische Meer, einige Wanderer picknicken am Ufer, Fischer werfen die Rute aus. Uns treibt der Hunger noch etwas weiter: In 15 Minuten sind wir laut Wegweiser bei der Oberstockenalp.


REPORTAGE

Bei Verena und Anna Bühler von der Oberstockenalp landet der Käse aus dem Keller direkt auf dem Teller.

Mit der Stockhornbahn zur Schule Und schon steht der «Oberstocken-Teller» auf dem Tisch: gerollter Hobelkäse, zweijähriger Alpkäse, SchnittlauchFrischkäsli und frische Butter von der Alp, verschiedene Würste und Trockenfleisch vom Metzger in Oey-Diemtigen, garniert mit Cherry-Tomaten, Silberzwiebeln und Trauben. In der Einfachheit liegt der Zauber: ein Stück Brot mit frischer Butter – herrlich. Am Nebentisch sitzt Tochter Anna. Sie trägt zwei braune Zöpfe, ein rosa Sennen-Kutteli, die roten Wangen leuchten. Jeden Tag fährt sie mit der Stockhornbahn ins Tal zur Schule. Früher, als alle vier Kinder der Familie Bühler auf der Alp waren, wurden sie in einer «Alpschule» von einer Privat-Lehrerin unterrichtet. Was sie am liebsten mache? «Faulenzen». Sie lächelt verschmitzt und schon verschwindet sie in der Küche und hilft beim Nidletäfeli schneiden.

Verena und Werner Bühler kommen seit 25 Jahren jeden Sommer auf die Oberstockenalp. Sie ist schon seit jeher im Besitz der Familie, ebenso das Land mit dem Gipfel des Stockhorns. Das Haus ist gleichzeitig Alp und Gasthof: 20 Kühe, 50 Rinder, 20 Schafe und 6 Schweine wohnen hier, dazu kommen die Gaststube, ein Matratzenlager für 30 Leute sowie ein paar Zimmer für die Familie. Pro Saison werden zwischen 700 und 800 Übernachtungen gebucht. «Man muss Menschen schon gern haben hier oben», sagt Verena Bühler lachend. Manche Leute könnten sich nicht mehr vorstellen, wie es sei, vier Monate lang jeden Tag von morgens bis abends zu arbeiten und mit Familie und Gästen auf so engem Raum zusammenzuleben. «Wir führen zwei Leben: Ein Sommer- und ein Winterleben.» Verena Bühler zieht aber jeden Sommer gerne auf die Alp: «Mit einfachen Mitteln etwas Stimmiges bieten – das ist die Herausforderung!» Die

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> genuss für naturliebhaber 120 km Wander- und Spazierwege mit Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau > traumhafte abfahrten Trotti-Biken auf zwei unterschiedlichen Routen > moderne schatzsuche Alpen-OL mit drei verschiedenen Pfaden > neu: mit dem picknick-korb zum lieblingsort Wahlweise zum Frühstück oder Mittagessen (auf Vorbestellung) > alpiner abend auf 1950 m ü. m. Jeden Freitag und Samstag bis 19. September abends aufs Niederhorn Telefon 033 841 08 41 niederhorn.ch

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29.05.2015 13:01:02


REPORTAGE

Idylle am Stockhorn: die Oberstockenalp vor dem Oberstockensee.

Haupteinnahmequelle des Betriebs sei ganz klar der Tourismus, sagt die Gastgeberin. Teamwork von Bahn und Alp Dazu trägt auch die Zusammenarbeit mit der Stockhornbahn bei. «Mittlerweile sehen die meisten Bauern den Nutzen des Tourismus», erklärt deren Marketingleiter Künzi. «Der Direktverkauf trägt wesentlich zur Existenzsicherung von Bergbauernbetrieben bei.» An der Talstation der Bahn steht deshalb eine Kühlvi­ trine mit lokalem Käse und Würsten, die jede Woche von einer anderen Familie aus Erlenbach aufgefüllt wird. Ein Angebot, das gemäss Künzi rege genutzt wird. Das Stockhorn sei ein Tagesausflugsziel, die Besucher stammten mehrheitlich aus der Schweiz. Da der Radius der meisten Gäste eher klein sei, arbeite man vor allem mit der erreichbaren Oberstockenalp zusammen. So bieten Bahn und Alp gemeinsam den «AlpKultur-Kulinarik-Trail» an: Die Gäste fahren mit der Bahn hoch, geniessen die Vorspeise in der Mittelstation Chrindi, den Hauptgang im Panoramarestaurant ganz oben und wandern danach auf die Oberstockenalp, wo es ein hausgemachtes Dessert gibt. Solche Packages sind laut Künzi auch notwendig, um den Tourismus auf kleinen Alpwirtschaften anzukurbeln: «Die Leute müssen erst wissen, was es auf der Alp zu erleben gibt.» Auf der Alp Morgeten bei Oberwil kann man etwa selber mitkäsen, und die Vorderstockenalp bietet Trottinettfahrten ins Tal an. Für uns gehts aber noch nicht runter: «Heute ist die Sicht gut – ein Tag für den Gipfel», empfiehlt uns Verena Bühler. Wir verlassen also die Sonnenterrasse, machen uns auf Richtung Hinderstockensee – und fahren von der Mittelstation mit der Seilbahn zum Stockhorn hoch.

Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Thurnen oder Schwarzenburg, weiter mit dem Bus bis «Gurnigel, Wasserscheide». Rückreise: Ab der Bergstation oder der Mittelstation «Chrindi» mit der Luftseilbahn nach Erlenbach im Simmental. Wanderung: Wasserscheide–Leiterepass– Oberi Walalp–Oberstocke–Chrindi, insgesamt 4 Std. 30 Min. Variante: Von der Oberstockenalp zu Fuss ­(55 Min.) oder ab Chrindi mit der Luftseilbahn aufs Stockhorn und von da auf den Gipfel (10 Min.) oder zur Aussichtsplattform (2 Min.). Einkehr/Übernachten: Alp Obernünenen, Tel. +41 (0)79 380 59 50; Alp Morgeten, Tel. Tal: +41 (0)33 783 18 76, Alp: +41 (0)33 783 18 49, www.morgeten.ch; Oberstockenalp, Tel. +41 (0)33 681 14 88, www.oberstockenalp.ch; Obere Walalp, Tel. +41 (0)33 783 16 81, www. walalp.ch; Panoramarestaurant Stockhorn und Restaurant Chrindi (Mittelstation) Tel. +41 (0)33 681 21 81, www.stockhorn.ch Mehr Infos: Naturpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31 808 00 20, www.gantrisch.ch; LenkSimmental Tourismus, Tel. +41 (0)33 736 35 35, www.lenk-simmental.ch; www.alpkultur.ch; Stockhornbahn, Tel. +41 (0)33 681 21 81, www.stockhorn.ch Wanderkarte und Höhenprofil unter » www.bls.ch/streifzug 15


THEMA

Thema

Doppelspurausbau Rosshäusern–Mauss

Text: Mike Sommer Fotos: Manu Friederich

Zähmung eines widerspenstigen Berges. Beim Bau des neuen Eisenbahntunnels in Rosshäusern stiessen die Ingenieure und Bauarbeiter anfänglich auf grosse Schwierigkeiten. Doch jetzt ist das Projekt im Rahmen des Doppelspurausbaus der Linie Bern–Neuchâtel wieder auf Kurs. Ein Augenschein im Berg, der eigentlich nur ein Hügel ist.

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Am 2. Juni um 10.13 Uhr sprengten die Mineure das letzte Felsstück in der Tunnelmitte weg und standen plötzlich im Durchzug. Nun konnten sie den Rosshäu­ serntunnel zum ersten Mal in seiner ganzen Länge durchschreiten. Fast 2,1 Kilometer wird er nach seiner Fertigstellung messen (maximales Gefälle: 20 Promille). 170 Meter davon werden im «Tagebau» erstellt: Bei den beiden Portalen gruben die Arbeiter zuerst Schneisen ins Gelände, die nach dem Bau der Tunnelröhre wieder zu­ gedeckt werden. Bei den restlichen 1,9 Kilometern hin­ gegen kommt die «bergmännische» Tunnelbautechnik zur Anwendung. Mit Sprengstoff und Felsfräsen arbeiten sich die Tunnelbauer durchs Gestein. Bergmännisch? Bei Rosshäusern ist weit und breit kein Berg in Sicht. Die teils sanften, teils ruppigen Hügel haben es gleichwohl in

sich. Die Eisenbahn hat nur zwei Möglichkeiten: Drum­ herum fahren oder mitten hindurch. Beim Bau der Linie Bern–Neuchâtel Ende des 19. Jahrhunderts entschieden sich die Ingenieure für den Kompromiss: Gleich nach Rosshäusern bauten sie einen Tunnel, der aber bereits nach einem Kilometer im Graben des Flüelebachs endet. Dann folgt der Schienenstrang zwischen steilen Hängen dem idyllischen Gewässer und überquert schliesslich auf dem imposanten Gümmenenviadukt das Tal der Saane. Dieser Streckenabschnitt entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und hätte demnächst gründlich in­ stand gestellt werden müssen. Der neue Rosshäuserntun­ nel löst nun das Problem elegant – davon profitieren auch die Fahrgäste der BLS (vgl. Seite 21). Doch der Berg, der


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Links: Auskleiden der Tunnelröhre mit Spritzbeton. Rechts oben: Drahtkästen mit Steinen bieten Kleinlebewesen Schutz. Rechts unten: Markus Sägesser (links) und Florian Kiener haben «ihren» Tunnel im Griff.

nur ein Hügel ist, musste zuerst bezwungen werden. Nach anfänglicher Gegenwehr zeigt er sich nun recht brav. Sandstein ohne Standhaftigkeit Die «Untere Süsswassermolasse» hat es in sich. Markus Sägesser ist Gesamtprojektleiter der BLS für den neuen Rosshäuserntunnel und musste sich mehr mit den geo­ logischen Verhältnissen der Gegend befassen, als ihm lieb war: «Der Hügel besteht aus Sandstein mit Mergel­ einlagen. Der Sandstein lässt sich leicht mit den Fingern zerbröseln.» Für die Tunnelbauer ist das ein heikles Ter­ rain. Die Ingenieure hatten dem Sandstein eine «Stand­ festigkeit» von Tagen prognostiziert. Als sich die Arbei­ ter aber im Frühsommer 2013 in den Hügel hineingruben, zeigte sich, dass der Sandstein unter dem Einfluss von Luft und Wasser schon nach wenigen Stunden zerfiel. Die Mineure kamen im instabilen Untergrund kaum noch voran. Im Januar 2014 wurde die Vortriebsmethode angepasst. Nun setzte man auf den «Kalottenvortrieb mit Rohr­ schirm». Dabei wird zuerst der obere Teil des Tunnel­ profils (die Kalotte) ausgebrochen. Damit die instabile Decke nicht einstürzt, treiben die Tunnelbauer 15 Meter lange Stahlrohre ins Gestein. Sie bilden den «Rohr­ schirm», unter dem der Fels gefahrlos weggesprengt

werden kann. Stahlbögen und eine Schicht Spritzbeton stabilisieren Wände und Decke. Nach 13 Metern be­ ginnt das Spiel aufs Neue: Stahlrohre rein, Fels raus. Das Vorgehen bietet grosse Sicherheit, ist aber zeitaufwendig und teuer. Die Kosten des Gesamtprojekts steigen von 200 auf 265 Millionen Franken, die Bauzeit verlängert sich um 18 Monate. Unterdessen habe man allerdings schon wieder einen Monat gutgemacht, freut sich Flo­ rian Kiener, der im Auftrag der Planergemeinschaft die Bauleitung innehat. Er ist überzeugt: «Jetzt kennen wir den Fels und sind technisch gut gerüstet.» Mit der Rohrschirm-Methode entstehen an der Tunnel­ decke treppenartige Absätze. Den ganzen Sommer hin­ durch waren die Tunnelbauer damit beschäftigt, diese Absätze mit Spritzbeton auszufüllen. Im Herbst beginnt nun der Ausbruch der «Strosse» und der Sohle, also des unteren Teils des Tunnelgewölbes. Dies geschieht mit einer Felsfräse, auf Sprengungen will man wenn möglich verzichten. Nach Ende des Ausbruchs erhält das Tunnel­ gewölbe noch eine Isolationsschicht und die Innenver­ kleidung. Mitte 2017 wird der Tunnel im Rohbau fertig sein, der Einbau von Fahrbahn, Fahrstrom und Siche­ rungsanlagen dauert ein weiteres Jahr. Die Inbetrieb­ nahme ist auf Mitte 2018 angesetzt.

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Stahlrohre in der Tunneldecke stabilisieren das Gewölbe.

Biber, Dachs und Fledermaus Rosshäusern ist eine Gegend, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Rehe leben hier, der Dachs baut seine Höhlen und der Biber am Flüelebach Dämme – die Bauarbeiter haben ihn schon gesehen. Vom Doppel­ spurausbau der BLS im Untergrund merken die Wild­ tiere nicht viel. Gebaut wird allerdings auch an den Tunnelportalen und am offenen Streckenabschnitt. Hier ist die Trasseeverbreiterung bereits abgeschlossen, das neue Gleis ist in Betrieb und das alte wird nun kom­ plett umgebaut. Um Platz für zwei Gleisstränge zu schaffen, mussten hohe Stützmauern gebaut werden. Damit sie nicht unüberwindbare Hindernisse für Kleinlebewesen werden, hat man sie mit Vernetzungs­ strukturen – mit Steinen gefüllte vertikale Drahtkäs­ ten – ausgerüstet, die zum Beispiel Eidechsen oder In­ sekten Schutz bieten. Ausserdem wurde eine in die Jahre gekommene Strassenunterführung ersetzt und ein neuer Durchlass für den Bach erstellt. Nach der Eröffnung der Neubaustrecke und dem Rück­ bau des bisherigen Bahntrassees wird der heute weitge­ hend kanalisierte Flüelebach geöffnet – das kleine Tal erhält so seine ursprüngliche Natürlichkeit zurück. Der alte Tunnel bleibt als historisches Bauwerk erhalten und dient wie bisher der Entwässerung des Gebiets. Seine Eingänge werden aber mit Gittern verschlossen – ein ideales Schlafquartier für Fledermäuse. Besser schlafen werden auch die Menschen, die am Flüehlebach wohnen. In ein paar Jahren werden die Züge nicht mehr direkt neben ihren Häusern vorbeifahren. Die wenigen An­

wohner entlang des offenen Abschnitts erhalten Lärm­ schutzwände oder -fenster. Der Glücksfall Mädersforst Bereits in der Bauphase hat der Schutz der Bevölkerung Priorität für die Bauherrin BLS und die beauftragten Unternehmen. Der Baustellenverkehr lässt sich nicht vermeiden, im Schnitt sind jeden Tag rund 140 Lastwa­ gentransporte nötig, um Ausbruchmaterial wegzufüh­ ren und die Baustellen mit Beton, Kies und anderen Materialien zu versorgen. Vor allem die Kinder galt es auf ihrem Schulweg zu schützen. Für mehr Sicherheit sorgen nun ein neuer Veloweg, verschiedene bauliche Anpassungen auf bestehenden Strassen, eine Senkung der Tempolimiten und ein Schulbusdienst. In der Schule wurden die Kinder über die Gefahren und das richtige Verhalten auf der Strasse aufgeklärt. Ein Glücksfall ist, dass in unmittelbarer Nähe der Bau­ stelle grosse Mengen Kies von bester Qualität liegen. Im Mädersforst wird das Material abgebaut und im eigens errichteten Betonwerk beim Ostportal zu den Baustoffen aufbereitet, die man gerade benötigt. Die Transportwege sind dadurch sehr kurz. Die Wunde, die der Kiesabbau in den Wald schlägt, wird bald wieder zuwachsen: Die Kiesgrube wird laufend mit dem Ausbruchmaterial aus dem Tunnel wieder aufgefüllt und das Gelände zuletzt wieder aufgeforstet. Markus Sägesser blickt in die Zu­ kunft: «Schon in wenigen Jahren werden die Spuren die­ ser grossen Baustellen kaum noch sichtbar sein, und rund um Rosshäusern wird wieder Ruhe einkehren.»

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Ein absolutes Mutz f端r Eisenbahnfans Wer den Kleineisenbahnzug MUTZ Nr. 29 der BLS erleben will, muss rauf aus der Stadt: am 6. September 2015 ist Kleineisenbahnfest auf dem Gurten. Das gesamte Programm und mehr Infos finden Sie unter www.gurtenpark.ch


THEMA

Doppelspur für leistungsfähigen Bahnbetrieb Die 1901 eröffnete Eisenbahnstrecke Bern– Kerzers–Neuchâtel ist 43 Kilometer lang und führt durch die Kantone Bern, Freiburg und Neuenburg. Auch für den internationalen Personenverkehr war der Abschnitt lange wichtig: Die TGV-Verbindung von Bern nach Paris führte bis Ende 2013 über Neuchâtel. Im Rahmen der Anbindung der Schweiz ans internationale Hochgeschwindigkeitsnetz beschloss der Bund, den Bau des Doppelspurtunnels bei Rosshäusern mitzufinanzieren. Kurz vor Baubeginn kam das Aus für den TGV auf dieser Strecke, er verkehrt jetzt über Basel. Aber auch ohne internationale Anbindung macht der Doppelspurausbau noch Sinn. Denn auf der Linie über den «Röstigraben» verkehren S-Bahn-, RegioExpress- und Güterzüge. Mit nur einem Gleis ist die Leistungsfähigkeit der Strecke eingeschränkt. Das eigentliche Nadelöhr ist der 114-jährige Rosshäuserntunnel und die kurvenreiche Strecke entlang des Flüelebachs. Der Doppelspurausbau des Abschnitts Rosshäusern–Mauss beseitigt den Engpass. Der neue Tunnel verkürzt die Strecke um 300 Meter und begradigt sie. Die Züge können in Zukunft mit 160 km/h statt wie heute mit Tempo 90 fahren, die Reisezeit von Bern nach Kerzers verkürzt sich um anderthalb Minuten. Hans-Bernhard Fiechter, Leiter Angebotsplanung der BLS, sieht vor

allem zwei Vorteile durch den Neubau: «Bei Störungen oder Bauarbeiten ist die betriebliche Stabilität der Strecke heute kritisch. Das zweite Gleis hilft, Unterbrüche und Verspätungen zu reduzieren. Ausserdem kann dank ihm in Zukunft neben der S52 auch die S5 in Rosshäusern halten. Wir können den Ort neu also im Halbstunden- statt wie heute im Stundentakt mit der ­S -Bahn bedienen.» Der Rosshäuserntunnel sei eine «Investition in die Zukunft», betont Hans-Bernhard Fiechter. Mit jedem weiteren Doppelspurabschnitt können auf der Strecke mehr und längere Züge verkehren. Bereits in Planung ist der Doppelspurausbau des nächsten Abschnitts bis Gümmenen mit dem Gümmenenviadukt. Nach weiteren Anpassungen an Tunneln und Brücken könnten später sogar Doppelstockzüge eingesetzt werden – falls die Nachfrage nach mehr Transportkapazitäten dann vorhanden ist. Zu den betrieblichen Vorteilen kommt das Sicherheitsargument. Der neue Tunnel erfüllt die neusten Sicherheitsnormen und verfügt in seiner Mitte über einen Notausstieg – einen 50 Meter hohen Schacht mit Lift und Fluchttreppe. Durch ihn gelangen im Notfall die Rettungskräfte rasch in den Tunnel und die Fahrgäste ins Freie.

Nach Abschluss der Bauarbeiten können auf der Doppelspurstrecke mehr Züge verkehren.

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Natur bewegt!

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FAHRGASTPORTRÄT

Fahrgastporträt

Hanni Linder

Aufgezeichnet von: This Rutishauser Foto: Manu Friederich

«Zuhause herumsitzen will ich nicht.» «Die meisten Chauffeure kenne ich mit Namen. Und sie mich auch. ‹Hallo Hanni, wo gehst du heute hin?› oder ‹Hanni, wo kommst du her?›, fragen sie beim Einsteigen. Das gefällt mir sehr. Alle haben das Steuer gut und fest im Griff. Ab und zu gibt es einen Ruck im Fahrzeug wegen der Automatik des Busses. Früher passierte mir das selber auch beim Kuppeln in meinem Subaru Justy. Am Neujahrstag 2015 habe ich jedoch meinen Führerschein dem Strassenverkehrsamt zurückgegeben. Die Beamten schickten mir freundlicherweise im Gegenzug einen Gutschein, den ich sogleich ans nächste GA anrechnen konnte. Ich bin viel unterwegs. Seit ich nicht mehr auf dem Hof im Huebbach, sondern mitten im Dorf wohne, habe ich eine Haltstelle direkt vor meiner Haustür. Am Montag fahre ich zum ‹Walken› nach Sumiswald und am Freitag bin ich mit der Wandergruppe Huttwil unterwegs. Zwei bis drei Stunden kann ich gut wandern, auch wenn das Tempo der anderen mittlerweile hoch ist. Aber jammern wie eine alte Frau und zuhause herumsitzen will ich nicht. Dann soll mir lieber vom Marschieren etwas weh tun als vom nichts machen. Manchmal bleibe ich im Bus sitzen und drehe eine Runde nach Eriswil, Wyssachen oder in den Wasen. Mich zieht es hinaus in die ganze Schweiz. Man sieht so einiges unterwegs. Ich freue mich sehr über die schönen, mit Blumen geschmückten Bauernhäuser und sehe, wie weit die Ernte gediehen ist. Früher war ich sehr oft mit

meinem Lebenspartner unterwegs. Er hatte alle Wanderungen mit Streckenangaben in einem Büchlein notiert. Da sind auch Touren auf Mallorca und durch die Lavendelfelder der Provence drin. Die Sammlung nehme ich heute manchmal hervor und staune, dass wir in einem Jahr manchmal über 1000 Kilometer weit gewandert sind. Oft ändere ich meine Reisepläne auch unterwegs. Einmal bin ich spontan mit einem Bekannten von Sumiswald durch den Jura bis nach Basel hinunter gefahren. Die Entscheidung fällten wir erst im Zug nach Bern. Es wurde ein wunderschöner Herbsttag mit farbigen Blättern in der Sonne. Das war ein guter Entscheid, und wir waren erst noch beide nicht alleine.»

Der Fahrgast Name: Hanni Linder Alter: 85 Beruf: Bäuerin, pensioniert Abonnement: GA Vorlieben: «In der 2. Klasse unter meinesgleichen»

Strecken: Dürrenroth– Huttwil und Dürrenroth– Hasle-Rüegsau Lieblingsstrecke: Mit dem RegioExpress Lötschberger ins Wallis zum Wandern. 23


BLICKPUNKT

Blickpunkt

Reisezentrum Köniz

Heute im Einsatz: (v.l.) Beat Steuri, Raphael Bitzi, Sabrina Weber, Benjamin Feuerle, Saskia Stähli

Text: Peter Bader Fotos: Manu Friederich, zvg

Beliebt, weit über Köniz hinaus. Das BLS-Reisezentrum Köniz ist weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und beliebt. Leiter Beat Steuri hat das Bahngeschäft von der Pike auf gelernt, von seiner breiten Erfahrung profitieren Kundinnen und Kunden.

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Dort, wo früher der Bahnhofvorstand mit seiner Familie wohnte, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute ihren Rückzugsort – und Beat Steuri sein Büro. Viel Platz hätten damals seine Vorgänger nicht gehabt, lacht der 60-Jährige. Er fühlt sich in den Räumen trotzdem sehr wohl: Oben, im Büro, erledigt er seine administrativen Aufgaben, unten sind die Verkaufsräumlichkeiten des Reisezentrums Köniz, dessen Leiter er ist. Beat Steuri ist ein «Bähnler» im besten Sinn, er hat den Beruf von der Pike auf gelernt. 1972 begann er seine Lehre bei der BLS als Bahnbetriebsdisponent, seither ist er dem Unternehmen treu geblieben. Er hat an vielen verschiedenen Bahnhöfen gearbeitet, die Komplexität des Bahnverkehrs und die Vielseitigkeit des Berufs hätten ihn damals nach der Verkehrsschule am meisten fasziniert.

«Wir konnten alles machen, vom Abfertigen der Züge bis zum Verkauf von Billetts. Und dass wir damals die Weichen noch von Hand stellen mussten, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.» Er als «Spränzel» habe manchmal den entsprechenden Hebel am Stellwerk in Leissigen kaum runterdrücken können, ergänzt er schmunzelnd. «Blick für den ganzen Bahnhof» 1994 übernahm Beat Steuri die Leitung des Könizer Reisezentrums, seither konzentriert er sich auf den Verkauf. Dabei komme ihm seine breite Erfahrung im Bahngeschäft zugute, zudem habe er den «Blick für den ganzen Bahnhof» nicht verloren: «Den Dachkänel reinige ich auch mal selber, auch um die Blumen kümmere ich


BLICKPUNKT

mich.» Auch deshalb fühlen sich Kundinnen und Kunden in Köniz besonders wohl. Sie hätten auch solche, die von weither kommen, sagt Beat Steuri, weil sie «bei uns weniger lang anstehen müssen und wir uns Zeit für ihre Anliegen nehmen können.» Das Einzugsgebiet des Reisezentrums ist ohnehin gross, allein 40 000 Menschen wohnen in der Gemeinde Köniz, zu der auch Thörishaus, Mittelhäusern, Niederscherli, Schliern, Wabern, Niedersowie Oberwangen gehören. Hinzu kommen viele aus umliegenden Gemeinden, deren Bahnhöfe nicht mehr personell besetzt sind. Die nächsten BLS-Reisezentren sind in Schwarzenburg oder im Weissenbühl. Zwei besondere Spezialisten Köniz ist ein belebtes Zentrum, stündlich verkehren ab hier je zwei S-Bahn-Züge der BLS in Richtung Schwarzenburg und Bern. Vor dem Bahnhof können Fahrgäste zudem auf die Postautolinie Richtung Oberbalm und Riggisberg oder auf den Bernmobil-Ortsbus Nr. 29 von Wabern bis Niederwangen umsteigen. In der Nähe verkehren zudem die Bernmobil-Linien Nr. 10, 16 und 17. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Lernende kümmern sich im BLS-Reisezentrum insbesondere um die Anliegen der Pendler, verkaufen LiberoTickets, GAs oder Halbtaxabonnemente. Auch internationale Tickets sind sehr gefragt, unter anderen von Mitarbeitern der in Köniz angesiedelten Industriebetriebe. Selbstverständlich können auch Ferien ins In- und Ausland gebucht werden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten kompetent und mehrsprachig. Mit Urs Meyer steht der Kundschaft darüber hinaus ein

Spezialist mit grosser Reiseerfahrung für nördliche Destinationen zur Verfügung (Skandinavien, Island usw.), mit Benjamin Feuerle einer für Asien, Osteuropa und Afrika. Aber auch für Kurzferien im Alltag ist man im Könizer Reisezentrum richtig: Kundinnen und Kunden können Gutscheine für die beiden Restaurants auf dem nahe gelegenen Gurten kaufen. Auch Beat Steuri mag den Berner Hausberg und unternimmt immer wieder einen Ausflug dorthin mit seinen Grosskindern (siehe Kasten). «Wenn ich pensioniert werde, habe ich dann noch mehr Zeit für sie.»

Das BLS-Reisezentrum Köniz in Kürze Team: Beat Steuri (Leiter), Urs Meyer, Sabrina Weber, Benjamin Feuerle, Saskia Stähli, Thomas Schneiter, Raphael Bitzi, Nina Niederhauser (Lernende). Kontakt: BLS AG, Reisezentrum Köniz, Sonnenweg 21, CH-3098 Köniz, Tel. +41 (0)58 327 22 33, koeniz@bls.ch Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 6 bis 19 Uhr; Samstag 7 bis 17 Uhr; Sonntag geschlossen.

» www.bls.ch/reisezentren

Beat Steuris Ausflugstipp

Abschalten auf dem Hausberg Beat Steuri ist Vater dreier erwachsener Kinder (eine Tochter, zwei Söhne). Nach der Pensionierung will er mit seinen sechs Enkeln noch mehr Zeit verbringen und damit auch seine Kinder unterstützen. Das jüngste Grosskind wurde eben erst geboren, das älteste ist zehn Jahre alt. Schon heute unternimmt Beat Steuri viel mit dem Nachwuchs, ein Ausflug auf den Gurten ist dabei sehr beliebt (siehe auch Familientipp Seite 41). Aber auch sonst ist der Leiter des Könizer Reisezentrums ab und an auf dem Gurten anzutreffen. «In den Restaurants kann man einen herrlichen, ausgedehnten Brunch geniessen und dann während über einer Stunde durch viele Waldpassagen zurück nach Köniz wandern.» Nehme man sich Zeit, könne man daraus einen entspannten Tagesausflug machen. «So schalte ich wunderbar vom Alltag ab.»

Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Wabern bei Bern. Weiter mit der Standseilbahn nach Gurten Kulm. Rückreise: Auf derselben Strecke oder nach der Wanderung ab Köniz mit der Bahn. Mehr Infos: www.bls.ch/gurten Wanderkarte und Höhenprofil unter » www.bls.ch/streifzug 25


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Das Dampfschiff «Blümlisalp» nimmt auf dem Thunersee Kurs Richtung Sonnenuntergang.


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Brienzersee (nur Sommerbetrieb) Fläche: 29,8 km2 Seespiegel: 564 m ü.M. Tiefster Punkt: 304 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)

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Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min. Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.

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Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M., höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Neuchâtel Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel (14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)

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Reliefkarte: © 2011 swisstopo

Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan


GASTROTIPP

Gastrotipp

Chrüterbeizli Rarnerchumma

Text: Mia Hofmann Fotos: Manu Friederich

Zwischenstopp mit Blüemlibrot. Die Lötschberger-Südrampe ist bekannt für Sonne, Suonen, bahntechnische Highlights – und die südliche Vegetation. Ein Teil der einheimischen Pflanzen wird im Chrüterbeizli direkt verarbeitet. «S Trassee», «s 15ni», «d Chumma» – das Beizli auf der Rarnerchumma hatte schon zahlreiche Namen. Das kleine Holzhaus steht an der Bahnstrecke zwischen Hohtenn und Ausserberg, nur zehn Minuten vor der imposanten Bietschtalbrücke. Während dem Bau der zweiten Spur wurden dort Würste für die Arbeiter gebraten. Auf der anderen Seite der Geleise steht das Wärterhäuschen Nummer 15 – daher der Name «s 15ni». Wo früher der Gemüsegarten lag, steht heute eine Infotafel – und gleich dahinter der geschnitzte Holzbogen, der einen im Chrüterbeizli willkommen heisst. Liebe auf den ersten Blick «Die Zugbegleiter der BLS geben mir jeden Morgen durch, wie viele Leute mit dem RegioExpress Lötschberger in Hohtenn ankommen», erzählt Hans Zenklusen. «So weiss ich, ob ich meine Aushilfe brauche.» Zenklusen ist seit zwei Jahren Pächter des Chrüterbeizlis, sein Vertrag läuft Ende März 2016 aus. Zuvor arbeitete er als Programmierer, studierte Betriebswirtschaft, führte ein Computergeschäft und liess sich als Techniker bei der Swisscom anstellen. Eines Tages lief ihm auf einem Spaziergang sein Husky davon: Er verirrte sich in die Küche des Chrüterbeizlis. Da wusste Zenklusen: Dieser Ort ist für mich bestimmt. Er unternahm die nötigen Schritte, erwarb das Wirtepatent. Jetzt bietet er neben dem Gastronomischen für die Kinder auch einen Parcours

mit Elektro-Motos an – Zenklusen selber ist 8-facher Trial-Schweizer-Meister. Ähnlich spontan verliebte sich auch Besitzerin Regi Brugger ins Chrüterbeizli: Die Ostschweizerin machte als Fastenwanderleiterin regelmässig mit ihren Gruppen hier Pause. «Wenn ich mit dem Rücken an diese warmen Steinmauern lehnte, war das einfach immer ein gutes Gefühl», sagt sie heute. Nach ihrer Pensionierung sah sie zufällig die Ausschreibung für das Beizli – und griff zu. Ihr Schwerpunkt: Wildkräuter. Sie wollte den Wanderern etwas Leichtes anbieten, das gleich hier wächst. «Man kann nur machen, was man selber gern hat», so das Credo von Regi Brugger. Nebenan grasen die Alpacas, Grillen zirpen, über unseren Köpfen fliegt ein Vogel vorbei. «Das ist der Adler – er hat gerade wieder ein Junges», kommentiert Zenklusen. Wir sitzen auf einer Bank aus alten Skis, an der Hausseite steht ein runder Steintisch, vor uns mehrere Holztische und Bänke: Insgesamt finden rund 80 Personen hier Platz. Lokales aus dem Tonkrüglein Nach den eineinhalb Stunden Wanderung auf der Lötschberger-Südrampe ab Hohtenn bestellen wir zuerst einen Apfel-Quitten-Most aus einer kleinen lokalen Mosterei. Er wird im Tonkrüglein serviert und schmeckt ausgezeich-

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GASTROTIPP

Apfel-Quitten-Most, Blüemlibrot und Käseschnitte: Das Angebot von Hans Zenklusen und Regi Brugger.

net. Beim Menü entscheiden wir uns für die Klassiker des Hauses: das Blüemlibrot (CHF 8.–), den Salat mit Kräuterziger (CHF 12.–) und eine Walliser Käseschnitte mit Speck und Ei (CHF 15.–). «Das Blüemlibrot sieht zu jeder Jahreszeit etwas anders aus!», sagt Regi Brugger. Ist sie da, pflückt sie die Wildkräuter. Mit einem kleinen Körbchen sucht sie die Wiesen nebenan ab. Streckt wildes Rübenkraut hin, lässt uns frischen Wermuth kosten. «Ja, der ist bitter – aber das beste Mittel zum Verdauen!» Heute befinden sich auf den vier Scheiben Roggenbrot Wiesensalbeiblüten, Veilchen, Schafgarbe, Thymian und Glockenblumen. Brugger ist begeistert von der Vegetation der Südrampe: Ende April finde sie bis zu 25 verschiedene essbare Kräuter und Blumen – Mauerpfeffer, Spitzwegerich, Margriten, Schlüsselblumen, Rosenknospen, Himbeersprossen... Die Liste hört nicht auf. Das Blüemlibrot schmeckt erstaunlich würzig, dominant ist vor allem die Bärlauch-Kräuter-Pesto, ebenfalls hausgemacht. Der Salat besteht aus Karotten, Zucchetti, Peperoni und Kopfsalat – schön auf einem Glasteller angerichtet. Flankiert ist er von geschmacksintensiver Brunnenkresse, die hervorragend zum in Öl und Kräutern eingelegten Ziger passt. Bei der im Wallis fast obligatorischen Käseschnitte trumpft die Hauptzutat auf: Der Raclettekäse ist angenehm mild und cremig, zieht keine Fäden und hat dennoch viel Geschmack – er stammt aus der preisgekrönten Käserei aus Turtmann. Wer gerne ein Glas Wein trinkt, wird mit Lokalem versorgt: Beim Weisswein gibts Fendant, Johannisberg oder Œil de Perdrix, der Rotwein (Pinot Noir, Ballon CHF 5.–) stammt aus dem eigenen Anbau von Pächter Hans Zenklusen. Am Morgen früh und am Abend spät pflegt er die Reben oberhalb von St. German: 16 Parzellen mit insgesamt 1200 Quadratmetern. Feine Glace aus der Region Am Südhang ist die Sonne so stark, dass die Leute im Hochsommer manchmal in die «Höhle» ausweichen: Dabei handelt es sich um einen offenen Gewölbekeller mit goldgerahmten Bildern, neben dessen Eingang eine Walliser Holzlarve hängt. Regi Brugger setzt sich fürs Dessert zu uns: in der Hand zwei Kübeli Bauernhof-Glace der

Familie Ammann-Lorenz-Vogel in Turtmann. Zum einen Sorbet aus Walliser Aprikosen: Es schmeckt intensiv fruchtig und kommt erstaunlich luftig daher. Ebenso überzeugend ist die Caramel-Rahm-Glace mit so viel CaramelStücklein, dass jede Werthers-Packung alt dagegen aussieht.

Gut zu wissen Lokal: Chrüterbeizli Rarnerchumma an der Lötschberger-Südrampe zwischen Hohtenn und Ausserberg, CH-3942 Raron. Hinreise: Mit der Bahn nach Hohtenn, weiter zu Fuss in 1 Std. 30 Min. In weiteren 2 Std. nach Ausserberg. Rückreise: Ab Ausserberg mit der Bahn. Gastgeber: Regi Brugger und Hans Zenklusen. Öffnungszeiten: Täglich 9.30 bis 16 Uhr, Frühling bis Spätherbst (immer bei offizieller Freigabe der Lötschberger-Südrampe). Abendessen 17 bis 21 Uhr bei Voranmeldung. Reservationen: Tel. +41 (0)78 600 80 00, www.rarnerchumma.ch Spezielles: Wildkräuterkurse mit Regi Brugger, mittwochs 13.30 bis 17 Uhr, telefonische Anmeldung, CHF 40.– inkl. kleine Degustation. Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons erhalten Sie zum Essen einen Apfel-QuittenMost oder einen Kaffee gratis (gültig bis Ende Wandersaison 2015). it te n Apfe

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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN

LESERBRIEFE

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Danke für Offenheit und Vielfalt Schon oft entdeckte ich im «Streifzug» Ziele und Reise­ angebote, die man anderswo nicht findet. Besonders in­ teressant finde ich es, mehr über die Zukunftspläne der BLS-Gruppe zu erfahren – über die grossen Bauprojekte, die Infrastruktur und Ergänzungen im Fahrzeugpark. Ger­ ne lese ich auch über die Menschen, die im Unternehmen BLS arbeiten. Das zeigt mir immer wieder, wie viel Arbeit täglich zu verrichten ist. Für diese Offenheit und Vielfalt gebührt dem «Streifzug» besonderer Dank. Hans Weder, Trimbach

Schönheiten im BLS-Gebiet Heimatland! – Ich finde den «Streifzug» wirklich gelungen! Herzliche Gratulation dazu! Vor allem gefällt mir, dass viele Freizeitangebote vorgestellt werden. Das liefert mir immer wieder neue Ausflugsideen und macht mir bewusst, dass es ganz viele kleine schöne Plätze gibt im BLS-Gebiet. Jan Bill, Luzern

Schreiben Sie uns! Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.

Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern streifzug@bls.ch

Sehr spannend! Ich bin jedes Mal gespannt auf den neuen «Streifzug». Ich finde ihn sehr spannend. Danke! Karl Roth (per E-Mail)


RÄTSEL

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49

Mark Morgan spürt erst ein leichtes Kribbeln, dann Schmerz. Es ist der Anfang von unvorhergesehenen Störungen, die an diesem Sonntag im August in sein Leben krachen. Der Alltag ist vorbei. Für ihn, den elfjährigen Bettnässerpiratenritter, für seine entfremdeten Eltern, für das ganze gespaltene

Leichtes Kribbeln

BUCH-TIPPS

ISBN 978-3-905848-92-2

Simon Libsig

Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und darüber, dass die kleinen Dinge immer wichtiger sind, als es uns scheint.

Der Bahnfahrer In diesem Buch widmet sich der begna­ dete Erzähler Bänz Friedli seiner ersten Liebe, der Eisenbahn, und schreibt über Stellwerk- und andere Störungen. Das Buch enthält Kolumnen, die er für den Und er fährt «Streifzug» verfasst hat, Unveröffent­ nie weg lichtes und einige Perlen aus den frühe­ ren «Pendlerregeln». «Und er fährt nie weg», Bänz Friedli, 2015, 210 Seiten, CHF 24.80; KnappVerlag, erhältlich im Buchhandel; siehe auch S. 37. Bänz Friedli

tur und Geschichte ein. «Emmental mit Oberaargau und Entlebuch», Daniel Anker, 2015, 208 Seiten mit Farbbil­ dern, Höhenprofilen und Kärtchen, CHF 20.90; Bergverlag Rother, erhältlich im Buchhandel.

Hoch hinaus Rund 250 Berg- und Seilbahnen der gan­ zen Schweiz werden in diesem Buch mit einer kurzen Beschreibung, einer Kar­ tenskizze, mit Infos zu Aussicht, Attrak­ tionen, Restaurants und Wanderungen vorgestellt. Der RegioExpress Lötsch­ berger als Bindeglied zwischen Bern Emmental: Wandern und mehr Die 50 beschriebenen Touren im Em­ und dem Wallis wird ebenso vorgestellt wie seine zahlrei­ mental, Oberaargau und Entlebuch sind chen Partner, die Bergbahnen in beiden Kantonen. «250 der ideale Einstieg, um die Landschaft, Berg- und Seilbahnen der Schweiz», Roland Baumgartner Täler, Grate und Gipfel dieser Regionen und Roman Weissen, 432 Seiten, Farbbilder, CHF 49.–; We­ zu entdecken, mit denen der Autor per­ ber Verlag, erhältlich im Buchhandel. sönlich verbunden ist. Zusätzlich geht er vertieft auf deren Gastronomie, Kul­

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Mit Wasser Haare trocknen? F端r uns kein Problem. In unserem Besucherzentrum zeigen wir Ihnen, wie. Besuchen Sie uns in einem unserer 7 Besucherzentren. 36 Wir zeigen Ihnen, wie aus Sonne, Wind, Wasser und Atomen Strom wird. Weitere Informationen und Anmeldung auf www.bkw.ch/besucher


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Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal der Rosshäuserntunnel. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern oder füllen Sie im Internet unter www.bls.ch/streifzugwettbewerb den Wettbewerbstalon aus. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2015.

Zu gewinnen sind 15 attraktive Preise:

3 × 1 Tageskarte 1. Klasse für das BLS-Streckennetz (Bahn, Bus und Schiff) im Wert von CHF 100.–

3 × 1 Leatherman-Multi-Tool (Zange, Messer, Dosenöffner, Lineal usw.) von Transa im Wert von CHF 79.–

3 × 1 Essgeschirr-Set mit Besteck von Transa im Wert von CHF 34.90

ISBN 978-3-905848-92-2

Simon Libsig

Mark Morgan spürt erst ein leichtes Kribbeln, dann Schmerz. Es ist der Anfang von unvorhergesehenen Störungen, die an diesem Sonntag im August in sein Leben krachen. Der Alltag ist vorbei. Für ihn, den elfjährigen Bettnässerpiratenritter, für seine entfremdeten Eltern, für das ganze gespaltene Dorf. Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und darüber, dass die kleinen Dinge immer wichtiger sind, als es uns scheint.

Leichtes Kribbeln

1 × 1 Führerstandsfahrt für 2 Personen auf einer beliebigen Strecke (innerhalb BLS-Streckennetz, Dauer ca. 90 Min.) im Wert von CHF 830.– Bänz Friedli

Und er fährt nie weg

5 × 1 Kolumnen-Buch «Und er fährt nie weg» von Bänz Friedli mit persönlicher Widmung im Wert von CHF 24.80

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung und kein Umtausch der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld B4 versteckt.

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Gratwanderung mit Sonntagsaussichten. Die Höhenwanderung von der Lüderenalp via Napf zur Mettlenalp bietet grandiose Aussichten. Die Wanderbusse der BLS sind ein idealer Zubringer für diesen Wanderklassiker. Wir haben Glück. Das Wetter hält sich an die Prognose, die Sicht ist klar und wir sind gefühlt viel schneller am Start als erwartet. Auf der Fahrt mit dem Wanderbus von Langnau im Emmental haben wir gespannt zum Fenster hinaus geschaut. Einfamilienhäuser in Reih und Glied wurden von stattlichen Bauernhäusern abgelöst. Schon bald dominierte der saftiggrüne Wald die Szenerie. Die engen Kurven hinauf zur Lüderenalp hat der Chauffeur mit viel Können gemeistert. Keine Frage: Wandern statt ausschlafen ist an diesem Sonntag die richtige Entscheidung. Beim Hotel und Restaurant Lüderenalp verzichten wir schweren Herzens auf die Kaffeepause, obwohl die Son-

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nenterrasse mit einem wunderbaren Ausblick zum Verweilen lockt. «Gratis WLAN» und die berühmte Weinkarte mit einigen Trouvaillen passen nicht zum Beginn unserer geplanten Tagestour. Vielleicht das nächste Mal, wenn wir die Tour in umgekehrter Richtung anpacken und hier zum Abschluss ein Abendessen geniessen können. Bewaldete Gräte und grandiose Aussichten Die ersten Schritte gehen flott. Unser Zwischenziel – der Napf – steht auf allen Wegweisern, sodass wir den Einstieg nicht verpassen. Wir wissen dank Wanderkarte und Höhenprofil, dass es uns nie langweilig werden wird. Der Weg ist mal breit und mal schmal und immer wieder von Wei-


WANDERTIPP

den gesäumt. Oft schlängelt er sich durch den offenen Wald. Die Bäume spenden Schatten vor der Spätsommersonne. Kühlt uns dagegen mal die Bise zu sehr ab, gelangen wir bald zu einem sonnigen Aussichtspunkt. Unterwegs steigt uns immer wieder der Geruch von Harz und trockenen Nadeln in die Nase.

wir heute «Merängge – grossi Portion» und «Marinas Desserttroum» aus. Nur wenig später stecken wir am Selbstbedienungsstand beim Hof auf dem Hochänzi ein grosses Stück Käse in den Rucksack und legen das Geld ins Glas. Damit können wir in der kommenden Arbeitswoche von der Kraft der urchigen Nahrung zehren.

Vor der Geissgratflue stehen wir zum ersten Mal auf dem Grat. Links und rechts fallen bewaldete Flanken ins Tobel ab. Der Weg ist hier wie überall breit genug und bietet einen sicheren Tritt. Kurz nach der Fluh steht rechts unten im Tal das «Goldbachschwändeli», als wäre die Uhr in diesem Haus über Jahrzehnte still gestanden. Das Bild vom urchigen, unberührten Emmental lassen wir wirken. Die hellen Stämme und geteilten Baumkronen der Wettertannen weiter am Weg zeugen jedoch von weniger friedlichen Zeiten in der Gegend und den wuchtigen Gewitterstürmen und gewaltigen Winden.

Nach dem letzten, Kräfte raubenden Abstieg vom Napf empfängt uns die Mettlenalp mit farbigem Blumenschmuck und einer prächtigen Sonnenterrasse. Ein «I’Klemmts mit Burehamme u Garnitur» zum «Zvieri» stärkt uns für die Rückfahrt. Bevor der Wanderbus zurück zum Zug und Richtung Stadt losfährt, bleibt uns eine halbe Stunde für eine letzte Pause im Emmental. Zum Glück.

Mal rauf, mal runter – die dreieinhalb Stunden zum Napf vergehen wie im Flug. Das «Dach des Emmentals» will mit einem letzten happigen Anstieg bezwungen sein. Wer nicht so oft zu Fuss unterwegs ist, spürt die coupierte Wanderung in den Beinen. Das grandiose Panorama ist aber ein verdienter Lohn für den letzten Effort: nichts als Berge aller Couleur und Formen von den Urner und Berner Alpen bis zum Jura und dem Schwarzwald. «Chnebu mit Chäs» Den Proviant hätten wir nicht so grosszügig einpacken müssen. Bereits nach halber Strecke locken uns die Menütafeln vor der Oberen Lushütte zu einer Pause. Auf dem Holzbrett liegen schon bald «Chnebu mit Chäs» – Trockenwurst, Alpkäse und Brot. Dafür lassen

Text: This Rutishauser, Fotos: Manu Friederich; zvg

Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Langnau i.E., weiter mit dem Bus bis «Lüderenalp». Rückreise: Ab «Mettlenalp (Napf)» mit dem Bus. Achtung: Der Wanderbus für die Hinund Rückreise verkehrt jeweils an Sonn- und Feiertagen bis am 25. Oktober. Wanderzeit: 4 Std. 30 Min. Varianten: Von Montag bis Samstag mit dem Bus ab Langnau i.E. bis «Fankhaus (Trub), Schule», von dort via Höhstulle und Napf zur Lüderenalp. Wanderzeit 5 Std. 30 Min. Rückfahrmöglichkeit ab Lüderenalp mit «BeniTaxi» nach Wasen Tel. +41 (0)34 431 33 33, ca. CHF 30.–. Einkehr: Verpflegung unterwegs: Hotel Restaurant Lüderenalp, Tel. +41 (0)34 437 16 76; Alpwirtschaft Oberi Lushütte, Tel. +41 (0)34 495 54 41; Berghotel Napf, Tel. +41 (0)34 495 54 08, www.hotelnapf.ch; Restaurant Mettlen­ alp, Tel. +41 (0)34 495 54 28. Mehr Infos: www.bls.ch/bus; www.bls.ch/napf Wanderkarte und Höhenprofil unter

» www.bls.ch/streifzug 39


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Kleiner MUTZ ganz gross. Die Flotte der BLS-Doppelstockzüge bekokmmt Zuwachs: Die Kleineisenbahn auf dem Gurten feiert am 6. September das Einweihungsfest für den MUTZ 029. Ab dann wird er in detailgetreuer Originalbemalung seine Runden drehen. Auf dem Gurten fahren jedes Jahr 80 000 Kinder mit der Kleineisenbahn – und 40 000 Erwachsene mit ihnen. Ab dem 6. September erhalten alle Fahrgäste einen neuen Zug: An diesem Sonntag um 10 Uhr dreht zum ersten Mal und ganz offiziell der MUTZ 029 seine Runden auf dem Berner Hausberg. «Jetzt ist die MUTZ-Flotte komplett», sagt Michael Egli, Produktmanager Freizeit von der BLS. Auf dem S-Bahn-Netz seien täglich bereits 28 Moderne, Universelle Trieb-Züge (MUTZ) im Einsatz für die – meist grossen – Pendlerinnen und Pendler. «Wir freuen uns sehr, dass der 29. unsere jüngsten Fahrgäste transportiert.» Runde Scheiben und Leuchtanzeige Der MUTZ 029 ist ein Unikat. Darüber freut sich Bernhard Schmocker, Leiter Betrieb und Marketing von der Gurtenbahn. Die 12 Meter lange und 1200 Kilogramm schwere Komposition wurde nach den Originalplänen von Stadler Rail im Massstab 1:7 nachgebaut. «Viele Teile mussten wir speziell anfertigen», sagt Schmocker. Das Herzstück sind die beiden Fronten: Mit den runden Scheiben und der Leuchtanzeige komme man dem Original sehr nahe. Und das sei das Ziel gewesen. Der Gurtenpark baut hinter dem «Wydentunnel» eine eigene Garage

für den kleinen MUTZ. Ab dem 7. September soll das neue Highlight auf dem Gurten regelmässig im Einsatz stehen. Genau gleich wie der Gurtenbahn-Werbezug auf dem S-Bahn-Netz in Form eines NIederflur-NAhverkehrszuges NINA. Text: This Rutishauser, Foto: Manu Friederich

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Wabern bei Bern. Weiter mit der Standseilbahn nach Gurten Kulm. Rückreise auf derselben Strecke. Angebot: Bis Anfang November Montag bis Samstag, 13.30 bis 17 Uhr. Sonntags 10 bis 17 Uhr, Dampfeisenbahn «Molly» 13 bis 17 Uhr. Einkehr: Familienfreundliches Selbstwahlrestaurant «Tapis Rouge» oder gehobene Küche im Restaurant «Bel Etage». Mehr Infos: www.bls.ch/gurten 41


Montag, 14. September 2015

Sichlete auf dem Bundesplatz

Besuchen Sie die Sichlete von 10.00 - 18.00 Uhr: - 10.00h Einläuten der Treichlergruppe Oberbalm - 11.00h Grusswort Bundesrat Ueli Maurer - 13.30h Start Alpabzug vom NPZ auf den Bundesplatz - 15.00h Wahl Miss Sichlete - 16.00h Schaumelken - Spezialitäten vom Bauernhof - Gluschtiges zum Essen und Trinken - Streichelzoo mit Schafen, Schweinen und Ziegen - Kuhweiden mit Milch- und Mutterkühen - Alphornbläser - Sonderthema „Schule auf dem Bauernhof SchuB“

www.bernerbauern.ch

Zwei Seen – unendlich viele Erlebnisse.

Eine Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee sorgt bei jedem Wetter für unvergessliche Momente. Mehr Infos unter 058 327 48 11 oder www.bls.ch/schiff


Rom ist hier näher als anderswo. Ruhig und wenig spektakulär vielleicht, aber auch vielseitig und geschichtsträchtig. Wer mit offenen Augen durch Naters geht, kommt gerne wieder. Das grosse Walliser Dorf hat viel zu bieten und ist Ausgangspunkt eines Wanderklassikers. Und dann bleibt man vor dieser Schädelwand stehen und verstummt. So ergeht es vielen, welche die rund 31 000 Schädel und Gebeine erblicken, die hier fein säuberlich aufgereiht sind. Gedanken über die eigene Sterblichkeit kommen hoch. Auf einem mächtigen Balken über den Gebeinen steht: «Was ihr seid, das waren wir; was wir sind, das werdet ihr.» Das Beinhaus ist das Wahrzeichen von Naters im Oberwallis. 1514 erbaut, 1926 aufwendig restauriert und immer wieder renoviert, gehört es heute zu den schönsten der Schweiz. Doch auch sonst hat der leicht erhöhte Dorfkern viel zu bieten. Die katholische Pfarrkirche St. Mauritius etwa oder der beeindruckende Ornavassoturm, einst von den norditalienischen Herren aus Ornavasso gebaut. Daneben finden sich zahlreiche weitere historisch wertvolle Gebäude und mittelalterliche Gassen. Zeugen aus jener Zeit, als Naters noch wichtiger als Brig war. Bis 2003 streng geheim Zeuge des neueren Teils des grossen Walliser Dorfs ist hingegen die rasante wirtschaftliche Entwicklung zwischen 1960 und 1970. Naters war auch lange Zeit Zeuge einer verschwiegenen Schweiz. Oberhalb der Gemeinde liegt die ehemalige Festung La Caverna. Die bis 2003 streng geheime Anlage ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Hier befindet sich das Simplonfestungs- und seit neun Jahren das Schweizergarde-Museum. Letzteres ist kein Zufall. Rund 80 Gardisten aus Naters haben in den letzten 120 Jahren dem Papst gedient – Rom ist hier näher als anderswo. Noch näher liegt aber der Wanderklassiker Lötschberger-Südrampe. Dieser wurde 2013 von Lalden über Naters nach Brig verlängert und führt direkt

an der ehemaligen Festung vorbei. Das neue Wegstück führt unter anderem über traditionell erstellte Natursteintreppen und einer Suone entlang. Wer dieses Teilstück oder gleich die ganze Route in Richtung Hohtenn begeht, wird es nicht bereuen. Die Landschaft ist so eindrücklich, dass man auch beim Gehen verstummt. Text: Erich Goetschi, Foto: zvg

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Brig, weiter zu Fuss (rund 15 Min.) oder mit dem Bus bis «Naters, Rottubrigga». Wer zuvor oder danach die Lötschberger-Südrampe teilweise oder ganz zu Fuss macht, benutzt wahlweise die Bahnhöfe Hohtenn, Ausserberg, Eggerberg, Lalden oder Brig. Angebot: La Caverna, Museumszentrum Oberwallis, Simplonfestungs- und Schweizergarde-Museum. Öffnungszeiten: Juni bis Oktober, jeden Samstag, 14 bis 18 Uhr. Für Gruppen ab 10 Personen auch ausserhalb der ­Öffnungszeiten. Mehr Infos: www.loetsch berger.ch/lacaverna 43


FREIZEIT Experimentieren auf dem Energiespielplatz.

Kinder haben grosse Energiereserven. Auf dem Energiespielplatz in Entlebuch können sie mit ihrem Spieltrieb selber einen «Energiefluss» in Bewegung halten. Der gepflasterte Ring im Zentrum der Anlage ist der wasserführende Mittelpunkt. Darumherum stehen ein Holzweg, ein Wasserschloss und ein «Windstoss». So lernen die Kinder spielerisch natürliche Energieträger kennen und erfahren dabei, dass damit etwas in Gang gesetzt werden kann. Unter der Leitung von Pro Juventute Luzern ist in Entlebuch der erste Energiespielplatz des Kantons Luzern entstanden. Entlebuch wird seinem Namen als «Energie-Gemeinde» noch stärker gerecht: «Wir leben neue Energie» wird hier sprichwörtlich energiegeladen umgesetzt. Der Energiespielplatz liegt an der Grossen Entle in der Nähe des Bahnhofs Entlebuch Richtung Hasle. Grillstelle, Wasser und Toiletten sind nur wenige Schritte entfernt. www.biosphaere.ch

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Stilles Tal neu erwandert

«Table d’Hôte» in tropischer Atmosphäre

Von der Bergstation der Sesselbahn Kiental– Ramslauenen führt der vor zehn Jahren zerstörte und nun neu angelegte Bergweg zur Griesalp. Auf der rund dreieinhalbstündigen Wanderung ohne grössere Schwierigkeiten zeigt sich das ursprüngliche Kiental mit Wäldern, Weiden und Wasserfällen aus teils unbekannter, aber stets eindrücklicher Perspektive. www.kiental.ch

Das Tropenhaus Frutigen bietet eine dreigängige, tropisch inspirierte «Table d’Hôte» für vier bis zehn Personen an. Nach dem Aperitif am Tisch oder auf einem Spaziergang im Garten lädt ein schöner Tisch im Tropengarten zum Hauptgang. Der sorgfältige Service, Kerzenlicht und viel tropisches Grün sorgen für einen privaten Rahmen. www.tropenhaus-frutigen.ch/table-d-hote


Nur Gewinner bei den Holz-Spielkühen Austausch hinterlässt Spuren Kulturgüter sind stark geprägt von neuen und oft fremden Ideen. Am Wochenende vom 12. und 13. September widmen sich die 22. Europäischen Tage des Denkmals dem Thema «Austausch – Einfluss». Für die BLS verkehrt am Samstag der «Blaue Pfeil», der erste Leichttriebzug mit Baujahr 1938. Im ganzen Einzugsgebiet der BLS stehen spannende Führungen auf dem Programm. www.hereinspaziert.ch

Diesen Herbst tummeln sich an der Lenk verschiedene originelle Holz-Spielkühe. Wer sie rund um die Tal- und Bergstation am Betelberg findet, wird dreifach belohnt: An den Standorten erfahren Klein und Gross spannende Informationen zur Alpwirtschaft. Sie können witzige Geschicklichkeitsspiele ausprobieren. Mit dem Sammelwettbewerb bei sechs Kühen sind darüber hinaus attraktive Preise zu gewinnen. Information, Unterhaltung und Spass sind garantiert. www.lenkbergbahnen.ch

«Menü-Pass» im Diemtigtal Die drei Diemtigtaler Restaurants Spillgerten, Eggli und Tiermatti verwirklichen eine gemeinsame Idee: «Menü-Pass» heisst das kulinarische Projekt. Gestartet wird in einem der drei Restaurants nach eigener Wahl mit der Vorspeise. Weiter geht es zu Fuss oder mit dem Postauto zum Hauptgang im nächsten Gasthaus. In der letzten Gaststätte wartet noch das Dessert auf die Geniesser. www.diemtigtal.ch

SCHIFF-TIPPS Eine Brise Mexiko Jeden Freitag vom 18. September bis 23. Oktober weht eine Brise Mexiko über den Thunersee: Das Lounge-Schiff MS Stockhorn fährt in die Abendsonne und führt in eine andere kulinarische Welt – ein Erlebnis ganz nahe von Zuhause und doch ganz weit weg. Thun ab 19.10 Uhr, Thun an 21.20 Uhr. Kinderparadiese auf den Dampfschiffen Auf den beiden Dampfschiffen «Blümlisalp» und «Lötschberg» sind die Spielkajüten wieder geöffnet. Unter der Anleitung einer Betreuerin können die jüngsten Fahrgäste spielen, basteln und malen. Täglich, auf dem Brienzersee bis 20. September, auf dem Thunersee bis 18. Oktober.

Fondueschiff Brienzersee Auf einer Fonduefahrt auf dem Brienzersee lassen sich Herbstabende von ihrer schönsten Seite erleben. Volkstümliche Unterhaltung gehört dazu. Freitage, 9., 16. und 23. Oktober, Interlaken Ost ab 19.10 Uhr, Rückkehr 20.50 Uhr. Mehr Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff Tischreservation: Thunersee Tel. +41 (0)33 334 52 34, info@schiffcatering.thunersee.ch Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79, info@gastro-lac.ch

Dem Sonnenuntergang entgegen Ein Abend auf dem Thunersee bringt unvergessliche Momente. Die Fahrt zum Geniessen von Interlaken nach Westen Richtung Sonnenuntergang dauert entspannende zwei Stunden. Das Schiff legt täglich bis 25. Oktober in Interlaken West um 18.10 Uhr ab. Die Fahrt endet in Thun um 20.20 Uhr. 45


MITARBEITERPORTRÄT

Mitarbeiterporträt

Alice Perren Rottenköchin 46 Text: Peter Bader Foto: Manu Friederich


MITARBEITERPORTRÄT

«Selbst gemachte Lasagne ist besonders beliebt.» Die 62-jährige Alice Perren ist seit knapp zehn Jahren Rottenköchin bei der BLS. «Ihre Männer» seien mit dem Essen sehr zufrieden, auch wenn ihr mal was «abverheit». Sie weiss schon jetzt: «Nach meiner Pensionierung werde ich die Arbeit vermissen.» «Heute gabs Kartoffelstock, dazu Schweinsragout mit eingekochten Zwiebeln und Rüebli. Das mögen meine Männer besonders. Salat gibts immer, auch eine Suppe vorab für jene, die mögen. Im Winter wird natürlich mehr Suppe gegessen. Und Kaffee und Dessert kommen auch immer auf den Tisch, heute wars ein eingekauftes Cake. Früher habe ich viele Desserts und Kuchen selbst gemacht, aber da half mir mein Lebenspartner noch beim Rüsten. Er ist leider letztes Jahr gestorben. Besonders beliebt sind auch meine Piccata-Plätzli oder selbst gemachte Lasagne. Es kommt natürlich vor, dass mir etwas ‹abverheit›, ein Plätzli anbrennt oder so. Ich bin dann immer sehr selbstkritisch und sage gleich vorneweg, was nicht gut ist. Willy Bellwald, der Chef meiner Männer, sagt mir dann immer, ich solle nicht so streng mit mir sein. Seit 2006 arbeite ich bei der BLS als Rottenköchin. Früher organisierten sich die Gleisarbeiter in ‹Rotten›, heute nennen wir das Gruppen. Ich bin am Bahnhof in Ausserberg stationiert, meine Küche ist in einem Container untergebracht. Dort koche ich Mittagessen für die Rhonetal-Gruppe der BLS, das sind 10 Männer und ein Lernender, die für Gleis- und andere Unterhaltsarbeiten zuständig sind. Manchmal essen auch die Arbeiter aus Goppenstein bei mir, da sitzen dann schon mal 24 Leute an den Tischen. Haben die Männer Nachtdienst, kann

Die Mitarbeiterin Namen: Alice Perren Alter: 62 Beruf: Rottenköchin Familie: Zwei Söhne (39, 43) Hobbys: Reisen «Ich bin der BLS sehr dankbar, dass sie mir ein GA zur Verfügung stellt.»

ich nicht arbeiten. Ich erfahre jeweils am Morgen, für wie viele ich kochen muss. Gibt es viel zu tun, gehe ich um 8 Uhr einkaufen, meistens im Migros in Brig. Ich achte auf Aktionen, Fleisch bestelle ich ab und zu beim Metzger in Naters. Wenn ich viel Milch oder Zucker besorgen muss, teile ich mir das ein, nehme die schweren Sachen dann mit, wenn sonst nicht so viel zum Tragen ist. In meinem ersten Jahr habe ich noch in einem Eisenbahnwagen gekocht. Der stand dann immer an anderen Bahnhöfen, da bin ich viel he­ rumgekommen, was mir sehr gefallen hat. Ich bin als Jüngste in einer Familie mit sieben Geschwistern aufgewachsen, mein Vater starb, als ich 13 war. Ich musste schon früh im Haushalt mithelfen und lernte so auch kochen. Nach der Schule durfte ich leider keine Lehre machen, stattdessen arbeitete ich als Zimmermädchen in Zermatter Hotels, auch als Hausangestellte in Leukerbad. Später war ich Betreuerin in einem Altersheim, Raumpflegerin, habe lange auch im Migros an der Kasse gearbeitet. Bis ich dann meine Vorgängerin als Rottenköchin kennen lernte, die mich auf die frei werdende Stelle bei der BLS aufmerksam machte. Übernächstes Jahr werde ich pensioniert. Ich glaube, ich werde die Arbeit vermissen. Ich merke das jeweils, wenn meine Männer Nachtdienst haben und ich nicht kochen kann. Dann fehlt mir eine Aufgabe, eine sinnvolle Arbeit. Die Männer werden mich wohl auch vermissen, sie bringen mich oft zum Lachen. Und sie sind zufrieden mit meinem Essen. Aber noch arbeite ich ja und bin dankbar dafür. Einer meiner beiden Söhne macht eine harte Zeit durch, ich bin froh, dass ich ihn finanziell unterstützen kann. Meine beiden Söhne bedeuten mir sowieso alles. Aber langweilig wird es mir natürlich auch ohne Arbeit nicht. Ich reise gerne mit dem Zug durch die Schweiz, ich schätze vor allem die Zugbegleiter und -begleiterinnen der BLS sehr. Ich besuche zum Beispiel regelmässig eine alte Freundin in Biel. Dann machen wir eine Schifffahrt auf dem See, das gefällt mir sehr.»

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Mehr BLS. Streifzug.

de

Kundenmagazin, Herbst 2015.

Rainer Maria Salzgeber «Berge machen nicht engstirnig, sie geben mehr Biss.» ab Seite 6

La cadence de Berne.

Von Alp zu Alp: vom Gantrisch zum Stockhorn ab Seite 10 Rosshäusern: Dank Doppelspur mehr Zug ab Seite 16

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Lötschberger Travel Guide, Panoramakarten Sommer/Winter und Wanderkarte

Autoverlad Lötschberg Infos und Tipps

Schifffahrt Berner Oberland Ausflugskarte, Fahrplan und Aktivitäten, Extrafahrten

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Bus Wandertipps Emmental

Broschüren zum Herunterladen oder Bestellen Die Broschüren von der Bahn, vom Bus, von der BLS Schifffahrt Berner Oberland, vom Autoverlad oder vom Lötschberger stehen zum Herunterladen bereit. Gerne senden wir Ihnen die Broschüren auch kostenlos nach Hause. www.bls.ch/broschueren eNewsletter Die BLS hält Sie mit verschiedenen Newslettern immer auf dem Laufenden. Abonnieren Sie kostenlos die gewünschten Newsletter zur Bahn (Baustellen, Rollmaterial, Fahrplanangebot usw.), zur BLS Schifffahrt Berner Oberland, zum Autoverlad Kandersteg–Goppenstein und Kandersteg–Iselle (I) oder zur Lötschberger-Ausflugsregion. www.bls.ch/newsletter SMS-Alarm Wollen Sie informiert sein über kurzfristige Streckenunterbrüche und Störungen auf den Bahnlinien der BLS, über Wartezeiten und Strassenzustände beim Autoverlad Lötschberg oder über freie Plätze und Streikmeldungen beim Ferienverlad Kandersteg–Iselle (I)? Und das zugeschnitten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse? Dann melden Sie sich für den SMS-Alarm an: gratis und unkompliziert. Sie brauchen lediglich ein Handy und einen Internet-Zugang. www.bls.ch/sms Kundenmagazin Unser Kundenmagazin «Streifzug» können Sie im Gratisabo bestellen. Es erscheint viermal pro Jahr. www.bls.ch/streifzug Die BLS in den Social Media www.bls.ch/socialmedia

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Eine Auswahl

BLS-Tasse Bahnhöfe Grosse Porzellantasse mit allen BLS-Bahnhöfen weiss auf grün. Inhalt 4 dl, verpackt in Einzelkarton. CHF 12.60

BLS-Baseball-Cap Cap aus 100% Baumwoll-Twill, mit 6 Panels, hinten verstellbar mit Metallverschluss, einfarbige Stickerei des Logos «BLS» auf dem Schild und hinten auf dem Klett. CHF 9.–

Schweizerkarte des öffentlichen Verkehrs Ausführliche Infobroschüre mit allen wichtigen Angaben zu Bahn, Autobus, Schiff, Seilbahnen und vielem mehr. Massstab 1:275 000. CHF 19.80

Lötschberger-Thermosflasche Doppelwandige Thermosflasche 600 ml aus Edelstahl, vakuumisoliert, mit Druckverschluss und praktischer Henkeltasse, Aufdruck «BLS» und «Lötschberger». CHF 25.–

Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshop Fehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten Sie Ihrem Outfit mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem E-Shop finden Sie attraktive Artikel im BLS-Look für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut. Der Versand ist nur in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie gegen Bezahlung mit Kreditkarte möglich. BLS-Schirm «Knirps» Open-close Klein beim Verstauen, gross im Gebrauch. CHF 19.–

BLS-Sackmesser Victorinox Der unentbehrliche Helfer für unterwegs mit 14 Funktionen. CHF 28.50

BLS-Rucksack Zeitlos und funktionell für den Allund Frei-Tag. Aus robustem Polyester mit Aussentasche und Traggriffen, ca. 29 × 10 × 37 cm. CHF 29.50

BLS-Rahmenpuzzle MUTZ Rahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv des BLS-Doppelstockzugs MUTZ, in Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–

BLS-Koffergurt Das praktische Accessoire für jeden Reisenden. Aus robustem Nylon, mit Schnellverschluss, in der Länge verstellbar. CHF 4.80

BLS-Portemonnaie Der trendy Begleiter für unterwegs in alle Himmelsrichtungen. CHF 7.90

Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren

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1 Genuss’15 – Köstlichkeiten aus der Region 21. August bis 13. September

2 10. slowUp Emmental–Oberaargau 13. September

Was gibt es Schöneres, als Leckerbissen in jener Region zu geniessen, aus welcher sie stammen? Genuss’15 lädt ein, die Vielfalt regionaler, traditionell verankerter Spezialitäten aus den Regionen Aargau, Bern, Solothurn, der Zentralschweiz und dem Zürcher Oberland zu entdecken: Sei dies bei einem Brunch auf dem Schiff, bei einer GenussFahrt in der Gondel, spielerisch auf dem Bauernhof, auf einer Genuss-Wanderung von Restaurant zu Restaurant oder auf einer E-Bike-Tour im Emmental (siehe auch Schiff-Tipps Seite 45). Ein Gutschein befindet sich in jeder Genuss’15Broschüre. www.regionalprodukte.ch

Auch dieses Jahr warten 38 Kilometer motorfreier Spass auf alle Bewegungs- und Genussmenschen: Radfahren, Wandern oder Skaten wird in einer unverwechselbaren Landschaft mit ihren sanft geschwungenen Hügeln und den charakteristischen Bauernhäusern zu einem Fest für Jung und Alt. Entlang der Strecke wird den slowUp-Besuchern ein vielseitiges Rahmenprogramm geboten in Sachen Kulinarik, Wohlbefinden, Geschicklichkeit, Spiel, Spass und Unterhaltung. Dazu gehört der Dampfzug der Museumsbahn Emmental (Sumiswald-Grünen–Huttwil). Mehr Infos zum slowUp Emmental–Oberaargau gibts vor und während des Anlasses bequem per slowApp. www.slowup.ch

Event- und Kulturagenda. Herbst/Winter

Diverse Regionen

«Blauer Pfeil» (öffentl. Fahrten)

www.bls.ch/blauerpfeil

1 21. Aug.–13. Sept.

Diverse Regionen

Genuss’15

www.regionalprodukte.ch

28. Aug.–6. Sept.

Thun

Oberländische Herbstausstellung

www.oha.ch

29. August

Schwarzenburg

s2-challenge.ch

www.s2-challenge.ch

30. August

Escholzmatt

Kinderopenair

www.kinderopenair-escholzmatt.ch

3.–5. September

Avenches

Avenches Tattoo

www.avenchestattoo.ch

4. September

Bern

Energy Air

www.energy.ch

4. September

Luzern

Museumsnacht

www.luzerner-museumsnacht.ch

4.–8. September

Bern

BAM Berner Ausbildungsmesse

www.bam.ch

5. September

Toffen

Toffenmärit

www.toffen.ch

5./6. September

Lenk i. Simmental

Dampfbahntage Lenk

www.lenk-simmental.ch

6. September

Solothurn–Biel

Dampfzug-Aareschiff

www.dbb.ch

12. September

Interlaken

Jungfrau-Marathon

www.jungfrau-marathon.ch

12./13. September

Diverse Regionen

Europäische Tage des Denkmals

www.nike-kultur.ch

2 13. September

Huttwil/Sumiswald

SlowUp Emmental–Oberaargau

www.slowup.ch

3 17.–20. September

Gstaad

Literarischer Herbst

www.literarischerherbst.ch

18.–27. September

Solothurn

HESO Herbstmesse Solothurn

www.heso.ch

19. September

Huttwil

Tag der offenen Baustelle

www.bls.ch

Eine Auswahl ab Ende August; Änderungen vorbehalten. Mehr Infos unter www.bls.ch/events 50

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibts in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren


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3 Literarischer Herbst Gstaad 17. bis 20. September

4 Napf-Marathon 11. Oktober

Der «Literarische Herbst Gstaad» ist ein Forum für zeitgenössische Literatur und findet dieses Jahr bereits zum fünften Mal statt. Das vielfältige Programm ermöglicht spannende literarische Entdeckungen sowie einzigartige Begegnungen mit in- und ausländischen Autorinnen und Autoren wie zum Beispiel Pedro Lenz, Ruth Schweikert, Franz Hohler, Paul Nizon und vielen anderen. Gemeinsam mit der BLS verlosen die Veranstalter 5 × 2 Festivalpässe im Wert von je 60 Franken. Interessenten senden eine E-Mail mit dem Betreff «BLS / LHG» und der vollständigen Adresse an info@literarischerherbst.ch. Teilnahmeschluss ist der 7. September. www.literarischerherbst.ch

Dass der Napf-Marathon von Läuferinnen und Läufern als etwas Besonderes betrachtet wird, hat gewiss mit der wunderbaren Landschaft rund um den Napf zu tun. Die Emmentaler Hügel mit ihren Eggen und Gräben haben eine besondere Ausstrahlung. Die grösste Laufveranstaltung im oberen Emmental geht dieses Jahr am 11. Oktober zum 27. Mal über die Bühne. Für jedes Läuferherz ist etwas Passendes dabei. Ob es etwas kürzer sein soll oder die Fitness für einen Marathon ausreicht: Die anspruchsvollen, aber landschaftlich beeindruckenden Strecken mit Start und Ziel in Trubschachen bieten Herausforderung und Erlebnis für alle. www.napf-marathon.ch

25.–27. September

Neuchâtel

Fête des Vendanges

www.fete-des-vendanges.ch

26. September

Schüpfheim

Entlebucher Alpabfahrt

www.alpabfahrt.ch

30. September

Zäziwil

Brächete

www.zaeziwil.ch

30. Sept.–4. Okt.

Bern

Suisse Toy

www.suissetoy.ch

3./4. Oktober

Huttwil

Huttwiler Dampftage

www.historische-eisenbahn-emmental.ch

11. Oktober

Trubschachen

Napf-Marathon

www.napf-marathon.ch

15.–17. Oktober

Thun, Schiffländte

Oktoberfestschiff

www.bls.ch/eventschiff

16. Oktober

Thunersee

Fonduefahrt DS Blümlisalp

www.bls.ch/eventschiff

22.–26. Oktober

Bern

Suisse Caravan Salon

www.suissecaravansalon.ch

23.–25. Oktober

Madiswil

Rüebechilbi Madiswil

www.madiswil.ch

23.–25. Oktober

Luzern

TRAVELexpo Ferienmesse

www.travelexpo.ch

8. November

Thunersee

Familienschiff mit Ueli Schmezer

www.bls.ch/eventschiff

23. November

Bern

Zibelemärit

www.bern.ch

25.–29. November

Huttwil

Huttwiler Wiehnachtsmärit

www.regio-huttwil.ch

26.–29. November

Bern

Bau+Energie Messe

www.bau-energie.ch

27.–29.11./4.–6.12.

Trubschachen

Kambly Weihnachtsmarkt

www.kambly.ch

28. November

Thunersee

Calimeros Fondueschiff

www.bls.ch/eventschiff

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INSIDE BLS

INSIDE BLS

Die Münster– Lengnau-Bahn

Text: Mike Sommer Fotos: Archiv BLS

Der kürzeste Weg durch den Jura. Die Münster–Lengnau-Bahn gehört seit ihrer Eröffnung vor hundert Jahren zum Netz der BLS. Doch warum eigentlich? Ein Blick zurück in die Zeiten der Eisenbahnpioniere und der zerstrittenen Grossmächte Europas. Am 6. November 1911 war Baubeginn. Zum Projekt gehörten zwei lange Zufahrtsviadukte in Grenchen, der Bahnhof Grenchen Nord sowie das «pièce de résistance»: der Grenchenbergtunnel. Bis zu 1750 Arbeiter – vor allem Italiener – bauten am Tunnel, zwölf kamen dabei ums Leben. Wassereinbrüche verzögerten den Bau, versickernde Quellen brachten die Grenchner Trinkwasserversorgung zum Erliegen und verursachten mutmasslich sogar lokale Erdbeben. Schlagzeilen machte auch die Entdeckung eines Höhlensystems («Grenchner Grotte»). Am 27. Oktober 1914, kurz nach Ausbruch des «Grossen Europäischen Krieges», erfolgte der Durchschlag des einspurigen Tunnels und bereits am 1. Oktober 1915 die Inbetriebnahme. Trotz vieler Schwierigkeiten kostete das Projekt letztlich nur 25,72 Millionen Franken statt der budgetierten 26,02 Millionen.

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Der schnellste Weg durch die Berge Moutier–Grenchen–Lengnau: Die 13 Kilometer lange Strecke der Münster–Lengnau-Bahn (MLB) ist seit ihrer

Inbetriebnahme die direkteste und mit Abstand die wichtigste Verbindung vom Jura ins westliche Mittelland. Am Ortsrand von Moutier (deutsch Münster) taucht der Schienenstrang in den Berg und tritt erst in Grenchen wieder ans Tageslicht – nach nur sieben Minuten. In Lengnau münden die Gleise schliesslich in die Jurasüdfuss-Linie. Vor ihrer Eröffnung existierten bereits zwei andere Linien von Moutier ins Mittelland. Die älteste führt via Tavannes nach Biel – eine Strecke, die vor allem noch dem Regionalverkehr dient. Fahrzeit: 55 Minuten. Und auch die Reise durch den Weissensteintunnel nach Solothurn (eröffnet 1908) dauert mehr als eine halbe Stunde. Den wenigsten Reisenden ist bewusst, dass sie auf dem Streckennetz der BLS unterwegs sind, wenn sie den 8578 Meter langen Grenchenbergtunnel passieren. Sichtbar ist dies nur an der Beschriftung des Bahnhofs Grenchen Nord – er ist ein BLS-Bahnhof. Schon verschiedentlich haben sich deshalb «Streifzug»-Leser erkundigt, warum die BLS eigentlich Betreiberin dieser Strecke sei.


INSIDE BLS

Festakt und Ausstellungen Zum 100-Jahr-Jubiläum des Grenchenbergtunnels findet am 1. Oktober um 18 Uhr in Moutier ein öffentlicher Festakt mit Rahmenprogramm statt. Die geladenen Gäste reisen zuvor mit dem «Blauen Pfeil» der BLS von Grenchen durch den Tunnel an. Das Jubiläum ist ausserdem Gegenstand von zwei Ausstellungen im Kultur-Historischen Museum Grenchen und im Musée du Tour Automatique et d’Histoire de Moutier. Ausstellung Moutier: Vom 1. – 31. Oktober im alten Güterschuppen beim Bahnhof (geöffnet täglich 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr). Ausstellung Grenchen: 17. September bis 25. November Plakatausstellung entlang der Bahnstrecke beim Nordbahnhof respektive bis 22. Juni 2016 im Museum (geöffnet Mittwoch und Freitag bis Sonntag, 14 bis 17 Uhr).

Freie Fahrt für Frankreich Für die Antwort ist ein Blick zurück ins ausgehende 19. Jahrhundert nötig. Dem Eisenbahnnetz der Schweiz fehlten noch die grossen Tunnelbauten, um die natürlichen Hindernisse Jura und Alpen zu überwinden. Die Kantone und die Eisenbahngesellschaften stritten sich vielerorts darüber, wer wo was bauen durfte. Dazu kamen Interessen der angrenzenden Länder. Frankreich etwa hatte im Krieg mit Deutschland 1870/71 ElsassLothringen verloren, in Belfort war für die Franzosen nun Endstation. Die «Grande Nation» hatte deshalb ein grosses Interesse an einer Bahnlinie, die von Belfort aus die Schweiz Richtung Italien durchquerte, ohne über Boden des Erzfeindes Deutschland zu führen. Im Kanton Bern fanden die Franzosen Verbündete. Die Berner wollten im europäischen Nord-Süd-Verkehr mitmischen und den Kantonsteil Jura besser erschliessen. Zur Jahrhundertwende war der Bau des Lötschbergtunnels beschlossene Sache und der Simplontunnel bereits im Bau. Es fehlte noch die Verlängerung der Achse im Norden. 1909 war es soweit: Die noch junge Berner Alpenbahngesellschaft Bern–Lötschberg–Simplon (die heutige BLS) erhielt vom Bund die Konzession für den Bau der Münster–Lengnau-Bahn. Die französische Ostbahn sicherte ihren Teil an die Finanzierung zu. Schwindende internationale Bedeutung Ironie der Geschichte: Nach dem 1. Weltkrieg erhielt Frankreich Elsass-Lothringen zurück und hatte in Basel nun wieder Anschluss an den alpenquerenden Schienenverkehr. Das Interesse der Franzosen an der Strecke durch den Jura schwand. Die Linie behielt aber lange

Bild links: Beim Südportal des Grenchenbergtunnels fällt das Ventilationsgebäude für die Versorgung des Tunnels mit Frischluft auf. Bild unten: Zur MLBStrecke gehören auch der Mösliviadukt und der Oberdorfviadukt in Grenchen. Zur Zeit beider Aufnahmen war die Strecke noch nicht elektrifiziert.

eine internationale Bedeutung, etwa dank der EuroCityZüge «Mont-Blanc» (Hamburg–Basel–Biel–Genf) und «Hispania» (Basel–Port Bou). Doch auch im nationalen und regionalen Eisenbahnverkehr gehts oft am schnellsten durch den Grenchenbergtunnel. Dank ihm ist man von Biel in gut einer Stunde in Basel und von Delémont und Moutier schnell im Mittelland. Für den Bahnbetrieb auf der Strecke ist seit der Eröffnung die SBB zuständig, während die BLS als Betreiberin für den Unterhalt der Infrastrukturen verantwortlich ist. Sie hat den Tunnel von 2005 bis 2007 umfassend saniert und den heutigen Sicherheitsnormen angepasst. Die Eisenbahntechnik und die politischen Verhältnisse in Europa haben sich in den vergangenen hundert Jahren gewandelt. Die BLS aber leistet nach wie vor ihren Beitrag, damit die Züge auf dem schnellsten Weg aus Basel und dem Jura ins westliche Mittelland gelangen.

Haben Sie Fragen zur BLS? Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage. Richten Sie Ihre Frage an: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern

» streifzug@bls.ch 53


Bild: Vera

Hartman

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lässt es nur aufblitzen, nie drängt er sich einem auf. Als hätte er sich damit abgefunden, ein Musiker des Übergangs zu sein, einer, der uns kurz begleitet, mehr nicht. Wer weiss, ob er an grossen Häusern gewirkt hat, in Montevideo, New York, Barcelona, ob er die Jazzklubs dieser Welt kennt, Buenos Aires, London, Jakarta? Niemand bleibt stehen, ihn danach zu fragen. Senior Asset Manager huschen achtlos vorbei, das Smartphone am Ohr, laut telefonierend. Familien passieren ihn, und wenn ein Kind zögert, wird es weitergezerrt: «Leandro, öise Flüger! Chumm jetz!» Selten mal nickt jemand ihm zu, grüsst ihn gar, und dann erwidert er den Gruss mit spanischem Akzent. Mehr wissen wir nicht von ihm.

Bereit zum Abflug. Er hockt mit seiner Gitarre im Durchgang und spielt bluesige Töne: der alte J. J. Cale mit seinem Gesicht, zerfurcht und freundlich. Hohe Stirn, Bärtchen, das graue Haar zu mehreren Zöpfchen geflochten und diese zu einem Rossschwanz gebunden. Doch es ist nicht der weltbekannte Cale, der da Gitarre spielt, er kann es gar nicht sein, denn Cale ist tot – und lebte er noch, er würde nicht in einem Verbindungstrakt am Flughafen unbeachtet vor sich hin musizieren. Eine Passerelle zwischen zwei Gebäuden, seitlich in wandhohes Glas gefasst. Darunter rollen auf zwei Fahrbahnen Taxis und die Kleinbusse der grossen Hotels hindurch, hier oben hasten Eilige vorüber. Ein Durchgangsort für diejenigen, die heimkehren, und solche, die aufbrechen; keiner zum Verweilen. Niemand bleibt hier stehen, niemals. Er aber, der namenlose J. J. Cale, hat sich an diesem Ort des Übergangs eingerichtet: mit Stuhl, Notenständer, einem Campingtischchen gar, sorgsam mit einem Tischtuch bedeckt.

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Stets ist er viel zu warm gekleidet für die Jahreszeit, auch heute wieder: Wollpullover, Wanderschuhe, obgleich es draussen warm und hier drinnen geheizt ist. Ich kann mich nicht erinnern, ihn mal nicht da sitzen gesehen zu haben, wenn ich weggeflogen oder von einer Reise zurückgekehrt bin. Immer sitzt er da und spielt mit seiner leise verstärkten Gitarre schmeichelnde Klänge. Sein behändes Fingerpicking, sein Rhythmusgefühl – er

Aber er ist immer da, und ich stelle mir vor, wie er morgens hier zur Arbeit erscheint wie andere in einer Werkhalle, einem Büro. Wie er manche der Vorbeieilenden erkennt: den Drahtigen im blauen Anzug und mit dem beigen Rollkoffer, den sieht er öfter. Die Frau im türkisfarbenen Kleid, schon wieder … Den Braungebrannten mit dem Bierbauch unterm Hawaiihemd und der viel zu jungen Begleiterin – aber hatte der nicht letztes Mal eine andere dabei? Er lässt sich nichts anmerken, der J. J. Cale von der Passerelle, spielt einfach weiter. Und sieht den Leuten an, woher sie kommen: Mutter, Vater, drei Teenager, allesamt in neuen Kapuzenpullis – die waren in Kalifornien. Der junge Kerl mit Bart – Berlin! Die Übermüdete, die barfuss in Sandaletten steckt – Singapur. Bestimmt hegt auch er Träume. Seine Musik, im Vorbeigehen erhascht, verrät es mir: Tango, Bossanova, Jazz und Flamenco spielt er, stets lieblich, stets versonnen. Einige Münzen liegen in seinem Sammelgefäss, eine Zehnernote gar. Ein Kommen und Gehen. Er bleibt. Wie hoch sein Tageslohn heute sein mag? Und ob er auf ein Ticket spart – eines, um selber wegzufliegen, weit weg?

Bänz Friedli Bänz Friedli (50) ist Preisträger des «Salzburger Stiers» 2015 und tourt mit seinem Kabarettprogramm «Gömmer Starbucks?». Eben erschien sein Buch «Und er fährt nie weg» mit Eisenbahngeschichten. www.baenzfriedli.ch


Der BLS-Bus bringt Sie rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten Wanderung im Heimatland: Lueg und Affoltern i. E. täglich, Lüderenalp, Mettlenalp (Napf) und Chuderhüsi jeweils sonntags von Mai bis Oktober. Mehr Infos finden Sie in unserer Broschüre «Wandertipps Emmental» oder unter www.bls.ch/bus Weitere Ausflugstipps in der Region unter www.bls.ch/heimatland

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