BLS Kundenmagazin Steifzug 4/2013

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Streifzug.

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Kundenmagazin, Winter 2013/14.

Joël Vermin «Der öV ist oft gäbiger!» ab Seite 6

Winterwandern im Naturpark Diemtigtal ab Seite 10 Winterliches Vergnügen auf dem Thunersee ab Seite 16


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INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu. Mit etwas Wehmut und viel Freude blicken wir auf das Jubiläum «100 Jahre Lötschbergbahn» zurück, das wir mit Ihnen in diesem Jahr feiern durften. Die beiden grossen Feste in Frutigen und an der Lötschberg-Südrampe bescherten uns unvergessliche M ­ omente. Die Begeisterung der überaus zahlreichen Festbesucherinnen und -besucher und das grosse Engagement der Mitarbeitenden haben mich tief berührt und den Wert unserer Unternehmung und Leistung deutlich sichtbar gemacht. Das Jubiläum hat unsere Identität als weit in der Region verwurzelte Unternehmung gestärkt. Und es verpflichtet uns, weiterhin für Sie, liebe Fahrgäste, unser Bestes zu geben. Tag für Tag. So wollen wir auch in diesem Winter Ihr zuverlässiger Begleiter sein, wenn Sie eine Reise im BLS-Land unternehmen – sei es nun in ein Wintersportgebiet, an einen Weihnachtsmarkt oder an ein Eishockeyspiel. In dieser Ausgabe finden Sie Anregungen, wie Sie die Winterzeit draussen verbringen können. Lassen Sie sich von der Reportage aus dem Naturpark Diemtigtal inspirieren, wandern Sie mit Schneeschuhen über den Napf oder fahren Sie mit dem Schiff über den winterlichen Thunersee. Gerne bringen wir Sie sicher und bequem hin und auch wieder zurück. Nun wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre des «Streifzugs». Und hoffe, dass Sie auch diesen Winter wiederum gerne mit der BLS unterwegs sind.

Warum Hockey-Profi Joël Vermin ein glaubwürdiger BLS-Botschafter ist ab Seite 6

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis  4 News  6 Interview: Joël Vermin, Profi beim SC Bern 10 Reportage: Winterwanderung Diemtigtal 16 Thema: Winterschifffahrt Thunersee 23 Fahrgastporträt: Mathias Morgenthaler 24 Blickpunkt: Reisezentrum Zweisimmen 27 Poster zum Herausnehmen 28 BLS-Streckennnetz 31 Gastrotipp: Gastro-Galerie Interlaken 34 Unterhaltung / Leserbriefe 37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? 38 Wandertipp: Schneeschuhtour Napf 41 Familientipp: Kambly Weihnachtsmarkt 43 Ausflugstipp: Engstligenalp, Fondueschmaus und Eislaufen im Iglu 44 Freizeit 46 Mitarbeiterporträt: 101 Jahre Familie Kauz 49 BLS-Shop 50 Event- und Kulturagenda 52 Inside BLS: Stromabnehmer 54 Mehr BLS / Kontakt / Impressum 55 Endstation: Bänz Friedli

Winterwandern in Wenger Kilians Heimat ab Seite 10

Herzliche Grüsse

Bernard Guillelmon CEO BLS AG

Wie 101 Jahre Arbeit bei der BLS zusammenkommen ab Seite 46

Eishockey-Profi Joël Vermin in der Postfinance-Arena, fotografiert von Rob Lewis

Winterliches Vergnügen auf dem Thunersee ab Seite 16

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NEWS S-Bahn Luzern West neu mit NINAs.

Ab dem Fahrplanwechsel vom 15. Dezember 2013 setzt die BLS auf ihren S-Bahn-Linien in Luzern West (S6, S61 und S7) Niederflurtriebzüge des Typs NINA ein anstelle der roten Gelenktriebwagen (GTW), die an die SBB verkauft werden. Diese Anpassung war schon lange vorgesehen und entspricht dem Rollmaterialkonzept der BLS. Dieses sieht vor, dass die Fahrzeugflotte wo immer möglich bereinigt und vereinheitlicht wird, was den Unterhalt vereinfacht, die Flexibilität im Einsatz erhöht und damit Kosten spart. Die 3-teiligen NINAs verfügen über 16 Sitzplätze in der 1. Klasse und 132 Sitzplätze in der 2. Klasse, drei Veloplätze, Niederflureinstieg bei allen Türen (einen davon mit Schiebetritt) und eine rollstuhlgängige Toilette. Sie wurden in den Jahren 2009–2011 im Rahmen eines Komfortsteigerungsprogramms u. a. mit einer Klimaanlage und Videoüberwachung ausgerüstet. Dank den automatischen Kupplungen kann auf der S6 das Flügelzugkonzept «1 Zug – 2 Ziele» mit Zugstrennung und -vereinigung in Wolhusen weiterhin umgesetzt werden. www.bls.ch/luzern

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Düdingen: umgebautes Reisezentrum

Interlaken West: neuer Bahnhofplatz

Im vergangenen Sommerhalbjahr wurden der Bahnhof und damit auch das BLS-Reisezentrum Düdingen umgebaut. Die Räumlichkeiten sind jetzt heller und freundlicher, die offenen Schalter mit Sitzmöglichkeiten entsprechen den heutigen Bedürfnissen und vereinfachen die Beratung. www.bls.ch/reisezentren

Die Interlakner Bevölkerung sagte im September Ja zum Umbau des Bahnhofplatzes Interlaken West für knapp 3,5 Millionen Franken. Dieses Vorhaben, das Teil des Agglomerationsprojekts «Verkehr und Siedlung» ist, schliesst auch die Bahnhofstrasse ein. Gemäss dem Jury-Bericht entsteht dort ab Herbst 2014 ein neuer Ort, «der durch seine Einzigartigkeit besticht und Identität stiftet». www.interlaken-gemeinde.ch


Fahrplanwechsel: die wichtigsten Änderungen Der Fahrplanwechsel vom 15. Dezember 2013 bringt keine einschneidenden Änderungen. Und doch lohnt es sich, genau hinzuschauen, denn vielleicht ist der gewohnte Zug davon ­betroffen. Das Wichtigste auf einen Blick: Fahrplanangebot – Auf der S2, S31 und S51 gilt der Halbstundentakt wieder bis 21 Uhr (statt 20 Uhr). – Alle Züge der S31, die nach bzw. von Biel / Bienne verlängert werden, halten in Schüpfen. – Zwischen Bern und Neuchâtel verkehrt ein zusätzlicher RegioExpress (Bern ab 17.23, Neuchâtel an 18.00 Uhr bzw. Neuchâtel ab 20.33, Bern an 21.07 Uhr) als Ersatz für den ­bisherigen RegioExpress nach Frasne. – Die Regio Spiez–Frutigen (Spiez ab 7.42, Frutigen an 7.56 / ab 8.03, Spiez an 8.16 Uhr) verkehren wieder jeweils von Montag bis Freitag. – Alle Zusatzzüge des Regio Lyss–Büren an der Aare werden bis / ab Lyss verlängert. – Regio / RegioExpress Hasle-Rüegsau–Konol­ fingen: Durch den Wegfall von fünf Zugspaaren am Sonntagvormittag hält der RegioExpress bis 11.00 Uhr in Schafhausen i. E. und Bigenthal. – Ab April 2014 wird der Umlauf mit den stärksten Frequenzen fest mit dem Doppelstockzug MUTZ geführt. Damit entfallen die Zusatzzüge am Morgen (Montag bis Freitag) zwischen Bern und Schwarzenburg. Bahnhöfe – Zwischen Kerzers und Lyss wird die neue Haltestelle Lyss Grien mit Halt aller Züge in Betrieb genommen.

– In Belp wird das verlängerte Perron 1 in Betrieb genommen, und den Kunden steht der Lift beim Bahnhofsgebäude wieder zur Verfügung. – Der Bahnhof Rosshäusern auf der Linie Bern– Neuchâtel ist umgebaut worden und entspricht den heutigen Anforderungen. – Die Verkaufsstelle Brenzikofen wird am 13.12. geschlossen, und der Billettverkauf im Migrolino in Heimberg wird am 31.12. eingestellt. Rollmaterial – Die Ablieferung der Doppelstockzüge MUTZ schreitet planmässig voran, bis zum Fahrplanwechsel werden 17 Fahrzeuge ausgeliefert sein. – Auf der S1 werden alle Züge mit MUTZen geführt, die Zusatzzüge mit RBDe-Pendelzügen. – Auf der S3/31 und S6 kommen etappenweise MUTZen statt RBDe-Pendelzüge zum Einsatz. – Auf der S44 sind neu die vier- statt dreiteiligen NINAs unterwegs. Damit ist der Standort der 1. Klasse immer gleich. – Die S51 wird mit Lötschberger-Triebzügen statt vierteiligen NINAs gefahren. – Der RegioExpress Zweisimmen–Interlaken Ost verkehrt neu mit zwei je fünfteiligen Pendelzügen des Typs RBDe 565 anstelle der lokbespannten Pendelzüge, welche altershalber ausgemustert werden. – Auf den Linien S6, S61 und S7 der S-Bahn Luzern kommen neu dreiteilige Niederflurtrieb­züge des Typs NINA zum Einsatz; die bisher eingesetzten Gelenktriebwagen (GTW) werden an die SBB verkauft (s. auch gegenüberliegende Seite). Alle Details zum Fahrplanwechsel siehe unter www.bls.ch/fahrplanwechsel

Gratis-WLAN an Bahnhöfen

Bern–Neuchâtel: bald Normalbetrieb

Burgdorf, Bern Wankdorf und Wetzikon wurden mit einem Gratis-Zugang zum Internet bereits ausgerüstet, bis Ende 2015 kommen weitere 97 Bahnhöfen in der ganzen Schweiz dazu. Dieses Angebot richtet sich besonders an Fahr­ gäste, die während den Wartezeiten gerne aufs Internet zugreifen. Die BLS prüft die Möglich­ keiten an ihren Bahnhöfen. www.sbb.ch/wifi

Nach der Totalsperre im Juli und August 2013 zwischen Marin-Epagnier und Neuchâtel wurden die Nachtarbeiten entgegen der ursprünglichen Planung um eine Woche bis zum 14. Dezember verlängert. Bis dahin stehen die Bahnersatzbusse nach dem bestehenden Fahrplan zur Verfügung, danach verkehren die Züge wieder durchgehend. www.bls.ch/neuchatel

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INTERVIEW

Interview

Joël Vermin Eishockey-Profi beim SC Bern

Text: Thorsten Kaletsch Fotos: Rob Lewis

«Die Zeit vergeht manchmal zu schnell.» Joël Vermin gehört mit 21 Jahren zu den Leistungsträgern beim SC Bern und hat bereits einen NHL-Vertrag in der Tasche. Im Interview spricht er über Verzicht, Trainingseifer und seine Rolle als Vorbild für die Jugend und als Werbeträger für die BLS. 6


INTERVIEW

Herr Vermin, welche Jahreszeit mögen Sie mehr – Sommer oder Winter? Beide haben ihre Vorteile. Wenn der Winter naht, bin ich froh, dass es endlich wieder mit Eishockey losgeht. Und im Sommer haben wir Eishockey-Profis mehr Zeit für uns selber, für Freunde und Familie. Dann ist auch die mentale Belastung nicht so gross wie während der Saison – und ich bin froh, dass ich einmal richtig entspannen kann. Winter bedeutet für Sie also Arbeit und Druck. Andere freuen sich aufs Skifahren oder Snowboarden. Können Sie das zwischendurch auch geniessen? Ich glaube, ich war 15, als ich das letzte Mal auf den Skis stand. Ich würde das gerne wieder mal tun, wir Spieler müssen aber sehr darauf achten, dass wir uns nicht verletzen – Risikosportarten sind da nicht so gerne gesehen. Die Möglichkeit bestünde grundsätzlich wohl schon, aber wenn ich während der Saison mal einen Tag frei habe, dann spanne ich lieber aus, als etwas zu unternehmen. Und wenn die Eishockey-Saison für uns zu Ende ist, ist meist auch die Ski-Saison zu Ende – sonst waren wir nicht gut genug. Im Sommer haben Sie mit zusätzlichen Trainingseinheiten jeweils die Basis für Ihre Erfolge als Eishockey-Spieler gelegt. Sie sagten einmal, mit 15 hätten Sie realisiert, dass Andere talentierter seien und Sie nur auf diese Weise mithalten könnten. Sind Sie besonders ehrgeizig? Ich denke schon, dass ich sehr viel für meine Karriere arbeite. Ohne Mehraufwand wäre ich nicht bis zu diesem Punkt gelangt. Mein Ehrgeiz ist sicher einer der Erfolgsfaktoren – aber ich denke nicht, dass es so viel ist, was ich bisher erreicht habe. Immerhin sind Sie vom scheuen Junior, der mit 17 im Fanionteam des SC Bern debütiert hat, zu einem Leistungsträger gereift. Sie haben letzte Saison 35 Skorerpunkte erzielt, sind Nationalspieler geworden und haben einen NHL-Vertrag in der Tasche – und das mit 21 Jahren. Ging das nicht auch für Sie rasend schnell? Doch, extrem! Diese Jahre verflogen im Handumdrehen. Die Finalniederlage gegen den ZSC, der Titelgewinn gegen Gottéron – und jetzt stehe ich schon in meiner vierten kompletten Saison. Manchmal vergeht die Zeit wirklich zu schnell, und man kann zu wenig innehalten und geniessen. Letzte Saison spielten Sie an der Seite von NHLStar John Tavares und Byron Ritchie. Auch mit Martin Plüss und Ivo Rüthemann agierten Sie schon in einer Linie. Welche Spieler haben Sie am meisten beeindruckt? Alle Erwähnten sind gestandene Spielerpersönlichkeiten und auf ihre Weise beeindruckend. Letztlich war es aber schon John Tavares, der den grössten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Es war ein Riesen-Highlight für mich,

Joël Vermin: «Ohne Ehrgeiz und Mehraufwand wäre ich nicht so weit gekommen.»

neben ihm spielen zu dürfen. Er ist einer der besten Eishockeyspieler der Welt – was er auf dem Eis kann, haben alle gesehen. Es war aber nicht nur seine Spielweise: Es ist auch seine Art als Mensch, die ihn zu einem Vorbild macht. Neben dem Eis ist er ruhig und bescheiden, er ist am Boden geblieben und hat keinerlei Starallüren. Wie seriös seine Einstellung ist, zeigte sich auch im Kraftraum, wo er jeweils einer derjenigen war, der am längsten trainierte. Apropos Star: Auch Sie sind heute ein Vorbild – Sie werden von den Fans angehimmelt, geben Autogramme und sind Werbeträger auf Plakaten. Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung um? Als Star würde ich mich nicht bezeichnen. Wir sind Menschen wie alle Anderen auch – Eishockey zu spielen ist unser Job. Als Spieler, der aus der Nachwuchs-

Sprachgewandter «Verminator» Joël Vermin wuchs in Murten (bis zur 5. Klasse) und Frauenkappelen auf. Sein Vater ist Niederländer, seine Mutter gebürtige Ungarin. Vermin absolvierte die Matur mit Schwerpunktfach Spanisch und spricht neben Deutsch und Berndeutsch fliessend Englisch, Französisch sowie Niederländisch und versteht auch ein paar Brocken Ungarisch. Der Flügelstürmer und Center absolvierte beim SC Bern sämtliche Nachwuchsstufen und debütierte mit 17 Jahren im Fanionteam, für das er aktuell die fünfte Saison bestreitet. Im September 2013 unterzeichnete Vermin einen Dreijahresvertrag beim NHL-Team Tampa Bay Lightning, zu dem er ab der Saison 2014 / 15 stossen wird. An der U20-WM 2012 in Kanada erhielt er von den Medien wegen seiner vier Tore den Übernamen «Verminator». 7


INTERVIEW

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«Unser Job ist es, Eishockey zu spielen – meine politische Meinung behalte ich für mich.» Joël Vermin, Stürmer des SC Bern.


INTERVIEW

abteilung des SC Bern hervorgegangen ist, will ich mit gutem Beispiel vorangehen. Ich will den vielen Kindern zeigen, dass man mit seriöser Einstellung und harter Arbeit den Durchbruch schaffen kann. Dass dabei Alkoholexzesse nicht förderlich wären, versteht sich von selbst. Natürlich darf man auch als SCB-Spieler mal in den Ausgang gehen – aber sicher nicht am Abend vor einem Spiel. Und klar ist auch, dass man aufpassen muss, was man sagt. Ansonsten gibt es immer Menschen, die man vor den Kopf stösst. Unser Job ist es, Eishockey zu spielen – und nicht, uns mit politischen Äusserungen aufs Glatteis zu begeben. Eine politische Meinung habe ich sehr wohl – aber die behalte ich für mich. Sie sind einer der Spieler, die auf Plakaten für die BLS werben, einen Goldsponsor des SC Bern. Sind Sie ein glaubwürdiger Werbeträger? Ich hoffe es doch! Der öffentliche Verkehr ist eine sehr gute Alternative zum Auto. In Städten ist es oft viel «gäbiger», mit Tram oder S-Bahn zu fahren, als das Auto zu nehmen. Und auf längeren Strecken ist man mit dem Zug sowieso schneller und hat nie Stau. Das Reisen mit der Bahn ist angenehmer und entspannender. Wurden Sie auf die BLS-Plakate und -Inserate angesprochen? Ja, schon ein paarmal. Man hat mir SMS oder sogar Fotos aus den Zügen geschickt.

Joël Vermins Ausflugstipp Joël Vermin fällt es schwer, sich auf einen einzigen Ausflugstipp in der BLS-Region zu beschränken. «Ich mag zum Beispiel die Ruhe und die idyllische Natur am Blausee oder die Aussicht vom Niesen.» Schliesslich nennt er aber eine Schifffahrt auf dem Thunersee als Tipp: «Wir waren im August mal mit der Mannschaft und Sponsoren auf dem Motorschiff Berner Oberland – das war sehr gemütlich. Auf dem Deck war es noch warm, und wir konnten die Landschaft und den Sonnenuntergang geniessen. See und Berge, alles auf einem Fleck – da kamen echt Heimatgefühle auf.» Die Thunersee-Schiffe fahren auch im Winter, mit Schnee wirkt die Landschaft noch einmal anders. Hin- und Rückreise Mit der Bahn nach bzw. ab Thun. Auch während der Wintersaison (28.10.2013 bis 4.4.2014) verkehrt täglich mindestens ein Schiff auf dem Thunersee: Thun ab 11.40 Uhr, Interlaken West an 13.49 Uhr / ab 14.10 Uhr, Thun an 16.20 Uhr.

Wie sind Sie als Gymeler von Frauenkappelen nach Bern gependelt? Nachdem ich die Prüfung gemacht hatte, nahm ich mit 16 im Sommer meist den Roller, im Winter aber öfter auch das Poschi und den Zug. Seit es das Westside gibt, sind die Zugverbindungen dank der neuen Haltestelle viel besser geworden. Jetzt wohne ich aber nicht mehr in Frauenkappelen, sondern zusammen mit meiner Freundin in Boll. Seit 2012, als Sie die Spitzensportler-RS in Magglingen absolviert und die Matur erlangt haben, sind Sie Profi – wie lebt es sich so in diesem Beruf? Es ist cool! Wir haben meistens am Morgen Training und am Nachmittag dann frei. Diese Freizeit habe ich nach dem Gymi und der RS extrem genossen. Ich kann mich jetzt ganz aufs Eishockey fokussieren und habe Zeit für mich – vorher musste ich immer zur Schule und in jeder freien Minute lernen. Das war echt streng. Jetzt habe ich mich aber an der Privaten Hochschule Wirtschaft eingeschrieben – ob das machbar ist, wenn ich in die NHL wechsle, muss sich noch zeigen. Sie sprechen es an – Sie haben bei der NHLOrganisation Tampa Bay Lightning einen Dreijahresvertrag unterschrieben und sollen in der Saison 2014 / 15 nach Florida wechseln. Der Traum eines jeden Hockeyspielers wird für Sie also wahr. Ja, in der Tat. Ob und wenn ja wie schnell dieses grösste Ziel auch tatsächlich in Erfüllung geht, wird sich zeigen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung, habe als Eishockeyspieler aber auch noch andere Ziele: Ich möchte für das Schweizer Nationalteam an einer Weltmeisterschaft und an Olympischen Spielen spielen. Sie tragen wie einige andere bekannte Spieler Ihren Jahrgang auf dem Rücken – die Nummer 92. Warum? Als ich klein war, erhielten wir einfach eine Nummer zwischen 1 und 30. Schon da war es immer mein Traum, einmal die 92 zu tragen. Das tut auch der Schwede Gabriel Landeskog, der in Colorado spielt – und auch Roman Josi trug beim SCB mit der 90 seinen Jahrgang, Christoph Bertschy tut es mit der 94 noch jetzt. Grosse Stars wie Sydney Crosby mit der 87 oder Patrick Kane mit der 88 tragen ebenfalls ihren Jahrgang als Rückennummer. Für mich ist das aber heute nicht mehr so wichtig – ich könnte auch mit einer anderen Nummer spielen. Was sagt eigentlich die Familie Ihres niederländischen Vaters zu Ihren Erfolgen – in Holland ist doch Eisschnelllaufen viel populärer als Eishockey? Sie finden es cool, dass ich den Schritt zum Profispieler geschafft habe. Obwohl Eishockey in Holland nicht so populär ist, wollen mein Onkel und mein Cousin demnächst mal ein Spiel des SC Bern besuchen.

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REPORTAGE

Reportage

Winterwanderung Diemtigtal

Text: Mia Hofmann Fotos: zvg

«Beschwingte» Winterwanderung in Wenger Kilians Heimat. Das Diemtigtal ist stolz auf seine Schwingerkönige: Doch auch wenn man Kilian Wenger auf der gemütlichen Winterwanderung im Diemtigtal nicht begegnen sollte, lohnt sich ein Ausflug in den Naturpark von nationaler Bedeutung auf jeden Fall.

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Kilian Wenger und Arnold, der Siegermuni des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests von 2010, stehen nur gerade etwa drei Meter vor uns. Die aus Holz geschnitzten lebensgrossen Figuren sind in einem Pavillon vor dem Wetter geschützt und zeigen, wo wir uns hier befi nden: in der Heimat des Schwingerkönigs. Kilian Wenger ist in Horboden im Diemtigtal aufgewachsen. Im letzten Juni wurde zu seinen Ehren der Schwingerweg eröff net. Dazu gehört auch der «Pavillon der Schwingerkönige» mit Bildern aller Schwingerkönige, mit Schwingerrequisiten und besagten Holzfiguren. Entlang des Wegs informieren zudem zahlreiche Tafeln über Tradition und Brauchtum. Der zwei Kilometer lange Schwingerweg ist Teil der Strecke, die wir an diesem prächtigen Nachmittag als Winterwanderung zurücklegen.

Von Bern aus ist Horboden im Diemtigtal mit dem RegioExpress Lötschberger und Bus in nur einer Stunde und ein paar Minuten erreichbar. Um zum Ausgangspunkt der drei Winterwanderwege beim Parkplatz Gsässweid zu gelangen, haben wir das Ruftaxi reserviert. Es wird von Peter Neukomm, dem Wirt des Gasthauses Gsässweid, selbst organisiert, «damit die Leute gemütlich und ohne allzu hohe Kosten zu uns hinauf gelangen können.» Idealerweise meldet man sich etwa einen Tag im Voraus an, damit Peter Neukomm das passende Fahrzeug bereitstellen kann: Vom Personenwagen über einen 10-Personen-Bus bis zum Mini-Car ist alles möglich. Per Ski in die Schule Die knappe Viertelstunde Fahrzeit im Ruftaxi vergeht wie im Flug, weil uns Peter Neukomm diverse Tipps


REPORTAGE

Für Ruhesuchende und Familen: Wandern auf den gut unterhaltenen Winterwanderwegen im Springenboden.

gibt und uns aus seiner Kindheit erzählt. Er ist auf der Gsässweid aufgewachsen: «Im Winter sind wir immer mit den Skis zur Schule gefahren – in einer spassigen Viertelstunde waren wir unten und in mühsamen eineinhalb Stunden wieder oben.» Er ist stolz auf sein Heimattal, das seit 2011 die Bezeichnung «Naturpark Diemtigtal» trägt und somit als Landschaft von nationaler Bedeutung gilt. Dies vor allem wegen der Artenvielfalt, den Wäldern (davon ein Grosswaldreservat, das seit dem Lothar nicht mehr aufgeforstet wurde) und den intakten Ortsbildern der Dörfer (die Streusiedlungen im Diemtigtal sind 1986 mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet worden). In Bergregionen sei oft die Abwanderung der jungen Leute ein Thema, sagt Neukomm, in der Gemeinde Diemtigen sei die Bevölkerungszahl mit rund 2200 Personen aber seit den 70er-Jahren konstant geblieben. Damit dies weiterhin so bleibe, müsse man «mit der Zeit gehen». Noch zur Zeit seines Vaters sei der Betrieb Gsässweid nur ein Landwirtschaft sbetrieb gewesen, nach dem Ausbau des Skilift s habe er ihn aber zum Restaurant umfunktioniert, und heute sei das Haus gar ein kleines Hotel mit sieben Doppelzimmern und einem 40er-Massenlager. Peter Neukomm geniesst die Landschaft , die Natur und die frische Luft in den Bergen sehr, und um weiterhin hier wohnen zu können, will er vermehrt auf Tourismus setzen. «Wissen Sie, von der schönen Aussicht

kann man die Steuern nicht zahlen!», klingt es hinter dem Steuer hervor. Und schon sind wir auf dem Parkplatz vor der besagten Gsässweid angekommen. «Wettertannen wie Märchenfiguren» Wir haben uns für die längste der drei Winterwanderrouten entschieden und sind losgestapft. Die Wege werden von Peter Neukomm und seinen Kollegen mit zwei Schneemobilen präpariert und sind bequem begehbar. Die Gehzeit der drei gut mit pinken Richtungszeigern markierten Strecken beträgt ungefähr eineinhalb, zwei und dreieinhalb Stunden. Keine der Strecken weist grosse Höhenunterschiede auf – sodass man sich beim Spazieren so richtig entspannen kann. Dazu trägt auch die Natur bei. Bruno Reber, der Geschäftsleiter von Diemtigtal Tourismus, schwärmt von den verschneiten Winterwäldern: «Die grossen Wettertannen mahnen mich immer an Märchenfiguren.» Wenn man Glück habe, könne man hier auch Rehe, Gämsen oder Füchse beobachten. Auch das Panorama habe es in sich: «Im Nordwesten sieht man das Stockhorn, im Süden den Schwarzeberg und das Wiriehorn, im Osten einen Teil der Niesenkette.» Die Sicht ins Diemtig- und Simmental sei einzigartig, sagt Reber, der Blickwinkel sei für die Flachländer etwas Neues: «Für die meisten Leute ist die Aussicht auf die Stockhornkette von dieser Seite her unbekannt.»

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Rutschgefahr! Bananengeschichte & Geschichten Sonderausstellung über die Banane November 2013 bis Februar 2014

Jährlich werden in der Schweiz 74‘000 Tonnen Bananen konsumiert, für welche 4‘000‘000 Bananenschachteln benötigt werden. Wir gehen dieser alltäglichen exotischen Frucht auf den Grund und zeigen in unserem Gewächshaus Spannendes und Kurioses - interaktiv, aussergewöhnlich, für Gross & Klein! Sonderführungen „Banane erleben“ am 5. Dezember 2013, 2. Januar und 6. Februar 2014, 18.30 Uhr (CHF 25.- pro Person, 1.5 Stunden, Anmeldung erforderlich). Tropenhaus Frutigen I 3714 Frutigen I Tel 033 672 11 44 I info@tropenhaus-frutigen.ch I www.tropenhaus-frutigen.ch


REPORTAGE

Wir kreuzen mehrere Ausflügler mit Tourenskis. Einen der Skitourengänger fragen wir nach seinem Ziel: «Auf den Niesen gehts, und die Kinder vergnügen sich derweil auf der Piste am Springenboden – das isch s Füfi und s Weggli!», antwortet er strahlend. Auch Touren aufs Mäggisserhorn, auf den Meniggrat oder das Rauflihorn seien in dieser Region beliebt. Als wir in der zweiten Hälfte unserer Wanderung nach Ottenschwand zum «Bärgli» und zum Skigebiet Springenboden kommen, verstehen wir den Skitourengänger: Das kleine aber feine Skigebiet eignet sich perfekt für Familien, und Kinder können hier auch mal alleine die Pisten hinunter sausen. Für die Kleineren unter ihnen gibt es einen Schlepplift, aber bei den Pisten rund um den Skilift Springenboden hat es auch die eine oder andere Herausforderung dabei. Ein idealer Geheimtipp für alle, die dem Rummel grosser Skigebiete entfliehen möchten. Neben dem Skilift und den Winterwanderwegen gibt es hier im Springenboden auch einen fünf Kilometer langen Schneeschuhtrail, der rege genutzt wird. Wir haben einen perfekten Tag erwischt und kommen in den Genuss der Nachmittagssonne, die auf dieser Seite des Tals kräftig scheint. So langsam hat sich unser Geist richtig erholt und an die Ruhe und Langsamkeit dieser Region gewöhnt. Kilian Wengers Heimat «Das Diemtigtal ist meine Heimat, hier fühle ich mich wohl. Das offene Tal und die eindrückliche Naturlandschaft sind besondere Sehenswürdigkeiten», sagt Kilian Wenger. Er schätze besonders die Ruhe in dieser Region. Auch er ist als Kind sehr gern und viel Ski gefahren – so gern, dass er sich schliesslich zwischen Skifahren und Schwingen entscheiden musste. Dass seine Wahl richtig war, hat er 2010 mit dem Sieg am Eidgenössischen Schwingfest eindrücklich bestätigt. Doch auch heute noch sei er, sofern es der Trainingsplan erlaube, im Winter so oft wie möglich auf der Piste anzutreffen. Wenger ist in seiner Heimat verwurzelt: Diemtigen hat ihm 2011 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Sein Training absolviert er seit jeher mit dem Schwingclub Niedersimmental. Die Gemeinde Diemtigen ist mit ihren 130 Quadratkilometern die fünftgrösste des Kantons Bern. Sie ist in acht «Bäuerten», selbstständige Unterabteilungen, eingeteilt und umfasst weite Teile des vielverzweigten Niedersimmentals. Zuhinterst im Tal liegt die Grimmialp, die schon im 18. Jahrhundert wegen ihrem eisenhaltigen Gipswasser des Grimmibrunnens bekannt war und auch heute noch als Ort der Erholung geschätzt wird. Der Bach Fildrich fliesst von dort aus über Zwischenflüh, vorbei an Abend- und Schwarzeberg und unterhalb von Horbode in den Chirel. Im August 2005 verwandelte sich der Chirel in einen reissenden Strom

Schweiz Tourismus / BAFU/Marcus Gyger

Bewegung im Diemtigtal: in der freien Natur oder auf den Pisten des Skigebiets Springenboden (unten).

Wintersport im Naturpark Diemtigtal Im Naturpark Diemtigtal sind mehrere Wintersportgebiete zu finden, die diverse Aktivitäten anbieten. Nebst dem Springenboden sind auch das Wiriehorn und die Grimmialp sehr familienfreundlich. Wiriehorn: Skifahren, Schlitteln, Schneeschuhtouren und vieles mehr: Wiriehornbahnen, Tel. +41 (0)33 684 12 33, www.wiriehorn.ch > Winter. Grimmialp: Skifahren, Langlaufen und die bekannte Natureisbahn: Grimmialpbergbahnen Diemtigtal, Tel. +41 (0)33 684 12 92, www.grimmialp.ch > Winterbetrieb > Angebot Winter. Veranstaltungen: Am 30. Dezember gibt es im Springenboden ein Fussballturnier im Schnee, am 11. Januar sowie am 15. Februar 2014 wird eine Mondscheinwanderung mit Fondue oder Raclette angeboten. Zusätzliche Winterzauber-Events im Diemtigtal unter www.skilifte-springenboden.ch > Aktuell > Prospekt Bergbahnen Diemtigtal 2013/14. 13


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Schweiz Tourismus / BAFU / Marcus Gyger

REPORTAGE

Goldener Ausklang: das Dorf Diemtigen beim Eindunkeln.

und staute sich durch die mitgeschwemmten Steine und Äste derart auf, dass im Dorf Oey rund 200 Gebäude beschädigt und Strassen, Geleise sowie der gesamte Bahnhof Oey-Diemtigen zerstört wurden. Jetzt im Winter merken wir aber nichts von diesen Naturgewalten und geniessen den friedlichen Ausblick ins Tal bei einer kleinen Pause, einem Schluck Tee und einem «Biberli». Milch aus der Region Dass die Gemeinde mit Karl Dubach und David Roschi schon zwei weitere Schwingerkönige hervorgebracht hat, erfahren wir beim Schwinger-Pavillon zwischen dem Restaurant Springenboden und dem Gasthof Gsässweid, bei dem wir nun eingetroffen sind. Mit ihren rund 2200

Gut zu wissen Hin- / Rückreise: Mit der Bahn nach Oey-Diemtigen, weiter mit dem Bus nach «Horboden, Wirtschaft» und mit dem Ruftaxi zum Gasthaus Gsässweid (Ruftaxi, Tel. +41 (0)79 616 90 45, möglichst einen Tag vorher anmelden, evtl. auch kurzfristig möglich, Grundpauschale CHF 25.–, jede weitere Person CHF 5.–). Wanderung: Der Rundgang Springenboden– Ahorni–Chüeweid Neuenstift–Ottenschwand– Bergli–Springenboden kann vollständig oder in zwei gekürzten Varianten absolviert werden: abzweigen bei «Ahorni» (3 km, 71 Höhenmeter, ca. 1,5 Std.), bei «Neuenstift» (5 km, 147 Höhenmeter, ca. 2 Std.) oder den ganzen Rundgang über «Ottenschwand» (7 km, 235 Höhenmeter, ca. 3 Std. 30 Min.). Betriebszeiten: Skilift Springenboden, Montag bis Freitag 10–16.15 Uhr, Samstag und Sonntag 9.30–16.15 Uhr, Saisonstart und weitere Infos:

Einwohnern hat die Gemeinde Diemtigen somit wohl die höchste Schwingerkönig-Dichte. Peter Neukomm, den wir hier wieder treffen, ist froh über den Schwingerweg, da er dem Diemtigtal zu Abwechslung verhelfe: «Seit es ihn gibt, kommen viel mehr Innerschweizer und Ostschweizer für einen Tagesausflug hierher.» Wir setzen uns gemeinsam auf die Sonnenterrasse des Gasthauses Gsässweid. Die Milch in allen Getränken stamme garantiert aus der Region, merkt Peter Neukomm an: «Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren auch nur einen Liter Milch gekauft zu haben.» Auf der Menükarte begegnen wir dann ein letztes Mal dem Schwingsport: Hier kann man wählen zwischen «SchwingerSteak» und «Hoselupf-Plättli».

Tel. +41 (0)33 681 15 32, www.skilifte-springenboden.ch Tipps: Schneeschuhtrail Wildmoos (5 km, 298 Höhenmeter, ca. 3 Std.) ab Gasthaus Gsässweid: Schneeschuhmiete beim Ausgangspunkt, Tel. +41 (0)33 681 15 32, www.gsaessweid.ch Einkehr / Übernachten: Gasthaus Gsässweid, Tel. +41 (0)33 681 15 32, www.gsaessweid.ch, Restaurant Springenboden, Tel. +41 (0)33 681 12 51. Mehr Infos zum Naturpark Diemtigtal: Diemtigtal Tourismus, Tel. +41 (0)33 681 26 06, www.diemtigtal.ch Wanderkarten und Höhenprofile unter

» www.bls.ch/streifzug 15


THEMA

Thema

Winterschifffahrt Thunersee

Text: This Rutishauser Fotos: BLS

Winterliches Vergnügen auf dem Thunersee. Die BLS-Schiffe auf dem Thunersee geben diesen Winter regelmässig Volldampf. Auf der Fahrt im gemütlich warmen Salon kann man die Winterlandschaft langsam vorbeiziehen lassen. Oder man stellt im Niederhorn Express die Skis für eine Weile in die Ecke und steigt in der Beatenbucht vom Schiff direkt auf den Pulverschnee um.

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Eingehüllt in dicke Pelzjacken, klopfen sie mit klobigen Fausthandschuhen das Eis von der Reling. Sie lachen über die spritzende Gischt, die Eiskristalle in Haaren und Bärten, beobachten die dunklen Wolken am Horizont: Auch an windigen Wintertagen stehen Fahrgäste an der Reling und geniessen das spezielle Ambiente. Sie richten den Blick in die Ferne und denken an Bilder aus den Polargegenden. Doch wer eine Winterreise per Schiff machen will, muss jetzt nicht mehr bis ans Ende der Welt gehen. Auf dem Thunersee fährt auch diesen Winter jeden Tag ein Schiff der BLS.

Kurz vor Mittag liegt das Motorschiff «Beatus» in Thun noch an der Ländte. Über dem Kanal tanzen die Schneeflocken. Noch liegt kein Schnee, und Eiszapfen sind weit und breit keine zu erkennen. Dafür ist der Winter noch zu jung. Auch sind keine schreienden Kinder mit Badesachen, kurzen Hosen und Schokoladeglace zu sehen, keine Schulklassen und Wandergruppen mit grossen Rücksäcken. Vielmehr herrscht an Bord eine wohltuende Ruhe. Diese wird nur ab und zu vom Klang eines Kaffeelöffels unterbrochen, wenn er an eine Untertasse schlägt, oder vom metallischen Geräusch, wenn die lee-


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ren Kleiderhaken zwischen den dicken Mänteln gegeneinander schlagen. Das Brummen des Motors tönt angenehm, denn der treibt nicht nur die Schrauben an, sondern heizt in dieser Jahreszeit auch den Salon auf gemütlich warme Temperaturen. Die Leinen sind fest, doch die Reise in vielen Köpfen hat bereits begonnen. Sichere Fahrt bei Nebel und Niedrigwasser Die Mannschaft ist bereit. Der Kapitän gibt ein Hornsignal ab. Nach wenigen präzisen Handgriffen fahren wir bereits am MS «Schilthorn» vorbei und sehen hinter den Bäumen das Stockhorn vorbeiziehen. «Die Schiff fahrt ist im Winter wegen dem niedrigen Wasserstand anspruchsvoller als im Sommer», sagt Martin Wymann, Leiter Produktion der BLS-Schiff fahrt. Richtige Winterstürme kommen selten vor. Jürg Graber, der damalige Steuermann und heutige Kapitän, kann sich an Sturm Lothar im Winter 1999 erinnern: «Damals musste die Schiff fahrt auf dem Thunersee eingestellt werden.» In speziellen Situationen könne man auch mal eine Ländte nicht anlaufen. Aber das sei auch im Sommer bei starken Gewitterwinden möglich. Schlechte Sicht wegen Nebel oder Schneetreiben bereiten der Schiffscrew wenig Sorgen. Dank nautischen Hilfsmitteln wie Kompass, Radargerät und GPS findet der Steuermann die Fahrstrassen immer sicher. Auf den Bildschirmen im Steuerhaus sieht der Kapitän die Uferkonturen und die genaue Vorauslinie vom GPS. «So können wir das Schiff sicher durch schweres Wetter navigieren», meint Jürg Graber. Bereits öffnet sich voraus die Weite des Sees, und die Bergkulisse tut sich auf. Einen beträchtlichen Aufwand im Winter bedeutet das Schneeräumen: Die Ländten und Stege müssen gewischt sein, wenn das Winterschiff

Kalte Brise auf dem Vordeck und auf der Fahrt auf dem Thunersee mit dem MS «Schilthorn» (grosses Bild) und dem DS «Blümlisalp» (unten).

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Der Schnee glitzert in Oberhofen am See und nicht nur auf den höchsten Gipfeln.

festmacht. Denn auch bei Eis und Schnee sollen die Gäste sicher an und von Bord gehen können. Zusätzlich werden die Ländten in der doch ruhigeren Jahreszeit auf Herz und Nieren geprüft. Der Leiter Infrastruktur und Projekte, Ruedi Storchenegger, zählt eine lange Liste auf: «Wir kontrollieren im Herbst jede Ländte sehr genau und führen Protokoll.» Besonders wichtig seien die mächtigen Pfähle und Verbindebalken – der Prellapparat – und die Einstiegstreppen. Geprüft würden aber auch die Beleuchtung, die Uferverbauungen und die Gebäude. Denn eines sei klar, so Storchenegger: «Funktionstüchtige Ländten sind wichtig für die Sicherheit und eine Visitenkarte der BLS-Schiff fahrt.» Unterdessen macht das MS «Beatus» in Oberhofen fest, wo im letzten Winter der Prellapparat saniert worden ist.

Wie jeden Tag vom 28. Oktober 2013 bis am 4. April 2014 verkehrt ein fahrplanmässiger Kurs von Thun (ab 11.40 Uhr) nach Interlaken West (an 13.49 / ab 14.10 Uhr) und zurück nach Thun, Ankunft um 16.20 Uhr. In knapp fünf Stunden ziehen die Schneelandschaften und Bergflanken vorbei. Am Sonntag legt das erste Schiff in Thun bereits um 9.40 Uhr ab und fährt für den Thunerseebrunch nach Spiez und zurück. Beliebter Winterdampf Vom 25. Dezember 2013 bis am 5. Januar 2014 ist zusätzlich das Dampfschiff «Blümlisalp» unterwegs. Am Vormittag fährt es ab dem Weihnachtstag um 10.10 Uhr als Niederhorn Express von Thun mit einzigem Stopp in Spiez (an 10.36 / ab 10.38 Uhr) in die Beatenbucht (an 10.57 / ab 10.58 Uhr), wo Anschluss auf die Standseil-

Glitzerfahrten Während der Festtage gibt es auf dem Thunersee verschiedene Extrafahrten. Die Weihnachtskreuzfahrt an Heiligabend bietet die Gelegenheit für eine besinnliche Fahrt, kombiniert mit einem festlichen Menü und gediegener Jazz-Musik. An Silvester sind gleich drei Spezialfahrten angesagt: Auf dem Silvesterschiff MS «Schilthorn» spielt LiveMusik zu einem 4-Gang-Menü auf, während das Silvester-Konzertschiff MS «Berner Oberland» zu einer grossen Party mit der Band «ChueLee» lädt. Für Nostalgiker ist die «Blümlisalp» mit Salonmusik und exquisitem Menü unterwegs. Die Fondue- und RacletteSchiffe sind vor den Festtagen an kühlen und dunklen Herbstabenden unterwegs. Und der Geheimtipp vom sonntäglichen Thunerseebrunch hat sich bereits weit herum gesprochen, sodass eine Reservation sehr empfohlen wird (s. auch Seite 45). www.bls.ch/winterschiff 19


Festtage auf dem Thunersee.

Geniessen Sie die Feiertage bei einer festlichen Schifffahrt auf dem Thunersee. Weihnachtsschiff, Dienstag, 24. Dezember 2013 Rundfahrt auf dem Motorschiff «Schilthorn» mit einem festlichen 4-Gang-Menü und musikalischer Umrahmung mit Pianist Stewy von Wattenwyl. Silvesterschiff, Dienstag, 31. Dezember 2013 Rundfahrt auf dem Motorschiff «Schilthorn» mit einem gediegenen 4-Gang-Menü und Live-Unterhaltung mit «Bernies Champagne Band». Silvester-Konzertschiff mit «ChueLee», Dienstag, 31. Dezember 2013 Silvesterparty auf dem Motorschiff «Berner Oberland» mit der bekannten Stimmungsband «ChueLee». Silvesterfahrt mit dem Dampfschiff «Blümlisalp», Dienstag, 31. Dezember 2013 Gediegene Rundfahrt mit einem exklusiven 5-Gang-Menü und musikalischer Unterhaltung durch das Salonorchester «La Danza». Reservation für alle Anlässe: SV (Schweiz) AG, Tel. +41 (0)33 334 52 34 Weitere Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11 oder www.bls.ch/winterschiff


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bahn Richtung Beatenberg und ins Schneesportgebiet am Niederhorn besteht. Auf der Rückfahrt hält die «Blüemlere» an allen Stationen. Am Nachmittag – Thun ab 12.40 Uhr – fährt das Schiff die ganze Strecke nach Interlaken West (an 14.49 / ab 15.10 Uhr) und zurück und macht um 17.20 Uhr wieder in Thun fest. Die Freude und Nachfrage an einer Dampfschiff fahrt im Winter ist speziell gross. «Wir hatten im vergangenen Jahr Gäste, die jeden Tag von Thun in die Beatenbucht und zurück fuhren», erzählt Martin Wymann. Diese Freude wolle man auch dieses Jahr wieder bereiten. Das Dampfschiff ist ausserdem auch an Silvester unterwegs, wo man den Jahreswechsel stilvoll verbringen kann (siehe Kasten «Glitzerfahrten»). Kein Winterschlaf in der Werft In der Werft liegen derweil die Werkzeuge nicht still im Kasten. Im November kontrolliert das Bundesamt für Verkehr die Rümpfe der MS «Stockhorn» und «Niederhorn». Dazu müssen beide Schiffe für einige Tage aus dem Wasser auf das Trockendock gezogen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt kommt das MS «Stadt Thun» in die BLS-Werft halle in Thun. Das Schiff erhält diesen Winter zwei neue Antriebswellen mit Festpropellern. Dazu werden viele kleine Reparaturen und Verbesserungen an allen anderen Schiffen gemacht.

Im Winter legt die Mannschaft Hand an: Uferanlagen werden befestigt und ein neuer Prellapparat zusammengeschweisst.

Unterdessen hat das MS «Beatus» den ganzen Weg nach Interlaken West und zurück sicher hinter sich gebracht. Um 16.20 Uhr legt es bei sinkendem Sonnenstand wieder in Thun an. Und wenn der Kapitän den Motor schliesslich abgestellt hat, wird es noch ruhiger an Bord. Bis am nächsten Tag gegen 11.40 Uhr.

Regulierter Wasserstand für Vögel und Schiffe Auf den Gipfeln rund um den Thunersee liegt der Schnee das ganze Jahr und trägt im Sommer zur Postkartenkulisse des Berner Oberlands bei. Sinkt im Winter die Schneefallgrenze, bleibt das Wasser aus dem Niederschlag auch in tieferen Lagen als Schnee liegen und fliesst nicht mehr direkt in den Thunersee ab. An den Messstationen an den Seen und an den Zuflüssen gehen deshalb im Winter auch die Pegel und Abflussmengen stark zurück. «Das aktuelle Regulierreglement schreibt vor, dass in Thun das ganze Jahr mindestens 30 Kubikmeter Wasser aus dem See in die Aare fliessen müssen», sagt Bernhard Wehren vom Amt für Wasser und Abfall. Damit wird sichergestellt, dass auch flussabwärts immer genügend Wasser verfügbar ist. Mit den Schleusen in Thun wird dafür gesorgt, dass der Wasserpegel des Thunersees in der Regel im Winter nicht unter die Höhe

von 557,20 Metern über Meer fällt, erklärt Wehren. Im Sommer wird der Wasserstand dagegen 60 Zentimeter höher gehalten als im Winter. Dank der Regulierung könnten alle mit einigermassen voraussehbaren Pegelständen und Abflussmengen rechnen, die auf natürliche Weise nicht gegeben seien. Dies ist auch wichtig für das Wasser- und Zugvogelreservat Kanderdelta bis Hilterfingen. Das Reservat ist von nationaler Bedeutung und ein wichtiger Brutplatz für Kolben- und Reiherenten und viele andere Wasservögel. Das Gebiet rund um das untere Seebecken dient gemäss Wildhüter Fritz Wenger auch vielen überwinternden Tieren als Rastplatz mit grossem Nahrungsangebot. Die Wasservögel schätzten das flache Wasser und die Ruhe. Einzig wenn im Frühling der Wasserspiegel steigt, würden immer wieder einige Nester überschwemmt. 21


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FAHRGASTPORTRÄT

Fahrgastporträt

Mathias Morgenthaler

Aufgezeichnet von: Thorsten Kaletsch Foto: Manu Friederich

«Wer umsteigt, gewinnt Perspektiven.» «Manchmal sorgt es schon für erstaunte Blicke, wenn ich sage, dass ich keinen Führerausweis habe. Es wird aber langsam salonfähig, nicht Auto fahren zu können. Man macht nicht mehr automatisch mit 18 den Führerschein. Für mich war es immer selbstverständlich, mit Bahn, Bus und Schiff unterwegs zu sein, denn ich bin in einer autolosen Familie aufgewachsen. Auch später gab es nie einen Anlass für mich, die Führerprüfung zu machen. Ich bin also ein natürlicher Werbebotschafter für den öV. Als ich in Münsingen lebte, war ich täglich mit der BLS unterwegs. Die BLS war für mich auch eine Ausflugsbahn. Ich lernte an der Lenk Ski fahren und fuhr mit meinen Eltern im Winter jahrelang ins Lötschental. Ich staunte damals immer, wie man in nur einer Stunde aus der gewohnten Umgebung heraus in eine komplett andere Welt gelangt. Auch heute noch fahre ich oft mit der BLS zum Skifahren, Wandern oder Joggen.

wenn nötig die Weichen neu zu stellen und beruflich auch mal einen Zug zu nehmen, dessen Route nicht in allen Details bekannt ist. Wer aus Angst im gleichen Wagen sitzen bleibt, landet leicht auf dem Abstellgleis. Wer umsteigt, gewinnt neue Perspektiven. Mein Co-Autor, der Berner Coach Marco Zaugg, hat Fragen und Übungen beigesteuert, die bei den ersten Schritten in eine neue Richtung helfen. Auch für diesen Teil des Buches kann ich lange Zugfahrten sehr empfehlen.

Ich wohne in Bern und pendle zwei- bis dreimal pro Woche via Ostermundigen nach Münsingen, um meine Tochter in die Schule zu bringen oder abzuholen. Ich schätze den Zug auch als Arbeitsplatz. Die diff use Geräuschkulisse, die vorüberziehende Landschaft … das ist eine bessere Arbeitsumgebung als in jedem Büro und in jeder Bibliothek. So kommt es auch mal vor, dass ich mit dem wunderbar langsamen Zug nach München fahre, um in Ruhe an einem Buch weiterzuschreiben. Da gilt dann buchstäblich: Der Weg ist das Ziel.

Das Buch: Mathias Morgenthaler / Marco Zaugg: Aussteigen – Umsteigen. Wege zwischen Job und Berufung. Zytglogge 2013.

Mein letztes Buch heisst «Aussteigen – Umsteigen». Darin sind 46 Menschen porträtiert, die beruflich neue Wege gegangen sind. Während das Umsteigen im öV selbstverständlich ist, haben viele im Beruf grösste Mühe schon mit kleinsten Richtungsänderungen. Deshalb möchte ich die Menschen inspirieren und ermutigen,

Die Interviews, die ich Woche für Woche mit Aus- und Umsteigern mache, enthalten oft auch Botschaften an mich selber. Ich wäre gerne so mutig, wie die Unternehmer, die ich porträtiere. Immerhin: Ich habe mein Pensum bei der Zeitung ‹Der Bund› reduziert und meine eigene Firma gegründet. Seither fahre ich zweigleisig und habe das Gefühl: Die Richtung stimmt.

Der Fahrgast Name: Mathias Morgenthaler Alter: 38 Beruf: Journalist und Buchautor. Abonnement: GA («seit ewigen Zeiten»). Vorlieben: Mit Tochter Viviane zusammen

oben im MUTZ, auf dem Querbänkli. Strecke: Zwei- bis dreimal pro Woche Ostermundigen– Münsingen retour. Lieblingstrecke: Bern– Kandersteg oder Bern– Brig mit dem RegioExpress Lötschberger.

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BLICKPUNKT

Blickpunkt

Reisezentrum Zweisimmen

Text: Peter Bader Fotos: Anita Vozza, zVg

Heute im Einsatz: (von links) Markus Marmet (MOB, Bahnhofs-Leiter), Christine Jenni (BLS), Ramona Blaser (MOB), Ueli Greber (BLS, Leiter Reisezentrum).

«Von beiden Bahnen das Beste.» Im GoldenPass-Reisezentrum Zweisimmen arbeiten die BLS und die Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) erfolgreich zusammen – und die Fahrgäste profitieren. Auch davon, dass man «nirgendwo sonst mit einer Normalspurbahn so nah an die Skipiste heranfahren kann», wie Leiter Ueli Greber betont.

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Das gibt es sonst fast nirgends in der Schweiz. Der Bahnhof in Zweisimmen wird von der BLS zusammen mit der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB) betrieben. Seit 2008 stehen MOB- und BLS-Mitarbeitende auch gemeinsam in einem renovierten Reisezentrum. Natürlich, sagt dessen Leiter Ueli Greber, seien da zwei verschiedene Unternehmenskulturen «aufeinandergeprallt». Probleme habe das aber nie gegeben, ganz im Gegenteil: «Wenn man sich auf neue Gegebenheiten einstellen muss, bleibt man beweglicher. Die Zusammenarbeit hat von Anfang an hervorragend geklappt.» Unter den insgesamt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Ausnahme von Leiter Ueli Greber neben Verkaufs- auch mit Fahrdienstaufgaben betraut sind, gibt es derzeit auch zwei Französischsprachige. Greber: «Das alles schafft eine vielfältige und motivierende Atmosphäre, von der auch die Kundinnen und Kunden profitieren.»

Vom Zug direkt auf die Skipiste Letztere kommen in den Genuss eines breiten Angebots, «von beiden Bahnen nur das Beste», wie der 46-jährige Leiter unterstreicht. Das Reise-Sortiment der MOB reiche von einer Fahrt nach Montreux bis zu einem Ausflug auf den Rochers-de-Naye, jenes der BLS von einer Fahrt durchs Simmental bis runter zu den Schiffen auf dem Thuner- und Brienzersee. Was in Zweisimmen besonders gefragt ist: Tickets, die eine Zugsreise mit dem Benutzen der umliegenden Bergbahnen kombinieren. Das kommt den Wanderern genauso zugute wie den Skifahrerinnen. Es gebe in der Schweiz keinen anderen Ort, wo man mit einer Normalspurbahn so nahe an die Skipisten heranfahren könne wie in Zweisimmen, bemerkt Ueli Greber. Und das zum Beispiel im Stundentakt und ohne Umsteigen von Bern her mit dem RegioExpress Lötschberger. In der Tat: Wer am Bahnhof in Zweisimmen ankommt und im Reisezentrum den Skipass


kauft oder dort den Voucher des Snow'n'Rail-Kombis umtauscht, sitzt fünf Minuten später schon in der ­Gondelbahn rauf zum Rinderberg. Ueli Greber arbeitet seit 29 Jahren bei der BLS, beim Bahnunternehmen absolvierte er bereits eine Lehre zum Betriebsdisponenten. Über Stationen am Lötschberg, auf der «Seelinie» nach Interlaken, im Gürbe- und Simmental, in Grenchen Nord oder auf der Line Bern–Neuchâtel und nach vielfältigen Einsätzen («Ich bin auch Schienentraktor gefahren») landete er 1988 in Zweisimmen. Und er mag seine Arbeit im Reisezentrum, weil «ich auf Menschen unterschiedlichster Herkunft zugehen und ihnen helfen kann.» Bis zu 200 Kundinnen und Kunden betreuen er und sein Team täglich, viele darunter sind natürlich auch ausländische Touristen, sodass man manchmal fast froh sei, «wieder mal Deutsch sprechen zu können», wie er scherzhaft anfügt. Spannend an seiner Arbeit sei auch, die vielfältigen Mentalitäten kennen zu lernen. Greber: «Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber zum Beispiel japanische Reisegruppen wollen immer alles ganz genau wissen, während es jene

Das GoldenPass-Reisezentrum Zweisimmen in Kürze Team: Markus Marmet (MOB, Bahnhofs-­ Leiter), Ueli Greber (BLS, Leiter des GoldenPass-Reisezentrums); insgesamt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kontakt: GoldenPass-Reisezentrum ­Zweisimmen, CH-3770 Zweisimmen, Tel. +41 (0)33 729 87 40, zweisimmen@goldenpass.ch Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 06.20–19.05 Uhr, Samstag: 06.50–19.05 Uhr, Sonntag: 06.50–19.05 Uhr

» www.bls.ch/reisezentren

aus China etwas lockerer nehmen. Und Inder reisen gerne in einem grossen Familienverbund.» Sicher ist: Im Reisezentrum am Bahnhof erhalten sie alle die richtigen Tipps und Tickets für eine spannende Reise.

Ueli Grebers Ausflugstipp

«Wohltuender Rhythmus- und Ortswechsel» Sein Ausflugstipp, sagt Ueli Greber, sei nicht nur etwas für Bahn-Liebhaber, sondern für all jene, die «in unterschiedlichste Landschaften eintauchen und gleichzeitig einen spannenden Rhythmuswechsel erleben wollen. Und das zu jeder Jahreszeit.» Der Start ist ab jedem Bahnhof der Schweiz möglich, Ueli Greber besteigt mit seiner Frau und den drei Kindern (12, 10, 7) den Zug jeweils in Zweisimmen und gelangt mit dem ­ GoldenPass Panoramic oder dem GoldenPass ­ Classic durch das Saanenland runter an die «Riviera» nach Montreux – «eine gemächliche und wunderschöne Aussichts-Fahrt von der Bergwelt hinab in schon fast mediterranes Klima», wie der Leiter des GoldenPass-Reisezentrums sagt. Mit dem InterRegio gehe es von dort rasant weiter nach Brig, bevor mit dem ­RegioExpress Lötschberger wieder eine eindrückliche Aussichts-Fahrt über die Lötschberg-Bergstrecke nach Spiez und zurück nach Zweisimmen warte.

Für diese Rundreise, sagt Ueli Greber, sollte man sich einen ganzen Tag reservieren, essen und ­innehalten lasse es sich aus seiner Sicht besonders gut in Zweisimmen, Montreux oder Brig.

Gut zu wissen Rundreise: Mit der Bahn von Zweisimmen nach Montreux, weiter nach Brig und über die Lötschberg-Bergstrecke via Kandersteg und Spiez zurück nach Zweisimmen. Mehr Infos: www.bls.ch/rundreise

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Thunersee Fläche: 47,8 km2 Seespiegel: 558 m ü.M. Tiefster Punkt: 344 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 km Anzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)

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Brienzersee (nur Sommerbetrieb) Fläche: 29,8 km2 Seespiegel: 564 m ü.M. Tiefster Punkt: 304 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)

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Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M., höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Payerne Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel (14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)

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Reliefkarte: © 2011 swisstopo

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Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan

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Winterdampf mit dem Dampfschiff «Blümlisalp» auf dem Thunersee


GASTROTIPP

Gastrotipp

Gastro-Galerie Interlaken

Text: Mike Sommer Fotos: zvg, Mike Sommer

Ein heisser Tipp für kalte Tage. Wenn die BLS-Schifffahrt auf dem Brienzersee Winterpause macht, wird das Motorschiff Brienz zum heimeligen Feinschmecker-Restaurant beim Bahnhof Interlaken Ost.

Am 20. Oktober hat die Brienzersee-Flotte der BLS ihren Betrieb eingestellt, bis Ostern gehört der See ganz den Wasservögeln. Auch beim Bahnhof Interlaken Ost ist es ruhig geworden. In der kalten Jahreszeit verirrt sich kaum ein Tourist hierher. Weit weg ist die hektische Betriebsamkeit, die in der Hochsaison das Dorfzentrum prägt. Nur Einheimische und Eingeweihte zieht es immer wieder an die Schiffländte, genauer: auf das Motorschiff Brienz. Das grösste Brienzersee-Schiff liegt im Winter an seiner Anlegestelle auf der Aare und empfängt täglich Gäste – und zwar jedes Jahr ein bisschen mehr, wie Peter Schenkel stolz bemerkt. Der Geschäftsführer der Gastro Lac AG ist mit seinem Team seit 16 Jahren dafür besorgt, die Fahrgäste auf den Brienzersee-Schiffen der BLS zu verköstigen. Null-acht-fünfzehn-Gastronomie ist nicht sein Ding. Schenkel will den Ruf der Schiffgastronomie nachhaltig heben, zum Beispiel mit thematischen GourmetAbendrundfahrten. Doch er bleibt realistisch: «Auf den Kursschiffen wollen die Leute schnell und preisgünstig essen, denn sie sind auf einem Ausflug, und das Essen steht nicht im Vordergrund.» So freut er sich immer auf die gut vier Monate dauernde Wintersaison. Dann gehört

seine ganze Aufmerksamkeit dem MS Brienz, das er in die «Gastro-Galerie» verwandelt. Multitalent am Werk Die Verwandlung ist mehr als Kosmetik. Auf dem Unterdeck werden rustikale Holztüren und -wände eingesetzt, ein Saal wird zur Kunstgalerie, die ihrem Namen alle Ehre macht. Truhen und Schränke vom Antikbasar in Leissigen schaffen ein Ambiente wie in einem Landgasthof, dazu kommen Blumengestecke und weitere Deko-Elemente, die der Chef eigenhändig anfertigt. Denn der ist ein kreatives Multitalent. In seiner Schiffsgalerie stellt er – neben jenen bekannter und weniger bekannter Künstler – regelmässig auch seine eigenen Bilder aus. Vor allem aber hat er im Winter Zeit, das zu tun, was er ursprünglich gelernt hat: Kochen. Jetzt ist das Essen nicht mehr wie im Sommer Nebensache, sondern steht ganz im Zentrum. Inspiriert ist Peter Schenkels Winterkarte vom Emmental, denn er sei ein «Fan» dieser Region: «Aber ich mache meine eigene Variante der Emmentaler Küche. Oder anders gesagt: Ich koche, was ich selber gut finde.» Ob Nägelibode-Lammigs, Blitzloch-Stroganoff, Chlepfer-Ännis Pouletspiess oder Lämpematt-Schwinssteak: Der Name

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GASTROTIPP

Peter Schenkel lässt sich auf dem MS «Brienz» von der Emmentaler Küche inspirieren und beweist seine Kreativität auch beim Dekorieren der Gastro-Galerie.

macht jeweils schon deutlich, woher die Inspiration stammt. Gruppen ab 15 Personen können zudem aus zehn drei- oder viergängigen Menüs auswählen. Auf «Gotthelfs Sunntigs-Gmüessuppe» etwa folgt «öpis Pflanzblätzruschtig agmacht mit Öpfubalsamico», ein «Simmitaler Kalbscarréebrate im Chrütermantu» und zuletzt «Garamelisierti Ananas», wobei – zugegeben – die Ananas nicht im Emmental wächst. Peter Schenkel nimmt sich eben seine Freiheiten. Wie auch immer, schon die Menükarte ist Poesie und fügt sich bestens ins Gesamterlebnis der «Gastro-Galerie» ein. Olivenöl? Fehlanzeige! Getestet haben wir die Küche mit einem Oberländer Späck-Salat mit Bergkäse, Brotwürfel, gebratenem Speck und knackigen Blattsalaten an Apfel-Balsamico und einem feinen Rapsöl (Olivenöl und italienischen Balsamico sucht man bei Peter Schenkel vergebens) für CHF 19.50. Ebenfalls überzeugt hat das Mittagsmenü, ein Schweinscarréebraten gefüllt mit Dörrzwetschgen an einem Waldhonigjus, Blattspinat und Kartoffelgratin (CHF 19.50). Das Fazit: Hier wird währschaft gekocht, aber mit Fantasie und Können. Das Fleisch ist «chüschtig» und auf den Punkt gegart, gewürzt wird dezent und mit Finesse. Bei den verwendeten Zutaten setzt Peter Schenkel fast ausschliesslich auf regionale Erzeugnisse von bester Qualität. Diese liefern ihm Produzenten, mit denen er teilweise seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Der Fisch stammt von der Grabenmühle in Sigriswil, die Pasta von Scala Gusti in Leissigen, das Fleisch vom Dorfmetzg «Blaue Kuh» in Matten, der Käse vom Chäs-Fritz in Interlaken, die Glace von Mountain Ice-Cream in Zweisimmen und die Kräuter von Swiss Alpine Herbs in Därstetten. Nur logisch, dass auch auf der kleinen aber abwechslungsreichen Weinkarte ausschliesslich Schweizer Gewächse zu finden sind.

Unser Fazit: Mit der «Gastro-Galerie» hat Interlaken ein Restaurant, wo Genuss mehr ist als «nur» gut essen. Kein Wunder sind 80 Prozent der Besucher Stammkunden aus der näheren und weiteren Region. Sie lassen sich jeden Winter wieder gerne von Peter Schenkel und seiner Crew überraschen und verwöhnen.

Gut zu wissen Lokal: Gastro-Galerie, Schiffländte Interlaken Ost, CH-3800 Interlaken. Speisesaal Unterdeck (40 Plätze), Saal Oberdeck (25 Plätze), Bankettsaal (60 Plätze), Kunstgalerie. Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach / ab Interlaken Ost. Die Schiffländte ist gleich beim Bahnhof (Wegweiser beachten). Gastgeber: Peter Schenkel. Öffnungszeiten: Täglich ab 9.30 Uhr geöffnet bis 18 Uhr (Sonntag bis Donnerstag) oder bis 24 Uhr (Freitag und Samstag). Saison vom 1. Dezember 2013 bis 14. April 2014. Spezielles: Drei Wechselausstellungen pro Saison in der Galerie, gelegentlich kulturelle Events mit 3-Gang-Menü (das Programm 2013 / 14 stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest). Reservationen und Infos: Tel. +41 (0)79 422 90 79; www.gastro-lac.ch Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons gibt es nach dem Essen gratis eine «Emmentaler Merängge mit Nidle». 33


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SUCHBILD MIT 10 FEHLERN

BUCH-TIPPS Mal kurz frische Luft schnappen 52 attraktive und leichte Wanderrouten sowie zahlreiche Varianten werden mit ausführlichen Texten, Fotos, Kar tenausschnitten und Streckenprofi len vorgestellt. Viele Vorschläge eignen sich vom Frühling bis in den Spätherbst. «Kurzwanderungen», Andreas Staeger, 2013, 128 Seiten, CHF 24.90, Berner Wanderwege BWW, erhältlich bei den BWW und im Buchhandel.

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Wandern in der Winterluft Wandern, wo der Winter am Schönsten ist: Vom Wallis über das Berner Oberland bis ins Bündnerland werden 20 markierte und präparierte Routen vorgestellt, die mit dem öV bestens erschlossen sind. «Wandern mit dem GA und dem Halbtaxabo – Band 6, Winterwanderungen II», Karin Breyer, 2013, 160 Seiten, CHF 29.80, Reinhardt Verlag, erhältlich im Buchhandel.

Herbstfarben erwandern Was haben Walliser Suonen, Emmentaler Hügel und Engadiner Höhenwege gemeinsam? An all diesen Orten ist der Herbst besonders schön. 20 Herbstrouten werden in diesem Führer mit Bild und Text vorgestellt. «Wandern mit dem GA und dem Halbtaxabo – Band 5, Herbstwanderungen», Karin Breyer, 2013, 168 Seiten, CHF 29.80, Reinhardt Verlag, erhältlich im Buchhandel.


RÄTSEL

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49

LESERBRIEFE Die BLS schafft goldene Momente Ich lese regelmässig und mit Interesse die Beiträge im Magazin Streifzug (die Kolumne von Bänz Friedli zum Beispiel, aber auch andere Texte – machen Sie weiter so!). Mit der BLS erlebe ich auch sonst lichte Momente, wie etwa jenen auf nebenstehendem Bild: Die BLSKomposition überquert den Fronholzviadukt zwischen Seftigen und Uetendorf. So kann man im wahrsten Sinn des Wortes sagen: «Die BLS schafft goldene Momente!» Peter Hauri, Gurzelen

Schreiben Sie uns! Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.

Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern streifzug@bls.ch

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PUBLIREPORTAGE

Über den Wolken Winterliche Freuden auf dem Niederhorn Diese Weite. Hier oben kann man durchatmen. Überkommt einen das Gefühl von Freiheit. Würde man am liebsten die Arme ausbreiten und losfliegen. Willkommen auf dem Niederhorn, diesem Berg mit der herrlichen Sicht auf den Thunersee und die Berner Alpen. Doch halt – sofortiges Losfliegen wäre schade. Denn das Niederhorn hat einiges zu bieten. Winters, wenn in tieferen Lagen Nebel liegt, kann man hier, auf 1950 Metern über Meer, Sonne tanken. Gut präparierte Winterwanderwege laden zu langen Spaziergängen ein. Und so schreitet man los, durch die prächtige Winterwelt, vorbei an tief verschneiten Tannen, hält ab und zu inne und lässt den Blick in die Ferne schweifen. Wem dies zu gemächlich ist, mietet einen Schlitten und fährt talwärts, im oberen Teil rasant, dann kurvig und schliesslich in angenehmem Gleittempo. Hier kann man es ziehen lassen und gelangt, begleitet vom Rauschen der Kufen und mit Aussicht auf das traumhafte Panorama, zur Mittelstation Vorsass.

Telefon 033 841 08 41 niederhorn.ch

Dasselbe Vergnügen gibt es bei Nacht. Die Sterne am Himmel, die Lichter im Tal, lässt es sich auf dem mit Baulaternen markierten Schlittelweg dahingleiten. Wer Lust hat, beginnt das Sternenschlitteln mit einem Fondue im «Berghaus Niederhorn» und schliesst es bei einem Glas Glühwein im «Bärgrestaurant Vorsass» ab. Auch dem Skifahren kann man hier frönen. Das Gebiet ist gut überschaubar und mit vier Pisten und einem Bügellift ideal für Kinder. Mit dem Familienschneesportpackage fährt eine vierköpfige Familie für 120 Franken einen Tag lang Ski, Snowboard oder Schlitten und geniesst einen Pastaplausch im «Berghaus Niederhorn». Ein Berg mit vielen Möglichkeiten. Da gibt es eigentlich nur noch dies zu erwähnen: Ein Ausflug auf das Niederhorn ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen Winterblues.


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Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal ein Kaleidoskop. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword BLS und dem Lösungsquadrat (z. B. BLS D1) an die Nummer 9889 (70 Rp./SMS). Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2014. 3 × 1 Fischaugenobjektiv für Smartphone- oder Handy3 × 1 Tageskarte kameras von Transa im Wert 1. Klasse für das von CHF 49.90. BLS-Streckennetz

Zu gewinnen

sind zehn attraktive Preise:

(Bahn, Bus und Schiff) im Wert von je CHF 100.–.

Ein Gutschein für das Schiffsrestaurant «Gastro-Galerie» auf dem MS «Brienz» an der Schiffländte Interlaken Ost im Wert von CHF 200.–.

3 × 2 Black-DiamondTeleskop-Trekkingstöcke im Wert von CHF 89.– von Transa.

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld F8 versteckt.

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Sonnenspiele am Napf. Die Besteigung des Napfs mit Schneeschuhen wird in den steilen Tälern und auf den schroffen «Eggen» zu einem spannenden Wechselspiel von Sonne und Schatten – und gipfelt in einer grandiosen Rundumsicht. «Stibe, wann hat dein Grossvater den Napf gekauft?» ruft Therese Zaugg in die Küche. «Das muss etwa 1959 gewesen sein.» Das Hotel Napf ist schon seit drei Generationen im Besitz der Familie Hirschi. Und immer noch macht das Bewirten Freude: «Wenn der Andrang gross ist, machen wir einfach das Stübli auf oder stellen ein paar Stühle mehr auf die Terrasse.» Die Gäste schätzen das unkomplizierte Wesen und die Flexibilität der Gastgeber Stefan und Thomas Hirschi. Doch nicht nur wegen der familiären Atmosphäre im Gipfelrestaurant ist der Napf auch für Schneeschuhwanderer ein lohnenswertes Ziel. Vom Wallfahrtsort zum Bergpanorama Gestartet sind wir auf 873 m ü. M. in Luthern Bad – im Volksmund auch «Einsiedeln des kleinen Mannes» genannt. Der Name rührt daher, dass Jakob Minder hier im Jahre 1581 auf

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wundersame Weise von seiner Gicht befreit worden sein soll. Er sah im Traum die Heilige Maria und badete auf ihr Geheiss hin in der Quelle hinter seinem Haus – und war von diesem Moment an wieder gesund. Noch heute wird die Wallfahrtskirche Maria-Heilbronn rege besucht. Wir aber sind sogleich den roten Schildern gefolgt, mit denen der Schneeschuhtrail der Napf-Rundtour markiert ist. Die blauen Schilder, die auch da und dort auftauchen, signalisieren die 3,8 km lange Badegg-Rundtour. Schon kurz nachdem wir die Schneeschuhe angeschnallt und die Teleskop-Stöcke ausgefahren haben, wird die Steigung ruppig: «Die wollen es aber wissen», keucht mein Begleiter. Nach etwa 20 Minuten kommt die Badegg in Sicht. Den Kaffee-Halt lassen wir aus und ziehen weiter – das Glitzern des Schnees ist einfach zu verlockend. Der Weg bleibt oben auf der Krete und steigt kontinuierlich an: Die Land-


schaft hier ist durch reine Wassererosion entstanden. Sie besteht aus tief eingekerbten V-Tälern und langgezogenen Anhöhen, den Eggen. Sie sind schroff, das für Gletscher­ erosion typische Abgeschliffene und Runde sucht man vergebens. Stattdessen spürt man sehr gut, ob man sich gerade auf der Sonnen- oder Schattenseite befindet: Wir ziehen Mützen und Jacken mehrmals aus und wieder an. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir die Alp Nideränzi: Hier eröffnet sich der Blick auf die Berner Seite und die ganze Alpenkette (siehe Bild). Ideal also, um kurz innezuhalten, zu verschnaufen und einen Schluck aus der Feldflasche zu nehmen. Von Nideränzi schätzt der Wegweiser noch 50 Minuten auf den Gipfel. Waldmystik und Älpler-Makronen «Diese hohen, geraden Baumstämme erzeugen eine ganz mystische Stimmung», flüstert mein Begleiter in einem längeren Waldstück: Stumm und andächtig gehen wir durch den Wald. Der schmale Weg ist hier ein wenig abschüssig und fordert Konzentration, wir sind froh um den Halt unserer Schneeschuhe. Mit Kohldampf erreichen wir schliesslich das Hotel Napf, und trotz Hungergefühlen fesselt uns zunächst die Aussicht: 360 Grad Bergpanorama! Da kein Gipfel die Sicht versperrt, ist der Blick auf die Berner und auf die Luzerner Seite einfach grandios. Für die Neugierigen stehen Tafeln zur Bestimmung der Gipfel sowie ein Fernrohr zur Verfügung: Vom Säntis bis zum Moléson sieht man hier bei guter Sicht alles. Das Hotel liegt genau auf Kantonsgrenze zwischen Bern und Luzern, zwischen Emmental und Entlebuch. Sogar die Sprachgrenze verläuft hier durch: Auf der einen Seite begrüsst man sich mit «Grüezi», auf der anderen mit «Grüessech». Im Selbstbedienungs-Restaurant bestellen wir eine grosse Portion Älpler-Makronen mit Apfelmus. Am Nebentisch verdrückt ein kleines Mädchen eine riesige Portion Meringue – erst ganz am Ende muss ihr der Vater doch noch ein wenig helfen. Die Waren werden mit einer kleinen Transportbahn auf den Napf befördert. «Selbst mit Vierradantrieb kommt man hier praktisch nicht hoch» erklärt uns Therese Zaugg. Mit einer Glocke, deren Klang an die Tür-

glocke einer alte Apotheke erinnert, kann die Wirtin bei Bedarf hinter das Buffet gerufen werden. Einige Gäste kennt sie persönlich und erkundigt sich nach ihrem Wohlbefinden. Alles ist schlicht und familiär: In einer Vitrine stehen die Pokale der Eishockeymannschaft «Napfgiele», und Therese verordnet dem klagenden Heinz schliesslich einen Tee gegen seine Magenbeschwerden. Kleine Ortsnamenkunde In der Gaststube liegt das Buch «Der Napf» des Fotografen Armin Wey auf. Darin erfährt man viel über die Geschichte des Ortes. Der Berner Pfarrer und Dichter Gottfried Stras­ ser etwa liess 1883 verlauten, der Napf besässe «das Zeug zu einem Kurorte, zu einer rechten Sommerfrische». Armin Wey betont, dass der ehemalige Nachteil – die Unerreichbarkeit mit Auto oder Bahn – heute eindeutig zum Vorteil geworden sei. Dadurch, dass der Napf nur zu Fuss erreichbar sei, habe er seine spezielle Stimmung und die Ursprünglichkeit wahren können. Das Buch zeigt auf, wie Topografie und Bewirtschaftung sich in den hiesigen Ortsbezeichnungen niederschlagen: Dass es in der Gegend viele Einzelhöfe gab und gibt, lässt sich zum Beispiel an Namen wie «Fritzehus», «Schmidshus» oder «Gigerhüsi» ablesen. Auch die Sonnen- und Schattenseiten, die uns beim Aufstieg so aufgefallen sind, werden erwähnt: «Sunneberg», «Sunnhalde», aber auch «Schattmoos» und «Schattweid» machen darauf aufmerksam. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name Napf im Jahr 1419, jedoch gibt es frühere Zeugnisse, welche die Erhebung schon im 14. und 15. Jahrhundert mit «Entzi / Änzi» bezeichnen. Davon zeugen noch heute die Namen Nideränzi, Änzisattel oder Hochänzi. Nach einem letzten Rundumblick nehmen wir den Abstieg des 8,8 km langen Schneeschuhtrails in Angriff. Hinunter führt der Weg auf der Nordseite des Hauses über die Trachselegg. Noch einmal spüren wir die Chrachen- und Egglandschaft am eigenen Leibe, bis wir dann bei Mittler Ey zur Luthern kommen und auf dem Uferpfad gemütlich zurück nach Luthern Bad gelangen. Text: Mia Hofmann, Foto: Andreas Jenni

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Hüswil oder Zell, weiter mit dem Bus nach «Luthern Bad» (Endhaltestelle) und auf demselben Weg zurück. Wanderzeit: Ca. 4 Std. Tipp: Die Tour ist auch in der entgegengesetzten Richtung machbar. Bei Bedarf Abstieg nach Fankhus, Trub oder Escholzmatt möglich. Einkehr: Hotel Napf, Tel. +41 (0)34 495 54 08, 1.12. bis 31.3., Montag und Dienstag geschlossen, 1.4. bis 30.11. jeden Tag offen. Restaurant Hirschen, Luthern Bad, Tel. +41 (0)41 978 13 57, Montag geschlossen. Wanderkarte und Höhenprofil unter

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Weihnachtsmarkt im Biscuit-Paradies. Am ersten Kambly Weihnachtsmarkt können sich Familien auf die Festtage einstimmen. Schon die Anreise im Märchenwagen des RegioExpress Kambly Zug wird zum Erlebnis. Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens – und das Fest der Familien. Um die Freude auf die besinnlichen Tage zu steigern, hat Kambly den ersten Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen, der an den beiden Wochenenden vom 29. November bis am 1. Dezember sowie vom 6. bis am 8. Dezember stattfindet. Lichterbögen, weihnächtliche Dekorationen und musikalische Klänge verbreiten vor der Biscuitfabrik eine friedliche Adventsstimmung. 25 geschmückte Emmentaler Chalets mit schönem Giebeldach warten auf Besucherinnen und Besucher. Bei den Ausstellern handelt es sich um kulinarische Anbieter und Kunst-Handwerker aus der Region. Es werden lokale Spezialitäten wie Chäsbrägu, Fondue, Wurstwaren, aber auch Bäckerprodukte, Urdinkel-Pasta, Waffeln, Emmentaler Glühwein und vieles mehr angeboten. Den Handwerkern kann man zuschauen und sich in die Kunst des Schönschreibens oder Korbflechtens einführen lassen. Das Programm ist äusserst familienfreundlich: Im Weihnachtszelt können Kinder das Kambly Kasperlitheater besuchen, Lebkuchen dekorieren oder eine Tasse der Töpferei Aebi bemalen. Das alles zu festlichen Klängen von Handörgelern, Sängerinnen und Sängern und einem Panflötisten. Schon die vorweihnachtliche Anreise mit der BLS nach

Trubschachen hat es in sich: Im Märchenwagen (3. Wagen nach der Lok) des RegioExpress Kambly Zug werden Gäste vom 5. November bis am 22. Dezember auf das Fest eingestimmt. Unter goldenem «Sternenhimmel» können Kinder Wintermärchen hören und Geschichten lesen. An den drei ersten Adventswochenenden ist sogar eine richtige Märchenerzählerin im Einsatz. Es gibt Märchen zum Mitnehmen und eine süsse Überraschung. Text: Thorsten Kaletsch, Fotos: zvg

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Trubschachen und auf demselben Weg zurück. Angebot: Kambly Weihnachtsmarkt vom 29.11. bis am 1.12. und vom 6. bis am 8.12. RailAwayKombi mit ermässigter Bahnfahrt nach Trubschachen und zurück und Einkaufsgutschein. Spezielles: Hörgeschichten im Märchenwagen des RegioExpress Kambly Zug: Di bis So, 5.11. – 22.12.: Abfahrten ab Luzern 7.57, 11.57 und 15.57 Uhr; Abfahrten ab Bern 9.36, 13.36 und 17.36 Uhr. Märchenerzählerin am 30.11., 1.,7.,

8.,14. und 15.12.: Abfahrt ab Luzern um 11.57 Uhr; Abfahrt ab Bern um 13.36 Uhr. Öffnungszeiten Kambly Weihnachtsmarkt: Fr 29.11. und 6.12. von 13 – 21 Uhr; Sa 30.11. und 7.12. von 10 – 21 Uhr und So 1.12. und 8.12. von 10 – 18 Uhr. Mehr Infos: Kambly Erlebnis, Tel. +41 (0)34 495 02 22, www.kambly.ch

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GEMEINSAM FÜR DEN SC BERN, GEMEINSAM FÜR BERN.

Die BLS fährt Sie in nur 8 Minuten vom Hauptbahnhof zum Shopping- und Erlebniscenter Westside. Genau dorthin, wo die SCB Spieler shoppen, essen, sich erholen und Filme schauen gehen.


Fondueschmaus und Eislaufen im Iglu. Einmal in ungewohnter Atmosphäre Eislaufen oder ein Käse-Fondue geniessen? Auf der Engstligenalp ist das jetzt möglich: In einem Iglu, von denen eines sogar WeltrekordFormat aufweist. Die Iglus auf der Engstligenalp ob Adelboden waren bislang ein echter Geheimtipp. Im Schneeiglu-Restaurant etwa, das bis zu 200 Gästen Platz bietet, kamen letzten Winter viele Besucher in den Genuss eines Fondues. Auch dieses Jahr können Gäste in eindrücklicher Atmosphäre im «Pfänni» rühren und zwischen Eisskulpturen und Wandverzierungen ein Käse-Fondue geniessen, das nach einem Geheimrezept von der Käserei Schmid in Adelboden hergestellt wird. Gebaut werden die insgesamt acht Iglus etwa 200 Meter von der Bergstation der Luftseilbahn entfernt – geöffnet sind sie ab dem 20. Dezember. Für die aussergewöhnliche Ambiance in den Schneehöhlen sind die Iglubauer «Beat & Beat» und der Künstler Björn Zryd aus Adelboden verantwortlich. Die Eisskulpturen werden von der Icefactory aus Uetendorf hergestellt. Für die Fondue-Gäste werden spezielle Berg(um 19.15 Uhr) und Talfahrten (19.30 und 21.30 Uhr) auf

die und von der Engstligenalp durchgeführt. Doch auf der Engstligenalp gibts nicht nur das grösste FondueIglu der Welt, sondern auch die einzige Schneeiglu-Eisbahn in der Schweiz. In den vier zusammengebauten und verzierten Grossraum-Iglus können Schlittschuhläuferinnen und Schlittschuhläufer bei jedem Wetter Pirouetten drehen oder gemütlich zu Musik durch die Gänge kurven. Geöffnet ist das Eisbahn-Iglu von Mittwoch bis Sonntag von 10.00 bis 16.30 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt zwei Franken. Und selbstverständlich lassen sich die Angebote in den beiden Iglus kombinieren: Wer also vom «Schlöflen» Hunger bekommen hat, kann diesen anschliessend im Fondue-Iglu stillen, bevor er mit der Seilbahn zurück ins Tal schwebt. Text: Thorsten Kaletsch, Fotos: zvg

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis zur Endhaltestelle «Adelboden, Unter dem Birg» (umsteigen in «Adelboden, Oey»). Die Talstation der Luftseilbahn befindet sich bei der Busendhaltestelle. Angebot: Fondue-Essen oder Eislaufen im Iglu (oder beides zusammen). Erhältlich als Arrangement inklusive Retourfahrt mit der Luftseilbahn. Öffnungszeiten: Eislaufen von Mittwoch bis Sonntag von 10.30 bis 16.30 Uhr; Fondue-Iglu von

Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Preise: Eintritt Eislaufen CHF 2.–; Fondue-Iglu: Erwachsene: CHF 39.– (mit Seilbahn CHF 58.–); Kinder: CHF 24.– (mit Seilbahn CHF 34.–). Übernachten: Im Berghotel Engstligenalp: Tel. +41 (0)33 673 22 91, berghotel@engstligenalp.ch Mehr Infos und Reservation Fondue-Iglu: Tel. +41 (0)79 666 05 83, www.fondue-iglu.ch 43


FREIZEIT Reise der Sinne mit dem Schokoladenzug.

Eine Reise im «Belle Epoque»- oder modernen Panoramawagen durch das Land der Schokolade und des Käses ist eine Reise der Sinne. Im Dezember und Februar verkehrt der Schokoladenzug der MOB exklusiv ab dem Simmental, Saanenland und Pays-d’Enhaut. Auf der Fahrt kann die Region entdeckt oder auch die Herstellung regionaler Produkte besichtigt werden. In Broc wartet die Schokoladenfabrik, in Greyerz werden der historische Ortskern und eine Schaukäserei besucht. Auf der Rückfahrt wird eine Auslese feiner Weine angeboten, begleitet von fachkundigen Erläuterungen eines Weinspezialisten. Der Ausflug umfasst die Bahnfahrt 1. Klasse, die Reservierung, Kaffee und Gipfeli, Eintritte in die Schokoladenfabrik und Schaukäserei, eine Degustation von Schweizer Weinen sowie einen Bus-Transfer. Fahrplanbeispiel: Lenk im Simmental ab 8.15 / an 17.56 Uhr, Zweisimmen ab 8.38 / an 17.13 Uhr). Reservation obligatorisch z. B. unter zweisimmen@bls.ch; Tel. +41 (0)33 729 87 40. www.goldenpass.ch

Weiter Blick in Spiez

Neues Vivarium im Dählhölzli

In Spiez gibt es einen 14 km langen wintertauglichen Rundwanderweg. Und zwar abseits von lärmenden und staubigen Strassen, mit schönster Aussicht auf die Berner Alpen, in die Täler und auf den Thunersee. Der Rundweg umfasst vier Teilabschnitte: Strandweg, Höhenweg, Ausblicke Täler und Berge, Rebenweg. Er ist auch für Familien mit Kindern und Kinderwagen problemlos begehbar. www.spieztourismus.ch

Die Jugend auch im Winter am Ball Für Jugendliche ist im BLS-Gebiet immer etwas los. Nebst Infos zu Ausflügen, aktuellen Events und Vorteilen von Reisen mit dem öV werden alle zwei Wochen Eventtickets und coole Preise verlost. Und als Hauptpreis gibts ein Erlebniswochenende in der Region Gstaad Mountain Rides zu gewinnen. www.bls.ch/live 44

«Mehr Platz für weniger Tiere»: Unter diesem Motto haben die Verantwortlichen des Tierparks Dählhölzli das Vivarium umgebaut. In der neuen Anlage tummeln sich die Tiere in vier Aquarien mit 220 000 Litern Wasser, statt wie früher in 19 Aquarien mit 30 000 Litern. Damit wurden «gesamtheitliche Lebensräume geschaffen, in denen die Wasserwelten auch an der Oberfläche mit der Umgebungsvegetation und Landschaftsgestaltung verschmelzen.» Zusätzlich profitieren die Besucher von einem neuen RailAway-Kombi mit vergünstigter öV-Reise und Eintritt. www.bls.ch/daehlhoelzli


Unvergessliche Erlebnisse schenken

Neues im Bernaqua

Ob ein Ausflugsangebot, das Ticket für ein Konzert oder eine Reise aus dem BLS-Reisezentrum: All das und noch vieles mehr kann man mit der BLS-Geschenkkarte bezahlen. Sie ist in allen BLS-Reisezentren erhältlich und an den meisten Bahn-Verkaufsstellen der Schweiz einlösbar. www.bls.ch/geschenkkarte

Die Banane im Tropenhaus Frutigen

Bis Februar 2014 kann man im Tropenhaus Frutigen aus 24 verschiedenen Sorten Bananen auswählen. Und erfährt dazu in einer Sonderausstellung sehr viel Wissenswertes und Überraschendes über die gelbe Tropenfrucht. www.bls.ch/tropenhaus-frutigen

SCHIFF-TIPPS

Tägliche Mittagsfahrt – auch im Winter Während der ganzen Wintersaison verkehrt täglich ein Schiffskurs von Thun (ab 11.40 Uhr) nach Interlaken West (an 13.49 Uhr) und zurück (Interlaken West ab 14.10 Uhr, Thun an 16.20 Uhr). Winterdampf mit dem DS «Blümlisalp» Stimmungsvolle Fahrt auf dem Thunersee mit einem feinen Mittagsmenu: Thun ab 12.40 Uhr, Interlaken West an 14.49 Uhr. Um 15.10 Uhr geht die Fahrt wieder zurück nach Thun (Ankunft 17.20 Uhr). Täglich vom 25. Dezember 2013 bis 5. Januar 2014. Vormittagsfahrt als «Niederhorn Express»: Thun ab 10.10 Uhr, via Spiez, Beatenbucht und zurück, Thun an 12.20 Uhr.

Das Erlebnisbad Bernaqua im Einkaufs- und Freizeitzentrum Westside verfügt über diverse neue Angebote: Für das Flussbad wurde ein spezielles Aktivitätenprogramm zusammengestellt. Neu steht das Wasserspielgerät «Aqua Track» zur Verfügung, welches jeweils mittwochs, samstags und sonntags viel Spass für die ganze Familie garantiert. Dazu gibt es täglich (ausser samstags) AquaDynamic-, AquaWorkoder AquaRider-Kurse für ein gezieltes Kräftigungs- und Bewegungstraining. Zudem haben die Verantwortlichen auf den Kundenwunsch nach einem Kurzschwimmer-Eintritt reagiert. Während der Mittagspause kann man neu einen 1,5-Stundeneintritt für Erlebnisbad, Fitness, Sauna à CHF 30.– inklusive Lunchpaket lösen. Seit dem 1.11.2013 gibt es überdies neu 1,5-hsowie 3-h-Eintritte. www.bls.ch/bernaqua

Das Weihnachtsschiff Am Dienstag, 24. Dezember 2013 kann man auf dem MS «Schilthorn» eine besinnliche Weihnachtsrundfahrt auf dem Thunersee mit Essen und Musik erleben. Thun ab 18.40 Uhr, Thun an 21.15 Uhr. Silvester auf dem MS «Schilthorn» Der Jahresausklang mit einer festlichen Abendrundfahrt auf dem Thunersee, einem 4-GangMenu und Live-Unterhaltung. Thun ab 20.10 Uhr, Thun an 00.45 Uhr (Schiff offen bis 01.15 Uhr). Silvester auf dem DS «Blümlisalp» Nostalgische Thunersee-Rundfahrt mit einem 5-Gang-Menü und musikalische Unterhaltung (Salonorchester «La Danza»). Thun ab 20.40 Uhr, Thun an 00.30 Uhr, Schiff geöffnet bis 1.00 Uhr. Silvester auf dem MS «Berner Oberland» Grosse Silvesterparty mit der bekannten Stimmungs- und Partyband «ChueLee». Thun ab 21.30 Uhr, Thun an 01.00 Uhr, Schiff geöffnet bis 02.00 Uhr. Tischreservationen: SV (Schweiz) AG, Schiffcatering Thunersee, Tel. +41 (0)33 334 52 34. Mehr Infos: www.bls.ch/winterschiff

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MITARBEITERPORTRÄT

Mitarbeiterporträt

101 Jahre Familie Kauz

46 Text: Mia Hofmann Foto: Manu Friedrich


MITARBEITERPORTRÄT

Seit 101 Jahren bei der Bahn. Die Brüder Uwe und Theo Kauz sowie ihr Schwager Heinz Sommer sind ein eingeschworenes Bähnler-Trio. Sie arbeiten seit 27, 32 und 42 Jahren bei der Bahn – da kann das Familienfest schon mal zum Eisenbahn-Podium werden.

Uwe Kauz (rechts im Bild): «Wenn am Morgen im Nebel die Sonne aufgeht oder am Abend die Wolken am Himmel brennen, liebe ich meinen Job. Und wenn im Winter frischer Schnee liegt, sodass die Schienen völlig bedeckt sind, fühlt es sich an, wie ins Nichts zu fahren. Das ist unersetzbar. Ich bin wie mein grosser Bruder Theo Lokführer. Er hat damit seinen grossen Bubentraum verwirklicht, ich bin mehr dazu gekommen, weil es das Leben gerade ergeben hat. Früher musste man noch einen Beruf aus der Metall- oder Elektrobranche erlernt haben, um Lokführer zu werden. Das war nützlich, wenn es etwa an einem Wintermorgen nötig war, ein eingefrorenes Bremsventil aufzutauen – da musste man schon genau wissen wo. Heute wird immer mehr digitalisiert: In einigen BLS-Zügen hat es einen Diagnosebildschirm im Führerstand. Er ist bei Störungen nützlich und kann bei deren Behebung mit einbezogen werden. Ich habe meinen Job gern, nur ist er manchmal ein bisschen einsam, seit auf S-Bahn- und Regio-Zügen kein Zugbegleiter mehr mitfährt. Aber das ist mir lieber, als ständig einen Vorgesetzten im Nacken zu haben. In meiner Freizeit züchte ich Schmetterlinge, reise dazu in der Schweiz herum und suche Raupen. Oder ich fahre Motorrad – ich bin einfach gerne unterwegs. Mein Bruder Theo und ich verstehen uns seit jeher gut mit unserem Schwager. Mit Heinz kann man Pferde stehlen: Er ist äusserst zuverlässig und korrekt. Wenn etwas ist – Heinz ist da.» Heinz Sommer (Mitte): «Und ich muss auch da sein – denn ich bin am Bahnhof Ramsei eigentlich für alles zuständig. Signale bedienen, Weichen stellen oder am Schalter Tickets verkaufen: Ich bin quasi ein Allrounder. Mein Beruf hatte schon verschiedene Bezeichnungen, heute heisst er Betriebsdisponent. Ich bin der Älteste im

Die Mitarbeiter Namen: Theo Kauz / Heinz Sommer / Uwe Kauz Alter: 56 / 58 / 52 Beruf: Lokführer / Betriebsdisponent / Lokführer Familie: alle verheiratet

Bunde und schon seit 42 Jahren bei der Bahn – da habe ich die Bahngeschichte hautnah miterlebt. Mich beeindruckt die grosse Entwicklung von den Kartonbillets damals bis zu den elektronischen Tickets heute. Früher musste man die einzelnen Strecken in dicken Büchern nachschlagen – heute rechnet man nichts mehr selber. Ich kann Ihnen hier in Ramsei sogleich ein Ticket nach Moskau ausstellen. Wenn ich frei habe, arbeite ich im Garten und gehe gerne wandern. Ich bin gern draussen – das kann ich zum Glück bei meinem Job auch. Typisch für die Kauz’sche Familie ist: Wenn sie eine Idee haben, muss sie sofort umgesetzt werden. Ich kenne das von meiner Frau. Bei Uwe und Theo ist das nicht anders.» Theo Kauz (links): «Das stimmt. Mein Bruder und ich haben Gemeinsamkeiten, sind aber gleichzeitig sehr verschieden. Uwe ist knallhart. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht auch mal Unangenehmes an. Er ist aber nicht festgefahren, und wir können stundenlang diskutieren, auch wenn wir nicht derselben Meinung sind. Ich bin mehr der Soziale, versuche immer, einen Konsens zu finden. Ich engagiere mich in zahlreichen Vereinen und der Gemeinde: Ich interessiere mich einfach für Leute. Vergleichen Sie zum Beispiel mal die Fahrgäste an einem Montagmorgen und einem Freitagabend – das ist eine andere Welt. Am Montag machen alle mürrische Gesichter, am Freitag ist es die reinste Modeshow. Solche Beobachtungen machen den Job abwechslungsreich. Die grösste Gefahr für den Lokführer ist nämlich die Monotonie: fahren, halten, freigeben, kontrollieren, auf das Signal schauen, quittieren, die Zugsicherung zurückstellen. Da kommt man richtig in einen Mechanismus, der es schwierig macht, so konzentriert zu bleiben, um auf alles Unvorhergesehene gefasst zu sein. Ich wünsche mir, dass man sich in Zukunft wieder mehr bewusst macht, dass das alles Menschen sind, die da arbeiten. Ich denke, Uwe, Heinz und ich werden noch ein paar Jährchen bei der BLS bleiben. Wir haben uns in all diesen Jahren bei der Bahn immer gut verstanden, aber sehen uns während der Arbeitszeit gar nicht mehr so häufig. Bei Familienfesten kann es dann natürlich schon passieren, dass wir so lange über Eisenbahn-Themen reden, bis die Frauen finden: Jetzt reichts! Aber die Bahn-Tradition in der Familie Kauz geht weiter: Meine 25-jährige Tochter arbeitet jetzt auch bei der BLS – im Reisezentrum in Bern.»

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1 Sympathischer Klub, spannender Fussball Saison 2013 / 14

2 Kambly Weihnachtsmarkt 29. November bis 1. und 6. bis 8. Dezember

Drei Mal in Serie hat sich der FC Thun zuletzt in der Super League auf Rang 5 klassiert – und das mit dem kleinsten Budget aller Klubs. Und nun sorgt das Team sogar auf europäischer Bühne für Furore. Bei aller Freude darüber achtet Trainer Urs Fischer jedoch darauf, dass seine Mannschaft den Fokus auf die Meisterschaft nicht verliert. Ein Besuch in der Arena Thun lohnt sich zweifellos, denn der FC Thun ist sympathisch, sein Fussball ist spannend, und die Preise sind insbesondere dank der reduzierten Saisonkarte attraktiv. www.fcthun.ch

In 25 lichtvoll geschmückten Weihnachts-Chalets heissen lokale Aussteller die Besucher mit feinsten kulinarischen Spezialitäten und schönstem Handwerk willkommen. Stärken kann man sich mit einem herzhaften Fondue beim Käser oder einem würzigen Emmentaler Glühwein. Im Weihnachtszelt wartet das tägliche, abwechslungsreiche Weihnachtsprogramm, das für alle Sinne etwas bietet. Derweil überrascht der RegioExpress Kambly-Zug ab Bern oder Luzern in dieser Zeit mit einem Märchen­wagen – ein Hörerlebnis, nicht nur für Kinder, siehe auch den Familientipp, Seite 41. www.kambly.ch

Event- und Kulturagenda. Saison 2013 / 14

Bern

Heimspiele SCB

www.bls.ch/scb

1 Saison 2013 / 14 16. November

Thun

Heimspiele FC Thun

www.fcthun.ch

2

Bern

Neueröffnung Vivarium

www.tierpark-bern.ch

25. November

Bern

Zibelemärit

www.berninfo.com

27. Nov.–1. Dez.

Huttwil

Huttwiler Wiehnachtsmärit

www.regio-huttwil.ch

Trubschachen

Kambly Weihnachtsmarkt

www.kambly.ch

29. Nov.–1. Dez. / 6.–8. Dezember 1. Dezember

Münsingen

Münsinger Weihnachtsverkauf

www.muensingen.ch

5.–31. Dezember

Bern

DAS ZELT

www.daszelt.ch

6.–8. Dezember

Willisau

Christkindli Märt Willisau

www.christkindlimarkt.willisau.ch

1. Januar

Interlaken

Touch the Mountains

www.touchthemountains.ch

3 11.–12. Januar 16.–19. Januar

Adelboden

58. Internationale Adelbodner Skitage

www.weltcup-adelboden.ch

Bern

Ferienmesse

www.ferienmesse.ch

17.–19. Januar

Wengen

84. Internationale Lauberhornrennen

www.lauberhorn.ch

19.–26. Januar

Kandersteg

Belle Epoque Woche

www.kandertal.travel

Eine Auswahl ab Mitte November 2013. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten. 50

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren


3 58. Internationale Adelbodner Skitage

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11. bis 12. Januar An zwei Tagen im Jahr wird das Chuenisbärgli zum Hexenkessel. Dem traditionellen Riesenslalom vom Samstag folgt der nicht minder spektakuläre Slalom am Sonntag mit dem steilen Zielhang, der den Rennläufern alles abverlangt. Tausende von begeisterten Skisportfans aus der Schweiz und der ganzen Welt prägen die Stimmung entlang der Rennstrecke, in der Zielarena sowie im WeltcupDorf. Die BLS erhöht an beiden Tagen das Sitzplatzangebot in den Regelzügen und führt zusätzlich diverse Extrazüge vor und nach den Rennen. www.weltcup-adelboden.ch

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36. Kerzerslauf – Swiss Season Opening 15. März

Wenn jeweils am dritten Samstag im März über 8000 Laufsportbegeisterte ins Seeland reisen, wird in Kerzers die Schweizer Laufsaison lanciert. Zwei sehr schön angelegte Strecken über 5 oder 15 Kilometer mit Start und Ziel mitten in Kerzers begeistern die Teilnehmenden gleichermassen. Die 15-Kilometer-Strecke führt dem Niederried-Stausee entlang durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet. Der 36. Kerzerslauf 2014 garantiert ein Kribbeln im Bauch, eine gute Stimmung und ein sportliches Highlight gleich zum Saisonauftakt. Der Veranstalter empfiehlt die Anreise mit der Bahn. Alle Teilnehmenden haben Anrecht auf ein um 50 Prozent ermässigtes Billet nach Kerzers und zurück. www.kerzerslauf.ch

23.–30. Januar

Solothurn

49. Solothurner Filmtage

www.solothurnerfilmtage.ch

30. Januar–2. Feb.

Thun

Fasnacht Thun

www.thunerfasnacht.ch

31. Januar–2. Feb.

Bern

Marinatal

www.marinatal.ch

14.–16. Februar

Kandersteg

Schlittenhunderennen WM

www.kandertal.travel

27. Februar–3. März Luzern

Fasnacht Luzern

www.luzerner-fasnacht.ch

27. Februar–5. März Solothurn

Fasnacht Solothurn

www.fasnacht-solothurn.ch

5.–9. März

Fasnacht Biel

www.faschingszunft.ch

Biel

6.–8. März

Bern

Fasnacht Bern

www.bernerfasnacht.ch

8.–10. März

Murten

Fasnacht Murten

www.fgm.ch

14.-16. März

Huttwil

Huttwiler Fasnacht

www.huttwiler-fasnacht.ch

15. März

Kerzers

Kerzerslauf, Swiss Season Opening

www.kerzerslauf.ch

21. März

Bern

Museumsnacht

www.museumsnacht-bern.ch

23. März

Luzern

Schlager-Nacht

www.lu1a.ch

28.–31. März

Luzern

LUWIRA Gewerbemesse

www.luwira.ch

3.–6. April

Bern

Eigenheimmesse

www.eigenheim-messen.ch

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INSIDE BLS

INSIDE BLS

Stromabnehmer

Text: Mike Sommer Fotos: zvg

Warum mehrere Stromabnehmer? Einen, zwei oder sogar vier? Die Zahl der Stromabnehmer auf den Lokomotiven der BLS variiert je nach Lok-Modell. Der Hauptgrund: Nur Fahrzeuge mit mehreren Systemen können von BLS Cargo auch im Ausland eingesetzt werden.

Besucher aus unserem nördlichen Nachbarland scheinen besonders aufmerksame und interessierte Beobachter der BLS zu sein. Jedenfalls stammt die Inside BLS-Leserfrage nicht zum ersten Mal aus Deutschland. Ernst-W. Voss aus Tarp (Schleswig-Holstein) möchte wissen, wie es sich mit den Stromabnehmern auf den Lokomotiven verhält. Die «braune BLS Re 4 / 4» (heute offiziell Re 425 genannt) komme doch mit einer Stromabnehmerwippe aus, modernere Fahrzeuge hingegen seien mit zwei oder sogar vier ausgerüstet. Und auch die unterschiedlichen Formen der Wippen haben die Neugier des «Streifzug»-Lesers Voss geweckt.

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Wenig Platz auf dem Lok-Dach Die Re 425 wurde ab 1964 bei der BLS eingesetzt und ist damit der älteste Lokomotivtyp, welcher im Regelbetrieb eingesetzt wird. «Ab 2014 kommt sie nur noch im Autoverlad und im Güterverkehr zum Einsatz, zum Beispiel auf der Strecke Basel–Domodossola», erklärt Christoph Brunke, der als Flottenmanager von BLS Cargo dafür verantwortlich ist, dass das Rollmaterial den technischen Anforderungen entspricht und funktionstüchtig ist. Auf dem Dach dieser Lok sei nur Platz für einen Stromabnehmer vorhanden: «Das liegt an den Bremswiderständen, die auf dem

Dach angebracht sind.» Mit der Technik der Re 425 ist es nämlich nicht möglich, im Bremsbetrieb (etwa bei Gefällefahrten) aus der Bremsenergie wieder Strom zu gewinnen und in das Fahrleitungsnetz zurückzuspeisen (Rekuperation). Die Bremsenergie wird stattdessen in den Widerständen auf dem Lok-Dach in Wärme umgewandelt. Modernere Lokomotiven mit Rekuperation hingegen haben auf ihren Dächern viel Platz für zwei (Re 465) oder sogar vier (Re 485 und Re 486) Stromabnehmerwippen. Wozu benötigen sie diese aber? Christoph Brunke nennt mehrere Gründe. An erster Stelle einmal die unterschiedlichen Stromversorgungssysteme in den Ländern, in denen Lokomotiven von BLS Cargo zum Einsatz kommen. Das italienische Fahrleitungsnetz wird mit Gleichstrom mit einer Spannung von 3000 Volt betrieben, jenes der Schweiz, Deutschlands und Österreichs hingegen mit 16-KilovoltWechselstrom (16 ⅔ Hz). Dazu kommt, dass auch die Zugsicherungssysteme im In- und im Ausland Unterschiede aufweisen, was bei einem Länderwechsel jeweils eine Umstellung nötig macht, welche über die Steuerungselektronik der Lokomotive vorgenommen wird. Da jeder Stromabnehmer nur für ein System ausgelegt ist, sind im


Die Re 425 (Bild oben) verfügt nur über einen Stromabnehmer. Bild unten: schmaler und breiter Stromabnehmer auf der Re 485 für das schweizerische und das deutsche Leitungsnetz. Zwei moderne Re 486-Lokomotiven unterwegs bei Allmendingen. Jeweils der vorderste Stromabnehmer ist hochgefahren.

grenzüberschreitenden Güterverkehr Loks mit mehreren Stromabnehmern also zwingend. Vermächtnis aus dem Dampflok-Zeitalter Doch es gibt noch einen weiteren Grund dafür, dass ­moderne mehrländerfähige Lokomotiven über mehr als nur eine Stromabnehmerwippe verfügen: der Fahrdraht, also die unter Spannung stehende Leitung, die den Zug mit Strom versorgt. Dieser Draht verläuft nicht schnurgerade über der Schienenspur, sondern in einem ständigen und genau definierten Zickzack-Kurs. Damit wird ­verhindert, dass der Draht immer an der gleichen Stelle des Stromabnehmers aufliegt und dabei eine Rille ­einschneidet. Dank dem Zickzack des Drahtes lässt sich die Lebensdauer der Stromabnehmer wesentlich verlängern. Das Problem: In der Schweiz gibt es viele Tunnels aus der Zeit der Dampflokomotiven mit schmalen ­Scheiteln, in denen ursprünglich keine Fahrleitungen vorgesehen waren. Die engen Platzverhältnisse in den Tunneldachbereichen haben letztlich die Auslegung der Fahrleitungen und der Stromabnehmerwippen-Breite auf dem ganzen Schweizer Schienennetz bestimmt. Der Zickzack-Kurs des Fahrdrahts ist in unserem Land weniger stark ausgeprägt als beispielsweise in Deutschland, die Breite der Stromabnehmerwippe entsprechend geringer (Schweiz 1,45 m, Deutschland 1,95 m). Die nur mit einem Schweizer Stromabnehmer ausgestattete Re 425 käme also in Deutschland nicht weit, denn der Fahrdraht würde von der Wippe springen und die Lok stillstehen. Problematischer Funkenwurf Zuverlässigkeit und Sicherheit sind zwei weitere Themen, die im Zusammenhang mit den Stromabnehmern eine

Rolle spielen. Ist nur eine Wippe vorhanden, ist die Lokomotive im Fall einer Beschädigung nicht mehr fahrtüchtig – mit mehreren Wippen ausgerüstet besteht meistens die Möglichkeit, einen anderen Stromabnehmer hoch­ zufahren. Dazu kommt das Problem des Funkenwurfs. Ist wie bei der Re 425 nur ein Stromabnehmer im hinteren Teil der Lok verfügbar, können die während der Fahrt abfallenden Funken theoretisch die Ladung auf dem ­ersten Güterwagen erreichen und beschädigen. Alles in allem leistet die Re 425 auch mit einem einzigen Stromabnehmer nach wie vor wertvolle Dienste. Güterzüge kann sie übrigens bis nach Domodossola führen, weil die Strecke bis dorthin nach schweizerischen Normen ausgelegt ist. Trotzdem ist die Re 425 nicht so vielseitig einsetzbar wie modernere Lokomotiven. «Die Re 425 kommt aber sowieso langsam ans Ende ihres Lebensalters», sagt Christoph Brunke. «Voraussichtlich um 2025 werden wir die letzten Exemplare ausmustern.»

Haben Sie Fragen zur BLS? Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage. Richten Sie Ihre Frage an: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern

» streifzug@bls.ch 53


Mehr BLS. Streifzug.

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Kundenmagazin, Winter 2013/14.

Joël Vermin «Der öV ist oft gäbiger!» ab Seite 6

Winterwandern im Naturpark Diemtigtal ab Seite 10 Winterliches Vergnügen auf dem Thunersee ab Seite 16 Streifzug_03_2013_01_Titel.indd 1

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fährt mit dem 512-er-Bus ins Gäu, und die Automatenstimme kündigt Phantomhaltestellen an: «Hammer», «Usego», das war einmal. Namen und Firmen von früher, Fabriken, Beizen, die es mal gab. «Hammer» – war das nicht ein Film, den man als junger Trübel mal an den Solothurner Filmtagen sah, über die letzten Tage eines alten Hotels, das gesprengt werden sollte? Mit einem irrlichternden Kellner, der die Vergangenheit nicht loslassen mochte? Olten, vertäut in einer ungefähren Vergangenheit. «Kleider Frey, Halt auf Verlangen.» Keiner verlangts. Garagen, Industriebauten, vorbeifliegende Schatten nur, Leuchtschriftzüge, undeutlich beim Eindunkeln. Mittelland rundherum, unwirkliches Kreiselland, Autobahnland, Durchzugland, Verteilcenterland. Wie ein Hohn hört sich die nächste Haltestelle an: «Gässli». Denn hier ist kein Gässli, hier ist nur Landstrasse, nur Drive-Thru, Autozubehör en gros, Tankstellenshop, nur betonierte Überlandschweiz.

Maybe Baby Wie oft sind Sie schon an Olten vorbeigefahren, im Leben? Was heisst «Vorbeifahren»? Man fährt ja mittendurch, denn es gibt ein links- und ein rechtsufriges Olten, die Aare fliesst hindurch – und mittendrin steht der Bahnhof: «Meine Damen und Herren, wir treffen in Olten ein.» Aber man trifft nie ein, man macht nur kurz Halt. Fast jede längere Zugreise in diesem Land führt irgendwie über Olten und doch dran vorbei. «Via Olten», steht auf dem Ticket. Gewiss, ja, mir ist bewusst, dass dieses Bulletin nur in Zugkompositionen der BLS aushängt, und die fährt von Brig bis Solothurn, von Zweisimmen bis Luzern, nicht aber nach Olten. Dennoch, wir sind ja hier unter uns Bahnreisenden, nicht wahr? Und welcher Bahnreisende wäre nicht schon …? Eben: Olten. Da fährt jeder durch. Täglich sind es über 300 000 Leute in 1100 Zügen. Sie! Das sind einhundertneuneinhalb Millionen Menschen pro Jahr, vierzehnmal die gesamte Schweizer Bevölkerung. In Olten, ich habs ausgerechnet, muss ich schon über 6000-mal vorbeigefahren sein. Aber ausgestiegen? Nie. Steigt man dann, aus Versehen oder weil man muss oder weil es einen wundernimmt, doch mal aus in Olten, sieht man lauter Dinge, die es eigentlich nicht mehr gibt. Man

Und will man schliesslich spätnachts, von Egerkingen her kommend, in Olten noch etwas trinken, bevor einen auf Gleis 7 der Intercity mitnimmt, hat das «Flügelrad» schon zu, das Bahnhofbuffet sowieso. Nur im nahen Hotel «Amaris» lässt sich die Frau an der Theke, die gerade dichtmachen wollte, zu einem letzten Bier überreden. Darob gerät man mit ihr ins Plaudern. Aus Berlin komme sie, erzählt sie und sagt «icke», wenn sie ich sagt. Sie habe sich in einen Schichtarbeiter aus Selzach verliebt, drum sei sie hier. Nach Feierabend muss sie noch heim zu ihm fahren – mit dem Auto. Zug fährt keiner mehr. Sie klagt über die Arbeitszeiten, würde lieber Saxofon spielen als Bier zapfen, wünscht sich eigene Kinder. Sie nennt das etwas salopp «Familienplanung», meints aber feiner. Vielleicht, denkst du später auf dem Perron, bibbernd vor Kälte, vielleicht wäre Olten ja ein Ort zum Bleiben? Am Automaten gibts nur blöde Nüsschen zu kaufen, Schokoriegel. Und einen Schwangerschaftstest für 15 Franken, Marke «Maybe Baby». Und du wünschst dir insgeheim, der Schichtarbeiter aus Selzach möge noch wach sein, wenn die Thekenfrau nachts um zwei nach Hause kommt.

Bänz Friedli Der Berner Bänz Friedli (48) ist Hausmann und freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs und kommt mit seinem kabarettistischen Programm im Land herum. www.baenzfriedli.ch 55


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