Streifzug 02 2014

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Streifzug. Kundenmagazin, Sommer 2014.

Hanspeter Latour «Die BLS ist der Puls dieser Region.» ab Seite 6

Der Canyon in der Unesco Biosphäre Entlebuch ab Seite 10 Die abenteuerliche Geschichte der Brienzersee-Schifffahrt ab Seite 16


FUN TIME Reinflattern, Sommer-Programm geniessen es und von heissen Aktionen profitieren!

7. JULI BIS 30. AUGUST 2014

OS SS ATTRAKTIONEN FÜR KLEIN UND GROSS 7. – 26.7.2014

25.7.2014

TECHNORAMA ON TOUR

DANCE AROUND THE WORLD

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Wissenschaft und erleben Sie selbst anhand von 15 Experimenten, wie spannend Technik sein kann.

Bernaqua mixt coole Styles aus Zumba und Sh’bam im Food Court. Das reisst Jung und Alt vom Hocker. Kommt und tanzt mit!

9.7. – 30.8.2014

7.7. – 30.8.2014

KIDS DAY Jeden Mittwoch und Samstag erleben Ihre Kids abwechslungsreiche Darbietungen, Bastelaktivitäten und vieles mehr.

MINIGOLF Die Indoor-Minigolf-Anlage mit lustigen und abwechslungsreichen Bahnen. 7.7. – 30.8.2014

SPIELPARK

DIENSTAG IST BONUS DAY! Profitieren Sie jeden Dienstag von attraktiven Angeboten und Rabatten. n. Verpassen Sie nichts und nd schauen Sie vorbei. Gültig vom 8.7. – 26.8.2014 4

Bequeme Anreise mit den S-Bahn-Linien S5, S51, S52 bis Haltestelle «Bern Brünnen Westside». Detailliertes Sommerprogramm und weitere Informationen unter www.westside.ch.

Im Aussenbereich beim Eingang Bernaqua steht Ihren Kleinen ein fest installierter Spielplatz mit Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Bei schönem Wetter finden mittwochs und samstags betreute Aktivitäten statt.


INHALTSVERZEICHNIS

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Die bevorstehenden warmen Sommerabende, Wochenenden oder Ferien geben uns allen die Möglichkeit, das Einzugsgebiet der BLS weiter kennenzulernen und zum Beispiel einen besonders schönen Tag auf dem Brienzersee zu verbringen. In dieser Ausgabe des Streifzugs können wir Ihnen wieder interessante Ausflugsziele vorschlagen: Werfen Sie ab der Hängebrücke über den Morgetebach einen Blick in die Tiefe (Seite 38) oder lassen Sie sich in Ausserberg in die Bierbrauerkunst einführen (Seite 43) – zum Beispiel während einer Südrampenwanderung.

Warum Fussballtrainer Hanspeter Latour Ausschau nach scheuen Distelfinken hält ab Seite 6

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis 4 News 6 Interview: Hanspeter Latour, Fussballtrainer 10 Reportage: Wanderung Änziloch 16 Thema: 175 Jahre Schifffahrt Brienzersee 23 Fahrgastporträt: Ernst Ryser 24 Blickpunkt: Reisezentrum Schwarzenburg 27 Poster zum Herausnehmen 28 BLS-Streckennnetz

Noch in den 80er-Jahren fanden Frauen auf unseren Seen etwa als Schiffsführerinnen wenig Akzeptanz. Heute ist dieser Missstand zum Glück überwunden und immer mehr Mitarbeiterinnen übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben auf und am Brienzer- und Thunersee. Es freut mich, dass wir in dieser Ausgabe mit Verena Kaufmann, Ländterin am Brienzersee, ein solch «weibliches Gesicht der BLS» porträtieren dürfen (Seite 46). Als regional verankerte Arbeitgeberin eröffnet die BLS gegen 3000 Frauen und Männern die Möglichkeit, unser Unternehmen und die faszinierende Welt des öffentlichen Verkehrs aktiv mitzugestalten. Weitere Einblicke in die Arbeitswelt der BLS erhalten Sie unter www.bls.ch/jobs Ich wünsche Ihnen schöne und erlebnisreiche Sommermonate und hoffe, dass Ihnen eine Reise mit der BLS einige unvergessliche Momente bescheren wird.

31 Gastrotipp: Pfisters Goldener Krug, Suberg 34 Unterhaltung / Leserbriefe 37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? 38 Wandertipp: Weissenburg–Morgeten–Oberwil 41 Familientipp: Alpen-OL auf dem Niederhorn 43 Ausflugstipp: Suonen-Brauerei in Ausserberg 44 Freizeit 46 Mitarbeiterporträt: Verena Kaufmann, Ländterin 48 Mehr BLS / Kontakt / Impressum 49 BLS-Shop 50 Event- und Kulturagenda 52 Inside BLS: Flaggenregeln auf BLS-Schiffen 54 Endstation: Bänz Friedli

Unesco Biosphäre Entlebuch: am Änziloch in die Tiefe blicken ab Seite 10

Herzliche Grüsse

Franziska Jermann Leiterin Personal Mitglied der Geschäftsleitung Warum eine «falsche» Schweizer Flagge auf den BLS-Schiffen weht ab Seite 52

Fussballtrainer Hanspeter Latour am Bahnhof Spiez, fotografiert von Rob Lewis

Wie die Brienzersee-Schifffahrt mit einem Abenteuer begann ab Seite 16

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NEWS MS Oberhofen zurück in der Heimat.

Am 2. Mai 2014 startete das Motorschiff Oberhofen zur zweiten Einweihungsfahrt auf dem Thunersee. An Bord waren neben vielen Gästen auch Riks Noorman, der ehemalige Besitzer aus Holland, und Unternehmer Kurt Matter aus Oberhofen, welcher das Schiff zurückgekauft hatte und der BLS-Schifffahrt Berner Oberland zum Gebrauch zur Verfügung stellt. 1939 transportierte das Schiff unter dem Namen «Ente» an der Landesausstellung in Zürich Besucher von einem Ausstellungsbereich zum andern. Danach kam es auf dem Thunersee bis 1999 als Kurs- und Extraschiff MS Oberhofen zum Einsatz. In Holland, wohin es darauf verkauft wurde, war es als Ausflugsschiff unter dem Namen «Vriendschap» (Freundschaft) in der Gegend von Amsterdam unterwegs. Nach der spektakulären Rückkehr ins Berner Oberland im letzten Winter steht es nun wieder auf dem Thunersee als Charterschiff für kleine Gruppen und Familien zur Verfügung. www.bls.ch/charterschiff

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Sommerzeit ist Bauzeit

Gümligen im neuen Kleid

Während der Sommermonate wird auf folgenden Abschnitten an der Bahn-Infrastruktur gebaut, was Unterbrüche im Bahnverkehr zur Folge hat: Samstag / Sonntag, 19. / 20. Juli, zwischen Langnau und Trubschachen und Montag, 28. Juli, bis Freitag, 8. August, zwischen Ramsei und SumiswaldGrünen. Es stehen entsprechende Bahnersatzbusse bereit, wobei mit längeren Reisezeiten zu rechnen ist. www.bls.ch/verkehrslage

Im Rahmen der grundlegenden Neugestaltung des Bahnhofs Gümligen bezieht das BLS-Reisezentrum im Sommer 2014 neue Räumlichkeiten. Die Kunden werden dann in einem neuen, modernen und hellen Beratungs- und Verkaufsbereich empfangen, der nach neusten Erkenntnissen und im BLS-Design gestaltet ist. Unverändert ist hingegen das breite Angebot: vom Einzelbillett über Abos und Eventtickets bis zu Ferien- und Geschäftsreisen weltweit. Und auch die Öffnungszeiten bleiben gleich. www.bls.ch/reisezentren


Grösseres Ticket-Angebot in BLS-Bussen

Bahnhof Huttwil: Totalsanierung Die BLS saniert und modernisiert bis Ende 2016 den Bahnhof Huttwil sowie die Bahnstrecke Richtung Wolhusen. Sie investiert dabei rund 50 Millionen Franken. Kernelemente des umfassenden Umbaus sind der Ersatz der Handweichen durch ein elektronisches Stellwerk für die automatische Zuglenkung, behindertengerechte Perrons für ein komfortables Ein- und Aussteigen und Personenunterführungen mit Treppen, Rampen und Lift. Hinzu kommen vereinfachte Gleis- und Fahrleitungsanlagen. Gleichzeitig gestaltet die BLS auch die Bahnhofsumgebung neu (Park & Ride, Bike & Ride, Bushaltestellen, Bahnhofsgebäude). www.bls.ch/infrastruktur

Schwieriger Tunnelbau Per 1. Juni wurde das Ticket-Sortiment in den BLS-Bussen erweitert: Neu können Fahrgäste beim Fahrpersonal Tickets für die gesamte Schweiz kaufen (direkter Verkehr). Bezahlt werden kann mit Bargeld und mit Reka Checks. Neu werden zudem Euro-Noten als Zahlungsmittel akzeptiert. www.bls.ch/bus

Mehr Mobilität im Raum Freiburg

Im Frühling 2014 wurden die Arbeiten zum Bau der neuen Haltestelle Fribourg / Freiburg Poya aufgenommen. Diese Haltestelle im Osten Freiburgs ermöglicht den weiteren Ausbau des Regionalverkehrs und wird den steigenden Mobilitätsbedürfnissen der Fahrgäste gerecht. Ebenso trägt sie zur weiteren Entwicklung der Agglomeration Freiburg bei: Die Attraktivität dieses Quartiers, in dem sich Wohn- und Arbeitsstätten ebenso wie Sport- und Einkaufszentren befinden, erhöht sich weiter. Die Haltestelle schafft ideale Verbindungen zwischen dem Plateau d’Agy, der Agglomeration und dem Sensebezirk. Sie ist zentraler Bestandteil der von der BLS betriebenen Linie S1 der S-Bahn Bern. Ab dem Fahrplanwechsel vom 14. Dezember 2014 werden dort täglich rund 70 Doppelstocktriebzüge MUTZ halten. www.sbb.ch/konzern ➞ Projekte

Die Arbeiten zum Doppelspurausbau auf der Strecke Rosshäusern–Mauss – etwa auf der offenen Strecke, beim Notausstieg und beim Bahnhof Rosshäusern – verlaufen nach Plan oder sind bereits abgeschlossen. Seit rund einem Jahr wird auch für den neuen Rosshäuserntunnel gesprengt. Dabei verzögern aber mehrere Ursachen den Baufortschritt. Insbesondere die Geologie stellt die Mineure und die BLS vor Herausforderungen: Der Fels wird beim Kontakt mit Luft sehr schnell instabil und bröckelt. Der Tunnel wird nun seit Januar 2014 im sogenannten «Kalottenvortrieb» mit Rohrschirm als Kopfschutz vorgetrieben. Das bedeutet, dass die obere Tunnelhälfte zuerst ausgebrochen wird, die untere später. Dieses Vorgehen bewährt sich. Die Mineure konnten so im Frühling 2014 den Tunnel pro Woche um ca. 13 Meter vorantreiben. Um die Verzögerungen im Rahmen zu halten (rund 18 Monate), haben die Projektbeteiligten beschlossen, ab Juni den Tunnel im sogenannten Gegenvortrieb – gleichzeitig von Osten und Westen – zu bauen. Ein markierter Wanderweg führt zu beiden Tunnelbaustellen; ein entsprechender Flyer ist beim Info-Pavillon (zwischen Bahnhof Rosshäusern und Ostportal) erhältlich und zum Download bereit unter www.bls.ch/rosshaeusern

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INTERVIEW

Interview

Hanspeter Latour Fussballtrainer

Text: Thorsten Kaletsch Fotos: Rob Lewis

«Man darf Träume nicht zu früh aufgeben.» Er ist bekannt für kernige Sprüche, kreative Ideen und sachliche Analysen: Im Interview mit dem «Streifzug» offenbart Fussballexperte Hanspeter Latour auch unbekannte Seiten. Ein Gespräch über Fussball, Glück, Mut, die Natur und den Tod.

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Herr Latour, dieses Interview findet auf Ihren Vorschlag in Spiez statt. Welche Erinnerungen verknüpfen Sie mit diesem Ort? Hanspeter Latour: Wenn ich 60 Jahre zurückdenke, fällt mir das Wort «Familienschlauch» ein. Für unsere Familie war es Tradition, an schönen Sonntagen im Sommer mit

dem Schiff von Thun nach Spiez zu fahren, auf dem Strandweg nach Faulensee zu spazieren und dann wieder die Heimfahrt anzutreten. Ich erinnere mich auch an die Fussball-Weltmeisterschaft 1954, die in der Schweiz stattfand. Die deutsche Nationalmannschaft war hier im Hotel Belvédère in Spiez untergebracht und drüben auf der an-


INTERVIEW

deren Seeseite residierte Uruguay. Der FC Thun spielte damals in der obersten Liga und durfte ein Testspiel gegen Uruguay bestreiten. Und die Deutschen trainierten im Thuner Stadion Lachen. Das war faszinierend und berührte mich mehr als die Schweizer Mannschaft, die ich hier nie sah. Spiez spielte beim «Wunder von Bern», dem Weltmeistertitel der Deutschen, eine wichtige Rolle. Nicht umsonst sprach man damals vom «Geist von Spiez». Ich liess es mir später als Trainer nicht nehmen, mit verschiedenen Mannschaften hier im Hotel zu logieren. Und ich habe sogar schon im selben Zimmer übernachtet, in dem damals der deutsche Bundestrainer Sepp Herberger untergebracht war. Haben Sie diese Begegnungen im Hinblick auf Ihre eigene Karriere geprägt? Das Berner Oberland ist ja nicht unbedingt eine FussballHochburg – aber die Resonanz dieser WM war damals riesig und übertrug sich auch auf mich. Und von der Thuner Mannschaft, die 1955 den Cupfinal erreichte, kannte ich als Siebenjähriger fast jeden persönlich. Damals wählte man Menschen aus der Nähe als Vorbilder. Die konnte man anfassen und ihren Schweiss riechen. Wir hatten noch kein Fernsehen, die WM-Spiele verfolgten wir im Radio. Diese Vorbilder gaben mir die Inspiration für den Fussball. Sie waren Torhüter, dann Trainer und kommentieren jetzt Spiele am Radio und Fernsehen als Experte – damit schliesst sich der Kreis. Ja, kommentieren am Radio macht mir sehr viel Spass. Als wir als Buben in der Garage Hockey spielten, war ich immer Cipriano Celio von Ambri, obwohl ich den nur aus dem Radio kannte und nie gesehen hatte. Bei Fussballübertragungen malte ich mir aus, wie wohl diese oder jene Goalieparade aussah. Wenn ich jetzt im Radio selber kommentiere, überlege ich mir, wie sich die Zuhörer das wohl vorstellen. Die WM in Brasilien ist der vierte Grossanlass, an dem Sie eine Funktion im Radio oder Fernsehen haben. Wer wird Weltmeister? Mich würde es freuen, wenn Brasilien es schaffen würde. Man spricht ja immer von Nachhaltigkeit: In diesem Land könnte ein Titel wirklich zu einer Aufbruchstimmung führen. Deutschland gehört auch zu den Favoriten, genau so wie Argentinien und Spanien. Man kommt schnell auf ein halbes Dutzend Titelaspiranten. Vom Schweizer Team darf man erwarten, dass es die Gruppenphase übersteht. Umso mehr, als es bei der Auslosung in Topf 1 war. Alles andere würde mich enttäuschen. Mögen Sie den Job als Experte? Ja. Das ist aber für mich nur eine Nebenbeschäftigung. Meine Haupttätigkeit bestreite ich als Referent über Führungsthemen und Motivation. Dafür habe ich vor vier Jahren meine Einzelfirma gegründet. Letztes Jahr hatte ich 70 Auftritte, obwohl ich nicht mal eine Homepage habe. Das Jahr 2014 ziehe ich mit den Referaten noch voll durch. Nach der WM höre ich aber beim Radio und Fernsehen und Ende Jahr auch mit den Referaten auf. Es gibt noch

Bis Ende Jahr beruflich noch stark engagiert: Referent und TV-Experte Hanspeter Latour.

viele kleine Sachen, die mir viel bedeuten und die ich ab 2015 in Angriff nehmen möchte. Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man die Dinge nicht mehr aufschieben sollte. Zum Beispiel? Ich wohne ja mit meiner Frau seit vielen Jahren in Uetendorf. Im Innereriz, zwischen Emmental und Oberland, haben wir ein zweites Häuschen, wo wir einen grossen, naturnahen Garten mit Biotop errichten liessen. Um mir diesen Traum zu erfüllen, habe ich die letzten Jahre gearbeitet. Biodiversität ist ein Thema, das mich sehr

«Das isch doch e Gränni» Hanspeter Latour (67) ist ein beliebter Fussballtrainer, TV- und Radio-Experte. Als Torhüter spielte er in den 60er- und 70er-Jahren bei Thun, Le Locle und den Young Boys. Als Trainer trug er von 1974 bis 2009 die Verantwortung für genau 1000 Meisterschaftsspiele. Seine Profikarriere begann er beim FC Solothurn, mit dem er von der 1. Liga in die NLB aufstieg und dem er 13 Jahre die Treue hielt. 2002 führte er den FC Thun in die NLA und zuletzt war er beim 1. FC Köln und beim Grasshopper-Club tätig. Berühmt ist sein Spruch «Das isch doch e Gränni» aus seiner Thuner Zeit. So lautet auch der Titel seiner Biografie, die 2014 im Werd & Weber Verlag erschienen ist. Latour wird mit der Fussball-WM in Brasilien sein Engagement als Experte und Co-Kommentator beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF beenden. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und wohnt in Uetendorf und Innereriz. 7


INTERVIEW

«Wenn ich etwas Neues anpacke, sehe ich zuerst immer die Möglichkeiten.» Hanspeter Latour zu seiner positiven Grundeinstellung.

interessiert. Diese Artenvielfalt auf engem Raum möchte ich jetzt fotografisch festhalten und archivieren. Wenn ich heute mal an einem Nachmittag Zeit habe, gelingt es mir vielleicht nicht, die scheuen Distelfinken aufzunehmen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich ab 2015 genügend Zeit dafür habe. Oder wenn das Wetter stimmt, mal mit meiner Frau im GoldenPass Panoramic zu fahren und vielleicht erst einen Tag später heimzukehren. Sie sind sehr beliebt und kommen bei Menschen gut an. Worauf führen Sie das zurück? Vermutlich auf meine Volksnähe und meine positive Grundeinstellung zum Leben. Wenn ich etwas Neues anpacke, sehe ich in erster Linie immer die Möglichkeiten. Die Schwierigkeiten kommen dann von selber. Wenn man zuerst an die Schwierigkeiten denken würde, liesse man vieles sein. Die Eckpfeiler meiner Lebensphilosophie sind Fleiss, Mut und Glück.

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Sie sagten einmal, die drei wichtigsten Dinge in Ihrem Leben seien die Geburt Ihrer beiden Kinder, der Tod Ihrer Eltern und der Aufstieg des FC Thun in die NLA gewesen. Ja, da musste ich nicht lange überlegen. Der Tod nimmt einem die nahestehenden Menschen unwiederbringlich. Mein Vater sprach nie über den Tod – er ist schliesslich im Spital in meinen Armen gestorben. Meine Mutter hingegen hatte immer Angst vor dem Sterben und sagte mir immer, sie wolle dann nicht allein sein. Auch bei ihr konnte ich in diesem wichtigen Moment dabei sein. Das war genauso prägend wie die Geburt unserer Kinder. Und der Aufstieg des FC Thun in die NLA war wirklich mein Bubentraum. Nach 47 Jahren Absenz in der höchsten Liga gelang dies der Mannschaft 2002 mit mir als Trainer.

Es gibt auch Dinge, die Sie in Ihrer Karriere nicht geschafft haben. Erst Ihr Nachfolger stand mit dem FC Thun in der Champions League, Sie waren nie Trainer bei YB und Sie haben es beim 1. FC Köln nicht geschafft, dem Abstieg zu entgehen. Bedauern Sie das? Käme jetzt eine Anfrage von YB, würde ich sagen: Jetzt seid Ihr zu spät dran. Die Sache mit Köln fuxt mich aber schon. Immerhin durfte ich dort nach dem Abstieg als Trainer weitermachen – das war ein grosser Vertrauensbeweis. Doch als wir dann an der Tabellenspitze lagen, verletzte sich unser wichtigster Spieler Patrick Helmes, wir fielen zurück und Christoph Daum übernahm meinen Job. Meine Frau hängt ebenfalls noch an der Stadt Köln – und zum Aufstieg diese Saison habe ich dem Verein spontan eine Gratulationskarte geschickt. Würden Sie heute auch dem 1. FC Köln einen Korb geben? Da müsste ich wohl mein Versprechen brechen. Das würde ich machen. Weil es so eine verrückte Stadt ist und weil der Stellenwert des Fussballs so hoch ist. Die Chance, noch einmal zu zeigen, wie man es machen könnte, würde ich wahrnehmen. Welches war der wichtigste Entscheid, den Sie in Ihrem Leben getroffen haben? Ganz klar der Schritt zum Profitrainer beim FC Solothurn in der 1. Liga. Ja, ansonsten wäre ich immer Laborant geblieben. Ich gab damals den sicheren Job auf, das war mutig. Ich hatte aber das Glück, dass meine Frau hinter diesem Entscheid stand. Dass ich Sie traf und später heiratete, war sowieso ein grosser Glücksfall.


INTERVIEW

Muss man im Leben Risiken eingehen? Ja. Wenn ich mit älteren Leuten rede, höre ich öfters: «Es ist schade, dass ich damals den Mut nicht hatte, das zu machen, was mich so reizte.» Man sollte schon versuchen, etwas zu finden, was der eigenen Neigung entspricht. Manchmal muss man auch mit der zweitbesten Lösung zufrieden sein, aber Träume und Visionen darf man nicht zu früh aufgeben. Bei mir dauerte es 47 Jahre, bis ich Profitrainer wurde. Als Trainer standen Sie oft unter Druck. Die Natur sei ein wichtiger Ausgleich gewesen, sagten Sie einmal. In der Natur war ich nicht mehr Trainer, da konnte ich mich gut ablenken und auch mal über mich selber lachen. Einmal an einem 1. August nach einer ärgerlichen Niederlage verzichtete ich auf die Teilnahme an der Feier und ging stattdessen im Innereriz wandern, fand einen schönen Wurzelstock am Bach und wollte ihn unbedingt mit nach Hause nehmen. Ich riss solange daran, bis er mir auf den Fuss fiel und ich mir die grosse Zehe vierfach brach (lacht). Ich gehe heute noch regelmässig joggen und wandern. Waren Sie schon einmal auf den Sieben Hengsten der Solflue, auf die Sie von Ihrem Haus im Innereriz einen schönen Ausblick haben? Ja, da ist es wunderbar. Diese Karrenfelder sind geologisch sehr interessant. Es ist das viertgrösste Höhlensystem Europas und reicht bis zu den Beatushöhlen. Mit meinem Assistenztrainer Thomas Binggeli habe ich viele Berge erwandert und mich im Gipfelbuch eingetragen, etwa das Trogenhorn oder den Burst. Mir war es immer wichtig, Dinge auch zu tun – und nicht nur davon zu sprechen.

Mit den Grasshoppers haben Sie den Gemmipass bestiegen und mit dem 1. FC Köln waren Sie sogar am Klettersteig auf der Allmenalp. Ja, den GC-Spielern Nestor Subiat, Kubilay Türkyilmaz und Viorel Moldovan musste ich intensiv zureden, damit sie es auf die Gemmi schafften. An den Klettersteig würde ich mich heute mit einem Team nicht mehr heranwagen, der ist zu anspruchsvoll. Trotz mehreren Bergführern schafften wir es nicht, alle Spieler über den Kurs zu bringen. Sind Sie ein glücklicher Mensch? Ja, absolut. Weil ich das machen kann, was ich gerne mache. Dankbarkeit und Demut waren mir immer wichtig. Ich habe vor Spielen oft zu Gott gebetet. Aber ich sagte nie: «Mach bitte, dass wir gewinnen.» Ich dankte für die Kraft, diese Funktion ausüben zu dürfen. Diese Demut verhindert, dass man zu sehr abhebt, wenn es gut läuft.

Hanspeter Latour zur Jubiläumsausstellung «60 Jahre Geist von Spiez»: «Ein Besuch lohnt sich.»

Hanspeter Latours Ausflugstipp «Die BLS hat in meiner Region eine sehr wichtige Rolle», sagt Hanspeter Latour. «Sie ist sozusagen der Puls.» Die BLS-Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee übt nach wie vor eine grosse Faszination auf ihn aus. Dazu erzählt der 67-Jährige auch gleich ein Müsterchen. Die damalige Verantwortliche für die Schifffahrt habe ihm einmal angeboten, dass er mit der Mannschaft des FC Thun bei Bedarf auf ein Schiff zurückgreifen dürfe. «Erst in der Nacht vor dem Teamanlass für die Festlegung der Saisonziele kam mir in den Sinn, dass dies die Gelegenheit dafür sein könnte.» Er rief also morgens um halb acht bei der BLS an und sagte, er müsse bis um zehn Uhr ein Schiff haben. Das habe nicht nur Freude ausgelöst, schmunzelt er heute. «Doch die Verantwortlichen setzten alle Hebel in Bewegung und tatsächlich konnten wir um zehn Uhr mit

der Mannschaft auf den Thunersee fahren.» Das grosse Echo in den Medien habe dann auch die BLS erfreut. «Und unsere Saison verlief erst noch erfolgreich.» Für seinen Ausflugstipp muss Latour nicht lange überlegen. «Am schönsten ist es, wenn man die vielen Angebote kombiniert.» Er schlägt vor, mit dem Schiff von Thun nach Spiez zu fahren, im Schlosspark zu spazieren und im geschichtsträchtigen Hotel Belvédère die Jubiläumsausstellung «Der Geist von Spiez» zu besuchen. «Dann mit dem Schiff rüber zur Beatenbucht und die Beatushöhlen besichtigen.» Anschliessend mit dem Schiff nach Interlaken, dort eine Kutschenfahrt machen und mit der Bahn zurück. Wer gerne auf die «Höger» gehe, dem empfiehlt Latour die Thuner Hausberge Niederhorn, Stockhorn und Niesen. 9


REPORTAGE

Reportage

Wanderung Änziloch

Text: Mia Hofmann Fotos: zvg, Mia Hofmann, Thorsten Kaletsch

Sightseeing am Canyon von Romoos. In die Welt der Holzwirtschaft eintauchen, am Änziloch in die Tiefe blicken, auf dem Hengst eine Wurst braten und mit der Seilbahn über den Goldbach schweben – das alles kann man auf der kurzweiligen Wanderung durch die Gemeinde Romoos in der Unesco Biosphäre Entlebuch.

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Ganz vorne am Abgrund will jeder Tritt gut gewählt sein. Die Ziegen und Hühner meckern und gackern, als ob nichts wäre. Dabei reicht der Zaun ihres Geheges bis an die Kante des rund 300 Meter tiefen Grabens. Furchtlos stehen Tannen auf den letzten Zentimetern Erde, einige sogar auf schmalen Felsbändern innerhalb des Felskessels. Nur beim Hof Stächelegg ist die Fluh für Fussgänger direkt zugänglich. Wie aus dem Nichts bricht die Wiese plötzlich ab und geht in die Arena aus Nagelfluh über – wie mit dem Messer abgeschnitten. Verständlich, dass sich um das Änziloch unzählige Sagen ranken.

Die Wanderung beginnt in Romoos, dem kleinsten Dorf der Unesco Biosphäre Entlebuch. Neuankömmlingen sticht zuerst das Hotel Kreuz mit seiner gelben Schindel-Fassade ins Auge. Das 1906 erbaute Hotel steht unter Denkmalschutz und stellt sogar die Kirche mit dem kurzen roten Kirchturmdach ein wenig in den Schatten. Die Blumen vor dem Haus werden gegossen, die Leute grüssen sich. Am Dorfende führt der Wanderweg an der Sägerei Herger vorbei. Es riecht nach frisch geschnittenem Holz, quietscht und rattert, die Maschinen fressen die Stämme. In hohen Stapeln liegen diese rund um die Zufahrt bereit, ab und an fährt


REPORTAGE

ein Lastwagen in den Hof. Vor allem Tannen- und Fichtenholz wird in der Region verarbeitet. Eine Infotafel am Wegrand erklärt, dass das Restholz der Sägerei Herger – in Form von Schnitzeln, Rinde und Sägemehl – in einer Heizzentrale verbrannt wird und das Dorf Romoos mit Wärme versorgt.

UNESCO Biosphäre Entlebuch

Regionale Kultur erwandern Die Tafel gehört zum Köhlerweg: Köhlerei ist eine historische Art der Holzkohlegewinnung. Holzscheite werden dabei kegelförmig in einem sogenannten Meiler angehäuft, mit Reisig belegt und schliesslich mit «Löschi» – kleinen Holzkohlestücken – zugedeckt und angezündet. Ziel ist, dass der Meiler nicht wirklich brennt, sondern nur vor sich hin schwelt. So entsteht in 14 bis 18 Tagen ein ganzer Haufen Holzkohle. Romoos ist der einzige Ort in der Schweiz, an dem dieses Handwerk noch betrieben wird. Nur wenige Schritte weiter vorne beginnt der zweite Themenweg: Das «Zyberliland». Zyberli sind kleine Steinfrüchte und gehören zu den Pflaumen (hochdeutsch Zibarte genannt). Das Zyberliland ist ideal für Kinder und Familien und besteht aus acht Posten, sogenannten Spielwelten. So etwa der Talherrenburg, einer grossen Holzburg zum Klettern oder der Zyberlibahn, über die grosse Holzkugeln einer immensen «Märmelibahn» gleich ins Tal sausen und auf einem kleinen Seilbähnli wieder hochgezogen werden können. Farbige Wimpel machen auf die Spielwelten aufmerksam. Der direkte Weg auf die Stächelegg führt aber nicht direkt daran vorbei, er sticht nach dem Bachübergang bei der Säumettle in den Wald und führt im Zickzack steil hoch. Das Laub raschelt unter den Füssen, die Gespräche versiegen, da der Atem anderweitig gebraucht wird. Auf dem «Holzweg» Oben auf der Höhe steht eine Bank, die zur ersten Verschnaufpause lockt. Der Blick gen Südosten geht auf Schimbrig, Schafmatt und Schratteflue, Richtung Norden über das ganze Mittelland. Eine Säge dröhnt, eine Kuh ruft, die Vögel zwitschern. Über Gras und Kies gehts weiter, vorbei am Weiler «Holzwegen», immer Richtung Stächelegg. Frisch geschnittene Tannenzweige liegen am Boden, ein kleiner Traktor steht aussergewöhnlich steil am Hang – er ist mit einem Stahlseil gesichert. Blanke Nagelfluhwände recken sich direkt neben dem Weg in die Höhe. Geländer aus Holz, Tritte aus Holz, Bänke aus Holz – der Rohstoff aus der Waldwirtschaft ist hier omnipräsent. Kontinuierlich gewinnen die Wandernden oben auf dem Grat an Höhe. Mit jedem Schritt dringt der Blick tiefer

Kinderspiel und Holzwirtschaft: Vom Zyberliland zum Änzi Hüsli.

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12. und 13. Juli 2014

mit mittelalterlichem Spektakel

Areal Spycher-Handwerk Schwarzenbach bei Huttwil

Inserat Huttwil

Öffnungszeiten: Samstag, 10 – 20 Uhr (Schenke bis 24 Uhr) Sonntag, 10 – 17 Uhr

Spass & Aktion garantiert

- Konzert am Samstagabend mit KelAmrun - Feuerschau am Samstagabend - Handwerk an der Arbeit - Wegzoll obligatorisch - Speis und Trank - Belebtes Lager mit Kampf – Badezuber

- Gaukler und Spielleute - Kleinstes Riesenrad der Welt – Kinderkarussell - Attraktionen für Kinder und Erwachsene - Bogenschiessen - Speerschleudern - Zeltplatz - Parkplätze

Infos: www.regio-huttwil.ch Partner:

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Foto: Schweizer Wanderwege / C. Sonderegger

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REPORTAGE

Frühlingserwachen im Entlebuch: Wandern vorbei an Nagelfluh (links), grillieren auf dem Hengst.

ins Alpenmassiv vor. Vom Schreckhorn übers Finsteraarhorn, streift er Eiger, Mönch, Jungfrau und die Blüemlisalp. Niesen und Stockhorn machen es möglich, die Position von Thuner- und Brienzersee zu erahnen. Die Gedanken schweifen in die Ferne. So einnehmend ist die Sicht im Süden, dass der Norden fast vergessen geht: Plötzlich kommt das Änziloch in Sicht – der Canyon von Romoos. Steigt man rechts etwas auf die Wiese hoch, kommen die kahlen Wände zum Vorschein. Fotos schiessen, staunen. Der geschwungene Graben mahnt an den Creux-du-Van im Val-de-Travers. Ziegenkäse und Ämme Bier Oben auf der Stächelegg zieht zuerst der Hofladen die Aufmerksamkeit auf sich. Eigener Kuh- und Ziegenkäse, Hobelfleisch, saurer oder süsser Most, Ämme Bier aus der Region. Der Bauer zeigt auf ein Stück Käse mit einem Hick in der Kante und lacht: «Das ist ein gutes Zeichen, wenn die Mäuse ihn mögen – die nehmen nur das Beste!» Bei all den Köstlichkeiten könnte man fast vergessen, hier einen Blick in das Änziloch zu werfen. Wenige Meter hinter dem Hofladen gehts in die Tiefe. Nur die Mutigen wagen sich hier ganz vor, um den durch Gletschererosion entstandenen Talkessel zu bestaunen. In der Eiszeit ist hier immer im Winter Firnschnee am Gestein festgefroren. Wenn der Gletscher dann im Sommer weiter ins Tal nachrutschte, brach dieser festgefrorene Schnee ab und riss das Gestein mit sich. So wurde das Loch Jahr für Jahr grösser. Ebenfalls auf der Verkaufstheke des Stächelegg-Hofs steht das Buch «De Änzilochmiggu ond s’Rüeblispitzmargritli» von Xaver Vogel. Die farbigen Sonnenschirme laden zu einer Lesepause ein, das Buch darf zum Reinschmökern ausgeliehen werden. «Das Änziloch eignet sich zum Nachdenken, nach heutigen Vorstellungen aber nicht zum Leben», steht da. Und weiter: «Für die Abgeschiedenheit im Änziloch braucht es keine Mauern.» Genau

diese Abgeschiedenheit macht es so geheimnisvoll. Laut einer der zahlreichen Sagen befinden sich im Änziloch die Seelen der Talherren, die zu Lebzeiten Macht und Reichtum missbrauchten, Wehrlose und Arme unterdrückten. Sie müssen zur Strafe mächtige Steine über die Stächeleggfluh stossen – kurz bevor sie oben sind, rollen diese aber wieder hinunter und die Arbeit beginnt von Neuem. So entsteht ein grosses Grollen und Krachen: So sagt man in der Region, die Gewitter entstünden im Änziloch. Auch eine Änzilochmaid soll es geben sowie Erdmannli, die nur in der Nacht arbeiten, wenn sie niemand sieht. Wurst auf dem Hengst Für Wagemutige empfiehlt sich eine Mittagspause auf dem gleich hinter der Stächelegg liegenden Hengst. Oder natürlich gleich auf dem Napf, der von hier in rund 25 Minuten zu erreichen ist. Ein paar Äste zum Anfeuern einsammeln, mit dem bereitliegenden Beil Feuerholz schlagen und schon züngeln unter dem grossen Rost die Flammen. Ein paar Meter hinter den vier Bänken gehts auch hier in die Tiefe. Abschrankungen gibt es keine – für Kinder ist also grosse Vorsicht geboten. Ein halber Wurzelstock ragt ins Leere, es herrscht Unsicherheit, ob das Stück Boden unter den Füssen nicht schon untergraben ist. Doch der Picknickplatz ist gut gepflegt. Drei ältere Herren haben ihre Pause gerade beendet und grüssen freundlich. In einem metallenen Kistchen auf einem Pfosten ist das Gipfelbuch in einen wasserfesten Beutel eingepackt. Es zeugt von zahlreichen erfreulichen Stunden auf dem Hengst, der in den Alpen viele Namensvetter hat. Die Würste sind mittlerweile gar, Sandwich und Rüebli liegen bereit. Nach dem Essen lockt die sonnenwarme Holzbank für eine kurze Siesta, bevor der Rückweg in Angriff genommen wird. Auf der Strecke zum Breitäbnet wird der Grat immer schmaler. Der Wanderweg führt über Nagelfluh-Fels, der an die Ruine einer Burg mahnt. Gefährlich wird es aber nie, seelenruhig schlängelt sich der Weg zwischen Bäumen hindurch, führt über weichen Waldboden. Auf der Breitäbnit wird die Fläche grösser, ein Bauer ist mit seinen zwei Kindern dabei, Schläuche auszulegen. Sie verständigen sich wegen dem Lärm des Traktors mit Handzeichen. Der kleine Bub setzt sich auf einen Schlauch und spielt, das Mädchen misst die Strecken ab und verbindet die Schläuche. Im Hintergrund thront ein grosser, moderner Hof. Sind das wohl dieselben Kinder

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Mit der BLS die grössten Pendlerströme der Schweiz erreichen Starke Medienleistung für wenig Geld. RailBoards in den Zügen der BLS erreichen in 14 Tagen mehr als 2 Millionen Pendler, Ausflügler und Touristen. APG|SGA Traffic AG vermarktet die Aussen- und Innenflächen im öffentlichen Verkehr in der ganzen Schweiz: bern.traffic@apgsga.ch

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REPORTAGE

wie im Film «Die Kinder vom Napf»? Dort wird nämlich der Alltag der Romooser Kinder über ein ganzes Jahr dokumentiert. Und sie fahren genau mit derselben Seilbahn zu Tal, die hinter der nächsten Biegung in Sicht kommt: der Ober-Länggrat-Schwändi-Bahn. Seilbahn über den Goldbach «Fahrt auf Verlangen» steht auf der Tür zur Bergstation. Innen ein Knopf. Schrill ertönt die Glocke, die Fritz Kammermann herbeiklingelt. Der Mann mit säuberlich hochgezwirbeltem Schnauz grüsst freundlich und blickt uns durch seine wässrigen braunen Augen wachsam an. Die Familie Kammermann ist seit dem Bau 1962 für die Bahn verantwortlich, die an 365 Tagen im Jahr fährt (bei Bedarf). Fritz Kammermann kassiert das Fahrtgeld und öffnet die Tür der kleinen blauen Gondel. Zwei kleine Bänke, Kissen mit handgenähten braunen Überzügen, ein Raum, in dem kein Erwachsener stehen kann. «Fünf Kinder von hier oben fahren momentan mit der Bahn in die Schule», sagt Kammermann. Im Dokumentarfilm erzählt eines der Kinder, dass ein Mann bei Nebel die Tür der Gondel zu früh geöffnet habe und ausgestiegen sei: «Da hat es schön gekracht – und der zweite ist dann nicht mehr ausgestiegen.» Kammermann geht in den kleinen Kontrollraum, hebelt und schickt die Gondel auf den Weg. Die Aussicht auf die Baumwipfel und den Goldbach ist grandios. Und ja, der Name sagts: Im Goldbach wird tatsächlich Gold gewaschen. Gut 200 Meter tief ist der Goldbachgraben, die siebenminütige Fahrt vergeht im Nu. Von der Talstation Schwändi kann man nach Belieben den Bus nehmen oder in rund 50 Minuten zurück nach Romoos spazieren. Während der ganzen Wanderung ist die Sicht auf die unzähligen Eggen und Gräben der Region imposant und der Ausblick aus der Seilbahn zeigt noch einmal eindrücklich auf, warum die Gemeinde Romoos im Scherz auch das «Centovalli des Kantons Luzern» genannt wird.

Gut zu wissen Hin-/Rückreise: Mit der Bahn nach Wolhusen, weiter mit dem Bus bis Endhaltestelle «Romoos, Post». Rückreise auf derselben Strecke oder mit dem Bus ab «Romoos, Schwändi Seilbahn». Wanderung: Romoos–Holzwegen–Mättebergegg–Stächelegg 2 Std. 40 Min., Stächelegg– Ober Länggrat (Bergstation Seilbahn) 50 Min., Schwändi (Talstation Seilbahn)–Romoos 50 Min., insgesamt 4 Std. 20 Min. Variante: Stächelegg–Napf–Stächelegg 50 Min., Ober Länggrat–Goldbach–Schwändi 1 Std. (statt Seilbahn). Seilbahn: 365 Tage im Jahr nach Bedarf. Reservation (für Gruppen ab 5 Personen obligatorisch), Fritz Kammermann, Tel. +41 (0)41 480 24 77, Erwachsene CHF 6.–, Kinder (bis 15 Jahre) CHF 4.– (einfach).

Bildlegende

Gastfreundschaft pur: Fritz Kammermann lädt in die Gondel (oben), das denkmalgeschützte Hotel Kreuz zum Verweilen.

Einkehr / Übernachten: Hotel Kreuz, Romoos, Tel. + 41 (0)41 480 13 51, www.kreuz-romoos.ch, Holzwäge-Beizli, Holzwegen, Tel. +41 (0)41 480 31 55, www.holzwaege-beizli.ch, Hotel Napf, Tel. +41 (0)34 495 54 08, www.hotelnapf.ch Tipps: Film: «Die Kinder vom Napf», Alice Schmid. Buch: «De Änzilochmiggu ond s’Rüeblispitzmargritli», Xaver Vogel. Mehr Infos: Unesco Biosphäre Entlebuch, Tel. +41 (0)41 485 88 50, www.biosphaere.ch, www.romoos.ch Wanderkarten und Höhenprofile unter

» www.bls.ch/streifzug 15


THEMA

Thema

175 Jahre Schifffahrt Brienzersee

Text: Peter Bader Fotos: BLS, zvg

Das Abenteuer begann mit 44 Pferden und 150 Männern. Am Anfang stand ein spektakulärer Transport. Nachdem die Angst vor Funkenwürfen aus qualmenden Schornsteinen überwunden war, begann eine Erfolgsgeschichte mit allen Höhen und Tiefen, die dazu gehören: Die Schifffahrt auf dem Brienzersee wird dieses Jahr 175 Jahre alt.

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Es war eine Herkulesaufgabe. Steigungen, enge Strassen oder Brücken mit ungewisser Traglast mussten überwunden werden. Am «Gümmenen-Stutz» kamen gar 150 Männer und 44 Pferde zum Einsatz, die das Fuhrwerk den Berg hochzogen. Die ungewöhnliche Fracht: ein komplettes Dampfschiff. Der Auftraggeber: David Gottlieb Matti aus Kienholz. Der hatte mit Interesse beobachtet, wie die Gebrüder Knechtenhofer im Sommer 1835 das 16-PS-Dampfschiff «Bellevue» auf dem Thunersee in Betrieb genommen hatten, um ihren anspruchsvollen Hotelgästen eine Attraktion zu bieten. Das, so Mattis Plan, sollte auf dem Brienzersee auch möglich sein. Von seiner Idee waren allerdings längst nicht alle begeistert: Bei der Berner Regierung ging ein Schreiben von 132 besorgten Bewohnerinnen und Bewohnern des

«Bödelis» zwischen Thuner- und Brienzersee ein, die sich gegen die Einführung der bedrohlichen Dampfschifffahrt wehrten. Auch manche Brienzerinnen und Brienzer fürchteten, ihr Dorf könnte durch einen Funkenwurf aus den qualmenden Schornsteinen in Brand gesetzt werden. Der Zeitgeist siegte Der Zeitgeist siegte. Und Matti, der als Weinhändler und Dragoneroffizier viel im Waadtland unterwegs war, wurde schliesslich auf dem Genfersee fündig. Für 30 000 Franken erwarb er dort das Privatschiff «Echo» und liess es unter abenteuerlichen Umständen via Payerne, Murten und Bern ins Berner Oberland transportieren. In Moudon musste dabei ein Torbogen abgebro-


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Die Geschichte in Bildern: Das Dampfschiff Lötschberg um 1953 (grosses Bild), dazu eine Innenaufnahme aus dem Dampfschiff «Brienz» um 1950 (oben). Darunter findet sich eine Rarität: Das wohl älteste Schiffsfoto der Schweiz, eine Daguerreotypie im Besitz des «Musée Gruérien» in Bulle, zeigt das Dampfschiff «Faulhorn» um 1847.

chen, in Payerne unter dem Stadttor das Pflaster aufgerissen und der Boden vertieft werden. Allein bis Bern dauerte der Transport acht Tage. Und die Kosten dürften sich auf rund 5000 Franken belaufen haben, was einem Fünftel (!) des Kaufpreises entsprach. Der 22 Meter lange und 6 Meter breite Raddampfer nahm unter dem neuen Namen «Giessbach» am 15. Mai 1839 seinen Betrieb auf. Der Grundstein zur Schifffahrt auf dem Brienzersee, die in diesem Jahr ihr 175-Jahre-Jubiläum feiert, war gelegt. Pionier Matti hingegen war kaum Glück beschieden. Ob er mit seinem Schiff jemals Geld verdiente, ist nicht überliefert. Denn es entbrannte schon bald ein heftiger Konkurrenzkampf. Die Gebrüder Knechtenhofer vom Thunersee gründeten zusammen mit weiteren Partnern am 10. November 1842 die Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Thuner- und Brienzersee (DGTB). Und machten damit von Anfang an klar, dass man sich nicht mit der Schifffahrt auf dem Thunersee begnügen wollte. Das Dampfschiff «Bellevue» verkehrte fortan unter dem Namen «Faulhorn» auf dem Brienzersee, das neu gebaute Dampfschiff «Niesen» kam auf dem Thunersee zum Einsatz. Matti erkannte bald, dass es auf dem Brienzersee für zwei Schiffe definitiv zu wenig Passagieraufkommen gab. So transferierte er sein Dampfschiff «Giessbach» kurzerhand auf den Thunersee und betrieb es während drei Jahren unter dem Namen «Schiff Matti». Der Erfolg

blieb aus. Und so verkaufte er sein Schiff 1845 an die DGTB und verschwand aus der Geschichte der Berner Oberländer Schifffahrt. Konkurrenz, fehlende Bahnverbindung Es war zum einen immer wieder neu aufkeimender Konkurrenzkampf, der die Entwicklung der Schifffahrt auf

Auch der «Dampfveteran» feiert Kurz nachdem die damalige Berner Alpenbahn-Gesellschaft «Bern–Lötschberg–Simplon» 1913 die Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee übernommen hatte, erlebte sie einen ihrer grössten Höhepunkte: Am 25. Juli 1914 lief das Dampfschiff «Lötschberg» vom Stapel und stach erstmals in See. Die Freude über den neuen Salondampfer war allerdings nur von kurzer Dauer. Neun Tage später brach der Erste Weltkrieg aus und das neue Schiff wurde für Jahre stillgelegt. Heute erstrahlt es in neuem Glanz: 2001 wurde der «Dampfveteran» nach denkmalpflegerischen Grundsätzen restauriert und feiert 2014 seinen 100. Geburtstag. 17


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Feiern Sie mit uns zwei unvergessliche Tage in den Seegemeinden und auf den Schiffen. www.bls.ch/175


THEMA

Das Dampfschiff «Interlaken» mit einem Hecksteuerhaus um 1900 (oben). Unten ist das Modell des Dampfschiffs «Giessbach» zu sehen, mit dem Pionier Matti am 15. Mai 1839 zum ersten Mal in See stach (Modell E. Liechti, Wimmis).

beiden Seen vorantrieb. Conrad von Rappard etwa, damaliger Besitzer des aufstrebenden Giessbach-Hotels am Brienzersee, liess 1856 für den Transport der Hotelgäste eigens ein kleines Schraubenboot bauen. Zwei Jahre später übernahm die DGTB das Hotel und damit auch den Gästetransport. Um 1870 wurde die DGTB wieder durch eine Gruppe umtriebiger Interlakner Hoteliers aus einer gewissen Lethargie gerissen. Letzteren war das Schiffsangebot auf den beiden Seen zu wenig exklusiv und so hatten sie die «Oberländische Dampfschifffahrtsgesellschaft» gegründet. Nach zähen Verhandlungen fusionierte man zur «Vereinigten Dampfschifffahrtsgesellschaft für den Thuner- und Brienzersee» (VDGTB), gleichzeitig gab man für beide Seen den Bau je eines neuen Schiffs in Auftrag. Wichtig für die Entwicklung der Fahrgastzahlen auf dem Brienzersee, sagt Hans Meiner, Chef der BLSSchifffahrt Berner Oberland, sei aber auch der Umstand gewesen, dass es bis 1916 keine durchgehende Bahnverbindung entlang des Sees bis Interlaken gegeben habe: «Der Transitverkehr von Personen und Gütern war ein wichtiges Standbein.» Der Bau der Brünigbahn und der Bödelibahn habe weitere Touristen an die Seen gebracht. Meiner: «Mit der Fertigstellung einer durchgehenden Bahnverbindung 1916 erlitt die Brienzerseeschifffahrt dann beinahe den Todesstoss. So transportierte man in der Folge im Vergleich zu 1913 rund sieben Mal weniger Fahrgäste. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Schifffahrt

Das doppelte Jubiläum Die Schiffe auf dem Brienzersee fahren dieses Jahr bis zum 19. Oktober täglich. Gleichzeitig gibt es ein reichhaltiges Festprogramm zu den Jubiläen «175 Jahre Schifffahrt Brienzersee» und «100 Jahre Dampfschiff ‹Lötschberg›». Die Festivitäten im Überblick: Bis 1. August und vom 10. August bis 20. Oktober Grosse Sonderausstellung beim Grandhotel Giessbach Sonderausstellung zu den beiden Jubiläen, täglich jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Samstag, 5. Juli, und Sonntag, 6. Juli Grosses Brienzerseefest Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres: Die Gemeinden feiern an acht Festorten mit. Jeden Samstag vom 5. Juli bis 13. September Kulinarische Abendrundfahrten mit dem Dampfschiff «Lötschberg», inklusive musikalischer Unterhaltung. Freitag, 25. Juli 100. Geburtstag des Dampfschiffs «Lötschberg» Tageskarten auf dem Brienzersee zum Spezialpreis (Einheitsklasse: Erwachsene CHF 17.50 mit Halbtax und Kinder CHF 12.50). Geburtstags-Galafahrt am Abend mit dem Dampfschiff «Lötschberg» Mehr Infos und Reservation: Tel. +41 (0)58 327 48 11 oder www.bls.ch/175 19


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mit Ausnahme des Lokalverkehrs nach Iseltwald zum reinen Saisongeschäft.» Schwierige Gegenwart Und somit war der Erfolg der Schiffe dem Verlauf der Konjunktur und der Zeitgeschichte unterworfen. Die beiden Weltkriege hatten auch für die Schifffahrt katastrophale Folgen. Während und auch noch nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde gar erwogen, auf die Brienzersee-Schiffe ganz zu verzichten. Die Berner AlpenbahnGesellschaft «Bern–Lötschberg–Simplon» (die heutige BLS), welche den Schiffsbetrieb 1913 bei der Fusion mit der «Thunerseebahn» übernommen hatte, hielt aber auch in schwierigen Zeiten daran fest (siehe dazu auch das Interview). So ist die Schifffahrt auf dem Brienzersee bis heute eine wichtige Grösse im Tourismusangebot des Berner Oberlands geblieben. Die Zeiten sind allerdings nicht einfacher geworden. «Die Schifffahrt im Berner Oberland liegt uns nach wie vor sehr am Herzen», sagte BLS-Verwaltungsratspräsident Rudolf Stämpfli anlässlich der letzten Bilanzmedienkonferenz im April. Trotzdem müsse das Unternehmen wirtschaftlich denken, der finanzielle Druck im Bahnumfeld sei zu gross, um eine unrentable Sparte auf Dauer mitzuziehen. Deshalb ersucht die BLS um Unterstützung des Kantons Bern. Konkret geht es um einen

«Der BLS hoch anzurechnen» ÖV-Experte Jürg Meister über die Bedeutung der BLS für die Schifffahrt auf dem Brienzersee. Herr Meister, Sie sind dissertierter Volkswirtschafter und ausgewiesener Kenner der Schweizer öV-Szene. Warum ist Ihre Leidenschaft für die Schifffahrt besonders gross? Ich habe meine ersten Lebensjahre am Thunersee verbracht. Dort ging man am Sonntag traditionellerweise auf Besuch zu Freunden. Da meine Eltern aus der Ostschweiz zugezogen waren, kannten sie noch nicht viele Leute. Also gingen wir stattdessen oft am See spazieren. So fing das an. Weil es damals noch kaum Bücher über Schiffe gab, besorgte mir mein Vater eine Flottenliste der Brienzer- und Thunerseeschifffahrt mit technischen Daten. Zudem fing ich an, Postkarten von Schiffen zu sammeln. Sie haben als Co-Autor ein Buch über die Geschichte der Thuner- und Brienzerseeschifffahrt geschrieben. Welche Bedeutung hat dabei die BLS? Eine grosse. Die Geschichte der Schifffahrt auf den beiden Seen ist geprägt von einem steten wirtschaftlichen Auf und Ab. Es gab immer wie-

So kreuzt das Dampfschiff «Lötschberg» heute über den Brienzersee.

finanziellen Beitrag zum Neubau der Thuner Werfthalle über 13,5 Millionen Franken und zur Erneuerung des Motorschiffs Bubenberg für 4 Millionen. Für die BLS und den Tourismus im Berner Oberland ist das ein wegweisender Entscheid: Sollte eine Beteiligung des Kantons ausbleiben, sehe er langfristig keine andere Möglichkeit als einen Verkauf der Schifffahrt, bemerkte BLS-CEO Bernard Guillelmon. Vor dem Hintergrund der langen Geschichte der Oberländer Schifffahrt darf man gleichwohl optimistisch sein: Die Schiffe werden auch diesen Sturm meistern.

der gute, florierende Zeiten, wie in den 50er-, 60er- oder 80er-Jahren. Aber auch viele defizitäre Jahre und Weltkriege, die den Schiffsbetrieb beinahe zum Erliegen brachten. Die BLS hat dabei immer an der Schifffahrt festgehalten. Das ist ihr hoch anzurechnen. Welche Bedeutung wird die Schifffahrt in Zukunft haben? Die Schifffahrt ist Teil eines nachhaltigen, ressourcenschonenden Tourismus und liegt deshalb im Trend. Das intensive Naturerlebnis auf einem Schiff wird die Menschen in unserer technisierten Welt immer faszinieren. Eine wichtige, unabdingbare Voraussetzung allerdings ist, dass der Fahrplan der Schiffe nahtlos auf jene von Zügen und Bussen abgestimmt ist. Das hat Hans Meiner, Chef der BLS-Schifffahrt Berner Oberland, richtig erkannt und umgesetzt.

«Die Geschichte der Schifffahrt auf dem Brienzer- und Thunersee», Erich Liechti, Jürg Meister, Josef Gwerder, Verlag Schlaefli & Maurer, ISBN 3-85884-016-5. 21


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FAHRGASTPORTRÄT

Fahrgastporträt

Ernst Ryser

Aufgezeichnet von: Peter Bader Foto: Manu Friederich

«Als mich das BLS-Schiff zur Arbeit brachte.» «Wenn an Wochenenden mittags das Dampfschiff Lötschberg anlegt, geht es richtig los. Dann müssen wir mit der Giessbach-Standseilbahn bis zu vier Mal fahren, um alle Fahrgäste hoch zum Grandhotel zu bringen. In die Bahn passen immerhin 40 Leute rein. Und es muss schnell gehen. Denn das nächste Schiff legt in 40 Minuten an. Da darf man sich keine Verzögerungen leisten. Aber die Arbeit macht mir grosse Freude. Als ich 2008 als Mitarbeiter des Zeughauses in Thun pensioniert wurde, sagte mein Vorgesetzter zu mir: ‹Aschi, das ist ja ein richtiger Glücksfall, dass du bei der Giessbachbahn eine neue Aufgabe gefunden hast.› Er hatte Recht. Seiher arbeite ich zusammen mit drei Kollegen zu 50 Prozent bei der ältesten Standseilbahn Europas. Sie führt unten vom Brienzersee in einer fünfminütigen Fahrt rauf zum Grandhotel Giessbach. Als gelernter Eisenwarenverkäufer hatte ich in meinem ganzen Berufsleben viel mit Menschen zu tun. Heute ist das nicht anders. Es ist das, was mir am besten gefällt. Die Fahrgäste sind dankbar dafür, dass wir sie schon bei der Schiffländte mit einem Lächeln und einem lustigen Spruch in Empfang nehmen. Und sagen uns immer wieder, wie erstaunt sie seien, dass es eine solche Freundlichkeit heute noch gebe. Die Arbeit kann aber auch richtig anstrengend sein. Sie beginnt am Morgen mit eineinhalb Stunden Putzen: WCs, Treppen, Wege. Da ist das Hemd schon ordentlich durchgeschwitzt. Wenn ich abends nach Hause komme, bin ich manchmal ziemlich ‹auf den Felgen›. Ich selber fahre auch gerne mit dem Schiff. Aber vor allem meine Frau ist davon restlos begeistert. Sie mag die spezielle Atmosphäre auf dem See und auf den Schiffen. Kommen wir von einem Ausflug zurück nach Brienz, möchte sie am liebsten gleich noch eine Runde fahren.

Weil ich bei der Giessbachbahn an der Ländte die Anlege-Seile entgegennehme und die Stege auf die BLSSchiffe rüber schiebe, kenne ich natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich treffe sie an, wenn ich selber Fahrgast auf dem Thuner- und Brienzersee bin. Und kann dann auch schon mal kurz beim Kapitän vorbeischauen. Das gefällt mir. Meine eindrücklichste Erinnerung an die BLS-Schiffe reicht allerdings ins Jahr 1999 zurück. Im sogenannten ‹Lawinenwinter› gingen enorme Schneemassen am Ufer des Brienzersees nieder und blockierten die Küstenstrasse. Ich wohnte damals noch in Meiringen und musste für einen Teil meines Arbeitswegs das Schiff nehmen. An zehn Tagen war das Schiff ‹platschvoll›. Aber es hat uns sicher ans Ziel gebracht. Ich habe die Tickets von damals noch heute in meinem Portemonnaie. Sie sollen mich daran erinnern, dass Schiffe längst nicht nur Touristenattraktionen sind. Sie waren ursprünglich für den Transport wichtig – und sind es immer noch!»

Der Fahrgast Name: Ernst Ryser Alter: 67 Beruf: Mitarbeiter bei der Giessbachbahn Familie: Verheiratet, drei Töchter, zwei Enkel Abonnement: Saisonabonnement auf dem Thuner- und Brienzersee

Vorlieben: «Meine Frau und ich sind gerne drinnen. Raus auf Deck gehen wir erst, wenn es im Sommer richtig heiss ist.» Lieblingsstrecke: «Eine Kreuzfahrt können wir uns nicht vorstellen. Auf dem Thuner- und Brienzersee sind wir restlos glücklich.» 23


BLICKPUNKT

Blickpunkt

Reisezentrum Schwarzenburg

Text: Mike Sommer Fotos: Manu Friederich, zvg

Heute im Einsatz: (v. l.) Markus Reust, Jürg Iff und Fabian Weber.

Gut verankert am Eingangstor zum Naturpark Gantrisch. Schwarzenburg ist das kleine Zentrum zwischen den grossen Zentren und Ausgangspunkt für kleine Ausflüge und grosse Reisen. Dabei führt fast kein Weg am BLS-Reisezentrum vorbei. Die Szene könnte aus der TV-Werbung stammen. Die Kundin, die sich am Schalter gerade hat beraten lassen, bedankt sich mit überschwänglichen Worten: «Sie sind ein Schatz, Sie haben mir soeben den Tag gerettet.» Und während sie ihr Gegenüber mit weiteren freundlichen Worten überschüttet, flüstert Markus Reust etwas verlegen: «Wir haben die Dame im Fall nicht organisiert.» Später wird der Leiter des BLS-Reisezentrums Schwarzenburg einräumen, dass sich durchaus auch mal Leute am Schalter beklagen oder Dampf ablassen. «Aber im Allgemeinen erhalten wir sehr gute Echos. Manchmal sogar Kuchen oder eine andere Aufmerksamkeit. Das ist eben der Vorteil eines kleinen Ortes: Man kennt sich und man hat mehr Zeit für einander.»

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Regionale Drehscheibe Schwarzenburg Rund 6900 Personen wohnen in der aus mehreren Dörfern bestehenden Gemeinde Schwarzenburg, hoch über den schroffen Gräben von Sense und Schwarzwasser. Das Dorf Schwarzenburg selber ist ein ländliches Zentrum im Schnittpunkt der grossen Zentren Bern, Thun und Frei-

burg. «Schwarzenburg hat alles, was man braucht», meint Markus Reust, «Geschäfte zum Einkaufen, viel Natur gleich vor der Haustüre und gute Verbindungen in die Stadt.» 34 Minuten dauert die Zugfahrt nach Bern, und auf der Linie S6 kommt bereits bei jeder dritten Verbindung ein moderner Doppelstocktriebzug MUTZ zum Einsatz. Zugpendler gehören denn auch zu den häufigsten Kunden im BLS-Reisezentrum. Dann folgen die Ausflügler, Wanderer, Langläufer, Skischuhläufer und Biker, die das «sanfte» Tourismusangebot im Sommer wie im Winter schätzen. Vom Bahnhof Schwarzenburg gelangen sie mit dem Bus direkt in die schönsten Ecken des Naturparks Gantrisch. Markus Reust und sein Team verkaufen aber nicht nur Fahrscheine und Abonnemente. Wie jedes BLS-Reisezentrum bieten sie den kompletten Service eines Reisebüros an. Gebucht werden hier nebst den beliebten Städte-Kurztrips auch mal «Luxusferien in Fernost oder eine längere Reise mit dem Camper durch die USA», erzählt Markus Reust. Also alle Traumdestinationen von Einhei-


mischen, die das Fernweh gepackt hat. «Unsere Kunden schätzen vor allem, dass wir uns für sie Zeit nehmen und auch mal etwas länger recherchieren, um ein Angebot zu finden, dass wirklich passt.» Auch bei der Reiseberatung gilt: Hier auf dem Land ist der Kunde viel mehr als nur eine Nummer. Seit 31 Jahren für die Kunden da Markus Reust stammt ursprünglich aus Fahrni bei Steffisburg und ist 1983 als BLS-Mitarbeiter «eher zufällig» nach Schwarzenburg gelangt. Seit 2003 leitet er das hiesige BLS-Reisezentrum. Als gelernter Betriebsdisponent gehört er noch zu den «Bahn-Allroundern», seine Leidenschaft gehörte aber schon immer dem Verkauf und dem direkten Kundenkontakt. Längst ist der aktive Kegler Reust Teil der Dorfgemeinschaft und bestens verankert in seiner neuen Heimat.

Das BLS-Reisezentrum Schwarzenburg in Kürze Team: Markus Reust (Leiter), Jürg Iff, Fabian Weber. Kontakt: BLS AG, Reisezentrum Schwarzenburg, Bahnhofstrasse 1, CH-3150 Schwarzenburg, Tel. +41 (0)58 327 22 18, schwarzenburg@bls.ch Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 6.30 bis 18.20 Uhr; Samstag: 6.40 bis 11.30 Uhr und 12.40 bis 16 Uhr; Sonntag: 7.40 bis 11.30 Uhr und 12.40 bis 17.00 Uhr

» www.bls.ch/reisezentren

Ausflugstipp von Markus Reust

Auf den Spuren einer Katastrophe Gantrisch Panoramawegs zu folgen. Die Route bietet spektakuläre Aussichten und führt von der Süftenenkreuzung in gut anderthalb Stunden via Schüpfenfluh und Selibühl zum Gurnigel Berghaus oder zur benachbarten Stierenhütte. Von hier bringt der Bus die Wanderer zurück zum Bahnhof Schwarzenburg.

Der Naturpark Gantrisch bietet eine Vielzahl landschaftlicher und kultureller Highlights, die sich in Halbtages- oder Tagesausflügen leicht erkunden lassen. Interessant und spektakulär ist die etwa 90 Minuten dauernde Wanderung durch den Wald am Gägger – oder was von ihm übrig geblieben ist. Hier, auf rund 1600 m ü. M., verursachte der Jahrhundertsturm Lothar am 26. Dezember 1999 massive Schäden. Zwölf Hektaren des umgeworfenen Waldes wurden als Reservat ausgeschieden. Hier können Besucher aus nächster Nähe mitverfolgen, wie sich zwischen dem liegengebliebenen Totholz das Leben den Weg bahnt und wie ohne Dazutun des Menschen ein neuer Wald entsteht. Das Spezielle am Rundweg: Er führt teilweise über einen erhöhten Holzsteg («Gäggersteg»), von dem aus man ungewohnte Einblicke in die Wildnis geniesst. Markus Reust empfiehlt, den Rundweg am Gägger zu einem Ganztagesausflug zu erweitern. Für die Anreise bietet sich der «Natur- und Sportbus Gantrisch» an, der die Ausflügler im Sommer vom Bahnhof Schwarzenburg bis zum Ausgangspunkt an der Süftenenkreuzung bringt. Nach der Besichtigung des Waldreservats empfiehlt Markus Reust, gleich den Schildern des

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Schwarzenburg, weiter um 8.13 Uhr mit dem «Natur- und Sportbus Gantrisch» bis «Rüschegg Süfternen, Kreuzung» (verkehrt vom 28. Juni bis 19. Oktober an Samstagen, Sonntagen und allgemeinen Feiertagen). Rückfahrt ab «Rüschegg Süfternen, Kreuzung» um 15.12 Uhr oder ab «Gurnigel Berghaus» um 13.09 Uhr oder mit dem «Natur- und Sportbus Gantrisch» ab Stierenhütte (15.00 Uhr). Unterwegs: Wanderzeit für den Rundweg am Gägger ca. 90 Minuten, für den Gantrisch Panoramaweg bis Gurnigel Berghaus ca. 1 Std. 35 Min. Verpflegungsmöglichkeiten in der Berghütte Seelital und im Restaurant Schwarzenbühl in der Nähe des Rundwegs sowie im Berghaus Gurnigel. Mehr Infos: Naturpark Gantrisch, Tel. +41 (0)31 808 00 20, www.gantrisch.ch; www.gantrisch-panoramaweg.ch Wanderkarte und Höhenprofil unter » www.bls.ch/streifzug 25


* Preis mit Halbtax, 2. Klasse. Limitiert auf 200 Stück pro Tag. Kauf bis zwei Tage vor Reisetag möglich. Kein Umtausch, keine Erstattung.

Einen Tag lang freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff.

Jeden Tag nur 200 Stück: Sichern Sie sich Ihre BLS-Tageskarte für Ausflüge durch die halbe Schweiz. www.bls.ch/tageskarte


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Brienzersee (nur Sommerbetrieb) Fläche: 29,8 km2 Seespiegel: 564 m ü.M. Tiefster Punkt: 304 m ü.M. Länge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 km Anzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)

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Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M., höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Payerne Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg-Scheiteltunnel (14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: 37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg)

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Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 km Distanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 km Fahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min. Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.

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Reliefkarte: © 2011 swisstopo

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Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan

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Das erste Foto des Salondampfers «Lötschberg». Dieses Bild überreichte die Escher & Wyss Cie der BLS Lötschbergbahn anlässlich der Schiffsabnahme im Jahr 1914.


GASTROTIPP

Gastrotipp

Pfisters Goldener Krug Suberg

Text: Thorsten Kaletsch Fotos: Rob Lewis

Gut essen – zum Beispiel in Suberg. Das 600-Seelen-Dorf Suberg war zuletzt wegen des preisgekrönten Films von Regisseur Simon Baumann in den Schlagzeilen. Dabei gibt es durchaus andere Gründe für die Erwähnung des Orts: zum Beispiel das exzellente Restaurant Goldener Krug. Simon Baumann gehört inzwischen zu den bekanntesten Einwohnern Subergs. Mit seiner Dorfchronik «Zum Beispiel Suberg» ist dem Filmemacher ein eindrückliches Werk über den Strukturwandel und das verloren gegangene Zusammenleben der Menschen gelungen. Im Dokumentarfilm ist auch vom «Gourmetrestaurant» Goldener Krug die Rede, das von den Einheimischen gemieden werde. Nun – bei unserem Besuch sagt uns der ältere Herr, der seinen Enkel spazieren führt, das stimme so nicht mehr. Auch Suberger kehrten durchaus im «Krug» ein. Und Thomas Pfister, der den Betrieb 2011 übernommen hat, liefert dann gleich die Erklärung. Bei seinem Vorgänger möge dies so gewesen sein – die Aufnahmen zum Film seien vor dem Wechsel gemacht worden. «Ich selber habe mit den Leuten hier ein gutes Einvernehmen.» Aufgrund der Aussage im erfolgreichen Film habe er aber Inserate geschaltet, die darauf Bezug nahmen, sagt Pfister. «Und Simon Baumann hat mir persönlich zu diesem Schritt gratuliert.» Der Regisseur wohnt übrigens gleich gegenüber. Beeindruckende Laufbahn Thomas Pfisters Laufbahn liest sich wie das «Who is who» der Schweizer Spitzengastronomie. Der Burgdorfer absolvierte im Löwen in Heimiswil die Koch- und im

Hotel Bellevue Palace in Bern die Servicelehre. Anschliessend arbeitete er unter anderem bei Nik Gygax in Thörigen, in Petermanns Kunststuben in Küsnacht und an den Olympischen Spielen in Sydney und war Küchenchef im Vieux Manoir in Murten. Die Stationen seiner Karriere sind so illuster, dass er sie in seinem Betrieb in Suberg gleich auf die Speisekarte drucken liess. Keine Frage: Thomas Pfister beherrscht sein Handwerk. Das zeigen uns die Speisen, die wir bei unserem Besuch bestellt haben. Der Ruccola-Salat mit Prosciutto (CHF 14.50) und die Tomaten mit Mozzarella (CHF 12.50) sind schon optisch Highlights. Zum Original Wienerschnitzel (CHF 44.–) reicht Pfister zusätzlich zu den gewünschten Pommes-Frites einen frisch gemachten Kartoffelsalat, «weil das in Wien so gegessen wird». Das Cordon-Bleu vom Kalb mit Gorgonzola (CHF 42.–) ist imposant und schmackhaft und das grosse Rindstatar (CHF 36.–) gut gewürzt. Es kann mit Ei und Chili selber nach Belieben aufgepeppt werden. Als Beilage (im Preis inbegriffen) sind die goldbraun gebratenen «ChefKartoffeln» sehr zu empfehlen. Ein Gedicht ist dann das Eiskaffee mit Ocoa-Kaffee von Dieter Meier (CHF 12.50), von dem ein Begleiter zu Recht sagt, Pfister habe diesen Klassiker neu erfunden.

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Wir schicken Sie ins Wallis. Der Autoverlad Lötschberg bringt Sie zügig und bequem ins sonnige Wallis. Die Fahrt von Kandersteg nach Goppenstein dauert nur 15 Minuten. Eine Viertelstunde, in der Sie sich zurücklehnen und eine Pause gönnen. Die Autozüge verkehren im Halbstundentakt durch den Lötschbergtunnel, in Spitzenzeiten sogar noch häufiger. Dem Wallis ganz nah – mit dem Autoverlad Lötschberg. www.bls.ch/autoverlad


GASTROTIPP

Spannende Gratwanderung Die Küche im Goldenen Krug pendelt gemäss dem Wirt zwischen «währschaft» und «Highend-Gastronomie». Ein Spagat, der ihm auf beeindruckende Weise gelingt. So bietet er auch Tagesmenüs für durchschnittlich CHF 18.50 an oder preisgünstige Hauptgänge wie saure Kalbsleberli mit Kräutern (CHF 28.–), geschmorte Wollschwein-Haxen (CHF 34.–), Egli aus dem Murtensee (CHF 34.–) oder ein Schweins-Cordon-Bleu (CHF 29.–). Für unter 30-Jährige stellt er sogar ein Drei-Gang-Menü für CHF 29.50 zusammen. Gourmets schätzen das Lokal wegen der mehrgängigen Menüs mit Hummer oder mit Essig-Begleitung oder wegen des Business-Lunchs für CHF 58.–. Die Weinauswahl ist gut assortiert und wird von Pfister auf der Karte in die Kategorien Perlend, Erfrischend, Lieblich, Trocken, Harmonisch (weiss) sowie Klassisch, Traditionell, Speziell, Leicht, Impulsiv, Wuchtig (rot) und Süss eingeteilt. Nach einem Augenschein im repräsentativen Weinkeller freuen wir uns besonders über die hervorragende Auswahl an Spitzenweinen aus der Schweiz. Auch eine Tee- und eine Kaffeekarte gibt es im Goldenen Krug, dazu eine schöne Whiskey-Auswahl und einen Humidor mit gut gelagerten Zigarren (darunter auch die Marke «La Fuente» des Berners Iwan Hauck). Geraucht werden kann entweder in der Lounge von Eva’s Krug Bar, die sich im gleichen Gebäude befindet, oder im Naturgarten, wo ein 120-jähriger Kastanienbaum Schatten spendet und Sonnenschirme tabu sind. Fast eine One-Man-Show Thomas Pfisters Talent ist den einschlägigen Gastroführern nicht verborgen geblieben. Im «Gault-Millau» wurde der 38-Jährige auf Anhieb mit 14 Punkten bedacht. Auch im «Guide Michelin» wird der Betrieb aufgeführt und soll gemäss Insiderinfos sogar für den «Bib Gourmand» vorgesehen sein. «Ein Michelin-Stern in fünf oder zehn Jahren», so Thomas Pfister, «wäre für unseren kleinen Betrieb das absolute Nonplusultra.» Wichtig sei es ihm, kleine Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Pfister, der in der Küche selber den Kochlöffel schwingt und neben einem Kochlehrling und zwei Service-Angestellten das Team bewusst klein hält, lebt für seinen Beruf. Wenn er damit einen positiven Beitrag zur Bekanntheit des Dorfs Suberg leistet, das zur Gemeinde Grossaffoltern gehört, ist es ihm noch so recht.

Heimeliges Ambiente drinnen, ein lauschiger Garten draussen und dazu eine exquisite Küche (hier Rindstatar und Eiskaffee): Das bietet der Goldene Krug in Suberg. Wirt Thomas Pfister hat aber höchst selten Zeit für solche Entspannungsmomente im eigenen Garten.

Gut zu wissen Lokal: Pfisters Goldener Krug, Bernstrasse 61, CH-3262 Suberg. Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach / ab Suberg-Grossaffoltern. Das Lokal liegt knapp 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Wirt: Thomas Pfister. Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 14 Uhr und 17 bis 23.30 Uhr. Freitag und Samstag 10 bis 14 Uhr und 17 bis 0.30 Uhr. Reservationen: Tel. +41 (0)32 389 13 30, www.goldener-krug.ch Spezielles: Malerischer Naturgarten mit Tischen, Rutschbahn und Teich. Öffnungszeiten Eva’s Krug Bar (im gleichen Gebäude): Montag bis Freitag 18 Uhr bis spät. Streifzug-Angebot: Bei Abgabe dieses Bons gibt es vor einer Hauptmahlzeit oder einem Menü einen Gratis-Hausapéro. 33


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SCHWER

SUCHBILD MIT 10 FEHLERN

LESERBRIEFE Praktische Wandertipps Ich schätze den Streifzug sehr! Er ist attraktiv gestaltet, vielseitig und nicht mit Inseraten überladen. Gut finde ich auch, dass immer wieder Angestellte zu Wort kommen. Ganz besonders schätze ich die praktischen «Wandertipps» mit Karte und Höhenprofil. Christian Aeberhard, Uebeschi

Immer eine Freude Ich möchte Ihnen herzlich danken für den «Streifzug», den wir schon lange abonniert haben. Wir freuen uns immer darüber! Lisabeth Roth, Bern

Dem «Streifzug» sei Dank Nach der Lektüre des «Streifzug» gingen wir spontan zum Bahnhof. Die gute Verbindung Kreuzlingen–Weinfelden–Thun brachte uns in ca. 3 Stunden zur Schiffländte in Thun. Ein gutes Mittagessen rundete die Seefahrt ab. Die Reise konnten wir trotz Rollator und Gehbehinderung gut absolvieren. M.+J. Koch, Kreuzlingen «Das Gürbetal als ‹Sommertal›», wie es Leser und Fotograf

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Martin Schürch aus Kaufdorf treffend sagt.


RÄTSEL

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49

BUCH-TIPPS Dampfschiff «LÖTSCHBERG» – das Flaggschiff Turbulent ist die Geschichte des DS «Lötschberg»: Die Preisverhandlungen bei der Bestellung waren hart, die erste Betriebszeit kurz: Nach der Betriebsbewilligung am 25. Juli 1914 gabs vor dem Ersten Weltkrieg nur neun Einsatztage. Heute steht das Flaggschiff der Brienzerseeflotte im Sommer täglich auf den frequenzstärksten Kursen im Einsatz. «Dampfschiff LÖTSCHBERG», Florian Inäbnit, 2014, 112 Seiten, zahlreiche Bilder, kartoniert CHF 25.–, Prellbock-Verlag; erhältlich beim Verlag und auf den BLS-Schiffen. Siehe auch S. 16.

Schreiben Sie uns! Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.

Rund um Bern Zwischen den Gipfeln der Voralpen und Alpen und dem Jura-Rücken breitet sich ein schönes Wandergebiet aus. Auf 50 ausgewählten Touren vom leichten Spaziergang bis zur anspruchsvollen Wanderung werden bekannte Kulissen bestaunt und viele geheime Winkel entdeckt. «Rund um Bern», Daniel Anker. 2013, 176 Seiten, 94 Farbfotos, je 50 Höhenprofile und Kärtchen, kartoniert, CHF 20.90, Bergverlag Rother.

Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern streifzug@bls.ch

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Schiffsreisen: Erholung und Entspannung.

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Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt? Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal die Schifffahrt auf dem Brienzersee. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword BLS und dem Lösungsquadrat (z. B. BLS D1) an die Nummer 9889 (70 Rp. / SMS). Oder eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2014. 3 × 1 Moskitonetz (1 × 2 × 2 m) 3 × 1 Tageskarte von Transa im Wert 1. Klasse für das von CHF 95.–. BLS-Streckennetz

Zu gewinnen

sind zehn attraktive Preise:

(Bahn, Bus und Schiff) im Wert von je CHF 100.–.

1 × 1 Führerstandsfahrt für 2 Personen auf einer beliebigen Strecke (innerhalb BLS-Streckennetz, Dauer ca. 90 Min.) im Wert von CHF 830.–.

3 × 1 batteriebetriebene Campinglaterne von Transa im Wert von CHF 59.–.

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld E7 versteckt.

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Über die Hängebrücke ins Alp-Glück. Vorbei am ehemaligen Kurhotel Weissenburgbad, über Leitern und Hängebrücken hoch zur Alp Morgeten und später die prähistorischen Höhlen beim Schnurenloch erkunden: eine so vergnügliche wie unterhaltsame Wanderung im Simmental. «Um neun reitet Johann Feuz auf dem Seil», lautete die Ankündigung im Weissenburgbad. Die Gäste des 1857 eröffneten Kurhotels erwartete ein Spektakel: Johann Feuz sauste wagemutig mit einer Astgabel über ein dünnes Hanfseil, das in rund 100 Metern Höhe über die Schlucht gespannt war. Seit Oktober 2013 befindet sich an der Stelle, an der der Morgete- in den Buuschebach fliesst, eine imposante Hängebrücke. Grund genug für eine Wanderung von Weissenburg nach Oberwil im Simmental mit Abstecher auf die Alp Morgeten. Gestartet sind wir am Bahnhof Weissenburg und dann gemütlich bis zum Weissenburgbad geschlendert. Hier wurde von 1935 bis 1985 das berühmte Mineralwasser und später auch Citro «Weissenburger» abgefüllt. Ein kleiner Pavillon und weisse Mauern machen auf das einstige Kurhotel auf-

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merksam, ein kleines Becken am Wegrand, das bereits 1604 gefasst worden war, führt immer noch «Kurwasser aus der einzigen Calciumtherme der Schweiz». Auch am Brunnen am Bahnhof kann das Wasser gekostet werden. Erfrischt gehts weiter und immer tiefer in die Schlucht hinein. Der Bach schlängelt sich malerisch durchs Tal, kleine Kiesbänke schmiegen sich ans Ufer. Eine kurze metallene Brücke führt über den zufliessenden Morgetebach. Mein Begleiter witzelt: «Ich hab mir die Hängebrücke aber länger vorgestellt». Doch erst dann kommt sie in Sicht: Weit oben überspannt sie die hier sehr steile Schlucht. 111 Meter lang, 111 Meter hoch Über mehrere Leitern und einen gesicherten Weg gelangen wir zum grossen Bruder der kleinen Hängebrücke: Sie ist 111 Meter lang und führt in 111 Metern Höhe über den


Abgrund. Die Brücke schwankt beim Überschreiten leicht, sieht aber sehr solide aus und ist mit einem vertrauenserweckenden Geländer versehen. Wer ganz mutig ist, kann einen Blick durch den Gitterboden auf die Baumwipfel und den von hier aus klein wirkenden Bach wagen. Der breite Weg schlängelt sich immer höher, vorbei an kleinen Holzhäusern mit Zwergen und Hollywoodschaukeln im Garten. Erst liegt der 80 Meter hohe Wasserfall des Morgetebachs im Hintergrund, später stehen wir oben und schauen zu, wie das Wasser über die Kante stürzt. Wir passieren die verstreuten Häuser der Undrist Morgete. Zur Linken sehen wir eindrückliche Felsformationen: Das Gestein der Stockhornkette lag ursprünglich in der Gegend des Lago Maggiore im Tessin. Als der Afrikanische Kontinent gegen Europa drückte, riss ein Stück ab und wurde gegen Norden geschoben. Dabei wurden die Schichten gefaltet, gebrochen, überschoben und aufgestellt. So kommt es, dass man hier auf kleinem Gebiet Gestein aus ganz unterschiedlichen Epochen findet: Vom hinteren Weissenburgbad bis zum Gantrisch sind alle Schichtungen aus Dogger, Lias, Trias, Kreide und Jura vertreten. Wer Glück hat, findet fossile Muscheln, Maulwurfsgarnelen oder Korallenkalke. Keine Coca-Cola-Sonnenschirme Nach rund einer halben Stunde erreichen wir die Alp Morgeten. Die Bänke vor den Häusern aus noch hellem Holz und der grosse Hotpot aus Stein mit seinem grossen Ofenrohr machen neugierig. Hier kann man Pause machen, aber auch übernachten: Fünf Zimmer und ein Massenlager stehen zur Verfügung. In einer separaten Badewanne wird ein Molkebad angeboten. Anne Haueter begrüsst uns herzlich. «Wir wollen nur Ursprüngliches, nichts Verkitschtes», erklärt sie die Philosophie des Betriebs. Die Alp will nicht jedem Klischee entsprechen, sondern unverfälscht und ehrlich sein. Deshalb setzen die Haueters neben den eigenen Alp-Produkten auf Bio-Gemüse aus der Region. Bis hin zum Waschpulver versuchen sie überall, die Herkunft der Güter zu beachten. «Bei uns gibts bewusst keine Coca-Cola-Sonnenschirme.» Manchmal kämen sie schon etwas ins «Zangge», fügt Anne Haueter lachend an. «Aber das gehört halt dazu, wenn man alles mit dem Gewissen vereinbaren und dennoch wirtschaftlich sein will.» Wir freuen uns über die Gastfreundschaft und greifen herzhaft zu.

Alpleben pur: Sonnenpause vor dem Morgetebach-Wasserfall.

Von der Alp Morgeten aus können Touren über den Morgetepass ins Gantrischgebiet, aufs Stockhorn oder Richtung Schwarzsee unternommen werden. Wir steigen auf derselben Route ab, wie wir gekommen sind, biegen aber vor der Hängebrücke Richtung Oberwil ab. Denn es wartet ein weiterer Höhepunkt: Das Schnurenloch. Die drei prähistorischen Höhlen Schnuren-, Zwergli- und Mamilchloch sind beliebte Ziele von Schulreisen – bei Grabungen kamen Tierknochen und Scherben von Tongefässen zum Vorschein, die aus der Mittleren Bronzezeit (Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr.) stammen. Der älteste Fund sind aber drei Geräte aus Quarzit: Sie sollen rund 50 000 Jahre alt sein und sind im historischen Museum Bern ausgestellt. Die Höhlen können mit eigenen Taschenlampen erkundet werden, zum Bräteln steht Feuerholz bereit. In rund 40 Minuten erreichen wir über saftige Wiesen Oberwil und trinken an der Sonne noch einen «Suure Most», bevor wir mit dem Zug wieder die Heimfahrt antreten. Text: Mia Hofmann, Fotos: Tom Kobel

Gut zu wissen Hinreise: Mit der Bahn nach Weissenburg (Halt auf Verlangen). Rückreise: Ab Oberwil i. S. mit der Bahn. Wanderzeit: Bahnhof Weissenburg–Alp Morgeten (Mittliste Morgete) 3 Std. 15 Min., Alp Morgeten–Bahnhof Oberwil i. S., direkt 2 Std. 30 Min., mit Abstecher zum Schnurenloch 3 Std. 10 Min. Variante: Bahnhof Weissenburg–Hängebrücke–Schnurenloch–Bahnhof Oberwil i. S. 2 Std. 30 Min. (ideal mit Kindern). Tipps: Von der Alp Morgeten über den Morgetepass nach Gurnigel Berghaus (3 Std.) oder aufs Stockhorn (3 Std. 30 Min.). Einkehr: Alp Morgeten, Tel. Tal: +41 (0)33 783 18 76, Alp: +41 (0)33 783 18 49, www.morgeten.ch, offen von Ende Mai bis Ende September. Mehr Infos: Lenk Simmental Tourismus, Tel. +41 (0)33 736 35 35, www.lenk-simmental.ch

Wanderkarte und Höhenprofil unter

» www.bls.ch/streifzug 39


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OL mit Blick auf die Berge. Auf sanfte Art die Natur erkunden bei herrlicher Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau: Der Alpen-OL auf dem Niederhorn bietet Spiel, Spass und Bewegung für Kinder. Das Angebot ist vorbildlich: Hier wurde mit wenig Mitteln viel erreicht. Auf dem Niederhorn sagen sich Hase, Reh und Luchs nicht «Gute Nacht». Im Gegenteil: Seit hier auf über 1950 Metern ein Kinder-Orientierungslauf im Angebot figuriert, ist einiges los. Drei OL-Trails mit eben diesen Tiernamen und verschiedenen Schwierigkeitsstufen ermöglichen Familien einen kurzweiligen Ausflug, der mit viel Bewegung verknüpft werden kann. Kartenlesen und Laufen in der Natur strengt Kopf und Beine an, macht Spass, ist kurzweilig und eignet sich für die ganze Familie. Und auch der Sportsgeist wird beim kostenlosen Alpen-OL geweckt. Die Betreiber der ThunerseeBeatenberg-Niederhorn-Bahnen haben bewusst auf aufwändige Installationen verzichtet und beweisen so, dass auch mit wenig Mitteln viel möglich ist. Das schont die

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Thun oder Interlaken West, weiter mit dem Schiff oder dem Bus 21 bis Beatenbucht. Anschliessend mit der Standseilbahn nach Beatenberg und der Gruppenumlaufbahn aufs Niederhorn. Rückreise ab Mittelstation Vorsass mit der Gondelbahn. Angebot: Der OL ist gratis, bezahlt werden muss die Seilbahnfahrt. Frühaufsteher-Rabatt bis 8.44 Uhr: Beatenbucht–Niederhorn retour Erwachsene mit Halbtaxabo CHF 20.– statt 30.–, Junior- und Enkel-Karte gültig. Ohne diese bezahlen die Eltern nur für das 1. Kind; jedes weitere ist gratis. Tipp: Kombinieren Sie den Alpen-OL mit einer rasanten Talfahrt auf dem Trotti-Bike. Mehr Infos unter www.bls.ch/niederhorn. Einkehren: Berghaus Niederhorn oder Bergrestaurant Vorsass, Tel. +41 (0)33 841 11 10, www.niederhorn.ch

Umwelt und kommt bei den kleinen und grossen Besuchern gleichwohl gut an. Auch deshalb wurde das Angebot bereits mit dem SwissMountainAward prämiert. Doch zurück zur ehemaligen Sesselbahn-Bergstation auf dem Niederhorn, wo der Start ins OL-Abenteuer erfolgt. Dort finden sich die Karten mit speziellen Zeichen und Erklärungen. So, dass sie auch für Kinder gut verständlich sind. Dann gehts Richtung Seilbahnmittelstation Vorsass auf die Suche nach den orangen Posten, die es auf der Karte abzustempeln gilt. Entweder auf dem Hasentrail für Anfänger, dem Rehtrail (mittelschwer) oder dem Luchstrail für Fortgeschrittene – und dies alles bei toller Aussicht auf die Berner Alpen. Text: Erich Goetschi, Foto: zvg

Gesucht: Ausflugstipp für Familien Haben Sie einen Familientipp für einen Ausflug in der BLS-Region? Dann könnte in der nächsten «Streifzug»-Ausgabe an dieser Stelle bereits Ihre Idee stehen. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge (Text max. 2000 Zeichen, max. zwei Bilder mit bestmöglicher Auflösung) an: Per E-Mail: streifzug@bls.ch Per Post: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern. Wir freuen uns auf Ihre Idee. 41


Gleis

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Durchatmen – erleben – einkehren –

Wanderbus Emmental.

Der BLS-Bus bringt Sie rasch und bequem zum Ausgangspunkt Ihrer nächsten Wanderung: Lueg, Affoltern i.E., Eggiwil und Eriswil täglich, Lüderenalp, Mettlenalp (Napf) und Chuderhüsi jeweils sonntags von Mai bis Oktober. Mehr Infos finden Sie in unserer Broschüre «Wandertipps Emmental». Erhältlich in allen BLS-Reisezentren, unter Tel. +41 (0)58 327 60 30 oder www.bls.ch/bus

B E R G E

S E E N

Genuss pur Erlebnisse und Aussicht! Panoramarestaurant mit Sonntags-Brunch, Stockhorn-Zmorge, Tagesmenü und Abendanlässen NEU: Aussichts-Plattform mit atemberaubendem Tief- und Weitblick in der Stockhorn-Nordwand Zwei idyllische Bergseen zum Fischen und Relaxen Wandern und Spazieren in intakter Natur Bungy-Jumping, Delta- und Gleitschirmfliegen Stockhornbahn AG | 3762 Erlenbach i.S. | www.stockhorn.ch mit Livecam


Ein Besuch beim Hobby-Brauer. In Ausserberg an der Südrampe der Lötschberg-Bergstrecke befindet sich die Kleinstbrauerei Suonen-Bräu AG. Die Mittel sind gering, die Leidenschaft gross. Bierliebhaber und durstige Kehlen sind hier deshalb richtig. Aber nicht nur. Das Bier haben sie hier nicht neu erfunden. Doch speziell ist die Suonen-Bräu AG Ausserberg dann doch. Automatische Anlagen findet man im Familienbetrieb vergebens. Im kleinen Walliser Bergdorf, das an der Lötschberg-Südrampe liegt, geht alles manuell. Wenn immer also abgefüllt und etikettiert werden muss, ist BrauereiLeiter Alois Schmid auf helfende Hände angewiesen. Ob der ganzheitliche Prozess einen positiven Einfluss auf

Gut zu wissen Hin- und Rückreise: Mit der Bahn nach / ab Ausserberg. Angebot: Führung durch die Brauerei für Gruppen bis 25 Personen (Mindestalter 16 Jahre). Informiert wird über die Entstehung der Brauerei und die Bierproduktion, anschliessend gibt es eine Degustation. Daten 2014: Noch bis Ende November jeweils von Freitag bis Sonntag, nur auf Anfrage. Preise: CHF 100.– pro Führung. Dazu kommen zwischen CHF 15.– und CHF 40.– pro Person für die Degustation (abhängig ob mit Essen oder Apéro). Mehr Infos: Tel. +41 (0)78 803 10 15, www.suonen-brauerei.ch

den Geschmack hat? Es hat sich jedenfalls herumgesprochen, dass in Ausserberg Besonderes aus Hopfen und Malz gebraut wird. Weil die Brauerei lediglich als Hobby betrieben wird, ist die Auswahl des regionalen Gebräus klein, aber fein. Und die drei Spezialbiere Kräuter, Gold und Perle können Liebhaber schon mal verzücken. Doch nicht nur. Auch wer sich in die Geheimnisse des Brauens einweihen lassen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Gruppen können auf Voranmeldung an einer Führung durch den Betrieb teilnehmen. Besucherinnen und Besucher erfahren dabei die Geschichte der SuonenBrauerei. Nicht fehlen darf da natürlich die Degustation am Schluss. Mit einer Wanderung kombinieren Erreichbar ist die Suonen-Brauerei ganz leicht. Der RegioExpress Lötschberger der BLS fährt im Stundentakt ab Bern und Brig direkt zum Bahnhof Ausserberg, der rund 15 Minuten zu Fuss von der Brauerei entfernt liegt. Gut kombinieren lässt sich der Ausflug aber auch mit einer Wanderung auf dem Wanderklassiker «LötschbergerSüdrampe» oder entlang der spektakulären Suonen im Baltschieder- oder Bietschtal, die früher den Bewohnern an der Lötschberg-Südrampe das Überleben sicherten und noch heute genutzt werden. Womit auch schon geklärt wäre, woher die Brauerei ihren Namen hat. Text: Erich Goetschi, Foto: zvg

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FREIZEIT Aufregende Klänge der Alpenwelt.

Das Geräusch ist unverwechselbar: Wenn im Winter der Bügel des Skilifts über die Rollen eines Mastes gleitet, entsteht dieser Klang, der zu jedem Skitag gehört. Doch wie bringt man einen Skilift im Sommer zum Klingen? Der «AlpKlang-Skilift» ist bei der Bergstation der Gondelbahn Betelberg an der Lenk zu hören. Mehrmals täglich verwandelt sich der Skilift Leiterli in ein Klangobjekt. Das AlpKultur-Angebot am Betelberg wird damit um ein weiteres Spektakel reicher. Denn wer selber Alpenmusik zum Klingen bringen will, findet im nahe der Bergstation gelegenen «AlpKlangspiel» alle wichtigen Instrumente der Sennen: umgekehrte Milchkannen als Schlagzeug, alte Waschbretter und Schwingbesen als Ratschen, eine Glockenpyramide und echte Alphörner. www.lenk-simmental.ch

Einmal Meringue und zurück

Spannendes Bergwandern

Das Entlebuch geizt nicht mit besonderen landschaftlichen Reizen. Auch gastronomisch ist die Strecke von Entlebuch via Schüpfheim, Flühli, Salwideli, Kemmeriboden, Schangnau, Marbach und zurück gut bestückt. Dank E-Bikes wird die 69 Kilometer lange Strecke mit einer Fahrzeit von 5 bis 6 Stunden zum Vergnügen. Im ermässigten RailAway-Kombi sind die Reise mit dem öV, die E-Bike-Miete, die Velohelm-Ausleihe sowie ein Routenbeschrieb enthalten. www.bls.ch/ebike-entlebuch

Spannende Auenlandschaft Thun–Bern

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Das Infozentrum Eichholz in der Gemeinde Köniz lädt diese Saison zur Ausstellung «Auenlandschaft Thun–Bern». Sie thematisiert nebst dem Pflanzen- und Tierleben in Auenlandschaften auch die Entwicklung der Aare im Lauf der letzten Jahrhunderte. Fusswege und eine Aussichtsplattform geben den Besuchern Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt am und im Wasser. www.iz-eichholz.ch

Bergwandern hat eine entschleunigende Wirkung: Die neue Rundwanderroute in 13 Etappen ab Boltigen bietet pure Erholung und Einblicke in die Geheimnisse der Alpbewirtschaftung und in die Welt der Flora und Fauna. Jede Etappe ist einem Thema gewidmet und führt die Wanderer an prägnante Orte. Die Übernachtungen in einfachen Hütten oder Berggasthöfen beinhalten Halbpension und ein Lunchpaket für den nächsten Tag. www.alpnesstrail.ch


Familienfreundliche Therme

Lötschberger-Südrampe ausgezeichnet

In der Leukerbad-Therme gibt es eine neue Attraktion: Eröffnet wurde ein Thermalbadebecken für Kleinkinder bis drei Jahre. Der Badeplausch ist somit noch ein bisschen familienfreundlicher. www.leukerbad.ch

Vier-Gang-Wanderung

Anlässlich der Verleihung des Prix Rando 2014 durch die Schweizer Wanderwege wurde der Wanderklassiker «Lötschberger-Südrampe» am 10. Mai mit dem Prix Rando Sonderpreis ausgezeichnet. Damit wurden die Anstrengungen belohnt, den Weg vom Bahnhof Lalden über Naters nach Brig zu verlängern. www.bls.ch/suedrampe

Beatushöhlen: neues Museum Kulinarik auf höchstem Niveau ist diesen Spätsommer am Stockhorn zu erleben: Im Rahmen der überregionalen Gastronomie-Initiative «Genuss’14» (14.–22. August) wird der «AlpKultur Kulinarik-Trail» lanciert. Zur Wanderung vom Stockhorn zur Zwischenstation Chrindi gehört ein Vier-Gang-Menü aus regionalen Produkten in drei verschiedenen Bergrestaurants und Gasthäusern. www.stockhorn.ch

SCHIFF-TIPPS

Dem Sonnenuntergang entgegen Ein Abend auf dem Thunersee bringt unvergessliche Momente. Die Fahrt zum Geniessen von Interlaken nach Westen Richtung Sonnenuntergang dauert entspannende zwei Stunden. Das Schiff legt täglich bis 26. Oktober in Interlaken West um 18.10 Uhr ab. Die Fahrt endet in Thun um 20.20 Uhr. «OaSee» mit Grilladen und Salaten Das Lounge-Motorschiff «Stockhorn» ist wieder auf dem Thunersee unterwegs: Auf einer Abendfahrt können verschiedene Grilladen und Salate vom Buffet genossen werden. Jeweils Mittwoch und Donnerstag bis 18. September. Thun ab 19.10 Uhr, Thun an 21.15. Uhr (Rundfahrt via Beatenbucht).

Im vergangenen Jahr wurde das Museum der Beatushöhlen neu gestaltet. Moderne Präsentationstechniken zeigen nun die Geschichte der Höhle, die Geologie und die grössten Höhlensysteme der Erde. Ein Audio-Guide vermittelt das Wissen aus dem Berg in neun verschiedenen Abschnitten. Bis 26. Oktober täglich geöffnet von 11.30–17.30 Uhr. www.beatushoehlen.ch

Kinderparty auf der «Blüemlere» Wenn Kinder ihre Freunde zu einem Fest auf das Dampfschiff «Blümlisalp» einladen, dann wird in der bunt dekorierten Dampferkabine nach Herzenslust gespielt, gebastelt und gegessen. Jeweils Mittwoch und Freitag bis 19. Oktober auf dem Thunersee. Thun ab 12.40 Uhr, Interlaken West an 14.49 Uhr oder Interlaken West ab 15.10 Uhr, Thun an 17.20 Uhr. Urchiger Älplerbrunch Was gibt es Schöneres, als den Sonntagmorgen bei einem urchigen Älplerbrunch auf dem Brienzersee zu starten? Das Buffet ist reich gedeckt mit Produkten aus der Region. Jeweils an Sonn- und allgemeinen Feiertagen bis 31. August. Interlaken Ost ab 10.07 Uhr, Brienz an 11.20 Uhr.

Mehr Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff Tischreservation: Thunersee Tel. +41 (0)33 334 52 34, schiffcatering.thunersee@sv-group.ch Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79, info@gastro-lac.ch

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MITARBEITERPORTRÄT

Mitarbeiterporträt

Verena Kaufmann Ländterin 46 Text: This Rutishauser Foto: Anita Vozza


MITARBEITERPORTRÄT

«Ein Lächeln verstehen auch Chinesen.» Verena Kaufmann (55) ist Ländterin in Spiez, Interlaken West und Interlaken Ost. Sie verkauft Billette und sorgt für die Sicherheit der Fahrgäste an Land. Am meisten schätzt sie, dass bei ihrer Arbeit Kopf und Hände gefordert sind. «Am Morgen höre ich mir den Wetterbericht am Radio an. Anschliessend weiss ich, ob mir ein anstrengender Tag bevorsteht oder nicht. Da kann der Föhn ein noch so schönes Loch in die Wolken über Interlaken reissen: Die Gäste aus dem Unterland glauben an das, was sie im Radio sagen. Ist jedoch das Wetter sicher schön, kommen Gäste aus der ganzen Schweiz, ja aus der ganzen Welt an die Ländte und aufs Schiff. Da sind Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich. Englisch spreche ich ganz ordentlich und französisch verstehe ich ein bisschen. Meistens fragen die Reisenden nach dem Fahrplan oder nach den Anschlüssen zur Weiterreise. Da muss man nicht so viele Sprachen beherrschen: Ein Lächeln verstehen auch Chinesen. Seit vier Jahren arbeite ich an den Ländten in Spiez, Interlaken West und Interlaken Ost. Mal einen Tag hier, mal zwei Tage da. Daran musste ich mich gewöhnen: Vorher war Iseltwald während 20 Jahren ‹meine Ländte›. Auf diese Stelle habe ich mich im Winter 1990 gemeldet. Seither bin ich während der Saison vom Frühling bis in den Herbst rund acht Monate an den Ländten. Ich habe die Arbeit sehr gern. Oft bin ich draussen, brauche an der Kasse aber auch immer wieder den Kopf. Eine offizielle Ausbildung und einen anerkannten Berufsabschluss als Ländterin gibt es nicht. Ich habe das Kassenwesen langsam aber sicher gelernt. Ja, ich glaube, ich habe meinen Traumjob gefunden. Die Arbeit als Ländterin ist sehr abwechslungsreich. Am Morgen sorge ich dafür, dass die Ländte sauber, die Pro-

Die Mitarbeiterin Namen: Verena Kaufmann Alter: 55 Beruf: Ländterin Familie: Partner und zwei erwachsene Söhne Hobby: Wandern, Garten, Blumen säen und grossziehen «Ich arbeite seit 1991 gerne bei der BLS, weil sie ein familiärer Betrieb ist und ich ihre Zuverlässigkeit sehr schätze.»

spektständer aufgefüllt und die Kehrichtkübel leer sind. Dann nehme ich die Sicherungsketten von den Holztreppen. Das Schablonieren ist eine meiner speziellen Aufgaben: An den Anzeigetafeln muss ich die Kurse mit den passenden Stationen aushängen. Die blauen Schilder mit weisser Schrift kennen wohl alle. Wenn ich an der Kopfstation in Interlaken Ost Dienst habe, bringe ich ausserdem Prospekte und Gruppenreservationslisten auf die Schiffe. Ich bereite für den Kassier alles vor. Die Arbeit im Hintergrund liegt mir: Ich bin gern die gute Seele und muss nicht zuvorderst stehen. Aber auch mir passieren Fehler. Als ich einmal an der Tafel die Station Neuhaus für den Kurs des Dampfschiffs «Blümlisalp» ausgehängt hatte, musste ein Fahrgast anschliessend über die Beatenbucht reisen. Ich hatte vergessen, dass das grosse Dampfschiff in Neuhaus nicht anlegen kann. Der erboste Mann hat einen gepfefferten Brief geschrieben. Aber dieses Missgeschick passierte mir nur einmal. Ich freue mich sehr, wenn ich den Reisenden am Morgen an der Kasse nach vielen Fragen über Route und Fahrplan das passende Billett verkaufen kann und sie mir am Abend sagen, dass es ein wunderbarer Tag war. Überhaupt habe ich jeden Tag mit vielen strahlenden Menschen zu tun. Viele Leute erzählen mir immer wieder von ihren Erlebnissen aus der Kindheit: ‹Damals auf dem Schiff …›. Diese Faszination und die leuchtenden Augen sind geblieben über alle die Jahre. Ich kann mich selber auch gut an die Fahrten mit meinen Eltern über den Brienzersee erinnern. Fasziniert schaue ich auch heute noch jedes Mal zu, wie sich das nächste Schiff meiner Ländte nähert und punktgenau ankommt. Auf jeden Fall auf den Meter genau: Bei der Feinjustierung helfe ich mit. Das ist auch meine Aufgabe. Ich erkenne jedes Mannschaftsmitglied schon allein daran, wie es die Leinen wirft. Jeder hat seine ganz eigene Wurftechnik. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Saison noch jung ist oder bald zu Ende geht. Viel wichtiger ist es, dass sie mich anschauen. Dann kann ich die Leinen meistens fangen. Irgendeinmal möchte ich eine Flussreise unternehmen und mit dem Schiff langsam durch die Landschaft fahren. Sonst zieht es mich nicht aufs Wasser und auf Meerschiffe schon gar nicht. Im Gegenteil, ich bin froh, an der Ländte zu sein. Es braucht auch Leute, die an Land bleiben.»

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Mehr BLS.

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Lötschberger Travel Guide, Panoramakarten und Wanderkarte

Ausflugstipps Sommer und Winter

S-Bahn Bern Der Takt von Bern

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Autoverlad Lötschberg. Transport des automobiles au Lötschberg. Lötschberg car transportation. 15.12.2013–13.12.2014. Kandersteg–Goppenstein. Kandersteg–Iselle (I).

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Autoverlad Lötschberg Infos und Tipps

Schifffahrt Berner Oberland Jubiläumsbroschüre, Ausflugskarte, Fahrplan und Aktivitäten, Extrafahrten

Bus Wandertipps Emmental

Broschüren zum Herunterladen oder Bestellen Die Broschüren von der Bahn, vom Bus, von der BLS Schifffahrt Berner Oberland, vom Autoverlad oder vom Lötschberger stehen zum Herunterladen bereit. Gerne senden wir Ihnen die Broschüren auch kostenlos nach Hause. www.bls.ch/broschueren eNewsletter Die BLS hält Sie mit verschiedenen Newslettern immer auf dem Laufenden. Abonnieren Sie kostenlos die gewünschten Newsletter zur Bahn (Baustellen, Rollmaterial, Fahrplanangebot etc.), zur BLS Schifffahrt Berner Oberland, zum Autoverlad Kandersteg–Goppenstein und Kandersteg–Iselle (I) oder zur Lötschberger-Ausflugsregion. www.bls.ch/newsletter SMS-Alarm Wollen Sie informiert sein über kurzfristige Streckenunterbrüche und Störungen auf den Bahnlinien der BLS, über Wartezeiten und Strassenzustände beim Autoverlad Lötschberg oder über freie Plätze und Streikmeldungen beim Ferienverlad Kandersteg–Iselle (I)? Und das zugeschnitten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse? Dann melden Sie sich für den SMS-Alarm an: gratis und unkompliziert. Sie brauchen lediglich ein Handy und einen Internet-Zugang. www.bls.ch/sms Kundenmagazin Unser Kundenmagazin «Streifzug» können Sie im Gratisabo bestellen. Es erscheint viermal pro Jahr. www.bls.ch/streifzug Die BLS in den Social Media www.bls.ch/socialmedia

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Charterzüge

GoldenPass Line

ADRESSÄNDERUNGEN BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, streifzug@bls.ch KUNDENDIENST Besser unterwegs – Wie haben Sie die BLS erlebt? Ob Lob oder Tadel, wir sind für Sie da. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Wir freuen uns über Ihr Feedback und antworten Ihnen gerne. BLS AG, Kundendienst, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10 (Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr) Kontaktformular unter www.bls.ch/kundendienst IMPRESSUM BLS AG, Personenverkehr Marketing, Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, www.bls.ch/streifzug, streifzug@bls.ch Redaktion: textatelier.ch, Biel: Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi, Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer. Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli, Rob Lewis, Anita Vozza. Grafik/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation, Natalie Kauer, CH–3000 Bern 13. Koordination, Anzeigenakquisition und Druck: AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern, Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen), Lea Hari (Typo). Printed in Switzerland, 35 000 Ex. Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate März, Juni, August und November und ist kostenlos.


Eine Auswahl

Lötschberger-Memory Das unterhaltsame Spiel für zu Hause und unterwegs. CHF 19.–

Lötschberger-Rahmenpuzzle Rahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv «Einfach tolle Ausflüge». In Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–

Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshop Fehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten Sie Ihrem Outfit mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem E-Shop finden Sie attraktive Artikel im BLS-Look für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut.

BLS-Baseball Cap Cap aus 100 % Baumwoll-Twill, mit 6 Panels, hinten verstellbar mit Metallverschluss, 1-farbige Stickerei des Logos «BLS» auf dem Schild und hinten auf dem Klett. CHF 12.–

Der Versand ist nur in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie gegen Bezahlung mit Kreditkarte möglich. BLS-Schirm «Knirps» Open-close Klein beim Verstauen, gross im Gebrauch. CHF 19.–

BLS-Bastelbogen MUTZ Bastelbogen des brandneuen BLS-Doppelstockzugs MUTZ, bestehend aus 1 Deckblatt farbig, 2 Bastelbögen und 1 Anleitung. Format: 210 × 297 mm (A4). CHF 5.–

BLS-Umhängetasche Stylische Umhängetasche mit Vorfach, leicht gepolstertem Hauptfach und breitem Schultergurt, 37 × 10 × 29 cm, CHF 34.–

Lötschberger-Thermosflasche Doppelwandige Thermosflasche 600 ml aus Edelstahl, vakuumisoliert, mit Druckverschluss und praktischer Henkeltasse, Aufdruck «BLS» und «Lötschberger». CHF 25.– BLS-Tasse * Ob zu Hause oder im Büro: Diese grüne Tasse mit zwei blauen BLS-Logos sorgt für Farbe und Stimmung. Inhalt 3,2 dl. CHF 15.–

BLS-Sackmesser Victorinox Der unentbehrliche Helfer für unterwegs mit 14 Funktionen. CHF 28.50 BLS-Rahmenpuzzle MUTZ Rahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv des BLS-Doppelstockzugs MUTZ, in Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–

BLS-Portemonnaie Der trendy Begleiter für unterwegs in alle Himmelsrichtungen. CHF 7.90

Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren * Diese Artikel sind nur in den Reisezentren erhältlich. Angebots- und Preisänderungen vorbehalten. Auflösung von Seite 34 / 35

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1 FC Thun: jetzt die Saisonkarte kaufen

2 Wake’n’Jam

4. bis 6. Juli

Saison 2014 / 15 Am Wochenende des 19. und 20. Juli beginnt die neue Fussballsaison. Der FC Thun wird den Gegnern das Leben wieder schwer machen und den Fans tollen Fussball zeigen. Bereits läuft der Saisonkartenverkauf. Die Nettopreise für die Abos wurden nicht erhöht, allerdings muss der FC Thun neu einen «Sicherheitszuschlag» verlangen, nachdem die Stadt Thun vom Club für diesen Bereich deutlich mehr Geld fordert als bisher. In der Agenda anstreichen sollten sich die Fans auch den 12. Juli: Am Kick-Off-Day ist in und um die Stockhorn Arena einiges los. Die Spieler stellen unter anderem das neue Trikot vor und geben Autogramme. www.fcthun.ch

Cool, hip und frech: Das heisseste LifestyleFestival des Sommers geht vor grandioser Kulisse am Murtensee in die elfte Runde. Dabei sind unter anderem die schwedischen Indie-Rocker «Johnossi», der deutsche Reggae-Fusionier «Patrice» und die Berner Ska-Könige «Open Season». Auch das attraktive Rahmenprogramm garantiert unvergessliche Momente. Dazu gehören Wakeboardaction auf dem See, Luftkapriolen des PC-7 Teams oder Shows der Extraklasse an Land. Sportliches Mitmachen und Ausprobieren ist übrigens erwünscht! Es gibt einen GratisShuttle ab Bahnhof Murten / Morat. www.wakeandjam.ch

Event- und Kulturagenda. 20.3.14 – 31.10.15

Botyre-Ayent

Musée des Bisses, Sonderausstellung

www.musee-des-bisses.ch

Thun

Heimspiele des FC Thun

www.fcthun.ch

27.–29. Juni

Interlaken

Trucker & Country Festival

www.trucker-festival.ch

27.–29. Juni

Biel

Braderie

www.bielerbraderie.ch

28. Juni

Luzern

Luzerner Fest

www.luzernerfest.ch

4. Juli

Bern

Konzert One Direction

www.stadedesuisse.ch

Murten

Wake’n’Jam

www.wakeandjam.ch

1 Saison 14 / 15

2 4.–6. Juli 4.–12. Juli

Avenches

Opernfestival Avenches «Carmen»

www.avenchesopera.ch

8.–13. Juli

Gstaad

Beach Volleyball World Tour

www.beachworldtour.ch

3 8. Juli – 28. August 10.–12. Juli

Thun

Thunerseespiele, AIDA – das Musical

www.thunerseespiele.ch

Münsingen

Filmnächte Münsingen

www.filmnaechte.ch

17.–20. Juli

Bern

Gurtenfestival

www.gurtenfestival.ch

18.–26. Juli

Luzern

Blue Balls Festival

www.blueballs.ch

4 24. Juli – 24. August Bern

OrangeCinema

www.orangecinema.ch

26. Juli

Oberwil i.S.

Stockhorn-Halbmarathon

www.stockhorn-halbmarathon.ch

31. Juli

Biel

Bielerseefest mit Feuerwerk

www.bielerseefest.ch

Eine Auswahl ab Ende Juni 2014. Mehr Infos unter www.bls.ch/events. Änderungen vorbehalten.

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Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibt’s in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren


3 AIDA – das Musical

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8. Juli bis 28. August Seit elf Jahren präsentieren die Thunerseespiele vor atemberaubender Naturkulisse Musicals aus aller Welt. Vom 8. Juli bis 28. August zeigen sie das Broadway-Erfolgsmusical «AIDA» mit Musik von Elton John und Liedtexten von Tim Rice. «AIDA – das Musical» erzählt die Geschichte einer grenzenlosen Liebe im alten Ägypten. Beim Versuch der Ägypter, die umliegenden Gebiete zu erobern, verliebt sich der ägyptische Heerführer Radames in die nubische Prinzessin Aida. Er rettet sie vor dem Tod und schenkt sie seiner Verlobten Amneris als Sklavin. Aida und Amneris werden Freundinnen, doch die Liebe zwischen Aida und Radames ist stärker. www.thunerseespiele.ch

Grosses Kino auf der Grossen Schanze 24. Juli bis 24. August

Bereits zum 25. Mal sorgt OrangeCinema diesen Sommer auf der Grossen Schanze für manch filmreife Momente unter freiem Himmel. Die spannende Mischung aus exklusiven Vorpremieren, bekannten Blockbustern und kultigen Arthouse-Reprisen zieht Filmfans magisch an. Die besten Restaurants der Stadt sorgen für das leibliche Wohl und laden schon Stunden vor Filmbeginn zum geselligen Zusammensein unter der Abendsonne ein. Wenn dann auch noch das Wetter mitspielt und den Blick auf Universität, Altstadt und Alpen nicht trübt, steht einem unvergesslichen Kinoabend nichts mehr im Weg. Vorverkaufsstart: 7. Juli. www.orangecinema.ch/bern

7.–9. August

Bern

11. Int. Buskersfestival

www.buskersbern.ch

8. / 9. August

Murten

Stadtfest

www.murtentourismus.ch

8. / 9. August

Thun

Thunfest

www.thunfest.ch

9. August

Münsingen

Münsiger-Louf

www.muensiger-louf.ch

10.–31. August

Murten

Murten Classics, Klassikfestival

www.murtenclassics.ch

14.–17. August

Gampel

Openair Gampel

www.openairgampel.ch

22. Aug. – 14. Sept.

Diverse Regionen

Genuss’14

www.regionalprodukte.ch

29. Aug. – 7. Sept.

Thun

Oberländische Herbstausstellung

www.oha.ch

30. August

Schwarzenburg

s2-challenge.ch

www.s2-challenge.ch

30. / 31. August

Payerne

AIR14 (1. Wochenende)

www.air14.ch

5.–7. September

Kerzers

Gmüesfescht

www.gmüesfescht.ch

6. / 7. September

Payerne

AIR14 (2. Wochenende)

www.air14.ch

13. September

Spiez

Nat. Wandertag Schweizer Familie

www.interlaken.ch

13. September

Interlaken

Jungfrau-Marathon

www.jungfrau-marathon.ch

14. September

Huttwil / Sumiswald

slowUp Emmental-Oberaargau

www.slowup.ch

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INSIDE BLS

INSIDE BLS

Flaggenregeln auf BLS-Schiffen

Text: This Rutishauser Fotos: zvg

Welche Flaggen wehen auf den BLS-Schiffen? Flaggen und Wimpel wehen nicht zufällig auf den Thuner- und BrienzerseeSchiffen der BLS. Eine lange Tradition schreibt vor, welche Flaggen an den jeweiligen Masten geführt werden. Nur bei besonderen Anlässen schmückt der Kapitän das Schiff mit besonderen Wimpeln. Am Heck des Dampfschiffs «Blümlisalp» weht das grosse weisse Kreuz auf rotem Grund anmutig hin und her. Auf ihrer letzten Fahrt fragte sich eine «Streifzug»Leserin aus Bern, ob eigentlich immer die Schweizer Fahne wehen müsste oder ob nicht auch die Berner Kantonsfahne im Wind stehen könnte. «Darf nicht der Kapitän die Flaggen selber auswählen?», schreibt die Frau an die Redaktion.

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Zur Beantwortung der Frage muss ein bisschen ausgeholt werden: Auf Schiffen kamen lange vor der Erfindung von Morse- und Funkgeräten verschiedene optische Kennzeichen zum Einsatz. Kugeln, Kegel, Signalhörner, Flaggen und Wimpel dienten zur Verständigung unter den Schiffen. Diese Zeichensprache füllt dicke Bücher und ist weltweit geregelt. Ein Kapitän hat nur wenig Freiheit. Auch auf Schweizer Seen gilt eine eindeutige «Flaggen-

führung»: So heisst das Regelwerk, das den Schiffsleuten vorschreibt, wo sie welche Signale aus Stoff aufhängen müssen. Diese werden auf Schiffen nicht «Fahnen», sondern «Flaggen» und «Wimpel» genannt. Damit sie im Wind wehen können, werden sie «gehisst», «geführt» und «gestrichen». «Wir halten uns streng an die alten Traditionen», sagt dazu BLS-Kapitän Beat Hodel. Derzufolge müssen die Flaggen mindestens 60 Zentimeter hoch und deutlich erkennbar sein. Rechteckige Nationalflagge Die Tradition schreibt vor, dass Kursschiffe auf allen Schweizer Seen am hinteren Ende – am Heck – die Nationalflagge führen. Das Format der Flagge ist rechteckig und nicht wie sonst üblich quadratisch – das gilt für alle Nationalflaggen auf Schweizer Schiffen im Inund Ausland (siehe Kasten). Auch auf den beiden Seen


Am Heck des Dampfschiffs «Lötschberg» weht die rechteckige Schweizer Flagge statt der quadratischen Schweizer Nationalfahne.

«Taucher befindet sich im Wasser»

des Berner Oberlands wird diese Vorgabe traditionell streng befolgt. Am Topmast wird die Flagge der Reederei gesetzt. Deshalb weht auf Schiffen der BLS Schifffahrt Berner Oberland über dem Steuerhaus die blaue Flagge mit dem BLS-Logo. Vorne am Schiff – am Bug – darf ein individueller Wimpel geführt werden. «Bei der BLS weht am Bugmast traditionellerweise ein Wimpel in den Landesoder Kantonsfarben Rot-Weiss oder Schwarz-Rot», wie Beat Hodel erklärt. Der Kapitän präzisiert, dass auf dem Motorschiff «Bubenberg» ein Wimpel in den blau-weissen Farben des Familienwappens der von Bubenbergs geführt werde. «Auf dem Motorschiff ‹Stadt Thun›», ergänzt Hodel, «hissen wir ausserdem den gelben Wimpel der Kadetten Thun und die Fahne der Stadt.» Festbeflaggung für besondere Anlässe An besonderen Anlässen dürfen weitere Wimpel die Schiffe schmücken. Auf dem Thuner- und Brienzersee wird beispielsweise am 1. August, am Tag der Schweizer Schifffahrt am 27. April oder bei Charterfahrten die Festbeflaggung geführt. Vom Bug über den Topmast bis zum Heck ziert dann eine Kette aus dreieckigen Wimpeln die Schiffe. Oft sind es die alten Berner Farben Rot und Schwarz oder eine Girlande der Kantonswappen, die zu diesen Anlässen gehisst werden. Nebst der Alltags- und Festbeflaggung kommen auf Schweizer Gewässern auch spezielle Signale zum Einsatz, die gesetzlich vorgeschrieben und in der Binnen-

Sonderfall Nationalflagge Das Schweizerische Seeschifffahrtsgesetz schreibt vor, dass alle maritimen Schiffe unter Schweizer Flagge am Heck Nationalflagge führen müssen. «Die Nationalflagge am Heck ist rechteckig und nicht quadratisch wie die offizielle Schweizerfahne», sagt Reto Dürler, Leiter des Schweizerischen Seeschifffahrtsamtes in Basel. Er verweist dabei auf Anhang 1 im Seeschifffahrtsgesetz. Dort ist festgehalten und mit einer detaillierten Skizze illustriert, dass die Länge der Schweizer Nationalflagge auf Seeschiffen 1,5 mal mehr als deren Breite misst. Schweizer Schiffe, die im Ausland unterwegs sind, müssen ausserdem den Heimathafen «Basel» in einer der drei Amtssprachen am Heck aufgemalt haben. Diese Regel gilt für die maritimen Güterschiffe und die private Jachten zur See gleichermassen.

Schiffe, die in Not oder manövrierunfähig sind

Schiffe der Polizei, Grenzwache oder Fischereiaufsicht, die Kontakt aufnehmen wollen

schifffahrtsverordnung beschrieben sind. Bei der BLS liegen diese Spezialflaggen im Steuerhaus griffbereit. Zum Beispiel muss jedes Schiff eine rote Flagge an Bord haben. Die kommt im Notfall zum Einsatz oder wenn das Schiff manövrierunfähig ist. Am bekanntesten und am häufigsten zu sehen ist jedoch die blau-weisse Flagge «A» mit den zwei Zacken aus dem Flaggen-ABC: Sie signalisiert, dass sich um das Schiff ein Taucher im Wasser befindet. Entsprechend vorsichtig müssen dann die umliegenden Schiffe fahren. Und mit einer gelb-blauen Flagge zeigen Schiffe der Polizei oder der Fischereiaufsicht an, dass sie Kontakt mit anderen Schiffen aufnehmen wollen. Grüne, gelbe und weisse Bälle Ins Auge stechen auf Schweizer Gewässern oft auch drei weitere Zeichen. Jedes Kursschiff führt im Topmast eine grüne Kugel und in der Nacht ein grünes Licht. Damit zeigt es an, dass es gegenüber allen anderen Wasserfahrzeugen Vortritt hat. Mit einer gelben Kugel oder einem gelben Licht signalisieren zudem Berufsfischer, wenn sie auf Fang sind. Eine weisse Kugel muss jeder Fischer führen, wenn er mit einer Schleppangel fischt.

Haben Sie Fragen zur BLS? Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage. Richten Sie Ihre Frage an: BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern

» streifzug@bls.ch 53


Bild: Vera

Hartman

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loser Reflex, ein Versuch, sich und anderen zu beweisen, dass man bereit ist. Bereit, auszusteigen nach langer Fahrt. Bereit, anzukommen. Und ob allem Drücken und wieder und noch mal Drücken wird sie nervös. Dabei sind wir im Fahrplan. Hat sie an eine dringende Sitzung zu hasten? Eilt sie an ein längst herbeigesehntes Rendezvous? Oder will sie ganz einfach ferienhalber die Stadt erkunden und hat gar keinen Zeitdruck? «Easy!», möchte ich ihr zurufen. «Entspannen Sie sich, das dauert noch.» Denn ich bin ja auf einer Heimstrecke, tausendmal gefahren. Ich habs mir eben erst gemütlich gemacht.

Das Geheimnis der roten Frau. Die Frau aus Hamburg-Altona hat etwas Geheimnisvolles. Zugleich geschäftig und verträumt wirkt sie, halb Dame, halb Gör. Und ich bin mir sicher, dass sie in Hamburg-Altona eingestiegen ist, an der allerersten und nördlichsten Haltestelle der Linie, die ihr Ziel nun bald erreicht hat. Denn bereits kurz nach Baden rafft sie ihre sieben Sachen zusammen, faltet die Zeitung, steht auf, nimmt ihr Gepäck und macht sich zum Aussteigen bereit. Sie begibt sich in den Ein- und Aussteigebereich des Waggons, und da steht sie nun. Seidenfoulard, rote Parka, roter Rollkoffer, rote Schuhe mit hohen Absätzen, rotgefärbtes Haar. Die rote Frau, sie steht und steht. Fällt fast hin im fahrenden, rüttelnden Zug, hält sich am Rollkoffer fest und, als auch der nachgibt, an einer Haltestange. Minuten verstreichen, doch bis zum Endbahnhof gehts noch lang. Aber was heisst «lang»? Für mich, erst in Basel zugestiegen, dauert es noch lang. Die Frau aus Hamburg-Altona indes hat achteinhalb Stunden Fahrt hinter sich und wähnt sich schon am Ziel.

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Sie steht im fahrenden Zug vor verschlossener Tür. Und steht. Und steht. Nestelt an ihrer Jacke herum, richtet die Frisur, drückt immer wieder den Türöffnungsknopf, freilich vergebens, denn er leuchtet noch gar nicht, und ihn zu drücken, ehe der Zug stillsteht, ist bloss ein hilf-

Auf Heimstrecken verhält man sich ganz anders. Letzthin gerade startete ich kurz vor der Ankunft noch den Laptop auf – mir doch egal, wenn draussen schon die Station Bern-Wankdorf vorbeifliegt, ich erledige noch rasch dies, maile hurtig das, bin auf der Eisenbahnbrücke noch immer am Tippen, rolle meine Kopfhörer erst ein, als der Zug schon zum Stehen kommt, versorge den Warmhaltebecher in der Tasche, zwänge mich umständlich in meine Jacke … und pralle, weil ich so lang getrödelt habe, beim Aussteigen prompt mit einem Eiligen zusammen, der einsteigen will und flucht: «Chöit de dir nid bi Zyte usstige?» – «Aff!», denke ich, sage es aber nicht. Denn natürlich hat er recht. Bräche man nicht just aus diesem Alltag immer wieder gerne aus? Sie kennen doch den Sehnsuchtsmoment, frühmorgens, den kurzen Augenblick der Verlockung, wenn an der grossen Anzeigetafel «Amsterdam» aufscheint, «Paris, Gare de Lyon», «Berlin», «Wien Westbahnhof», «Rom» oder «Hamburg-Altona»? Man zögert für Sekundenbruchteile, ist leise versucht, statt in die S3 oder das Tram oder den 763-er, der einen zur Arbeit fährt, einfach in den Fernzug zu steigen und alles hinter sich zu lassen und weg und … Einmal fuhr ich, weil es für mich schon immer so verlockend geklungen hatte, hin: nach Hamburg-Altona. Und bin dann zu früh zum Aussteigen aufgestanden, viel zu früh. Die rote Frau? Taucht ins Gewimmel weg, und fort ist sie.

Bänz Friedli Der Berner Bänz Friedli (49) ist Hausmann und freier Autor in Zürich. Er ist mit dem GA unterwegs und tourt mit seinem neuen Kabarettprogramm «Gömmer Starbucks?» durchs Land. www.baenzfriedli.ch


m e d s u Blumen a n a m n e d Garten, n e r h a J 5 7 1 r o v schon f f i h c s f p m a D m o v . h a s s u a Coop gratuliert der BLS zu «175 Jahren Schifffahrt Brienzersee» sowie zu «100 Jahren Dampfschiff Lötschberg». Und freut sich, als Jubiläumspartner mit an Bord zu sein.


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