MünzenMarkt Heft 8

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MunzenMarkt :

Februar 2012

Beilage für BRIEFMARKEN SPIEGEL und DEUTSCHE BRIEFMARKEN-ZEITUNG

Abbildungen: Fritz Rudolf Künker / Leu Numismatik AG / Helmut Caspar / Archiv

Rubel, Drachmen, Taler

Numismatische Kostbarkeiten aller Epochen Berlin – München

Zubehör

Vielfalt an Motiven

Wichtige Informationen zur World Money Fair und Numismata

Kassetten, Reiniger und Waagen für Numismatiker

Aktuelle Ausgabepläne der Euro-Länder


Auktionen 204 – 209 in Osnabrück, 12. – 16. März 2012

Münzen- und Goldhandel Auktionshaus für Münzen und Medaillen Katalog 204: Münzen aus der Welt der Antike (1.113 Lose) Katalog 205: 1.000 Jahre europäische Münzgeschichte – Glanz und Faszination des Mittelalters (1.300 Lose) Katalog 206: Münzen und Medaillen der Neuzeit (3.000 Lose) Katalog 207: Goldprägungen (1.070 Lose) Katalog 208: Schweden und seine Besitzungen – Die Sammlung Julius Hagander Teil III (230 Lose)

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, auch im neuen Jahr bleiben die Finanzmärkte turbulent. Zwar gab es bis zum Redaktionsschluss noch keine Zuspitzungen wie anno 2011, als manche Länder zeitweise aberwitzige Zinsen bieten mussten, um Investoren zum Kauf von Staatsanleihen zu bewegen. Doch erlebten wir bereits den umgekehrten Fall. Gleich Anfang Januar versteigerte die Bundesfinanzagentur eine sechs Monate laufende Bundesanleihe zu negativen Zin-

sen, sprich: die Anleger zahlten dem Bund dafĂźr, dem Bund Geld leihen zu dĂźrfen.

Die sogenannten Rating-Agenturen mßssten dem Land den bevorstehenden Konkurs voraussagen. Dies geschieht aber nicht, Kurioser geht’s nimmer? Nun, was keineswegs nur darauf zuschauen wir uns in der Welt und rßckzufßhren ist, dass der japain der Geschichte um, beobach- nische Staat vornehmlich bei ten wir so einiges Bemerkens- den eigenen Bßrgern verschulwertes. Aktuell erreicht bei- det ist, diesen also einfacher spielsweise die japanische das Geld wegnehmen kann, als Staatsverschuldung deutlich hÜ- dies Griechenland und Italien here Werte als die griechische mÜglich ist. oder italienische. Nach den Gesetzen der Logik dßrfte Japan Wie man Bßrgern ihr sauer Erkeine Kredite mehr bekommen. spartes nimmt, zeigte Ende des

Inhalt Schweres Silbergeld fĂźr Notzeiten: LĂśsertaler

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Russische Raritäten: Familienrubel

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Private Banknoten: Messen in Berlin und MĂźnchen

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Weder ĂźbermĂźtig noch zaghaft: Danziger MĂźnzen

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Die Euro-Länder: Irland und Malta

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Echte Werte: Blick auf den ZubehĂśrmarkt

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Nummernunterschiede: Numismatik-Kataloge

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20 Jahre Wirtschaftskrise: MßnzenMarkt-Rätsel

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Der Kenner sammelt „Stempelglanz“: DM-MĂźnzen

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Hauptsache schĂśn bunt!? FarbmĂźnzen

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Vielfalt an Motiven: Emissionspläne 2012

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Bronzedenkmäler zu Mßnzen: DDR-Geldgeschichte

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Eulen nach Athen tragen: Die Tetradrachmen

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16. Jahrhunderts der Herzog von Braunschweig-WolfenbĂźttel. Julius zwang seine Untertanen, ihr Geld gegen SilbermĂźnzen zu tauschen, die niemand ausgeben durfte. Heute wĂźrden manche von „Zwangssparen“ sprechen und Zeter und Mordio schreien. Julius’ Grundidee aber kĂśnnte einen Weg aus der aktuellen Krise weisen. Diese ist nämlich vor allem dadurch entstanden, dass weltweit ĂźberschĂźssiges Geld in MilliardenhĂśhe nach AnlagemĂśglichkeiten sucht. Da sich die Finanzmärkte seit den Deregulierungen, fĂźr die vor allem Ronald Reagan und Margaret Thatcher stehen, von der Realwirtschaft entkoppelt haben, flieĂ&#x;t das Geld vor allem in spekulative Geschäfte. Jene

Impressum Eine SonderverĂśffentlichung des BRIEFMARKEN SPIEGEL und der DBZ / DEUTSCHE BRIEFMARKEN-ZEITUNG Redaktion: Torsten Berndt (verantwortlich), Helmut Caspar, Dr. Ursula Kampmann, Walter KĂścher, Walter Maus, Jan Sperhake, Karlheinz Walz Anzeigen: Rainer FlecksFranke (verantwortlich), Monika Schmid, Reinhard Kreter Produktion: Blueprint Werbeagentur, GĂśttingen Druck: CWNiemeyer, Hameln Š 2012, Philapress Zeitschriften und Medien GmbH & Co. KG, BenzstraĂ&#x;e 1c, 37083 GĂśttingen

Geschäfte, die zum weltweiten Zusammenbruch der Märkte, zur Finanzkrise gefĂźhrt haben. Wer die numismatischen Seiten in der DBZ und im BRIEFMARKEN SPIEGEL und den MĂźnzenMarkt unter diesem Aspekt liest, wird immer wieder an aktuelle Erscheinungen erinnert, beispielsweise die deutsche AuĂ&#x;enhandelsbilanz. Wie einstmals nach Athen flieĂ&#x;t heute viel Geld nach Deutschland – eine weitere Ursache der Krise. ÂŹ Torsten Berndt ANZEIGE

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Schweres Silbergeld für Notzeiten Was es mit den braunschweigischen Lösertalern auf sich hat Unter den braunschweigischen Silbermünzen gibt es manche Riesen, die Sammler als Juliuslöser oder Lösertaler kennen und suchen. In Werten von 1 ¼ bis 16 Talern geprägt und daher größer und schwerer als normale Stücke, verdanken sie ihre Entstehung im 16. Jahrhundert dem Wunsch von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, seine Untertanen mögen Silbergeld für Notzeiten zurücklegen. Das im Land geförderte Edelmetall sollte dort bleiben und nicht ins Ausland abwandern oder im Schmelztiegel landen. In seinem „Handwörterbuch der gesammten Münzkunde für Münzliebhaber und Geschäftsleute“ (Halle und Berlin 1811) schreibt Carl Christoph Schmieder, der Herzog habe diese Stücke von der Ausbeute seiner Silbergruben prägen lassen, „von welchen jeder Hauseigentümer einen nach Verhältniß seines Standes einlösen mußte, daher der Name Löser. Adlige nahmen ganze zu 10, der Mittelstand halbe zu 5 und der gemeine Mann Viertel zu 2 ½ Species. Auf Verlangen mußte Jeder seinen Löser vorzeigen, den er wohl im Nothfall versetzen, aber nicht verkaufen durfte. Vermöge dieser Anordnung konnte der Herzog immer wissen, wie viel baares Geld er im Lande habe,

das man im Falle der Noth eingefordert und in kleine Münze verwandelt haben würde. Sie sind aber nie eingefordert worden und, wie viel deren überhaupt geschlagen wurden, weiß man nicht. Sie sind aber sehr selten geworden, nachdem sie sich in alle Welt zerstreut haben und viele gewiß von Goldarbeitern eingeschmolzen wurden“.

nicht geschenkt, vielmehr mussten sie die Münzen gegen kurantes Geld einlösen, durften sie aber nicht ausgeben. Repräsentierten die ersten Juliuslöser den Wert von zehn Talern, so erwies sich ihre Größe und Schwere um 300 Gramm doch auch als Handicap. Denn es gab viele Leute, die kleinere Werte benötigten, für die die Juliuslöser zu teuer waren. Allenfalls konnten sie Halb- und Viertelstücke horten. Die Herstellung von fünffachen und kleineren Talerwerten geschah, indem man einen dünneren Schrötling benutzte. Durch eingeschlagene Zahlen war zu erkennen, welchen Wert die jeweilige Münze besitzt.

Auf den frühen Juliuslösern von 1574 und folgenden Jahren ist das Brustbild des Herzogs in voller Rüstung mit einer Streitaxt dargestellt, umgeben von einem doppelten Rahmen mit Tierkreiszeichen und einem doppelten Schriftkreis ganz außen. Die Inschrift besagt, dass es sich um das „Newe Muntz Geprege zu Heinrichstadt nach des Reiches Heinrich Julius, der Sohn des Schrot und Korn genannt Bruns- „Erfinders“ der Juliuslöser, und wigs. Julius Löser am Wert X (10) weitere Herzöge von BraunTaler“ handelt. Ergänzt wird die- schweig ließen ebenfalls zahlreise Angabe durch den lateini- che Lösertaler prägen, die über schen Wahlspruch „Aliis inser- ihre wirtschaftspolitische Aufgaviendo consumor“, was so viel be hinaus repräsentative Aufgabedeutet wie „Anderen zu die- ben hatten. Beliebte Motive wanen zehre ich mich auf“. Dass ren der Herzog mal nach links, sich der Herzog im Dienst für mal nach rechts reitend, mit und sein Volk förmlich aufopfert, ist ohne Hut, in spanischer Hofzwar eine schöne Metapher, die tracht oder voller Rüstung. Fürsaber nicht stimmt, denn die Ver- tenbildnisse kommen auch stemarktung des Grubensilbers ge- hend an einem Tisch vor, auf schah ganz im eigenen Interesse dem ein mit Federbesatz geund auf persönliche Rechnung schmückter Helm liegt. Unter des Landesherrn. Seine Unterta- August dem Jüngeren entstannen bekamen ja die Lösertaler den ausdrucksstarke Bildnisse

mit Engeln, welche den Herzog bekränzen. Als er 1666 starb, hat man ihm zu Ehren Lösertaler in verschiedenen Werten geprägt. Das Bild vom entlaubten Baum mit einem Totenkopf am Stamm bedarf keines Kommentars. „Welch Freude als ich im Laube grünte / Jetzt bin ich erstarrt. / So vergeht der Ruhm der Welt“ lautet übersetzt die lateinische Inschrift auf der Rückseite dieser ergreifenden Gedenkmünze. Da die Inschrift aus großen und kleinen Buchstaben gebildet ist, entsteht ein Chronogramm. Die großen Buchstaben ergeben zusammengerechnet die Jahreszahl 1666. Angesichts der Größe der Lösertaler mit Durchmessern bis 90 Millimeter und mehr kann man sich gut vorstellen, dass die Herstellung kompliziert war und viel Kraft erforderte. Ein Mann konnte nicht beides zugleich tun, nämlich den riesigen Stempel halten und mit einem schweren Hammer auf ihn schlagen, weshalb an der Fertigung mindestens zwei Münzarbeiter beteiligt waren. Erst die Verwendung von Spindelpressen ermöglichte saubere Gepräge bei relativ geringem Einsatz von Muskelkraft. Lösertaler des späten 17. Jahrhunderts lassen den Einsatz solcher Balanciers vermuten. ¬ Helmut Caspar

In der Ausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum auf der Berliner Museumsinsel werden goldene und silberne Münzriesen gezeigt, hier ein dreifacher Lösertaler der Grube „Lautenthals Glück“ von 1685 sowie mit Ansichten von Braunschweig und Wolfenbüttel aus dem Jahr 1679 (Fotos: Caspar).



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Russische Raritäten Die fünf Familienrubel des Zaren Nikolaj I. (1825 – 1855) Im September des Jahres 1835 schickte der russische Botschafter Fürst Grigorij Iwanowitsch Gagarin aus München eine Münze an den russischen Finanzminister Graf Egor Francevic Kankrin. Bei der Münze, die den Botschafter so fasziniert hatte und die als Ergänzung der Münzsammlung in der St. Petersburger Eremitage gedacht war, handelte es sich um einen der „Geschichtstaler“ des bayerischen Königs Ludwig I. (1825 – 1848) aus dem Jahre 1828. Sie zeigte auf ihrer Vorderseite das Porträt des Monarchen und auf der Rückseite die Darstellung seiner Familie, der Ehefrau und seiner acht Kinder – der in der Umschrift genannte „Segen des Himmels“. Da sich das 10-jährige Herrschaftsjubiläum des Zaren näherte, beschloss Graf Kankrin, eine ähnliche Münze in Auftrag zu geben. So entstand mit dem „Familienrubel“ nicht nur eine der großen Seltenheiten der russischen Münzgeschichte, sondern darüber hinaus auch die einzige zeitgenössische Münzprägung, die das Antlitz des Herrschers zeigte.

rekt, da der aufgeprägte Nominalwert 1 ½ Rubel oder 10 Złoty betrug. Kursmünzen mit dem gleichen russisch-polnischen Nominal hatte Nikolaj I. bereits 1833 und 1835 in den Münzstätten von St. Petersburg und Warschau prägen lassen. Was die Ausfertigung der Porträts der zaristischen Kinder betrifft, so sollen diese nach Kankrins Anweisung von der Tabakdose des Fürsten Golizyn kopiert worden sein. Im Münzbild der Rückseite sind zu sehen (im Uhrzeigersinn, oben bei 12 Uhr beginnend): 1 Aleksandr (II.), 17. April 1818 – 1. März 1881 (Zar 1855 – 1881). 1 Marija, 6. August 1819 – 9. Februar 1876 (verheiratet mit Maximilian Josèphe Eugène Auguste Napoléon de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 1817 – 1852). 1 Olga, 30. August 1822 – 18. Oktober 1892 (verheiratet mit König Karl I. Friedrich Alexander von Württemberg 1823 – 1891).

1 Konstantin, 9. September Finanzminister Kankrin erteilte 1827 – 13. Januar 1892 den Auftrag für die Fertigung der (Großfürst von Russland). Stempel an den noch jungen 1 Nikolaj, 27. Juli 1831 – 13. aber äußerst talentierten StemApril 1891 (Großfürst von pelschneider Pawel Petrowitsch Russland). Utkin, der erst seit Januar als Medailleur an der St. Petersbur- 1 Michail, 13. Oktober 1832 – 5. Dezember 1909 (Großfürst ger Münzstätte beschäftigt war. von Russland). Dabei ist die gängige Bezeichnung „Familienrubel“ numisma- 1 Aleksandra, 12. Juni 1825 – tisch eigentlich nicht ganz kor29. Juli 1844 (verheiratet mit

Familienrubel Typ 1 (1835): Nur 36 Exemplare geprägt.

Landgraf Friedrich Wilhelm (II.) Georg Adolf von Hessen-Kassel-Rumpenheim 1820 – 1884). Anfang Dezember 1835 legte Utkin das erste Muster vor. Im Gegensatz zum bayerischen Vorbild präsentierte die russische Nachahmung nur eine sehr reduzierte Legende. Weder Name noch Titel des Monarchen waren auf der Münze zu sehen und es fehlte eine Aufschrift, die den geplanten Grund der Prägung (das 10-jährige Herrschaftsjubiläum) erklärte. Stattdessen fanden sich lediglich das Prägejahr 1835 und der Nominalwert (1 ½ РУБΛЯ. – 10 ZŁOT), sowie der ausgeschriebene Name des Stempelschneiders (Р.П. УТКИНЪ) auf Vorderund Rückseite. Darüber hinaus war die Signatur der Rückseite nicht ganz korrekt, da das grammatikalisch notwendige Härtezeichen „Ъ“ am Ende des Familiennamens fehlte. Von diesem ersten Stempelpaar wurden 46 Exemplare geprägt, von denen wiederum nur 36 an den Finanzminister zur Vorlage beim Zaren gingen. Am 6. Dezember 1835 stellte Kankrin die Probemünzen bei Nikolaj I. vor, der zwar die Idee einer

Gedenkmünze billigte, aber einige Veränderungen einforderte. Vor allem das Bild seiner 36-jährigen Gemahlin gefiel dem Zaren nicht. Sie wirkte angeblich älter und erinnerte ihn außerdem zu sehr an seine Schwiegermutter. So entwarf Utkin nach den Wünschen des Zaren ein zweites Stempelpaar. Dieser, diesmal auf das Jahr 1836 datierte, Entwurf besaß vor allem Veränderungen der Rückseite: Die medaillonförmigen Kreise um die Köpfe der Familie wurden ebenso entfernt wie die (fehlerhafte) Stempelschneidersignatur. Am auffälligsten jedoch sind die Veränderungen beim Porträt der Zarin: Das Doppelkinn wurde geglättet und die Gestaltung wirkt nun insgesamt „jugendlicher“. Nikolaj I. genehmigte den überarbeiteten Entwurf und befahl am 2. Februar 1836 100 Stück prägen zu lassen. Der erste Stempel dieser Prägung wies aber bereits nach 50 Exemplaren Risse auf, weshalb ein neuer angefertigt werden musste. Fortsetzung auf Seite 8 @@

Das bayerische Vorbild: Der von König Ludwig I. (1825 – 1848) geprägte Geschichtstaler „Segen des Himmels“ (AKS 121; Dav. 563, Kahnt 83; Thun 56. Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 169-173 (Osnabrück 2010), Nr. 3605).



8 Auf dem dritten Stempelpaar wurde die Signatur des Stempelschneiders auf der Vorderseite nochmals auf die Initialen П. У. (P. U. anstelle von R. P.) in kyrillischer Schrift abgekürzt und vom Rand auf den Halsabschnitt des

Monarchen versetzt. In den Jahren 1836 und 1837 wurden nach dem Willen des Zaren insgesamt 150 Exemplare in drei Ansätzen mit diesen Stempeln geprägt. Es soll sogar einen Goldabschlag dieses Typs geben haben (vgl. Bitkin 890). Doch auch nach diesen offiziellen Emissionen im zaristischen Auftrag prägte die Münzstätte den Familienrubel noch gelegentlich zu Geschenk- und Sammlerzwecken mit den Originalstempeln als Novodel nach. Im Laufe der Zeit kam es jedoch am Rande des Rückseitenstempels zu Abplatzungen, die mit Höhe der Auflagen zunahmen. Auf Bestellung von Privatpersonen wurden noch so lange weitere Nachprägungen hergestellt, bis ein Teil des Randes komplett abfiel. Bei den letzten Exemplaren dieser vierten Gruppe ist die entsprechende Randstelle der Münze grob ausgebessert worden.

Familienrubel Typ 3 (1836/1837): Nur 150 Exemplare geprägt.

Da die Bestellungen von Nachprägungen der Familienrubel nicht nachließen und 1847 in der Münzstätte keine brauchbaren Stempel für eine Fortsetzung der Prägung mehr vorhanden waren, wurde schließlich ein viertes Stempelpaar angefertigt. Auffällig ist, dass bei diesem Entwurf die Signatur des Stempelschneiders vollständig fehlt. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Utkin in seinen letzten Lebensjahren an einer Augenkrankheit litt und die Stempel nicht mehr selbst herstellen konnte. Sie wurden von einem anderen Medailleur, möglicherweise ei-

Familienrubel Typ 4 (geprägt nach 1837).

Familienrubel Typ 2 (1836): Nur 50 Exemplare geprägt.

nem seiner Schüler, angefertigt, der vielleicht aus Respekt vor seinem Meister auf eine Signatur verzichtete. Noch im gleichen Jahr 1847 wurde auf Bitten mehrerer einflussreicher russischer Numismatiker die Ausgabe von Nachprägungen aus der St. Petersburger Münzstätte stark eingeschränkt. So existieren von diesem letzten Stempelpaar nur einige äußerst seltene Abschläge. Der letzte Familienrubel dieses fünften Typs wurde vor 80 Jahren in der Auktion Hess 204 „Dubletten russischer Museen“ (Frankfurt a. M. 1931) unter der Nr. 979 versteigert. Ein vollständiger Satz aller fünf Familienrubel-Varianten kam bis heute noch nie unter den Hammer. Letztlich blieb es bei der Ausfertigung einiger weniger Probeexemplare der Familienrubel zu Geschenk- und Sammlerzwecken. So sind diese überaus seltenen Münzen bis heute die einzigen Gepräge des Zaren, die abseits der Medaillen sein Porträt zeigen. Auf allen anderen Kursmünzen ist lediglich sein Namensmonogramm (ein gekröntes „N“ über der römischen Ziffer „I“) und / oder der russische Adler zu sehen. Nicht zuletzt deswegen gehören sie zu den gesuchten Seltenheiten der russischen Numismatik. ¬ Sebastian Steinbach Münzhaus Künker Familienrubel Typ 5 (geprägt 1847).

Am 2. Februar 2012 werden im Rahmen der Berlin-Auktion der Firma Fritz Rudolf Künker erstmals alle fünf Varianten des Familienrubels in einer Auktion angeboten. Nähere Informationen und die Infobroschüre mit weiteren Details und historischen Hintergrundinformationen erhalten Sie unter +49 (0)541-96 20 222 oder service@kuenker.de. Die Broschüre finden Sie auch online unter http://bit.ly/tG22gN


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Private Banknoten Weltmessen in Berlin und München 2012 ist Olympiajahr. Im Sommer finden die Londoner Spiele statt. Mit Sicherheit werden aus diesem Anlass zahlreiche Gedenkmünzen erscheinen, nicht nur in Großbritannien, dem Gastland der diesjährigen Berliner World Money Fair.

Bank. Deren Privatbanknoten sind aber keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Immerhin tauscht die Bank of England in England und Wales kursierende Noten aus Schottland und Nordirland kostenfrei um. Allein die Münzen sind in allen Ländern des Vereinigten Königreichs ohne Einschränkung gültig. Neben Das Mutterland der Briefmarke wartet numismatisch mit ei- den vier Ländern verfügen ner Besonderheit auf: Neben der selbstverständlich auch die KaBank of England dürfen ver- nalinseln Guernsey und Jersey schiedene Privatbanken legal sowie die Isle of Man über eigeBanknoten in Umlauf bringen. nes Geld (siehe MünzenMarkt 7 Streng genommen zeichnet die [2011], S. 24, 25). Wertmäßig staatliche Bank of England nur entspricht es dem Pfund Sterling, für die Bargeldversorgung in gilt außerhalb der Inseln aber England und Wales verantwort- nicht als gesetzliches Zahlungslich. Allein in diesen beiden Län- mittel. Albert Beck, Organisator der dern des Vereinigten Königreichs sind die Noten der Bank World Money Fair, darf also ein of England auch gesetzliches numismatisch bemerkenswertes Zahlungsmittel. In Schottland Gastland in Berlin begrüßen. und Nordirland existiert die Das Interesse an britischen Bank of England nicht, sodass Münzen und Noten wird wachjeder Bürger frei entscheiden sen, wenn die Gedenkprägundarf, ob er ihr Geld akzeptiert. gen zu den Olympischen SomDort emittieren drei respektive merspielen in den Handel komvier private Institute Banknoten: men. Natürlich machen es die spannend. die Bank oft Scotland, die Royal Verantwortlichen Bank of Scotland und die Cly- Mehr als der Hinweis, das Sportdesdale Bank sowie die Bank of ereignis solle den Sammlern nuIreland, die First Trust Bank, die mismatisch in Erinnerung bleiNorthern Bank und die Ulster ben, ist ihnen nicht zu entlocken.

Blick in eine Münzmessehalle. Überall herrscht reges Treiben. Schauen wir also am Messestand der Briten vorbei.

und Spiegelglanz. Philatelistische Numismatiker und numismatische Philatelisten können Deutschland gibt am ersten die Ausgabe der Bayern-Münze Tag der World Money Fair eine weitere 2-Euro-Kursgedenkmün- mit einem Handwerbestempel ze heraus. Sie ist dem Bundes- dokumentieren, der am 3. Febland Bayern gewidmet, das ent- ruar in Berlin aufgelegt wird. Abschieden hat, Schloss Neu- drucke erhalten Sie bei der schwanstein numismatisch zu Deutschen Post, Sonderstemverewigen. Wie bei den zuvor er- pelstelle, 10770 Berlin. Bitte geschienenen Bundesländer-Mün- ben Sie auf Ihrer Bestellung die zen beauftragte das Bundesfi- Stempelnummer 01/002 an. Die nanzministerium alle fünf Präge- Bayern-Münze ist übrigens die stätten mit der Herstellung der zweite 2-Euro-KursgedenkmünMünze. Folglich kommen neben ze dieses Jahres. Bereits im Jaden Münzen auch Packungen nuar erschien ein Zweier anlässmit dem Quintett in den Handel, lich des zehnten Jahrestags der selbstverständlich in Stempel- Euro-Einführung als Umlaufgeld.

World Money Fair Berlin Veranstaltungsort: Estrel Convention, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln Öffnungszeiten: Freitag und Sonnabend 3. und 4. Februar von 10 bis 18 Uhr, Sonntag 5. Februar 10 bis 16 Uhr Eintritt: 7 Euro, Dauerkarte 10 Euro (Messekatalog im Preis enthalten) Anreise: S-Bahnlinien 41 und 42 bis Bahnhof Sonnenallee, kurzer Fußweg; Buslinie M 41 bis Haltestelle Ziegrastraße; ab Hauptbahnhof mit Bus M 41 bis Haltestelle Ziegrastraße; ab Flughafen Tegel mit Buslinien X9 oder 109 bis S-Bahnhof Jungfernheide und mit S-Bahnlinie 42 bis Bahnhof Sonnenallee; ab Flughafen Schönefeld mit S-Bahnlinie 45 bis Bahnhof Neukölln und mit S-Bahnlinie 42 bis Bahnhof Sonnenallee; Kraftwagen: Stadtautobahn bis Anschlussstelle Grenzallee, in Grenzallee bis Sonnenallee – B 96 a bis Abzweig Baumschulenstraße, in Baumschulenstraße bis Sonnenallee; Achtung: Auch weiterhin sind Störungen im S-Bahnverkehr nicht auszuschließen. Aktuelle Fahrplanhinweise erhalten Sie unter www.s-bahn-berlin.de oder am Kundentelefon unter der Rufnummer 030 / 29743333. Weitere Informationen: www.worldmoneyfair.de

Die Numismatiker können es kaum abwarten, endlich eingelassen zu werden.


11 Mit Sicherheit werden zahlreiche Fachhändler auf der Messe die Möglichkeit bieten, die neuen 2-Euro-Münzen gegen gewöhnliche Geldstücke einzutauschen. Mehr als 300 Aussteller bringen ein umfangreiches Angebot mit Münzen aus allen Epochen und fast allen Ländern und Gebieten mit nach Berlin. Möchten Sie Ihr Foto auf eine Medaille prägen? Dann schauen Sie einmal am Stand der Berliner Münzstätte vorbei. Am Rande der Messe findet wiederum eine Vielzahl hochwertiger Fachkongresse statt, auf denen beispielsweise technische Fragen rund um die Münzproduktion angesprochen werden. Zur Berliner World Money Fair reisen somit alle, die in der Münzproduktion und -kunde weltweit Rang und Namen haben.

folgreich auch in Berlin, Frankfurt am Main und Wien etabliert hat. Trotz ihrer Größe – Modes spricht von der weltweit größten Münzmesse – besticht die Numismata durch ihre familiär anmutende Atmosphäre. Dies ist vor allem dem Konzept geschuldet, die Messehalle übersichtlich zu gestalten. Auf einer Numismata hat der Besucher alles im Blick – meistens genügt es, die Augen gleich nach dem Betreten der Messe durch die Halle schweifen zu lassen. Wenigen großen Ständen stehen zahlreiche kleinere gegenüber, oftmals Tische, die sich unter den Angeboten biegen.

Genau das umfassende Angebot ist ein Markenzeichen der Numismata, deren Aussteller aus verschiedenen Ländern und Kontinenten kommen. Münz- Die Olympischen Sommerspiele 2012 in London stehen auf der World Einen Monat später trifft sich sammler können nicht nur ihre Money Fair im Mittelpunkt des Interesses die numismatische Welt dann in Sammlungen ergänzen oder mit (alle Abb. World Money Fair). München. Erich Modes lädt zur Händlern und Auktionatoren bereits 45. Numismata, einer über den Verkauf von Dubletten Veranstaltung, die er höchst er- und anderen Stücken sprechen. Sie finden auch die Gelegenheit sisch. Nach München reisen zu einem umfassenden Aus- aber auch zahlreiche Fachbesutausch über numismatische Fra- cher aus den Nachbarstaaten in Numismata München gen. Jeder Aussteller bringt Mittel- und Mittelosteuropa, nereichlich Spezialkenntnisse mit ben Österreichern Tschechen, Veranstaltungsort: M,O,C, Lilienthalallee 40, 80939 Münchennach München – im Dialog mit Slowaken, Ungarn, Kroaten, SloFreimann, Halle 3 Kunden, aber auch mit anderen wenen und so fort. Jedes Land Öffnungszeiten: Sonnabend 3. März von 9.30 bis 17 Uhr, SonnAusstellern kann er vergleichen, hat seine eigene Münzgeschichtag 4. März 9.30 bis 15 Uhr bewerten und Schlussfolgerun- te, jedes Land hat Numismatiker, Eintritt: Tageskarte: 6 Euro; Dauerkarte: 9 Euro; Münzvereinsmitgen für die weitere Arbeit und die ihr Wissen, ihre Erfahrungen glieder: 4 Euro; Gruppen ab 10 Personen: 4 Euro pro Person; Judie künftige Entwicklung des in die Numismata einbringen. gendliche bis 16 Jahre frei Sie ist eine Handelsmesse und MünzenMarktes ziehen. zugleich eine Fachmesse, zuAnreise: U-Bahnlinie 6, Bahnhof Kieferngarten; ab Hauptbahnhof: Daher verwundert es nicht, dem ein Forum für Sammler und U-Bahnlinien 4 oder 5 Richtung Karlsplatz, Umsteigen am Odedass man in der Numismata-HalBerufsnumismatiker aller Gebieonsplatz in U-Bahnlinie 6 Richtung Garching; ab Flughafen: Sle stets die verschiedensten te und Kontinente. Bahnlinien 1 oder 8 bis Bahnhof Marienplatz, U-Bahnlinie 6 RichSprachen vernimmt. Natürlich tung Garching; Automobil: Autobahn A 9 Abfahrt München-Freidominieren Deutsch und Engmann, Heidemannstraße Richtung Westen bis Lilienthalallee. lisch, daneben natürlich Rus¬ Torsten Berndt ANZEIGE

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12 rung unterstreichen. Das war ein wichtiges Signal, denn im Deutschen Reich erreichte die Inflation 1923 gerade ihren HöheWarum die Freie Stadt Danzig eigene Münzen prägen ließ punkt. In die Geldbörsen der Einwohnerschaft dürfte diese Ausgabe allerdings nicht gelangt Danzig hatte schon viele Her- schen Reich erfolgte ohne Volks- 25-Gulden-Stück von 1923 zeigt sein. Man hat sie als repräsentaren und Besitzer. In der uralten abstimmung, und so wünschten den 1633 vor dem Danziger Ar- tive Geschenke verwendet oder Hansestadt herrschten polni- viele Danziger die „Heimkehr“ tushof aufgestellten Neptun- an Vertreter des Stadtstaates absche und preußische Könige so- nach Deutschland. Diese erfolg- brunnen. Nach einer Italienreise gegeben, die sich um seine wie sächsische Kurfürsten. Vor te, von Danziger Nazis vorange- hatte der Danziger Bürgermeis- Währung verdient gemacht hat200 Jahren stand sie sogar unter trieben, offiziell am 1. Septem- ter Bartholomäus Schachmann ten. Ab und zu tauchen die formfranzösischer Aufsicht. Viele ber 1939, dem Tag, an dem Hit- dieses Wahrzeichen in Auftrag schönen Stücke im Handel auf Danziger Münzen tragen das von ler den Krieg mit Polen entfes- gegeben. Der antike Meeresgott und erzielen vierstellige EuroLöwen flankierte Stadtwappen selte, aus dem sich der Zweite und Beherrscher der Meere Nep- Summen. Von dem 25-Guldenmit den zwei Kreuzen unter der Weltkrieg entwickelte. Nach der tun thront auf einer Wasserscha- Stück mit der Jahreszahl 1930 Krone. Die Siegermächte des deutschen Kapitulation vom 8. le und wird von Marmorfiguren kam nichts in den Umlauf. Der in Ersten Weltkriegs trennten im Mai 1945 wurde Danzig wie alle flankiert, die als Wasserspender einer Auflage von 4000 Stück Versailler Vertrag (1919) Danzig Gebiete östlich von Oder und fungieren. Ein edel geformtes geprägte Bestand blieb als Sivon Preußen, zu dem es seit Neiße polnisch, außerdem wur- Gitter umschließt den Brunnen, cherheit in der Reichsbank in dem Wiener Kongress (1814/15) de das Gebiet um Königsberg dessen Aufstellung sich die Berlin. Nach dem „Anschluss“ gehörte, und machten aus der (Kaliningrad) der Sowjetunion kunstsinnigen Bürger den im- Danzigs an das Deutsche Reich mensen Preis von 100 000 GulStadt einen eigenen Staat. Diese zugeschlagen. sollen hohe Nazifunktionäre mit den kosten ließen. Freie Stadt Danzig stand unter diesen Goldmünzen ausgezeichDass Danzig nach dem Ersten der Aufsicht des Völkerbunds, Weltkrieg eigene Münzen prägte, Die in einer Auflage von nur net worden sein. Wenn sie heute ihre Sicherheit wurde durch pol- hängt mit der Souveränität der eintausend Exemplaren gepräg- angeboten werden, kann man nische und britische Truppen ga- Stadt zusammen und unter- te Goldmünze sollte die Goldde- sicher sein, dass sie aus einer rantiert. Die Trennung vom Deut- streicht sie vor aller Welt. Das ckung der Danziger Guldenwäh- von den USA angelegten Sam-

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13 melstelle für herrenlose Wertgegenstände stammen. Einem Händler war es nach dem Krieg gelungen, einen größeren Posten von dieser Rarität zu kaufen. Die Danziger Münzprägung begann 1920 mit einer in zahlreichen Varianten hergestellten Zehn-Pfennig-Münze aus einer Neusilberlegierung. Obwohl die Auflage recht groß war, sind die Stücke heute nicht häufig, weshalb sie mit zwei- und dreistelligen Euro-Beträgen bezahlt werden. Sehr teuer sind die wenigen Abschläge aus Silber, die seinerzeit für die an der Herstellung beteiligten Personen angefertigt wurden. Die in Utrecht und Berlin geprägte Münzserie von 1923 besteht aus einem, zwei, fünf und zehn Pfennigen, dazu kommen Werte zu einem halben Gulden, einem Gulden, zwei Gulden, fünf Gulden und 25 Gulden. Es gibt auch Ausgaben von 1927, 1932 und 1935. Der Freistaat Danzig wollte mit dem Neptun-Motiv und weiteren Münzbildern auf die lange Geschichte der Hansestadt als Handelsund Kulturzentrum und speziell die Tätigkeit seiner Bewohner als Reeder, Seeleute und Schiffbauer hinweisen. Wie das 25-Gulden-Stück von 1923 und 1930 sind auch die anderen Werte ansehnlich, etwa die Fünf-GuldenMünzen mit Darstellungen der Marienkirche, des Krantors und des Rathauses sowie die anderen Silbermünzen, auf denen mittelalterliche Koggen zu sehen sind. Die höheren Guldenwerte tragen die lateinische Randschrift NEC TEMERE NEC TIMIDE, die sich mit „Weder übermütig noch zaghaft“ übersetzen lässt. ¬ Helmut Caspar Bei Sammlern begehrt sind insbesondere das goldene 25-Gulden-Stück von 1923 und die silberne Fünf-Gulden-Münze von 1927, aber auch zahlreiche andere Geldstücke der Freien Stadt Danzig.

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14 Da die Geldstücke keinerlei Münzzeichen tragen, kann man sie nicht von den „einheimischen“ unterscheiden. Amtliche Kursmünzensätze gibt Dublin seit 2002 heraus, einige Jahrgänge auch in der Qualität „Polierte Platte“. Die Auflagen in Stempelglanz bewegen sich zwischen 20 000 und 50 000. Nur der erste Jahrgang ist recht gesucht und wird im Handel mit etwa 150 Euro veranschlagt. Davon sind jedoch auch Fälschungen in Umlauf, außerdem gibt es einen in Utrecht gefertigten Kursmünzensatz von 2002, der eine Auflage von 5000 Stück verzeichnet. Die Kursmünzensätze stehen jeweils unter einem bestimmtem Thema. Zudem bietet der Handel nichtamtliche Varianten an, zum Beispiel „Baby-Sätze“. Bei den Sondermünzen verfolgt die Republik Irland traditionell eine recht seriöse Ausgabepolitik. Nur 25 lagen bis Anfang 2012 in Euro vor. Die ersten beiden erschienen 2003 in Kupfernickel (5 Euro) und Silber (10 Euro) zu den Olympischen Spielen der geistig Behinderten auf Die Klosterinsel Sceilig Mhichíl der Insel und wurden in der ist Teil des europäischen Kultur- Kunstprägeanstalt Karlsfeld hererbes. Die Münze in Gold und gestellt. Bevorzugte Themen waSilber erschien 2008 innerhalb ren weiter das kulturelle Erbe, einer multinationalen Serie. die Entwicklung der EU und aktuell die heimische Tierwelt. Eine Spezialität ist die HerausgaDrittel des 16. Jahrhunderts wird be extrem kleiner Goldmünzen, die Harfe auf irischen Münzen die im Laufe der vergangenen dargestellt. Der Landesname ÉIJahre immer mehr „abspeckten“. RE ist die gälische Bezeichnung Die letzte von 2011, „Keltisches für Irland. Obwohl in der PrägeKreuz“, hat nur noch einen stätte Dublin-Sandyford schon Durchmesser von elf Millimetern im Herbst 1999 mit der Produkund wiegt 0,5 Gramm. Aus jetion der Euro-Münzen begonnen dem Jahr ab 2006 (damals bewurde, tragen alle Geldstücke trug das Gewicht noch bei 1,24 der Erstversorgung die JahresGramm) liegt eine solche Präzahl 2002. Bei Bedarf übernahgung vor. Bislang teuerste Sonmen in den vergangenen Jahren dermünze ist die Ausgabe von auch die British Royal Mint und 2008 zum Internationalen Polardie finnische Münze Vantaa die jahr, die bei einem Gewicht von Produktion irischer Kursmünzen. 15,55 Gramm in 999-er Gold um die 650 Euro im Handel

Irland und Malta Die Euro-Länder – Teil 6 Zwei Inselstaaten werden diesmal vorgestellt, die hinsichtlich Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft nur eine bescheidene Rolle innerhalb der Europäischen Union spielen. Die Republik Irland im Atlantik mit ihren rund 4,5 Millionen Einwohnern gehört seit Gründung der EuroZone an, während die im Mittelmeer gelegene kleine Republik Malta mit knapp einer halben Million Einwohnern 2008 der Währungsunion beitrat. Beide Länder verfolgen bei der Emission von Sondermünzen eine ganz seriöse Ausgabepolitik. Die „Grüne Insel“ führte ebenso wie die anderen Gründungsstaaten des Verbundes am 1. Januar 1999 den Euro zunächst als Buchwährung ein. Bei der Umstellung ergab sich ein Kurs von 0,787564 Irischen Pfund (zu 100 New Pence) für einen Euro. Zwei Wochen vor Einführung der neuen Münzen und Banknoten, genauer gesagt am 14. Dezember 2001, gab die Republik sogenannte Haushaltspackungen aus, damit sich die Bürger mit dem neuen Geld vertraut machen konnten. Der Plastik-Startbeutel zu 5 Irischen Pfund enthielt 19 Münzen von 1 Cent bis 2 Euro im Gesamtwert von 6,35 Euro. Die Auflage betrug 750 000 Stück, von denen noch ein beträchtlicher Teil erhalten, das Starterkit somit für jeden erschwinglich ist. Im Gegensatz zu den meisten Euro-Ländern nutzte Irland nur ein einziges Motiv für die Gestaltung der nationalen Münzseiten. Der Grafiker Jarlath Hayes brachte als nationales Symbol eine mittelalterliche Harfe aufs Münzbild – Bestandteil des keltischen Erbes. Seit dem ersten

Sondermünzen sind kein Massenprodukt. So präsentiert die irische Zentralbank den „Atlantischen Lachs“ vom Oktober 2011.

kostet. Alle anderen Gold- und Silberprägungen sind mit etwas Glück für einen zweistelligen Euro-Betrag zu bekommen. Die Mittelmeer-Republik Malta trat am 1. Januar 2008 der EuroZone bei. Bei der Währungsumstellung ergab sich ein Kurs von 0,4293 Maltesischen Lira (zu 100 Cent beziehungsweise 1000 Mils) für einen Euro. Aufgrund der geringen Einwohnerzahl – Malta liegt diesbezüglich an 168. Stelle in der Welt – gelangen die Kurs- wie die Sondermünzen in recht kleinen Stückzahlen in Umlauf. Zwei Wochen vor Einführung der neuen Währung wurden für einen Gegenwert von 5 Lira Starterkits an die Privathaushalte abgegeben. Diese enthielten 34 Münzen im Gesamtwert von 11,65 Euro und hatten eine Auflage von 330 000 Stück. Die von Noel Galea Bason gestalteten nationalen Seiten weisen drei verschiedene Motive auf. Die Nominale zu 1, 2 und 5 Cent bilden den Altar des Tempels von Mnajdra aus prähistorischen Zeiten (etwa 3400 v. Chr.) ab, dazu die Staatsbezeichnung MALTA. Im Stern ganz unten auf den nationalen Seiten steht ein kleines „F“, das auf die Monnaie de Paris, Prägestätte Pessac, hinweist. Dieses Zeichen ist beim genauen Hinschauen auch auf den Kursmünzen zu 10, 20 und 50 Cent zu entdecken. Diese geben das Staatswappen wieder. Die Stücke zu 1 und 2 Euro bilden auf schraffiertem

Ein Motiv genügte den Iren für die nationalen Seiten. Die ins Münzbild umgesetzte Harfe stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist im Nationalmuseum Dublin zu besichtigen.


15 Untergrund das berühmte Malteserkreuz ab. Die sogenannte heraldische Tingierung entspricht der Farbe Rot für das Wappen mit den acht Ecken, dazu in einem der Sterne wieder das „F“. Zur Erstversorgung wurden zum Beispiel von den Nominalen zu 1 Cent und 2 Euro zehn Millionen Stück geprägt. Die höchste Auflage hatte das 10-Cent-Stück mit 41 Millionen. Sparsam ging die Regierung in Valletta mit der Ausgabe amtlicher Kursmünzensätze um: Es gab einen im Jahr 2008 mit einer vergoldeten Messingplakette (Auflage: 40 000) und den

nächsten erst 2011 (Auflagen: 50 000 Stempelglanz und 5000 „Polierte Platte“). Dieser enthielt neben den Stücken von 1 Cent bis 2 Euro die 2 Euro-Sondermünze „Erste Wahlen 1849“ und dazu die Replik einer antiken punischen Goldmünze. Produziert wurde das Ganze von der Königlich Niederländischen Prägestätte in Utrecht. Zur Einführung des Euro 2008 gab es auch einen privaten Kursmünzensatz der Malta Post und der Lombard Bank mit der Beigabe von je einer Briefmarke in Lira- und in Euro-Währung.

Nur rund ein Dutzend Gedenkmünzen in der aktuellen Währung erschienen bisher. Die ersten beiden von 2008 in Gold (50 Euro) und Silber (10 Euro) zeigen das Portal der Auberge de Castille, Amtssitz des Premiers. In gleichen Aufmachungen und Parametern folgten 2009 und 2010 das Castellania-Gebäude und die Auberge d’Italie in der Hauptstadt Valletta. 2011 dann gab es 10 Euro Silber und 50 Euro Gold zum Thema „Die Phönizier auf Malta“, wobei letztgenannte Münze mit 2000 Stück die bisher niedrigste Auflage verzeichnet und im Handel kaum unter 300 Euro zu bekommen ist. Eine Serie

Mit diesem Motiv eröffnete Malta die Serie „Verfassungsgeschichte“. Erinnert wird an die Abgeordneten-Wahlen 1849. von fünf Sondermünzen zu 2 Euro beleuchtet 2011 bis 2015 die „Meilensteine der Verfassungsgeschichte“. Das Thema kommt offenbar bei den Sammlern an. Für das erste Motiv vermeldete die Zentralbank schon „Sold out“ – ausverkauft. ¬ Walter Köcher

Frühgeschichte und Staatssymbole präsentiert die Mittelmeerinsel auf den Rückseiten ihrer Kursmünzen. ANZEIGE

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Echte Werte Ein Blick auf den Zubehörmarkt Er ist und bleibt in aller Munde: der Euro – kaum ein Thema polarisiert heute die Medien und vor allen Dingen die Stammtische derart. Da kann bei all der Aufregung in den Hintergrund geraten, dass wir nunmehr zehn Jahre mit unserer neuen Währung den Alltag bestreiten. Zu diesem runden Jubiläum gab es natürlich eine gemeinschaftliche 2-Euro-Sonderausgabe. Diese vollständig zu sammeln, wird sicherlich jeden Euro-Sammler in nächster Zeit beschäftigen. Der Geesthachter Zubehörhersteller Leuchtturm hat vorausschauend eine wunderschöne Münzkassette herausgebracht. „VOLTERRA UNO de Luxe“ präsentiert sich in mahagonifarbener Holzausführung mit blauem velours-

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Nummernunterschiede Kataloge für Münzen- und Banknotensammler Numismatiker finden im Fachhandel ein ähnlich großes Angebot an Katalogen wie Philatelisten. Der führende Verlag sitzt in Regenstauf. Unter einem Dach sind dort zwei Traditionsunternehmen vereint, Battenberg und Gietl. Da sie die Ausgaben unterschiedlich durchnummerierten, kennen Numismatiker heute zwei Systeme. Weitgehend durchgesetzt hat sich das von Kurt Jaeger, weshalb im Großen deutschen Münzkatalog hinter der eigenen Nummer auch die Jaeger-Nummer erscheint.

Eine 100-Euro-Note kostet 150 Euro – zumindest wenn sie die Signatur von Willem Duisenberg trägt, dem ersten Chef der Europäischen Zentralbank. Scheine mit der Unterschrift von Jean-Claude Trichet, dem zweiten Präsidenten, sind mit nur 130 Euro etwas preisgünstiger. Natürlich gelten die Sammlerpreise nur für kassenfrische Stücke, also Noten ohne jegliche Gebrauchsspur. Der auf dem Titel abgebildete 100-Rupien-Schein der Deutsch-Ostafrikanischen Bank mit dem Porträt Kaiser Wilhelms II. gehört mit einer Notierung von 3000 Euro zu den teureren Stücken.

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Bibliografische Angaben: Großer deutscher Münzkatalog. Von 1800 bis heute. Bearbeitet von Dieter Faßbaender. 672 Seiten, Format 17 x 24 cm, broschiert. ISBN 978-3-86646075-1. Preis: 34,90 Euro. Die deutschen Münzen seit 1871. Bearbeitet von Helmut Kahnt. 912 Seiten, Format 11,5 x 18,5 cm, broschiert. ISBN 978-3-86646-538-1. Preis: 24,90 Euro. Die Euro-Münzen. Bearbeitet von Michael Kurt Sonntag. 1536 Seiten, Format 11,5 x 18,5 cm, broschiert. ISBN 978-3-86646-537-4. Preis: 24,90 Euro. Die deutschen Banknoten ab 1871. Von Holger Rosenberg und Hans-Ludwig Grabowsky. 664 Seiten, Format 14,8 x 21 cm, broschiert. ISBN 978-3-86646539-8. Preis: 24,90 Euro. Erhältlich im Fach- und Buchhandel.

präzise beschrieben. Selbstverständlich benennt der Katalog unterschiedliche Prägejahre und Münzstätten, zudem manche Probeprägung und andere Besonderheiten. Für die aktuellen Euro-Gedenkmünzen vergibt er stets eine Nummer, weist nur in einem Kasten auf die unterschiedlichen Metalle der Stempelglanz- und Spiegelglanz-Prägungen hin. Der Jaeger-Katalog, wie der Band „Die deutschen Münzen seit 1871“ in Sammlerkreisen vielfach genannt wird, stellt die beiden Varianten einzeln vor und vergibt eine Art Unternummer für die Kupfer-Nickel-Ausführung: Hinter der Hauptnummer erfolgt der Hinweis „KN“. Sämtliche Prägungen sind genau beschrieben und in Schwarzweiß abgebildet. Wiederum erscheinen ausführliche Einleitungstexte. Numismatikern sei empfohlen, sich beide Kataloge anzuschauen und den zu wählen, der persönlich am meisten zusagt. Am Markt unschlagbar dürfte der in Farbe gedruckte Euro-Katalog sein. Interessanterweise bekommen die deutschen Gedenkzehner unterschiedliche Nummern für die Prägequalitä-

ten, beispielsweise die 180 für den Elbtunnel in Silber und die 181 für die Kupfer-Nickel-Version. Sätze, Starter-Kits und andere offizielle Verkaufseinheiten werden eigens bewertet, nicht aber Numisblätter und ähnliches. Keine besonderen Verkaufsformen und keine Gedenkausgaben – ein DDR-Druck war kein gesetzliches Zahlungsmittel – kennt das Sammelgebiet Banknoten. Es verkörpert gewissermaßen die Klassik, als Münzen ebenso wie Briefmarken nur ihrem eigentlichen Zweck dienten. Der durchgehend farbige Katalog erfasst die planmäßig herausgegebenen Scheine. Zum Notgeld erscheint im selben Verlag eine inzwischen stolze zwölf Bände umfassende Reihe. ¬ Torsten Berndt


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20 Jahre Wirtschaftskrise Rätsel: Schätzen Sie den Yen-Kurs In Japan gibt es viele Millionäre. Um diesen Status zu erlangen, bedarf es nämlich weder eines großen Einkommens noch nennenswerter Ersparnisse. Eine etwas bessere Eiserne Reserve oder ein gut angesparter Bausparvertrag genügen bereits. Um Millionär zu werden, braucht Toshio Normaljapaner umgerechnet nur rund 10 000 Euro auf die hohe Kante zu legen. Ein Euro entspricht nämlich gut 100 Yen, berechnet man die sogenannte Kaufkraftparität. Für 100 Yen bekommt man demnach dasselbe wie hierzulande für einen Euro. Der an den Devisenbörsen ermittelte Wechselkurs schwankt in der Regel rund um die Kaufkraftparität, liegt also mal höher, mal niedriger. Dabei spielen nicht unbedingt rein wirtschaftliche Kriterien eine Rolle. Japan durchlebt nach dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes vor rund 20 Jah-

ren eine Wirtschaftskrise, die zeitweise sogar in eine Deflation gemündet war. Die Staatsverschuldung ist gigantisch und liegt derzeit bei gut 200 Prozent der Wirtschaftsleistung, also höher als beispielsweise in Griechenland. Nimmt man solche Daten als Basis, dürfte Japan an den Märkten keinen Kredit mehr bekommen, müsste die Währung gewaltig abgewertet werden. Wie in den bereits erschienenen MünzenMärkten möchten wir auch dieses Mal unsere Leser einladen, sich etwas intensiver an den Finanzmärkten umzuschauen. Nach Dollar- und Franken-Kurs sowie Goldpreis steht nunmehr der Yen im Fokus unseres Interesses. Von Ihnen möchten wir daher wissen, wie viele Yen wir am 2. März, dem Vortag der Münchener Numismata, für einen Euro bekommen. Ihren Tipp schicken Sie bitte bis zum 25. Februar – Datum des Poststempels – an die Redaktion MünzenMarkt, Stichwort Münzrätsel, Postfach 3042, 37020 Göttingen. Unter Ausschluss des Rechtsweges warten attraktive numismatische Preise auf erfolgreiche Prognostiker. ¬ Torsten Berndt

Die am 19. Juli 2000 ausgegebene Banknote zu 2000 Yen entspricht derzeit knapp 20 Euro. Auf der Bildseite sehen wir das Shurei-mon-Tor.


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Der Kenner sammelt „Stempelglanz“ D-Mark-Münzen als Geldanlage – Risiko oder Chance? Vor zehn Jahren verschwand die Deutsche Mark. Zumindest als tagtäglich verwendetes Zahlungsmittel. Doch in den Köpfen ist sie nach wie vor allgegenwärtig, nämlich dann, wenn wir die Preise im Supermarkt oder im Restaurant ganz automatisch noch immer in DM umrechnen, um den Vergleich „teuer oder preiswert“ anzustellen. Und sicher dann, wenn wir die aktuellen Nachrichten um Griechenland und die Euro-Krise verfolgen … Aber auch die Münzensammler haben die gute alte Deutsche Mark, nationale Ikone und Sinnbild des Wirtschaftswunders der 50er-Jahre schlechthin, nicht vergessen. Wenngleich auch der Euro in seiner länderübergreifend vielfältigen Ausprägung seit einiger Zeit das Sammlergeschehen dominiert, so sind doch die DM-Münzen ebenfalls noch präsent. Neben der reinen Nostalgie, die viele Sammler dazu bewegt, sich nach wie vor mit Mark und Pfennig zu beschäftigen und die Sammlung mit den Münzen der alten Währung möglichst komplett werden zu lassen, sind auf mittlere und längere Sicht mit einigen Prägungen durchaus auch reelle Wertsteigerungschancen verbunden.

Eine numismatische Kostbarkeit: das 5-Mark-Stück, geprägt 1958 in Hamburg.

denn es gehört neben Zeit ein gerüttelt Maß an Fachwissen und Marktkenntnis dazu, will man erfolgreich vorgehen. Nebenbei bemerkt: Der wahre Münzensammler trägt eher weDann zum Beispiel, wenn es niger aus Gewinnstreben seine um ausgewählte Stücke geht, Schätze zusammen, er sammelt die seit Jahren stetig im Preis aus Begeisterung für sein Hobby, steigen, zum Teil moderat, zum zur Entspannung von der stressiTeil aber auch exorbitant. Doch gen Alltagswelt, aus Spaß an der es gilt einige Feinheiten zu be- Freud’, und lehrreich ist die achten! Das schnelle Geld wird Sammelei überdies immer. Doch der reine Spekulant mit diesen das eine muss das andere ja Münzen nicht machen können, nicht ausschließen.

Wer zum Beispiel vor etwa 20 Jahren das 50-Pfennig-Stück mit der ein Eichenreis pflanzenden jungen Frau1 auf der Rückseite gekauft und damals 300 Mark bezahlt hat, kann sich über einen Wertzuwachs von satten 300 Prozent freuen, denn der Handelswert liegt heute bei etwa 600 Euro. Doch Vorsicht: nämlich nur dann, wenn das gute Stück die Umschrift „Bank deutscher Länder“, die Jahreszahl 1950 und das Münzzeichen „G“ für Karlsruhe trägt. Und wenn

Kein falscher Fuffziger: das Karlsruher 50-PfennigStück von 1950.

sich die Münze in der seltenen Erhaltung „Stempelglanz“ befindet, das heißt, absolut prägefrisch ist. Bei den geringeren Erhaltungsgraden ist der Wertzuwachs zwar immer noch bemerkenswert, aber nicht ganz so hoch, ein Stück nur in „sehr schön“, das heißt, im normalen Geldverkehr einige Zeit umgelaufen, bleibt auf Auktionen ab und an sogar unverkauft. Der Hintergrund dieses Geldstücks: Nach Fertigstellung und Lieferung der 49er Ausgabe wurden in der Karlsruher Münzanstalt 30 000 Exemplare dieser Umlaufmünze mit der Jahreszahl 1950 geprägt. In der ursprünglichen Bekanntmachung über die Ausgabe dieses Nominals ist aber als Jahreszahl ausdrücklich und bindend 1949 genannt, Stücke mit einem anderen aufgeprägten Jahr wären ungültig gewesen. So wurde für diese irrtümlich hergestellten 30 000 Stücke eine separate Ausgabebekanntmachung erforderlich, ehe die Münzen dann in den Verkehr kamen. Damals, kurz nach der Währungsreform, hatte man andere Sorgen und dachte nicht im Traum daran, dass man damit dieses 50-Pfennig-Stück zu einer numismatischen Rarität machen und es einmal zu einer der begehrtesten deutschen Münzen überhaupt avancieren würde. Wer Wert auf echte Stücke legt, und das sollte der ernsthafte Sammler wie auch der auf bloßen Wertzuwachs bedachte Käufer in jedem Fall tun, muss abermals aufpassen. Denn es gibt gefährliche Fälschungen zum Schaden der Sammler, bei denen „G“-Fünfziger von 1949 – der häufig vorkommende, billige Jahrgang – durch Vertiefen des Münzgrundes in die Jahreszahl 1950 verfälscht werden. Auch sind Fälschungen vorgekommen, die aus einer Bildseite der ebenfalls häufig vorkommenden Nachfolgeausgabe 1950 mit der Umschrift „Bundesrepublik Deutschland“ und der Wertseite eines 49er „G“-Stückes zusam-


21 mengesetzt sind. Diese (Ver-)Fälschungen sind für den Laien oft nur sehr schwer zu erkennen.

te 50-Pfennig-Münze. Aufgeflogen waren die Betrüger seinerzeit, als findige Sammler der Falschgeldstelle der BundesDer Kauf im seriösen Fachhan- bank den Tipp gaben, sich Vordel, der für fälschungsgefährde- der- und Rückseite der Münze te, teure Münzen meist die Ex- einmal genauer anzusehen. pertise eines vereidigten Sach- Während die Wertseite mit dem verständigen mitliefert, ist also noch vorhandenen Originalin jedem Fall anzuraten. Hände stempel hergestellt worden war, weg vom vermeintlich günstigen hatte man für die Bildseite einen Gelegenheitskauf im Internet, neueren Prägestempel verwenauf Tauschbörsen oder gar Floh- det, der sich vom Original in winmärkten. Die Enttäuschung ist zigen Details unterschied. vorprogrammiert! Neben dem 50-Pfennig-Stück Für Stücke aus dem soge- existieren einige weitere seltene nannten Karlsruher Münzskan- Umlaufmünzen aus der DM-Ära. dal werden dagegen inzwischen So hat das silberne 5-Markzum Teil höhere Preise als für Stück des Jahrgangs 1958 mit das Original bezahlt. 1975 wur- dem Hamburger Münzzeichen den die beiden Direktoren sowie „J“, das seinerzeit in einer Auflaein Münzfacharbeiter der Präge- ge von nur 60 000 Exemplaren anstalt in der Karlsruher Stepha- geprägt worden war, eine ähnliniestraße verhaftet, die unbe- che Entwicklung hinter sich: Wer fugt DM- und Pfennigmünzen es vor 20 Jahren in der Erhaltung seltener Jahrgänge mit dem „Vorzüglich“ für etwa 700 Mark Münzzeichen „G“ nachgeprägt erworben hat, kann sich heute und an Sammler verkauft hatten, über einen durchschnittlichen unter anderem auch die genann- Wert von rund 600 Euro freuen.

Stücke in der Top-Erhaltung „Stempelglanz“ sind bereits derart selten geworden, dass sie – wenn sie denn einmal am Markt angeboten werden – schon einmal Liebhaberpreise bis 1200 Euro erreichen. Vorsicht: Doch sind auch viele gut gemachte, nicht leicht zu erkennende Fälschungen am Markt. Und die Karlsruher Fälscher haben auch beim Silberfünfer zugeschlagen: Für das von ihnen nachgeprägte 5-DM-Stück 1956 „G“, das originär mit diesem Prägejahr gar nicht ausgegeben wurde, zahlen Liebhaber heute ebenfalls mehrere tausend Euro. Selbst einige der ganz normalen Umlaufmünzen, die 1948 / 1949 und anfangs der 50er-Jahre in den Verkehr gebracht worden waren, kosten heute bereits ein Vielfaches des aufgeprägten Nominalwertes, wenn sie sich in prägefrischer Erhaltung befinden und, je nach Jahrgang, in recht geringen Auflagen existieren. Denn das am Markt verfüg-

bare Material ist durch die Einführung des Euro knapper geworden. Wer sich mehr für die bundesdeutschen Gedenkmünzen als Wertanlage interessiert, kann die ab Mitte der 60er-Jahre ausgegebenen 5- und 10-MarkMünzen getrost außer Acht lassen. Sie mögen zwar numismatisch und historisch interessant sein, ein Wertzuwachs ist aber wegen der durchweg hohen Prägezahlen dieser Ausgaben auch längerfristig nicht zu erwarten. Selbst große Münzenhändler winken ab, wenn ihnen solche Stücke zum Ankauf angeboten werden, und verweisen die Besitzer zwecks Umtausch in Euro an die nächste Filiale der Deutschen Bundesbank. Bei den Sondermünzen haben lediglich die ersten vier ausgegebenen 5-DM-Prägungen Entwicklungspotenzial. Die Ausgabe „100 Jahre Germanisches NaFortsetzung auf Seite 22 @@

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In dem Quartett steckt Musik: die Gedenkmünzen „Germanisches Museum“, „Friedrich Schiller“, „Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden“ und „Joseph von Eichendorff“. ANZEIGE

Großrarität der DM-Zeit bei Felzmann

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Moderne Numismatik der Bundesrepublik Deutschland? Ein Kursmünzensatz von 1969? Was soll das? Zwar notiert ein solcher PP-Satz im Jaeger-Katalog mit aktuell 90 Euro und die Auflage liegt mit 5100 Sätzen nicht eben hoch, aber so richtig faszinierend finden heute die wenigsten Sammler diese Zeit und ihre gängigen Münzen. Nun zeigt der Blick in den bereits zitierten Jaeger-Katalog aber, dass dort drei Sternchen hinter der Auflagenhöhe zu sehen sind. In den Erläuterungen findet sich dann der Hinweis: „von 1969 F ist ein Exemplar bekannt, das mit einem 5-DM-Stück mit der Randinschrift ‚ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER‘ von Nr. 408 bestückt wurde.“ Mit einem Male steigt dieser im ersten Moment normal erscheinende Kursmünzensatz zu einer numismatischen Großrarität ersten Ranges auf. Für gewöhnlich ziert die sogenannten „Silberadler“ die Randinschrift „EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT“, während die Rarität mit der Randinschrift der 5-DMGedenkmünze „200. Geburtstag Ludwig van Beethoven“ aufwartet. Schon bei losen Münzen kommt diese Verwechslung recht selten vor – der Jaeger nennt keine Zahlen. Im PP-Kursmünzensatz jedoch ist es ein absolutes Highlight der DM-Zeit und wird in der Felzmann-Auktion für 8000 Euro zum Ausruf kommen. In derselben Auktion gelangt auch ein Kursmünzensatz 1967 G mit einem magnetischen 2-PfennigStück zur Versteigerung – ebenfalls ein echtes Schmankerl der DM-Numismatik. Daneben offeriert Felzmann in seiner Münz-Auktion (6. und 7. März) ein breites und hochwertiges Angebot von der Antike bis zur Euro-Zeit: Griechische Tetradrachmen seltenster Emissionen, Taler und Talerteilstücke auch kleinster Gebiete, die Trendgebiete Russland und China mit Raritäten. Zudem lassen das Lebenswerk des bekannten Medailleurs Fritz Scheppat, eine riesige DDR-Ordenssammlung mit fast allen Spitzen, eine Kollektion hochwertiger Banknoten, welche über 40 Jahre zusammengetragen wurde, und zahlreiche interessante Stücke in den Bereichen „Medaillen“ und „Varia“ kaum Sammlerwünsche offen! Alles unter: www.felzmann.de


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23 tionalmuseum Nürnberg“ mit dem Prägejahr 1952, die Schiller-Gedenkmünze von 1955, die Sonderprägung zu Ehren des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden („Türkenlouis“) ebenfalls von 1955 und das Gedenkstück auf Joseph von Eichendorff aus dem Jahr 1957 sind die besten Stücke. Vom „Germanischen Museum“ wurden beispielsweise nur knapp 200 000 Stück geprägt2. Wiederum gilt es, auf einwandfreie Erhaltung zu achten. Eine Münze, die statt des relativ seltenen Erhaltungsgrades „Stempelglanz“ nur mit dem Grad „Vorzüglich“ aufwartet, rechtfertigt bereits einen Preisabschlag. Unterhalb der letztgenannten Erhaltung sollte man diese Stücke nicht erwerben, es sei denn als preisgünstiges Belegexemplar. Gar in der Ausführung „Polierte Platte“ (ein spezielles Herstellungsverfahren, bei dem in früheren Zeiten sowohl die Prägestempel als auch der Münzrohling poliert wurden) kosten diese Münzen richtig Geld. Für ein einwandfrei erhaltenes, das heißt, unberiebenes Exemplar des „Germanischen Museums“ ohne jeden Makel und mit absolut unbeschädigter Oberfläche werden angesichts von nur 1240 geprägten Exemplaren schnell 5000 Euro oder mehr fällig. Diese Münzen bleiben daher dem Normalsammler in der Regel verschlossen. Und auch bei den Sonderprägungen gilt: Vieler gut gemachter Fälschungen wegen sollte man alle Super-SonderTopangebote auf Tauschbörsen und im Internet links liegen lassen. Wer Münzen aus der DM-Zeit als Wertanlage kauft, macht dann sicher nichts falsch, wenn er sich an die genannten Spielregeln hält: Im berufenen Fachhandel oder bei bekannten Auktionshäusern kaufen, kompro-

misslos auf absolut einwandfreie Erhaltungsqualität achten und diese durch entsprechend geschützte Lagerung erhalten sowie das berühmte „Triple-L“ berücksichtigen: lange liegen lassen. Beachten sollte man auch, dass bei einem späteren Verkauf an den Münzenhandel die Gewinnspanne des Händlers einkalkuliert, das heißt, vom erwarteten Erlös abgezogen werden muss. Bei den vorgestellten Seltenheiten kann man von etwa 25 Prozent des (Katalog-) Wertes ausgehen. Für ausgewählte Stücke der ehemaligen deutschen Währung sind aufgrund der spürbaren Verknappung wirklich guten Materials durchaus weitere Wertsteigerungen möglich. Der unübersichtliche Euro-Münzen-Markt ist dagegen zum Teil spekulativ überhitzt und wird über kurz oder lang in einigen Bereichen eine Preisbereinigung erfahren. Zudem wird sich am Euro-Markt die inflationäre Ausgabepolitik mit manches Mal an den Haaren herbeigezogenen Ausgabeanlässen und sonstigen unsinnigen Spielereien wie Farbmünzen oder extrem „krummen“ Nennwerten auswirken. Auch dürften jetzt nicht wenige Sammler auf den Erwerb der deutschen 10Euro-Sondermünzen in der normalen Prägung „Stempelglanz“ verzichten, werden diese doch seit vergangenem Jahr nicht mehr in Silber, sondern aus Gründen des gestiegenen Preises für das Edelmetall nur noch in einer Kupfer-Nickel-Legierung ausgeprägt. Vor Kurzem erst hatte das Bundesfinanzministerium die Legierung von 900er Silber in 625er drastisch verschlechtert und sich damit bereits den Unmut der Sammler zugezogen. Die Spiegelglanzausführung gibt es zwar weiter in Silber, aber zu einem unverschämt hohen Preis.

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Der Gestalter, Richard M. Werner, hatte seinerzeit für den Entwurf seine Frau Gerda Modell stehen lassen. Die Darstellung symbolisiert die Hoffnung und den Neuanfang nach Krieg und Zerstörung, wurde seinerzeit aber oft als Tabakpflanzerin interpretiert. Der ernsthafte Sammler wie auch der Geldanleger wird um die Beschäftigung mit der Materie nicht herumkommen. Hierzu sei ihm die „Bibel“ des Sammlers deutscher Münzen wärmstens empfohlen: Der Katalog von Kurt Jäger (†) „Die deutschen Münzen seit 1871“, bearbeitet von Helmut Kahnt, Gietl-Verlag, Regenstauf.

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Hauptsache schön bunt!? Farbmünzen und -medaillen und ihre Herstellung Als ich vor einigen Jahren mich intensiver mit dem Sammeln von Münzen beschäftigte, waren es vor allem die Umlaufmünzen, die mich interessierten. Unter der Masse von Münzen fiel mir eine niederländische Guldenmünze in die Hände, die auf der Vorderseite mit einem farbigen Slogan beklebt war. Ich versuchte vergeblich, diesen Aufkleber von der Münze zu entfernen, – man sieht die Spuren davon noch gut – denn ich hielt dies für eine illegale Aktion des Tierschutzvereins von Holland zur Rettung von Tieren. Der Slogan lautet nämlich: „VLEES hey moet MINDER het kan BETER“. Auf Deutsch lautet die Aufforderung: „Esst weniger Fleisch – es ist besser so“. Ein Jahr später fiel mein Blick beim Besuch eines Trödelmarkts auf eine Silbermedaille mit den

Farben der deutschen Flagge in den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland. Da konnte mein Sammlerherz nicht widerstehen, war ich doch noch berauscht vom schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer während der Fußball-WM 2006 bei uns in Deutschland. Auf der Rückseite sind in Seitenansicht der damals letzte und erste Bundeskanzler der Republik, Konrad Adenauer und Helmut Kohl, zu sehen, umgeben von den Wappen der Bundesländer. Dennoch blieb ich bei meiner alten Einschätzung, die ich mit allen ernsthaften Numismatikern teilte, dass Farbmünzen Kinderkram sind und nur dafür hergestellt werden, um unbedarften Sammlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie auch bei den Briefmarken gibt es

Erste Farbmünze der Welt? ANZEIGE

Afghanische Fußballnationalmannschaft? Der winzige pazifische Inselstaat Palau war 1992 der erste Herausgeber einer Farbmünze. Es folgten nun bald viele Länder wie Vanuatu, Liberia, Kongo, La40 Jahre Bundesrepublik os, Korea, Afghanistan und so Deutschland. weiter. Tiere als Blickfang sind natürlich sehr beliebt. Ihnen folweltweit operierende Agenturen, gen berühmte Persönlichkeiten die auf die Herstellung von Sam- und große Sportereignisse. melobjekten spezialisiert sind. Beim Studium von FachliteraIhnen gelingt es immer wieder, tur fiel mir im Laufe der Jahre nakleine Staaten dieser Welt, die türlich immer wieder, auch zugeringe Steuereinnahmen hanehmend bei sogenannten seben und deshalb auf jede zu- riösen Ländern, die Ankündisätzliche Einnahme erpicht sind, gung von Farbmünzen auf. zu überreden. Dann erscheinen Frankreich mit seiner ausufernneue offizielle Ausgaben von den Münzproduktion ist da an Münzen oder Briefmarken im ge- erster Stelle zu nennen. Österwünschten Aussehen, die für reich ist im Briefmarken- und den Alltag des Landes keine Be- Münzensektor auch sehr experimentierfreudig. Außer Briefmardeutung haben.


25 meisten Farbmünzen der ersten Jahre im Siebdruckverfahren aufgetragen. Bei der Seriegrafie, wie der Siebdruck auch heißt, wird jede Farbe einzeln gedruckt, in dem die Farbe von einem Rakel durch die offenen Stellen eines engmaschiges Siebs gedrückt wird.

Märchen aus Frankreich.

ken mit Kristallen und Samenkörnern erschienen auch sogenannte Niobmünzen. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die Herstellungstechniken der Farbmünzen einmal vorzustellen. Die klassische Art, Metallrohlinge dauerhaft einzufärben, ist das Emaillieren. Anfang der 60er-Jahre fand man fast in jeder Familie ein kleines Brennöfchen, um mit Kupferrohlingen und Emaillepulver bunte Broschen, Ringe und Manschettenknöpfe herzustellen. Diese Technik wurde auch bei der Medaille zum vierzigjährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland angewendet. Allerdings wurde dafür Kalt-Emaille verwendet, um die Münze nicht durch das Erhitzen zu verderben. Die Farbe wurde wie bei den

zen und Medaillen. Aber die unterschiedlichen Anbieter haben herausgefunden, dass auch mit einer verfeinerten Ästhetik Sammler zu erreichen sind. So werden inzwischen auch manche Zwei-Euro-Sondermünzen in einer Farbversion angeboten. Da ich selbst vor einigen Jahren die Mezquita von Córdoba besucht habe, kann ich nur sagen, dass die leichte Einfärbung dieser spanischen Münze den tiefen Eindruck vor Ort widerspiegelt. Ebenso finde ich die Farben des estnischen ZweiEuro-Stücks sehr gelungen. Nicht nur, dass hier die Nationalfarben Verwendung finden, sondern man kann jetzt die Grenzen des Landes viel besser erkennen als auf dem ungefärbten Original.

Die zweite und in meinen Augen unschöne Art, Farbmünzen herzustellen, ist auch die einfachste. Die Rückseite der Münze wird mit einem farbigen Papier beklebt, das ganz normal im Offsetdruckverfahren hergestellt wurde. Sicherlich ist das Papier sehr fest und der Kleber sehr haltbar, aber ich glaube nicht, dass diese Münzen gegen Feuchtigkeit immun sind. Und nun zu den Niob-Münzen, wie sie die Österreichische Münze anbietet. Niob ist ein chemisches Element mit dem Symbol Nb und der Ordnungszahl 41. Seine Namensgebung ist äußerst interessant. Da Niob immer zusammen mit Tantal auftritt, wurde dieses Schwermetall nach der Tochter des Tantalus, Niobe, benannt. Chemiker scheinen eine Schwäche für die griechische Mythologie zu haben…

50 Jahre Fernsehen in Österreich.

Ein in den letzten Jahrzehnten neu entwickeltes und verfeinertes Druckverfahren, der Tampondruck, hat das Erscheinungsbild der Farbmünzen revolutioniert. Es handelt sich dabei um ein Tiefdruckverfahren, welches sehr den Ätzradierungen ähnelt. Aber der Druckstock wird nicht Niobmünzen sind wegen des mehr aus Metall, sondern aus Herstellungsverfahrens immer einem leicht elastischen KunstBimetallmünzen. Der Niobkern stoff hergestellt. Das hat natürder Münze entsteht durch Ano- lich bei einem unebenen Druckdisierung. In einer Nioblauge objekt wie Münzen viele Vorteile. Man entdeckt nun in dem inwird durch einen elektrischen Strom ein Eisenkern mit einer zwischen riesigen Angebot an dünnen Niobschicht ummantelt. Farbmünzen vermehrt auch sehr Je nach Dicke der Schicht nimmt dezent kolorierte Objekte. Natürdas Niob eine unterschiedliche lich gibt es für Liebhaber immer noch die quietschbunten MünFärbung an.

Auch die beiden Zwei-EuroSondermünzen aus Portugal und der Slowakei sind in ihrer Ästhetik nicht zu beanstanden, greifen sie doch die Landesfarben auf und unterstützen den grafischen Ausdruck der normalen Prägung. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass die Farbmünze von einem belächelten Außenseiter inzwischen zu einem bemerkenswerten Mitkonkurrenten im Münzhandel geworden ist. Man soll ja seine Vorurteile pflegen, aber wenn es an der Zeit ist, auch revidieren. Das macht das Leben leichter – und bunter. Natürlich bleibt die „Marine-Life Protection“-Münze von 1992 aus Palau der Senior, wenn auch auf dem niederländischen Gulden 1968 steht, oder? ¬ Walter Maus ANZEIGE

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Vielfalt an Motiven Aus den Emissionsplänen der Euro-Länder für 2012 Wenn im Januar und Februar Motiven, Nominalen und Legiedie ersten großen Numismatik- rungen. Zu den Ländern, die traMessen dieses Jahres stattfin- ditionell frühzeitig ihre Emissiden, dann liegt sie schon vor: onspläne bekanntgeben, gehöDie gemeinsame Ausgabe aller ren Deutschland und Österreich. Länder der Euro-Zone zum zehn- Damit soll auch der Ausblick bejährigen Jubiläum des neuen ginnen. Bargeldes. Als Ausgabetag für Zum Eröffnungstag der World die 2-Euro-Sondermünze in den 17 Staaten war der 2. Januar ge- Money Fair in Berlin am 3. Februnannt worden. Die Gesamtaufla- ar erscheint die zweite deutsche ge für das gemeinsame Motiv Gedenkmünze dieses Jahres. soll sich um die 90 Millionen Das Bimetall-Stück zu 2 Euro Stück bewegen. Der österrei- setzt die Bundesländer-Serie chische Gestalter Helmut Andex- fort, ist diesmal Bayern vorbelinger wollte mit seinem preisge- halten und bildet das Schloss krönten Entwurf die weltum- Neuschwanstein ab. Eine knapspannende Bedeutung dieser pe Woche später erscheint die 10-Euro-Gedenkmünze neuen Währung im Alltag der erste Menschen, in Industrie und Han- 2012 zum 300. Geburtstag von del trotz aktueller Turbulenzen Friedrich II., der nicht nur Preusymbolisieren. Nicht an der Ge- ßen zu einem großen europäimeinschaftsausgabe beteiligt schen Staat machte, sondern sind die drei assoziierten Klein- auch wichtige Reformen durchstaaten Monaco, San Marino führte. An dieser Stelle sei erund Vatikan. Sie gehen andere wähnt, dass alle fünf geplanten Wege. So verausgabte San Mari- 10-Euro-Münzen in zwei Varianno schon vor dem Jahreswechsel ten erscheinen: Erstens in 625eine 10-Euro-Silbermünze zum er Silber und Spiegelglanz bei Jubiläum des Bargeldes. Für den einem Gewicht von 16 Gramm. April ist noch eine 2-Euro-Son- Zweitens in Kupfer-Nickel und dermünze vorgesehen. Der Vati- Stempelglanz mit einem Gekan hat eine Gold- und eine Sil- wicht von 14 Gramm. Weitere bermünze als „Beigabe“ zu den 10-Euro-Motive sind „50 Jahre beliebten Kursmünzen-Sätzen Welthungerhilfe“ (12. April), „200 Jahre Kinder- und Hausmärangekündigt. chen der Brüder Grimm“ (14. JuAnsonsten bieten die geplan- ni), „100 Jahre Deutsche Natioten Sonder- und Gedenkmünzen nalbibliothek“ (13. September) aus den insgesamt 20 Ausgabe- und „150. Geburtstag des gebieten auch in diesem Jahr ei- Schriftstellers und Dramatikers ne große Vielfalt an Themen, Gerhart Hauptmann“ (8. Novem-

Variable Bildseiten weist die 2-Euro-Jubiläumsmünze aus Luxemburg auf. Da gesetzlich jedes ausgegebene Geldstück ein Bild des Großherzogs zeigen muss, wurde eine technische Lösung gefunden, die je nach Betrachtungswinkel entweder Henri oder das Euro-Zeichen über dem Erdball wiedergibt.

Zwei berühmte Bauwerke bringt Deutschland 2012 aufs Münzbild: Schloss Neuschwanstein und den Aachener Dom. ber). In Gold sind zwei Emissionen vorgesehen: Am 25. Juni erscheint aus der Serie „Deutscher Wald“ das Fichten-Motiv. Wie die beiden Vorgänger hat die Münze ein Gewicht von 3,89 Gramm. Aus der Serie „Welterbe der UNESCO“ gibt es voraussichtlich am 1. Oktober mit dem „Aachener Dom“ eine weitere Prägung zu 100 Euro, die 15,5 Gramm wiegt. Die Ausgabepreise sind wie gewohnt von der Entwicklung des Goldpreises abhängig. Zu den genannten Einzelmünzen sind die üblichen Kursmünzensätze und Sets von Sondermünzen geplant. Unser südlicher Nachbar Österreich eröffnete sein Programm 2012 schon am 14. Dezember mit der „Neujahrsmünze“, die diesmal dem 200-jährigen Bestehen der Gesellschaft der Musikfreunde Wien gewidmet ist. Die neuneckige Prägung im Nominal von 5 Euro gibt es in zwei Varianten: als Kupfermünze mit einer Auflage von 300 000 und als Silbermünze mit 50 000 Stück. Ab 25. Januar verkauft Wien die erste Goldmünze des Jahres zum Thema „Klimt und seine Frauen“. Das Nominal von 50 Euro mit einem Feingewicht von 10 Gramm soll 30 000mal unter die Sammler gebracht werden. Auch die Silbermünze zu 20 Euro vom 14. März zum Thema „Europäische Künstler – Egon Schiele“ geht in diese Richtung. Mit zwei Silberprägungen zu 20 Euro findet die Serie „Rom an der Donau“ ihre Fortsetzung. Am 11. April erscheint „Lauriacum“, am 13. Juni „Brigantium“. Die Bundesländer der Alpenrepublik sind der Stoff für eine weitere Serie. Die Münzen würdigen die Steiermark am 25. April und Kärnten am 26. September einheitlich zu 10 Euro, aber jeweils in zwei unterschiedlichen Legierungen: erstens in

Kupfer bei einer Auflage von je 100 000 und zweitens in Silber mit der gleichen Auflage, jedoch in zwei unterschiedlichen Prägequalitäten. Zur Ski-WM 2013 gibt es am 24. Oktober eine Münze zu 5 Euro in Kupfer und Silber. Nicht fehlen darf bei der Münze Österreich die obligatorische Niob-Prägung, diesmal der Bionik gewidmet. Das Nominal zu 25 Euro erscheint am 22. Februar. Das Jahresprogramm findet seinen Abschluss am 14. November mit einem weiteren 100 Euro-Motiv aus der Serie „Kronen der Habsburger“. Die beliebten Anlagemünzen „Wiener Philharmoniker“ erscheinen mit der Jahreszahl „2012“ in den üblichen Gewichtsstufen. Frankreich bietet wieder das umfangreichste Programm aller Euro-Länder. Folgende Themen und Motive wurden bisher bekannt: Chinesisches Jahr des Drachen (drei Sondermünzen), Säerin 2012 (vier), Legendäre französische Schiffe (sechs), Züge und Bahnhöfe (fünf), Französische Regionen (27 zu 10 Euro, eine zu 200 Euro), Herkules (drei), Gründung des Eurokorps 1992 (?), Bildhauer / Daniel Buren (fünf), Fortsetzungen der Serie Könige, Kaiser und Präsidenten (sechs), 100. Geburtstag Abbé Pierre (2-Euro-Gedenkmünze), Weltkulturerbe Ägypten (fünf), Romanfiguren und ComicstripHelden (neun), Sportvereine (drei), Olympische Sommerspiele (?). Da ist, wie immer, manches Überflüssige dabei. Aus den Benelux-Ländern liegen bisher folgende Themen vor: Brüssel widmet 10 Euro dem Künstler Paul Delvaux und den Olympischen Spielen in London, legt ein weiteres 12,5 Euro-Goldstück aus der Serie „Könige / Königinnen“ auf und erinnert mit 100 Euro Gold an den 500. Geburtstag von Gerhard Merca-


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27 gungen für das Euro-Jubiläum gibt es 2 Euro Bimetall „VII. Familientreffen“, 5 Euro Silber zum 100. Geburtsjahr von Papst Johannes Paul I., 10 Euro Silber „XX. Weltkrankentag“, 20 und 50 Euro Gold „Bekehrung des Paulus“, 100 Euro Gold „Madonna di Foligno“ und zum Abschluss des Jahres 200 Euro Gold „Die theologischen Tugenden: der Glaube“. Malta setzt die Serie „Meilensteine in der Verfassungsgeschichte“ mit dem 2-Euro-Motiv „Mehrheitswahlrecht von 1887“ fort. Zypern hat bisher ein 5-Euro-Nominal zur EU-Ratspräsidentschaft angekündigt.

Zu den Südländern: Spanien emittiert wieder 2 Euro in der Serie UNESCO-Welterbe, diesmal die Kathedrale von Burgos. Weitere angekündigte Themen sind 300 Jahre Nationalbibliothek, 200 Jahre Verfassung, Spitzenexponate aus Museen und Fußball-WM 2014. Die Serie „Hauptstädte der Provinzen und autonome Städte“ wird mit 20 Prägungen zu 5 Euro fortgesetzt. Portugal bringt im Juni eine 2Euro-Sondermünze für die Kulturhauptstadt Europas Guiamaraes und ehrt mit 2,5 Euro José Antonio Carlos de Seixas sowie mit 5 Euro Johann V. Da kommt sicher noch einiges dazu. Italien hielt sich bisher bedeckt, dafür liegen die Pläne des Vatikan vor. Außer den schon genannten Prä-

69,00 17,90 32,50 14,50 35,00 T.P 28,50 49,00 26,00 475,00 22,50

Kommen wir zu Nord- und Osteuropa: Finnland setzt die Serie „Historische Provinzen“ mit 5Euro-Silberstücken fort, 2012 sind Lappland und Åland dran. ANKAUF BRD, DDR, Kaiserreich, China, Russland + Anlagemünzen Silber + Gold. Angekündigt ist weiter ein 50Euro-Nominal „Helsinki – Welt- Besuchen Sie uns auf der World Money Fair Berlin 2012 hauptstadt des Designs“. Keine Meldung aus Estland, dafür legMünzenversandhandel Roman Kupersky te die Slowakei ein komplettes Heinestraße 4 // 35452 Heuchelheim/Hessen Jahresprogramm vor: Im März Tel: 0641 / 9 60 75 68 // Fax 0641 / 9 60 76 21 gibt es 20 Euro Silber „DenkmalE-Mail: R.Kupersky@t-online.de geschützte Stadt Trencin“, im Mai 10 Euro Silber „Meister Pavol von Levoca“, im Juni „250. Geburtstag Chatam Sofer“ und im September „250. Geburtstag Anton Bernolak“ mit gleichen ) Seltene Goldmünze fast zum reinen Goldwert! Nominalen und Metallen. Im De) Limitiert: nur 15.000 Stück! zember schließlich ein 100) Sie sparen sofort € 90,-! Euro-Goldstück zum 300. Jahrestag der Krönung von Karl III. in 1 Gramm Gold! Bratislava (Pressburg). Auch Slowenien legte seine Pläne dar: 1.500 Francs „Pyramiden von Gizeh“ Elfenbeinküste 2006 Polierte Platte 1 g .917 Gold außer der obligatorischen 2Euro-Ausgabe zum Bargeld-Jubiläum im Januar 100 Euro Gold und 30 Euro Silber „Maribor – europäische Kulturhauptstadt“, im Juni zwei Sondermünzen in den gleichen Legierungen zum Jahrestag der ersten slowenischen Olympiamedaille, dazu mit der hohen Auflage von 300 000 Stück eine BimetallSchloss Sonderprägung zu 3 Euro zum 10 Jahre Euro Neuschwanstein gleichen Thema. ø = 16 mm

tor. Eine 2-Euro-Münze ist dem 75. Elisabeth-Musikwettbewerb zugedacht. Luxemburg bringt im Februar eine 2-Euro-Gedenkmünze zum 100. Todestag von Großherzog Wilhelm IV. und setzt mit 5-Euro-Nominalen die Serien „Burgen“ (diesmal Bourscheid) sowie „Flora und Fauna“ (diesmal Hummel-Ragwurz) fort. Die Niederlande informieren wie in den Vorjahren wohl erst auf den Münzenmessen im Januar / Februar über ihre Ausgabepläne. Irland kündigte mit einem Hundemotiv die Fortsetzung der Serie „Tiere auf Münzen“ sowie eine Goldmünze aus dem Bereich „Kulturerbe“ an.

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Bronzedenkmäler zu Münzen Aufschlussreiche Einsichten in Geldgeschichte der DDR Zehn Jahre hat der Berliner Wirtschaftshistoriker Peter Leisering über die Münz- und Geldgeschichte der DDR geforscht und darüber in Zeitschriften publiziert. Jetzt liegen seine Erkenntnisse in dem Buch „Geldgeschichten aus der DDR“ vor. Erschienen ist der für historisch interessierte Leser sowie Sammler bestimmte Band im Gietl Verlag, Regenstauf (211 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 20 Euro, ISBN 978-3-86646-836-8). Was im VEB Münze der DDR am Berliner Molkenmarkt zwischen der Währungsreform von 1948 und der Wiedervereinigung von 1990 vor sich ging, unter welchen oft schwierigen Bedingungen das Hartgeld und die Banknoten des Arbeiter-undBauern-Staats entstanden sind und wer welche Bilder und Texte für sie ausgewählt hat, war bisher nur in

Umrissen bekannt. Denn alles, was mit diesem Thema zu tun hatte, unterlag strenger Geheimhaltung. Peter Leisering hat die Dokumente gelesen und schaute hinter die Kulissen, er lässt Akteure zu Wort kommen und schildert die bürokratischen Hemmnisse, die bei den Emissionen zu überwinden waren. Für die Einführung neuer Münzen gab es handfeste Forderungen aus der Bevölkerung und der Wirtschaft. Verlangt wurde unter anderem automatentaugliches Geld, doch die Produktion war mit vielen bürokratischen und

materialtechnischen Hürden verbunden. Der Verfasser geht der Frage nach, wie man in den frühen DDR-Jahren den großen Bedarf an Hartgeld angesichts mangelnder Metalle zu befriedigen versuchte, und berichtet, dass sogar

an die Verwendung von Kunststoff gedacht wurde. Statt seiner bediente man sich bei Krieger-, Herrscherund Generalsdenkmälern, die nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut wurden. Deren Bronze diente 1949/50 der Herstellung von Fünfzig-

Man sieht es den Gedenkmünzen der DDR nicht an, unter welch schwierigen Umständen sie hergestellt wurden. Nach 1990 wurde bekannt, dass die offiziellen Auflagezahlen nicht immer stimmen.

Pfennig-Stücken und 1969 von Fünf-MarkMünzen anlässlich des 20. Jahrestages der DDR. Überdies schildert das Buch die Mühen von Parteiund Staatsfunktionären, gegenüber dem „Klassenfeind“ im Westen durch neue, besser gestaltete Münzen und Geldscheine aufzutrumpfen, und es würdigt die Künstler, die zum Teil ansprechende Entwürfe schufen. Erst nach dem Untergang der DDR wurden Einzelheiten über die schwierige Geburt solcher Prägungen bekannt, und es wurde auch deutlich, dass die offiziellen Auflagezahlen nicht stimmten und viele Silberstücke zum Zweck der Materialbeschaffung für weitere Münzen wieder eingeschmolzen wurden. Wenn neue Kurs- und – ab 1966 – auch Gedenkmünzen sowie Geldscheine erschienen wa-


29 ren, ergoss sich nicht selten Hohn und Spott Ăźber sie. Der Autor schildert die GrĂźnde fĂźr solche Kritik vor allem in Sammlerkreisen, denn seit den 60erJahren entstand unter dem Dach des Kulturbundes der DDR eine selbstbewusste Numismatikergemeinde. Viele Fachgruppenmitglieder hatten MĂźhe, die SondermĂźnzen des eigenen Landes zu ergattern, oder gin-

gen sogar oftmals leer aus. Im Intershop hingegen war es leicht, die Neuheiten zu bekommen, allerdings gegen „Westmark“, wie sich viele Leser noch schmerzvoll erinnern werden. Die Durchsicht der Staatsbank-Akten und anderer Unterlagen zeigt, dass weitaus mehr Kurs- und GedenkmĂźnzen geplant waren, als tatsächlich ausgegeben wurden. Im Archiv der Kreditanstalt fĂźr Wiederaufbau unweit des Gendarmenmarkts in Berlin werden zahlreiche EntwĂźrfe, Modelle und Probeabschläge aufbewahrt, und Leisering stellt eine Auswahl in seinem Buch vor. Dass man mit SondermĂźnzen westliche Devisen erwirtschaften und damit die Partei- und StaatsfĂźhrung beeindrucken konnte, wird ebenso geschildert wie Zitterpartien im Zusammenhang mit der Ausgabe neuer GeldstĂźcke. So war die Herstellung einer ZehnMark-MĂźnze anlässlich des Weltraumflugs von Waleri By-

kowski und Sigmund Jähn am 26. August 1978 mit einigen Risiken verbunden. Da der Flug erfolgreich verlief, konnten die bereits auf Vorrat geprägten Sondermßnzen sofort ausgegeben werden. Im anderen Fall hätte man die ganze Auflage vernichten mßssen. Fßr Sammler, Bankenmitarbeiter und andere Interessenten hält das Buch manch Unbekanntes bereit. Es zeigt, dass und wie den damaligen Partei- und Staatsfßhrern mit kleinen Tricks neue, bessere Geldzeichen abgerungen wurden. So gelang es 1969, Walter Ulbricht, den damals mächtigsten Mann im Lande, durch Schenkung einer KarlMarx-Mßnze aus Gold und ande-

re „Liebesgaben“ fĂźr die Fortsetzung der 1966 begonnenen GedenkmĂźnzenemissionen einzunehmen. ÂŹ Helmut Caspar ANZEIGE

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Eulen nach Athen tragen Die Tetradrachmen von Athen Sie gehört zu den beliebtesten Münzen Europas, die 1-EuroMünze von Griechenland. Schließlich ist das Münzmotiv wunderschön: Eine antike Tetradrachme mit der Eule, der unrunde Schrötling fein eingepasst in das Münzrund mit den zwölf Sternen. Perfekt erinnert das Bild an die große Zeit Athens. Dass damit eine Epoche der brutalen Unterdrückung verbunden war, daran werden wohl die wenigsten denken, die sich von diesem Münzbild bezaubern lassen. Athen gehörte zu den ersten Städten außerhalb Kleinasiens, die Münzen prägten. Etwa um 525 dürfte Athen die erste eigene Währung besessen haben. Damals zeigten die Münzen noch keine „Eulen“. Die Stücke zierten Motive, die Numismatiker im 19. Jahrhundert als Wappen der verschiedenen Adelsgeschlechter von Athen deuten wollten. Heute geht man eher davon aus, dass sich die Darstellungen auf die Panathenäen, das große Fest zu Ehren Athenas bezogen, sodass der thematische Übergang zwischen „Wappenmünzen“ und „Eulen“ nicht ganz so hart gewesen sein kann: Die Stadtgottheit Athena stand von jeher im Mittelpunkt. Ihr war bereits Ende des siebenten Jahrhunderts auf dem höchsten Punkt der Akropolis ein Tempel errichtet worden. Dort wurde das Xoanon, das geheiligte, hölzerne Kultbild der Athena aufbewahrt, das den Mittelpunkt des Gottesdienstes bildete – nicht wie häufig angenommen das von Phidias hergestellte Standbild. Gezeigt wurden dort auch der erste Olivenbaum, den Athena einst wachsen ließ, und die Spur, die Poseidons Dreizack in die Erde geschlagen hatte, als sich die beiden Götter in einem kosmischen Kampf um die Herrschaft über Athen stritten. Sieger wurde, wer der Stadt das nützlichere Geschenk machen konnte. Und Athena gewann mit dem Olivenbaum. Sein

Öl diente als Nahrung, als Lichtquelle und als Pflegemittel. So wundert es nicht, dass wir auf der Rückseite der „Eulen“ den kleinen Zweig mit Olivenblättern und der Frucht finden. Er wurde zum Zeichen des Bündnisses, das die Göttin mit den Athenern geschlossen hatte. Athena schenkte Athen Schutz und Wohlstand, solange die Bürger ihr im Opfer huldigten. Und damit sind wir schon bei den „Eulen“. Die ersten Tetradrachmen dieses Typs wurden zwischen 510 und 500 eingeführt. Natürlich ist es verführerisch, den Wechsel im Motiv mit der Begründung der athenischen Demokratie in Verbindung zu bringen. Mit letzter Sicherheit können wir das allerdings nicht beweisen. Außerdem ist es eine veraltete Methode, eine Veränderung im Münzbild mit einem historischen Ereignis zu verknüpfen. Aber es wäre doch schön, sich vorzustellen, dass einer der Punkte auf der Tagesordnung, die man während der Reformen des Kleisthenes abhakte, die Diskussion über ein neues Münzbild war. Wie auch immer, Ende des sechsten Jahrhunderts erschien die Göttin Athena als wohl gerüstete, junge Frau im Münzbild. Sie trägt einen Helm, dessen Form bei uns heute die attische heißt. Auf der Rückseite der Münze finden wir die Eule, oder besser den Steinkauz, wenn wir zoologisch korrekt sein wollen. Die Eule war das geheiligte Tier der Athena, deren einer Kultname die „Eulenäugige“ war. Um 510 v. Chr. hatte sich die Schrift so durchgesetzt, dass sie das athenische Münzbild ergänzte. So finden wir auf den Münzrückseiten die Aufschrift ΑΘΕ, entweder für ΑΘΕΝΑΙΟΙ (= die Bewohner Athens) oder – wenn wir von Analogieschlüssen aus späterer Zeit ausgehen – ΑΘΕΝΑΙΩΝ (= [Münze der] Bewohner von Athen). Während sowohl die archaischen, als auch die frühen klassischen Eulen äußerst selten

sind, beginnt die Massenemission von athenischen Tetradrachmen in der Zeit nach den Perserkriegen. Zu diesem Zeitpunkt, wohl um 475, wurden die letzten ikonographischen Änderungen am Münzbild angebracht. Athena erhielt ihren Kranz, dargestellt durch drei Olivenblätter, und die Mondsichel wurde auf der Rückseite als Beizeichen angebracht. Die Zunahme an Münzen nach dem Sieg bei Salamis lässt sich damit erklären, dass Athen eine Führerrolle im Kampf gegen Persien übernahm. Nach dem Sieg bei Plataiai glaubten die Griechen nämlich nicht, dass der Endsieg über den Großkönig erfochten war. Man gründete ein Abwehrbündnis, und Athen organisierte den Bau einer gemeinsamen Flotte. In die Geschichte eingegangen ist diese Verbindung als der Delisch-Attische Seebund. Doch nur wenige Jahrzehnte funktionierte er als Einigung unter Gleichberechtigten. Bald zwang Athen seine Bündnispartner auch militärisch, auf Linie zu bleiben. Und 454 überführten die Athener die gemeinsame Kasse in die eigene Stadt. Nun konnten sie unzählige Tetradrachmen prägen, um Athen auszubauen. 1000 Talente, also sechs Millionen Drachmen, sollen allein der Parthenon und die Propyläen gekostet haben. Für die Statue des Phidias sollen zwischen 600 und 1000 Talente ausgegeben worden sein. Und dies waren nur einige der baulichen Denkmäler, die Athen sich da mit fremdem Geld setzte. Auch der heute als Theseion bezeichnete Tempel auf der Agora wurde errichtet, der Poseidontempel auf Kap Sunion und die große Kulthalle des Telesterions in Eleusis. Dazu finanzierte Athen seine Demokratie aus den

Athener Tetradrachmon, um 455. Athena wendet den Kopf nach rechts, ihr Helm ist bekränzt. Die Rückseite mit der Inschrift ΑΘΕ zeigt eine Eule nach rechts stehend, dem Betrachter den Kopf zugewandt, über ihr ein Olivenzweig und die Mondsichel (17,19 g. Svoronos Tf. 10, 9. Aus Auktion Leu Numismatik AG, Zürich 83 [2002], 234).

Tributen derer, die wir mittlerweile ruhig als Unterworfene bezeichnen können. Jeder Richter erhielt seit 450 v. Chr. am Tag 2 Obole. Athen verschwendete mit vollen Händen zum eigenen Wohl das Geld, das die einstigen Bündnispartner zahlten. Während die athenische Münzprägung mehr und mehr zunahm, hörten immer mehr Mitglieder des Seebundes auf, eigene Münzen herauszugeben. Vielleicht war dies ein Resultat eines selbstherrlichen Dekrets von Athen, das es den Mitgliedern des Seebundes ganz und gar verbot, Münzen zu prägen. Allerdings ist es höchst umstritten, wann dieses Dekret erlassen wurde, und welche Dinge darin genau verboten waren. Jedenfalls ließen sich die Bundesgenossen die immer rücksichtslosere Herrschaft der Athener nicht ewig gefallen. Schließlich gab es da die Alternative Sparta, dessen Militärmacht Athen zumindest auf dem Lande gewachsen schien. Ihr schlossen sich die Unzufriedenen an, und damit waren die Weichen für den Peloponnesischen Krieg und den Niedergang Athens gestellt. Aber das ist schon eine andere Geschichte. Überlebt hat seit der Antike der Begriff „Eulen nach Athen tragen“. Einer Stadt, die so reich war wie Athen, der musste man nicht auch noch Geld bringen – es floss von selbst in sie hinein. ¬ Ursula Kampmann


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