BODY LIFE MEDICAL: IMMUNSYSTEM IM FOKUS
S. 90
01 I 2021 8,– Euro
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Titelstory
Gesundheit in Zeiten von Krankheit Die emotionale Videokampagne der FACEFORCE S. 14
CLUB DES MONATS
TOPTHEMA
peoples The Fitness Community S. 82
Rund ums Geld
BODY LIFE AWARD S. 52
Das sind die Gewinner
S. 16
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Fitne
ssCo nne ISPO auf der cted M (1.-5 unich Onlin . Feb ruar e 20 21)
Die neue internationale Fachmesse für Fitness, Gesundheit und Sport 18.–20. November 2021 Messegelände München • Ausschließlich für Fachbesucher • Fokus auf Innovationen & Zukunftsmärkte • Begleitende Fachsymposien Weitere Infos auf www.fitness-connected.com
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EDITORIAL
LIEBE LESER! Ich hoffe, Sie hatten ein besinnliches und erholsames Weihnachtsfest und konnten sich von dem Stress und den besonderen Ereignissen in diesem Jahr erholen. Leider beginnt das neue Jahr, wie das alte aufgehört hat: mit massiven Einschränkungen. Trotz allem wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und im Rahmen der Möglichkeiten erfolgreiches Jahr 2021 – auf dass wir alle gemeinsam bald wieder so richtig durchstarten können.
body LIFE Award & NEWard Kurzweilig, überraschend, unterhaltsam – so lassen sich unsere beiden großen Preisverleihungen in diesem Jahr, der body LIFE Award und der NEWard, zusammenfassen. Welche Traditionsunternehmen sich die begehrten body LIFE Awards gesichert haben und welche jungen, innovativen Firmen in den NEWardKategorien „Aufsteiger des Jahres“ und „Produktneuheit des Jahres“ siegreich waren, lesen Sie in unseren umfassenden Nachberichten ab Seite 16.
Rund ums Geld
Fotos: Peter Dennig; body LIFE; Elnur – stock.adobe.com; peterschreiber.media – stock.adobe.com
In unserem Topthema ab Seite 52 erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Themen „Finanzierung“, „Versicherung“, „Leasing“ und „Inkasso“. Darüber hinaus hat unsere Autorin Rita Hoogestraat einen umfassend recherchierten Artikel darüber verfasst, wie einige Clubbetreiber die Coronakrise bisher gemeistert haben und ob jetzt eine Pleitewelle droht (ab Seite 58).
Max Fischer
body LIFE Medical: Immunsystem In unserer neuen Rubrik widmen wir uns in dieser Ausgabe ab Seite 89 dem Immunsystem, dessen Wichtigkeit spätestens durch die Coronapandemie jetzt wohl allen deutlich wurde. Sie erfahren, wie es um die mentale Verfassung und die sportlichen Aktivitäten in der Coronapandemie steht, warum Krafttraining ein wahrer Immunbooster ist, wieso Risikopatienten gerade jetzt trainieren sollten und wie sich Patienten mit Autoimmunerkrankungen am besten ernähren.
Ab Seite 26 lesen Sie ein spannendes Interview mit Dr. Andreas Lintner und Till Heinemeyer, den Geschäftsführern von easySolution. Die beiden sprechen unter anderem über Veränderungen in der Geschäftsführung und die Titelverteidigung des body LIFE Awards.
Max Fischer Chefredakteur
www.bodylife.com
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Die Branche hat abgestimmt: „Aufsteiger“ und „Produktneuheit“ des Jahres
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body LIFE Award 2020: Große Online-Preisverleihung
8 Focus Deutschland 14 Titelstory: Gesundheit in Zeiten von Krankheit Die emotionale Videokampagne der FACEFORCE 16 „Jedes Jahr ein Highlight im Kalender“ body LIFE Awards erstmals online verliehen 22 Die Gewinner des NEWard 2020 Die Fitnessbranche hat über 25 000 Punkte vergeben 26 Ein ereignisreiches Jahr Interview mit Till Heinemeyer und Dr. Andreas Lintner, Geschäftsführer easySolution GmbH 30 Thorsten trifft ... Christian Jäger
Die Qual der Wahl: Welche Versicherungen wirklich wichtig sind
54 Zwischenmenschlichkeit fördern Interview mit Tobias Domnowski, debifit/First Debit 55 Kulanz und Entgegenkommen Interview mit Sandra Trotzowsky, Lowell Group 56 „Ein guter Ruf ist mehr wert als Geld“ body LIFE-Expertentalk 58 Sorry, geschlossen! Folgt jetzt die große Pleitewelle? 62 Digitale Aufrüstung Die Zeit der analogen Abläufe ist vorbei 66 Inkasso heißt Verantwortung Pandemie bisher kein Verschuldungstreiber für private Haushalte
32 Kurssystem der Gegenwart body LIFE-Unternehmensreport: CyberConcept GmbH
68 Pflicht oder Kür? Richtig versichert für den Fall der Fälle
34 Gestatten: Kilos ade GmbH
72 Versicherungen Was jetzt wichtig ist
W MANAGEMENT
76 Liquiditätssicherung in Krisenzeiten Was wir aus 2020 lernen können
52 „Nur die Mutigen haben Glück!“ Expertenforum „Rund ums Geld“
78 Der Schritt in die Selbstständigkeit Wie finde ich die richtige Bank zur Finanzierung?
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www.facebook.com/bodylife
Fotos: body LIFE (2); Gajus - stock.adobe.com
W BRANCHE
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Welche Übungen stärken den Core?
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Im Fokus: Das Immunsystem
82 „Fitness ist Lifestyle“ body LIFE Club des Monats: peoples The Fitness Community, Rosbach
Interview mit Dr. Andreas Lintner und Till Heinemeyer
108 Personal Training auf Wachstumskurs Analyse des PT-Markts in Europa 10 Core-Training 1 Welche Übungen sind wirklich effektiv?
Fotos: Bikej Barakus - stock.adobe.com; Yassin Jebrini; easySolution
W MEDICAL 90 Immunsystem und Infektionskrankheiten
W BUYERS‘ GUIDE
94 Corona: Risikogruppen sollten trainieren Interview mit Prof. Dr. Wilhelm Bloch
116 Top-Angebote des Monats
96 Die innere Apotheke Wie Sport den Körper von innen heilt 00 Körper unter chronischem Stress 1 Interview mit Dr. Simone Koch 102 Neues aus der Forschung 104 Training fürs Immunsystem Praxis-Konzepte: Sportmedizinisches Trainingszentrum Giannotti
W TRAINING 106
Focus Deutschland
www.bodylife.com
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Einkaufsverzeichnis/Partner
W SERVICE 3 Editorial 120
Impressum
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Vorschau
Titelbild: FACEFORCE GmbH Fotos: peoples The Fitness Community; fotomek - stock.adobe.com; body LIFE
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BRANCHE FOCUS DEUTSCHLAND
iDTRONIC GmbH
#gesundheit-braucht-fitness
Neues Zutritts terminal
Petition: 50 000 Stimmen nach zwei Tagen
iDTRONIC präsentiert sein neues Zutrittsterminal „ID INFO 3000“. Das Eingangssystem – geeignet für Fitness-
Die Initiative #gesundheit-braucht-fitness hat eine Online-Petition verfasst, mittels der Studiomitglieder für eine verantwortungsvolle Wiedereröffnung plädieren können. Schon nach zwei Tagen hatten bereits über 50 000 Fitnessstudio-Nutzer ihre Unterschrift geleistet.
clubs und sonstige Freizeiteinrichtungen – ist mit einem individuell anpassbaren 4“ großen Farb-LCD-Touch-Display ausgestattet und verfügt über ein Web-Interface. Es ist laut Hersteller kompatibel mit den gängigen Software-Systemen und eignet sich für den Check-in/Check-out mit RFID/ NFC-Datenträgern (z. B. Karten oder Armbändern). Zur Sicherung der Zutrittsbereiche kann das Terminal über ein Output-Relais mit den Drehkreuzen von iDTRONIC sowie mit Innen- und Außentüren verknüpft werden. www.idtronic-wellfit.de clever fit GmbH
clever fit ruft zur Weiterbildung auf Die Zentrale von clever fit ruft ihre Franchisenehmer dazu auf, die Zeit des Lockdowns aktiv zur Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu nutzen. Das Schulungsjahr 2021 steht unter dem Motto „NEXT LEVEL – Modernes Lernen im digitalen Zeitalter“. Es wurde von Helmut Müller, Leiter HR & Education, und seinem Team unter Berücksichtigung der aktuellen Umstände konzipiert: „Unsere Planung ist durch die Erfahrungen aus den letzten Monaten noch viel agiler und flexibler geworden, während wir zugleich unsere Inhalte weiter professionalisiert und unser Ausbildungsangebot erweitert haben. Wir sehen uns als Franchisegeber in Sachen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ja draußen in den Studios die Gesichter und das Herz unserer Marke sind, in der Verantwortung. Wenn wir es dieses Jahr geschafft haben, schaffen wir es nächstes Jahr erst recht, Qualifikation auf höchstem Niveau anzubieten.“ www.clever-fit.com
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funktion wird zudem von vielen genutzt, um ihre Motivation mitzuteilen, warum sie für eine baldige Wiedereröffnung der rund 10 000 deutschen Fitnessund Gesundheits- Mit der Petition können Mitglieder für eine verantwortungsvolle Wiedereröffnung plädieren betriebe plädieren. Persönliche Postings untermau- schrift gezeigt haben, wie wichern die Ergebnisse aktueller tig ihnen eine baldige Gutachten und Studien: Studios verantwortungsvolle Wiedererund Sportstätten sind in Bezug öffnung der Studios nach dem auf die Pandemie nicht Teil des Abflauen der derzeitigen InfektiProblems, sondern Teil der Lö- onswelle ist“, so Ralph Scholz, sung. „Wir freuen uns natürlich Sprecher der Initiative. Infos unsehr, dass so viele Fitnessstu- ter www.gesundheit-brauchtdio-Nutzer mit ihrer Unter- fitness.de
FACEFORCE GmbH
Urban Sports Club
ACISO Fitness & Health GmbH
Branchenweite Gegenkampagne
Kampagne #SafeSportsClub
Frist für Rettungs schirm verlängert
Als Reaktion auf die Videokampagne der Bundesregierung hat FACEFORCE eine
Urban Sports Club setzt in der Öffentlichkeit ein Zeichen für Fitness, Sport und rücksichts-
ACISO hat die Frist für seinen Finanzrettungsschirm verlängert. Die Finanzhilfe läuft nun
Das Video ist eine Reaktion auf die Kampagne #besonderehelden der Bundesregierung
Die Gesundheit der Mitglieder und Mitmenschen steht bei der Aktion im Mittelpunkt
ACISO hat ebenfalls einen Film als Gegenkampagne zu den Videos der Regierung veröffentlicht
branchenweite virale Kampagne als Gegenmaßnahme entwickelt. Die professionelle, gut durchdachte Produktion bestärkt Studiomitglieder in ihrer Haltung, weiter aktiv an ihrer Gesundheit zu arbeiten, und erhöht den Zuwachs durch neue Interessenten. www.face-force.de/gesundheit-in-zeiten-von-krankheit
volles Verhalten. Die neue Kampagne #SafeSportsClub, die Mitte November 2020 startete, setzt auf Humor und Fair Play. Die sieben Kurzclips, die es auf Youtube zu sehen gibt, zeigen, dass jeder Mensch etwas zur Verbesserung der Situation und der eigenen Gesundheit beitragen kann. www.urbansportsclub.com
bis zum 30.6.2021 und richtet sich an alle, die in der aktuellen Situation Unterstützung bei ihrer Finanzplanung brauchen oder Finanzierungsbedarf während und nach der Coronakrise sehen. Darüber hinaus hat ACISO einen Imagefilm für die ganze Branche aufgenommen. www.aciso.com
www.facebook.com/bodylife
Fotos: iDTRONIC GmbH; #gesundheit-braucht-fitness; FACEFORCE GmbH; Urban Sports Club; ACISO Fitness & Health GmbH
Der Besucher erhält über den integrierten Buzzer auch ein akustisches Feedback
Die Online-Petition der Initiative #gesundheitbrauchtfitness war gerade zwei Tage online, da hatten bereits über 50 000 Fitnessstudio-Nutzer ihre Unterschrift gesetzt und damit die Voraussetzung für einen Einzelaufruf im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages erfüllt. Die Resonanz zeigt: Gerade in Zeiten von Corona ist das Bedürfnis der Menschen groß, mit regelmäßigem Fitnesstraining unter kontrollierten Bedingungen selbst etwas für die eigenen Abwehrkräfte und die Gesunderhaltung zu tun. Nicht nur die große Anzahl der Teilnehmer an der Petition ist erfreulich. Die Kommentar-
FOCUS DEUTSCHLAND BRANCHE
Der bodyLIFE Medien GmbH
Mrs.Sporty GmbH
Life Fitness
GROW UP verschoben
Mehr Bewegung im Lockdown
25. RTL-Spendenmarathon
Der für 30. Januar geplante GROW UP wird verschoben. „Das Event zeichnet
Mrs.Sporty klärt mit #fitteheldinnen über die Risiken von Bewegungsmangel auf.
Life Fitness hat die Rekordsendung des 25. RTL-Spendenmarathons unterstützt.
Online Sales
Manager von M.A.C. CENTERCOM
Bisher erworbene Tickets für den GROW-UP-Kongress behalten ihre Gültigkeit
Die Aktion soll zu mehr Bewegung während des Lockdowns animieren
Der erzielte Betrag wird an hilfsbedürftige Kinder gespendet
sich durch Top-Vorträge, lebhafte Diskussionen, Networking und Ausstellungsflächen der Industrie aus. Diese Atmosphäre können wir bei einem Corona-bedingten OnlineEvent nicht in vollem Umfang bieten“, so Geschäftsführer Thorsten Rebek. www.bodylife.com
„Uns ist bewusst, dass die Darstellungen in den #besonderehelden-Spots überspitzt und humorvoll angelegt sind. Nichtsdestotrotz verharmlosen sie die Risiken, die durch den Bewegungsmangel entstehen können“, sagt Kerstin Kolata, von Mrs.Sporty. www.mrssporty.de
Für die 24-Stunden-Challenge von Joey Kelly stellte das Unternehmen 16 Crosstrainer zur Verfügung. Alle Geräte mussten ununterbrochen in Bewegung sein, um den Weltrekord für die größte auf einem Crosstrainer erzeugte Energiemenge zu schaffen. www.rtl.de
Initiative deutscher Fitnessunternehmen
IDF gibt Auflösung bekannt
DIe IDF verdeutlichte mit ihrer Kampagne die wichtige Arbeit der Fitnessstudios
Durch den ersten CoronaLockdown im März musste die Fitnessbranche schmerzlich erfahren, dass ihr Ansehen und ihr Beitrag für die Gesellschaft insbesondere von der Politik stark unter-
www.bodylife.com
schätzt wird. Mit „Stay Strong – Stay Together“ entwickelte die IDF einen Slogan, der die Mitglieder zur Solidarität mit den Studios aufrufen sollte. Dazu konnten alle Studios ein emotionales Video teilen. Die Arbeit der IDF war damit aber noch nicht beendet.
Impulse für andere Initiativen gesetzt Ziel war es, eine bundesweite Kampagne zu starten, an der sich möglichst viele Studios beteiligen, um so auf die wichtige Arbeit der Fitnessstudios hinzuweisen. Als Ergebnis der Arbeit ent-
stand die Kampagne „Wo aus Bewegung Gesundheit wird“, die im Juni 2020 ausgstrahlt wurde und allein auf Social-Media über 6,3 Millionen Menschen erreichte. Mit der Kampagne hat die IDF Impulse für andere Initiativen gesetzt und ein Zusammenarbeiten der Branche ermöglicht. Nun löste sie sich zum 31.12.2020 auf. „Wir hatten die Initiative gegründet, um einen Träger für unsere Kampagne zu haben. Dieses Ziel ist nun erreicht und daher lösen wir die IDF wieder auf“, so Nico Scheller, 1. Vorsitzender IDF. www.idf.fitness
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SGN 2.D36.1
Fotos: body LIFE; Mrs.Sporty; Life Fitness; IDF
Um auf die hohe gesellschaftliche Bedeutung von Fitness- und Gesundheitsstudios für die Gesellschaft aufmerksam zu machen, war die Initiative deutscher Fitnessunternehmen (IDF) gegründet worden. Ihre Kampagne „Wo aus Bewegung Gesundheit wird“ erreichte 6 Millionen Menschen. Nun löste sich die IDF zum 31.12.2020 auf.
BRANCHE FOCUS DEUTSCHLAND
interbad 2021 Die Vorbereitungen für die „interbad 2021“, die vom 21. bis 24. September 2021 in Stuttgart stattfindet, laufen
DIFG e.V.
Gesundheitsvorsorge erschwert Die World Health Organization (WHO) unterstreicht in einer aktuellen Leitlinie die positiven Effekte von Sport im Hinblick auf den Erhalt der Gesundheit. Sie empfiehlt pro Woche bis zu 300 Minuten mittlere oder 75 Minuten anstrengende körperliche Aktivität als Herz-KreislaufTraining sowie zweimal pro Woche ein zusätzliches Training der Muskelkraft.
Die nächste „interbad“ findet vom 21. bis 24. September 2021 auf der Messe Stuttgart statt
auf Hochtouren. Als Messe mit dem weltweit größten Saunaangebot trägt die „interbad“ diesem Trend mit der Sonderschau „Original Finish Sauna Experience“ Rechnung. Gemeinsam mit dem Partner „Sauna from Finland“ gibt die Messe auf der Sonderschau den Besuchern einen Einblick in das authentische finnische Saunaerlebnis. Präsentationen und Vorführungen beleuchten Themen wie „Gesundheitliche Auswirkungen der Sauna“, „Natur und Saunaerlebnis“, „Sauna als globaler Wellness-Trend“ sowie „Sauna und Schönheit“. www.interbad.de
Körperliche Aktivitäten tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken
Ideale Voraussetzungen zum kontrollierten Training bieten die knapp 10 000 deutschen Fitnessstudios. Doch diese sind derzeit, wie bereits während des ersten Lockdowns in diesem Jahr, von der Schließungsverfügung der Bundes- und Landes-
regierungen betroffen. „Die Gesundheitskosten, die als Folge von anhaltender Inaktivität der Menschen beispielsweise durch Stoffwechsel-, Herz-Kreislaufoder psychischen Erkrankungen entstehen, betragen in Deutschland rund 1,8 Mrd. Euro“, weiß Ralph Scholz, 1. Vorsitzender des DIFG. „Die verantwortungsvolle Wiedereröffnung der Fitnessstudios würde zum Abbau dieser inaktivitätsbedingten Gesundheitskosten einen wertvollen Beitrag leisten.“ Die Wichtigkeit der individuellen Gesundheitsvorsorge durch körperliche Aktivität unterstreicht auch Prof. Dr. Henning Wackerhage von der Techni-
schen Universität München im Rahmen eines aktuellen Gutachtens. Dort legt er unter anderem dar, dass die gesundheitlichen Effekte von Training gerade in Zeiten von Covid-19 wichtig seien, da körperliche Aktivitäten dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken. Im weiteren Verlauf des Gutachtens kommt Prof. Dr. Wackerhage daher zu dem Schluss, dass die zeitnahe Wiedereröffnung der deutschen Fitnessstudios sinnvoll sei, solange sichergestellt sei, dass das Infektionsrisiko durch Schutzmaßnahmen, die an die jeweilige Infektionslage angepasst seien, minimiert würde. www.difg-verband.de
Technogym
fitbox GmbH
seca gmbh & co. kg/Kieser Training AG
RSG Group
Ausstatter der Top-Hotels
igenda-Award 2020 in Silber
Kieser und seca kooperieren
Gold’s Gym kommt nach Berlin
Bereits zum zweiten Mal wurde das fitbox-Franchisesystem durch das unabhängige igenda
Kieser und seca haben ihre Zusammenarbeit bekannt gegeben. Kieser wird zukünftig die von seca entwickelte Bioimpedanzanalyse (BIA) in sein Portfolio aufnehmen, um sich stärker im Medical-FitnessSegment zu profilieren. Patrik Meier, COO Kieser Training, hält fest: „Wir haben jetzt eine Entscheidung getroffen, die für die nächsten 10, vielleicht sogar 25 Jahre (...) wichtig sein wird.“ Angelina Zirkel, Vertriebsleiterin Medical Fitness Deutschland bei seca, ergänzt: „Die menschliche Komponente, das Werteverständnis sowie das Verständnis von Partnerschaft und deren Präsentation nach außen stimmen mit den Werten überein, die auch bei seca gelebt werden.“ www.seca.com
Im Februar 2021 wird das erste „Gold‘s Gym“-Studio Deutschlands in Berlin-Spandau eröff-
Neun der Top-10-Hotels in Deutschland sind mit Geräten von Technogym ausgestattet. Bekannt gegeben wurde dies in „Die 101 besten Hotels Deutschlands“, dem ersten Ranking deutscher Top-Hotels, das aus 11 000 Hotels die „Top 101“ erstellt hat. Technogym bietet Hotels eine Komplettlösung, beste-
Für die fitbox GmbH ist diese Auszeichnung ein tolles Feedback ihrer Partner Neun der Top-10-Hotels in Deutschland entscheiden sich in ihrem Wellnessbereich für Technogym
hend aus Technologie, Design, Produkten, Services, Inhalten und Applikationen, um den Gästen ein ganzheitliches Wellnesserlebnis präsentieren zu können – eine Komplettlösung, die über die Ausstattung eines Hotel-Gyms hinausgeht und das Aufenthaltserlebnis des Gastes bereichert. www.technogym.de
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Institut unter wissenschaftlicher Begleitung des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation (F&C) untersucht. Alle fitbox-Studioinhaber wurden dabei aufgefordert, anonym den Grad ihrer Zufriedenheit als Franchisepartner in verschiedenen Kategorien zu bewerten. www.fitbox.de
Das Studio soll u. a. mit dem größten Freihantelbereich Berlins ausgestattet werden
net – nur sechs Monate nach der Übernahme der Marke durch die Berliner RSG Group. Die Planung und der Bau inmitten der Coronapandemie waren eine große Herausforderung, die sich laut Rainer Schaller, Gründer und CEO der RSG Group, jedoch auszahlen werde. www.rsggroup.com
www.facebook.com/bodylife
Fotos: Landesmesse Stuttgart GmbH; Guido Leifhelm /Technogym; Robert Kneschke – stock.adobe.com; fitbox GmbH; RSG Group
Landesmesse Stuttgart GmbH
FOCUS DEUTSCHLAND BRANCHE
Kolumne
Lockdown: Was ist möglich vor Gericht? Mitte Dezember löste der „harte“ Lockdown die bisherigen und seit November geltenden „weichen“ Regelungen ab. Bereits im November wurde unser Autor Matthias Kroll häufig gefragt, welche Erfolgsaussichten bestünden, gegen die Schließungen in einem gerichtlichen Verfahren vorzugehen, welche Kosten dabei entstünden und ob Sammelklagen eingereicht werden könnten.
Fotos: wetzkaz – stock.adobe.com; Matthias Kroll
Leider kann man nach dem „Lockdown light“ festhalten, dass die Erfolgsaussichten, sich mit gerichtlichen Anträgen gegen Schließungen zu wehren, äußerst gering sind. Den anfänglich vorgetragenen Argumenten der Ungleichbehandlung verschiedener Branchen und der Unverhältnis aben mäßigkeit der Maßnahmen h die zuständigen Verwaltungsgerichte flächendeckend bundesweit eine klare Absage e rteilt. Das im späteren Verlauf der Gerichtsverfahren zunehmend vorgetragene Argument, die Maßnahmen seien überhaupt nicht von einer Rechtsgrundlage gedeckt, schien zunächst erfolgversprechend. So hob auf Antrag eines Studios in Bayern das Verwaltungsgericht
in München die Schließungsanordnung zunächst auf – leider haben die klagenden Studios damit
der Branche jedoch aus meiner Sicht eher einen Bärendienst erwiesen, denn die Strafe folgte auf den Fuß: Das Land Bayern änderte vor dem Hintergrund der geIhre Meinung richtlichen Entscheidung die VerDie Kolumne stellt die Meinung ordnung dergestalt, dass von da des Autors dar und spiegelt nicht an alle Trainingsmethoden umgrundsätzlich die Meinung von fassend verboten wurden. body LIFE wider. Anmerkungen Auch der Gesetzgeber ließ nun können Sie gerne an fitness- aufgrund der vielfachen gerichtliredakt ion@bodylife-medien.com chen Maßnahmen nicht länger senden. auf sich warten und beendete diese Diskussion um die Rechts-
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grundlage mit einem Bundestagsbeschluss zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Damit ist spätestens seit Ende November 2020 eine mutmaßliche Rechtsgrundlage für die Schließungsanordnungen gegeben. Nun werden sicherlich einige streitbare Anwaltskollegen die Auffassung vertreten, dass diese Rechtsgrundlage nicht hinreichend bestimmt sei, was ggf. sogar der Fall sein könnte. Die Aussichten für das einzelne Studio, derzeit einen erfolgreichen Antrag bei Gericht zur Beendigung der Schließungen einreichen zu können, sind indes gering.
setzten Streitwert. Dieses Geld würde ich derzeit angesichts der minimalen Erfolgsaussichten eher nicht investieren und erst einmal abwarten, wie sich die Lage weiterentwickelt. Wesentlich wird im Hinblick auf die Rechtmäßigkeit der Schließungsanordnungen der Faktor Zeit im Verhältnis zum Infektionsgeschehen sein. Dies war bereits im „Frühjahrs-Lockdown“ zu erkennen: Nach einer gewissen Zeit des Abflauens des Infektionsgeschehens sahen die Gerichte die Anordnungen dann zunehmend als rechtswidrig an.
Sammelklagen sind nicht möglich Die mit einem Verfahren einhergehenden Kosten stehen unter Umständen in keinem Verhältnis zu den geringen Erfolgsaussichten. Sammelklagen sind nach deutschem Recht in diesem Zusammenhang nicht möglich. Die Kosten dürften sich – soweit nach gesetzlichen Gebühren abgerechnet wird – in einer Größenordnung von ca. 2.000 Euro bewegen, abhängig vom gerichtlich festge-
Matthias W. Kroll ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Fachanwalt für Versicherungsrecht, Master of Laws (LL.M.) und Sozius der Kanzlei Dr. Nietsch & Kroll Rechtsanwälte in Hamburg (www.nkrhamburg.de). Seit 2006 ist er Verbandsanwalt des Bundesverbandes Personal Training e.V. sowie Dozent und Autor zu rechtlichen Themen in der Fitnessbranche, u. a. bei der FIBO und der IFAA. Er betreibt den Blog www.fitness-law.de
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BRANCHE FOCUS DEUTSCHLAND
Der
besucht
die KOHL GmbH & Co. KG Die KOHL GmbH & Co. KG gibt es bereits seit über 50 Jahren – seit 2006 auch im Fitnessmarkt. Seitdem ist es ihr Anspruch, ein exzellentes Inkassoprodukt anzubieten, das zur Fitnessbranche passt. Auch während des aktuellen Lockdowns ist es dem KOHL-Forderungsmanagement wichtig, die Studios optimal zu unterstützen. Hauptverantwortlich für die komplette Fitnessbranche ist Alexander Kraut, der seit dem Jahr 2000 bei der KOHL tätig ist. Dem Unternehmen aus Münster-Sarmsheim in Rheinland-Pfalz war es wichtig, eine Person zu installieren, die sich nur auf die Fitnessbranche fokussiert und nah an den Kunden ist. Mit Alexander Kraut sprach DIFG-Geschäftsführer Prof. Dr. Niels Nagel über das Forderungsmanagement der Fitnessclubs in Zeiten von Lockdown und Covid-19.
Prof. Dr. Niels Nagel: Sprechen
wir über das Zahlungsverhalten der Fitnessmitglieder nach dem ersten Lockdown. Welche Entwicklungen konntet ihr feststellen? Alexander Kraut: Wir haben seit März Hunderte Gespräche mit unseren Kunden geführt. Alle haben von einer großen Solidarität der Mitglieder gesprochen. In den meisten Fällen waren die Zahlungsmoral und die Motivation positiv. Doch natürlich gab es auch die Kehrseite der Medaille. Wir haben über den Sommer viele Gespräche und Bitten der Mitglieder gehabt, Raten zu zahlen, Ratenzahlungen zu reduzieren oder sie erst einmal ganz aufzuschieben. Die Kurzarbeit hat sich bemerkbar gemacht. Darauf sind wir auch entsprechend eingegangen. Prof. Dr. Niels Nagel: Wie schätzt ihr die Bindung von Mitglied und Studio in dieser Zeit ein? Vermutet ihr hier Veränderungen? 12 l body LIFE
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Alexander Kraut: Ich glaube, dass der überwiegende Teil der positiven Mitglieder, die auch regelmäßig vor Ort und mit dem Studio eng verbunden sind, noch einmal etwas näher herangerückt ist. Man hat gemerkt, dass es unter den Mitgliedern richtige Fans gibt. Der große Teil der etwas passiveren oder besser gesagt neutralen Mitglieder hat den ersten Lockdown hingenommen. Die Mitglieder, die mit dem Kapitel innerlich schon abgeschlossen hatten, haben die Situation für eine schnellere Kündigung nutzen wollen. Die positiven und negativen Typen haben ihre Einstellung während des ersten Lockdowns intensiviert. Prof. Dr. Niels Nagel: Seit Anfang November sind die Fitnessstudios wieder geschlossen. Die Treue der Mitglieder wird wieder auf eine harte Probe gestellt. In nicht wenigen Einzelfällen kommen Arbeitsplatzsorgen der Mitglieder hinzu. Wie sollte nach der Wiedereröffnung mit säumi-
gen Mitgliedern umgegangen werden? Alexander Kraut: Die Studios berichten uns, dass die Kündigungsquote im Vergleich zum ersten Lockdown gestiegen ist. Es ist bisher nur rechtssicher, die Schließmonate nicht einzufordern. Man kann sich mit dem Mitglied einigen und das sollte man auch versuchen. Die anschließenden Monate, die ausbleiben, müssen aber trotzdem auch über ein Inkassobüro eintreibbar sein – die Studios benötigen die Beiträge schließlich auch. Hier ist das Vertrauen in den Inkassodienstleister und dessen Flexibilität wichtig. Auch während der Bearbeitung einer Forderung kann diese Forderung bei uns rückgängig gemacht werden, um somit eine positive Einigung zwischen Studio und Mitglied zu unterstützen. Solange man weiter der Inhaber der Forderung ist, stellt das in der Regel nie ein Problem dar. Es braucht eben auch etwas Fingerspitzengefühl beim Inkassoanbieter. Prof. Dr. Niels Nagel: Wie schätzt ihr die aktuelle Lage des Fitnessmarktes ein? Welchen Beitrag könnt ihr leisten, um die Fitnessstudios zu stützen?
Alexander Kraut: Die Studios ha-
ben es nicht leicht: Die treuen älteren Kunden sind verängstigt, jüngere Kunden befinden sich zum Teil in Kurzarbeit und haben Probleme, die Beiträge finanziell zu stemmen. Wir gehen genau auf diese persönliche Situation ein, um einen dauerhaften Zahlungseingang sicherzustellen. Lieber weniger und dauerhaft als gar keine Zahlung. Da ist die Verbindung vom Studio, beispielsweise über mich, zu unseren Mitarbeitern wichtig, um ein Gefühl für die Situation zu vermitteln. Außerdem schreiben wir alle positiven abgeschlossenen Mitglieder als letzte unserer Maßnahmen mit dem Hinweis an, dass sich das Mitglied wieder in einem Fitnessstudio anmelden soll, um somit etwas für die Gesundheit und das Immunsystem zu tun. Wir wollen somit auch langfristig noch einmal die Branche unterstützen und vermitteln, dass eine Mitgliedschaft im Studio die richtige Entscheidung ist. Die Mitglieder zu mobilisieren ist in der aktuellen Situation eine der wichtigsten Möglichkeiten, um Fitnessstudios zu unterstützen.
www.facebook.com/bodylife
Foto: KOHL GmbH & Co. KG
Alexander Kraut, Vertriebsleiter Fitness der KOHL GmbH & Co. KG
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In der FACEFORCE-Videokampagne greifen aktuelle Bilder die Gedanken und Emotionen der Menschen auf
Gesundheit in Zeiten von Krankheit Die emotionale Videokampagne der FACEFORCE
Fitness- und Gesundheitsanlagen wurden im zweiten Lockdown wieder einmal geschlossen. Die Menschen sind verängstigt, verunsichert durch Politik und Medien. Dabei sind es gerade die Fitness- und Gesundheitsanbieter, die den Menschen jetzt mehr denn je dabei helfen können, ihr Immunsystem zu stärken.
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it den aktuell kursierenden viralen Videos der Bundesregierung wird genau das Gegenteil propagiert: Menschen bleiben zuhause auf dem Sofa liegen, werden zu „besonderen Helden“, indem sie absolut nichts
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tun. Keiner dieser „Helden“ treibt Sport in den eigenen vier Wänden oder bewegt sich an der frischen Luft. Muskelaufbau, gesunde Ernährung? Fehlanzeige! Deshalb braucht jetzt es eine branchenweite, virale Kampagne als Gegenmaßnah-
me in mindestens der gleichen Qualität. Die Aussage alleine „Sport stärkt das Immunsystem!“ ist jedoch leider viel zu schwach, als dass es die Angst und Panik, welche aktuell unter großen Teilen der Bevölkerung herrscht, überdecken könnte. Um in den Kreislauf der Panik einzugreifen, braucht es also emotionale Auslöser, welche stärker sind als die Panik selbst.
Was ist die Lösung? Man nimmt die Bilder oder Szenen, welche mit der Panik assoziiert sind und
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Ausschnitt aus der Videokampagne „Besondere Helden“ der Bundesregierung (Quelle: Youtube)
greift dann durch die Steuerung der Emotionen von „hilflos“ hin zu „handlungsfähig“ in die Ohnmacht der Menschen ein. Gepaart mit den Fakten und den positiven Emotionen, welche nun in die Richtung Ihres Studios als Gesundheitsanbieter zielen, haben Sie die Angst und Panik für den guten Zweck – nämlich die Aufrechterhaltung der Gesundheit – genutzt. Solche Inszenierungen lassen sich ideal im Videoformat darstellen. Videokampagnen sind also hier das Mittel zum Zweck.
Auf Emotion folgt Information Wir müssen als gesamte Branche damit weitermachen, alle gesellschaftlichen Ebenen mit Informationen zu versorgen. Und wir müssen dafür sorgen, dass eben diese Informationen an die richtigen Emotionen gekoppelt werden, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Mit der Kernbotschaft – „Hier, wo es sicher ist. Wo mir Menschen dabei helfen, mein Immunsystem zu stärken. Hier, in meinem Studio!“ – wird das Unternehmen durch das Branding am Ende subtil, und ohne werblich zu wirken, als Gesundheitsdienstleister höchst professionell positioniert.
www.bodylife.com
Nachdem der Betrachter emotional abgeholt wurde, ist nun die Platzierung von weiteren Informationen besonders sinnvoll. Neben Aufklärungskampagnen zur fachlichen Unterstützung der Sinnhaftigkeit von Muskeltraining können auch Abschöpfungskampagnen zur direkten Generierung neuer Interessenten oder zur Retention gekündigter Mitglieder eingesetzt werden. Das emotionale Video und die dazugehörigen Aufklärungs- oder Abschöpfungskampagnen sind online unter www.face-force.de direkt aufrufbar – alternativ auch via Smartphone über den abgebildeten QR-Code:
Der FACEFORCE-Film wird individuell an Ihr Unternehmen angepasst und steht Ihnen darüber hinaus zur Weiterverwendung auf der Homepage und Social Media als Download zur Verfügung
glieder besonders geeignet sind, unterstützen wir Sie gerne mit unserer Erfahrung der letzten acht Jahre!
Kontakt: FACEFORCE GmbH
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Lebacher Straße 4 66113 Saarbrücken Tel: +49 (0) 681 9659 24 20 beratung@face-force.de www.face-force.de
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BRANCHE BODY LIFE AWARD
„Jedes Jahr ein Highlight im Kalender“ body LIFE Awards erstmals digital verliehen
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Eine hochkarätige Preisver leihung ins Netz verlegen? Das geht, wie das Team von bodyLIFE Medien eindrucksvoll bewiesen hat. Am 12. November wurde der body LIFE Award für Marktperformance zum 20. Mal verliehen – erstmals nicht auf der großen Bühne vor Publikum, sondern per kurzweiligem Live stream aus einem TV-Studio.
er body LIFE Award wurde 2020 in 15 branchenrelevanten Kategorien verliehen und feierte gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum. Grundlage für die Ergebnisse war die Befragung von 750 Studiobetreibern, die im Laufe des Jahres vom unabhängigen Forschungs-Institut Würtenberger (FIW) durchgeführt worden war. Nach der Begrüßung durch Thorsten Rebek, Geschäftsführer der bodyLIFE Medien GmbH, übernahm Chefredakteur Max Fischer die Moderation der Veranstaltung. Erster Talkgast an diesem Nachmittag war Christine Schacht, Leitung Vertrieb & Marketing der IST-Hochschule für Management,
INDOOR CYCLING
Im Anschluss folgte der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung: die Verleihung der Awards. Die erste Prämierung
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Mario Görlach nahm die Auszeichnung für EGYM entgegen
www.facebook.com/bodylife
Fotos: body LIFE
ICG-Sales-Director Karsten Ahlborn freute sich über den zehnten Sieg in Folge für das ICG-Team
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Auszeichnungen in 15 Kategorien
GERÄTE FÜR MEDIZINISCHE FITNESS
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gleichzeitig Hauptsponsor des Awards. „Der body LIFE Award ist ein fester Bestandteil der Fitnessbranche und jedes Jahr ein Highlight im Kalender. Daher sind wir von der IST sehr glücklich, Partner dieser Veranstaltung sein zu dürfen“, so Christine Schacht. Weiter ging es mit einer kurzen Vorstellung des Produktportfolios von bodyLIFE Medien, dazu zählten u. a. body LIFE Medical (aktuelle Medical-Strecke siehe Seite 89-104), der virtuelle Showroom, die Expertenforen und außerdem das Sportexpertenportal „trainingsworld.com“.
BODY LIFE AWARD BRANCHE
fand in der Kategorie „Indoor Cycling“ statt. In dieser sicherte sich LIFE FITNESS (INDOOR CYCLING GROUP) zum zehnten Mal in Folge den ersten Platz. Sales Director Karsten Ahlborn stieß in traditionell bayerischer Tracht und mit einem Weißbier auf den Sieg an: „Ich danke dem gesamten Team, denn ohne all das Herzblut und den Teamgeist würden wir dieses Feedback nicht bekommen.“ Platz 2 ging an Schwinn Fitness (Core Health & Fitness GmbH), Platz 3 an Technogym. In der Kategorie „Geräte für medizinische Fitness“ konnte EGYM seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen – 2019 ging der Award zum ersten Mal überhaupt an das Unternehmen. Mario Görlach war erfreut: „Für jede Firma ist es wichtig, einen solchen Award vorweisen zu können. Ob man jetzt Erster, Zweiter oder Dritter ist, ist immer ein Kopf-an-KopfRennen und immer eine Momentaufnahme. Mich freut es, dass wir diese Kategorie gewinnen konnten!“ Auf Platz 2 landete die Five-Konzept GmbH & Co. KG und als Dritter aucf dem Siegertreppchen die milon industries GmbH. Gerd Maurer durfte in der Kategorie „Aus-, Weiter- und Fortbildung“ die Auszeichnung für die BSA/DHfPG entgegennehmen. Im Interview sprach er über die
Corona-bedingten Veränderungen in der Branche und vor allem über die Digitalisierung. Auf Platz 2 folgte die ACISO Academy und auf Platz 3 die IST-Hochschule für Management. Gefeiert wurde bei easySolution in Willich. Das Unternehmen war mit dem fast gesamten Team – natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln – zugeschaltet und freute sich über die Titelverteidigung in der Kategorie „EDV/Software“. „Es geht nicht mehr so weiter, wie es bisher war. Die Welt hat sich verändert. Jedes Studio, das sich der Digitalisierung anschließt, kann in Zukunft bestehen“, so Geschäftsführer Andreas Lintner. Die Plätze 2 und 3 in dieser Kategorie gingen an Magicline und die Happy Systems GmbH. Das Rennen in der Kategorie „StandAlone Konzepte“ machte die miha bodytech GmbH. Zweiter und Dritter wurden die Five-Konzept GmbH & Co. KG und fle-xx – Das Rückgrat-Konzept. gym80 gewann erstmals in der Kategorie „Functional Training“. „Seit Jahren wird Functional Training immer wichtiger. Bei uns ergänzen Functional-Training-Konzepte unser Hauptprodukt ‚Kraftgeräte‘ perfekt“, erklärte Vertriebsleiter Ingo Stark. Perform Better landete auf Platz 2 und Life Fitness auf Platz 3.
AUS-, WEITER- UND FORTBILDUNG
Geschäftsführer Thorsten Rebek verlieh den body LIFE Award in der Kategorie Marketing
EDV/SOFTWARE 1. PLATZ:
Wie schon 2019 war die easySolution GmbH von ihrem Sieg über2. PLATZ:wältigt. PartyDen 2. Platzstimmung belegte bei Till Technogym.Heinemeyer, V.l.n.r.: Mario Dr. von Pallandt, Laura OlsAndreas Lintner zewski, Florian undHägele Team und Dimitrios Gavrilas
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Gerd Maurer nahm den Award für die BSA/DHfPG entgegen
Fotos: body LIFE
STAND-ALONE-KONZEPTE
FUNCTIONAL TRAINING
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miha bodytec gewann in der Kategorie Stand-Alone-Konzepte
www.bodylife.com
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gym80 gewann erstmals die Kategorie „Functional Training“. Links Ingo Stark, rechts Carolin Kämpf
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BRANCHE BODY LIFE AWARD
Ganns sprach dem body LIFE-Team seinen Dank aus und appellierte an das Durchhaltevermögen der Branche: „Wir haben viel auf Verbandsebene getan und mit anderen Herstellern gesprochen. Die Zeit ist schwierig. Wir sind aber der Meinung, dass die Fitnessindustrie aus dieser Situation gestärkt hervorgehen wird. Wir werden Zielgruppen erschließen, die in der Vergangenheit nicht so erreichbar waren. Ich denke, dass wir das zweite Halbjahr 2021 als Licht am Ende des Tunnels ansehen können. Bis dahin heißt es: Zähne zusammenbeißen, hart arbeiten und durch diese schwere Phase durchkommen!“
Highlights aus 20 Jahren body LIFE Award Der body LIFE Award wurden in 15 branchenrelevanten Kategorien verliehen
Platz 1 in der Kategorie „Nahrungsergänzung“ ging an die ALL STARS Fitness Products GmbH, deren letzter Sieg zwei Jahre zurückliegt. „Wir haben im vergangenen Jahr viel an neuen Innovationen gearbeitet. Der Sieg beweist: Weg von reinem Bodybuilding – hin zu mehr Massentauglichkeit war genau das Richtige“,
freute sich Vertriebsspezialist Andre Heinlein. INKO sicherte sich den 2. Platz, Energybody Systems den 3. Platz. Life Fitness durfte sich über den Sieg in der Kategorie „Cardiogeräte“ freuen, nachdem es das Unternehmen im vergangenen Jahr nicht unter die Top 3 geschafft hatte. Geschäftsführer Eckbert
Damit war der erste Teil der Verleihung abgeschlossen und es folgte ein weiterer besonderer Programmpunkt: ein Jubiläums-Video mit den Highlights aus den vergangenen 20 Jahren. Ein sehr emotionaler und spezieller Moment – alle hätten sich gewünscht, wieder gemeinsam in einer schicken Location dieses besondere Jubiläum zu feiern. Anschließend präsentierte Thorsten Rebek die Sonderkategorie „Marketing“. In dieser konnte die FIBO (Reed Exhibi-
CARDIOGERÄTE MARKETING STAND-ALONE-KONZEPTE
NAHRUNGSERGÄNZUNG
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2018 das letzte Mal gewonnen, nun wieder auf Platz 1: ALL STARS. Im Bild Vertriebsspezialist Andre Heinlein
Die FIBO gewann die Sonderkategorie „Marketing“. Event Director Silke Frank nahm den Preis virtuell entgegen
1. PLATZ:
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Den 2. Platz belegte Technogym. V.l.n.r.: Mario Life Fitness gewann auch in dieser Kategorie. Links GePallandt, Olsschäftsführer Eckbert Ganns,von rechts Sales Laura Director DACH zewski, Florian Hägele und Douglas Strom Dimitrios Gavrilas
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www.facebook.com/bodylife
Fotos: body LIFE
CARDIOGERÄTE
BODY LIFE AWARD BRANCHE
Chefredaktuer Max Fischer führte als Moderator durch die live gestreamte body LIFE Award-Verleihung
tions Deutschland GmbH) den 1. Platz belegen. Event Director Silke Frank freute sich: „Marketing ist gerade in der jetzigen Zeit das A und O, um mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben. Herzlichen Dank an die Leser für die tolle Auszeichnung!“ Platz 2 ging an die IST-Hochschule für Management und den 3. Platz sicherte sich die figurscout Vertriebs GmbH. In der Kategorie „Beratungsunternehmen“ nahmen die beiden ACISO-CEOs Oliver Sekula und Thomas Nemmaier die Siegerauszeichnung entgegen. Sie begrüßten dabei stets aus wechselnden virtuellen Locations wie dem Weißen Haus, der ACISO-Arena und einem Oktoberfest-Zelt. „Letztes Jahr hatten wir ja die große Fusion. Dann kam dieses Jahr die große Krise. Es war für die gesamte Truppe sehr wichtig, den Titel zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich, mit einem Team zusammenzuarbeiten, das Höchstleistungen erbracht hat. Was wir alle machen müssen, ist, jetzt nach vorne zu schauen“, so Sekula. Zweitplatzierter wurde die Kerstan Consult GmbH, Dritter die KWS GmbH. Weiter ging es mit der Kategorie „Forderungsmanagement“. Diese Kategorie gewann Inkasso Becker Wuppertal – Part
of Lowell Group. Sales Manager René Hinrichs erklärte: „Wir sind sehr stolz, dass wir das erste Mal seit 2017 wieder auf den ersten Platz gekommen sind. Unser Ansporn ist, immer ein offenes Ohr für die Kunden zu haben – besonders in diesen Zeiten. Scheinbar haben wir das ganz gut gemacht.“ Platz 2 sicherte sich die Eurofit24 GmbH und Platz 3 Creditreform. Einen Premierensieg gab es in der Kategorie „Testing- und Diagnosesysteme“: InBody Europe gewann den Award zum ersten Mal überhaupt. Geschäftsführer Chang-Hun Jo und sein Team waren überwältigt: „Der Preis geht in erster Linie an das gesamte Team. Ich bin sehr stolz, Teil dieser Branche zu sein. Wir sitzen alle in einem Boot und arbeiten alle gemeinsam am wichtigsten Gut im Leben: Das ist die Gesundheit. Das ist das, was uns alle eint.“ Platz 2 ging an cardioscan, Platz 3 an milon. Zum neunten Mal in Folge räumte myline in der Kategorie „Ernährungsund Stoffwechselkonzepte“ den Titel ab. Geschäftsführer Alexander Dillmann sprach im Interview über die vergangenen Monate, in denen der Informationsaustausch innerhalb der Branche – u. a. in der von ihm gegründeten
BERATUNGSUNTERNEHMEN
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Die beiden CEOs von ACISO: Oliver Sekula (links) und Thomas Nemmaier (rechts)
Fotos: body LIFE
FORDERUNGSMANAGEMENT
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Sales Manager René Hinrichs freute sich über Platz 1 für Lowell
www.bodylife.com
TESTING- UND DIAGNOSESYSTEME
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Den 2. Platz belegte große Freude gab es bei Technogym. V.l.n.r.: Mario InBody-Country Manager von Pallandt, Laura Chang-Hun Jo undOlsseinem zewski, Team Florian Hägele und Dimitrios Gavrilas
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BRANCHE BODY LIFE AWARD
Der body LIFE Award wird 2021 hoffentlich wie gewohnt als Präsenzevent stattfinden
Event verpasst? Die gesamte Preisverleihung steht Ihnen im virtuellen Showroom von bodyLIFE Medien sowie auf Youtube on demand zur Verfügung: www.bodylife.com/magazin/virtueller-rundgang und www.youtube.com/watch?v=5yOp8RGGm9I Informationen zum genauen Ablauf der Befragung und der Gewinnerermittlung finden Sie unter www.bodylife.com/award-befragung
EGYM räumte den Award in der Königskategorie „Kraftgeräte“ ab und siegte somit gleich zweimal an diesem Nachmittag. Mario Görlach freute sich über die Auszeichnung und betonte den starken Zusammenhalt der Branche in diesen Zeiten: „Ich finde es klasse, wie die Branche in der Krise zusammengerückt ist und dass der Wettbewerb nach hinten gerückt ist. Es ist gut, wenn die Branche mit einer Stimme spricht.“ Der 2. Platz ging an gym80, der 3. Platz an Life Fitness.
Wir sagen Danke! Das bodyLIFE Medien-Team bedankt sich bei allen Gewinnern, den nominierten Unternehmen und den Zuschauern. Auch wenn die Preisverleihung in diesem Jahr unter besonderen Umständen stattfand, so tat die digitale Version der Spannung und den Emotionen keinen Abbruch, wenngleich sie natürlich keinen adäquaten Ersatz für eine Präsenzveranstaltung darstellen konnte. Wir bedanken uns zudem für das überwältigende Feedback auf die Veranstaltung. Wir von bodyLIFE Medien sagen Danke und freuen uns schon jetzt auf den Award 2021, der hoffentlich wie gewohnt als Präsenzevent stattfinden wird! Giulia Lambert
STAND-ALONE-KONZEPTE KRAFTGERÄTE ERNÄHRUNGS- UND STOFFWECHSELKONZEPTE CARDIOGERÄTE 4
I 2018
rainer
d 7,00 Euro | Österreich 9,50 Euro | Schweiz 9,50 CHF
PROFESSIONAL
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Zum neunten Mal in Folge Platz 1 für myline. Dafür Daumen hoch von Geschäftsführer Alexander Dillmann
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EGYM räumte den begehrten Award in der Königskategorie ab
DEHN- UND MOBILISIERUNGSKONZEPTE Im Interview:
MARCEL LAMÉE
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Wann beginnt sie?
Souverän auf Platz 1 gewählt: five und sein Beweglichkeitskonzept. Die Geschäftsführer Wolf Harwath (links) und Bernd Reichle (rechts)
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www.facebook.com/bodylife
Fotos: body LIFE
CrossFit-Athlet und Personal Trainer
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Facebook-Gruppe „Informatiosnetzwerk für Fitnessclubbetreiber – enorm wichtig war. Auf die Frage, was Betreibern Mut machen kann, antwortete er: „Man braucht in der Krise ein richtiges Mindset. Das, was ich meine, heißt ‚Chancendenken‘. Das mag sich abgetragen anhören, aber ich glaube fest daran. Wir müssen die Chancen sehen und jetzt die Zeit nutzen, Mitarbeiter zu motivieren, die richtigen Entscheidungen treffen und gutes Marketing machen. Die Menschen werden uns mehr denn je brauchen.“ Platz 2 ging an figurscout, Platz 3 an die PEP food consulting GmbH. Der Award in der Kategorie „Dehnund Mobilisierungskonzepte“ ging an Titelverteidiger five. Die Geschäftsführer Wolf Harwath und Bernd Reichle nahmen die Auszeichnung entgegen. „Mittlerweile gibt es viel Konkurrenz im Beweglichkeitsbereich. Es freut uns wirklich sehr, dass unsere Leistungen mit diesem Award gewürdigt werden“, so Wolf Harwath. Und Bernd Reichle ergänzte: „Wir haben schnell aus dem Krisenmodus umgeschaltet und nach vorne geschaut. In der Krise sehen wir eine Chance und haben rasch begonnen, uns wieder mit Zukunftsthemen zu beschäftigen.“ fle-xx folgte auf Platz 2 und die BLACKROLL AG landete auf Platz 3.
N E N H I N E H C ! S 1 N 2 0 Ü 2 WIR W NDES JAHR U S E G EIN The leading international trade show for fitness, wellness & health Exhibition Centre Cologne fibo.com
BRANCHE NEWARD
Die Gewinner des 2020 Die Fitnessbranche hat über 25 000 Punkte vergeben Nach der Premierenveranstaltung 2019 feierte der NEWard in 2020 erneut eine Premiere: Die Sieger in den Kategorien „Aufsteiger des Jahres“ und „Produktneuheit des Jahres“ wurden zum ersten Mal im Rahmen einer Online-Live-Übertragung gekürt.
„Aufsteiger des Jahres“ Los ging es mit der Prämierung der Top-5-Platzierten in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“. Die Provilan Deutschland GmbH, Hersteller von Desinfektionsmitteln auf mikrobiologischer Basis, 22 l body LIFE
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konnte ihren Titel aus dem Jahr 2019 verteidigen und wurde erneut zum „Aufsteiger des Jahres“ gekürt. Wilbert Kronisch, Geschäftsführer von Provilan, war sehr erfreut: „Unglaublich! Wir haben letztes Jahr schon nicht damit gerechnet. Wahnsinn, dass wir wieder auf der Position 1 sind. Vielen Dank an unsere Community, die uns gepusht und so weit nach vorne gebracht hat!“ Über den 2. Platz durfte sich die seca gmbh & co. kg freuen, die erst seit 2019 in der Fitnessbranche aktiv ist. Matthias Gerling, Bereichsleiter Technischer Service & Dienstleistungsvertrieb, nahm die digitale Auszeichnung für das secaTeam in Hamburg entgegen: „Wir freuen
uns riesig über die Auszeichnung, vielen Dank!“ Auf Platz 3 landete die YAB Fitness GmbH. Gründer und Geschäftsführer Christian Polenz – ebenfalls live aus Hamburg dazugeschaltet – war sehr zufrieden: „Ich freue mich im Namen des gesamten Teams, dass wir mit dabei sein dürfen. Herzlichen Dank an die Fangemeinde und an alle, die für uns gevotet haben.“ Den 4. Platz belegte die ACISO Fitness & Health GmbH und YSPORT sicherte sich Platz 5.
„Produktneuheit des Jahres“ Zum Sieger in der Kategorie „Produktneuheit des Jahres“ wurde der Ganzkörpertrainer „excio Intension“ von der excio GmbH gekürt. „Vielen Dank, wir freu-
www.facebook.com/bodylife
Foto: body LIFE
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horsten Rebek, Geschäftsführer von bodyLIFE Medien, eröffnete die Preisverleihung und Chefredakteur Max Fischer führte die Zuschauer als Moderator durch die Veranstaltung. Während 2019 zu der Premiere in Düsseldorf nur die teilnehmenden Unternehmen geladen waren, konnten sich 2020 alle Interessierten die Preisverleihung im Livestream ansehen.
NEWARD BRANCHE
Nick Sohnemann sprach über Innovationen und Erfolgsstrategien
en uns riesig! Ein ganz großer Dank gilt natürlich unserem Team und allen, die für uns gevotet haben. Wir sind sprachlos und haben absolut nicht damit gerechnet, dass wir so weit kommen. Platz 1, das hätten wir niemals gedacht!“, freuten sich Felix Stundebeek und Sven Kriegel, die Geschäftsführer von excio, live aus dem hessischen Breuberg. Das EMS-Kombi-System „Brainware EMS 4.0 Stimulationssteuerung“ der BodyClub24 GmbH wurde auf Platz 2 gevotet. Geschäftsführer Andreas Sasse, Bernd Trendelkamp und Christian Jäger waren begeistert über die Auszeichnung. „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um dem body LIFE-Team zu danken. Ihr
Event verpasst?
Fotos: body LIFE
Die gesamte Preisverleihung steht Ihnen im virtuellen Showroom von bodyLIFE Medien sowie auf Youtube on demand zur Verfügung: www.bodylife.com/magazin/virtueller-rundgang; www.youtube.com/ watch?v=bOA9p3LuObE Informationen zu den Gewinnern und den weiteren Firmen und Produkten finden Sie auf der offiziellen NEWard-Website: www.neward.de
www.bodylife.com
Die NEWard-Verleihung wurde live aus einem TV-Studio übertragen
tragt sehr viel dazu bei, dass gute Informationen in die Fitnessbranche gelangen, gebt jedem eine Stimme und seid mit Herzblut dabei“, so Christian Jäger. Der 3. Platz ging an die „GYMwall“ – eine Trainingswand aus Naturholz des Herstellers Mayer Holzprodukte. seca belegte mit dem BIA-Mess- und Wiegesystem „seca mBCA552“ den 4. Platz und der intelligente Self-Check „mescan“ mit patentierter Messtechnik von cardioscan wurde auf Platz 5 gewählt.
Gastvortrag von Nick Sohnemann Die spannende Online-Preisverleihung wurde durch eine Live-Keynote des Innovationsexperten Nick Sohnemann ergänzt. Der Gründer von „FutureCandy“ ist einer der führenden Experten in Europa im Bereich Trends und Innovationsforschung. In der Keynote teilte er sein Wissen zum Top-Thema „Innovation – Das Immunsystem der Wirtschaft!“ mit den Zuschauern. U. a. sprach er über unternehmerische Erfolgsstrategien, stellte ausgewählte Firmenkampagnen vor und betonte immer wieder, dass es ohne Mut und Innovation keinen Fortschritt geben könne. Innovation sei das Immunsystem eines jeden Unternehmens, das es zu stärken gelte. Sein Ap-
pell an die Branche: „Geben Sie Gas, innovieren Sie! Investieren Sie in Forschung, Entwicklung und Innovation, um erfolgreich zu sein!“
Zahlen und Fakten zum NEWard Der NEWard ist für bodyLIFE Medien die logische Ergänzung zum body LIFE Award. Beim NEWard werden junge und innovative Unternehmen und Produkte gewürdigt, wohingegen beim body LIFE Award die Traditionsunternehmen im Fokus stehen. Durch den CommunityAnsatz – die ganze Branche konnte für ihre Favoriten stimmen – entsteht eine Kommunikationsplattform mit großer Reichweite, von der schlussendlich die ganze Branche profitiert. In diesem Jahr gab es in beiden Kategorien 33 Einreichungen, die Community hat über 25 000 Voting-Punkte vergeben. Jeder NEWard-Teilnehmer hatte auf der offiziellen NEWard-Website eine eigene Unterseite, auf der das Unternehmen bzw. das Produkt vorgestellt wurde und über die die Community abstimmen konnte. Das body LIFE-Team bedankt sich bei allen Gewinnern, Teilnehmern und Sponsoren. Wir freuen uns schon jetzt auf den NEWard 2021! Giulia Lambert
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BRANCHE NEWARD
Die Gewinner der Aufsteiger des Jahres 1. Platz: Provilan Deutschland GmbH Provilan bietet ein mikrobiologisches Hygienekonzept, das auf autoaktiven Mikroorganismen beruht. Die Provilan-Produkte sind das Ergebnis einer mehr als 15-jährigen Forschungsarbeit. Laboruntersuchungen bestätigen, dass spezielle Provilan-Produkte als biologischer Bakterienschutz wirken und 99 Prozent der Bakterien beseitigen.
Provilan-Geschäftsführer Wilbert Kronisch freute sich über den zweiten Sieg in Folge in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“
2. Platz: seca gmbh & co. kg
3. Platz: YAB Fitness GmbH
Seit 1840 entwickelt und produziert das Medizintechnikunternehmen seca medizinische Messsysteme und Waagen, hat weltweit 16 Niederlassungen und exportiert in über 110 Länder. Mit der zunehmenden gesundheitlichen Professionalisierung des Fitnesssektors und einem wachsenden Anspruch an ganzheitliches Training ist seca auch in die Fitnessbranche eingestiegen.
Die YAB Fitness GmbH wurde 2019 gegründet und setzt ihren Fokus auf die Entwicklung innovativer Produkte und Workouts für den Fitness- und Gesundheitsmarkt. Im Portfolio: YABs, die ergonomischen Trainingsgewichten, YAB.PAD, die größenoptimierte Workoutmatte, Fitnessprogramme für alle Altersklassen und die Zertifizierung von Trainern zum YAB.COACH.
Christian Polenz, Gründer und Geschäftsführer der YAB Fitness GmbH
4. Platz: ACISO Fitness & Health GmbH
5. Platz: YSPORT/MySportsEquipment GmbH
2019 ging aus der Fusion von INLINE, ELEMENTS sowie Greinwalder & Partner die ACISO Fitness & Health GmbH hervor. Neben der Beratung bietet ACISO u. a. in einer eigenen Academy Aus- und Weiterbildungen an, agiert mit den Marken INJOY und FT-CLUB als Franchisegeber und betreibt außerdem sieben Premiumstudios der Marke ELEMENTS.
Die Online-Plattform für Kurse und Coaching wurde Anfang 2020 gelauncht – ursprünglich mit dem Fokus auf Telemedizin. Seit Ausbruch der Coronapandemie werden neben Gesundheitsdienstleistern auch Fitnesseinrichtungen mithilfe der Plattform befähigt, ihre bestehenden Angebote zu digitalisieren und auf digitale Kundenbetreuung umzustellen.
Die Geschäftsführer der ACISO Fitness & Health GmbH: Thomas Nemmeier (links) und Oliver Sekula (rechts)
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Ralph Siebold (rechts) und Frank Thömmes (links) von YSPORT/ MySports Equipment
www.facebook.com/bodylife
Fotos: body LIFE
Matthias Gerling, Bereichsleiter Technischer Service & Dienstleistungsvertrieb bei seca
NEWARD BRANCHE
beiden Kategorien Produktneuheit des Jahres 1. Platz: excio Intension (excio GmbH) Der „excio Intension“ ist ein Ganzkörpertrainingsgerät mit dem Schwerpunkt auf Rumpfstabilisation. In einer stehenden Trainingsposition wird ein Hebelarm gegen einen patentierten zweidimensionalen Widerstand bewegt. Über ein Touchdisplay kann der hydraulische Widerstand stufenlos eingestellt werden. Motivierende Trainingsaufgaben sorgen für einen Gamification-Faktor.
Felix Stundebeek (links) und Sven Kriegel (rechts) gewannen mit dem „excio Intension“ den 1. Platz in der Kategorie „Produktneuheit des Jahres“
2. Platz: Brainware EMS 4.0 Stimulationssteuerung (BodyClub24 GmbH) Die „Brainware Stimulationssteuerung“ ist ein Kombi-System aus dem EasyMotionSkin EMS-Anzug und der neuen BodyClub-App. Nutzern wird so ein bewegungssynchronisiertes und neuartiges EMS-Training im Studio und zu Hause ermöglicht. Eine Vielzahl an passenden, leicht verständlichen Ondemand-Trainingsvideos steht für eine flexible Workoutgestaltung jederzeit und überall zur Verfügung.
3. Platz: GYMwall (Mayer Holzprodukte) Die „GYMwall“ ist eine variable und individuelle Trainingswand mit unterschiedlichen Ansteckmodulen. Die Wand eignet sich für Personal Training, Functional Fitness, Calisthenics, Biokinematik und Mobility, Klettern, Yoga, Pilates, Physio- und Ergotherapie sowohl im Studio- und Praxisbereich als auch in Unternehmen und zu Hause. Das Konzept gibt es auch in Säulenform – als „GYMtower“.
GYMwood-Gründer Berthold Mayer präsentierte die „GYMwall“ auf dem GROW-UP 2020
Geschäftsführer von BodyClub24, Andreas Sasse (unten) und Christian Jäger (oben)
5. Platz: mescan (cardioscan GmbH)
Der „seca mBCA 552“ ist eine BIA-Lösung für den Medical-Fitness-Bereich. Die medizinische Validierung des Messsystems sorgt für präzise und zuverlässige Ergebnisse. Die Analyse erfolgt in der cloudbasierten Software, die voll integrierbar in die Studio-Software und die passende App ist. Nutzer erhalten verlässliche Angaben zu ihrer Muskelmasse, ihrem Körperfett und vielen weiteren Parametern.
Der „mescan“ by cardioscan ist ein Self-Check mit ganzheitlichem Ansatz. Er ermöglicht die Optimierung von Training, Ernährung und Regeneration. Nutzer können selbstständig und jederzeit eine Gesundheitsanalyse durchführen. Maßgeschneiderte Handlungsempfehlungen stehen über eine App zur Verfügung. Der „mescan“ erfasst u. a. die HRV, die Herzfrequenz, die Sauerstoffsättigung und die allgemeine Körperzusammensetzung.
Fotos: body LIFE
4. Platz: seca mBCA 552 (seca gmbh & co. kg)
Matthias Gerling nahm für seca gleich zweimal eine Auszeichnung entgegen
www.bodylife.com
Mareen Weitl ist Head of Sales & Marketing bei Medical Fitness-Anbieter cardioscan
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Neuer Geschäftsführer, Gewinn des body LIFE Awards, Unterstützung von Kunden während der Krise – die easySolution GmbH blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Dr. Andreas Lintner und Till Heinemeyer lassen das Jahr 2020 Revue passieren und erläutern den Stellenwert der Digitalisierung.
Ein ereignisreiches Jahr body LIFE: Herr Heinemeyer, herzlichen
Glückwunsch zur neuen Position als Geschäftsführer. Welche Bereiche haben Sie bisher im Unternehmen verantwortet und welche neuen Herausforderungen kommen auf Sie als Geschäftsführer zu? Till Heinemeyer: Bis vor Kurzem waren vor allem Senior Key-Account-Manager, Director e-Academy, Senior Product Manager und COO meine Aufgaben oder Verantwortlichkeiten. Zeitgleich war ich in den letzten Jahren bereits stellvertretend für die kaufmännische Geschäftsführung tätig. body LIFE: Herr Dr. Lintner, wie sind die Aufgabenfelder in der Geschäftsführung verteilt? Haben sich hier Änderungen ergeben? Dr. Andreas Lintner: An der Aufteilung zwischen der Geschäftsführung für den Bereich der Software-Entwicklung und dem kaufmännischen Bereich hat sich grundsätzlich nichts geändert. body LIFE: Wir dürfen Ihnen ebenfalls zum erneuten Gewinn des body LIFE Awards 2020 gratulieren. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung? Till Heinemeyer: Der Award ist der entscheidende Indikator zur Messung unseres gefühlten Erfolgs. Ihn verteidigt 26 l body LIFE
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zu haben, macht uns unfassbar stolz und zeigt, dass der Gewinn 2019 kein Zufall war, sondern der Lohn jahrelanger harter Arbeit. body LIFE: Worauf führen Sie die Titelverteidigung zurück? Dr. Andreas Lintner: Auf unser großartiges Team, denn ohne den hohen Einsatz unserer Mitarbeiter wäre die Umsetzung der besten und innovativsten Ideen nicht möglich gewesen. body LIFE: Wie unterstützen Sie Ihre Kunden, damit diese die Coronakrise gut meistern können? Till Heinemeyer: Seit Beginn der Pandemie haben wir vor allem einen in der Branche unvergleichlich großen Funktionsumfang für die massenhafte, strukturierte, nachhaltige und sinnvolle Verarbeitung von Betriebsausfallzeiten geschaffen, auf den wir wirklich sehr stolz sind. Zusammen mit unseren Online-Komponenten schaffen wir damit Lösungen für unsere Kunden, die in diesen Zeiten den entscheidenden Unterschied ausmachen zur Bewältigung der Krise. body LIFE: Wie hat die Digitalisierung die Fitnessbranche verändert? Dr. Andreas Lintner: Die unzähligen Mehrwerte der Digitalisierung haben
unsere Kunden beispielsweise im Rahmen der EU-DSGVO-Einführung bereits in der e-Software erkannt. Sie ist seit Langem ein elementarer Leitgedanke in unserer Software-Philosophie. Die gesamte Branche ist nun gezwungen, die Möglichkeiten des digitalen Kundenservice deutlich auszubauen und diesen einfach, flexibel und mobil dem diesbezüglich anspruchsvollen Kunden anzubieten. Ohne ein exzellentes Selfservice-Angebot oder variable Online-Dienstleistungen wird sich heute kein Betrieb mehr zukunftssicher aufstellen können. body LIFE: Welche Möglichkeiten, wie beispielsweise künstliche Intelligenz, bietet die Digitalisierung den Fitnessstudios in Zukunft? Till Heinemeyer: Eins ist klar: Je mehr „Big Data“ verarbeitet werden kann, umso exakter können die Modelle für Algorithmen werden und umso besser wird beispielsweise eine Kündigungsvorhersage gelingen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird zu einem der entscheidenden Gamechanger werden – und das in einer sehr nahen Zukunft! body LIFE: Vielen Dank für das Interview!
www.facebook.com/bodylife
Foto: easySolution GmbH
Interview mit Dr. Andreas Lintner und Till Heinemeyer, Geschäftsführer easySolution GmbH
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Kein Beruf hat mehr Macht, Dinge zu bewirken, als der des Coaches. Denn sie können das Leben ihrer Schüler in positiver oder negativer Weise beeinflussen – sie aufbauen oder niederreißen. Und ob Sie es glauben oder nicht: nahezu jeder ist selbst ein Coach, man muss dazu keine Mannschaft trainieren oder eine Firma leiten, um sich diesen Titel zu verdienen. Wenn Sie Kinder haben, im Verein spielen, ein Kollege oder Freund sind, dann sind Sie für irgendjemanden täglich auf eine bestimmte Weise ein Coach. ISBN 978-3-89879-684-2 | 192 Seiten | 19,99 €
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WEITERE BÜCHER VON MARTIN ROONEY
Dank der Technogym Live Plattform bietet die neue Excite Linie jedem Nutzer eine individuell auf ihn zugeschnittene Trainingserfahrung. • Abwechslungsreiches Training: Maßgeschneiderte Workouts auf Abruf und ein umfangreiches Entertainment-Programm. • Mobile Verbindung: Personalisieren Sie Ihr Training, indem Sie Ihr Smartphone anschließen. Kabelloses Aufladen des Handys möglich. • Platzsparend:
• Energiesparend: Die neue Excite Live Linie repräsentiert eine neue Ära nachhaltiger Geräte. Erfahren Sie mehr unter technogym.com/fmi
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BRANCHE
THORSTEN TRIFFT
Christian Jäger
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Thorsten Rebek: Wie bist du Unterneh-
Christian Jäger: Der EasyMotionSkin
mer geworden? Christian Jäger: Selbstständiger Unternehmer bin ich mit 22 Jahren geworden. Ich sollte von meinem Elternhaus her studieren, aber das war nicht meins; ich wollte selbstständig werden. Schon damals konnte ich gut die Schnauze aufreißen. Schlussendlich bin ich über den Vertrieb in die Selbstständigkeit gelangt. Ich sage immer: Der Vertrieb ist die Säule der gesamten Wirtschaft, denn ich kann produzieren, was ich will. Wenn es nicht verkauft wird, ist es nichts wert. Als Vertriebler muss man ein gewisses Auftreten haben und gut reden können. Fachwissen ist nicht so wichtig, weil ein guter Vertriebler alles verkauft. Ein guter Vertriebler wird geboren und nur selten gemacht. Es war immer Bewegung drin (...). Irgendwann habe ich die Empfehlung bekommen, doch bei EasyMotionSkin einzusteigen, was ich mit 20 Prozent dann auch tat. Mittlerweile gehören mir 100 Prozent. Thorsten Rebek: Was bietet die neue EMS-Erlebniswelt EasyMotionSkin DOME?
DOME ist praktisch in drei Aufgabenbereiche aufgeteilt: Das Trainingszentrum, das Ausbildungszentrum mit der EMS-Akademie und ein Veranstaltungszentrum. Im Trainingszentrum werden neben Athleten genauso Fitnesstrainer usw. trainiert und Schauspieler und Musiker auf Rollen vorbereitet oder fit gehalten. Das Ausbildungszentrum umfasst Ausbildungen für internationale und nationale Kunden. Wir werden zukünftig alle möglichen Trainerscheine sowie Verkaufsund Motivationstrainings anbieten. Wir wollen hier ein gesellschaftliches Leben haben und uns nicht nur über den Sport definieren. Das Wichtigste ist mir aber, dass wir diese wundervolle EMS-Technologie in die Welt hinaustragen. Thorsten Rebek: Der Standort hier in Seefeld (Tirol) wurde sehr bewusst gewählt. Wie kam es dazu? Christian Jäger: Zum einen bin ich Seefelder und lebe jetzt mit meiner Familie hier. Hier laufen die Fäden zusammen. Ein weiterer ausschlaggebender Punkt war das Trainingszentrum. Wir befinden uns hier auf 1 200 m Höhe
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und das ist ideal für Leistungssportler zum Trainieren. Thorsten Rebek: Momentan läuft die zweite Phase des Lockdowns. Wie motivierst du dich in dieser schwierigen Zeit? Christian Jäger: Grundsätzlich, nie die Hoffnung verlieren! Stark bleiben. Wenn einem der Wind so richtig ins Gesicht bläst, weiß man, dass es irgendwann aufhören und besser sein wird. Für die Fitnessbranche kann ich nur sagen, dass der Trend, der ja schon lange vorher eingeleitet wurde, sich rasant fortsetzen wird. Das ist für mich eine Verlagerung des Ortes, wo ich den Sport treibe: hin zu den Wohnzimmern. Auch die Digitalisierung wird sich rasant fortsetzen. Ich glaube, dass die Leute nach der Pandemie anders denken werden und jetzt schon ein anderes Körper- und Gesundheitsbewusstsein entwickeln. Niemand sollte den Kopf hängen lassen, sondern sich an positiv denkenden Menschen ein Beispiel nehmen. Denn ein gesunder Geist ist in einem starken Körper und umgekehrt. Denkt an euch, denkt nach vorne und bleibt optimistisch!
www.facebook.com/bodylife
Foto: Florian Lechner
Thorsten Rebek, Geschäftsführer der bodyLIFE Medien GmbH, traf Christian Jäger, Inhaber der EMS GmbH (EasyMotionSkin) und vieler weiterer Unternehmen, zum Interview. Themen waren u. a. sein Lebensweg, das EMS- Training und die Coronapandemie.
DAS Online-Matchmaking-Tool für Anbieter und Einkäufer Der buyers‘ GUIDE (früher: Fitness Guide) ist DAS traditionsreiche Firmenund Produktverzeichnis der Fitnessbranche und dient den Entscheidern als Nachschlagewerk und Unterstützung bei ihren Investitionen. Unter buyersguide-online.com finden Sie alle wichtigen Anbieter der Fitnessbranche auf einen Blick – unterteilt in branchenrelevante Kategorien.
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BRANCHE FIRMENPORTRÄT
UNTERNEHMENSREPORT
Kurssystem der Gegenwart body LIFE-Unternehmensreport: CyberConcept GmbH
Die Gründungsgesellschafter der CyberConcept GmbH (v.l.): Daniel Baukholt, Tom Dederichs, Alexander Krause und Marc Jürgens
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olidarität ist in diesen Krisenzeiten ein inflationär verwendetes Wort – viele proklamieren sie, aber nicht alle verstehen diese auch zu leben. Was Solidarität bedeutet, veranschaulicht die CyberConcept GmbH mit der Aktion „Wir retten die Fitnessbran-
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che“, die bereits während des ersten Lockdonws Anfang März ins Leben gerufen wurde. Das Unternehmen verschenkt Hunderte digitale Fitnesskurse über ihre Plattform und bietet Fitnessstudios die Möglichkeit, aus dem Münsteraner Cyber-Studio zu streamen. Einzige Bedingung: Jeder, der die Plattform nutzt, soll im Gegenzug die Mitgliedsgebühren für sein Fitnessstudio weiterlaufen lassen. Ein Geben und Nehmen – Solidarität zeigen und einfordern. „Wir können uns kaum retten vor Anfragen. Die Studiobetreiber sind voller Dankbarkeit, weil wir so einen Beitrag zu ihrer Existenzensicherung leisten. Wir haben sehr emotionale Gespräche, das ist ein Auf und Ab der Gefühle“, berichtet
Meike Reckers, Business Development Managerin der CyberConcept GmbH. Diese ehrenwerte Initiative lässt sich das Unternehmen mit einer halben Million Euro einiges kosten. Viel Geld, „aber wir wollen hier vorangehen – und hoffen, dass uns andere Unternehmen und auch Branchen folgen werden“, sagt Marc Jürgens, Geschäftsführer des Unternehmens, das wirtschaftlich nicht von der Coronapandemie belastet ist.
Revolutionäre Idee Den Wert von virtueller Fitness erkannte Alexander Krause 2008, der zusammen mit den heutigen Geschäftsführern Marc Jürgens und Daniel Baukholt das Unternehmen gründete. Die Gründer, zum Teil
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Fotos: CyberConcept GmbH
Die CyberConcept GmbH hat die Flächennutzung revolutioniert. Hatten Studiobetreiber anfangs Vorbehalte, in virtuelle Fitness zu investieren, so hat die Coronakrise zu einem Umdenken veranlasst. Mit einer gestarteten Initiative rettet das Unternehmen aus Münster Existenzen und lässt sich diese eine halbe Million Euro kosten.
FIRMENPORTRÄT BRANCHE
Infos zur CyberConcept GmbH W
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Standort: Münster Gründungsjahr: 2008 Geschäftsführer: Marc Jürgens, Daniel Baukholt Mitarbeiterzahl: 43 Spezialisiert auf: virtuelle Fitness Homepage: www.cyberfitness.de CyberConcept produziert im firmeneigenen Fitnessstudio virtuelle Workouts
selbst Studiobetreiber und Designer, hatten die Idee, virtuelle Cyclingkurse für Studios zu produzieren, um die mit nur wenigen Kursen pro Woche ausgelasteten Räume effizienter zu nutzen. Eine zu dieser Zeit nicht nur progressive, sondern auch revolutionäre Idee. „Haben viele Betreiber die Idee anfangs nicht verstanden und als ein Projekt für die Zukunft angesehen, hat spätestens die Coronapandemie gezeigt, wie wichtig das Thema ‚virtuelle Fitness‘ ist“, sagt Reckers. Mittlerweile vertrauen über 700 Studios im deutschsprachigen Raum auf das Angebot von CyberConcept.
Fotos: CyberConcept GmbH
Umfangreiches Portfolio Das Produktportfolio des Unternehmens setzt sich aus „CyberFitnessPro“, „CyberFitness“ und „CyberPrävention“ zusammen. „CyberFitnessPro“ ist die Variante für Studiobetreiber; sie besteht aus vier Produkten. „CyberMoves“ füllt den Kursraum auf Knopfdruck, „CyberCycling sorgt für unterschiedliche Cycling-Classes, „CyberCrossing“ ermöglicht abwechslungsreiches Indoor-Walking und „CyberRowing“ lädt zu einem vielfältigen Rudererlebnis ein. Die Produkte sind sowohl einzeln als auch im Gesamtpaket buchbar. „Uns unterscheidet von anderen Anbietern, dass die Classes nicht gestreamt, sondern vor Ort auf einen lokalen Media-Server gespielt werden“, erklärt Reckers. Zudem erfolgt die kom-
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plette Audio- und Video-Installation je nach Wunsch der Betreiber auf Beamer, Leinwand oder Flat-TV. „Die Anfragen für die „Pro“-Installation haben über den Sommer stark zugenommen. Wir haben viel zu tun während des Lockdowns“, so die Business Development Managerin weiter. „CyberFitness“ ist die Variante für Homefitness. Trainierende können hier auf die Videos von „CyberFitnessPro“ zugreifen. Dabei ist es dem Unternehmen wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, den Fitnessstudios Kunden streitig zu machen – ganz im Gegenteil: Es ergänzt die Studiomitgliedschaft. Denn viele Trainierende schätzen die Atmosphäre und die sozialen Kontakte eines Studios. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen mit „CyberPrävention“ über Krankenkassen-zertifizierte Online-Kurse, die auch von Studios angeboten werden können. Zu den Kursen zählen u. a. Rückencoaching und Yoga sowie Abnehmen. Mit Pilates steht bereits der nächste Präventionskurs in den Startlöchern. Alle angebotenen Classes der verschiedenen Produkte werden von der eigenen Filmcrew im eigenen Fitnessstudio in Münster gedreht, unterstützt von Hollywood-Beleuchter und weltbekannten DJs.
zählt das Kurssystem zur Gegenwart, doch an der Zukunft wird bereits gearbeitet. So werden die derzeit über 40 Mitarbeiter im kommenden Jahr deutlich aufgestockt. Zudem soll die Software der „Pro“-Kunden optimiert und spätestens im Frühjahr eine CyberFitness-App gelauncht werden. Eine virtuelle Arena auf Basis von Virtual Reality wird derzeit konzipiert, Einzelplatzlösungen für Bikes, Ruder- und Crosstrainern sowie im Studio flexibel einsetzbare Mini-Stationen sind in Planung.
Max Fischer
Ausblick Früher lautete der Claim des Unternehmens: „Kurssystem der Zukunft“. Längst
Das Cyberoffice in Münster. Hier laufen die Fäden zusammen
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BRANCHE STECKBRIEF
Gestatten, Kilos ade GmbH Ich heiße: Kilos ade GmbH. Ich bin zu Hause in: der Junckerstraße 10a, 16816 Neuruppin. Nebenstandort: 12683 Berlin. Geboren wurde ich: am 1. Dezember 2017. Verwandte habe ich in: Deutschland, Österreich und der Schweiz. Meine Eltern sind: Christopher Kutzer & Martin Beck.
d Die Gründer un pher Inhaber Christo Beck Kutzer & Martin
Zu meiner Familie gehören: ein junges dynamisches Team, bestehend aus zwölf festen Mitarbeitern und zehn Freelancern. Mein Lebensmotto: Fair & kreativ & innovativ. Das mache ich: Ich gebe Ihnen ein Online-Ernährungsprogramm – zertifiziert nach §20 – mit starken Partnern wie REWE und Ankerkraut an die Hand. Dazu mache ich zwei- bis dreimal in der Woche Postings für Facebook und biete Ihren Mitgliedern Online-Live-Kurse (Sport und Kochen) an. Ich erstelle einzigartige Marketingtools, bspw. Funnel oder QR Codes, um mehr Mitglieder für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Mein Konzept bietet noch vieles mehr. Überzeugen Sie sich selbst.
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Als Team ICG® geben wir unsere Leidenschaft für Indoor Cycling jährlich an eine Vielzahl von Instruktoren rund um den Globus weiter. Sowohl in live Ausbildungen an zahlreichen Standorten quer durch Deutschland, als auch über unser online basiertes Tool, die ICG® Online Academy, bieten wir Ausbildungsprogramme für unterschiedliche Kursformate und Trainingskonzepte. Über den Instructor Club versorgen wir ausgebildete Instruktoren mit Expertenwissen und exklusiven Vorteilen. Durch zahlreiche Events, wie die Club Ride Tour oder den Evolution Ride, begeistern wir für die Faszination Indoor Cycling.
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Fit im Forderungsmanagement „Mit Inkasso Becker Wuppertal ist auch mein Konto endlich wieder stark in Form!“ Wir bieten Ihnen zahlreiche Dienstleistungsangebote zur Unterstützung und Vereinfachung des Forderungsmanagements. Dabei gehört der Ankauf titulierter und nicht titulierter Forderungen seit Jahrzehnten zu unserem Kerngeschäft. Inkasso Becker Wuppertal GmbH & Co. KG Part of Lowell Group Friedrich-Engels-Allee 32, 42103 Wuppertal Fon 0202/49371-469 Mail vertrieb.ibw@lowellgroup.de www.inkassobecker.de
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„Nur die Mutigen haben Glück!“ Expertenforum „Rund ums Geld“ Die schweren Folgen der Coronakrise, befeuert durch den zweiten Lockdown, stellen für viele Fitnessstudiobetreiber eine finanzielle Herkulesaufgabe dar. Einen Tag nach der Bekanntgabe der erneuten Studioschließungen diskutierten am 29. Oktober beim body LIFE-Expertenforum „Rund ums Geld“ – unterstützt durch die FIBO, offizieller Partner der Eventreihe – Branchenkenner über Strategien, wie sich die Krise am besten bewältigen lässt.
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der breiten Bevölkerung noch besser bewusst machen müssten, welch positive gesundheitliche Auswirkungen das Muskeltraining habe. Bewegung allein reiche nicht aus – Bewegung müsse gegen einen Widerstand erfolgen und genau das könnten nur Fitnessstudios leisten.
Selbstbewusst ins Bankgespräch Im darauffolgenden Expertentalk diskutierten Tobias Domnowski (debifit | First Debit GmbH), Mathias Mundt (M4 Consulting GmbH), Sandra Trotzowsky (Lowell Group) und Paul Underberg gemeinsam mit Moderator Thorsten Rebek darüber, wie ein guter Businessplan aussehen sollte und wie sich Studiobetreiber Finanzierungshilfen sichern können. Auch im Gespräch mit den Banken sollten Betreiber selbstbewusst auftreten und mit Zahlen beweisen können, dass das Geschäftskonzept funktioniere. Die Experten waren sich einig, dass die Fi-
nanzierung bestimmter Maßnahmen in der aktuellen Situation mehr denn je an Bedeutung gewinnt.
Ausblick Nach den erfolgreichen digitalen Expertenforen „Functional Training“ und „Medical Fitness“ war der Zuspruch der Zuschauer abermals enorm. Sie haben das Event verpasst? Im neuen virtuellen Showroom von bodyLIFE Medien können Sie sich die Keynote und den Expertentalk ansehen. Auch im nächsten Jahr wartet das Expertenforum wieder mit spannenden Themen und Gästen auf. Die Themen und Termine sind:
20. Mai: Testing & Diagnose 24. Juni: Functional Training W 30. September: Medical Fitness W 28. Oktober: Ernährung Informationen zu Veranstaltungsort, Speakern und Talkteilnehmern folgen. W W
Johannes Buchholz
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Foto: Paul Underberg
it einem flammenden Appell an die Zuschauer beendete Fitnesspionier Paul Underberg seine Keynote mit den Worten: „Verbreitet Mut!“ Studioinhaber sollten zusammenstehen und selbstbewusst die nächsten Monate angehen. Nach der Begrüßung der Zuschauer und Talkteilnehmer durch Thorsten Rebek, Geschäftsführer bodyLIFE Medien, erläuterte der Gründer des Fitness-Franchise-Unternehmens INJOY, wie sich eine Marke insbesondere in Krisenzeiten erfolgreich führen lässt. Für Underberg ist die klare Abgrenzung von Discountstudios ein Erfolgsfaktor: „Begrenzung ist Stärke statt Schwäche!“ Um sich langfristig im Markt behaupten zu können und überlegen zu sein, statt nur überleben zu können, sollte die eigene Leistung reproduziert und nach außen hin professionell kommuniziert werden. Das Marketing und die Außendarstellung des Studios seien entscheidend für den Erfolg der Marke. Fitnessunternehmer sollten Bereitschaft für Investitionen zeigen, um mit dem Zeitgeist zu gehen. Hierfür sei Mut ganz entscheidend, denn Mut minimiere das Risiko zu scheitern, so der Unternehmer. Des Weiteren appellierte Underberg an die Zuschauer, dass Fitnessstudios
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MANAGEMENT
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Nachhaltig krisenfest und zukunftssicher werden, so lautet für viele Unternehmen das Gebot der Stunde. Tobias Domnowski erklärt, warum es dabei auch auf zwischenmenschliche Werte ankommt, wieso Inkassofirmen nicht – wie meist vermutet – zu den Gewinnern der Krise gehören und was es jetzt braucht, um die Branche wieder auf Kurs zu bringen.
Zwischenmenschlichkeit fördern
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body LIFE: In welche Bereiche sollten
body LIFE: Vor welchen Herausforderun-
Studiobetreiber jetzt investieren, um ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen? Tobias Domnowski: Studios sollten in die Kundenbindung investieren. Bestenfalls in persönliche, welche die Bindung zu den leitenden Angestellten und Trainern stärkt. In Krisenzeiten gilt einer meiner Leitsätze noch mehr als sonst: Geschäfte werden nicht zwischen Unternehmen gemacht, sondern zwischen Menschen. Egal wie stark ihre Marke und ihr Image ist, die Bindung zu Personen ist meistens noch intensiver. Gleichzeitig sollten sie aber auch nicht verpassen, auf digitale Lösungen zu setzen. Wer vorher schon Online-Kurse ermöglicht hat und technisch gut aufgestellt war, hatte bereits optimale Voraussetzungen, um die Kundenbindung auch während des Lockdowns hochzuhalten. Studiobetreiber sollten darauf achten, dass die Wertschätzung ihrer Kunden betont wird. Wer etwas gibt, bekommt auch etwas zurück.
gen steht die Branche nach der Coronakrise? Tobias Domnowski: Viele Menschen werden sich an ein fauleres und einsameres Leben gewöhnt haben. Das wird vielleicht sogar eine Herausforderung für unsere gesamte Gesellschaft. Wir müssen es wieder schaffen, die Menschen für ein fittes und gesundes Leben zu begeistern. Und das wird nicht auf der Couch, sondern im Studio ermöglicht. Um auch nach der Krise große Massen in die Studios zu spülen, muss das Thema „Gesundheit“ noch zentraler in der Kommunikation werden. body LIFE: Inwieweit hat die Coronakrise den Inkassomarkt verändert? Tobias Domnowski: Die Inkassobranche leidet mit der Wirtschaft. Anders als viele denken, profitieren wir nicht von einer Krise. Schuldner haben weniger Geld zur Verfügung und sind häufig von Kurzarbeit betroffen oder Nebenjobs fallen weg. Zudem entstehen in der gesamten Wirtschaft weniger For-
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derungen, die an uns übergeben werden könnten. In Zeiten des Lockdowns gibt es in vielen Branchen sogar gar keine Forderungen. Da heißt es ebenfalls, die Kundenbindung hochhalten und durch Innovationen noch effektiver arbeiten. body LIFE: Was gibt es bei debifit | First Debit an Neuerungen/Innovationen? Tobias Domnowski: Wir sind froh, dass wir bereits vor der Krise viele digitale Lösungen am Start hatten, wie unsere Software und unsere Telefonanlage. Unser Online-Portal wird als Drehund Angelpunkt in der Schuldnerkommunikation immer wichtiger. Mittlerweile setzen wir diese Technik auch direkt in den Gesprächen ein. Wenn ein Mitglied zahlungswillig ist, erhält es von unserer Sachbearbeitung in diesem Moment eine Mail oder SMS mit einem Link direkt zu Paypal oder Ähnlichem und bezahlt noch im Telefonat die Forderung. Viel moderner kann ich mir – zumindest Stand heute – keinen Inkassoprozess vorstellen. body LIFE: Vielen Dank für das Interview!
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Foto: debifit | First Debit GmbH
Interview mit Tobias Domnowski, Geschäftsführer debifit | First Debit GmbH
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Auch wenn die meisten Privathaushalte bisher eher glimpflich davonkamen, so traf die Coronakrise jedoch Verbraucher und Wirtschaft gleichermaßen. Sandra Trotzowsky spricht über die Rolle von Inkassounternehmen in dieser bewegten Zeit und über Unterstützungsangebote, die sie Kunden bieten können.
Kulanz und Entgegenkommen Interview mit Sandra Trotzowsky, Chief Sales Officer DACH der Lowell Financial Services GmbH Studiobetreiber jetzt investieren, um ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen? Sandra Trotzowsky: Das eigene Forderungsmanagement spielte bei vielen Unternehmen auch außerhalb der Fitnessbranche in den langen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs eine eher untergeordnete Rolle. Mit der Krise rückt diese Thematik nun wieder stärker in den Fokus, denn ein konsequentes, aber auch umsichtiges Forderungsmanagement und die Sicherung von berechtigten Zahlungsansprüchen sind in dieser besonderen Lage essenziell.Der frühzeitige Verkauf offener Forderungen an einen professionellen Dienstleister ist ein gezieltes Instrument zur Sicherung der Liquidität und kann somit die Existenz des Betriebes unterstützen. body LIFE: Vor welchen Herausforderungen steht die Branche nach der Coronakrise? Sandra Trotzowsky: Die Inkassobranche erlebt gerade sehr spannende Zeiten.
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Einerseits ist absehbar, dass in der Coronakrise immer mehr Menschen Probleme haben werden, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Andererseits rechnen wir aber mit einem Anstieg von notleidenden Forderungen. Auch im zweiten Lockdown des Jahres sind erneut die Menschen stark betroffen, die ihre Einkommen durch einen 450-Euro-Job erwerben. Für die Betroffenen greift kein Kündigungsschutz, kein Kurzarbeitergeld und es gab kaum staatliche Unterstützung. Als Inkassodienstleister versuchen wir, diese Fälle bestmöglich durch mehr Kulanz und Entgegenkommen bei Zahlungsvereinbarungen aufzufangen. In der aktuellen Zeit der ökonomischen Unsicherheit ist für uns bei Lowell klar, dass wir als Inkassounternehmen besondere Verantwortung tragen, empathisch agieren und mit dem Konsumenten gemeinsam eine individuelle Lösung finden wollen. body LIFE: Inwieweit hat die Coronakrise den Inkassomarkt verändert?
Sandra Trotzowsky: Aktuell konnten wir
bisher keinen größeren Anstieg von Zahlungsausfällen bei Verbrauchern beobachten. Bislang ist die befürchtete Pleitewelle bei Privathaushalten weitestgehend ausgeblieben. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Tendenz lediglich ein Bruchteil des Gesamtbildes der derzeitigen Situation. Besonders jetzt stehen in unserer Branche verantwortliches Handeln, Solidarität und Fairness an erster Stelle. body LIFE: Was gibt es Neues bei der Lowell Group? Sandra Trotzowsky: Die Kombination von Analytik mit digitalen Innovationen steht besonders im Fokus. Wir investieren vor allem in digitale Datenlösungen für unsere Kunden. Der Einsatz von Big Data, künstlicher Intelligenz und differenzierten Kundenansprachen wird das Forderungsmanagement in den nächsten Jahren drastisch verändern und vielfältige Anforderungen an die Systemlandschaft und Prozesse stellen. body LIFE: Vielen Dank für das Interview!
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Foto: Lowell Financial Services GmbH
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EXPERTENTALK Das Thema „Finanzen, Businessplan und Finanzierung“ beschäftigt derzeit die Fitnesscommunity wie kein zweites. Insbesondere die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise durch die angeordneten Studioschließungen stellen Fitnessstudiobetreiber vor ungelöste Probleme. Lösungsmöglichkeiten lieferte die illustre Runde des allseits beliebten bodyLIFE- Expertentalks im Rahmen des Expertenforums zum Thema „Rund ums Geld“, das einen Tag nach der Vorankündigung des zweiten Lockdowns stattfand.
Die Teilnehmer des bodyLIFE-Expertentalks: Paul Underberg (Gründer INJOY Fitness), Tobias Domnowski (Geschäftsführer debifit / First Debit GmbH), Thorsten Rebek (Moderator), Sandra Trotzowsky (Chief Sales Officer DACH bei Lowell) und Mathias Mund (Geschäftsführer M4 Consulting GmbH)
Thorsten Rebek: Sandra, wie habt ihr im
Frühjahr auf die Krise reagiert und welche Maßnahmen habt ihr ergriffen? Sandra Trotzowsky: Während wir im Frühjahr des Jahres alle gedacht haben, das Ganze ist ein temporärer Zustand, welchen wir über zwei bis drei Wochen überbrücken müssen, haben wir jetzt schmerzlich feststellen müssen, dass genau das nicht passiert ist. Wir werden wahrscheinlich viele Monate oder Jahre mit dem Thema leben müssen. Das, was uns noch zum Jahresanfang als völlig unmachbar erschien, ist plötzlich von ganz allein durchgewuppt. Jeder ist immer ein bisschen selbst für seinen Erfolg ver56 l body LIFE
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antwortlich. Wir haben es bei der Lowell Gruppe geschafft, knapp 4 400 Mitarbeiter ins mobile Working zu verorten. Im Januar hätte ich gesagt, das ist nicht machbar. Im Fitnessbereich, wo es oftmals auch um Existenzängste ging, haben wir versucht, der Partner an der Seite zu sein, um Hilfe bei der Überbrückung zu leisten. Das war schon bemerkenswert, was wir da als Gruppe auf die Beine gestellt haben. Thorsten Rebek: Inwieweit spielen digitale Lösungen seit Anfang des Jahres eine Rolle? Tobias Domnowski: Man muss stetig investieren. Wir hatten das Glück, dass wir mit all unseren Softwarelösungen ohnehin schon in Cloud-Lösungen unterwegs waren. Ist man bereit zu investieren, dann können die technischen Vorteile, die es mittlerweile gibt, helfen, die Krise besser zu meis-
tern. Wenn man nicht bereit dazu war, vorher zu investieren, dann hatte man mit Sicherheit im März erst mal andere Sorgen. Man muss eben viel mehr machen als nur einen Laptop zu bestellen. Thorsten Rebek: Mathias, in der Krise haben Unternehmensberatungen dazu beigetragen, Studios zu unterstützen. Wie war es in anderen Branchen? Mathias Mundt: Für alle Branchen und Größen war es sehr viel Durcheinander. Nachdem alles sortiert war, war das alles relativ gut strukturierbar. Wir haben Zuschüsse und Darlehen organisiert. Es gab dabei unterschiedliche Erfahrungen in den einzelnen Branchen. Jetzt kommen natürlich wieder neue Herausforderungen auf uns zu. Thorsten Rebek: Paul, was kann ein Studiobetreiber tun, wenn die Bank einen Kredit ablehnt?
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„Ein guter Ruf ist mehr wert als Geld“
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Paul Underberg: Jemand, der jetzt keinen
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gespiegelt? Was könnte im zweiten Lockdown kommen? Tobias Domnowski: Wir verzeichnen, dass sich viel mehr Schuldner bei uns melden, die eben auch in Kurzarbeit geschickt werden. Genauso, wie die Fitnessstudios es erfahren haben, dass plötzlich eine ganz andere Quantität an Mitgliederanfragen aufschlägt, haben auch wir das gespürt. Eigentlich hat man viel mehr Kommunikation auf einmal. Je nachdem, wie man da aufgestellt ist, kann das einen auch erschlagen. Hier kommen unsere technologischen Lösungen ins Spiel. Wenn man digital gut aufgestellt ist, kann man sich viel Aufwand sparen. Thorsten Rebek: Kann sich Franchising lohnen, wenn ein Studio zum Verkauf steht? Mathias Mundt: Unternehmen sollten wissen, dass es auch Förderdarlehen gibt. Hier gibt es eine hundertprozentige Absicherung der KfW. Trotzdem muss sich der Unternehmer vernünftig positionieren. Mit diesem Vehikel ist es dann viel schneller machbar. Auf deine Frage, Thorsten: Ja, das ist natürlich immer ein Weg, Franchisenehmer zu werden und über den Weg versuchen, mich zu integrieren und ganz anders positioniert zu sein. Man muss als Unternehmer grundsätzlich nicht nur Geld organisieren, sondern auch insgesamt schauen, was man optimieren kann und wo Fehler gemacht worden sind. Paul Underberg: Franchising – unter einer Dachmarke aufzutreten – bedeutet, Verpflichtungen zu haben, die auch gut sein können. Der Franchisegeber und der Franchisenehmer müssen wissen, dass man nach der gleichen DNA lebt, die man verinnerlichen muss und nach außen tragen muss. Nach dem Motto: Ich rette mich jetzt in ein Franchisesystem – das muss überlegt sein, ob das gut zusammenpasst. Thorsten Rebek: Lohnt es sich als Studiobetreiber, sich in vier Wochen eine Unternehmensberatung zu holen? Mathias Mundt: Es macht wirklich Sinn, nicht nur aus meiner Sicht. Ich muss schauen: Was ist bisher gemacht wor-
den, was machen wir in Zukunft und was kann man noch verbessern? Alles kann noch besser gemacht werden, weil man nicht wissen kann, wie es insgesamt weitergeht. Anhand der Zahlen sollte man schauen, unabhängig von Franchise: Was kann ich von Besseren lernen? Dann macht es Sinn, einen Sparringspartner zu haben. Thorsten Rebek: Ab wann sollte ein Studiobetreiber ein Inkassounternehmen einsetzen bzw. kontaktieren? Sandra Trotzowsky: Eine Empfehlung kann ich so nicht geben. Es hängt immer von der innerpolitischen Ausrichtung eines Unternehmens ab. Es gibt Unternehmen, die das in Eigenregie machen. Ich glaube, man sollte nicht über die Einschaltung eines Inkassodienstleisters nachdenken, sondern über die frühzeitige Einbeziehung eines sehr solide aufgestellten Spezialisten für Forderungsmanagement. Das beginnt nicht erst, wenn eine Zahlung ausgeblieben ist. Es beginnt schon damit, den Lastschrifteinzug anständig durchzuführen (...). Tobias Domnowski: Man muss sich eine Strategie überlegen. Mit dem internen Mahnwesen sollte man sich auseinandersetzen und schauen, wie gut das organisiert ist. Ich kann nicht mahnen, wann ich will – ich sollte eine Strategie dahinter haben. Auch „Datenqualität“ ist ein Thema. Ich sollte Daten haben, die auch technologisch wieder nutzbar sind. Man sollte diese vier Wochen ehrlich betrachten und sich solche Prozesse selbst anschauen, denn da geht es wirklich um Geld. Paul Underberg: Bedeutende Dinge sollten aber immer mit der Post rausgehen. Dadurch sind die Dinge wirksamer und ihre Bedeutung wird unterstrichen. (...)
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Kredit bekommt, der hätte vorher auch schon Schwierigkeiten gehabt, einen Kredit zu bekommen. Es ist alles eine Frage der Bonität. Die Fitnessbranche ist für das Bankenwesen unkalkulierbar aufgrund der Pandemie geworden, weil wir Dauerschuldverhältnisse haben. Wenn der Banker nicht erkennt, dass ich die Bonität habe, dann ist es schwerer geworden. Daher ist ein klares Konzept mit einem Cashflow, den ich von heute auf morgen verursachen kann, sehr wichtig. In dem Moment, wo ich als Fitnessstudiobetreiber um Solidarität bettele, verliert das Unternehmen an Ansehen und Stärke gegenüber der Bank. Thorsten Rebek: Sollten aktuell die Konzepte für Mitgliederverträge überdacht werden? Sandra Trotzowsky: Viele Konzepte spielen darauf ab, monatlich kündbare Mitgliedsverträge abzustellen. Das kann man so machen, das gibt für den Kunden viel Flexibilität. (...) Sicherheiten in einem Fitnessstudio sind die Mitglieder mit ihren langfristigen Verträgen. Es gilt, sich ein Stück weit vom Wettbewerb zu differenzieren. Ich möchte gerne eine Kundenbindung langfristig aufbauen, denn Neukundengewinnung ist teuer. Investitionen in mein Studio tätige ich ja auch für das Wohlbefinden für meinen Kunden und das kann mit solchen Modellen verloren gehen. Kommunikation ist momentan das A und O. Lasst euch frühzeitig helfen, sprecht die richtigen Menschen an. Geht in den Austausch! Paul Underberg: Das kann man unterstreichen. Ein guter Ruf ist mehr wert als Geld. Ich halte nicht viel von Foren, wo fünf hilflose Leute sich treffen, um sich auszutauschen. Daher ist es wichtig – so wie ihr von body LIFE das macht –, Leute zu Wort kommen zu lassen, die aufgrund ihrer Erfahrung oder ihres Netzwerks Hilfestellung geben können. Für langes Lamentieren bleibt keine Zeit. Thorsten Rebek: Wie hat sich die Zahlungsmoral der Mitglieder in euren Zahlen in den letzten Monaten wider-
body LIFE-Expertentalk Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug aus dem Expertentalk. Den vollständigen Clip sehen Sie im virtuellen Showroom unter www.bodylife.com/magazin/virtueller-rundgang. Im virtuellen Showroom finden Sie außerdem Informationen zur Industrie und zu weiteren Events der bodyLIFE Medien GmbH.
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Sorry, geschlossen! Folgt jetzt die große Pleitewelle?
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ie Novemberhilfe konnte online noch nicht einmal beantragt werden, da sickerten schon am 20. November die ersten Interna von Bund und Ländern durch, dass der Lockdown light bis zum 20. Dezember verlängert werde. Fünf Tage später ist diese Nachricht offiziell und aus der Novemberwird zusätzlich eine Dezemberhilfe. Kurz darauf kam die Verlängerung bis 10. Januar 2021 (Stand: 3. Dezember 2020). Keiner weiß, was im Februar passiert. Die Chancen für eine Öffnung stehen we-
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gen der hohen Infektionszahlen schlecht. Kam die Fitnessindustrie nach den ersten Schließungen im März noch glimpflich davon, so wird die Lage immer schwieriger. Umsatzbezogene Januarhilfen wird es nicht geben. Stattdessen kann Überbrückungsgeld III zur Deckung von Fixkosten beantragt werden.
Ruinöse Umsatzentwicklung Der DSSV forderte bereits am 18. November in einem Schreiben an die zuständigen Staatssekretäre im Bundes-
ministerium der Finanzen und im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein branchenspezifisches Nothilfeprogramm für die deutsche Fitnesswirtschaft. Der Branchenverband erwarte – nach dem Ergebnis einer Umfrage unter seinen Mitgliedern – für das Jahr 2020, dass die Fitnessanlagen in Deutschland einen Umsatzrückgang von 865 Millionen Euro verkraften müssten. Hinzu käme ein Rückgang der Mitgliederzahlen von 11,66 Millionen im Vorjahr auf 9,83 Millionen Personen. An der
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Foto: Aspria Hamburg Uhlenhorst
Noch im Oktober 2020 sah es nicht nach einer großen Pleitewelle aus. Trotz der Schließungen im März und Umsatzeinbußen nach den Wiedereröffnungen konnten sich viele Anbieter am Markt behaupten. Am 2. November mussten die Fitnessanlagen erneut schließen und wieder harte Umsatzeinbußen verkraften. Wie sind Clubbetreiber bisher durch die Krise gekommen und welche Faktoren schützen vor der Pleite?
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durchgeführten Umfrage hatten laut DSSV 1 344 Betriebe teilgenommen. Insgesamt sei die Zahl der Mitgliedschaften im Vergleich zum Vorjahr um 15,7 Prozent zurückgegangen. Der Arbeitgeberverband rechnet neben Kündigungen damit, dass 5 Prozent der Mitglieder ihre Verträge vorübergehend ruhen lassen, bis die Infektionszahlen gesunken sind. Würden diese Verträge nicht verlängert, könnte der Umsatzrückgang um weitere 275,5 Millionen auf mehr als eine Milliarde Euro anwachsen. Der DSSV zeichnet für den Fall, dass die Schließungen auch im Januar und Februar beibehalten werden und kein branchenspezifisches Nothilfeprogramm von Bund und Ländern geschnürt wird, ein düsteres Zukunftsbild: Demnach könnte jedes dritte Unternehmen im Jahr 2021 Insolvenz anmelden. Die Novemberhilfen sind mit 75 Prozent des Vorjahresumsatzes eine sehr gute Hilfe, andererseits haben etliche Betreiber die Sorge, dass die Hilfen nicht rechtzeitig ankommen. Erst konnten die Hilfen noch nicht einmal beantragt werden, da
10.000 Euro, was bei unseren eigentlichen Umsätzen keine relevante Hilfe ist. Wir erwarten hier von der Bundesregierung eine sehr zeitnahe Umsetzung der versprochenen Hilfen.“ (Stand 10.12: Abschlagszahlung erhöht auf 50.000 Euro.)
Große Premiumketten im Vorteil Besonders die großen Ketten aus dem Premiumsegment sind bisher gut durch die Krise gekommen und optimistisch, auch die nächsten Monate zu überstehen. Die großen Anbieter haben in der Regel Rücklagen und finanzkräftige Geldgeber im Rücken. Aber auch hier sind die finanziellen Einbußen enorm. So sagt Janine David, Geschäftsführerin von Holmes Place: „In der gegenwärtigen Ausnahmesituation, in der die Fitnessstudios geschlossen sind, sehen wir Holmes Place gut aufgestellt. Für unsere Branche ist zu sagen, dass die meisten Fitnessketten ohne ausreichende Cash-Reserven nunmehr vollständig von den staatlichen Hilfsprogrammen oder von Zuschüssen der Gesellschafter ab-
Fotos: Meridian Spa & Fitness; Holmes Place
der Account online noch nicht programmiert war. Erst seit dem 25. November ist das möglich. Zudem werden zunächst Abschlagszahlungen geleistet. Erst nach umfassender Überprüfung erfolgen dann die Nachzahlungen. Wann das Geld fließt und ob die Hilfen für Dezember vielleicht schneller fließen, steht in den Sternen. André Nagel, Country Manager Meridian Spa & Fitness, sagt dazu: „Ab 25.11. soll es die Möglichkeit für die Beantragung von Abschlagszahlungen geben, aber das sind dann nur maximal
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hängig sind, um ihre finanziellen Verpflichtungen gegenüber Vermietern, Lieferanten und natürlich dem Team erfüllen zu können. Die derzeitigen staatlichen Programme sind hilfreich. Sie müssen jedoch noch weiter gehen, um den Erhalt vieler Clubs wirklich abzusichern.“ Auch Fitness First ist bisher gut durch die Krise gekommen. „Wir sind ein finanzstarkes Unternehmen, dennoch hat uns bereits der erste Lockdown erhebliche finanzielle Einbußen beschert“, sagt Martin Seibold, Geschäftsführer von Fit-
ness First. „Wir konnten ca. 20 000 Neuverträge nicht schreiben, weil die Studios geschlossen waren. Trotzdem sind fixe Kosten wie Miete, Strom etc. weiterhin angefallen.“ Nagel vom Meridian Spa & Fitness schildert die Lage so: „Dieser zweite Lockdown setzt uns erheblich unter Druck.“ Dennoch habe man sich entschlossen, keine Mitgliedsbeiträge zu berechnen. „Einige Mitglieder unterstützen uns jedoch weiterhin mit ihren monatlichen Beiträgen, die in einen Unterstützungsfonds für Angestellte fließen. Unterstützungsleistungen sind bisher keine angekommen, wir haben aber nach großem zeitlichen Aufwand einen KfW-Kredit bekommen, um diese schwierige Phase zu überbrücken, welchen wir aber zurückzahlen müssen.“ Das Aspria in Hamburg hat laut Senior General Managerin Geraldine Seibel-Lübbke bisher ebenfalls keine staatlichen Hilfen erhalten.
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Janine David von Holmes Place findet, dass es in dieser Situation sehr schwer sei, neue Mitgliedschaften abzuschließen
Bei den Novemberhilfen sind Abschlagszahlungen zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro möglich. „Wir erwarten hier von der Bundesregierung eine sehr zeitnahe Umsetzung der versprochenen Hilfen – genauso wie alle anderen betroffenen Unternehmen“, sagt André Nagel, Country Manager Meridian Spa & Fitness
Schwierigere Lage für Discounter Schwieriger ist die Lage der Discounter. Die Margen sind dort geringer, die Preise sind eng kalkuliert. Leider wollten sich befragte Discounter nicht zu ihrer Lage äußern. Nur Rainer Schaller, CEO der RSG Group, zu der McFit, John Reed Fitness und High5 Gym gehören, hat auf unsere Fragen geantwortet. Der Anbieter ist bisher gut durch die Krise gekommen. „Während der ersten Schließungen konnten wir einen großen Teil der Mitgliedsbeiträge abbuchen. Da wir aber jedem Mitglied die Zeit, in der sie oder
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Das Hauptproblem: fehlende Neuverträge
„Die größte Herausforderung ist erneut, die Liquidität zu erhalten. Es ist so gut wie unmöglich, die Kosten so schnell zu reduzieren, wie der Umsatz wegbricht“, gibt Rainer Schaller, CEO der RSG Group, zu bedenken
er nicht trainieren konnte, gutgeschrieben haben, war das für uns buchhalterisch kein Umsatz“, sagt Schaller. Es sei quasi eine Zahlung für eine zukünftige Leistung, die natürlich nicht mehr in Rechnung gestellt werden könne. Dieses Geld würde zukünftig fehlen und zeitverzögert schaden. „Wir – aber auch die gesamte Branche – haben uns noch nicht einmal vom ersten Lockdown erholen können und nun folgt bereits der zweite“, sagt CEO Schaller. „Das trifft uns natürlich hart. Was uns auf jeden Fall in der Krise geholfen hat, ist, dass wir weiterhin auf unsere klassische Finanzierung setzen, die sich durch eine langjährige, solide und gute Zusammenarbeit auszeichnet. Dennoch mussten wir auch auf das Sonderprogramm der KfW zurückgreifen und konnten uns dadurch eine unkomplizierte Kreditfinanzierung sichern. Die größte Herausforderung ist erneut, die Liquidität zu erhalten. Es ist so gut wie unmöglich, die Kosten so schnell zu reduzieren, wie der Umsatz wegbricht.“ Dasselbe gilt für große inhabergeführte Fitnessanlagen, die keine nennenswerten Reserven haben. Etliche Betreiber wollten sich auf Nachfrage nicht äußern. Die Unsicherheit ist groß. Keiner weiß, wann es wieder weitergeht, wie hoch die erste Abschlagszahlung auf eine beantragte Novemberhilfe sein wird, geschweige denn, wie die Kosten weiterbezahlt werden sollen, wenn die restlichen Zahlungen der November- und Dezemberhilfen zu spät kommen. Mehrere Betreiber sagen, dass auch die Bereitschaft der Mitglie60 l body LIFE
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„Die Verträge, die wir während des ersten und jetzt zweiten Lockdowns nicht neu abschließen konnten und können, werden wir in absehbarer Zeit nicht mehr aufholen“, sagt Schaller. „Die Menschen haben einfach Angst und werden vorsichtig. Auch vor dem zweiten Lockdown haben viele auf den Besuch im Restaurant, Kino oder eben auch im Fitnessstudio bereits verzichtet.“ Alle Befragten sind sich einig, dass die größte Hürde darin besteht, in den Hauptverkaufsmonaten von November bis Februar bei geschlossener Tür neue Vertragsabschlüsse zu generieren, die für den Erhalt der Studios langfristig wichtig sind. Die Herbst- und Wintermonate sind die umsatzstärksten Monate in der Branche. Zwar werden 75 Prozent des Umsatzes durch die Winterhilfen gedeckelt – das ist eine riesige Hilfe –, allerdings sind durch nicht geschriebene Verträge die Umsatzeinbußen in der Zukunft nicht kalkuliert. Janine David findet, dass es in dieser Situation sehr schwer sei, Mitgliedschaften abzuschließen. „Die Clubs sind geschlossen und neue Clubmitglieder müssen unser Produkt erst kennenlernen und vor allem erleben. Hinzu kommt aktuell die zeitliche Ungewissheit, wann die Clubs wieder öffnen dürfen. Dies spielt vor der Entscheidung zum Abschluss einer Mitgliedschaft eine wichtige Rolle.“ Für die Geschäftsführerin ist bereits jetzt klar, dass die aktuellen
Hilfsprogramme keine Regelungen enthalten, die den Ausfall der Neumitglieder abdecken. „Unsere Branche ist in diesem Bereich einzigartig und nicht mit dem Einzelhandel vergleichbar. Daher sind wir besorgt, dass die langfristigen Folgen für diese Branche nicht gesehen werden“, so David. Martin Seibold von Fitness First gibt zu bedenken: „Wir werden diese fehlenden Mitgliedschaften kurzfristig nicht wieder aufholen können. Die Studios werden mit bis zu 25 Prozent weniger Mitgliedern ins Jahr 2021 starten als im Vorjahr.“
Stark betroffen: Y oga- und Boutique Studios In Bayern haben es Yogastudios etwas leichter. Sie dürfen wie EMS-Studios öffnen, sofern sie ein Eins-zu-eins-Training anbieten (Stand: Redaktionsschluss). Auch reines Personal Training ist erlaubt, aber nicht überall. Die Verordnungen in den Ländern sind sehr unterschiedlich, teilweise absurd und stoßen deshalb nicht überall auf Verständnis. Viele Boutique Studios müssen schließen und keiner der von uns befragten Betreiber wollte sich zur derzeitigen Lage äußern. Das verheißt nichts Gutes. Auch Diana Pieper kann ihr „YogaCafé“ in Berlin nicht öffnen. Während der ersten Schließung im März hatte sie Kurzarbeitergeld für ihre im Café fest angestellten Mitarbeiter und Soforthilfe bekommen. „Um ca. 80 Prozent sind die Umsätze nach dem ersten Lockdown gesunken“, sagt die Inhaberin des „YogaCafés“. Eine konkrete Aussage, was die erneute Schließung für die Zukunft bringt, kann die Geschäftsführerin noch nicht machen – zu ungewiss ist die Zukunft. „Wir bieten seit dem 16. März
Nach dem ersten Lockdown sind die Umsätze im „YogaCafé“ in Berlin bereits um ca. 80 Prozent eingebrochen
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Fotos: John Reed Fitness, Wuppertal; Yogacafé – Mindful Life
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der gesunken sei, die Beiträge weiterhin zu zahlen, was die Liquiditätsengpässe verschärfe.
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2020 alle unsere Yogastunden im Livestream an. Das haben wir die ganze Zeit beibehalten, auch als wieder Schüler ins Studio durften“, so Pieper. Auch das „Spirit Yoga“ von Patricia Thielemann in Berlin hat sich mit extrem hohem persönlichem Einsatz durch die herausfordernde Zeit hindurchgekämpft. „Das Überbrückungsgeld für den ersten Lockdown haben wir erst sechs Monate später erhalten“, so Thielemann. „Wie gut, dass ‚Spirit Yoga‘ ziemlich groß und stabil ist. Ohne Rücklagen hätten wir es nicht geschafft. Auf die zweite Schließung waren wir besser vorbereitet als auf die erste. Unser Online-Yogaprogramm ist jetzt etabliert und die meisten Mitarbeiter sind seit dem ersten Lockdown in Kurzarbeit geblieben. Trotzdem haben wir gewaltige Umsatzeinbußen und sind definitiv auf die Novemberhilfe angewiesen.“
Der Spagat: bei geschlossener Tür Kunden binden
Fotos: Spirit Yoga und Spa GmbH & Co. KG; Aspria Hamburg Uhlenhorst
„Wir gehen davon aus, dass die Mitbewerber ebenfalls an ihrer Preispolitik festhalten werden, sodass es nicht zu einem allgemeinen Dumping kommt“, hofft Geraldine Seibel-Lübbke, die Senior General Managerin Aspria Uhlenhorst und Alstertal
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Das „Spirit Yoga“ in Berlin hat das Überbrückungsgeld für den ersten Lockdown erst sechs Monate später erhalten
Hoffnung, dass ein Preisverfall ausbleibt Eine besondere Herausforderung ist es, bei verschlossenen Türen neue Verträge abzuschließen. Viele Clubbetreiber bieten deshalb zum Einstieg mehrere kostenfreie Trainingsmonate, um überhaupt potenzielle neue Mitglieder zu generieren. Ein Zuviel könnte zukünftig allerdings die Preise kaputt machen. Das könnte langfristig mehr schaden als nützen. „Wir bieten schon seit dem ersten Lockdown alle neuen Verträge mit der Garantie an, dass wir nur Beiträge einziehen, wenn wir geöffnet haben. Rabatte sind keine mittel- und langfristige Lösung“, meint Nagel. Der Geschäftsführer von Fitness First vertritt die Meinung: „Am Ende müssen wir ja alle die Preise anheben, da wir weniger Mitglieder haben bei gleichen Kosten. Wir denken daher auch über Beitragsanpassungen für Bestandsmitglieder zum Frühjahr nach.“ Aspria wird Einstiegsangebote anbieten. „Eine generelle Preissenkung ist jedoch aktuell kein Thema, da wir fest an unser Preis-Leistungs-Verhältnis glauben. Wir gehen davon aus, dass die Mitbewerber ebenfalls an ihrer Preispolitik festhalten werden, sodass es nicht zu einem allgemeinen Dumping kommt“, hofft Seibel-Lübbke. Auch Dickman von Holmes Place sieht die Gefahr: „Wir sind sehr darauf bedacht, den Markt als kurzfristige Antwort auf diese sehr ernste Bedrohung nicht zu zerstören. Gleichzeitig müssen wir wettbewerbsfähig bleiben.“
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Die erste Schließung im März hat bereits gezeigt, dass neben genügend finanziellen Reserven für die Bewältigung der Krise auch die Treue der Mitglieder eine große Rolle spielt. In der Krise zeigt sich, wer einen guten Job gemacht hat. Je stärker die Kundenbindung, desto eher sind Mitglieder bereit, ihre Beiträge trotz Schließung weiter zu zahlen. Wer kaum Karteileichen hat, hat auch weniger Kündigungen. Eine hohe Fluktuationsrate beeinflusst, ob ein Studio in Zukunft überlebt oder nicht. Deshalb lautet die aktuelle Devise: Kunden halten, komme, was wolle. Ein guter, fairer Umgang mit den Mitgliedern hilft in der Krise. Das sieht auch
Doron Dickman, Geschäftsführer von Holmes Place, so: „Unsere Mitglieder hatten die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, ob der Beitrag für November abgezogen wird oder nicht. Dazu gab es mehrere weitere Optionen wie Personal-Training-Stunden oder freie Mitgliedschaftszeiten für Freunde, wenn die Clubs wieder geöffnet sind. Auf jeden Fall aber können wir sagen, dass der Großteil unserer Mitglieder sehr daran interessiert ist, die Clubs, vor allem aber ihre Trainer und Teams vor Ort weiterhin zu unterstützen.“ Auch im Meridian Spa wurden weder im März noch jetzt die Mitgliedsbeiträge abgebucht. „Uns ist ein fairer Umgang mit unseren Mitgliedern sehr wichtig. Die Rückmeldungen unserer Mitglieder im April und auch jetzt zeigen, dass diese Entscheidung richtig ist, auch wenn sie uns wirtschaftlich kurzfristig extrem stark belastet“, sagt André Nagel. Um Mitglieder zu halten und neue zu gewinnen, haben alle befragten Betreiber binnen kürzester Zeit schon während der ersten Schließung digital aufgerüstet. „Dies ersetzt aber natürlich nicht den persönlichen Kontakt vor Ort. Viele Mitglieder sind uns bereits seit Jahren, einige seit fast zwei Jahrzehnten treu. Diese Mitglieder werden uns auch in Zukunft erhalten bleiben“, freut sich SeibelLübbke. Schwierig ist es, Angebote für Mitglieder zu finden, die sonst auf der Gerätefläche trainieren. „Es hat sich deutlich gezeigt, dass Home-Workouts zwar eine Ergänzung zum Training im Club sind, aber ohne die notwendigen Geräte und persönliche Betreuung bieten sie nur einen schwachen Ersatz“, so der Geschäftsführer von Fitness First.
Rita Hoogestraat
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Digitale Aufrüstung Die Zeit der analogen Abläufe ist vorbei
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aut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hat die Coronapandemie dazu geführt, dass die Digitalisierung in deutschen Unternehmen stark an Bedeutung gewinnt. Bei einer repräsentativen Befra-
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gung von über 600 Führungskräften sehen 97 Prozent die Digitalisierung als Chance. Immerhin noch 70 Prozent der befragten Firmen sind der Überzeugung, dass Unternehmen, deren Geschäftsmodell bereits digitalisiert ist, besser durch
die Pandemie kommen. Bitkom-Präsident Achim Berg zieht ein deutliches Fazit: „Unternehmen lassen sich über Corona hinaus gegen Krisen immunisieren, indem sie konsequent digital aufgestellt werden.“
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In den vergangenen Monaten hat die Coronakrise gezeigt: Was in puncto Digitalisierung lange als umständlich oder gar unmöglich schien, geht eben doch. Der Schritt in Richtung digitale Aufrüstung war richtig und wichtig für die Branche. Jetzt heißt es: dranbleiben!
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Zwar geben schon jetzt 54 Prozent an, dass ihnen digitale Technologien dabei helfen, die Pandemie zu bewältigen. Aber was bedeutet das für die Fitnessbranche, in der viele Prozesse immer noch analog laufen? Wie können sich Studios noch besser auf die „Generation Smartphone“ einstellen? Und wie können sich Betreiber gegen die zahlreichen (neuen) Anbieter von Online-Fitness positionieren?
Eine Momentaufnahme Während dieser Beitrag entsteht, sind die Fitnessstudios in Deutschland wieder einmal geschlossen. Die Schutzmaßnahmen der Bundesregierung und der Länder beim „Lockdown light“ wurden zum Jahresende 2020 kontrovers diskutiert, Vorhersagen zur weiteren Entwicklung in diesem Jahr gleichen dabei einem Blick in die Glaskugel. Eines aber ist klar: Für die Studios ist die Entwicklung existenzbedrohend. So beziffert der Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheitsanlagen den Schaden durch Kündigungen und ausbleibende Neumitgliedschaften in 2020 auf mindestens 865 Millionen Euro, die kommenden Verluste für 2021 und 2022 stuft er als noch weit höher ein. Nicht zu vergessen die rund 217 000 Arbeitsplätze in der Fitness- und Gesundheitsbranche.
Sogar die Verbraucherzentrale rät zu Augenmaß im Umgang mit Verträgen. In einem Beitrag auf ihrer Website heißt es: „Hat sich das Studio um Lösungen bemüht? Waren Sie zum Beispiel mit einem Online-Programm zufrieden oder bietet Ihr Studio eine kostenlose Verlängerung des Vertrags an, im Gegenzug für die Corona-Monate? Solche Lösungen können Sie, wenn dies für Sie möglich ist, durchaus akzeptieren.“ Wer für den Dialog mit seinen Kunden jetzt gleich mehrere, am besten digitale Drähte hat, ist klar im Vorteil. Über die Website oder eine App können die Mitglieder u. a. W einer kostenlosen Vertragsverlängerung zustimmen, W den Beitrag aus Solidarität weiter bezahlen, W Beiträge in Gutscheine umwandeln oder W an Online-Workouts teilnehmen. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine spezielle „Corona-Infoseite“ mit einem
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FAQ-Bereich und der Auflistung aller Kontaktkanäle zu den Mitarbeitern.
Arbeitsfähig bleiben Hier folgt gleich die nächste Herausforderung: Wie kann ich Mitarbeiter und Dienstleister einbinden, die im Homeoffice arbeiten? Die klassische Telefonanlage stößt schnell an ihre Grenzen. Dringend zu empfehlen sind daher zeitgemäße Softwarelösungen aus der Cloud, auch um mit diversen Partnerunternehmen des Studios in Kontakt zu bleiben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Mitarbeiter bleibt auch im Homeoffice über die bekannte Durchwahl und E-Mail erreichbar. Videotools wie Microsoft Teams ermöglichen zudem virtuelle Meetings und Präsentationen, mit Zoom lassen sich Gruppentrainings und Home-Workouts mit individueller Ansprache einzelner Teilnehmer durchführen. Das geht bis hin zum Personal Training für Mitglieder, die eine besondere Motivation benötigen. Die wichtigste Voraussetzung hierbei ist: Alle Beteiligten müssen den Weg in den digitalen Alltag mitgehen und bereit sein, den Umgang mit teils ungewohnter Technik zu erlernen.
Bereit für die Online-Welt? Das bedeutet auf der anderen Seite, dass sich auch Coaches und Trainer intensiv mit der technischen Ausstattung des Studios beschäftigen müssen. Wer
bis jetzt gar keine Erfahrung mit der Produktion von Videos hat, benötigt vielleicht externe Unterstützung. Die Königsdisziplin wären dann spezielle Events, die als offener Livestream laufen und so vielleicht auch neue Mitglieder für Post-Corona-Zeiten ansprechen. Die bereits erwähnte Bitkom-Studie macht Hoffnung: „81 Prozent der Unternehmen nutzen seit der Corona-Pandemie Videokonferenzen statt persönlicher Treffen oder planen dies, 79 Prozent nutzen digitale Kollaborationstools wie Teams oder Slack. Jeweils 63 Prozent setzen auf digitale Dokumente statt auf Papier (…).“ Dazu nochmal Bitkom-Präsident Berg: „Erfolg entsteht aus einer Kombination von der Einführung neuer Technologien, der Digitalisierung der eigenen Prozesse und insbesondere der Qualifizierung der Mitarbeiter.“
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Abbildung: Bitkom Research 2020
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Eine aktuelle Bitkom-Umfrage unterstreicht die Wichtigkeit der Digitalisierung während der Pandemie
Mobile First gilt überall Im Jahr 2019 verbrachte der durchschnittliche Nutzer in Deutschland fast vier Stunden täglich an seinem Smartphone, die Zahlen für 2020 dürften noch höher ausfallen. Wir können also davon ausgehen, dass ein Großteil der Nutzer auch seinen kompletten Alltag mobil organisiert: angefangen bei der Kommunikation über Mail- und Messenger-Dienste sowie Bestellungen im Online-Handel über Essenslieferungen bis hin zum Abschluss von Versicherungen und anderen Verträgen. Natürlich sind die diver-
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Die Mehrheit der Nutzer organisiert ihren Alltag mobil und digital: von Onlinebanking und Onlineshopping über Film- und Musik-Streamingdienste, Reisebuchungen und Co.
sen Bezahlwege und Payment-Dienstleister wie PayPal, ApplePay und Co. ebenso wie die Banking-App auf dem Smartphone installiert und werden alltäglich intensiv genutzt. Im Prinzip ist alles nur ein paar Klicks entfernt und quasi sofort verfügbar. Dagegen wirken die Anmeldeformulare vieler Fitnessstudios wie aus der Mottenkiste: komplexe Mitgliedsanträge auf Durchschreibepapier sowie intransparente Abo-Modelle mit ganz unterschiedlichen Leistungen und Laufzeiten. Wie es richtig geht, also flexibel, transparent und kundenorientiert, zeigen Internet-Plattformen und Streaming-Dienstleister wie Netflix oder Spotify: einheitliche Preise und Leistungsmodelle auf einen Klick, kurze Vertragslaufzeiten und natürlich bargeldlose Abrechnung. Genau das erwartet der digitale und mobile Kunde heute auch von seinem Fitnessstudio. In seinem digitalen Studio kann er dann per App Zusatzleistungen buchen, Termine vereinbaren, seine Trainingsleistung tracken und auch Stammdaten ändern oder Rechnungen begleichen.
Zwischenfazit Die Digitalisierung einzelner vormals analoger Prozesse ist nicht wirtschaftlich! Eine vollständige digitale Transformation gelingt nur, indem man die ge64 l body LIFE
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samte Architektur mit allen Kontaktpunkten der Mitglieder in und zum Studio kritisch hinterfragt, überdenkt und mit einem durchdachten Masterplan entschlossen angeht. Auch hier gibt die Bitkom-Studie dem Autor recht: „Sechs von zehn Unternehmen wollen die aktuelle Krise dazu nutzen, Versäumnisse bei der Digitalisierung des Unternehmens aufzuholen. Und fast jedes zweite plant, das eigene Unternehmen nachhaltig zu digitalisieren, um sich so neue Geschäftsfelder zu erschließen.“
Online-Fitnesskurse Was machen alle diejenigen, die ihr Studio aus Angst vor einer Ansteckung gemieden haben oder es aufgrund des Lockdowns gar nicht besuchen können? Bleiben nun alle faul auf der Couch liegen und tun nichts, wie die Bundesregierung in einem vieldiskutierten Video empfiehlt? Der Versandhändler Otto zumindest meldete kürzlich einen Anstieg beim Verkauf von Heimsportgeräten um 800 Prozent seit Anfang 2020. Der ganz große Coronagewinner scheint das US-Unternehmen Peloton zu sein: Die Zahl der Kunden, die für Online-Trainingskurse auf dem Bildschirm ihrer Peloton-Geräte zahlen, stieg binnen eines Jahres um 113 Prozent auf knapp 1,1 Millionen. Bis Mitte 2021 rechnet Peloton mit bis zu 2,1 Millionen Kunden. Und
das, obwohl das Peloton Bike über 2.000 Euro kostet und monatliche Kursgebühren von 39 Euro hinzukommen. Sogar Apple bietet inzwischen Online-Fitnesskurse an, die über die millionenfach verkauften Smartwatches gesteuert werden. Der Anbieter Freeletics etwa lässt in seinem Online-Fitnessprogramm über einen Algorithmus den täglichen Trainingsbedarf berechnen. Die Digitalisierung ermöglicht also komplexe Trainingsszenarien und Auswertungen, die noch vor einigen Jahren ohne Coach undenkbar gewesen wären. Trotz der beeindruckenden Wachstumszahlen ist dieser Trend kein Grund zur Sorge, macht aber das Potenzial einer digitalen Transformation deutlich. Der Grund: Die digitalen Fitnessplattformen adressieren eine ganz andere Zielgruppe. Vor allem sind das Menschen, die aus Zeit- oder anderen Gründen überhaupt nicht in ein Studio gehen würden. Denn es geht den mehr als 11,6 Millionen Mitgliedern der deutschen Fitnessclubs um den persönlichen Kontakt, um das Training mit Gleichgesinnten, den Austausch mit anderen Mitgliedern, das menschliche Miteinander. Darum ist es gerade jetzt wichtig, diesen Kontakt mit digitalen Werkzeugen zu halten, bis die Studios wieder öffnen können.
Rückschritte vermeiden! Auch wenn die Krise irgendwann vorbei ist, sollten Studios nicht anhalten oder gar einen Schritt zurück gehen, sondern dranbleiben an der Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen! Fitnesseinrichtungen jeder Art sollten nicht ihren größten Vorteil gegenüber Konzernen und internationalen Fitnessplattformen vergessen: Sympathie und Tobias Domnowski Persönlichkeit!
First-Debit-Geschäftsführer Tobias Domnowski leitet das inhabergeführte Familienunternehmen aus Hamm in zweiter Generation. Aufbauend auf jahrzehntelanger Erfahrung gilt First Debit als einer der Vorreiter bei der Digitalisierung im Inkasso und Forderungsmanagement. Mit debifit, einem Produkt der First Debit GmbH, ist das Unternehmen im Fitness- und Gesundheitsbereich aktiv.
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Laut einer aktuellen Untersuchung der Inkassowirtschaft hat die Pandemie in Deutschland bisher zu keinem größeren Anstieg von Zahlungsausfällen bei Verbrauchern geführt. Viele Konsumenten konnten Altverbindlichkeiten sogar abbauen. Somit ist die befürchtete Pleitewelle bei den Privathaushalten bisher ausgeblieben.
Inkasso heißt Verantwortung
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Pandemie bisher kein Verschuldungs treiber für Privathaushalte
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Überschuldung in Sicht? Die Sorge vor einer Insolvenzwelle in Deutschland wächst. Aus der ersten Krise scheint Deutschland zunächst und nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Stützungsmaßnahmen der Regierung noch einmal erfolgreich herausgekommen zu sein. Der zweite Lockdown führte jedoch erneut zu starken Einschnitten in das Wirtschaftsleben. Der vermeintlich posi-
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tive Befund der sinkenden Überschuldungsquote ist somit kein Zeichen der Entspannung. Die langfristigen Perspektiven für die Überschuldungsentwicklung zeigen, dass finanziell gut abgesicherte Verbraucher Einkommensausfälle kompensieren können – es gibt jedoch eine Vielzahl an Konsumenten, die keine oder nur geringe finanzielle Reserven haben. Genau das sind die Betroffenen, die sich in der aktuellen Lage nun verschulden müssen. Neben den Überschuldungsfällen erwarten Experten ebenfalls einen hohen Nachholbedarf bei den Verbraucherinsolvenzverfahren. Das würde zu einem zusätzlichen Anstieg der Überschuldungsfälle führen. Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht in den vergangenen Monaten erlaubte es den Unternehmen, trotz Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit weiterhin arbeiten zu können. Diese Regelung hat somit das Ausmaß der Krise für die Betriebe kaschiert. Zwar ist die Zahlungsunfähigkeit heute wieder ein Grund, beim Insolvenzgericht antreten zu müssen, die Überschuldung ist jedoch weiterhin für einen Insolvenzantrag ausgesetzt.
Liquiditätssicherung Das eigene Forderungsmanagement spielte bei vielen Unternehmen in den langen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs eine eher untergeordnete Rolle. Mit der Krise rückt diese Thematik nun stärker in den Fokus, denn ein konsequentes, aber auch umsichtiges Forderungsmanagement und die Sicherung von berechtigten Zahlungsansprüchen sind in dieser besonderen Lage essenziell. Die Unterstützung eines erfahrenen Inkassodienstleisters kann dabei helfen, tragfähige Lösungen mit säumigen Zahlern zu finden und dabei die Kundenbeziehung nicht unnötig zu belasten. Besonders jetzt kommt es darauf an, gute Geschäftsbeziehungen nachhaltig zu sichern, um die Krise möglichst unbeschadet zu überstehen. Der Verkauf offener Forderungen an einen professionellen Dienstleister kann ein gezieltes Instrument zur schnellen Steigerung der Eigenkapitalquote werden und somit die Existenz von Fitnessstudios trotz Coronakrise sichern. Mit einer Kapitalerhöhung durch den Ver-
kauf von Bestandsforderungen werden dem Studiobetreiber liquide Mittel zugeführt, die zur Tilgung der fälligen Verbindlichkeiten genutzt werden können. Eine solche Maßnahme eignet sich optimal, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken und die Existenz des eigenen Betriebes zu sichern.
Inkassodienstleister Inkassodienstleister agieren in einem sensiblen Umfeld – nicht nur in Krisenzeiten, sondern immer. Die Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Belange und Interessen der Konsumenten folgt schon aus der Verpflichtung gegenüber dem Gläubiger, den Inkassoprozess so zu gestalten, dass die Kundenbindung auch weiterhin aufrechterhalten bleibt. Aktuell gibt es im Forderungsmanagement jedoch noch keine rechtlichen oder regulatorischen Anforderungen, die speziell auf die Schutzbedürftigkeit von Konsumenten abzielen. Eine besonders sensible Vorgehensweise ist gegenüber Konsumenten bzw. Klienten erforderlich, die aufgrund einer schwerwiegenden, beeinträchtigenden Situation aktuell oder andauernd nicht in der Lage sind, ausstehende Forderungen zu zahlen. Oft befinden sie sich in einer seelischen, körperlichen oder finanziellen Notlage; hier sollte stets die individuelle Gesamtsituation betrachtet werden, bestenfalls unter ethisch-sozialen Gesichtspunkten. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Inkassoverfahren individuell geprüft und, falls notwendig, dementsprechend angepasst. werden. Eine solche Anpassung erfolgt dabei stets aufgrund einer intensiven Einzelfallbewertung. Inkasso heißt Verantwortung – das gilt nicht nur in der aktuellen Krise, sondern immer. Doch besonders jetzt stehen in der gesamten Inkassobranche verantwortliches Handeln, Solidarität und Fairness an erster Stelle.
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ass so viele Konsumenten alte Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern und Inkassodienstleistern abbauen konnten, liegt insbesondere am Lockdown. Wahrscheinlich hat eine große Zahl an Verbrauchern die erzwungene Ruhe genutzt, um sich einen Überblick über ihre finanzielle Situation zu verschaffen. Durch geplatzte Urlaube und ausgefallene Großveranstaltungen haben viele das so eingesparte Geld genutzt, um alte Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen hat sich im Jahr 2020 insgesamt auf 6,85 Millionen verringert – das sind 69 000 Personen weniger als im Vorjahr. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Tendenz lediglich ein Bruchteil des Gesamtbildes der aktuellen Situation. Zwar gibt es viele Verbraucher, die bis heute gut durch die Krise gekommen sind, allerdings steht diesen die große Anzahl der weiterhin stark betroffenen gegenüber. Auch im zweiten Lockdown des Jahres 2020 sind erneut diejenigen Menschen stark betroffen, die nennenswerte Teile ihres Einkommens durch einen 450-Euro-Job finanziert haben. Für die Betroffenen greift kein Kündigungsschutz und kein Kurzarbeitergeld – und es gab kaum staatliche Unterstützung. Gläubiger und Inkassodienstleister versuchen, diese Fälle bestmöglich durch mehr Kulanz und Entgegenkommen bei Zahlungsvereinbarungen aufzufangen. So geht aus den aktuellen Daten des Bundesverbandes Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) hervor, dass Konsumenten im vergangenen halben Jahr dreimal häufiger ein Zahlungsaufschub gewährt wurde als im Vergleichszeitraum davor. Die Pandemie wirkt sich somit bei der Mehrheit finanziell bis heute kaum aus – bei einigen Verbrauchern dafür umso dramatischer.
Inkasso Becker Wuppertal – Part of Lowell Group
Inkasso Becker Wuppertal ist Lösungsanbieter im Bereich Inkasso und bietet die Möglichkeit einer jederzeitigen Forderungsübernahme. www.lowellgroup.de
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Pflicht oder Kür? Richtig versichert für den Fall der Fälle
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ür die Erörterung der oben genannten Fragen dient als Beispiel ein realer Fitnessbetrieb (siehe Kasten rechts). Dieser macht einen unabhängigen Tarifcheck mit überraschendem Ergebnis: Günstigere Versicherer bieten häufig den gleichen, wenn nicht sogar einen besseren Schutz.
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Der getestete Betrieb beschäftigt einen Geschäftsführer und sechs Mitarbeiter, von denen zwei in Teilzeit arbeiten. Seit der Gründung des Betriebes 2018 beläuft sich der aktuelle Jahresumsatz auf 500.000 Euro. Die Lohnkosten inklusive Geschäftsführergehalt belaufen sich auf 250.000 Euro im Jahr.
KENNZAHLEN Fallbeispiel: Gründungsjahr: 2018 Jahresumsatz: 500.000 Euro Lohnkosten: 250.000 Euro Mitarbeiter Vollzeit: 4, Teilzeit: 2 Geschäftsführer: 1
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Besser wirtschaften ist in Coronazeiten wichtiger denn je. Doch was braucht es wirklich an Absicherung? Was ist Pflicht? Was ist Kür? Wann wird aus „sicher“ „zu sicher“? Wann wird es gefährlich? Benjamin Papo gibt Antworten.
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Wann ist eine Berufshaftpflicht Pflicht? Für bestimmte „Kammerberufe“ ist eine solche gewerbliche Haftpflichtversicherung wegen des erhöhten Berufsrisikos Pflicht. Hierzu zählen vor allem Berufe des Heilwesens, wie u. a. Ärzte, ebenso wie planende Berufsfelder, zu denen Architekten und Ingenieure zählen. Nicht zuletzt gehören beratende Tätigkeiten wie die von Anwälten, Wirtschaftsprüfern oder Steuerberatern verpflichtend gewerblich haftpflichtversichert. Im konkreten Fall von Fitnesstrainern ist eine umgangssprachliche „Trainerhaftpflicht“ bisher (noch) keine Pflicht, obwohl in ihrem Berufsbild heilende, beratende und planende Kompetenzen vereint sind. Für den Ernstfall bedeutet das also: Selbstständige Trainer haften mit ihrem Privatvermögen, denn die private Haftpflicht greift im beruflichen Umfeld nicht.
Haften Fitnessclubs für ihre Mitarbeiter?
Schadenbeispiel: Betriebshaftpflicht In einer hektischen Situation verletzt ein Kursleiter seine Aufsichtspflicht. Ein Kursteilnehmer verletzt sich aufgrund dessen schwer und macht Schadensersatzansprüche gegen den Leiter geltend. Schmerzensgeld, Behandlungskosten und Verdienstausfälle des Studiomitglieds werden vor Gericht verhandelt. Die Haftpflichtversicherung unterstützt Ihren Betrieb dabei, die Schuldfrage zu klären. Berechtigte Ansprüche werden von der Versicherung getragen, unberechtigte hingegen abgewehrt.
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Wann ist die Haftungssumme zu niedrig? Personen-, Sach- und Vermögensfolgeschäden sollten bis zu 5 Millionen Euro abgedeckt sein, ansonsten spricht man von einer Unterversicherung. Im Fallbeispiel des eingangs erwähnten Fitnessbetriebes ist die Höhe der Versicherungssumme bei den getesteten Haftpflichttarifen erfüllt. Die Jahresprämien liegen zwischen 533 Euro und 914 Euro ohne Selbstbeteiligung. Studioinhaber schützen damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitarbeiter vor Schadenersatzansprüchen Dritter.
Ist das Inventar mitversichert? Im Grunde gilt das gleiche Prinzip wie bei der privaten Haftpflichtversicherung: Unter „Sachschaden“ ist per se das Eigentum Dritter definiert. Bei selbst beschädigtem Eigentum ist eine Haftung ausgeschlossen. Doch was bedeutet das konkret für Sie als Entscheidungsträger in der Fitnessbranche? Schäden am eigenen Inventar sind über die betriebliche Haftpflichtversicherung nicht versichert, sondern lediglich das Eigentum Ihrer Mitglieder und daraus resultierende finanzielle Folgeschäden. Wer Trainings- und Elektrogeräte zusätzlich schützen möchte, sollte über eine Geschäftsinhaltsversicherung nachdenken. Insbesondere zu Lockdown-Zeiten, wenn Gewerbeflächen leer stehen, steigt auch das Risiko für Vandalismus und Einbruchdiebstahl. Feuerund Wasserschäden, die zunächst unbemerkt bleiben, können verheerende finanzielle Folgen haben.
Wie hoch ist mein Risiko für Inventarschäden? Wie wahrscheinlich ist es, dass es ausgerechnet in Ihrem Betrieb zu einem Inventarschaden kommt? Zur konkreten Berechnung des individuellen Risikos sind folgende fünf Kriterien richtungsgebend: W Standort W Art des Gebäudes W Erfüllung von Sicherheitsstandards W Vorschäden
Versicherungsumfang (Höhe der Versicherungssumme, vereinbarte Selbstbeteiligung oder die Vertragslaufzeit) Liegt Ihre Fitnesseinrichtung in der Nähe von Betrieben mit hohem Gefahrenpotenzial, steigt auch Ihr Risiko für einen Schaden. Als „unmittelbare Nachbarschaft“ gelten Betriebe im selben Gebäude oder innerhalb einer Entfernung von bis zu 15 Metern zum Gebäude. Um welche Gebäudeart handelt es sich? Befindet sich Ihre Einrichtung in einem Wohn- oder Geschäftshaus, einem Industrie- oder Lagergebäude oder einer Garage? Beispielsweise besteht bei einer Holzkonstruktion ein erhöhtes Feuerrisiko. Einige Versicherer benötigen vorab Informationen über die Beschaffenheit der Türen, um das Risiko bei Holz, Kunststoff oder Glaseinsatz besser einschätzen können. W
Kann ich mich vor Einbruchdiebstahl schützen? Ist die Einbruchquote in Ihrem Stadtteil besonders hoch? Dann stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichend Sicherheitsanlagen gegen Einbruch und Diebstahl verfügen, wie in der jeweiligen G eschäftsinhaltsversicherung vorgeschrieben. Ist eine Einbruchmeldeanlage vorhanden, die vom Verband der Schadenverhütung (VdS) anerkannt ist? Das erkennen Sie an dem VdS-Logo, das meist in blauer Farbe abgebildet ist. Außerdem sollten Zylinderschlösser gegen Herausziehen gesichert sein. Es sollte nicht möglich sein, das Zylinderschloss mit einer Zange aus der Tür zu ziehen. An den Schlössern sollten außen keine Schrauben sein, sodass sie nicht einfach abgeschraubt werden können.
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Die Haftpflicht von Fitnesseinrichtungen übernimmt die Zahlungen erst, wenn eine Betriebszugehörigkeit eindeutig nachgewiesen werden kann. Andernfalls kann es für beide Seiten extrem teuer werden und zu Schulden führen. Folgende Personengruppen sind über die betriebliche Haftpflicht grundsätzlich mitversichert: W Angestellte (Voll- und Teilzeit) W Aushilfen und Minijobber W Werkstudenten W Praktikanten Je nach Leistungsumfang Ihrer Versicherungspolice gelten außerdem bestimmte externe Personengruppen als
mitversichert, sofern mit diesen ein Vertragsverhältnis besteht, wie beispielsweise freiberufliche Trainer oder Reinigungskräfte, wenn sie als Subunternehmer gelten.
Welcher Inventarwert ist angemessen? Der Inventarwert setzt sich zusammen aus dem Anschaffungswert für Ihre Studioeinrichtung in Form von Mobiliar, Elektronik und Fitnessgeräten sowie Ihren Warenvorräten, die selbst Spitzenbestände berücksichtigen. Für unseren Musterfall ist ein Inventarwert in Höhe von 450.000 Euro angesetzt, wovon ein Wert von 150.000 Euro elektronische Geräte ausmacht. In der Regel wird der Neuwert der Einrichtung ersetzt; das entspricht dem Preis, der zur Neuanschaffung der Ein-
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richtung notwendig ist. Handelt es sich um älteres oder abgenutztes Inventar, berechnet der Versicherer einen Zeitwert, der unter 40 Prozent des Neuwerts liegen kann. Es entspricht in etwa dem Preis, zu welchem das Eigentum noch hätte verkauft werden können. Daher ist es ratsam, den tatsächlichen Wert Ihres Inventars regelmäßig schätzen zu lassen.
Schadenbeispiel: Kurzschluss im Fitnessclub Im Büro eines Fitnessclubs verursacht ein Kurzschluss an einem Drucker einen Brand. Die Feuerwehr ist in kürzester Zeit an Ort und Stelle, kann jedoch nicht verhindern, dass das Feuer auf die Trainingsfläche übergreift und diese komplett ausbrennt. Die Geschäftsinhaltsversicherung ersetzt den Schaden.
Gegen mögliche Schadensfälle, wie auch Diebstahl und Einbrüche, sollten sich Studios rechtzeitig absichern. Den Schaden aus eigener Tasche bezahlen, kann sehr teuer werden
Grenzen von Firmen- und Privatvermögen überschritten werden.
und 762 Euro ein bei einer unbegrenzten Versicherungssumme und einer Selbstbeteiligung von 250 Euro, allerdings ohne gewerblichen Verkehrsrechtsschutz.
Schadenbeispiel: Arbeitsrecht
Überprüfen Sie die Tarife von Inhaltsversicherungen bewusst darauf, ob Schäden bei Elektronik und Glasflächen inbegriffen sind. Für unseren konkreten Versicherungsfall schwanken die Jahresbeiträge erheblich und bewegen sich zwischen 2.142 Euro und 3.198 Euro. Dabei sind Glas, Elektronik und Betriebsausfälle in Folge der Sachschäden ohne Selbstbeteiligung eindeutig versichert. Ausgenommen hiervon bleiben jedoch weiterhin Betriebsausfälle in Folge von Corona-Lockdowns. Achtung: Schäden am elektronischen Equipment sowie Glasbruch sind nicht zwingend in der Inhaltsversicherung mitversichert. Ebenso wenig ein Betriebsausfall aufgrund der versicherten Gefahren.
Wenn es hart auf hart kommt: Fitnessstudio vor Gericht Spätestens wenn feste Mitarbeiter ins Spiel kommen, sollten regelmäßig Mitarbeitergespräche stattfinden, um Unstimmigkeiten zu bereinigen. Doch nicht jeder Streit lässt sich mit einem einfachen Gespräch schlichten. Wenn es hart auf hart kommt, landen Interessenskonflikte oftmals vor Gericht. Solche Rechtswege haben nicht nur Anwalts- und Gerichtskosten zur Folge – in Kombination mit Sachverständigenund Gutachterkosten können schnell die 70 l body LIFE
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Ein Studioleiter entlässt einen seiner Mitarbeiter fristlos, da seiner Meinung nach wiederholt Kundengelder auf das Mitarbeiterkonto flossen. Der Mitarbeiter bestreitet die Vorwürfe und klagt auf Wiedereinstellung. Die Prozesskosten des darauf folgenden Rechtsstreits werden – unabhängig von dessen Ausgang – vom Gewerberechtsschutz getragen.
Auf unbegrenzte Versicherungssumme achten Gute Rechtsschutztarife verzichten heute komplett auf eine Bezifferung der Leistung der Höhe nach und geben unbegrenzte Versicherungssummen an. Falls doch eine Summe genannt ist, ist 1 Million Euro inzwischen Standard. Der Firmenrechtsschutz ist modular aufgebaut und sollte auf die tatsächlichen Studiobedürfnisse angepasst werden. In unserem beispielhaften Fitnessclub wird auf einen Firmenwagen verzichtet, weshalb das Modul „Ver kehrsrechtsschutz“ wegfällt – dagegen kommen Arbeits-, Steuer- und Immobilienrecht hinzu. Häufig sind der Gewerbe- und der Privatrechtsschutz für Selbstständige auch miteinander kombinierbar. So schützt Sie z. B. der private Verkehrsrechtsschutz, wenn Sie als Privatperson am Straßenverkehr teilnehmen. Die jährlichen Prämien für unser Beispiel pendeln sich zwischen 353 Euro
Fazit Grundsätzlich lohnt es sich, nach jeder gewerblichen Veränderung einen Blick in Ihre Vertragsunterlagen zu werfen, um die Jahresbeiträge entsprechend nach oben oder unten korrigieren zu lassen. Zur Berechnung Ihrer Policen sind dabei folgende Parameter ausschlaggebend: W Betriebsgröße W Jahresumsatz W Höhe der Versicherungssumme W Höhe des Inventarwerts W Höhe der Selbstbeteiligung W Vertragslaufzeit W Zahlweise Tipp: Im Zuge der Coronakrise nutzen viele Fitnessbetriebe eine zinslose Stundung ihrer Beiträge für bis zu drei Monate. Das bietet ihnen auch zu Lockdown-Zeiten vollen Versicherungsschutz. Doppelte Liquidität erreichen Sie, wenn Sie Ihre Versicherungsbeiträge monatlich abbuchen lassen. Das ist aktuell bei vielen Versicherern ohne RaBenjamin Papo tenzuschlag möglich.
Benjamin Papo ist seit 2017 als Geschäftsführer bei der Finanzchef24 GmbH in München tätig. Zuvor war er Vorstand für das Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, dem mehrfach ausgezeichneten Marktführer für private Baufinanzierung in Deutschland. www.finanzchef24.de
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Gehören Glasbruch und Elektrogeräte dazu?
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Im Versicherungsdschungel durchzublicken, ist für Studiobetreiber und Trainer alles andere als einfach. Marco Adebar beschreibt in seinem Artikel die wichtigsten Versicherungen zum Thema Rente, Betriebliche Altersvorsorge, Haftpflicht und Cyberangriffe und erklärt, worauf es dabei wirklich ankommt. 72 l body LIFE
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n meiner Funktion als Berater von Studiobetreibern und Trainern werde ich häufig gefragt, welche Versicherungen für Betreiber eines Studios relevant sind. Kleine Fehler oder Unachtsamkeiten können nämlich fatale Folgen haben. Erstaunlich ist, dass die Risiken, die versichert werden sollten, für den Betreiber eines kleinen Einraumstudios wie einer PT-Lounge oder eines EMS-Studios die gleichen sind wie für
den Betreiber eines großen Studios mit 2 000 m2 oder mehr, das evtl. über einen Saunabereich, eine Kletterwand und weitere Zusatzangebote verfügt. Die Unterschiede liegen lediglich im Detail.
Pflichtrente für alle Selbstständigen? Bevor ich zu den offensichtlicheren Versicherungen bzw. Risiken wie Haftpflicht, Betriebsunterbrechung oder Cy-
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Versicherungen: Was jetzt wichtig ist
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che Einnahmen neben der Festanstellung. W Dies gilt bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 82.800 Euro (West) bzw. 80.400 Euro (Ost) pro Jahr. Daraus ergeben sich maximale Monatsbeiträge von 1.283,40 Euro (West) bzw. 1.246,20 Euro (Ost). Als einzige Alternative zur gesetzlichen Rente soll die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, zulässig sein. Es ist die Rede davon, dass es eine „Alte-Hasen-Regelung“ geben soll. Das heißt, nur wer zu einem bisher unbekannten Stichtag bereits eine Basisrente hat, darf diese weiterhin besparen. Wer diese am Stichtag nicht hat, soll in die gesetzliche Rente einzahlen. Da die Basisrente steuerlich absetzbar ist und anders als die gesetzliche Rente zu 100 Prozent vererbbar ist, ist sie die sicherlich deutlich sinnvollere Alternative. Auch als Versicherungsmakler stelle ich seit einiger Zeit eine enorm erhöhte Nachfrage fest, da viele noch rechtzeitig die Kriterien erfüllen wollen.
Betriebliche Altersvorsorge ist Pflicht Neben der eigenen Rente ist für Studiobetreiber auch die Rente der Mitarbeiter, in diesem Fall die betriebliche Altersvorsorge (bAV), ein wichtiges Thema. Die betriebliche Altersvorsorge ist Pflicht, sofern ein Mitarbeiter danach fragt. Er hat das Recht auf eine Entgeltumwandlung. Der Arbeitgeber muss seit 2019 einen Zuschuss von 15 Prozent leisten und seine Mitarbeiter umfassend informieren. Ansonsten kann er für die sich daraus ergebenen finanziellen Folgen vom Arbeitnehmer in die Haftung genommen werden. Dafür hat der Arbeitgeber aber das Recht, den Durchführungsweg der bAV und die Versicherung selbst zu wählen, sofern er das möchte. Jeder Studiobetreiber sollte gerade im Sinne seiner Mitarbeiter seiner Pflicht zur Aufklärung nachkommen, zumal es sich gezeigt hat, dass sich gerade die Aufklärung und die bAV selbst positiv auf die Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen auswirken.
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berangriff komme, möchte ich ein brandaktuelles Thema in den Vordergrund stellen: die geplante Einführung der Pflichtrente. Diese steht im aktuellen Koalitionsvertrag (Randziffer 4306ff) und wird alle Selbstständigen, Freiberufler und geschäftsführenden Gesellschafter betreffen. Sie ist somit für sämtliche Studiobetreiber besonders relevant. Der Entwurf vom derzeitigen Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, sieht vor, dass W gemäß Gleichheitsprinzip sämtliche Einnahmen aus selbstständiger und freiberuflicher Tätigkeit den gleichen Satz an Abgaben für die Rente leisten sollen, nämlich 18,6 Prozent. W Ausgenommen sind diejenigen, die über berufsständische Versorgungswerke abgesichert sind, z. B. Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare, Architekten usw. W Dies gilt auch für z. B. geschäftsführende Gesellschafter, die bisher von der Sozialversicherung befreit waren, und für selbstständige und freiberufli-
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Gefahr aus dem Netz: Eine Cyberversicherung schützt, wenn Unternehmen von Hackern angegriffen werden und dadurch zu Schaden kommen
Haftpflichtrisiken im Blick behalten Eine entscheidende Rolle hinsichtlich Versicherungen für Studiobetreiber ist das Thema „Haftpflichtrisiken“. Die sogenannte Betriebshaftpflicht, auch Studiohaftpflicht genannt, deckt Schäden, die einem Dritten gegenüber entstehen. Dabei kann es sich um einen Personenoder einen Sachschaden handeln. Beispiele für einen Personenschaden sind, wenn ein Mitglied durch eine hochstehende Teppichkante, eine Wasserlache oder einen rostigen Nagel in der Wand einen Schaden erleidet. Beispiele für einen Sachschaden sind, wenn ein Mitarbeiter versehentlich auf die Brille eines Mitglieds tritt oder seinen Kaffee über dessen Smartphone kippt. Da gerade Personenschäden enorm hoch ausfallen können, sollte man ausreichend abgesichert sein. Empfohlen werden häufig 10 Millionen Euro als Deckungssumme. In der Betriebshaftpflicht ist in der Regel auch ein Vermögensschaden abgesichert. Ein Vermögensschaden ist ein finanzieller Schaden, der einem Dritten durch schuldhaftes Verhalten zugefügt wird, ohne dass dabei eine Person oder eine Sache zu Schaden kommt. Ist beispielsweise die Folge eines Personen74 l body LIFE
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schadens, dass derjenige einige Zeit nicht arbeiten gehen kann, entsteht ein zusätzlicher Vermögensschaden, den der Geschädigte einfordern kann.
Schutz der Räumlichkeiten durch Gebäudeversicherung Abhängig davon, ob der Studiobetreiber auch der Inhaber des Gebäudes ist, sollte eine Gebäudeversicherung vorhanden sein. Sind die Räumlichkeiten nur angemietet, ist es Aufgabe des Inhabers des Gebäudes, diese abzuschließen. Anders als die Geschäftsinhaltsversicherung schützt die Gebäudeversicherung alles, was fest mit dem Gebäude zusammenhängt. Ein fest mit dem Gebäude verbundener Check-in-Tresen ist eher in der Gebäudeversicherung enthalten, ein massiver Schreibtisch ohne Verbund mit dem Boden zählt als Geschäftsinhalt.
Vorsicht vor Angriffen aus dem Netz Mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft ist auch eine Versicherung gegen Cyber-Risiken immer wichtiger. Cyber-Risiken bezeichnen Bedrohungen für ein Unternehmen, die durch moderne Informations- und Kommunikationstechnik wie Computer und das
Internet entstehen. Im Fokus stehen zielgerichtete Angriffe auf IT-Systeme oder Daten. Heutzutage kann die Infrastruktur jedes Unternehmens angegriffen werden. Datendiebstahl und das Sabotieren von Systemen durch Hacker, Cyber-Kriminelle oder (ehemalige) Mitarbeiter können jedes Unternehmen treffen und geschehen tagtäglich. Die Folgen sind oft weitreichend und kaum überschaubar. Dazu zählen beispielsweise Reputations- und Vertrauensverluste, Vermögensschäden durch verloren gegangene oder beschädigte Daten, Schadenersatzansprüche Dritter oder Strafzahlungen und Umsatzverluste durch Betriebsunterbrechung. Eine Analyse der verschiedenen Arten von Cyber-Angriffen zeigt, dass sich hauptsächlich drei Angriffsarten unterscheiden lassen: Datendiebstahl, Systemmanipulation und Spionage. Angriffe führen sehr schnell zu einer Lähmung des gesamten Unternehmens mit der Folge hoher wirtschaftlicher Kosten. Cyber-Risiken gehören deshalb in den Fokus des betrieblichen Risikomanagements und unterstreichen die Wichtigkeit einer entsprechenden Versicherung.
Alle Möglichkeiten bedenken, aber nicht überversichern Abschließend bleibt festzuhalten, dass man stets einen Fachmann zurate ziehen sollte. Das stellt sicher, dass Studiobetreiber einerseits sämtliche Möglichkeiten der Absicherung bedenken – und diese auch auf eine sinnvolle Art und Weise in den entsprechend richtigen Höhen abschließen, ohne überversichert zu sein. Der Fachmann nimmt einem die meist ungeliebten Arbeiten ab, sodass man sich auf das eigene Geschäft Marco Adebar konzentrieren kann.
Marco Adebar, der „Trainerberater“, ist Dipl.-Kaufmann und seit über 20 Jahren in der Fitnessbranche tätig. Er arbeitet als Versicherungsmakler speziell für Trainer und Studiobetreiber. Er ist außerdem Experte für Scheinselbstständigkeit und Rentenversicherungspflicht von Trainern und als Ausbilder und Referent tätig. www.dertrainerberater.de
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Insbesondere die beiden Lockdown-Phasen haben die Fitness- und Gesundheitsclubs hart getroffen. Trotz großer Loyalität der Mitglieder sind die Umsätze in diesen Zeiträumen teilweise massiv eingebrochen. Auch konnte die Neukundengewinnung in diesem Jahr in vielen Fällen die gesteigerten Kündigungszahlen nicht auffangen. Was können Betreiber jetzt tun?
Liquiditätssicherung in Krisenzeiten D
ie Folgen der Coronakrise werden Fitnessclubs mittelfristig in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung beeinträchtigen. Oberstes Ziel muss es daher für alle Unternehmer sein, ihre Liquidität zu sichern, auf weitere Ausfälle vorbereitet zu sein und so
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das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens zu gewährleisten.
Die „Großen“ machen es vor Nach einer Befragung der Unternehmensberatung Deloitte im Juni 2020 haben zwei Drittel der befragten Fitness-
ketten umgehend auf die Situation reagiert und ein spezifisches Risiko- und Krisenmanagementsystem installiert. Alle nutzten die Regelungen des Kurzarbeitergeldes und über die Hälfte nutzten verschiedene Kreditangebote, um die Liquidität abzusichern.
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Was wir aus 2020 lernen können
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Die beste Voraussetzung für ein Bestehen in Krisenzeiten ist eine detaillierte Planung, die bei neuen Einflüssen schnell neu ausgerichtet werden kann. Niemand kann absehen, was uns in den nächsten Monaten erwartet. Wird es weitere Lockdowns geben? Werden wir in den Clubs weiter nur unter Beschränkungen arbeiten können? Wie wird sich die allgemeine Lage auf das Verhalten der Kunden und potenzielle Interessenten auswirken? All diese Fragen sorgen dafür, dass wir in vielerlei Hinsicht nur kurzfristig planen können und immer wieder neue, aktuelle Entscheidungen treffen müssen. Damit uns diese Einflüsse nicht unvorbereitet treffen, sollten Unternehmer spätestens jetzt Planungen erstellen, die die verschiedenen Szenarien einbeziehen. Management by Kontoauszug ist keine Option mehr. Eine detaillierte und valide Finanzplanung muss jedem Unternehmer vorliegen und die daraus resultierenden Entscheidungsspielräume müssen bekannt sein. W Umsatzplanung: Nehmen Sie eine Umsatzplanung mindestens für die nächsten zwölf Monate vor, die alle Bereiche detailliert betrachtet. Analysieren Sie die aktuelle Mitglieder- und Beitragssituation. Wenn viele Ihrer Kunden bereits mehrere Monate inaktiv sind, ist die Gefahr groß, dass diese kündigen werden oder zumindest in Lockdown-Phasen ihren Beitrag nicht mehr bezahlen werden. Mit welchen Prozentsätzen können Sie sicher planen? Überprüfen Sie auch zusammen mit Ihrem Steuerberater, ob sich für die Zukunft größere Risiken aus Gutscheinlösungen oder der besonderen Verbuchung von Beiträgen ergeben. Theoretisch besteht noch innerhalb von drei Jahren ein Anspruch des Kunden auf Rückzahlung eines Beitrages aus der Schließungszeit, sofern nicht eindeutig dokumentiert ist, dass er eine Kompensationslösung genutzt hat. Wenn Sie Umsätze auch mit Aggregatoren oder
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eventuell gefährdet stark gefährdet eventuell gefährdet
aus Bereichen wie Rehasport erwirtschaften, planen Sie realistisch, unter welchen Voraussetzungen Sie diese weiterhin erzielen werden. Gleiches gilt für alle sonstigen Zusatzumsätze. W Kostenplanung: Ermitteln Sie alle Kostenpositionen und erarbeiten Sie Szenarien, in denen diese kurz- oder auch längerfristig eingespart werden können. Bedenken Sie dabei stets, dass eine Stundung z. B. von Mieten nur eine Verschiebung des Problems auf später bedeuten kann. Sparen Sie nicht am falschen Ende. Um die Mitgliederentwicklung möglichst schnell wieder auf das geplante Niveau zu bekommen, sind Investitionen in Marketingmaßnahmen unerlässlich. Viele Beispiele von Clubinhabern, die nach der ersten Schließungsphase in die Neukundengewinnung investiert haben, zeigen deutlich, dass sich mit der nötigen Investition sehr gute Ergebnisse erzielen lassen. Sparpotenziale bieten sicher Mieten und Energiekosten. Denkbar ist es, mit dem Vermieter statt über eine Stundung von Mieten über eine Verlängerung des Mietvertrages zu sprechen. Energiekosten können bei geschlossener Anlage minimiert und entsprechend vom Versorger gesenkt werden. Ein weiterer großer Punkt sind die Personalkosten. Hier gilt es allerdings immer abzuwägen, auf welche Arbeitsleistung man wirklich verzichten kann und will. Auch während eines Lockdowns ist das Team gefragt. Ob die Besetzung einer Telefon-Hotline, die Durchführung von Online-Trainings und Webinaren, die aktive Kundenbetreuung durch Service-Anrufe usw. – es gibt genügend Aufgaben. Clubs, die hier in den letzten Monaten investiert haben, sind zum Großteil deutlich besser durch die Krise gekommen als die, die auf maximale Förderung durch Kurzarbeitergeld gesetzt haben.
Wenn größere Finanzierungen Ihre Liquidität belasten, können Sie sicher auch Leasing- oder Kreditraten aussetzen. Bedenken Sie hierbei aber auch immer, dass Sie die Zahlungen damit nur verschieben.
Finanzierungsmittel Mit dem Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen und der November-Hilfe gab es verschiedene staatliche Hilfen, die Sie in der Krise unterstützen sollten. Wie dies in Zukunft aussehen wird, kann niemand vorhersagen. Definitiv sind aber auch staatliche Mittel endlich. Verlassen Sie sich nicht darauf. Bedenken Sie auch immer genau, wie der zeitliche Geldfluss läuft. Um ständige Liquidität zu bewahren, brauchen Sie eine genaue, auf den Monat abgestimmte Planung. Es sei denn, Sie verfügen über Rücklagen, die es Ihnen ermöglichen, vakante Zeiträume zu überbrücken. Aktuelle KfW-Kredite ermöglichen, solche Rücklagen zu einem Zinssatz von unter zwei Prozent zu schaffen.
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Umsätze und Kosten im Griff
Existenzbeurteilung der Einzelbetreiber zu ausgewählten Zeitpunkten
Quelle: Deloitte
Vielfach tun sich Einzelbetreiber in diesen Dingen schwerer. Es wundert daher nicht, dass ein deutlich größerer Teil der Einzelbetriebe ihre Existenz gefährdet sieht. Glück hatte hingegen, wer einem Verbund angehörte, der konkrete Hilfe und effektive Beratung zur Verfügung stellen konnte.
Fazit Die direkten Auswirkungen der Schließungszeiten sind wahrscheinlich jedem sehr gegenwärtig. Anders sieht es mit der langfristigen Entwicklung aus. Selbst wenn wir von einer dauerhaften Öffnung der Clubs ausgehen, werden die Lücken aus fehlendem Mitgliederaufbau und Beitragsrückführungen in vielen Clubs noch über Monate spürbar sein. Passen Sie also auch Ihre langfristige Planung Heinz Eger an. Heinz Eger ist in der Abteilung Economic Development für die ACISO Fitness & Health GmbH tätig. Sie können ihn kontaktieren per E-Mail an Heinz.Eger@ aciso.com oder telefonisch unter der Nummer +49 89 4509813-51.
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Der Schritt in die Selbstständigkeit Wie finde ich die richtige Bank zur Finanzierung? Viele fitness- und sportbegeisterte Menschen träumen vom Schritt in die Selbstständigkeit mit eigenem Studio. Dabei kann man entweder ein bestehendes Studio übernehmen oder eine komplett neue Einrichtung aufbauen. Beide Varianten sind in der Regel mit einem hohen finanziellen Investment verbunden. Daher empfiehlt es sich, diesen Schritt sehr gut vorzubereiten und sich beispielsweise von einem Gründungsberater begleiten zu lassen.
Businessplan Ein sehr wichtiger Bestandteil des Businessplans ist ein aussagekräftiger Finanzplan. Dieser enthält alle einmalig 78 l body LIFE
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und regelmäßig anfallenden Kosten wie die Studiomiete, Personalkosten, Marketingausgaben, Einkaufspreise für Supplements oder Getränke, Wartungs- und Reinigungsarbeiten etc. Darüber hinaus müssen alle zu erwartenden Umsätze integriert werden, z. B. die Mitgliedsbeiträge auf Wochen- oder Monatsbasis, Verkäufe vor Ort, Personal Trainings, Coaching oder andere Einnahmequellen. Bei Fitnessstudios muss natürlich die unterschiedliche saisonale Auslastung in die Kalkulationen mit einberechnet werden – dies gilt für Kosten und Umsätze gleichermaßen. Ebenso wichtig ist ein prozentual einkalkulierter Zahlungsausfall, wie jüngst durch die Lockdowns verursacht. Mithilfe dieses Finanzplans wird auch ersichtlich, wie hoch der gesamte
Kapitalbedarf ist. Dabei wird zunächst das idealerweise vorhandene Eigenkapital der Gründer berücksichtigt. In den allermeisten Fällen besteht natürlich auch der Bedarf an Fremdkapital. Wenn man diesen ermittelt hat, folgt die Überlegung, welche Art der Fremdfinanzierung als geeignet erscheint. Hier gilt zunächst, zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten zur Finanzierung eines Fitnessstudios zu unterscheiden.
Leasing Beim Leasing mietet man einen Gegenstand, z. B. ein Laufband oder ein anderes Gerät, von einem Leasingunternehmen und entrichtet dabei eine monatliche Gebühr an den Leasinggeber. Anders als beim Ratenkauf bleibt dieser aber Eigentümer des Geräts und erhält
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in Gründungsberater unterstützt zunächst bei der Erstellung eines Businessplans, in dem die wichtigsten Module des Geschäftsmodells erläutert sind. Dabei sind der berufliche Hintergrund und die fachliche Qualifikation des Gründers genauso wichtig wie die Lage des Studios, das Alleinstellungsmerkmal, das Marketingkonzept, die angestrebte Anzahl an Mitgliedern und die Preisstrategie, mit der man am Markt aktiv werden will. Auch bei der Auswahl der richtigen Rechtsform des zu gründenden Unternehmens ist es wichtig, sich professionell beraten zu lassen.
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Mietkauf Eine weitere Möglichkeit ist der sog. Mietkauf, den man als Kauf auf Raten ansehen kann. Zwischen Vermieter und Mieter wird ein Mietvertrag mit dem zeitlichen Eigentumsübergang geschlossen. Es fließen ähnlich wie beim Leasing monatliche Raten an den Vermieter und mit der letzten Rate geht das Gerät in das Eigentum des Mietkäufers über. Dies hat für den Unternehmer bilanztechnische Auswirkungen. Geräte, die über einen Mietkauf erworben werden, sind direkt zu bilanzieren. Die Umsatz-
steuer auf die Gesamtmietforderung wird vor Bezahlung des Mietobjekts in einer Summe fällig. Dafür profitiert man z. B. von Abschreibungsvorteilen.
Bankdarlehen Für einzelne Fitnessgeräte ist das Leasing sicherlich eine sehr attraktive Variante. Dennoch soll an dieser Stelle ausführlich auf den klassischen Weg des Bankdarlehens eingegangen werden. Idealerweise lassen sich beide Formen der Finanzierung miteinander kombinieren. Die folgenden Kriterien sind für die Auswahl einer Bank oder eines Darlehens von besonders großer Bedeutung: W Laufzeit: Meist wird von Existenzgründern oder Unternehmern eine möglichst lange Laufzeit des Darlehens bevorzugt. Bei Finanzierungen im gewerblichen Umfeld kann man ab einer zu finanzierenden Summe von ca. 30.000 Euro von einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren ausgehen. W Zinssatz: Die Zinsen sind der Preis, den man zu zahlen hat, um einen Kredit zu erhalten. Logischerweise sollte der
Zinssatz des Darlehens möglichst niedrig sein. Aktuell gibt es z. B. Gründerund Unternehmerkredite der staatlich geförderten KfW-Bank von rund 1,3 Prozent. Bei anderen Banken kann der Zinssatz auch bei 3,0 Prozent oder mehr liegen. Die Zinsen sind normalerweise ab dem ersten Monat nach der Auszahlung der Kreditsumme monatlich an die Bank zu entrichten. W Tilgung: Die Tilgung ist die regelmäßige anteilige Rückzahlung des Kredits. Mit jeder Rückzahlung verringert sich die Restschuld. Mindestens ebenso wichtig wie der Zinssatz ist daher die Tilgungsrate, denn diese bildet den wesentlich höheren Anteil der monatlichen Summe, die man an den Darlehensgeber zurückzuzahlen hat. Bei Gesprächen mit Banken ist es sehr wichtig zu erfragen, ob es eine tilgungsfreie Anlaufphase gibt. Angenommen, die Laufzeit des Darlehens beträgt zehn Jahre, so gibt es die Möglichkeit, sogar die ersten beiden Jahre tilgungsfrei zu gestalten. In dieser Zeit zahlt man lediglich die Zinsen, muss aber noch keine Tilgung leisten. Diese
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das Gerät am Ende der vereinbarten Laufzeit wieder zurück. Dadurch, dass man das Gerät nicht kauft und keine hohe Anfangsinvestition hat, schont das Leasing natürlich die Liquidität. Zudem bietet es die Möglichkeit, immer neue und moderne Fitnessgeräte zu leasen und sie den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Während der Laufzeit bieten viele Leasinggeber auch Service-Verträge an, z. B. kostenfreie Reparaturen im Schadensfall.
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Ob Business- oder Finanzplan: Gute Vorbereitung ist alles. Behalten Sie bspw. stets Ihre Schufa-Auskunft im Blick und erarbeiten Sie mit Ihrer Bank einen realistischen Rückzahlungsplan
trag kostenfreie Möglichkeiten zur früheren Rückzahlung der finanzierten Summe enthalten.
Schufa Wenn angehende Existenzgründer ein Bankdarlehen beantragen möchten, sollten im Vorfeld auch im privaten Rahmen Vorbereitungen getroffen werden. Sehr wichtig ist die Schufa-Auskunft, die man sich einmal jährlich kostenfrei ausstellen lassen kann. Selbige sollte unbedingt frei von negativen Einträgen sein. Wenn dies nicht der Fall ist, weil man im privaten Rahmen Rechnungen nicht bezahlt oder nicht auf Mahnungen reagiert hat, wird es mit einem Kredit sehr schwierig. Nur in absoluten Ausnahmefällen sind Banken in derartigen Fällen gesprächsbereit, im Regelfall aber nicht. Eine Prüfung der eigenen Schufa-Auskunft ist demnach unabdingbar. Für bestehende Unternehmungen, z. B. lange existierende Fitnessstudios, die nun eher Wachstumskapital aufnehmen und investieren wollen, gibt es ähnliche Vorgänge. Hier besorgen sich Banken ggf. den sog. Creditreform-Score, der Auskunft über die Bonität, die letzten Jahresergebnisse des Studios etc. gibt. Unternehmer sollten darauf achten, dass ihre Angaben bei der Creditreform aktuell sind.
Kontokorrent-Kredit Bei der Auswahl des Finanzierungspartners sollten auch begleitende Themen beachtet werden, wie z. B. das Einrichten eines Kontokorrent-Kredits. Dies entspricht der Möglichkeit, das Konto vereinzelt und bis zu einem gewissen Rahmen überziehen zu können, ohne dass
hohe Zinsen bezahlt werden müssen. So können vorübergehende Engpässe in der Liquidität – beispielsweise aufgrund von Zahlungsausfällen der Kunden – überbrückt werden.
Kontaktaufnahme Wenn man den Business- und Finanzplan professionell erstellt hat, sollte man zunächst telefonisch auf relevante Banken zugehen und das Gründungsvorhaben kurz skizzieren. Bei grundsätzlichem Interesse der Bank wird man gebeten, die Unterlagen zuzusenden, damit der Ansprechpartner diese umfassend prüfen kann. Sind das Geschäftskonzept und die Planzahlen überzeugend, wird man im Anschluss zu einem persönlichen Gespräch oder Videocall eingeladen, in dem Rückfragen geklärt und eine mögliche Finanzierung besprochen wird. Meist wird noch eine Selbstauskunft und ein Lebenslauf des Existenzgründers benötigt, die für eine Kreditentscheidung relevant sind. Natürlich können Gründer auch mehrere Banken kontaktieren, um einen Marktüberblick zu erhalten und so mehrere Angebote miteinander zu vergleiChristian Kannenberg chen.
Christian Kannenberg ist Geschäftsführer der EWD Expertennetzwerk Deutschland GmbH. Das Expertennetzwerk ist eine bundesweite Anlaufstelle für Unternehmensgründer und bestehende Unternehmen. Kontaktdaten für ein kostenloses Erstgespräch: ck@expertennetzwerk-deutschland.de www.expertennetzwerk-deutschland.de
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Phase ist besonders bei Existenzgründungen sehr wertvoll, da man in Ruhe sein Geschäftsmodell aufbauen und etablieren kann, ohne direkt Teilbeträge des Darlehens zurückzahlen zu müssen. Studiobetreiber können diese Zeit nutzen, um sich einen ausreichenden Stamm an Mitgliedern und Kunden mit vertraglich vereinbarten regelmäßigen Zahlungseingängen auf das Geschäftskonto aufzubauen und sich einen Puffer an Liquidität, also frei verfügbaren Geldern, zu verschaffen. Beispielsweise erst mit Beginn des dritten Jahres der Kreditlaufzeit beginnt die Tilgung. Im dritten Jahr nach der Gründung sollte der Geschäftsbetrieb so stabil sein, dass dies problemlos darstellbar ist. W Eigenkapital: Generell ist es natürlich von Vorteil, im Rahmen einer Existenzgründung über eine relevante Höhe an Eigenkapital zu verfügen. Hierbei gilt die Faustregel, bei einer Kreditsumme von unter 100.000 Euro nicht unbedingt Eigenkapital vorweisen zu müssen. Ab einer Darlehenshöhe über dieser Summe benötigt man ca. 10–15 Prozent Eigenkapital. Selbiges muss nicht unbedingt in die Finanzierung mit eingebracht werden, sollte aber als eine Art Sicherheit für die Bank vorhanden sein. Die Höhe des einzubringenden Eigenkapitals ist jedenfalls ein wichtiger Bestandteil bei der Auswahl des richtigen Finanzierers. W Flexibler Verfügungsrahmen: Bei einigen Banken ist es möglich, die voll beantragte Kreditsumme nicht in einem Block abrufen zu müssen. Dies hat den Vorteil, zunächst nur einen Teil abzurufen und den Rest ggf. auf einem Zwischenkonto liegen zu lassen. Damit verbunden ist eine niedrigere Gesamthöhe des Darlehens und zumeist eine geringere monatliche Tilgungsrate. W Vorfälligkeit: Wenn die Planzahlen übertroffen werden und die Liquidität besser ist als angenommen, entsteht natürlich der Wunsch, das Darlehen ggf. schon früher zurückzuzahlen als ursprünglich vereinbart. Da für die Banken hierdurch der Verdienst am Darlehen niedriger wäre, als zu Beginn der Laufzeit berechnet, fordern Banken in diesem Fall eine sog. Vorfälligkeitsentschädigung. Dies ist eine Art Sonderzahlung, damit die Darlehenssumme in größeren Blöcken zurückgezahlt werden kann. Idealerweise sind in einem Darlehensver-
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„Fitness ist Lifestyle“ THE FITNESS COMMUNITY
Das Studio „peoples The Fitness Community“ in Rosbach besteht seit zehn Jahren. Vor vier Jahren hat Betreiber Emanuel Bischof-Bartuli eine Konzept änderung vorgenommen, seither steht der Lifestyle-Charakter – gepaart mit einer Vielzahl von Events – im Vordergrund.
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FREITEILNAHME BEI „SOLUTIONS“ Wir gratulieren dem aktuellen Club des Monats zu einer Freiteilnahme am IFAA-ManagementThemenkongress „Solutions“, der am 25. Juni 2016 im Dorint Pallas in Wiesbaden stattfindet.
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enn im „peoples The Fitness Community“ die Alltagsbeleuchtung ausgeht und sich das Licht der bunten LED-Strahler seinen Weg durch das Studio bahnt, steht der „Club-Friday“ wieder vor der Tür. Jeden Freitag lädt das Studio zu diesem Event ein – einem Mix aus Training und Club-Feeling. „Unsere Zielgruppe genießt das Training in dieser lockeren Atmosphäre. Als die Diskotheken beim ersten Lockdown schließen mussten, hatten wir am ‚Club-Friday‘ einen enormen Zulauf – zumindest als wir selbst noch öffnen durften“, erzählt BischofBartuli. Der Inhaber hat 2016 ein Konzept für seine zwischen 20 und 40 Jahre alte Hauptzielgruppe entwickelt, das aus den Bausteinen Training, Gemeinschaft und Events besteht.
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Neue Positionierung Zuvor war das „peoples The Fitness Community“ sechs Jahre lang Teil eines Franchisekonzepts und von Bischof-Bartulis Mutter Olga Wasiucionek geführt worden. Mit dem Einstieg des Sohns war der Familie klar, dass sie sich aus dem Franchisekorsett lösen und einen völlig
Name: Emanuel BischofBartuli Alter: 25 Brancheneinstieg: 2012 Fitness bedeutet für mich: Lifestyle – er gehört zum Leben dazu. Mein Club ist für mich etwas Besonderes, weil ...: unser Konzept einzigartig ist, wir über den Tellerrand schauen und den kompletten Lifestyle einer jungen Generation widerspiegeln. Ich wünsche mir für die Fitnessbranche: Durchhaltevermögen für die nächsten Monate und das Überdenken von veralteten Strukturen und Konzepten.
neuen Weg einschlagen würden. „Wir wollten uns zukunftsorientierter und nachhaltiger aufstellen und waren so auf mehr Kurse, mehr Personal Training und eine bessere Betreuung aus“, sagt Bischof-Bartuli. „Die Ausrichtung und das Konzept entstand ohne Agentur, das haben wir selbst entwickelt“, so der Betreiber weiter. Nach einem Umbau entstand so 2016 in einladendem Ambiente die „peoples The Fitness Community“.
Förderung des Wirgefühls Im Fokus stehen Kraft- und Cardioangebote sowie ein Functional-Training- und ein Wellnessbereich. Darüber hinaus setzt das Studio auf ein entsprechendes Zusammengehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl, wie auch aus dem Namen des Clubs ersichtlich wird. Deswegen legt Bischof-Bartuli auch großen Wert auf den Service, die persönliche Betreuung und das Kursangebot. „Ich habe das Gefühl, dass Groupfitness einen immer größeren Stellenwert in unserer Branche einnimmt – das soll sich auch in unserem Studio widerspiegeln“, sagt er. Um das Wirgefühl abseits des Trainings zu fördern, veranstaltet das Studio
eine Vielzahl an Events. Neben dem „Club-Friday“ finden zweimal im Jahr Mitgliederpartys statt. „Im Sommer, Ende August, und im Winter, rund um Weihnachten, räumen wir das Studio leer, buchen einen DJ, eine Liveband und einen Cocktailstand und feiern mit unseren Mitgliedern“, so Bischof-Bartuli. „Fitness ist heutzutage eine Lebenseinstellung. Fitness ist Lifestyle und mehr als nur klassisches Training. Die Leute wollen etwas erleben – und ein Erlebnis bieten wir ihnen zu 100 Prozent“, sagt der Inhaber. Diese Identifikation spiegelt sich laut Inhaber auch in den Mitgliedsverträgen wider. Seit Bischof-Bartuli auf monatlich kündbare Verträge umgestellt hat, sei die Kündigungsquote gesunken.
Eigene Mediathek Unter der Coronapandemie und den Lockdowns leidet der USP des Studios erheblich. Doch der Inhaber ist immer auf der Suche nach neuen Projekten und lässt sich nicht von Pessimismus anstecken. Deswegen hat er während des ersten Lockdowns im Frühjahr die clubeigene Mediathek ins Leben gerufen, denn auf für die Zielgruppe entsprechende, digitale Angebote legt das Studio einen großen Wert. „Das Online-Geschäft wird irgendwann ein fester Bestandteil von Studiomitgliedschaften sein“, ist der Inhaber überzeugt. Deswegen war die Coronapandemie für ihn ein Treiber für eine schnelle Fertigstellung der Plattform. Mitglieder können sich so zu Hause fit halten oder sich auf Kurse vorbereiten – ohne zusätzliche Kosten. Auch für externe Interessierte ist es möglich, gegen eine geringe Gebühr Zugang zu der Plattform zu erhalten. Die Mitglieder sind so von dem „peoples The Fitness Community“Konzept überzeugt, dass eine ExpansiMax Fischer on geplant ist.
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CLUBANGABEN Gründungsjahr: 2010 Mitarbeiterzahl fest: 12 Mitarbeiterzahl frei: 11 Mitgliederzahl: 1 700 Quadratmeter gesamt: 1 800 Quadratmeter Training: 1 000 Quadratmeter Groupfitness: 200 Quadratmeter Wellness: 80 Lage (geografisch): Wetteraukreis/ Hessen Kontaktadresse: Dieselstraße 13, 61191 Rosbach
4 8 Positionierung: Lifestyle-Fitness-Anbieter Beschreibung: „Menschen für Menschen“ lautet der Leitsatz. Mit Leidenschaft arbeitet das Team für happy moments. Um den Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, legt das Studio bei der Auswahl und Fortbildung des Personals neben der fachlichen Qualifikation großen Wert auf persönliche Betreuung und Empathie. Zudem werden Events rund um einen gesunden und fitten Lifestyle veranstaltet. Schwerpunkte: allgemeine Fitness, Event-Feeling, Kurse, Wohlfühl atmosphäre, Design, persönliche Ansprache Zielgruppe: 20–40 Jahre
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5 7 ANGEBOT Angebot Training: gym80-Kraftgeräte, Hold Strong Racks, Sportsart Cardio, Sportsart Hold Strong Functional Training, Groupfitness, Personal Training, Homeworkouts Angebot Groupfitness: BodyPump, BodyBalance, Body Combat, GRIT, Jumping, Indoor Cycling, Mobility, Zumba, Full Body Workout, Functional Training, Fitnessboxen, Yoga u. v. m. Angebot Wellness: Trockensauna mit Aufgussautomat, Entspannungsbereich und separater Dusche Betreuungskonzept: Bedarfsanalyse, Körperfettmessung, Fitnesstest, Trainingsplanerstellung, Einweisung. Nach zwei Wochen Kontrolltermin, nach sechs Wochen einmaliges kostenloses Personal Training, nach zehn Wochen Trainingsplanerneuerung. Der Rhythmus wiederholt sich dann wieder. Zusatzumsätze: Personal Training, Homeworkouts, Verzehrprodukte Kooperationspartner: verschiedene Firmen aus der Region Vertragsmodell: monatlich kündbar
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KONZEPT
CLUBREPORT MANAGEMENT
WEBCHECK www.peoplesfitness.de
Betreiber: peoples The Fitness Community GmbH SEO/SEM: +++++ (1,5) Gestaltung: +++++ (1,5) Information/Architektur: +++++ (1,5) Kommunikation/Interaktion: +++++ (1,5) Technische Merkmale: +++++ (1,5) Gesamtnote: +++++ (1,5)
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1I D ie Einrichtung des Studios soll für eine Wohnzimmer-Atmosphäre sorgen 2 I Für das Interieur zeichnet Dustin Kuhl verantwortlich 3 I Der Lifestyle-Charakter ist dem Betreiber sehr wichitg 4 I Die Zielgruppe ist zwischen 20 und 40 Jahre alt 5 I Der Functional-Training-Bereich 6 I Das Cardiotraining findet auf der Empore statt 7 I Die Kurse sind Teil der Gemeinschafts-DNA des Studios 8 I Die Lounge lädt zum entspannten Verweilen nach dem Training ein 9 I Die Traininigsfläche des Studios 10 I Das Konzept wurde von dem Betreiber selbst entwickelt
Beurteilung: Die mit WordPress aufgebaute Seite macht einen guten Eindruck. Man findet schnell die gesuchten Inhalte, die für das Menü gut strukturiert sind. Die Inhalte sind gut formatiert und es werden gute bis sehr gute Bilder verwendet. Im Blog werden mehrmals pro Jahr interessante Artikel veröffentlicht. Kurse lassen sich online und über eine App buchen. Facebook- und Instagram-Freunde werden regelmäßig mit neuen Posts versorgt. In Google ist das Studio sehr gut gelistet und erhält dort zahlreiche TopRezensionen. Tipp: Den Menüpunkt für den FitnessBlog auch entsprechend benennen. Fazit: Ein sehr guter Online-Auftritt, der inhaltlich und technisch überzeugt.
FRAGEN ZUR DIGITALEN WELT: Marketing und Kundenbindung Hat Ihr Club eine Facebook-Seite? Ja. Welche weiteren Social-Media-Kanäle nutzen Sie? Instagram, TikTok, Youtube. Haben Sie eine Studio-App? Wenn ja, was kann diese? Ja, Terminvereinbarung, Kurs buchung, Online-Trainingsplan, Live-Auslastung, Self-Service-Bereich für Mitglieder, Push-Benachrichtigung. Versenden Sie digitale-Newsletter? Alle zwei Wochen, in Coronazeiten wöchentlich. Buchung, Verkauf und Verwaltung Verwenden Sie eine Verwaltungs- und Kundenbetreuungs-Software? Ja, Magicline. Können Mitgliedschaften online abgeschlossen werden? Ja. Können Kurse/Trainer/spezielle Profitcenter online gebucht werden? Ja. Training Sind in Ihrem Club Chipkarten oder Transponder im Einsatz? Ja. Welche Trainingssoftware wird eingesetzt? Magicline.
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Übersicht S. 90 Immunsystem und Infektionskrankheiten S. 94 Corona: Risikogruppen sollten trainieren – Interview mit Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Deutsche Sporthochschule Köln S. 96 Die innere Apotheke – wie Sport den Körper von innen heilt S. 100 Körper unter chronischem Stress – Interview mit Dr. Simone Koch, Berlin S. 102 Neues aus der Forschung S. 104 Training fürs Immunsystem – Best Practice: Sportmedizinisches Trainingszentrum Giannotti
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Spätestens die Coronapandemie macht deutlich, wie wichtig ein gut funktionierendes Immunsystem ist. Um es zu stärken, stehen Sport und Ernährung an erster Stelle. In dieser Ausgabe lesen Sie unter anderem, warum Risikopatienten gerade jetzt trainieren sollten und welche Ernährung sich für Patienten mit Autoimmunerkrankungen am besten eignet. Außerdem erfahren Sie, warum gerade Krafttraining ein wahrer Immunbooster ist. Weiterhin berichten wir über eine spannende Studie, die das Thema „mentale Gesundheit“ während der Pandemie beleuchtet.
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Im Fokus:
Immunsystem
Immunsystem und Infektionskrankheiten
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erschiedene Zelltypen sind dafür zuständig, das Immunsystem aufrechtzuerhalten. Leukozyten, auch als weiße Blutkörperchen bezeichnet, bilden dafür die Grundlage.1 Dabei wird zwischen verschiedenen Arten von Leukozyten unterschieden: W Granulozyten: Sie sind bedeutsame Zellen für die Infektionsabwehr und bilden die erste Barriere gegen Bakterien. Sie können vom Blut ins Gewebe
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einwandern und dort Krankheitserreger bekämpfen.1, 2 Auch bei der Wundheilung spielen sie eine wichtige Rolle.3 W Lymphozyten: Sie werden unterteilt in T-Zellen, B-Zellen und natürliche Killerzellen. W T-Zellen erkennen körperfremde Strukturen und übermitteln Informationen an u. a. Fress- und B-Zellen. Diese werden durch die T-Zellen aktiviert.1 Es gibt unterschiedliche Arten von T-Zellen:
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Ein Leben ohne Immunsystem? Undenkbar. Zwar bilden unter anderem Haut und Schleimhäute eine erste Barriere gegen Krankheitskeime – gelangen Letztere aber in den Körper, wären wir diesen ohne die körpereigenen Abwehrkräfte nahezu hilflos ausgeliefert. Das Immunsystem bedient sich ausgeklügelter Mechanismen, um Viren, Bakterien und sogar Krebszellen zu bekämpfen.
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Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung die Funktion des Immunsystems unterstützen kann (siehe Seite 94 und Seiten 96 bis 98)
Bakterien können Infektionskrankheiten auslösen. Gegen viele davon helfen Antibiotika. Werden diese aber zu häufig eingesetzt, kann es zur Bildung von sog. multiresistenten Keimen kommen
Manche erkennen körpereigene Zellen, die von Viren infiziert wurden, andere wiederum aktivieren die B-Zellen.4 W B-Zellen bilden Antikörper, über die fremde Strukturen erkannt werden.1 W Natürliche Killerzellen: Sie können bei bestimmten Zielzellen den Zelltod (Apoptose) auslösen. Ziele von NK-Zellen sind z. B. virusinfizierte Zellen sowie Krebszellen. W Monozyten: Sie entwickeln sich zu Makrophagen, wenn sie ins Gewebe wandern. Zusammen mit Granulozyten können sie Bakterien und andere Mikroorganismen, Zelltrümmer und sonstige Partikel aufnehmen und auflösen bzw. speichern. Deshalb werden sie auch als „Fresszellen“ bezeichnet.1, 5
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Angeboren versus erworben Das Immunsystem wird unterteilt in die angeborene und die erworbene Immunität. Das angeborene Immunsystem besteht hauptsächlich aus Granulozyten und Makrophagen.1 Außerdem arbeitet es mit Botenstoffen, die ausgeschüttet werden. Es reagiert zwar sehr schnell auf Krankheitskeime im Körper, allerdings weniger spezifisch.7 Es ist für etwa 90 Prozent der Aufgaben des Immunsystems zuständig.1 Das erworbene Immunsystem füllt quasi die Lücke der angeborenen Immunantwort. Antikörper, die Keime bekämpfen, sind ein Teil davon, ebenso wie Immunzellen, die infizierte Zellen erkennen und beseitigen.7 Die Immunantwort ist langsamer als die angeborene, dafür aber sehr spezifisch. Sie erlaubt es, jeden beliebigen Fremdkörper gezielt abzuwehren. Wichtig sind hier spezielle Lymphozyten, die unterschiedliche Oberflächenstrukturen von Erregern erkennen.1, 8 Die Voraussetzung: Das erworbene Abwehrsystem muss zwischen körpereigenen und fremden Strukturen unterscheiden.7
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Atemwegsinfekte Ist das Immunsystem geschwächt, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Sie können dann zahlreiche Infektionskrankheiten auslösen. Bekannte Beispiele reichen von der einfachen Erkältung bis hin zur akuten Bronchitis. Besonders gefährlich ist die Lungenentzündung, an der Schätzungen zufolge weltweit jährlich drei bis vier Millionen Menschen sterben.10 Die zurzeit wohl bekannteste Viruserkrankung, Covid-19, wird durch SARS-CoV-2 verursacht. Der Hauptübertragungsweg erfolgt über virushaltige Partikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen oder Niesen über die Atemluft in die Lunge gelangen. Eine Übertragung durch Oberflächen schließen Forscher zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus. Das Virus kann sich nicht nur in der Lunge, sondern auch in anderen Organen anreichern.11
Covid-19: Ansteckung Experten gehen davon aus, dass die Gefahr einer Ansteckung in der Zeit, bevor erste Symptome auftreten, am größten ist. Schwer erkrankte Patienten scheiden dabei mitunter länger infektiöse Viren aus als Menschen mit leichter oder moderater Krankheit. Quelle: www.rki.de
Erregertypen9 Viren sind nur rund 20–300 Nanometer groß. Sie bestehen aus einem oder mehreren Molekülen, die das Erbgut enthalten. Viren können Energie nicht selbst herstellen und sind per Definition daher auch keine Lebewesen. Um sich zu vermehren, benötigen sie einen Wirt. Zur Therapie viraler Erkrankungen stehen verschiedene antivirale Medikamente zur Verfügung. Sie helfen aber nur gegen einzelne Virusarten. Bakterien wiederum sind mit 0,1–700 Mikrometern größer als Viren. Sie sind eigenständige Lebewesen, besitzen ihr eigenes Erbgut und verfügen über einen Stoffwechsel. Zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten werden Antibiotika eingesetzt. Diese Präparate sind gegen virale Erkrankungen, zum Beispiel eine Grippe, wirkungslos.
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Gegen zahlreiche Infektionskrankheiten gibt es bereits Impfstoffe
Impfstofftypen Für Impfungen stehen verschiedene Impfstoffe zur Verfügung. Todimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Bestandteile der Erreger. Das Immunsystem erkennt diese als fremd und es bildet Antikörper, ohne dass die Krankheit ausbricht. Lebendimpfstoffe wiederum enthalten geringe Mengen der Krankheitserreger, die zuvor abgeschwächt wurden.14 Gegen das neuartige Coronavirus sollen bald neue Substanzen, sogenannte RNA-Impfstoffe, zugelassen werden (Stand: 16.12.2020). Sie enthalten die Erbinformation in Form von RNA (Ribonukleinsäure), die wiederum einen Bauplan für Antigene beinhaltet. Die Erbinformation wird im Körper abgelesen und spezifische Antigene daraufhin produziert. Die Zellen präsentierten dann das Antigen dem Immunsystem, was zu einer Immunantwort führt. Kommt die geimpfte Person später mit SARS-Cov-2 in Kontakt, so erkennt ihr Immunsystem das Antigen und kann das Virus bekämpfen.15
Prävention: Impfen und Hygiene
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Um Infekten vorzubeugen, ist vor allem eine gute Hygiene im Alltag das A und O. Allen voran das regelmäßige Händewaschen – denn über die Hände werden am häufigsten verschiedene Keime übertragen.12 Gerade während einer Pandemie ist es wichtig, mindestens 1,5 Meter Abstand von anderen Personen zu halten. Eine weitere wichtige Hygienemaßnahme ist eine gute Nies- und Hustenetikette.13 Impfungen zählen zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen. Eine Impfung soll den Geimpften vor der eigentlichen Erkrankung schützen. Es ist auch möglich, bei einer hohen Impfquote Krankheitserreger regional oder weltweit auszurotten. Ein berühmtes Beispiel sind die Pocken, die allein im 20. Jahrhundert 300 Millionen Menschen das Leben kosteten. Seit 1980 gelten sie als ausgerottet
– ein Erfolg, der sich auf Impf- und Präventionsprogramme zurückführen lässt.16, 17 Nicht gegen alle Erreger gibt es zurzeit eine Impfung. Ein Beispiel ist das Humane Immundefizienz-Virus (HIV).
Das Immunsystem als Gefahr Kann das Immunsystem eigene Körperzellen von fremden Strukturen nicht mehr unterscheiden, so greift es körpereigenes Gewebe an – es können sich sogenannte Autoimmunkrankheiten entwickeln. Etwa vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer solchen Erkrankung.18 Bekannte Beispiele sind Typ-1-Diabetes, multiple Sklerose oder rheumatoide Arthritis. Zahlreiche Patienten profitieren dabei von regelmäßiger körperlicher Bewegung (siehe Interview auf Seite 94). Weltweit sind etwa 5–8 Prozent der Bevölkerung von ca. 80–100 verschiedenen Autoimmunerkrankungen betroffen.19 Dr. Miriam Sonnet Literatur 01 www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-allergie/grundlagen-des-immunsystems.html 02 https://www.kompetenznetz-leukaemie.de/content/patienten/leukaemien/blut_und_blutbildung/ 03 https://www.pschyrembel.de/Granulozyten/K094B/doc/ 04 https://www.dzif.de/de/glossar/t-zellen 05 https://flexikon.doccheck.com/de/Makrophage 06 https://flexikon.doccheck.com/de/NK-Zelle 07 https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/infektionen-und-immunsystem-6443.php 08 https://www.amboss.com/de/wissen/Immunsystem 09 www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten.html 10 www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/atemwegsinfekte/index.html 11 https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText2 12 www.infektionsschutz.de/hygienetipps.html 13 www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Transport/ Handzettel.pdf?__blob=publicationFile 14 https://www.impfen-info.de/wissenswertes/impfstoffe.html 15 www.pei.de/DE/service/faq/faq-coronavirus-inhalt.html 16 www.who.int/news-room/detail/13-12-2019-who-commemorates-the-40th-anniversary-of-smallpox-eradication 17 www.who.int/features/2010/smallpox/en/ 18 https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wenn-das-immunsystem-zum-feind-wird-chronisch-entzundliche-erkrankungen-2143.php 19 www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/autoimmunshyerkrankungen. html
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Wo findet sich RNA im Körper? Die DNA enthält die genetische Information für die Biosynthese von Proteinen. Sie wird von der Zelle zunächst in einen Zwischenschritt, der RNA, umgeschrieben. Diese wird dann in die Aminosäurensequenz von Proteinen übersetzt.
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Regelmäßig trainieren, um das Immunsystem zu stärken – dafür spricht sich Prof. Bloch explizit aus. Auch Risikogruppen, die von einer Coronainfektion besonders stark betroffen wären, sollten Sport auf keinen Fall aufgeben. Seiner Ansicht nach ist die Infektionsgefahr in Fitnessstudios relativ gering, solange Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.
Corona: Risikogruppen body LIFE: Herr Professor Bloch, sind
sportlich aktive Menschen weniger anfällig für eine Coronainfektion als inaktive? Prof. Wilhelm Bloch: Weniger anfällig sind sie nicht, aber das Immunsystem von aktiven Menschen kann besser mit einem Infekt umgehen als das von inaktiven. Bewegung schützt also nicht vor einem Virus per se, aber sie hilft dabei, die Abwehrkräfte zu stärken und verschiedene Infektionen zu bewältigen. Demnach kann man nur immer wieder empfehlen, regelmäßig zu trainieren. Bei Covid-19 handelt es sich um eine neue Infektionskrankheit, über die wir noch nicht viel wissen. Das Virus kann 94 l body LIFE
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dabei alle Menschen treffen, nicht nur solche mit einem schwachen Immunsystem. Die Abwehrkräfte reagieren zudem bei jedem Menschen unterschiedlich und die Krankheitsverläufe sind verschieden. Sportliche Aktivität ist aber, wie bereits erwähnt, durchaus dazu geeignet, das Immunsystem zu trainieren, was auch bei einer Coronainfektion hilft. body LIFE: Wie lange sollte man nach einer Coronainfektion oder nach einem Infekt generell auf sportliche Aktivitäten verzichten? Prof. Wilhelm Bloch: Nach einer Infektion sollte man wieder komplett symptomfrei sein, bevor man mit Sport beginnt. Wichtig ist es, danach dosiert
ins Training einzusteigen. Speziell nach einer Coronaerkrankung empfehle ich eine 14-tägige Sportpause. Aufgrund der Komplexität der Viruserkrankung ist vor einem erneuten Trainingsbeginn eine sportmedizinische Untersuchung sinnvoll. Das gilt sowohl für Hobby- als auch für Leistungssportler. Wichtig ist es auch hier, langsam mit dem Training zu beginnen. Man sollte testen, ob die Leistungsfähigkeit wirklich wieder vorhanden ist. Nach einer Coronainfektion ist dies nämlich häufig nicht der Fall – oft merken Betroffene erst, dass sie noch nicht richtig fit sind, wenn sie in die Belastung gehen. Ich selbst habe Sportler gesehen, die
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Prof. Dr. Wilhelm Bloch, Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln
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drei Wochen nach der Erkrankung wieder versucht haben, mit dem Training zu beginnen, dann aber währenddessen unter Kurzatmigkeit litten und ein Fatigue-Syndrom, das heißt extreme Müdigkeit, entwickelten. Dann ist natürlich weiterhin eine Sportpause angesagt, bis sich die Beschwerden gebessert haben. body LIFE: Gibt es Hinweise darauf, dass sich eine Coronainfektion langfristig auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt? Und wenn ja, sind diese Effekte dauerhaft oder reversibel? Prof. Wilhelm Bloch: Eine Coronaerkrankung kann sich definitiv langfristig auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken. Wir sehen zunehmend Sportler, die auch Monate nach einer Infektion ihr Leistungsniveau noch nicht wieder erreicht haben. Leider wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht, welche Personengruppe davon beson-
ein Mangel besteht. Gerade Vitamin D sollte man aber nicht im Übermaß zu sich nehmen, da es irgendwann toxisch wirkt. body LIFE: Wie sollten Coronarisikogruppen trainieren? Prof. Wilhelm Bloch: Auch für Risikogruppen wie ältere Menschen oder Herzpatienten ist es natürlich ratsam, zu trainieren. Es macht aber nicht unbedingt Sinn, das Training nur wegen der Pandemie zu steigern. Auf keinen Fall sollten Menschen, die Risikogruppen angehören, ihr Sportprogramm nach unten fahren. Diejenigen, die noch überhaupt nicht trainieren, tun gut daran, spätestens jetzt ihr Immunsystem durch regelmäßigen Sport zu stärken. Dennoch sollten gerade Risikogruppen darauf achten, sich während des Trainings keiner zusätzlichen Infektionsgefahr auszusetzen. Das ist aber durch
die Abstände gewahrt werden können. Weiterhin sind Desinfektionsmaßnahmen vorzunehmen. Ein ganz zentraler Punkt ist eine gute Durchlüftung. Ideal ist eine Zu- und Abluft-Klimaanlage, sodass ein mehrfacher Luftwechsel pro Stunde gewährleistet ist. An Gruppenkursen sollten weniger Mitglieder teilnehmen dürfen, sodass auch hier der Abstand eingehalten werden kann. body LIFE: Als wie hoch erachten Sie die Gefahr, sich in einem Fitnessstudio mit SARS-CoV-2 zu infizieren? Prof. Wilhelm Bloch: Natürlich gibt es überall ein Risiko, sich zu infizieren. Durch Abstands- und Hygieneregeln sowie ausreichendes Lüften kann dieses aber minimiert werden. Wenn das alles eingehalten wird, halte ich die Infektionsgefahr in Fitnessstudios für niedrig. Ich würde sogar sagen, dass die Gefahr, sich mit dem Virus anzu-
sollten trainieren ders betroffen ist. Es kann durchaus passieren, dass solche Langzeitfolgen auch nach einer Infektion mit einem milden Verlauf auftreten. Und jüngere Menschen sind – Stand jetzt – im Hinblick auf Langzeitfolgen genauso gefährdet wie ältere. Was wir momentan ebenfalls nicht beurteilen können ist, ob alle Langzeitschäden einer Coronainfektion wieder umkehrbar sind oder ob sie bestehen bleiben. Das untersuchen wir zurzeit in Studien. Allerdings wird es Jahre dauern, bis hier Ergebnisse vorliegen. body LIFE: Welche Rolle spielt die Ernährung, um das Immunsystem zu stärken? Sind bestimmte Supplemente empfehlenswert? Prof. Wilhelm Bloch: Eine ausgewogene Ernährung ist hier absolut notwendig. Eine Mangelernährung führt immer zu einer Schwächung des Immunsystems. Eine Supplementation mit z. B. Zink oder Vitamin D ist sinnvoll, wenn
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Abstands- und Hygieneregeln gut machbar. body LIFE: Gibt es ein Zuviel an Sport? Oder gilt „je mehr, desto besser“? Prof. Wilhelm Bloch: Man sollte darauf achten, das Immunsystem nicht durch zu viel Sport zu stressen. Ab wann allerdings die Abwehrkräfte in Mitleidenschaft gezogen werden, ist sehr individuell. Im Hinblick auf die Risikogruppen ist dies auch stark von der Erkrankung abhängig, unter der die jeweilige Person leidet. Generell ist eine Regeneration zwischen den Trainingseinheiten – gerade für Risikogruppen – äußert wichtig. body LIFE: Wie können Fitnessstudios ihre Mitglieder am besten vor einer Infektion schützen? Prof. Wilhelm Bloch: Die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten steht hier an oberster Stelle. Studios sollten darauf achten, dass nicht zu viele Mitglieder gleichzeitig trainieren, sodass
stecken, im Supermarkt höher ist als im Studio. Überall dort, wo wir auf Abstände achten und Maske tragen, wenn es notwendig ist, minimieren wir das Infektionsrisiko; das gilt eben auch für die Studios. Daher habe ich hier kaum Bedenken. Einzig kritisch sehe ich die Duschen, denn diese sind meistens sehr eng und die Lüftung ist oft unzureichend. Wenn die Infektionszahlen steigen, wie es ja in den vergangenen Monaten der Fall war, sollte meiner Meinung nach der Sportbetrieb unbedingt aufrechterhalten und eine weitere Schließung der Studios vermieden werden. Im Amateursport kann es sinnvoll sein, den Spielbetrieb für kurze Zeit einzustellen. Aber das Training würde ich dennoch weiterführen – bei zu hohen Zahlen würde ich allerdings immer in den gleichen Gruppen trainieren, um die Anzahl der Kontakte zu verringern. body LIFE: Vielen Dank für das Interview!
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Die innere Apotheke Wie Sport den Körper von innen heilt
D Grippe Eine Grippe wird durch Viren verursacht. Das Robert Koch-Institut empfiehlt eine Impfung u. a. für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie für medizinisches Personal und Personen, die Risikogruppen gefährden könnten.
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er Blick aus dem Fenster lässt keine Fragen offen: Es ist kalt und nass und nicht selten windig da draußen. Nicht nur das Coronavirus hat seine Blütezeit, auch Grippe und bakterielle Infektionen haben Hochsaison. Kurzum: Es ist die Zeit, in der unser Immunsystem unter Beschuss ist wie in keiner anderen Jahreszeit. Und es ist auch die Zeit der Vitaminpräparate: Zink, Eisen und heiße Zitrone – die Wege, unser Immunsystem zu stärken, sind uns lieb und teuer. Die Sache ist nur: Das meiste davon kann man sich sparen, wenn man seinen Körper im Rest des Jahres ordentlich in Schwung hält. Wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und zum Einkaufen läuft. Und bestenfalls sogar seinen Kreislauf ein paar Mal in der Woche kräftig in Wallung bringt. Nein, es ist keine neue Erkenntnis, dass Sport für den Menschen eine gute Idee ist. Im Gegenteil: Schon der Vater der modernen Medizin kam vor knapp zweieinhalb Jahrtausenden zu diesem Schluss. „Wenn wir jedem Individuum das richtige
Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten“, schrieb Hippokrates von Kos, „hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.“ Sogar Winston Churchill (eigentlich berühmt für sein „No sports!“-Statement) befand einmal, dass „keine Stunde, die man mit Sport verbringt, verloren ist“. So weit, so bekannt. Genau wie die subjektiv empfundenen Segnungen des Sports. Wer sich regelmäßig bewegt, fühlt sich frischer, stärker und tatsächlich: auch gesünder. Eine aktuelle Studie der Sporthochschule Köln stellt fest, dass Sport eine Art „Impfung für das Immunsystem“ sei und möglicherweise sogar einen gewissen Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronavirus biete. Aber was genau ist es nun eigentlich, das Sport so unerhört gesund macht? Welches sind die Prozesse, die im Körper dafür sorgen, dass er so guttut?
Interleukine regulieren Entzündungen Nun, die aktuell vielleicht revolutionärste Forschung über das, was da eigentlich so Heilsbringendes in
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Warum eigentlich ist Sport gesund? Diese alte Frage beantwortet eine relativ neue Studie aus Dänemark: Weil in unseren Muskeln Myokine schlummern – Heilstoffe, die nur darauf warten, durch Bewegung ihr ganzheitlich gutes Werk zu tun.
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Interleukine ... ... regulieren das Immunsystem. Interleukin-6 spielt eine Rolle bei der angeborenen, unspezifischen Immunantwort. Außerdem vermittelt es hinsichtlich Entzündungsprozessen zwischen der unspezifischen und der spezifischen Immunreaktion.
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Regelmäßiges Krafttraining kurbelt die Produktion von Myokinen an. Sie sind bedeutsam für u. a. den Fettstoffwechsel, das Knochenwachstum, die Durchblutung und die Redulation von Entzündungen
Sportlerkörpern passiert, kommt aus Dänemark. Sie hat mit unseren Muskeln zu tun – und mit etwas mehr als 600 verschiedenen Botenstoffen, die erst 2007 offiziell entdeckt worden sind. Aber der Reihe nach. 1990 begann Bente Klarlund Pedersen, Professorin am Rigshospitalet in Kopenhagen, der Uniklinik der dänischen Hauptstadt, mit einer lang angelegten Studie. Schon früher hatte sie über die entzündungshemmende Wirkung von Sport geforscht und geschrieben, aber jetzt wollten sie und ihre Kollegen am „Zentrum für Inflammation und Metabolismus“ es genauer wissen: Gut 32 000 Probanden ließ sie in den darauffolgenden 18 Jahren unter Aufsicht trainieren. Die Forscherin und ihr Team untersuchten die Sportler danach eingehend auf Herz, Nieren und so einiges mehr. Es sollte allerdings bis 2007 dauern, bis sie eine verblüffende Entdeckung machte: Im Blut ihrer Schützlinge fand Klarlund Pedersen nach jeder Bewegungseinheit einen signifikanten Anstieg von Interleukin-6. Interleukine (IL), das war längst bekannt, sind Botenstoffe, die dabei helfen, Entzündungen im Körper zu regulieren. Allerdings war man immer davon ausgegangen, dass diese IL ausschließlich in den Immunzellen des Körpers produziert werden. Klarlund Pedersen aber stellte fest: Das Interleukin-6 ihrer Probanden wurde in den Muskelzellen hergestellt. Diese Entdeckung war sensationell, denn auf einmal waren Muskeln weitaus mehr als bloß nützliche Kraftmaschinen – sie produzierten heilsame Informationsträger für entzündliche und andere ungesunde Prozesse im ganzen Körper. Und zwar nicht
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nur das Interleukin-6. Über 600 verschiedene Botenstoffe machte die dänische Forscherin in den Muskeln ihrer Untersuchungsobjekte aus und gab dieser Gruppe von Informanten einen neuen Namen: Myokine. „Mys“ ist das griechische Wort für Muskel, „kinema“ das für Bewegung.
Muskelaktivität erzeugt Myokine Und damit ist dann auch gleich erklärt, wie die Myokine entstehen: durch Bewegung der Muskeln. Je mehr Bewegung, desto mehr entstehen von diesen hormonartigen Substanzen. Sie strömen von den Muskeln über den Blutkreislauf in den Körper aus, tasten die Zellen ab und docken an den Zellrezeptoren an, um dann von dort Signale an die Zellen zu senden, die eine biologische Reaktion auslösen. „Muskeln sind also nicht nur zum Laufen und Stehen da, sie unterhalten sich mit anderen Organen“, sagt Klarlund Pedersen „Würde man die Substanzen hören, erklängen Botschaften im ganzen Körper.“ Und die sind immer positiv – Myokine ermuntern den Körper dazu, den Fettstoffwechsel anzuregen, die Durchblutung zu verbessern, Knochen wachsen zu lassen, Entzündungen zu heilen und sogar die Neubildung von Gefäßen zu fördern. Das Interleukin-6 aber ist der Star unter den kommunikationsfreudigen Botenstoffen; von ihm findet man im Blut eines Sportlers nach dem Training die höchste Konzentration – besonders nach dem Krafttraining. Und dann hilft es massiv dabei, das besonders ungesunde viszerale Bauchfett zu reduzieren. Es bringt den Zucker in die Muskelzellen, was ei-
Myokine Beim Krafttraining werden neben Interleukin-6 zusätzlich u. a. Interleukin-8 und Interleukin-15 ausgeschüttet. Ersteres beeinflusst den Energiestoffwechsel und die Bildung neuer Blutgefäße. Zweiteres kann dazu beitragen, Fettgewebe zu verringern.
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Die Muskelfasern sind Ursprung der Myokine. Von ihnen gelangen sie über die Blutgefäße zu den Organen
Die Blut-Hirn-Schranke ... ... ist eine selektive Schranke zwischen Hirnsubstanz und Blutstrom. Sie kontrolliert den Stoffaustausch im Zentralnervensystem (ZNS). So werden z. B. Stoffe, die nicht ins ZNS gelangen sollen, an ihrem Durchtritt gehindert.
Dr. Marc Weitl war Kunstturner und hat in Sportmedizin promoviert mit dem erklärten Ziel, den plötzlichen Herztod bei Sportlern zu bekämpfen. Aus dieser Motivation heraus gründete er 2001 nach vielen Jahren in Klinik und Forschung in Hamburg die cardioscan GmbH für eine bessere Diagnostik, damit Training einfach funktioniert. Sein aktuelles Buch „Immunbooster Muskulatur: Der Geheimcode ist entschlüsselt“ ist bei Insight Publishing erschienen und kostet 14,90 Euro.
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gentlich die Aufgabe von Insulin ist. Und das verhindert die Ausbildung von Typ-2-Diabetes. Mehr noch: Aktuelle Studien gehen davon aus, dass dieser Muskelheilstoff sogar Typ-2-Diabetes im frühen Stadium heilen kann – und sogar die Produktion natürlicher Killerzellen pusht, die verhindern, dass Tumore entstehen oder sich vergrößern. Tatsächlich: Das Interleukin-6 ist offenbar ein ausgewiesener Krebsbekämpfer.
Botenstoffe fürs Gehirn Das Myokin BDNF (sein voller Name: „Brain-derived neurotrophic factor“) wiederum wirkt an anderer Stelle segensreich: Es überwindet die Blut-HirnSchranke und stimuliert den Hippocampus, die Gedächtnispforte des Menschen. Und das beugt nicht nur Demenz vor, sondern kann auch vor Depressionen schützen. Aber das ist noch längst nicht das Ende der Geschichte. Myokine wirken ganzheitlich auf Körper und Seele – geradezu jedes Organ speisen sie mit Informationen darüber, was an förderlichen Prozessen zu passieren hat. Und wer immer auch beim Joggen das Glück hatte, ein „Runners High“ zu verspüren – auch das: hergestellt durch Myokine. Klarlund Pedersen und ihr Kopenhagener Team haben also in unseren Muskeln eine gut ausgestattete Apotheke mit einer Reihe von Premium-Arzneien entdeckt – beziehungsweise das Potenzial dafür. Denn die dänische Professorin macht auch klar: Wer seine Muskeln nicht bewegt, der ist anfälliger für Viren, neigt zur Adipositas, erhöht sein Herzinfarktrisiko, erleidet eher einen Schlaganfall und hat längst nicht so viele Killerzellen zur körpereigenen Abwehr zur Verfügung, wenn sich ein Tumor bildet. Den Schutzschild aus Myokinen müssen wir uns verdienen. Aber was ist die beste Art dafür?
Krafttraining für die innere Apotheke Nun, zunächst einmal gilt: Jedes Ansprechen der Muskulatur hilft. Das bereits zuvor erwähnte regel-
Ausreichend Regeneration einplanen Mehr Bewegung schadet auch nicht. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Auch beim Sport und seinen Folgen für den Körper gilt, was auf so vieles im Leben zutrifft: Es kommt auf die Dosis an. Übertraining ist kontraproduktiv. Der Körper und die Muskulatur brauchen Zeiten der Regeneration, um ausreichend Myokine herzustellen. Direkt nach einem intensiven und erschöpfenden Training zum Beispiel kann das Immunsystem vorübergehend sogar geschwächt und angreifbar sein. Wer zu viel macht riskiert außerdem, dass sein Hormonhaushalt aus der Balance gerät – in diesem Fall produziert der Körper zu viel vom Stressor Cortisol und zu wenig Testosteron; die Muskeln verweigern in der Folge die Aufnahme von Energie, die Kalorien werden in Fett umgewandelt. Man neigt zur Unkonzentriertheit und zu schlechter Laune, weil der Sympathikus im Nervensystem überreizt wird. Auch die Infektanfälligkeit steigt, kurz: So ziemlich jede Segnung, die ein maßvolles und, so nennt es Klarlund Pedersen, „sinnvolles Training“ für die innere Apotheke bedeutet, wird durch übergroßen Ehrgeiz und falsch verstandenen Eifer ins Gegenteil verkehrt. Aber das muss ja nicht sein. Sport dagegen schon. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wer glaubt, keine Zeit für körperliche Fitness zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben Dr. Marc Weitl müssen.“
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Fotos: crevis – stock.adobe.com; Marc Weitl
BDNF Der Brain-derived neurotrophic factor schützt bereits existierende Neuronen und Synapsen im Gehirn. Außerdem fördert er Wachstum und Weiterentwicklung neuer Nervenzellen, neuronaler Bahnen und Synapsen.
mäßige Radfahren ins Büro, der regelmäßige Spaziergang im Wald – schon mal nicht schlecht. Aber damit die Myokin-Apotheke so richtig gut bestückt wird, braucht es schon ein bisschen mehr, zum Beispiel gezielten Muskelaufbau: Durch regelmäßiges Krafttraining werden Muskeln kräftiger und belastbarer. Dafür hilft der Gang ins Fitnessstudio mit Hantelbank und massiven Gewichten. Aber auch mit funktionellem Training – entweder mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Hanteln und Gummibändern – lässt sich die Muskelkraft trainieren. Und eigentlich gibt es wirklich keine Ausreden: Planks, Push-ups, Burpees, Dips und Mountain Climbers erfordern weder viel Platz noch Zeit, sind aber intensive und effektive Myokinbooster. Schon ein Spaziergang im Wald aktiviert die Muskeln und damit die Apotheke in ihnen. Dazu wirken dann noch Terpene auf das Immunsystem ein, ebenfalls ein Botenstoff, der von Bäumen produziert wird und kaum weniger heilsam ist als die Myokine. Aber regelmäßiges Training kurbelt die Produktion deutlich mehr an. Aktuelle Studienergebnisse legen den Schluss nahe, dass schon zwei bis drei Ausdaueroder Krafttrainingseinheiten von 15 bis 20 Minuten pro Woche ausreichen, um die optimale Menge an Myokinen zu bilden – und sie sind allemal effektiver, als einmal in der Woche für eine Stunde Fußball oder Tennis zu spielen.
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Dipl. Sportwissenschaftler, Dipl. Psychologe, Sportphysio und Autor von „Das neue Krafttraining“ Weitere Infos und Anmeldeinformationen findest du unter – www.release-fitness.com/workshops @ReleaseFitness
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Bei einer Autoimmunerkrankung ist das Immunsystem fehlgeleitet und greift eigene Körperstrukturen an. Der Patient befindet sich in einem chronischen Stresszustand. Dr. Simone Koch erläutert, warum sich Sport und die richtige Ernährung positiv auf diese Erkrankungen auswirken können – und was Studiobetreiber bzw. Trainer wissen sollten, wenn sie mit Betroffenen trainieren.
Körper unter chro body LIFE: Frau Dr. Koch, welche Au-
toimmunerkrankungen treten am häufigsten auf? Dr. Simone Koch: Autoimmunerkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs die dritthäufigsten Erkrankungen überhaupt. Am häufigsten sind die Hashimoto-Thyreoiditis, Diabetes mellitus Typ I, Multiple Sklerose und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. body LIFE: Wie entstehen Autoimmunerkrankungen? Dr. Simone Koch: Man geht davon aus, dass es sich um multikausale Erkrankungen handelt – also solche, denen viele Ursachen zugrunde liegen. Für viele Autoimmunerkrankungen gibt es eine genetische Veranlagung. Ist diese vorhanden, ist der Betroffene anfälliger, die Erkrankung zu bekommen. 100 l body LIFE
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Besteht eine Veranlagung, so kommt die sog. Fasstheorie zum Tragen. Das heißt, dass jedes Ereignis, das systemischen Stress erzeugt, dem Fass Wasser hinzufügt, bis es überläuft – das bedeutet, die Autoimmunerkrankung wird symptomatisch. Faktoren wie Vitamine und Co. sind quasi die Dauben (Anm. d. Red.: Längshölzer in der Herstellung von Fässern) des Fasses. Ist eine Daube kürzer als der Rest, besteht also ein Mangel, so läuft hier bereits Wasser aus dem Fass, weit bevor der tatsächliche Rand erreicht ist. Behebt man den Mangel, so besteht mehr Puffer. Entscheidend ist also nicht, den letzten Eimer Wasser aus dem Fass zu entfernen, sondern so viel Wasser wie möglich. Stressfaktoren, die dem Fass Wasser hinzufügen sind, z. B. proentzündliche
Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, Virus- und bakterielle Erkrankungen, psychische oder körperliche dauerhafte Überbelastung und hormonelle Veränderungen. body LIFE: Welche Rolle spielt Bewegung? Wie oft und wie sollten Patienten trainieren? Dr. Simone Koch: Erst seit Kurzem ist bekannt, dass der Muskel ein endokrines Organ ist und sogenannte Myokine absondert. Diese hormonähnlichen Botenstoffe wirken stark antientzündlich. Sie spielen zudem eine große Rolle dabei, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten. Außerdem werden durch die Myokinausschüttung Rezeptoren für proentzündliche Zytokine reduziert. Wichtig ist aber, dass Übertraining und Training, das zu einer vollständigen
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Dr. Simone Koch, Ärztin für Umwelt-, Ernährungs- und funktionelle Medizin, Berlin
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Entleerung der Glykogenspeicher führt, Stress für den Körper verursacht. Diese zusätzliche Ausschüttung von Stresshormonen kann dazu führen, dass sich die Erkrankung verändert. Grundsätzlich gilt, dass man nach einer Belastung zwar erschöpft sein darf, dieser Zustand aber nicht für den Rest des Tages oder sogar über mehrere Tage anhalten sollte. Daher sind Ausdauersportarten im Allgemeinen für Autoimmunerkrankte eher weniger geeignet. Chronisch systemische Entzündungen, wie sie bei Autoimmunerkrankungen immer vorliegen, führen zudem zu Muskelmasseverlust. Dieser wirkt sich ungünstig auf den Verlauf der Erkrankung aus. Dem Verlust an Muskelmasse sollten Patienten mit Krafttraining entgegenwirken. Weiterhin sollte die Laktatausschüttung im Auge behalten werden. Es handelt
krankungen sich unter chronischem Stress befinden. Ihr Risiko für Überlastung, Übertraining und dadurch bedingte hormonelle Dysbalancen ist viel höher als bei anderen. Trainingssteigerungen sollten also moderat und in ständiger Rücksprache durchgeführt werden. Die Nutzung der Messung einer Herzratenvariabilität und ggf. einer Laktattoleranz-Eingangsuntersuchung bei einem Sportmediziner ist zu empfehlen. body LIFE: Welche Ernährungsempfehlungen geben Sie den Patienten? Dr. Simone Koch: Jeder Patient muss individuell für sich herausfinden, gegen welche Nahrungsmittel und Nahrungsmittelbestandteile eventuelle Unverträglichkeiten bestehen. Zusätzlich gibt es ein paar Faktoren, die allgemein hilfreich sind und versucht werden können. So sollte die Ernährung lektinarm sein. Das bekannteste
te von Tieren, die nicht mit Getreide gefüttert wurden, ist hilfreich. Um Giftstoffe zu vermeiden, sollten gering pestizidbelastete Nahrungsmittel aus möglichst kontrolliert biologischem Anbau konsumiert werden. Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich und sollten im Körper im Verhältnis von 1:2 zu Omega-6-Fettsäuren vorliegen. Hierzu ist es ratsam, sowohl Omega-3-Fettsäuren zuzuführen als auch Omega-6-Fettsäuren zu vermeiden. Besonders wichtig ist dies bei rheumatischen Erkrankungen – aber auch bei allen anderen Autoimmunerkrankungen spielt dies eine große Rolle. In tierischen Produkten finden sich oft große Mengen Hormone, was sich durch den Kauf von Ware aus artgerechter Haltung reduzieren lässt. Des Weiteren sollte unbedingt auf eine große Diversität und einen Nähr-
nischem Stress sich dabei um ein proentzündliches Stoffwechselprodukt, das sich ungünstig auf die Erkrankung auswirkt. Hierbei ist zu beachten, dass es bei Untrainierten zum Teil schon in Trainingsbereichen zur Laktatanreicherung kommt, die man nicht unbedingt erwarten würde. Wie viel Sport zu viel ist, kann sehr individuell sein. body LIFE: Gibt es zu diesem Thema neue Studien? Dr. Simone Koch: Eine Studie aus dem Jahr 2014 hat sehr schön gezeigt, wie hilfreich und heilsam Sport bei rheumatischen Erkrankungen ist. Die frühere Empfehlung der Schonung gilt heute demnach nicht mehr. Da bei allen Autoimmunerkrankungen die gleichen Mechanismen zugrunde liegen, kann man dies übertragen. body LIFE: Was sollten Studiobetreiber bzw. Trainer wissen, wenn Menschen mit einer Autoimmunkrankheit bei ihnen trainieren? Dr. Simone Koch: Sie sollten wissen, dass Menschen mit Autoimmuner-
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Lektin ist Gluten. Doch auch alle anderen Getreide und Pseudogetreide sowie Hülsenfrüchte und Nachtschattengewächse enthalten für den Menschen problematische Lektine. Lektine zerstören den Zusammenhalt der Darmschleimhaut. Dadurch können Fremdstoffe, die das Immunsystem stören, in den Körper gelangen. Diese wirken zum Teil schädlich auf Hormonrezeptoren, z. B. am Insulinrezeptor. Die Empfindlichkeit ist hier sehr unterschiedlich. Ein Getreideverzicht ist jedoch nach Erstdiagnose einer Autoimmunerkrankung zunächst jedem zu empfehlen. Mit der Zeit kann, wenn die Erkrankung zum Stillstand gekommen ist, ausgetestet werden, welche Getreide in welcher Form und Menge wieder eingeführt werden können. Wichtig ist, dass Lektine bei mit Getreide gefütterten Tieren auch in Fleisch, Milch und Eier übergeht, weswegen so viele auch mit diesen Nahrungsmittelgruppen Probleme haben. Ein Umstieg auf Produk-
stoffreichtum geachtet werden. Flavonoide aus Pflanzennahrung haben multiple antientzündliche Eigenschaften, weshalb auch hier eine diverse und hohe Zufuhr hilfreich ist. body LIFE: Gibt es weitere Lebensmittel, die man als Patient nicht essen sollte? Dr. Simone Koch: Patienten sollten raffinierte, billige und ranzige Fette vermeiden, ebenso wie eine einseitige und stark kohlenhydratreiche Ernährung. Zucker und alle Zuckerableger sowie alle Arten von hoch verarbeiteten Nahrungsmitteln können ebenfalls schädlich sein. Grundsätzlich fährt man mit der Empfehlung gut, nichts zu essen, das mehr als drei Zutaten auf der Liste hat. Um individuell herauszufinden, was nicht vertragen wird, kann entweder eine umfassende Eliminationsdiät durchgeführt werden oder ein Therapeut kann durch verschiedene Tests individuell ermitteln, welche Lebensmittel Patienten meiden sollten. body LIFE: Vielen Dank für das Interview!
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Neues aus der Forschung Aktuelle Studie untersucht mentale Verfassung und sportliche Aktivität während der Coronapandemie
Die Maßnahmen, die während der Coronapandemie ergriffen werden, um das Virus einzudämmen, gehen nicht spurlos an den Menschen vorbei. Nicht nur das Immunsystem leidet unter zu wenig Bewegung – auch die mentale Gesundheit wird schlechter. Das zeigen türkische Forscher in ihrer neuen Studie. Ein weiteres Ergebnis: Probanden, die sich ausreichend bewegten, hatten eine bessere Lebensqualität und eine bessere mentale Verfassung.
Mentale Gesundheit Eine aktuelle Befragung zeigt, dass sich die Zahl der Menschen mit psychischen Problemen während der Pandemie erhöht hat. Infos: www.axa.de/presse/unsichtbare-dritte-welle-corona
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Studiendesign: Befragung von 2 659 Teilnehmern Laut der Autoren der Studie wurde am 11. März 2020 der erste Fall von Covid-19 in der Türkei bekannt. Die Studie startete acht Wochen später. Die Teilnehmer wurden nach dem Schneeballverfahren ausgewählt. Das bedeutet, dass Wissenschaftler Menschen für ihre Studie befragen und diese bitten, zusätzliche Probanden zu rekrutieren.1 Für die Studie wurden online 2 659 Teilnehmer u. a. nach körperlicher Aktivität und mentaler Gesundheit befragt. Die Autoren nutzten dazu verschiedene Fragebögen, in denen sie zum einen ihre
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oziale Isolation und Quarantäne sind Maßnahmen, die während der Pandemie die Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus eindämmen sollen. Nicht selten schlägt das auf die Psyche. Gleichzeitig werden auch die Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, eingeschränkt. Sitzende Tätigkeiten wie fernschauen nehmen zu, allerdings benötigt der Körper weniger Energie – Faktoren, die das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen. Türkische Forscher untersuchten jetzt in einer Studie, inwiefern sich die Pandemie aufgrund fehlender körperlicher Betätigung auf die mentale Gesundheit und Lebensqualität auswirkt.
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Psyche und Immunsystem
ten Studien, geringer. Dies war laut der Autoren aber aufgrund der Pandemiesituation zu erwarten. Das Ausmaß an körperlicher Aktivität hing mit Depression und Ängstlichkeit zusammen. So gab es eine (schwache) positive Korrelation zwischen Bewegung und Lebensqualität. Vermehrte körperliche Aktivität wiederum verringerte Depression und Ängstlichkeit.
Während der Pandemie die Menschen zu Sport animieren Psychische Erkrankungen wirken sich auf den Körper aus. So haben depressive Patienten beispielsweise ein erhöhtes Risiko für verschiedene Erkrankungen. Unter anderem können vermehrt Infektionserkrankungen im Rahmen depressiver Episoden auftreten. Ein geschwächtes Immunsystem wurde zudem für trauernde Menschen nachgewiesen.2
Trainingsgewohnheiten, zum anderen die mentale Verfassung (Depression, Ängstlichkeit) sowie die Lebensqualität der Teilnehmer evaluierten. Insgesamt 2 301 Personen komplettierten die Befragung. Die Forscher berechneten anhand der Daten über die körperliche Aktivität der Teilnehmer die MET-Werte (metabolic equivalent task). Diese repräsentierten verschiedene Aktivitäten: W MET 3,3: laufen W MET 4: moderate bis intensive körperliche Aktivität W MET 8: intensive Aktivität Umgerechnet auf die wöchentliche Aktivität bedeutete dies: W < 600 MET-min/Woche: körperlich inaktiv W 600–3 000 MET-min/Woche: niedrige körperliche Aktivität, inaktiv W > 3 000 MET-min/Woche: ausreichende körperliche Aktivität
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Mehr Bewegung – weniger Depressionen Das mittlere Alter der Studienteilnehmer betrug 36,2 Jahre (+/- 10,9). 1 406 Probanden waren weiblich, 895 männlich. 501 Teilnehmer (21,8 Prozent) wiesen moderate oder schwere Depressionen auf (gemäß Auswertung der Fragebögen). 569 (24,7 Prozent) waren moderat oder sehr ängstlich. Der mittlere wöchentliche Energieverbrauch der Probanden betrug 875 +/- 1 588 MET-Minuten. Davon machte das Laufen einen wesentlichen Anteil der Bewegung aus. Umgerechnet waren 62,5 Prozent nicht körperlich aktiv und 30,6 Prozent bewegten sich nur wenig. Nur 6,9 Prozent absolvierten ein ausreichendes Sportpensum, um ihre Gesundheit zu erhalten. Die Scores zur Lebensqualität waren, verglichen mit bereits publizierten populationsbasier-
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Hohe Aktivitätslevel könnten gerade während einer Pandemie die mentale Verfassung positiv beeinflussen, so das Fazit der Autoren. Probanden, die sich mehr bewegten, litten weniger unter Depressionen und Ängstlichkeit. Auch hatten sie eine bessere Lebensqualität als inaktive Personen. Teilnehmer, die körperlich inaktiv waren, zeigten vermehrt psychische Probleme. In der Studie bewegten sich mit 6,9 Prozent nur sehr wenige Probanden ausreichend. Verglichen mit nationalen und internationalen Studien erscheint dieser Wert sehr niedrig – er ist allerdings laut der Forscher auf die Maßnahmen, die während der Coronapandemie ergriffen wurden, zurückzuführen. Für die aktuelle Studie lagen den Autoren keine Daten vor, die zeigen, wie häufig sich die Probanden vor der Pandemie bewegten. Da vorangegangene Studien jedoch bereits gezeigt hatten, dass sich die Pandemie negativ auf die körperliche Aktivität der Menschen auswirkte, könne man auch in der vorliegenden Untersuchung davon ausgehen. Die Forscher betonen, dass die Bevölkerung dazu ermutigt werden sollte, sich regelmäßig zu bewegen. Bereits zuvor publizierte epidemiologische Studien demonstrierten, dass sich das Risiko für Depression und Ängstlichkeit durch körperliche Aktivität reduzieren lässt. Studien zeigen ebenso, dass ein körperliches Training die Lebensqualität sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Menschen mit chronischen Erkrankungen verbessern kann. Es sei wichtig, die Menschen zu ermutigen, sich regelmäßig zu bewegen, und das sowohl während der Pandemie als auch danach. Die Autoren raten dazu, Trainingsprogramme in generelle Empfehlungen zum Pandemiemanagement mit aufzunehmen. Dr. Miriam Sonnet
MET Das metabolische Äquivalent wird verwendet, um den Energieverbrauch verschiedener körperlicher Aktivitäten zu vergleichen.
Depressionen Eine Depression ist mehr als nur eine vorübergehende Niedergeschlagenheit. Sie beschreibt eine ernste Erkrankung, die erhebliches Leiden verursacht. Per Definition müssen über zwei Wochen oder länger mindestens zwei von drei Haupt- und zusätzlich mindestens zwei Nebensymptome vorliegen, um die Diagnose „Depression“ zu stellen. Mehr Infos zu den Symptomen unter www.deutsche-depressionshilfe.de
Quelle: Ozdemir F et al. The role of physical activity on mental health and quality of life during COVID-19 outbreak: A cross-sectional study. European Journal of Integrative Medicine (2020), doi: https://doi.org/10.1016/j. eujim.2020.101248 Literatur 1 https://statologie.de/schneeballverfahren/ 2 S3-Leitlinie/Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression. Abrufbar unter https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-005l_S3_Unipolare_Depression_2017-05.pdf (zuletzt abgerufen am 26.11.2020)
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KONZEPTE
Training fürs Immunsystem Seit mehr als zwölf Jahren ist Anita Giannotti im Bereich Physiotherapie und Fitness tätig. Die Gesundheitswissenschaftlerin betreibt in Dissen das „Sportmedizinische Trainingszentrum Giannotti“. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Prävention und Rehabilitation. Die Mitglieder können zudem an einem vierwöchigen Programm teilnehmen, das speziell darauf ausgelegt ist, das Immunsystem zu stärken.
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Steckbrief 2008: Anita Giannotti macht sich als Physiotherapeutin mit MTT-Zulassung selbstständig. 2010: Umzug in größere Räumlichkeiten. Angebotserweiterung um Funktionstraining und Rehasport. 2015: Erneuter Umzug in die aktuellen Räumlichkeiten. Auf einer Fläche von 530 qm wurden zusätzlich ein milon Zirkel, ein Ausdauerbereich, ein Lang- und Kurzhantelbereich und das EMS-Personal Training implementiert. Kurze Zeit später folgten Kursangebote wie Zumba und Jumping Fitness. Das Studio kooperiert mit einer Tanzschule aus Melle. Sobald es wieder möglich ist, sollen Breakdance-Kurse für Kinder ab fünf Jahren stattfinden. Die Angebote im Rahmen des SGB V § 20 wurden um Cardiofitness, T-RENA (Trainingstherapeutische Reha-Nachsorge) und RV Fit, beides Angebote der Deutschen Rentenversicherung, erweitert. Das Team besteht aus Physiotherapeuten, Gesundheitswissenschaftlern, Personal Trainern, Fitnessökonomen, Fitness & Health-Managern sowie sektoralen Heilpraktikern. Weiterhin kooperiert das Studio mit Ärzten.
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Während des Programms „Immunsystem stärken“ erhalten die Mitglieder u. a. einen Trainingsplan zum Muskelaufbau
stellen Studioleiterin Anita Giannotti und ihr Team den Mitgliedern zahlreiche Informationen zur Verfügung, wie sie ihre Abwehrkräfte unterstützen können. „Zwei Dinge sind mir dabei besonders wichtig“, erläutert die Gesundheitswissenschaftlerin und Physiotherapeutin. „Zum einen raten wir unseren Mitgliedern, sich an die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zu halten, um Infektionsrisiken zu vermeiden. Zum anderen erläutern wir, wie man die eigenen Ressourcen schont, um gesund zu bleiben.“ Dazu gehört, ausreichend zu schlafen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren sowie mindestens zwei Liter Wasser oder ungezuckerten Tee am Tag zu trinken. Weiterhin stehen Bewegung an der frischen Luft, Sport so oft wie möglich, die Erhaltung des emotionalen Wohlbefindens sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin auf dem Plan.
Umfangreiches Angebot Die Schwerpunkte des Studios mit Physiotherapie liegen in der Prävention und Rehabilitation sowie im adäquaten Muskelaufbau. „Wir motivieren auch Menschen, die sich schwertun, in die Be-
wegung zu kommen, nach dem Motto: Stärken erkennen, Schwächen und Ängste aushebeln und zielorientiert arbeiten“, erläutert Giannotti.
Eine Physiotherapie ist in das Fitnessstudio integriert
Über die Physiotherapie hat das Studio regelmäßig Patienten mit orthopädischen Beschwerden, die häufig durch Bewegungsmangel verursacht werden. Aber auch Übergewicht bis hin zu Adipositas gehören dazu. „Hier bieten wir ein gesundheitsorientiertes Ernährungskonzept an“, so die Studioleiterin. Dr. Miriam Sonnet
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Fotos: Sportmedizinisches Trainingszentrum Giannotti
enn die Muskeln arbeiten, freuen sich die Abwehrkräfte – ein Fakt, der nicht nur in Pandemiezeiten von großer Bedeutung für die Gesunderhaltung ist. Das „Sportmedizinische Trainingszentrum Giannotti“ bietet daher seinen Mitgliedern das vierwöchige Programm „Immunsystem stärken“ an. Inhalte sind ein adäquater Muskelaufbau und – wenn nötig – eine Gewichtsreduktion unter professioneller Anleitung. Außerdem
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Die „Mywellness App“ gibt es jetzt auch als Desktop-Version
Die webbasierte Benutzeroberfläche ist für jede Bildschirmgröße geeignet; so können Mitglieder an den Livestream-Kursen ihres Clubs auch über PC, Laptop oder Tablet teilnehmen. Mit der „Mywellness App 5.0“ können Clubs eigene Videoinhalte auf die Plattform hochladen und ihren Mitgliedern überall und zu jeder Zeit ihre eigenen Kurse und Coaching-Unterstützung anbieten. www.technogym.com
Die JK-Gruppe stellt die Neuheiten ihrer Marke „Wellsystem“ vor: den „Spa_Complete“ und den „ Wa v e _ To u c h “ . Das kontaktlose Überwasser-MasDer „Wave_Touch“ ist ein kontaktloses Übersagetool „Wave_ wasser-Massagetool Touch“ ist laut Hersteller die ideale Ergän- können die Geräteeinstellunzung zum aktiven Training und gen individuell angepasst werhilft dabei, entspannt und fit den. Der „Spa_Complete“ erzu bleiben. Wärme und die gänzt die Überwassermassage sanften Bewegungen des Was- mit einer Entspannungswelt sers sollen die tieferen Gewe- aus Licht, Farben, Aroma und beschichten aktivieren, den Musik und soll das körperliche Stoffwechsel anregen, die sowie geistige Wohlbefinden Durchblutung fördern und die steigern. Die LED-Farblichtgesamte Muskulatur lockern. programme und das hautpfleSo sollen sich beispielsweise gende LED-Beauty Light wurRückenbeschwerden und den mit einem führenden Schulterschmerzen eindäm- Lichtbiologen entwickelt. men lassen. Per Touchdisplay www.wellsystem.de
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Neue Studie zu Mikronährstoff-Mangel
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EIT Food gab als Teil des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) die Empfänger von 6,17 Millionen Euro aus dem Covid19-Innovationsfonds bekannt. Als eines von 13 Projekten konnte das Münchner Start-up LOEWI mit seinem evidenzbasierten Gesundheitskonzept überzeugen. LOEWIs Personalisierungskonzept ermöglicht es, Schwachstellen im Immunsystem aufzudecken und gezielt dagegen vorzugehen. Gemeinsam mit der Technischen Universität München und der Universität Turin hat das Unternehmen den offiziellen Forschungsauftrag er-
halten. In Deutschland und Italien soll nun untersucht werden, ob ein Mangel an Mikronährstoffen wie Zink, Selen und Vitamin D einen Zusammenhang mit der Schwere einer Covid-19-Erkrankung aufweist. Ziel ist es zudem, eine maßgeschneiderte Supplementierung in placebokontrollierten Studien zu testen, um herauszufinden, ob sie die Ergebnisse verbessern kann. Schon vor dem offiziellen Auftrag konnte LOEWI einen Teil zur Eindämmung des Virus beitragen und einen Antikörpertest zum Selbstkostenpreis in das Angebot aufnehmen. www.loewi.com
Das „Reax Board Pro“ der Marke Reaxing ist neu im Vertrieb der Weightcheckers GmbH. Das Board ist ein
Die Marke „Reaxing“ gewann 2016 und 2017 den FIBO-Award
„intelligenter“ Boden, der während der Bewegungen plötzliche, unerwartete Interferenzen generieren kann. Alle Muskeln werden beansprucht und die Konzentration bleibt konstant auf einem hohen Level. Über eine App kann der Nutzer oder der Personal Trainer den Schwierigkeitsgrad auswählen. www.weightcheckers.com
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Fotos: Sport-Tiedje GmbH; Technogym Germany GmbH; JK-INTERNATIONAL GmbH; Weightcheckers GmbH
PRIME TIME Fitness bietet ein spezielles Golfkrafttraining an. Das Programm wurde von Sportwissenschaftlern von PRIME TIME Fitness, die eng mit der Hochschule für Gesundheit und Prävention zusammenarbeiten, entwickelt. Zunächst wird mit einer Leistungsdiagnostik der Körperstatus in puncto Kraft, Beweglichkeit und Stabilität analysiert. Darauf basierend wird von einem Trainer ein maßgeschneidertes Programm erstellt. Die erreichten Erfolge werden in der TrainingsApp aufgezeichnet und überwacht. Für das Training kommen spezielle Geräte, wie z. B. der milon-Zirkel für ein adaptives, isokinetisches sowie exzentrisches Ganzkörpertraining und die Keiser-Geräte, an denen unilateral Kraft und Geschwindigkeit trainiert werden können, zum Einsatz. www.primetime-fitness.de
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Personal Training auf Wachstumskurs Analyse des PT-Markts in Europa
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er hätte gedacht, dass in Europa die durchschnittlichen Preise für eine PT-Einheit um mehr als 90 Euro differieren? Im europäischen Vergleich liegt der Durchschnittspreis für eine 1:1-Personal-Training-Einheit bei 53 Euro. Eine Analyse zeigt, dass gerade in Südeuropa, also in
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Ländern wie Italien, Spanien und Portugal, die Preise für ein Personal Training deutlich unter dem Niveau der Nachbarländer liegen, und zwar bei lediglich 35 Euro. Bemerkenswert ist, dass in Tschechien trotz des im Vergleich zur Bevölkerung hohen Angebots an Trainern die Preise am höchsten sind; eine Einheit kostet dort durchschnittlich 119 Euro. Deutschland liegt mit einem Preis von 89 Euro im europäischen Vergleich im oberen Preissegment, gefolgt von Dänemark, Finnland und den Niederlanden (siehe Abb. 1).
Regionale Unterschiede bei Preisstrukturen Dabei lassen sich auch regional unterschiedliche Preisstrukturen feststellen. So sind die Preise für ein Personal Trai-
ning in Süddeutschland höher als im Norden oder Osten des Landes. Viele fitnessbegeisterte Deutsche nutzen daher Remote- oder Online-Angebote, um zeitlich flexibel ein günstigeres Training durchzuführen und auch von internationalen Trainern zu profitieren.
Steigende Anzahl an Personal Trainern Die Anzahl der Personal Trainer steigt besonders intensiv in Ballungsräumen. Das beste Beispiel dafür ist London. In Großbritannien arbeiten mit 26 310 Personal Trainern fast so viele wie im restlichen Europa zusammen. Das liegt vor allem daran, dass hier, ähnlich wie in den USA, Personal Training nicht mehr als Luxus angesehen wird. Stattdessen wird Personal Training vermehrt von
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Foto: LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com
Personal Training wird immer beliebter und die Coronakrise hat die Nachfrage zusätzlich verstärkt. Doch wie viele Personal Trainer sind momentan aktiv tätig und was kostet eine Trainingseinheit durchschnittlich? Das Start-up zezam untersuchte den PersonalTraining-Markt in 15 europäischen Ländern und kam zu interessanten Ergebnissen.
PERSONAL TRAINING TRAINING
Abb. 1: Durchschnittspreis für ein Personal Training
Sportbegeisterten genutzt, um das eigene Training zu optimieren und die richtige Ausführung der Technik zu erlernen, denn laut einer Studie¹ resultieren von 3 000 untersuchten Sportverletzungen rund 1 000 aus einer falschen Übungsausführung und aus Selbstüberschätzung. Der durchschnittliche Preis für eine PT-Einheit liegt in Großbritannien, wie in Abbildung 1 zu sehen ist, bei nur 43 Euro. Deutschland ist mit 8 797 Trainern nach Großbritannien und Italien das Land mit der dritthöchsten Anzahl an Personal Trainern (siehe Abb. 2). Mit nur 390 Trainern ist Dänemark das Land mit der niedrigsten Anzahl. Insgesamt kommt man auf über 80 000 Personal Trainer in Europa.
Geschlechterverteilung & Altersstruktur
Foto und Abbildungen: Katharina Sander
Interessant ist auch die Geschlechterverteilung von Trainern und Kunden in Europa sowie deren Altersstruktur. So sind nach dem Europäischen Forum für Gesundheit und Fitness zwei Drittel aller europäischen Kunden von Personal Trainings weiblich, wohingegen zwei Drittel aller Trainer männlich sind. Hierbei gibt es gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Beispielsweise sind in Italien 80 Prozent aller Trainer
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Im Interview:
Katharina Brinkmann
+Extra Aus- & Fortbildungen 2020 im Überblick
CORE-TRAINING Welche Übungen sind effektiv?
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Abb. 2: Anzahl Personal Trainer je Land
männlich, in Finnland dagegen nur 40 Prozent. Generell handelt es sich bei Personal Trainern um eine sehr junge Berufsgruppe. Das Durchschnittsalter beträgt in den untersuchten Ländern 34 Jahre. Ein Grund für die junge Altersstruktur könnte sein, dass es sich um einen relativ neuen Beruf handelt, der sich derzeit noch etablieren muss. Ein weiterer Grund könnte die körperliche Belastung des Berufs sein. Im Schnitt führen Personal Trainer 14 Trainingseinheiten pro Woche durch.
Wachstumsmarkt Personal Training Der Wunsch nach einer individuellen Betreuung beim Sport wird vermutlich in den nächsten Jahren zunehmen. Immer mehr Menschen wollen ein personalisiertes Training, das auf die eigene Fitness und die individuellen sportlichen Vorlieben angepasst ist, um ihre Ziele schnellstmöglich zu erreichen. Group-Workouts mit einem Personal Trainer oder Einzelsessions lösen vermehrt die herkömmlichen Fitnesskurse eines Sportstudios ab. Damit einhergehend wird die Nachfrage nach Personal Training steigen und dieser Markt in Europa weiter wachsen. Generell stellt Europa mit einem kontinuierlichen Wachstum einen attraktiven Markt für die Gesundheits- und Fitnessbranche dar. 2019 wuchs der europäische Markt um drei Prozent auf 28,2 Milliarden Euro Umsatz. Fast zehn Prozent aller europäischen Erwachsenen nutzen Fitnessdienstleistungen – in den USA sind es laut Statista² knapp 14 Prozent. Wenn
Europa mit den USA gleichziehen könnte, würde dies eine Wachstumssteigerung von 40 Prozent bedeuten; der Schritt in die Selbstständigkeit lohnt sich für PTs demnach mehr denn je. Hinzu kommt, dass die Fitnessbranche derzeit eine große Veränderung durchläuft. Durch die fortschreitende Digitalisierung ist es Trainern möglich, eine noch intensivere persönliche Betreuung zu gewährleisten und die Fortschritte der Kunden digital zu erfassen und zu verfolgen. Mithilfe von Streaming wird die Reichweite erhöht und auch internationale Kunden können von zu Hause aus betreut werden. Durch neue Apps werden Trainer in ihrem Alltag unterstützt; beispielsweise wird die Trainingsplanerstellung oder Rechnungslegung mithilfe von Apps vereinfacht, damit sich die Trainer auf ihre Kunden fokussieren können. Für Personal Trainer kann sich demnach eine Investition in entsprechende Software-Tools lohnen. Katharina Sander Quellen: 1 Gray, E. & Finch, F. (2015) The causes of injuries sustained at fitness facilities presenting to Victorian emergency departments – identifying the main culprits, 2(1) 2 https://www.statista.com/statistics/236123/us-fitnesscenter--health-club-memberships/
Die Research-Expertin des Startups zezam hat sich 2019 intensiv mit Themenstellungen aus dem Bereich Fitness und Personal Training auseinandergesetzt und neue Märkte analysiert. Für Katharina Sander ist Sport ein wichtiger Bestandteil der Gestaltung eines ausgeglichenen Lebensstils. Nach dem Masterstudium im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens hat sie sich ihrer Passion Sport gewidmet. www.zezam.io
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TRAINING CORE
Core-Training
Foto: Yassin Jebrini
Welche Übungen sind wirklich effektiv?
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CORE TRAINING
Warum verbessert ein klassisches Core-Training die sportlichen Bewegungen kaum? Yassin Jebrini beschreibt, wie Ihre Kunden durch ein gezieltes Training der Augen und des Gleichgewichts eine bessere reflexive Aktivierung ihres Körperzentrums erreichen.
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as Fundament einer jeden Bewegung besteht aus einem stabilen Körperzentrum mit einer kräftigen Bauch-, Rücken-, Wirbelsäulen-, Hüft- und Beckenmuskulatur. Dieses Gesamtsystem bildet unsere Mittelachse, von der aus wir uns bewegen. Haben wir einen starken Core, findet die Kraftübertragung durch den Rumpf bei unseren Bewegungen effizienter statt und unsere Extremitäten können mehr Kraft entwickeln. Je stabiler unsere Körpermitte ist, desto leistungsfähiger sind wir. Diese Vorstellung von maximaler Stabilität durch ein starkes Körperzentrum ist in Trainings- und Therapiekreisen längst anerkannt. Doch wie kräftigen und verbessern wir den Core am effektivsten? Wie steht es um das klassische Rumpftraining mit seinen Halte- und Beweglichkeitsübungen?
nomen Kontrolle unterliegt. Für eine bewusste Aktivierung sind dabei kaum Kapazitäten frei. Wenn wir unsere Muskulatur daraufhin trainieren, bewusst zu kontrahieren, ist dafür primär der Tractus corticospinalis als Verbindung vom Gehirn zur Muskulatur verantwortlich. Kontrahieren unsere Rumpfmuskeln daher bewusst – wie beim Unterarmstütz –, bringen wir unserem Körper damit vor allem bei, die Muskulatur über den Tractus
zu machen. In der Evolution musste der Mensch in der Lage sein, zu überleben, ohne sich dabei willkürlich um eine aufrechte Haltung oder stabile Körpermitte zu kümmern: Wer sich beim Angriff eines Säbelzahntigers zuerst bewusst auf das Anspannen seines Sixpacks konzentrieren musste, dem gelang eine schnelle Flucht kaum. Aus diesem Grund ist die Stabilisierung unserer Körpermitte in Bewegung oder im Stand primär reflexiv und damit unbewusst verschaltet. Und
Das SAID-Prinzip Trainieren wir die Körpermitte nach den klassischen Methoden – Planks, Seitstütz, Sit-ups etc. –, wird unsere Muskulatur stärker, keine Frage. Ein Problem dabei ist allerdings, dass das Zentrum des Körpers bei dieser Herangehensweise nur genau bei den Bewegungen stärker wird, die auch bewusst und gezielt trainiert werden. Wir passen uns genau an das an, was wir auch trainieren – das SAID-Prinzip (Specific Adaptation to Imposed Demand) lässt grüßen. Demzufolge macht uns daher der allseits bekannte Unterarmstütz auch nur im Unterarmstütz stark. Hingegen ist der Übertrag der Trainingswirkung auf andere Bewegungen – im besonderen Fall auf dynamische Bewegungen wie Gehen, Laufen und Springen – sehr gering.
Foto: Yassin Jebrini
Reflexive Auslegung Betrachten wir das Körperzentrum allerdings neuroanatomisch und aus Sicht der steuernden Instanzen, wird schnell klar, dass die Aktivierung der Rumpfmuskulatur grundsätzlich reflexiv ausgelegt ist – sprich der unbewussten auto-
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Ein anspruchsvolles positionsspezifisches Training des visuellen Systems mit der Brockschnur
corticospinalis zu aktivieren. So findet eine bewusste und gezielte Ansteuerung des Core-Bereichs statt. Hier steckt das zweite Problem.
Reflexiv und unbewusst Bei alltäglichen Bewegungen oder im Sport, sei es beim Staubsaugen oder beim Speerwerfen, haben wir neuronal kaum Kapazitäten frei, um uns bewusst Gedanken über unsere Core-Aktivierung
genau an diesen zwei Eigenschaften sollte sich auch jedes Training des Core-Bereichs orientieren, da ein Core-Training, das den primär bewussten Teil unseres Körpers anspricht, hierfür kaum etwas nützt. Wir müssen uns im Training den Instanzen widmen, die für die reflexive Stabilisierung des Körperzentrums verantwortlich sind. Wir müssen starke positive Stimuli nutzen, um die entspre-
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TRAINING CORE
Visuelles System Unter dem visuellen System fasst man die Augen und die damit verbundenen Attribute der Sehschärfe, des peripheren Sehens, der Tiefenwahrnehmung und der muskulären Führung der Augen zusammen. Das visuelle System aktiviert unter anderem den Tractus tectospinalis. Diese Verbindung vom Hirnstamm zur Hals- und Nackenmuskulatur beeinflusst die reflexive Steuerung der Kopfhaltung. Wackelt der Kopf, verliert der Core seine Stabilität. Eine instabile
Kopfposition hat folglich einen instabilen Core zur Folge. Für ein reflexiv stark ausgeprägtes Körperzentrum ist ein Training des visuellen Systems unverzichtbar.
Vestibuläres System Unser Gleichgewichtsorgan – auch vestibuläres System genannt – sitzt im Innenohr und liefert Informationen über unsere Lage im Raum sowie über unser Verhältnis zur Schwerkraft. Im Allgemeinen ist unser Gleichgewicht permanent mit zwei Fragen beschäftigt: Wo ist oben und in welche Richtung bewege ich mich gerade? Dazu erfasst das vestibuläre System permanent sowohl horizontale als auch vertikale Beschleunigungen sowie Rotationen des Kopfes und des Körpers. Das vestibuläre System aktiviert direkt die vestibulären Trakte: den Tractus vestibulospinalis medialis und la-
Trainiert wird das Gleichgewicht durch Kopfrotationen z. B. von links nach rechts („Nein-Kopfbewegung“), von oben links nach diagonal unten rechts, durch Kopfnicken („Ja-Kopfbewegung“), seitliches Kopfschieben („Bollywood-Kopfbewegung“), Vorund Zurückschieben des Kopfes („Hühner-Kopfbewegung“) oder Seitneigungen des Kopfes (Ohr auf die Schulter legen). Diese Bewegungen können im Sitzen, Stehen, Gehen und Laufen durchgeführt werden. Wichtig ist, dass zu keinem Zeitpunkt Schwindel oder Übelkeit auftritt. Je nach individueller Fähigkeit können die Übungen auch variiert werden. Beispielsweise kann der Kopf im Stand oder während des Gehens in der maximalen Bewegungsamplitude genickt oder von links nach rechts rotiert werden. Das Gangbild sollte dabei natürlich bleiben.
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Im Interview:
Katharina Brinkmann
+Extra Aus- & Fortbildungen 2020 im Überblick
CORE-TRAINING Welche Übungen sind effektiv?
KÖRPERHALTUNG Mythen und Fakten
Übung: Kopfrotationen
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teralis sowie indirekt den Tractus reticulospinalis. Steuert der mediale Trakt die Hals- und Nackenmuskulatur, aktivieren der laterale Trakt und der Tractus reticulospinalis die Extensoren in unserem Körper, also die aufrichtende Muskulatur. Das optimale Zusammenspiel der vestibulären Trakte und die Verbindungen vom Hirnstamm zur Nacken- und Rumpfmuskulatur verantworten die reflexive Ausrichtung des Körpers im Verhältnis zur Schwerkraft. Die Informationen des Gleichgewichtssystems über die vestibulären Trakte innervieren die Rumpfmuskulatur entsprechend reflexiv und sorgen für Stabilität des Körpers in der Bewegung. Wenn wir uns bewegen, halten uns die genannten Systeme mit ihren Verbindungen permanent aufrecht. Unter zusätzlicher Aktivierung des Kleinhirns, das seinen Beitrag zur Stabilität über die Bewegungskontrolle, Koordination und Fehlerkorrektur von Bewegungen leistet, erbringen sie die Stabilisierungsleistung, die wir uns von einem Core-Training erhoffen. Je besser unser visuelles und vestibuläres System trainiert sind, desto genauer und schneller werden Lage- und Positionsveränderungen des Körpers erfasst. Das gilt sowohl für Fitnesssportler als auch für Hochleistungsathleten.
Training der Systeme Die Aktivierung dieser zwei Systeme vor einem Kraft- oder Techniktraining kann immense Auswirkungen auf unsere Trainingsleistung haben. Besonders wichtig ist es auch hier, individuell vorzugehen. Vor der Aufnahme eines Trainings muss also überprüft werden, ob das zentrale Nervensystem des Sportlers in der Lage ist, die an ihn gestellten Bewegungsanforderungen zu erfüllen. Mithilfe von Neuro-Self-Assessments können wir beurteilen, ob eine Übung in einer bestimmten Intensität förderlich für den
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Fotos: Yassin Jebrini
chenden Areale – Kleinhirn und Hirnstamm – primär über das visuelle und das vestibuläre System zu aktivieren. Denn das Kleinhirn und der Hirnstamm sind die wichtigsten neuronalen Steuerungsinstanzen zur reflexiven Stabilität und Optimierung der Körperhaltung.
CORE TRAINING
ernden Systeme nicht angesprochen werden. Wer weiterhin seinen Unterarmstütz trainiert, betreibt eine Symptombehandlung und vernachlässigt die wesentlich höhere Wirkungskraft der neuronalen Instanzen. Möchten Sie als Trainer die sportliche Leistung Ihrer Kunden verbessern und ihr Körperzentrum stärken, dann sollten Sie die neuroanatomischen Grundlagen der reflexiven Stabilität berücksichtigen und den Weg über die Optimierung des Inputs gehen. Das vestibuläre und das visuelle Training sind hervorragend geeignet, um die reflexive Stabilität maßgeblich zu verbessern.
Übung: Infinity Walk
Positionsspezifisches Training des peripheren Sehens zur Verbesserung der reflexiven Stabilität
Trainierenden ist. Eine Methode im Sinne von „one fit for all“ ist nicht nur ineffektiv und fahrlässig, sondern kann auch Störungen hervorrufen. Da das Training des Gleichgewichts und des visuellen Systems sehr intensiv sein kann, sollten die Übungen und die Intensität der Übungen immer hinsichtlich ihres Ziels geprüft werden nach der Maxime „Förderung statt Überforderung“. Die beschriebenen neuroanatomischen Verbindungen sind nicht neu, werden aber leider in der Praxis kaum zur Verbesserung der Stabilität und Körperhaltung berücksichtigt.
Fotos: Yassin Jebrini, Tim Jost
Beispiel: Gleichgewicht Da das Gleichgewichtsorgan im Innenohr sitzt, erfordert sein Training auch immer eine Beschleunigung des Kopfes und des Körpers. Wenn der Körper bewegt wird, muss sich der Kopf auch bewegen. Das Stehen auf einem Bein oder auf wackeligen Untergründen ohne Kopfbewegungen hat also wenig mit einem Gleichgewichtstraining zu tun. Die Übungen für die Augen und das Gleichgewicht können natürlich auch miteinander verbunden und direkt im Zusammenspiel trainiert werden durch
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zum Beispiel eine Kombination aus Blickstabilisation und Kopfbewegung. Dabei wird das externe Ziel am gestreckten Arm mit den Augen fixiert, während sich der Kopf dynamisch bewegt. Wie in jedem anderen körperlichen Training ist die Qualität der Übungsausführung für eine Verbesserung der Systeme grundlegend! Um nachhaltige Fortschritte zu erzielen, benötigt man auch hier Kontinuität, ein gewisses Trainingsvolumen und eine progressive Steigerung der Trainingsintensität. Das tägliche Pensum sollte insgesamt 20–30 Minuten umfassen. Eine Untergliederung in z. B. 6 x 5 Minuten, über den Tag verteilt, erweist sich dabei als sinnvoll.
Fazit Das klassische Core-Training muss grundlegend überdacht werden. Eine bewusste Ansteuerung des Cores hat nichts mit der eigentlich auftretenden Reflexivität in den Bewegungen und damit der eigentlich wichtigen Stabilisierungsleistung unserer Körpermitte zu tun. Ein aktives Training der Core-Muskulatur trägt nicht zur Verbesserung der reflexiven Rumpfstabilisierung in Bewegungen bei, weil dabei die haltungssteu-
Eine sehr gut geeignete Übung hierfür ist der Infinity Walk, eine Integrationsübung, bei der alle sensorischen Systeme zeitgleich in Bewegung angesprochen werden und die die reflexive Stabilität sofort verbessert. Dabei versucht der Trainierende, in einem Achter-Muster geschmeidig zu gehen oder zu laufen, während ein visuelles Ziel fixiert wird. Die Hüfte zeigt dabei immer in die Laufrichtung, während die Augen das visuelle Ziel nicht verlassen dürfen. Um die individuelle Reaktion auf den Infinity Walk zu überprüfen, sollte unmittelbar davor und danach ein Assessment durchgeführt werden. Hier eignen sich Tests zur reflexiven Stabilität, wie zum Beispiel der Romberg-Test, oder ein Beweglichkeitstest wie die Rumpfbeuge. Steht Ihr Kunde nach dem Infinity Walk stabiler und/oder ist beweglicher, dann sollte der Infinity Walk zur gezielten Optimierung der reflexiven Stabilität genutzt werden. Yassin Jebrini und Tim Jost
Yassin Jebrini Der Sportwissenschaftler M.A. und Z-Health-Absolvent arbeitet als Neuroathletiktrainer mit Profi- und Freizeitsportlern. Zusätzlich ist er als Referent tätig und bildet Trainer in Neuroathletik aus. www.jebrini-training.de Tim Jost Der Masterstudent an der Deutschen Sporthochschule Köln ist als Buchautor tätig und schreibt für Jebrini Training den Newsletter und die Beiträge auf den Social-Media-Kanälen. www.jebrini-training.de
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Die automatisierte JETMIX®-Theke Positiver Erfahrungsbericht
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hristoph Sperber ist Geschäftsführer von fünf Premium-Fitnessstudios und investierte genau in der Zeit, in der sich andere Unternehmer aufgrund des ersten Lockdowns zurückhielten. Seit 2019 war Sperber auf der Suche nach einem ganzheitlich automatisierten Thekenkonzept. „Schlussendlich hat mich nur die CWA GmbH mit dem JETMIX®-SYSTEM überzeugt, da ich es mit jeder beliebigen Mitgliedersoftware und jedem Kontrollsystem verwalten kann und alles aus einer Hand kommt.“, so Sperber. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Maschinen unabhängig von den Füllprodukten sind und man somit bei Preisanhebungen der Füllprodukte einfach den Sportsfood-Anbieter wechseln kann. Das gesamte System läuft personallos. Ein weiterer wichtiger Punkt: die Reinigung. Die Reinigungsprozesse des JETMIX®-Thekensystems differenzieren sich maßgeblich von denen anderer Hersteller. Die Schankanlage z. B. kommt gänzlich ohne Reinigung aus. „Für mich waren das die wichtigsten Merkmale, die
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für die Kaufentscheidung von Interesse waren. Ich bin sehr glücklich mit dem System“, berichtet Christoph Sperber stolz. Zwei seiner Clubs hat er bereits mit der JETMIX®-Theke ausgestattet und trotz des zweiten Lockdowns und der Schließungen die nächste Theke für den dritten Club bestellt. Seine Zusatzumsätze haben sich seit der Inbetriebnahme um ca. 18 Prozent gesteigert. Die neueste CWA-Sensation ist ein Snack-/Warenausgabeautomat mit 42“ Touchdisplay mit dem Namen JETMIX® SNACK. Dank Warenkorbsysteme, individueller Werbung und zeitgemäßem Design lassen sich hiermit die Umsätze in Fitnessstudios erhöhen. Einen hohen Nutzen erzielt der Studiobetreiber dadurch, dass alle Maschinen und auch das Möbelstück aus einer Hand kommen. Dadurch liegen nur noch ein einziger Ansprechpartner, ein Wartungsvertrag und eine Finanzierung vor, sodass Kosten gespart und logistische Abläufe rational verbessert werden. Weitere Informationen zu der automatisierten Theke und den Einzelpro-
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dukten erhalten Sie auf unserer Website www.cwagmbh.de. Interessierte können außerdem eine unverbindliche und kostenfreie Testphase für alle JETMIX®-Produkte beantragen.
Kontakt: CWA GmbH Wendenstr. 379 20537 Hamburg Tel.: +49 (0)40 25 30 7070 info@cwagmbh.de www.cwagmbh.de
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