medianet
INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.
DIENSTAG, 5. APRIL 2011 – BE1
9 Jahre Börse Express Europas 1. digitale Tageszeitung feiert ihren 9. Geburtstag. Seit April 2002 werden täglich mittags ca. 15 PDF-Seiten an die Abonnenten – Banker, Finanzberater, Family Offices, Börseinteressierte – versandt. Mit den intensivsten Börse Wien-Berichten und dem Real-Money-Depot mit 730% Plus. Zu bestellen unter www.boerse-express.com/abo Börse Wien bleibt im Mittelpunkt, rundherum wird expandiert
Umsatzrentabilität der Styria Börse Express GmbH zweistellig
Christian Drastil, CEO Styria Börse Express, Herausgeber der BE-Produkte.
Erfolgreichstes Online-Produkt der Styria
Liebe Leserinnen und Leser! Anlässlich unseres 9. Geburtstags sprechen wir ein grosses Danke aus: Den Partnern für die vielen kreativen Ideen sowie natürlich vor allem Ihnen, unseren Lesern. Sie waren es, die den ‚ BE‘stark gemacht haben. Mit Wünschen, guttuendem Lob und auch viel anregender Kritik. Das Konzept des hier vorliegenden Specials kennen Sie aus 2010: Einmal im Jahr, nämlich zum Geburtstag, gibt es Interviews zu Themen, die der Branche am Herzen liegen. Und was uns selbst so alles am Herzen liegt, werden Sie mit Auftakt heute (siehe Beiträge von Lorenz Edtmayer und Andreas von Richthofen) nach und nach erfahren. Weiters: Der ETF-Bereich ist am Start und noch im Q2 wird über eine BE-Plattform für Finanzberater und unseren Einstieg in den deutschen Markt zu lesen sein. Stay tuned.
© Styria Media Group
© Börse Express (3)
Finanzberater und Deutschland im Fokus
Klaus Schweighofer, Vorstand Styria Media Group AG, BE-Eigentümer.
Es ist beeindruckend, wie sich der Börse Express entwickelt und sich selbst in den schweren Jahren der Finanzkrise publizistisch und wirtschaftlich behauptet hat. Der BE war das erste ‚ Digital only‘ -Unternehmen der Styria Media Group, das stabil zum Gesamtergebnis der Gruppe beigetragen hat. Gemessen am Geschäftsergebnis ist der BE aktuell sogar das erfolgreichste Online-Produkt der Gruppe –die Umsatzrentabilität liegt im zweistelligen Bereich. Ich bedanke mich beim großen Engagement des Teams, das nicht nur topaktuelle Nachrichten liefert, sondern auch mit vielen anderen Aktivitäten eine Plattform für Erfahrungsaustausch auf höchstem Niveau bietet. Die Styria Media Group AG ist stolz, mit dem BE einen relevanten Player im Digitalmedienmarkt zu stellen. Herzliche Gratulation zum Geburtstag.
FinanzBuchVerlag Rezensionen auf be24.at, Bücher im BE-Shop
Tailored Apps und Börse Express starten Annual Reports App
Mit rund 8O Fachpublikationen pro Jahr von bekannten deutschen und ausländischen Autoren (auch österreichische darunter), vermittelt der FinanzBuchVerlag sowohl Grundlagen- als auch Expertenwissen für engagierte Wirtschafts- und Finanzinteressierte, Privatanleger sowie Börseninteressierte. Es freut mich, dass wir dies nun in eine weitreichende Kooperation mit dem führenden österreichischen Finanzmedium einfliessen lassen können. Konkret: Unsere ca. 1.600 Publikationen können Sie ab sofort unter http://boerse-express.shops.finanzbuchverlag.de bestellen, die Rezensionen dazu werden in wenigen Tagen komplett auf der be24.at-Plattform (zu der ich dem BE nur gratulieren kann, wird auch in Deutschland gerne gelesen) zur Verfügung stehen. Und digitale Buchgutscheine als Abo-Prämie für das BE-PDF wird es auch geben.
Junge Start-ups, wie wir es sind, profitieren von Unterstützern. Gemeinsam mit dem BE entwickeln wir neue Technologien, die den Alltag vereinfachen sollen. Beispiel: Wir basteln gerade auf Hochtouren an der iPad-App ‚ Börse Express Annual Reports powered by Tailored Apps‘ , erste Einblicke unter www.boerse-express.com/ tailoredapps. Das Produkt soll einerseits eine Hommage an all die mit grossem Aufwand und Kreativität gestalteten Geschäftsberichte sein, andererseits ist das iPad das beste Schmökermedium. Das macht also viel Sinn, wir freuen uns auf zahlreiche Partner. Tailored Apps zählt zu den führenden österreichischen Anbietern im mobilen Bereich. Zu unseren Kunden zählen viele internationale Konzerne (u.a. auch die Styria). Tailored Apps möchte dem BE ganz herzlich zum 9. Geburtstag gratulieren.
Geschäftsberichte auf dem iPad lesen
© FinanzBuchVerlag
1.600x Wissen für die BE-Community
Andreas Frhr. von Richthofen, Leiter Business Dev., FinanzBuchVerlag.
Lorenz Edtmayer, CEO Tailored Media GmbH/Tailored Apps.
IMP R ES SUM Medieninhaber: medianet Verlag AG, 1110 Wien, Geiselbergstraße 15, http://www.medianet.at Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0, abo@medianet.at | Fax: DW 2231, Anzeigen-Hotline Tel.: DW 2203, media@medianet.at | Fax: DW 2231, Fotoredaktion fotored@medianet.at Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda Hinweis: Die hier vorliegenden Seiten BE1 bis BE16 erscheinen unter Verantwortung der Styria Börse Express GmbH. Unter www.boerse-express.com/impressum findet man ein vollständiges Impressum. Redaktionelle Gestaltung dieser Sonderausgabe: Börse Express Lektorat: Christoph Strolz GrafikIProduktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60 servicecenter-wien@redmail.at“, Styria Börse Express GmbH, 1090 Wien, Berggasse 7/7, Tel. 01/236 53 13-0, www.boerse-express.com, office@boerse-express.com
Die Faser, die traumhafte Ergebnisse liefert. Wichtige Kennzahlen der Lenzing AG nach IFRS, auf Konzernbasis Mio. EUR Konzernumsatz
2010
2009 1
Veränderung
1.766,3
1.218,0
+45 %
EBITDA
330,6
187,9
+76 %
Betriebsergebnis (EBIT)
231,9
114,2
verdoppelt
Ergebnis vor Steuern (EBT)
216,9
102,9
verdoppelt
Jahresüberschuss
159,1
64,4
2,5 fach
Brutto Cashflow
282,3
147,4
verdoppelt
31.12.2010
31.12.2009
758,8
608,5
+25 %
38,6
42,0
-
6.530
6.021
+8 %
3
Bereinigtes Eigenkapital2 Bereinigte Eigenkapitalquote in % Mitarbeiter
Diese Informationen wurden zu Marketingzwecken veröffentlicht und beinhalten weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren der Lenzing AG.
www.lenzing.com
1) 3)
Werte angepasst nach IFRS 5 2) inkl. Investitionszuschüsse, abzgl. anteilige latente Steuern Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss
Davon träumen Anleger: Weil wir von Lenzing uns auf unseren bisherigen Erfolgen nicht ausruhen, sondern sie immer auch als Ansporn für neue Erfolge sehen, bauen wir unsere Position als ein Weltmarktführer stetig aus. Was das in harten Zahlen ausgedrückt bedeutet, zeigen unsere aktuellen Kennzahlen – es ist das beste Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte. Wie es sich für einen hellwachen Weltmarktführer gehört.
Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE3
Alfred Wögerbauer, Geschäftsführer der 3Banken Generali KAG, rät Anlegern zu einer ausgewogenen Positionierung ohne Extremmeinungen
„Mehr denn je gilt: Investments in Sachwerte sind angesagt“ Aktienmärkte haben jüngstes Krisengemisch gut weggesteckt. Das spricht für die Bewertungen. Börse Express: Japan-Katastrophe, Umbrüche im Nahen Osten, EU-Pakt hielten zuletzt die Anleger auf Trab und gaben den Takt an den Aktienbörsen vor. Hat sich Ihre Einschätzung von Jahresbeginn geändert bzw. was erwarten Sie auf Sicht der nächsten Monate? Alois Wögerbauer: Viele Einschätzungen haben sich eher verstärkt. Unsere zentrale Sorge bezüglich der Staatsverschuldungen ist grösser geworden. Wie soll Japan auf Sicht die Herausforderungen stemmen? Die Amerikaner drucken weiterhin Geld, haben budgetär kaum etwas gelöst und ich denke nicht, dass hier eine unmittelbare Wende bevorsteht. Die Rohstoffpreislage bleibt angespannt und wird durch die Atomdiskussion eher noch verschärft. Als Fazit all dessen bleibt mehr denn je: Sachwertinvestments sind angesagt. Substanzaktien, Rohstoffe, Gold. Übrigens: Die Aktienmärkte haben das Krisengemisch aus Staatsschulden, Libyen und Japan ausgesprochen gut weggesteckt. Für uns ein Zeichen, dass die Bewertungen solide und keineswegs überteuert sind.
„Auf lange Sicht muss der Problemländer besser werden. Und dies ist ein langer, zäher Weg.“ BE: Wie beurteilen Sie den zuletzt beschlossenen ‚Euro Pakt Plus‘ generell – ein grosser Wurf oder eher Fortsetzung der Politik des Durchwurschtelns? Wögerbauer: Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Andererseits: Es ist immer leicht zu kritisieren – was wären denn die Alternativen? Zwei Dinge werden aber öffentlich zu wenig diskutiert. Schuldenabbau hin oder her – auf lange Sicht muss die Konkurrenzfähigkeit der Problemländer besser werden, und dies wird ein langer zäher Weg. Und zudem: Mehr als die Höhe der Schulden eines Landes ist doch entscheidend, wie hoch der Betrag ist, den man aus den laufenden Einnahmen für den Zinsendienst verwenden muss. Auch hier sind die Zahlen wenig überzeugend. Was allerdings auch untergeht: Alle reden von der Euro-Krise – in meiner Wahrnehmung sind aber emotionslos betrachtet die Zahlen der USA schlechter und damit das Hauptproblem. Ich denke auch nicht, dass wir vor vielen Zinserhöhungen stehen. Es ist ja nicht entscheidend ob der EZB-Zins bei 1,0 oder 1,5 Prozent steht. Fakt ist, dass die kurzen Zinsen wohl noch viele Quartale unter der Inflationsrate liegen werden.
© 3Banken Generali KAG
die Konkurrenzfähigkeit
Die Zinsen am kurzen Ende werden wohl noch viele Quartale unter der Inflationsrate liegen, so Fondsprofi Wögerbauer.
BE: Wie ist die Ergebnissaison aus Ihrer Sicht gelaufen? Wögerbauer: Überwiegend gut. Einzelne Enttäuschungen gibt es immer. Man sollte auch nicht jede Einschätzung am Quartalsgewinn aufhängen. Vor wenigen Wochen wurde Verbund noch abgestraft, weil der Gewinn nicht überzeugt hat; heute sind wieder alle auf Kauf. Insgesamt glaube ich daher, dass die Qualität der Ergebnisse solide war und ist – und in manchen Fällen aber einfach die Erwartungen etwas zu hoch angesetzt waren. BE: Ihre drei Top-Holdings zu Jahresbeginn waren OMV, AT&S und Immofinanz. Sind sie es nach wie vor? Wögerbauer: Ja – alle drei sind noch unter den Top-Holdings. Bei OMV kann man vieles wie Libyen usw. diskutieren. Am Ende des Tages erscheint mir die Aktie aber auf Basis aller wesentlichen Bewertungskennzahlen zu billig. Auch AT&S verdient angesichts des wachsenden Marktes und der guten Positionierung eine höhere Bewertung. Bei Immofinanz wurde zuletzt mit der Refinanzierung der Wandelanleihe ein weiterer Schritt im Restrukturierungsprozess gesetzt. Wir gehen davon aus, dass der NAV von grob fünf Euro werthaltig ist. Wir gehen
auch davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis diese Aktie wieder zum NAV gehandelt wird. 20% Abschläge wären aber wohl genug, wodurch man vier Euro schon als Kursziel definieren kann.
„Viele Marktteilnehmer gehen jetzt von mehreren Zinserhöhungen der EZB aus. Ich wäre mir da aber nicht so sicher.“ BE: Wo liegen Ihre Über- bzw. Untergewichtungen im 3 Banken Österreich-Fonds? Wögerbauer: Neben den oben angeführten glaube ich weiterhin an die Langfristperspektive von Kapsch TrafficCom. Mit austriamicrosystems ist ein weiter Spezialwert hoch gewichtet. Im Vergleich zum Index bin ich untergewichtet in Titeln wie voestalpine und Andritz; tolle Unternehmen aber eben auch fair bewertet. Ähnliches gilt für die Erste Group.
BE: Wie nachhaltig sehen Sie einen anstehenden Wandel in der Energiepolitik und damit auch die jüngsten Kursgewinne der Verbund-Aktie? Wögerbauer: Der Wandel wird kommen. Aber wie so oft unterschätzen die Anleger die Zeitachse. Wir reden von einem Prozess über Jahrzehnte und wenn der Aktienkurs von heute bereits die Gewinne von morgen oder gar übermorgen einpreist, muss man grundsätzlich aufpassen. Daher nicht hinterherlaufen – aber aufgrund der strategisch ausgezeichneten Ausgangslage gehört Verbund klarerweise in jedes Depot.
Preis? Amag ist ein absolut überzeugendes Unternehmen, es ist solide aufgestellt und kam ausgezeichnet durch die Krise. Allerdings kommt die Aktie auch zu Bewertungen etwa auf Marktniveau oder auf Niveau vergleichbarer Unternehmen. Schnäppchen sehen anders aus. Daher solides Investment; auf Zeichnungsgewinne würde ich aber nicht setzen. Isovoltaic ist dagegen eine Wachstumsstory par excellence. Bezüglich Pricing gibt es noch keine klaren Indikationen. Jedenfalls aber eine schöne Bereicherung für den Wiener Kurszettel.
BE: Vor dem Hintergrund steigender Zinsen im Euro-Raum – wie sollte sich der Anleger derzeit positionieren? Wögerbauer: Ausgewogen und keine Extremmeinungen. Bei Anleihen maximal mittlere Laufzeiten, dazu solide Aktien, Rohstoffinvestments und auch Gold. Viele Marktteilnehmer gehen jetzt von mehreren Zinserhöhungen der EZB aus; ich wär mir da nicht so sicher.
BE: Glauben Sie, dass es in Österreich in absehbarer Zeit zu weiteren Privatisierungen kommen wird? Wögerbauer: Es wäre sinnvoll. Ich denke aber nicht, dass unmittelbar politischer Konsens erzielbar ist.
BE: Wie gefallen Ihnen die zuletzt angekündigten Börsegänge in Wien? Wögerbauer: Es ist doch immer die gleiche Entscheidung. Wie ist die Qualität im Vergleich zum
BE: Sehen Sie die zuletzt anspringende M&A-Tätigkeit auch auf den Wiener Markt überschwappen? Wögerbauer: Wenn, dann nur abgeschwächt. M&A hin oder her. Die Firma muss auch technisch übernehmbar sein. Und wenn man sich den Streubesitz anschaut, so wird die Zahl der Übernahmekandidaten rasch klein.
3Banken Generali KAG gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
BE4 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
Allianz Investmentbank-Vorstand Martin Bruckner über seine Vorlieben Dachfonds und Sparpläne – und Investments in Emerging Markets
„So wird aus einem kleinen mit der Zeit ein grosses Vermögen“
„Die Mehrzahl der Kunden kann sich aus zeitlichen Gründen nicht dauernd um ihr Geld kümmern. Dieses Problem lösen wir.“ Börse Express: Zuletzt schwächten sich konjunkturelle Vorlaufindikatoren und Wachstumsraten ab – Grund zur Sorge? Martin Bruckner: Die jetzigen Wachstumsraten sind nicht haltbar. Das ist aber nach dem starken Anstieg ein ganz normaler Effekt. Inflation wird jedoch verstärkt zum Thema. Ich gehe aber nicht von einem massiven Anstieg der Daten aus. Der Zinsanstieg wird daher in einem Ausmass ausfallen, dass man in Renten investiert bleiben kann. BE: Corporates sind bereits gut gelaufen – zu gut? Bruckner: Spreadprodukte sind derzeit interessant, von Unternehmensanleihen bis hin zu High Yields. BE: Warum? Bruckner: Die Qualität von Corporates ist relativ zu Staatsanleihen besser geworden. Die Bilanzen haben sich verbessert, was man von Staaten nicht behaupten kann.
„Emerging Markets sind eine strukturelle Wette, die ich lang fristig eingehen würde.“ BE: Wie ist Ihre Dollar-Meinung? Bruckner: Da haben sich schon viele die Zähne ausgebissen. Wir hedgen in unseren Produkten daher das FX-Risiko zumeist heraus. Das gilt für den Anleihenbereich, die sonst zusätzliche Volatilität wollen die meisten Anleihenkäufer gar nicht haben – denn die Schwankungen können substantiell sein. Bei Aktien lassen wir die FXPosition aber an sich offen. BE: Emerging Markets Bonds sind zuletzt ebenfalls gut gelaufen. Wie sehen Sie die Zukunft? Bruckner: Ich glaube, dass man da in einem Segment tätig ist, wo man langfristig investiert sein sollte: Die Budgetsituation der Staaten ist besser, wie auch die demografische Entwicklung. Und beim Wirtschaftswachstum wurden die westlichen Industriestaaten auch bereits überflügelt. Emerging Markets sollten ein zusätzlicher Ertragsbringer sein. Das ist eine strukturelle Wette, die ich langfristig eingehen würde. BE: Gilt das auch für die Region CEE?
© Allianz Invest
BE: Wie beurteilen Sie den Auslöser der Krise, den US-Immobilienmarkt? Bruckner: Da sind wir vorsichtig, es gibt einen hohen Angebotsdruck. Und der muss erst einmal abgebaut werden.
Martin Bruckner: „Bei Sparplänen ist der Zeitpunkt der ersten Einzahlung nicht relevant. Grössere Beträge würde ich auf drei bis fünf Portionen teilen und laufend investieren.“
Bruckner: Dort gibt es eine strukturelle Nähe zu einem grossen Wirtschaftsraum. Im Gegensatz zu vielen anderen Emerging Markets ist dort politische Unsicherheit auch ein kleineres Thema, die Wachstumsraten sind o.k., das Rechtssystem wird unserem immer ähnlicher – die Region würde ich in einem Portfolio durchaus mitnehmen. BE: Aktie oder Anleihe? Bruckner: Auf lange Sicht hat die Aktie das grössere Potenzial, die relative Bewertung zu Anleihen ist günstig. Es gibt gute Dividendenrenditen, die Bilanzen sind nun grossteils sauber – die Mehrzahl der Unternehmen ging gestärkt aus der Krise heraus und weist fundamentale Bewertungen auf, die nicht überzogen sind. BE: Gilt auch für die Aktie, dass Emerging Markets so etwas wie ein Muss sind? Bruckner: An sich ja. Dort verschwimmen aber die Grenzen zu global ausgerichteten Unternehmen. BE: Einem Anleger raten Sie derzeit zu ... Bruckner: ...unseren Dachfonds, die auch gut gelaufen sind. BE: Warum Ihr Hang zu Dachfonds?
Bruckner: Nehmen Sie ein Auto als Beispiel. Theoretisch wissen wir alle, wie es gebaut wird – wir kaufen es aber trotzdem von der Stange. Wir wollen dem Kunden das tägliche ‚Doing‘ vom Hals schaffen. Und das ist Anlegen: Die Investments gehören beobachtet. Ein breit gestreuter Dachfonds ist wie die Stange – ein fix-fertiges Produkt. Die Mehrzahl der Kunden kann sich einfach aus zeitlichen Gründen nicht dauernd um ihr Geld kümmern. Dieses Problem lösen wir. Weitere Vorteile: Es ist kostengünstig und leicht zu handeln. Kurzum: Dachfonds erfüllen den Bedarf des Kunden in einfacher und effizienter Form.
BE: Würden Sie an sich jetzt einem Anleger raten, einzusteigen, oder noch zu warten? Bruckner: Wir bieten Sparpläne auch bereits zu sehr geringen Beträgen von 35 Euro an. Bei Sparplänen ist der Zeitpunkt der ersten Einzahlung nicht relevant. Grössere Beträge würde ich in drei bis fünf Portionen teilen und laufend über das nächste Jahr investieren – Streuen macht Sinn. Wer alles auf einmal investiert, dem wird erst am Schluss klar, ob er mit dem Zeitpunkt glücklich wurde, oder nicht.
BE: Was halten Sie von den jetzt modernen Absolute ReturnProdukten? Bruckner: Diese Themen haben ihren Platz in der Veranlagung. Aber bei der Argumentation verlegt man sich vor allem auf die Downside, die solche Produkte weniger haben sollen, und sagt nicht, was man an Upside verliert. Im Portfolio haben wir aber viele Protect-Produkte.
zu anderen Staaten ge
BE: Setzen Sie auch ETFs ein? Bruckner: Immer wieder. Vor allem, damit man schnell rein- und rausgehen kann, und um bestimmte Märkte zu spielen.
„Österreich hat relativ sunde Finanzen – die Bonds sind weiter gut.“ BE: Sie sind ein Sparplan-Fan? Bruckner: Absolut, etwa aufgrund des cost-average-Effekts. Der Anleger baut mit einem Sparplan beständig Vermögen auf. So wird aus einem kleinen mit der Zeit ein grosses Vermögen. Irgendwie gehört das zum Thema Mischen und Streuen, wovon ich ein grosser Ver-
fechter bin. Es geht nicht um eine grosse Wette, die aufgeht, oder nicht. Ich möchte lieber immer besser sein und nicht ein Jahr absolut Top und dafür nächstes Jahr zu den Verlierern gehören. BE: Sie erwähnten vorher die Attraktivität von Emerging Markets. Anlegern, die das Thema interessiert, bieten Sie was genau? Bruckner: Für Asien den Oriental Income, der deckt die Region sehr gut ab. BE: Wie stehen Sie zum neuen Modeinvestment ‚grüne Energie‘? Bruckner: Die Allianz ist in Deutschland einer der grössten Windkraftbetreiber, ebenso bei Solar in Italien. Wenn die Dinge richtig gemacht werden, sind sie absolut nutzungswürdig – das sind langfristig sehr interessante Assets. Es gibt aber kaum Wertpapiere, die wirklich marktgängig sind. BE: Sie empfahlen in den vergangenen Jahren immer wieder österreichische Staatsanleihen, was auch aufging. Jetzt auch noch? Bruckner: Österreich ist ein AAASchuldner und hat relativ zu anderen Staaten gesunde Finanzen und ein gutes Wirtschaftswachstum – die Bonds sind weiter gut.
Allianz Invest gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE5
Stefan Sandberger, Vorstand der bankdirekt.at, hat eine Renaissance der Börsespiele eingeleitet: viele edukative Elemente, Preise werden verlost
„Ziel ist es, sowohl die Profis als auch Börseneulinge zu erreichen“ Die Neuinterpretation der Börsespiele und ein Run auf Sparprodukte. In Linz tut sich viel. bankdirekt.at und der Börse Express haben eine schöne gemeinsame Vorgeschichte: In den Jahren 1999 bis 2001 konzipierten bzw. veranstalteten die bankdirekt.at-Mutter RLB OÖ und das Team des heutigen Börse Express das „BörseSpiel“ und den Echtgeld-Wettbewerb „BörseStar“. Die Zahlen dazu: Rund 100.000 Einzelorders beim Spiel, 70 Mio. € (!) Umsatz beim Real-Money-Rennen (es war der erste Echtgeld-Wettbewerb Europas); „BörseSpiel“ und „BörseStar“ waren in ihrer Ära (Stichworte: Millennium, Dotcom) unübertroffen, auch was das Preisgeld betrifft: Eine glatte Schilling-Million für die Siegerin des Jahres 2000. Der Erfolg dieser Aktivitäten beschleunigte letztendlich den Start des Börse Express im Jahr 2002.
„Im wirklichen Geschäft hat die Wertpapier-KESt zu Vorzieheffekten Ende 2010 geführt. Aber auch aktuell schöne Volumina.“ Börse Express: Herr Sandberger, gemeinsam mit dem Wochenmagazin Format suchen Sie aktuell wieder einen ‚Börseprofi 2011‘. Am 8. April, also wenige Tage, nachdem wir mit unserer Geburtstagsnummer erscheinen, stehen die Sieger fest. Hat sich schon ein Favorit herauskristallisiert? Stefan Sandberger: Mit der ‚Börseprofi‘-Reihe, die wir ja heuer zum zweiten Mal veranstalten, wollen wir mehr bieten als nur ein Börsenspiel, bei dem es viel auf das Glück ankommt. Wir sprechen nicht nur Börseprofis an, sondern vor allem auch Börseneulinge oder jene, die sich für Wertpapier-Veranlagungen interessieren. Ihnen wollen wir Know-how bieten, von dem sie profitieren. Das Konzept umfasst dabei mehrere, unterschiedliche und interaktive Elemente. Teilnehmer bekommen Basis- und Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt. In Tests – wir haben sie Bulle und Bär-Tests genannt – kann das Wissen überprüft und können auch Preise gewonnen werden. Ausserdem gab es sechs Experten-Chats, in denen Spezialisten – darunter Börsevorstand Heinrich Schaller – Rede und Antwort standen. Die Regeln des eigentlichen Börsespiels gewährleisten darüber hinaus die Chancengleichheit von Anfängern und Profis. Dies zum Beispiel durch Ausschluss von Hebelprodukten oder die geforderte Drittelung des Kapitals auf die Asset-Klassen Aktien, Fonds & ETFs sowie Zertifikate.
© bankdirekt.at
freuen wir uns über
Stefan Sandberger betreut mit bankdirekt.at aktuell 17.000 Kunden; die Kundenanzahl konnte im Vorjahr um knapp acht Prozent gesteigert werden.
Das hat sich sehr bewährt, denn das Spiel ist spannend, das Rennen noch immer völlig offen. An der Spitze spielt sich ein Kopf-anKopf-Rennen ab und wir sind sehr gespannt, wie sich das in dieser durchaus interessanten Börsenphase entwickeln wird. Der Hauptpreis wird übrigens unter allen Teilnehmern, die aktiv am Spielgeschehen mitmischen, verlost.
„Wir sind mit unserer ‚Börseprofi‘-Reihe sehr zufrieden: Heuer haben wir 6.450 Teilnehmer, die Qualität der Investments ist wirklich gut.“ BE: Und wie sind Sie insgesamt mit den Leistungen der Teilnehmer zufrieden? Sandberger: Wir sind sowohl mit der Zahl der Teilnehmer – aktuell sind es 6.450 – als auch mit den Leistungen sehr zufrieden. Die Qualität der Investments ist gut. BE: Wenn Sie den ‚Börseprofi 2011‘ mit dem ‚Börseprofi‘ aus dem Jahr 2010 vergleichen – welche Trends sehen Sie beim Userverhalten?
Sandberger: Aufgrund der aktuellen Marktentwicklungen – die Unsicherheiten im Hinblick auf die Entwicklungen im arabischen Raum, in Libyen oder die Erdbebenkatastrophe und Atom-Krise in Japan – gibt es natürlich einige gravierende Unterschiede. Viele Teilnehmer haben mit Investments in erneuerbare Energien oder Short-Zertifikaten, also Zertifikate, mit denen man bei fallenden Aktienkursen profitieren kann, punkten können. BE: Und wie sieht es im realen Geschäft aus? Viele Ihrer Kollegen beklagen einen Einbruch des Privatkundengeschäfts bei Aktien aufgrund der Wertpapier-KESt ... Sandberger: Die Wertpapier-KESt hat zu einigen ‚Vorzieh-Effekten‘ geführt. Im November und Dezember gab es höhere Wertpapierumsätze. Aber auch aktuell bewegen wir uns auf gutem Niveau. Für Bewegung haben hier auch die konjunkturelle Entwicklung, aber auch die Entwicklungen in den arabischen Ländern oder in Japan gesorgt. BE: Was unterscheidet Sie von anderen Online-Brokern? Sandberger: Wir legen grossen Wert darauf, unseren Kunden ein umfangreiches Produktangebot zu bieten. Bankgeschäfte rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erledigen zu wollen, muss nicht
den Verzicht auf Betreuung bedeuten. Wir lassen unsere Kunden im Internet nicht alleine. Man kann jederzeit und problemlos mit dem Kundenservice Kontakt aufnehmen. Höchste Sicherheit bei allen Finanztransaktionen gewährleistet das mehrfach ausgezeichnete Electronic Banking (ELBA) aus dem Hause Raiffeisen. Ausserdem ist durch die Zugehörigkeit zum Kundengarantiefonds der Raiff-eisenlandesbank OÖ eine besondere Sicherheit für das Geld unserer Kunden gegeben.
„Unsere Kunden haben Zugang zu Wertpapieren an 65 internationalen Börsen sowie zum außerbörslichen Handel mit den wichtigsten Emittenten.“ BE: Was ist aktuell besonders nachgefragt? Sandberger: Aktuell können wir eine steigende Nachfrage im Sparbereich verzeichnen. Wir bieten attraktive Zinsangebote und darüber
hinaus kostenlose Kontoführung. Auch im Wertpapierbereich offerieren wir immer attraktive Neukundenaktionen. Wir wollen unsere Kunden mit speziell ausgewählten Produkten überzeugen. Die bankdirekt.at bietet ein überaus reichhaltiges Produktangebot. Kunden haben Zugang zu Wertpapieren an 65 internationalen Börsen sowie zum ausserbörslichen Handel mit den wichtigsten Emittenten. Inkludiert sind alle Wertpapierklassen wie Aktien, Anleihen, Optionsscheine und Zertifikate. Auch alle in- und ausländischen Fonds, die in Österreich zugelassen sind, können über die bankdirekt.at gekauft und verkauft werden. Beim Kauf gibt es bis zu 60 Prozent Rabatt auf den herkömmlichen Ausgabeaufschlag. BE: Vielleicht ein paar Facts zum Unternehmen selbst? Wie gross ist bankdirekt.at? Sandberger: Die Kundenzahl konnte im Vorjahr um 1.200 gesteigert werden. Aktuell betreut die bankdirekt.at 17.000 Kunden. BE: Die Stimmen bezüglich einer Überregulierung der Märkte werden lauter. Was sind Ihre aktuellen Wünsche in Richtung Aufsicht und Politik? Sandberger: Klare Spielregeln für alle Teilnehmer des Kapitalmarktes sind wünschenswert. Aber man soll Kunden nicht unter einen Glassturz stellen. Das wäre kontraproduktiv.
bankdirekt.at gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
BE6 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
Bawag PSK Invest-CIO Martin Bohn über die Attraktivität von Emerging Markets- und Unternehmensanleihen
„Die Emerging Markets-Story sehe ich als langfristigen Trend“ „Wir sind ein konservatives Haus mit konservativen Kunden. Das schlägt sich auch in den Produkten nieder.“ Börse Express: Japan sorgt für inflationäre Tendenzen, die EZB läutet die Zinswende ein. Müssen sich Anleiheninvestoren fürchten?
Martin Bohn: „Emerging Markets haben jenen Schwellenwert überschritten, ab dem es auch ohne westliche Hilfe geht – dieser Trend ist unumkehrbar.“
Martin Bohn: Die Märkte haben sich bereits auf Zinserhöhungen von in Summe bis zu einem halben Prozentpunkt eingestellt. Grosse Zinsschritte verträgt Europa nicht, das weiss auch Trichet.
lange Sicht hat sich in Summe gezeigt, dass sich der konservative Ansatz auszahlt. Der Fonds erzielte in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt eine Rendite von rund 7,6 Prozent – das ist nicht schlecht.
BE: Stichwort Euro-Rettungsschirm und die Folgen? Bohn: Je mehr wir in die PIIGSLänder hineinstecken, desto mehr bekommen wir die Transferunion. Aber der Weg geht ohnehin in diese Richtung. Die Folge sind steigende Renditen in den Kernländern der Union.
BE: Der typische Bawag-Kunde gilt als Sparbuchsparer. Welche Fonds würden Sie so jemanden empfehlen? Bohn: Vor allem den Securo Rent. Der darf nur in AA oder besser investieren bzw. in Pfandbriefe. Und er soll kein negatives PerformanceJahr haben. Diesen Fonds würde ich 80 zu 20 mit dem High YieldFonds mischen, als Performancebringer. Es ist klar, dass das kein Sparbuch ist, aber der Anleger ist relativ sicher vor Verlusten, wäre eine risikoarme Beimischung. Der Securo ist etwa auch ein Rückstellungsfonds, ist Pensionskassen-fähig. Wir sind einfach ein konservatives Haus und haben konservative Kunden. Das schlägt sich auch in den Produkten nieder.
BE: Warum das und was wird aus dem aktuell grössten Sorgenkind Portugal? Bohn: Wird in den Schutzschild eintreten müssen. Griechenland, Irland und Portugal werden über den Rettungsfonds entschuldet werden, das führt in den Kernländern zu den steigenden Renditen.
„Einsteigen würde ich in den langen Bereich jetzt nicht.
„Derzeit gewichten
Ich empfehle kürzere
wir im Global High
Laufzeiten, um den
Yield-Bonds-Fonds
Zinssteigerungszyklus
Emerging Markets
abzuwarten.“
BE: Das geht sich dann abzüglich der Inflationsrate aus? Bohn: Langfristig sehe ich die Inflation bei unter 3,0 Prozent. BE: Was heisst all das für den Anleiheninvestor? Bohn: Wer jetzt noch drinnen ist und langfristig anlegt, dem würde ich raten, nicht zu verkaufen, da ein Grossteil der kommenden Zinserhöhungen bereits eingepreist ist. Einsteigen würde ich in den langfristigen Bereich jetzt aber auch nicht. Da würde ich kürzere Laufzeiten mit 1,0 bis 1,5 Jahren empfehlen, um den Zinssteigerungs-Zyklus abzuwarten. In so einem Umfeld sind an sich Aktien anzuraten, und High Yieldsowie Unternehmens-Anleihen im Investment Grade-Bereich. BE: Was spricht für Unternehmensanleihen?
sind einfach bereits sehr stark gelaufen.“
© Bawag PSK
BE: Wie weit geht die Reise? Bohn: Derzeit liegt die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen bei rund 3,3 Prozent. Man hört, dass Versicherer, die langfristige Zahlungsverpflichtungen haben, ab einem Niveau von 4,0 Prozent einsteigen würden.
unter. Diese Anleihen
Bohn: Obwohl Banken bei der Kreditvergabe immer restriktiver werden – Stichwort Basel III –, können sich Unternehmen über Bonds gut refinanzieren. Die gezahlten Risikoaufschläge sind nicht zu hoch, lassen für dem Anleger aber noch Spielraum nach unten. Das Risiko zahlt sich aus, in den Spread zu investieren. BE: Die Ausfallsraten bei Corporates gingen zuletzt zurück. Wie sehen Sie die weitere Entwicklung? Bohn: Sehr gut: Die Wirtschaft hat sich stabilisiert, die Unternehmen haben sich in der Krise gesund gespart. Das mussten sie tun, da ihnen die Umsätze weggebrochen sind. Viele Unternehmen stehen heute gut da. BE: Sie haben einen Globalen High Yield-AnleihenFonds; wie verteilen sich da die Gelder gerade? Bohn: Neutral wäre der Fonds mit 50 Prozent Emerging MarketsSchulden, also High Yield in un-
serer Definition, und 50 Prozent Corporates gewichtet. Derzeit gewichten wir Emerging Markets mit 30 Prozent unter. Diese Anleihen sind einfach bereits sehr stark gelaufen. BE: Wie wird FX-Risiko gehandhabt? Bohn: Der Fonds nimmt kein FXRisiko, investiert nicht in lokale Währungen, höchstens in US-Dollar-Bonds – und die sind dann gegen den Euro abgesichert. BE: Womit man sich aber auch die Chancen einer Währungsaufwertung nimmt … Bohn: Das ist richtig. Wir verwenden den Fonds aber auch als Beimischung in konservativen Portfolios, da passt zusätzliches Risiko nicht. Der Anleger muss Fremdwährungen wie ein Aktienrisiko sehen und damit dann auch umgehen können. Wer vor Aktien scheut, sollte auch FX nicht nehmen. Devisen reagieren oft mit besonders erratischen Bewegungen,
die Märkte sind sehr schwer zu prognostizieren. Daher verwenden wir hausintern auch quantitative Modelle dafür, wir haben mehr eine technische denn fundamentale Meinung zu Währungsentwicklungen. BE: Wie sieht es mit Österreichern im Portfolio aus? Bohn: Wir halten Wienerberger. BE: High Yield-Fonds haben andere Anbieter auch. Womit überzeugen Sie Kunden? Bohn: Mit der Doppelgleisigkeit zwischen High Yields und Corporates, das hat so eigentlich kein anderer Anbieter. Und mit dem konservativen Investmentansatz. BE: Sie betonen immer den konservativen Ansatz. Wirkt sich das nicht negativ auf die Performance aus? Bohn: In steigenden Märkten hinkt der Fonds hinterher, in fallenden Märkten ist er dafür besser. Auf
BE: Die Emerging Markets-Story in den CEE-Staaten ist dem österreichischen Anleger sicher näher als Asien. Wie sehen Sie diese Zone? Bohn: Osteuropa ist interessant. Die Region hat wie die anderen auch unter der Krise gelitten, hat sich aber weniger schnell erholt. Der High Yields-Fonds darf maximal 5 Prozent in lokaler Währung beimischen. Das ist bei uns derzeit vor allem der polnische Zloty, da dort die Konvergenzstory noch besteht, dem Land geht es wirtschaftlich eigentlich recht gut. BE: Sie sagten, die Region litt wie alle anderen unter der Krise. Was, wenn jetzt die westlichen Industriestaaten zu schwächeln beginnen sollten ... Bohn: Die Emerging MarketsStory sehe ich als langfristigen Trend, da kann man sich ruhig trauen, zuzugreifen. Der Trend ist unumkehrbar. Emerging Markets haben jenen Schwellenwert überschritten, ab dem es auch ohne westliche Hilfe geht.
Bawag PSK Invest gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE7
Josef Schuch, Partner bei Deloitte und Professor an der WU Wien, erklärt, wie sich ein kleines Land ein Milliarden-Steueraufkommen sichern kann
„Österreich muss strategische Steuerpolitik betreiben“ Österreich sollte sich ein Beispiel an Holland und Belgien nehmen und für internationale Konzerne attraktiver werden.
BE: Wollen Sie damit sagen, dass das ‚Einspringen‘ der Staaten ein Fehler war? Schuch: Nein, das Gegenteil, es war eine für das gesamte Wirtschaftssystem überlebenswichtige Massnahme. Die EU-Staaten haben damals rasch richtig erkannt, dass die Finanzkrise blitzartig zu einer Realwirtschaftskrise geworden wäre. Denn die Banken haben sich damals nicht nur gegenseitig kein Geld mehr geliehen. Es gab schon erste Ausfälle in der internationalen Handelsfinanzierung. Denn zur Finanzierung von – für die europäische Wirtschaft enorm wichtigen – Ausfuhrgeschäften braucht es nicht nur eine Bank im Verkäuferland, sondern auch eine im Käuferland, welche die Bezahlung der Exportlieferung garantiert. Dieses bis dahin anstandslos funktionierende System der Exportfinanzierung geriet bereits ins Stocken, ein weiteres ‚Zuschauen‘ der Staaten hätte dramatische Auswirkungen auf die Realwirtschaft gehabt, der Funke war schon am Überspringen. BE: Das Ausmass der Massnahmen war gewaltig. Werden wir Steuerzahler daran noch lange zu tragen haben? Schuch: Ja, das Ausmass war gewaltig. Beginnend auf der Liquiditätsseite, wo das Ganze ja seinen Ausgang genommen hat: An einem einzigen Tag hat die EZB damals 900 Milliarden Euro Liquidität in den Markt gepumpt. Das ist fast ein Zehntel der Wirtschaftsleistung der EU eines ganzen Jahres.
entweder mit an sich unsinnigen Strukturen vermieden oder – und das ist die traurige Wahrheit – die meisten grossen Player sind an Österreich überhaupt vorbeigegangen und haben ihre Strukturen bei unseren Peers (Holland, Belgien, Luxemburg und die Schweiz) aufgesetzt. Nun aber wird – als Teil eines rein politischen Deals – über Nacht die Kreditgebühr abgeschafft, ohne dass man ein Konzept hätte, die sich dadurch am internationalen Markt endlich auftuenden Möglichkeiten (die wir die letzten 20 Jahre verschlafen haben) strukturiert zu anzugehen.
© Deloitte
Börse Express: Beim EU-Gipfel Ende März in Brüssel hat Kommissionspräsident Barroso den EURegierungschefs das Thema Steuern auf die Tagesordnung gesetzt. Dem Vernehmen nach war dies erstmals in der Geschichte der EU der Fall. Offenbar ist die Steuerpolitik so wichtig wie noch nie? Josef Schuch: Bei Ausbruch der Finanzkrise hatten die EU-Länder keine andere Wahl, als die akut schlagend werdenden Probleme der Banken abzufangen. Zunächst galt es, sofort Liquidität in den Markt zu bringen. Danach wurde das Bilanzthema offensichtlich. Die EU-Staaten haben mit den notwendig gewordenen Garantien und der teilweisen Übernahme der Institute zwangsweise die Belastungen der Banken zu ihren eigenen gemacht. Anders ausgedrückt: Die Schulden der Banken des privaten Sektors wurden damit zu Schulden der Staaten, also der Steuerpflichtigen. Und womit werden die Staaten diese Belastungen künftig zurückzahlen? Dazu gibt es – wenn man im Gegensatz zu Norwegen nicht auf sprudelnden Öleinnahmen sitzt, die von Norwegen in weiser Voraussicht in künftige Veranlagungserträge gedreht werden – nur zwei Möglichkeiten: Eine einmalige, das ist der Verkauf des letzten Familien-silbers, also Privatisierungen. Und eine dauerhafte, das ist das Einnehmen von Steuern.
Für Josef Schuch sind CDS-Spreads nichts anderes als „Wetten auf die Zukunftstauglichkeit des jeweiligen Steuersystems“.
BE: Zurück zur Bedeutung der Steuern. Brauchen Staaten nicht auch zur Bedienung der Schulden Steuereinnahmen? Schuch: Völlig richtig, der Anteil an Zinszahlungen und Schuldenbedienung an den gesamten Staatsausgaben ist ja so hoch wie noch nie zuvor. Der Grund dafür ist der schon sehr hohe Schuldenstand. Ein guter Teil der Steuereinnahmen geht daher dafür d‘rauf. Dazu kommt, dass auch die Refinanzierung der bestehenden Staatsschulden sehr schnell sehr teuer werden kann. Im Herbst 2009 hat das Österreich in noch nie dagewesener Weise gespürt: Aufgrund des – damals kurzfristig besonders kritisch eingeschätzten hohen Osteueropa-Exposures der österreichischen Grossbanken – sind die Credit Spreads für österreichische Staatsanleihen förmlich explodiert. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Aufgrund des vorhin skizzierten Zusammenhangs sind die CDS-Spreads nichts anderes als Wetten auf die Zukunfts-tauglichkeit des jeweiligen Steuersystems. BE: Auffällig ist, dass die staatseigene chinesische Ratingagentur die Zukunft Europas wesentlich kritischer einschätzt als die etablierten westlichen Ratingagenturen. Müssten bei einem derartigen Auseinanderklaffen von Selbstbild und Fremdbild in Europa nicht Alarmglocken läuten? Schuch: Natürlich, aber wir schmoren so gern im eigenen Saft. Vielleicht ist es noch viel schlimmer als wir glauben, denn es gibt in ökonomischen Prognosen keine Sicherheit. Alle Bewertungseinschätzungen sind von subjektiven Risiko- und Ertragseinschätzungen geprägt. Es sollte uns allerdings zu denken geben, wie schwach China die
europäische Wirtschaftskraft einschätzt. Eine logische Konsequenz daraus ist, dass China bereits begonnen hat, europäische Assets zu kaufen in einem Umfeld von nach wie vor relativ niedrigen AssetPreisen. Europa verkauft sich gerade an China so günstig wie noch nie. Afrika ist ja bereits erledigt, Australien mitten im Laufen, und ein guter Teil der US-Assets gehört bereits über die Stellung Chinas als grösster Finanzierer des US-Staatshaushalts den Chinesen. Nur Brasilien und Russland und Indien wehren sich standhaft.
„Ein kleines EU-Land wie Österreich kann nur an seiner steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, um einigermassen mit dabeizubleiben.“ BE: Kann man sagen, dass die einstigen G7 mit dem Ausverkauf ihrer Assets begonnen haben? Schuch: Ganz genau. Diese Marktbewegungen reflektieren die ökonomische Stärke. Und politische Bedeutung wiederum ist eine Funktion des jeweiligen ökonomischen Muskels. Daher setzen sich die heutigen G7 auch aus ganz anderen Staaten zusammen als noch vor fünf Jahren. BE: Was kann Europa tun, um sich einigermassen fit zu halten?
Schuch: Nachdem die politische Bedeutung der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten Geschichte ist und die EU nur als geschlossene Union aussenpolitische Bedeutung hat, kann ein kleines EU-Land wie Österreich nur an seiner eigenen ökonomischen – und das bedeutet zwangsläufig steuerlichen – Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, um einigermassen mit dabeizubleiben. BE: Was kann die Regierung tun? Schuch: Der effizienteste – und ich fürchte, einzige – Weg ist, ein attraktives Steuersystem zu schaffen, das den österreichischen Unternehmen Spielraum für Wettbewerbsfähigkeit belässt und zugleich für nicht-österreichische Unternehmer attraktiv genug ist, um Österreich als Standort auszuwählen. Denn mit dem Verkauf des Tafelsilbers ist es bald vorbei, die Verwaltungsreform wird nicht angegangen, und unsere bestehende Tax-to-GDP-Ratio (Steuerbelastung, bezogen auf unsere Wirtschaftskraft) ist schon am obersten Ende unserer Peer Group. Daher bleibt nur die Option, uns für internationale Player attraktiv zu positionieren. BE: Ist das nicht einfacher gesagt als getan? Schuch: Nein. Wir müssten doch nur etwas über unseren kleinen Tellerrand blicken und die Möglichkeiten beim Schopf packen, wie es unsere Peer Group auch tut. Lassen Sie mich ein einfaches Beispiel geben: Kürzlich wurde quasi im Vorbeigehen die Kreditgebühr abgeschafft. Diese hat bisher etwa – auf das Gesamtbudget gesehen läppische – 150 Mio. Euro ins Budget gespült. Wer hat das gezahlt? Die vielen kleinen privaten Häuslbauer und kleinen Unternehmer. Alle grossen Player haben sie
BE: Was wäre konkret zu tun? Schuch: Die grossen Cash-Gesellschaften der Multinationals wurden – an Österreich u. a. aus dem oben erwähnten Grund vorbei – in den letzten 20 Jahren in Holland, Belgien, Luxemburg und der Schweiz angesiedelt. Alleine in holländischen Strukturen liegen über 1000 Milliarden Euro an Konzernfinanzierungscash, die entsprechend hohe Zinsen generieren und in Holland wettbewerbsfähig besteuert werden. Holland schafft sich durch diese Positionierung ein Steueraufkommen in Milliardenhöhe. Dabei würde Österreich für viele europäische, allen voran deutsche Konzerne wesentlich mehr Sinn machen, da im Gegensatz zu Holland in Österreich meist auch reale unternehmerische Strukturen vorhanden sind. Mein Appell an die Steuerpolitik ist daher: Erstens die Augen nicht länger vor der Realität des internationalen Wettbewerbs verschliessen, damit machen wir uns letztlich nur an der künftigen Generation schuldig. Als kleine offene Volkswirtschaft sind wir dieser Realität zwangsläufig ausgesetzt. Zweitens eine glaubwürdige Positionierung Österreichs, um wenigstens einen geringen Teil der international erwirtschafteten Steuerbasis nach Österreich zu bringen. Es ist ja absurd, dass österreichische Konzerne manche Funktionen nach Holland oder in andere Länder ausgliedern müssen und ihre Steuern auf diese unternehmerische Funktionen dort zahlen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Ich würde wetten, der Ausfall der bisherigen Kreditvertragsgebühr wäre, wenn wir nur einen Bruchteil der heute in Holland und Co aufgesetzten Konzernfinanzierungsgesellschaften nach Österreich bringen könnten, durch damit geschaffenes Körperschaftsteueraufkommen rasch mehr als überkompensiert. Etliche Multinationals würden sich in Österreich bei einer Gesamtbetrachtung ja auch viel wohler fühlen. Wir müssen nur eine ernstzunehmende Einladung aussprechen. Und dann würde das passieren, was sich ja so viele Politiker wünschen: Die bisher von Häuslbauern und KMU gezahlten Steuern würden – und das noch dazu gern – Multinationals übernehmen.
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Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE9
Thomas Lenzinger will mit Griffner Marktführer im Bereich Zero Energy Buildings werden. Für das Jahr 2013 wird ein Börsegang ins Auge gefasst
„Griffner hat von der Story her das Potenzial zur Volksaktie“
Parallel zum Einfamilienhaus-Hersteller für Anspruchsvolle positioniert man sich im mehrgeschossigen Wohn- und Gewerbebau. bekannt. Zuletzt war auch einiges über grössere Projekte mit Partnern (z.B. conwert) oder Kommunen zu lesen. Was sind aktuell die wichtigsten Projekte im gewerblichen Bereich? Lenzinger: In Kärnten entsteht gerade unser erster geförderter Wohnbau mit 18 Wohnungen, in Wien 19 errichten wir für das ÖSW 12 Wohneinheiten und für Conwert ein Wohnhaus in Wien 14. Kurz vor Abschluss stehen ein Bürogebäude für ein deutsches EVU, eine Dachaufstockung mit 41 Wohnungen in Wien und ein viergeschossiges Wohnhaus.
Börse Express: Herr Lenzinger, dankenwerterweise dürfen wir unser ‚Cafe BE‘-Format (Anm.: http://www.boerse-express.com/ cafebe) in Ihrem neuen Griffner Showroom am Wiener Schottenring 10 stattfinden lassen. Vor ca. einem Monat waren Sie bei einer Börsegang-Runde selbst zu Gast und sprachen von einem möglichen IPO 2013 an der Wiener Börse. Warum sagen Sie das schon zwei Jahre vorher? Thomas Lenzinger: Ich führe das Unternehmen seit Anfang 2008 als CEO selbst und habe damals mit der Repositionierung von Griffner begonnen – weg von einem Fertigteilhausproduzenten hin zu einem Markenhersteller im Bereich Green Buildings, der nicht nur Einfamilienhäuser errichtet, sondern auch die hohen Wachstumschancen im mehrgeschossigen Wohn- und Gewerbebau realisieren möchte. Nach dem rezessionsbedingten Rückschlag im Jahr 2009 haben wir uns bereits 2010 überproportional gut entwickelt und die Betriebsleistung um über 30% gesteigert. Wir sehen auch für die Folgejahre ähnliche Wachstumsraten, unsere Strategie beginnt sowohl im Home
BE: Und wie sieht es mit der regionalen Geschäftsverteilung aus? Lenzinger: Derzeit haben wir eine Exportquote von knapp 50%. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Deutschland und Italien, in weiteren – insbesondere westeuropäischen – Ländern wie z. B. in England und in Frankreich wollen wir in den nächsten Jahren verstärkt Fuss fassen. Das sind unsere Emerging Markets, dorthin wollen wir im Zuge der sich abzeichnenden Ökologisierung des Bauens
„Frankreich und
wollen wir ein Private
England sind unsere
Placement abschlies-
Emerging Markets;
sen. Das öffentliche
dorthin wollen wir
Angebot zur Aktien-
das österreichische
zeichnung soll im Jahr
Know-how im Holzbau
2013 stattfinden.“
© Helge Bauer
„Bis Sommer 2011
exportieren.“ Thomas Lenzinger sagt von sich selbst, dass er unter Druck am besten funktioniert. Gelernt hat er u.a. bei Josef Taus.
als auch im Commercial Bereich zu greifen. Die frühe Ankündigung unseres geplanten IPOs liegt einfach daran, dass ich gewohnt bin, mir strategische Ziele zu setzen und diese auch zu kommunizieren. Ich funktioniere immer dann am besten, wenn ich unter Druck stehe, ich setze mich mit der Ankündigung ganz bewusst selbst unter Druck und möchte auch unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter frühzeitig in die Vorbereitungsarbeiten einbeziehen. BE: Viele Unternehmen richten sich schon im Vorfeld eines Listings an Investoren. Ist bei Griffner die Platzierung eines Corporate Bonds oder vielleicht sogar ein Private Placement denkbar? Lenzinger: Ja, in der Tat haben wir bereits mit den Vorbereitungen für ein Private Placement begonnen, das wir bis zum Sommer abschliessen wollen. Wir werden in den nächsten Wochen beginnen, ausgewählte potenzielle Investoren anzusprechen. An ein öffentliches Angebot und eine breite Streuung ist dabei jedoch noch nicht gedacht, das kommt erst mit dem IPO 2013.
BE: Wären Sie heute schon gelistet: Wie würden Sie Ihre Investmentstory kompakt zusammenfassen? Lenzinger: Im Unterschied zur traditionellen Bauwirtschaft entstehen unsere Produkte in Form einer industriellen Vorfertigung mit modernsten Produktionsmethoden, auf der Baustelle wird nur noch assembliert; und zwar ausschliesslich von hochqualifizierten eigenen Mitarbeitern. Dadurch sind wir einerseits in der Lage, die zwei grossen Problembereiche am Bau, nämlich Baukosten- und Bauzeitenüberschreitungen, auszuschliessen, andererseits erreichen wir auch einen höheren Qualitätsstandard und eine höhere Detailgenauigkeit. Das zunehmende öffentliche Bewusstsein für energieeffizientes Bauen und sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen, wie z.B. die neue EU-Gebäuderichtlinie, die Erdbebenverordnung oder die Novellierungen von Bauordnungen und Wohnbauförderungen, sind wichtige Grundlagen für unser weiteres unternehmerisches Wachstum im In- und Ausland. Die Reduktion des Heizwärmebedarfs, der möglichst hohe Einsatz alternativer Energie-
träger sowie die Verwendung ökologischer Bau- und Dämmstoffe sind die zentralen Bestandteile der gesetzlichen Neuerungen für das ‚Bauen der Zukunft‘, Griffner ist dabei klarer Vorreiter. BE: Planen Sie dann via Börse eine Transaktion mit Kapitalerhöhung? Werden Sie sich eher an Private oder Instiutionelle richten?? Lenzinger: Das IPO wird mit Sicherheit in Form einer Kapitalerhöhung kommen. Natürlich werden wir dann auch mit Institutionellen sprechen, wir sind aber primär an einer breiten Streuung interessiert. Griffner eignet sich meines Erachtens aufgrund der Bekanntheit der Marke, wegen dem zunehmenden Interesse der Bevölkerung für Wohngesundheit und wegen unserer Story ideal für eine ‚Volksaktie‘. BE: Sie sind der BE-Community auch als Risikokapitalgeber bekannt, haben viele Unternehmen begleitet. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich für Griffner als ‚Heimat‘ entschieden haben? Lenzinger: Ich habe mich 1993 mit Go Equity selbstständig gemacht
und dabei Josef Taus kennengelernt; er hat zu mir gesagt: ‚Junger Mann, schreiben sie mir einen 10Jahres-Plan‘. In dieses Papier habe ich damals geschrieben, dass ich drei Jahre Corporate Finance Beratung machen werde, danach gründe ich als erster Bankunabhängiger einen Private Equity Fonds und nach ca. 10 Jahren kaufe ich mir meine eigene mittelständische Firma. Genau so ist es gekommen, auch wenn ich Griffner schlussendlich erst 2005 gekauft habe. Allerdings habe ich mich schon mit meinem APEF Fonds 1999 an GriffnerHaus beteiligt und bin dann bis zu meiner Übersiedlung in den Vorstand zunächst mehrere Jahre im Aufsichtsrat gesessen. Als ich das erste Mal nach Griffen in die Fabrik gekommen bin und den wunderbaren Holzgeruch wahrgenommen habe, hat mich das an meine Kindheit im familieneigenen Tischlereibetrieb erinnert. Ich denke, damals ist unbewusst in mir die Entscheidung gefallen, dass Griffner meine berufliche Heimat werden wird. BE: Griffner ist als Produzent hochwertiger Einfamilienhäuser
Österreichisches Holzbau-Knowhow exportieren. BE: In Kürze beginnen die Zehnjahres-Feierlichkeiten des MuseumsQuartiers. Griffner wird ja recht kreativ präsent sein ... Lenzinger: Ja, das stimmt, wir haben mit dem MQ eine Kooperation geschlossen und errichten gerade mit dem ‚FlederHaus‘ vor dem MQ ein viergeschossiges offenes Objekt. Das FlederHaus mahnt im Jahr des Waldes Nachhaltigkeit ein und ist als Demonstration von HolzbauKunst gedacht. Während der Ausstellungszeit bis Oktober werden wir dort einige Veranstaltungen machen, danach ist an eine öffentliche Versteigerung in Verbindung mit einer wohltätigen Spende gedacht. BE: In zwei Jahren könnte das IPO erfolgen – und was ist Ihre Vision für ‚Griffner 2020‘? Lenzinger: 2020 ist Griffner europäischer Marktführer im Bereich Zero Energy Buildings und leistet somit einen wichtigen Beitrag für die Reduktion des CO2-Verbrauchs und den Erhalt unserer Umwelt.
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BE10 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
Der Holländer Roel Huisman ist seit 1. November 2010 CEO/General Manager der ING-DiBa Direktbank Austria
„In Österreich ist die halbe Million Kunden schon in Reichweite“ ING-DiBa Austria: Direkt-Sparen, Direkt-Kredite, Direkt-Fonds und eine Weiterempfehlungsrate von 80 Prozent. Börse Express: Herr Huisman, Sie sind nun ein knappes halbes Jahr in Wien. Wie geht es Ihnen in der neuen Umgebung? Roel Huisman: Ich fühle mich hier wirklich wohl, sowohl die Stadt Wien als auch das tolle Team, mit dem ich täglich arbeite, machen es mir leicht, mich hier richtig einzuleben. Ende Dezember ist auch meine ganze Familie hergezogen, meine Frau und unsere drei Kinder, und auch sie sind ganz begeistert. Ich finde es immer schön, neue Dinge zu entdecken, und Österreich bietet uns, obwohl ja auch EU ist und nicht so weit weg von Holland entfernt, echt viel Neues.
„Aufgrund unserer schlanken Aufstellung und guten Konditionen sind Fonds für unsere Kunden noch immer attraktiv. Trotz der
BE: Als Chef der ING-DiBa Direktbank Austria betreuen Sie 440.000 Kunden, ‚Kundenorientierung und -zufriedenheit‘ stehen an oberster Stelle, sagen Sie. Wie macht man das mit etwas mehr als 100 Mitarbeitern bei 440.000 Kunden effizient? Huisman: Ein erfolgreiches Direktbanking-Konzept dreht sich praktisch nur um Kundenorientierung, das ist sogar die Basis für unser Modell und unsere Philosophie. Einfache Produkte, transparente und verständliche Kommunikation, 7x24 Stunden Erreichbarkeit und Verfügbarkeit und nachhaltig attraktive Konditionen. Das bedeutet für uns Kundenorientierung; und nicht hunderte von Filialen und Berater zu haben. Wir wollen, dass unsere Produkte selbsterklärend sind, sodass Kunden einfach und schnell ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Man kann es mit technischen Produkten vergleichen, wie z.B. mit einem DVD-Player, den man sofort bedienen kann, ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben, weil die Bedienung selbsterklärend ist. Auch bei uns bekommt der Kunde immer, was er sieht. Wir haben z.B. als erste Bank unsere Beipackzettel eingeführt und unsere AGBs leicht verständlich gemacht. In diesem Stil wird es weitergehen. BE: 2010 war für die Bank ein sehr erfolgreiches Jahr, das Bestandsvolumen der Kundeneinlagen ist um mehr als 20 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro gestiegen. Das 1. Quartal 2011 ist vorbei. Hat sich der Aufwärtstrend fortgesetzt? Huisman: Das Jahr hat bereits
© ING-DiBa
Wertpapier-KESt.“
Roel Huisman: „Die Ing-DiBa Austria bietet für jeden Österreicher ein attraktives Gesamtpaket.“
sehr gut begonnen. Wir gehen davon aus, dass wir auch im Jahr 2011 einen großen Schritt vorwärts kommen. Genaue Zahlen kann ich im Moment nicht kommunizieren, aber ich kann sagen, dass die halbe Milion Kunden schon in Reichweite ist. Wachstumstreiber wird das Direkt-Sparen bleiben. Aber auch der Direkt-Kredit wird immer beliebter. Derzeit führen wir wie-
„Kundenorientierung heisst für uns: einfache Produkte, transparente Kommunikation, 7x24Stunden Erreichbarkeit und nachhaltig attraktive Konditionen.“ der das Arbeiterkammer-Ranking beim Kredit an. Mit 5,5% Effektiv beim Direkt-Kredit und 5,0% Effektiv beim Direktaktionskredit haben wir ein attraktives und faires Angebot geschaffen. Mit unserem neuen Autokredit erweitern wir unser Produktportfolio und bieten mit 4,8% effektiv eines der besten Angebote am Markt. Ich hoffe, dass viele Kunden die Vorteile unseres breiten Spektrums entdecken wer-
den; man kann sich hier echt viel Geld sparen. BE: Vor Ihrem Wechsel nach Österreich waren Sie in Holland für das ‚Produktmanagement Zahlungsverkehr‘ tätig. Was könnte da an Produkten noch alles nach Österreich kommen? Huisman: Unser Fokus auf das Kerngeschäft Sparen hat sich bisher sehr erfolgreich bewiesen. Eine aktuelle Direktbanken-Potenzialstudie der Universität Innsbruck zeigt, dass das Direktbanking auch in den kommenden Jahren große Wachstumschancen hat und immer mehr Österreicher die moderne Art des Bankings attraktiv finden. Um konkrete Zahlen zu nennen: Die Universität rechnet mit mehr als 2 Millionen Neukunden, die langfristig das Direktbanking für sich entdecken werden, mittelfristig über 500.000 Neukunden. Wir werden das Schritt für Schritt angehen und erarbeiten – und ganz klar unserer Philosophie treu bleiben, nachhaltig attraktive und transparente Produkte zu bieten. Und das spricht sich herum – unsere derzeitige Weiterempfehlungsrate liegt bei über 80%. BE: Zu den Fonds: Allerorts wird die neue Wertpapier-KESt beklagt. Wie erleben Sie das aktuelle Umfeld? Von 2009 auf 2010 konnten Sie das Fonds-Volumen ja immerhin verdoppeln ...? Huisman: Wir als Direktbank haben hier einen klaren Vorteil ge-
genüber anderen Banken. Durch unsere schlanke Aufstellung – keine teuren Filialen, etc. – können wir unseren Kunden sehr gute Konditionen anbieKombination mit den neuen KESt für unsere Kunden attraktiv. Stichworte: 50% Rabatt auf alle Ausgabeaufschläge, Depotführung kostenlos, hochverzinstes Verrechnungskonto kostenlos, geringes Minimum-Invest von 1.000 Euro für Einmalerläge, Fonds-Ansparpläne schon ab 30 Euro pro Monat. Meiner Meinung nach können Fonds immer noch als eine effektive Methode, zusätzlich zu sparen, angesehen werden.
„In Österreich sind die Bankkunden weniger mobil als in meinem Heimatland Holland. Das wird sich ändern. Wir als Direktbank werden profitieren.“ BE: Sie selbst sind seit mehr als 10 Jahren für das Unternehmen tätig. Das gilt auch für Ihre neue Marketingleiterin für Österreich, Waltraud Niemann. Was ist von der ING-DiBa Austria in Marke-
ting-Hinsicht in den kommenden Monaten zu erwarten? Huisman: Frau Niemann ist eine erfahrene Marketingfrau und wir sind sehr froh, dass Sie zu uns zur ING-DiBa Austria gekommen ist. Ich kann natürlich keine Geheimnisse verraten, aber es wird nicht langweilig. Wir werden noch stärker auf unser Gesamtportfolio hinweisen: mit dem Direkt-Sparen, dem Direkt-Kredit, dem DirektFestgeld und den Direkt-Fonds bieten wir ein attraktives, sinnvolles und einfaches Gesamtpaket für jeden Österreicher und jedes Geldbörsel. Wir wollen nicht nur Neukunden werben, sondern auch noch mehr für unsere Bestandskunden tun. Unsere Kunden sind zufrieden mit uns, und das soll so bleiben. Das erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Einsatz. BE: Abschliessend: Sie haben die Banking-Wünsche der Österreicher nun schon gut kennengelernt. Wo sehen Sie die grossen Unterschiede zu Holländern? Huisman: Grundsätzlich sind die Wünsche nicht so unterschiedlich. Ausnahme: Die Mobilität der Bankkunden. Wenn man das positiv ausdrückt, so sind die Österreichschen Kunden loyaler. Wenn ich das ein bisschen kritischer beschreibe, würde ich sagen, dass der Österreichische Kunde sich mehr gefallen lässt, bzw. Konditionen nicht so aktiv vergleicht. Das wird sich ändern und wir als Direktbank werden weiter wachsen.
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Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE11
Inteco-Chef Harald Holzgruber über die global führende Position (s)eines Brucker Unternehmens, über Innovationsgeist und starke Mitarbeiter
„Wir setzen neue Maßstäbe in der Sondermetallurgie – weltweit“ Inteco-Produktpalette: von Projektmanagement und Consulting über Umschmelzverfahren bis zum Stahlwerksanlagenbau. PAUL CHRISTIAN JEZEK
Inteco special melting technologies wurde 1973 von den beiden ehemaligen Böhler-Mitarbeitern Dr. Wolfgang Holzgruber und DI Ludwig Schwarz in Bruck an der Mur gegründet. Über die aktuellen Pläne des Weltmarktführers der Sondermetallurgie und Qualitätsführers in der Sekundärmetallurgie sprachen wir mit dem Sohn des Firmengründers und jetzigen CEO Dr. Harald Holzgruber. Börse Express: Inteco konnte schon deutlich mehr Geburtstage feiern als der Börse Express heute mit dem neunten ... Wie verlief das Start-up des Unternehmens? Hätte man 1973 an solche Erfolge für Inteco gedacht? Ist die 38jäh-
„Wir offerieren kundenspezifische Lösungen für Gesamtanlagen oder Einzelkomponenten zur Erzeugung Stähle und Metalle.“
© Inteco
qualitativ hochwertiger 38 Jahre nach der Gründung beschäftigt Inteco unter der Leitung von Harald Holzgruber (oben) ein junges, dynamisches Team von rund 150 Mitarbeitern.
rige Geschichte des Unternehmens zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen? Harald Holzgruber: Nachdem die Firma von meinem Vater gegründet wurde, kann ich darüber nur spekulieren, aber ich meine nicht, dass er 1973 auch nur annähernd mit dieser rasanten Entwicklung gedacht hat. Ich selbst habe 2005 noch für 2010 ein Umsatzziel von 20 Millionen Euro ausgegeben, mit tatsächlich mehr als 60 Mio. haben wir dieses deutlich überschritten. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig und reichen von motivierten Mitarbeitern, richtigen langfristen Entscheidungen, einer günstigen Marktentwicklung bis hin zu etwas Glück und zeigen, dass sich in unserer Branche langfristiges Arbeiten über viele Jahre erst nach einer gewissen Zeit bezahlt macht – dann aber nachhaltig. BE: Was waren Ihre wichtigsten Entscheidungen? Was hätten Sie eventuell anders gemacht? Holzgruber: Mein Vater, der Inteco gegründet hat, hat sie bis 1998 als Geschäftsführer geführt – und seitdem ich. Meine wichtigste Entscheidung war sicher der Ausbau des Bürogebäudes am Hauptsitz Bruck/Mur mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 4,5 Millionen Euro sowie die Gründung der Tochterfirma bzw. Verkaufsniederlassung in China. Es gibt sicher die eine oder andere Einzelentscheidung, die ich nachträglich betrachtet anders treffen hätte sollen, aber im grossen und ganzen glaube ich, dass die mei-
sten Entscheidungen die richtigen waren und ich vermutlich in der jeweiligen Situation ähnlich handeln würde. BE: Inteco ist extrem exportorientiert und insofern volkswirtschaftlich ‚musterhaft‘, als Sie Ihre Kunden in immer weiter entfernteren Regionen bzw. Ländern gewinnen konnten. Wie wird man zum Weltmarktführer?
„Da ich 2005 nicht einmal die Chancen für 2010 erkennen konnte, ist es vermutlich vermessen, die Chancen für die nächsten 38 Jahre abzuschätzen.“ Holzgruber: Unser globaler Nischenmarkt hat uns dazu gezwungen, da der Markt für unsere Spezialanlagen in Österreich bzw. auch in Europa zu klein ist. Es ist vermutlich so, dass wenn man z. B. in Österreich oder auch Europa schon einen sehr grossen Markt bedienen kann, man sich vermutlich davor scheut, noch weiter entfernte Märkte zu bedienen. Es wäre vermessen zu behaupten, dass wir
vor 35 Jahren die Strategie hatten, Weltmarktführer zu werden, das ist etwas, was man kaum planen oder steuern kann. Was wir allerdings immer angestrebt haben, war eine Qualitäts- und Produktführerschaft in allen Aktivitäten und bei unseren Kunden und wenn Sie das lange genug und konsequent tun und gleichzeitig auf vielen Märkten, kann sich daraus (über viele Jahre) eine Weltmarktführerschaft entwickeln. BE: Wo sehen Sie die Chancen für Inteco für die nächsten 38 Jahre (und darüber hinaus)? Holzgruber: Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Entwicklung der letzten fünf Jahre eine sehr solide Ausgangsbasis gelegt haben und im Markt ‚metallurgischer Anlagenbau‘ grosse Chancen haben, uns weiterhin progressiv zu entwicklen, auch wenn die Konkurrenzsituation u. a. aus dem Fernen Osten sicherlich zunehmen wird. Es ist nicht auszuschliessen, dass wir auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren den Umsatz wieder verfünffachen können, insbesondere deswegen, da wir erst in den letzten Jahren mit eigenen Verkaufsbüros in China, Indien, Schweden und in den GUS Staaten begonnen haben, die Märkte intensiv zu bearbeiten. Weitere Zweigniederlassungen sind vor allem noch in Brasilien geplant. BE: Welche technologischen Neuerungen sind zu erwarten bzw. werden demnächst auf den
Markt kommen? Holzgruber: Seit einiger Zeit sind die Augen der Umschmelzwelt auf Inteco gerichtet. Grund dafür sind mehrere Inteco-Projekte, die den Bau der weltweit grössten ESU-Anlagen (Elektroschlacke Umschmelz Anlagen) beinhalten. Bei der Verwirklichung dieser Vorhaben war in den letzten beiden Jahren viel Innovationsgeist gefragt, waren doch Dimensionen im Spiel, die alle
„Für das Dienstleistungsunternehmen ohne Produktion, Inteco special melting technologies, sind die Mitarbeiter das wichtigste Asset.“ bisher dagewesenen um das Vielfache übertrafen. Heute sind wir stolz, dass für eine dieser Anlagen bereits das Abnahmeprotokoll unterzeichnet wurde und die produzierten Edelstahlblöcke (145 t und 1900 mm Durchmesser), die u. a. für den Energiemaschinenbau sowie als Bestandteile für Flugzeugturbinen weiterverarbeitet werden, sämtliche Qualitätstests bestehen. Auch bei der Inbetriebnahme der
weiteren grossen Anlagen verläuft alles nach Plan und auch hier wurden die ersten Blöcke bereits geschmolzen. BE: Welche Märkte sind noch unerschlossen bzw. wo würden Sie gerne Fuss fassen? Holzgruber: Seit Anfang des Jahres werden die GUS-Staaten intensiv bearbeitet und hier besteht sicherlich noch erhebliches Potenzial. Mitte 2009 konnte ein erster Auftrag für einen japanischen Kunden verbucht werden und damit wurde die Tür auch für diesen anspruchsvollen Markt geöffnet. BE: Inteco befasst sich auch stark mit Aus- und Weiterbildung. Können Sie uns abschliessend darüber mehr berichten? Holzgruber: Individuelle Stärken von Mitarbeitern zu fördern und auf effiziente Weise einzusetzen, hat für uns höchste Priorität. Noch früher setzt unser Projekt ‚Tech Runs‘ an: Mit vier weiteren steirischen High-Tech-Unternehmen lernen wir potenzielle zukünftige Mitarbeiter schon kurz vor Abschluss der HTL-Matura kennen und bringen ihnen unser Unternehmen als Partnerfirma näher – z.B. gestalten Inteco-Mitarbeiter dabei Schulstunden. Und wie der Name ‚Tech Runs‘ schon sagt, gibt es auch eine sportliche Komponente: Die Schüler der Inteco Partnerklasse treten bei einem Businesslauf in Graz gegen andere HTL Klassen an und können tolle Preise gewinnen.
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BE12 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
Intercell-CFO Reinhard Kandera über die Zusammenarbeit mit Novartis und das Potenzial einer Impfung gegen Krankenhauskeime
„Strategisch haben wir nun eine grössere Flexibilität“
Die Konkurrenz schläft nicht, ist bei der Entwicklung aktueller Intercell-Lead-Produkte aber deutlich im Hintertreffen. Börse Express: Intercell hat in der Vorwoche eine Vereinbarung mit Novartis zur Weiterentwicklung des Impfstoffkandidaten gegen Pseudomonas aeruginosa bekanntgegeben. Sie teilen sich die Kosten für eine bestätigende Wirksamkeitsstudie. Wie sehen die weiteren Schritte und der Zeitplan bis zur möglichen Zulassung aus? Reinhard Kandera: Diese Studie, die etwa 800 künstlich beatmete Intensivpatienten umfassen wird, ist auf die Zulassung des Impfstoffs ausgerichtet und wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2012 starten. Die Studie wird von Intercell durchgeführt, wobei Novartis die Hälfte der Kosten tragen wird. Mit ersten Ergebnissen ist 2013 zu rechnen, mit dem finalen Ergebnis 2014 und mit einem Zulassungsantrag, so die Daten dies unterstützen, im Zeitraum 2014/15.
Reinhard Kandera ist zuversichtlich, mit fortschreitenden Entwicklungen und Erfolgen das Vertrauen der Investoren wieder zurückgewinnen zu können.
Kandera: Wenn langfristig weniger Menschen nach Asien reisen, könnte das eventuell leichte Auswirkungen auf die Nachfrage für den Impfstoff haben. Aber bei anderen Katastrophen, etwa nach dem Tsunami 2004 oder früheren Überschwemmungen, war genau das Gegenteil der Fall. Hilfskräfte, die im Zusammenhang mit Aufräumarbeiten und Wiederaufbau vor Ort sind, haben üblicherweise eine sehr gute medizinische Betreuung. So hat etwa das US-amerikanische Center of Disease Control vor kurzem einen Gesundheitsleitfaden für Hilfskräfte, die nach Japan reisen, herausgegeben. Darin wird die Impfung gegen Japanische Enzephalitis empfohlen. Die weitere Entwicklung in Japan ist für uns derzeit noch nicht abschätzbar, daher gehen wir davon aus, dass sich die Upsides und die Downsides die Waage halten.
„Ein Tag in der Intensivstation kostet bis zu 3.000 Euro. Ein Impfstoff, der die Überlebenschance signifikant
„Aus kommerzieller
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Sicht liegen wir mit
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mehr kosten.“ © Intercell
jekten weit vor der
BE: Die Entscheidung von Novartis zur Ausübung der Optionsrechte sowie das Wahlrecht von Intercell zwischen einer Gewinnbeteiligung oder Meilenstein- bzw. Lizenzzahlungen wurde damit nach hinten geschoben? Kandera: Die vertraglichen Vereinbarung wurden so geändert, dass wir strategisch eine grössere Flexibilität haben, und wir sind sehr glücklich, dass es so gekommen ist. Was die nächsten Entwicklungsschritte gemeinsam mit Novartis betrifft, bedeutet das aber keinerlei Verschiebung oder Verzögerung. Wenn die Daten gut ausfallen, werden wir alles versuchen, um das Co-Development durchziehen zu können. BE: Intercell setzt mit mehreren Impfstoffkandidaten auf den Markt für die Vorbeugung von Krankenhausinfektionen. Wie gross ist das Potenzial generell? Kandera: Der Bedarf ist enorm. Nur ein Beispiel: Allein in Europa und den USA sorgen die Auswirkungen dieser Infektionen jährlich für 20 Milliarden Dollar an zusätzlichen Kosten. Aber natürlich muss man sich jeden einzelnen Impfstoff und jede Indikation gesondert ansehen. Im Fall von Pseudomonas aeruginosa – das Bakterium ist die Hauptursache für durch künstliche Beatmung hervorgerufene Lungenentzündung – sehen wir ein
Konkurrenz.“ Marktpotenzial von etwa 1 Milliarde Euro. Die bereits durchgeführte Phase II-Studie hat gezeigt, dass bei Patienten, denen der Impfstoff verabreicht worden ist, die Sterblichkeitsrate um den Faktor 2 reduziert werden konnte. Bestätigt die geplante Zulassungsstudie diese Daten, ist eine hohe Marktdurchdringung zu erwarten. In den entwickelten Ländern werden jedes Jahr in etwa 700.000 Menschen auf Intensivstationen künstlich beatmet. Ein Tag in der Intensivstation kostet bis zu 3.000 Euro. Das heisst, der Preis für einen Impfstoff, der die Überlebenschancen signifikant erhöht, könnte durchaus bei 1.000 Euro oder mehr veranschlagt werden. Wenn der Impfstoff in dieser Patientengruppe erfolgreich ist, ist in der Folge eine Anwendung des Pseudomonas-Impfstoffes auch für andere Patientengruppen denkbar. BE: Derart hohe Margen bei Wirkstoffen gegen hospitale Infektionen locken ja wahrscheinlich auch andere Impfstoff-Entwickler an. Wie sieht es mit potenzieller Konkurrenz aus? Kandera: Wir sind natürlich im Bereich hospitaler Infektionen nicht die einzigen, die forschen und entwickeln. Aus kommerzieller Sicht liegen wir mit unseren LeadProjekten, den Impfstoffen gegen Staphylokokkus aureus und Pseu-
domonas, aber weit vor der Konkurrenz. Mittlerweile hat fast jeder Impfstoffhersteller ein Staph aureus Programm laufen. Unser Impfstoffkandidat, den wir gemeinsam mit Merck entwickeln, befindet sich allerdings bereits in einer Phase II/III-Studie, erste aussagekräftige Interimsanalysen erwarten wir für das erste Halbjahr 2011. Unser nächster Konkurrent ist gerade erst mit Phase I gestartet. BE: Für den Impfstoffkandidaten für S.aureus erwarten Sie noch im ersten Halbjahr 2011 wichtige Interimsanalysen. Wie sehen da die möglichen Szenarien aus bzw. wann könnte das Produkt auf dem Markt sein? Kandera: Es gibt generell drei mögliche Entwicklungen: Eine Möglichkeit wäre, dass die Studie eine Wirksamkeit des Impfstoffs bestätigt und dann in der Phase III noch weiter läuft, um die für die Zulassung notwendige statistische Aussagekraft herzustellen. Das wäre ein grosser Erfolg, da der Impfstoff damit bereits hohe Chancen auf ein positives Ergebnis zur Zulassung hat. Im Optimalfall sind die Daten der nächsten Analyse so gut, dass sie bereits alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, die Studie abgebrochen werden kann und es gleich Richtung Zulassungsverfahren geht. Im dritten möglichen Fall
werden die Endpunkte der Studie nicht bestätigt, und es geht zurück an den Start. BE: Mit dem Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis (Ixiaro/Jespect) hat Intercell bereits ein Produkt auf dem Markt. Der Start verlief eher schleppend, sind Sie nun mit der Entwicklung zufrieden? Kandera: Im Vorjahr waren wir mit den Wachstumsraten sehr zufrieden. 60 bis 70 Prozent sind für ein Produkt in der Launch-Phase sehr gut. Und wir wollen 2011 zumindest das gleiche Wachstum erreichen. Mit dem Anfangsniveau, bei dem wir gestartet sind, waren wir nicht zufrieden. Der Markt für Japanische Enzephalitis war durch den alten, mit zahlreichen Nebenwirkungen behafteten Impfstoff so nicht mehr vorhanden und musste erst wieder aufgebaut werden. Wir mussten daher auf einem niedrigeren Niveau starten und wieder Aufmerksamkeit für das Thema schaffen. Wenn sich die Wachstumsrate jedoch so weiter entwickelt, sind wir überzeugt, dass wir das angekündigte Marktpotenzial erreichen. BE: Japan-Katastrophen, Überschwemmung in Thailand – inwiefern kann dies Auswirkungen auf die Reisetätigkeit und damit auf die Nachfrage nach Ixiaro haben?
BE: Intercell hat vor Kurzem eine Wandelanleihe über 33 Mio. Euro begeben. Wie lange ist das Unternehmen jetzt ausfinanziert? Kandera: Hier muss man mehrere Komponenten im Auge behalten. Zum einen erwarten wir in den nächsten Jahren aus unserem JEImpfstoff einen positiven Cashflow, zum anderen investieren wir in die Programme unserer Forschungspipeline. Wir haben nach dem Abbruch des Impfstoffpflasters gegen Reisedurchfall unsere Ausgaben deutlich reduziert und die finanzielle Position weiter gestärkt. Aber bei erfolgreichen Studienergebnissen werden wir natürlich auch wieder mehr investieren und deshalb ist unser langfristiger Finanzierungsbedarf nicht genau abschätzbar. BE: Wie ist derzeit generell die Stimmung unter den Investoren? Kandera: Die Situation hat sich nach der Enttäuschung rund um das Impfstoffpflaster gegen Reisedurchfall wieder beruhigt. Natürlich hängt die weitere Stimmung von den kommenden Studienergebnissen ab. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit den fortschreitenden Entwicklungen und Erfolgen das Vertrauen der Anleger wieder zurückgewinnen.
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BE14 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
ZFA-Vorstandsvorsitzende und RCB-Zertifikate-Chefin Heike Arbter spricht über die im Oktober gültig werdende Vermögenszuwachssteuer
„Ab Oktober ist nur noch der Anschaffungspreis relevant“
Für Zertifikate-Anleger ändert sich mit der Vermögenszuwachssteuer nicht sehr viel, eine Benachteiligung gab es schon vorher. Börse Express: Können Sie kurz erklären, was sich für ZertifikateAnleger durch die Einführung der Vermögenszuwachssteuer bzw. Wertpapier-KESt geändert hat – bzw. ändern wird? Heike Arbter: Seit dem Jahreswechsel hat sich für ZertifikateAnleger gar nichts geändert. Denn Zertifikate wurden auch bisher schon „verKEStet“. Der besondere Stichtag ist der 1. Oktober 2011
Heike Arbter erinnert Zertifikate-Anleger daran, dass sich die Zeiten ab Oktober ändern werden: „Wer rechtzeitig agiert, kann noch von alten Ausnahmeregelungen profitieren.“
Arbter: Dazu kann man erst im Laufe der nächsten Wochen mehr sagen. Derzeit wird die Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof bearbeitet.
BE: Warum ist der 1. Oktober 2011 so ein spezielles Datum? Arbter: Zertifikate fallen dann unter den Überbegriff Derivate. Das bedeutet, dass der Anschaffungspreis bei der Berechnung der zu bezahlenden Steuer relevant sein wird, und nicht mehr der Emissionspreis. Zertifikate werden ab dem 1. Oktober damit steuerlich behandelt wie Aktien. Von den Änderungen nicht betroffen sind davor angeschaffte Zertifikate. Deren steuerliche Behandlung bleibt unverändert, und zwar zeitlich unbegrenzt.
BE: Wird sich für Trader viel ändern? Arbter: Steuerehrliche Trader könnten theoretisch von der neuen Regelung sogar profitieren, da sie die Gewinne nicht mehr in die Einkommenssteuer hinneinnehmen müssen. Die KESt entspricht 25 Prozent, erfolgreiche Trader kommen schnell in Einkommensbereiche, wo die steuerliche Belastung höher wäre. In der Praxis sieht es nun aber so aus, dass man erst am Ende des Jahres Gewinne und Verluste gegenrechnen kann. Hat man zuviel KESt bezahlt, muss man sich diese zurückholen. Jeder Gewinn ist zunächst zu versteuern. Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Das Finanzministerium will damit vermeiden, dass Anleger „vergessen“ Gewinne in der Steuererklärung zu deklarieren. Das übernehmen jetzt die Banken.
„Der besondere Stichtag ist der 1. Oktober 2011. Zum Jahreswechsel hat sich für Anleger nichts
„Steuerehrliche Trader
geändert.“
können theoretisch von
BE: Welche Ausnahmen gibt es konkret? Arbter: Die Ausnahmen gliedern sich in drei Teilbereiche. Den ersten Teilbereich stellen vor dem 1. März 2004 emittierte Index-Zertifikate dar. Wichtig: Die Emission dieser Zertifikate muss vor dem 1. August 2005 wieder geschlossen worden sein. Diese Zertifikate sind völlig KESt-frei. Als zweites sind die Turbo-Zertifikate zu nennen. Hier muss man darauf achten, dass bei der Emission ein Hebel von mindestens 5 gegeben war. In diesem Fall führen Erträge aus diesem Zertifikat nicht zu Kapitaleinkünften. Die Erträge, die mit diesen Produkten erzielt wurden, sind dann steuerfrei, wenn
der neuen Regelung profitieren.“
© Raiffeisen Centrobank
BE: Welche Möglichkeiten haben Anleger bis Ende September? Was müssen sie beachten, bevor die erworbenen Zertifikate wieder verkauft werden? Arbter: Anleger haben jetzt noch die Möglichkeit gewisse Lücken auszunutzen, bevor sich diese schliessen. Bisher war es möglich, Zertifikate die unter dem Emissionspreis gekauft wurden, steuerschonend zu verkaufen. Das heisst, dass nur die Differenz zwischen Emissionspreis und Verkaufspreis KESt-pflichtig war. Die Differenz zwischen Anschaffungs- und Emissionspreis hingegen nicht.
der Zeitraum zwischen Emission und Verkauf bzw. Tilgung mehr als ein Jahr beträgt. Zu guter Letzt sind Optionsscheine zu nennen. Diese stellen nach der aktuellen Auffassung der Finanzverwaltung keine Forderungswertpapiere dar. Aus diesem Grund unterliegen Erträge aus Optionsscheinen derzeit nicht der KESt. Die Optionsscheine sind, sofern sie im Privatvermögen gehalten werden, aber nach EStG steuerpflicht. Hier gilt die Spekulationsfrist von einem Jahr. Ist die Haltedauer länger, sind die Erträge steuerfrei. Für alle drei Ausnahmen gilt jedoch. Werden diese nach dem 30. September 2011 angeschafft, sind sämtliche Vorteile verpufft, dann gilt die neue Regel.
Arbter: Da haben Sie Recht – bei Österreichern ist das Sicherheitsbedürfnis tatsächlich sehr stark ausgeprägt. Und damit gibt es für den durchschnittlichen Anleger auch kaum spürbare Verschlechterung. Immerhin wurden Zertifikate auch bisher schon benachteiligt.
BE: Wie hart trifft die WertpapierKESt den österreichischen Durchschnittsanleger? Die Statistiken des Zertifikate Forum Austria belegen eine massive Tendenz hin zu mehrjährigen Garantieprodukten.
BE: Wie hat sich diese Benachteiligung geäussert? Arbter: Man kann etwa das Beispiel Index-Zertifikate und ETFs heranziehen. Beide stellen einen Basiswert 1:1 dar. Während Zer-
„Die Ausnahmeregelungen enden mit Ende September 2011. Daher sollte man schon vorher zuschlagen“
tifikate-Anleger 25 Prozent KESt bezahlen mussten, waren bei ETFs nur 5 Prozent fällig. Auch bei Zertifikaten mit mehrjähriger Laufzeit, ich denke dabei an Garantie-Zertifikate, war die KESt in Höhe von 25 Prozent fällig. Aktien konnten bei mehr als einjähriger Haltedauer bisher steuerfrei verkauft werden. BE: Zertifikate wurden also bisher benachteiligt. War die WertpapierKESt diesbezüglich ein Schritt in die richtige Richtung – oder hätte eine Angleichung in die andere Richtung (keine KESt bei mehrjährigen Laufzeiten) mehr Sinn gemacht? Arbter: Natürlich wäre die Angleichung in die „andere Richtung“ wünschenswert gewesen. Das hätte auch den Finanzplatz Österreich in ein attraktiveres Licht gerückt. Das ist aber nicht der Fall. Die Situation ist jetzt eben eine andere. BE: Denken Sie, dass die Wertpapier-KESt noch fallen wird?
BE: Denken Sie, dass sich das nachhaltig auf Ihre Kunden auswirken wird? Arbter: Die RCB agiert hauptsächlich im Anlagebereich, da spüren wir kaum Auswirkungen, was die Wertpapier-KESt betrifft. Dennoch ist die fehlende Möglichkeit der Gegenverrechnung während des Jahres für Anleger mit hoher Handelsfrequenz ein Problem. BE: Experten sagen: ‚Wenn der Markt läuft, dann spielen Steuern eine untergeordnete Rolle.‘ Was ist Ihre Meinung? Arbter: Diesem Gedanken kann ich durchaus etwas abgewinnen. Anleger wollen grundsätzlich Gewinne lukrieren. Wenn dies trotz neuer Steuern möglich ist, werden sich die negativen Auswirkungen in Grenzen halten. BE: Man kann aber nicht davon ausgehen, dass der Markt dauerhaft läuft... Arbter: Deshalb sollte man versuchen das verbleibende Zeitfenster noch so gut wie möglich zu nutzen. Welche Möglichkeiten es gibt, habe ich bereits aufgezählt.
Die Raiffeisen Centrobank gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE15
Vorstand Ernst Vejdovszky über die Märkte der s Immo, das Rückkaufprogramm der Genussscheine und ein rumänisches Weltrekord-EKZ
„Selbstverständlich wollen wir mittelfristig in den ATX“
Österreich und Deutschland „laufen“ bereits, das Potenzial in den CEE-Hauptstädten liegt noch über den etablierten Märkten. Die Sparkassen Immobilien AG definiert sich als auf langfristige Entwicklung ausgerichtete Immobiliengesellschaft, die „in hochwertige Bestandsimmobilien sowie in Entwicklungsobjekte an ausgewählten Standorten“ investiert. Über das Erzielen stabiler Erträge, die Entwicklung des Portfoliowerts und den sukzessiven Ausbau des Portfoliovolumens sprachen wir mit Vorstand Ernst Vejdovszky.
Vorstand Ernst Vejdovszky will das Genussschein kapital bis 2018 von 250 auf rund 150 Mio. Euro reduzieren und heuer noch „einige Haus aufgaben erledigen“.
derates Rückkaufprogramm für die s Immo Invest Genussscheine beschlossen. Dadurch kann die Gesellschaft bis diesen Freitag (8.4.) bis zu 5% der Genussscheine – das sind maximal 161.244 Stück – über die Börse zurückkaufen, wobei der Rückkaufskurs mit maximal 72,67 Euro je Genussschein begrenzt ist. Mit diesem Rückkaufprogramm setzen wir einen wichtigen Schritt zur Vereinfachung der Kapitalmarktstruktur unseres Unternehmens – derzeit beträgt die Grössenordnung unseres Genussscheinkapitals etwa 250 Mio. Euro, bis zum Jahr 2018 wollen wir dies auf rund 150 Mio. reduziert haben.
Börse Express: Beginnen wir mit der aktuellen Situation in Ihren Märkten – Sie sind ja in mehreren europäischen Ländern präsent. Ernst Vejdovszky: Die volkswirtschaftlichen Trends zeigen unterschiedliche Wege der europäischen Wirtschaft aus der Krise. Österreich, Deutschland und die meisten CEE-Länder haben die Rezession sehr erfolgreich überwunden, während sich Bulgarien und Rumänien deutlich langsamer erholen als die anderen EU-Staaten. Die dortige inländische Nachfrage und Kaufkraft
„Aktuell sehen wir
„Wir hatten ein klar
konstantes und stabiles
positives Jahr 2010,
Wachstum in Öster-
2011 wird noch
reich und Deutschland,
deutlich besser und
wo sich vor allem im
2012 wird ein wirklich
Wohnsegment gute
sehr, sehr gutes Jahr.“
BE: Only Bad News aus Bulgarien und Rumänien also? Vejdovszky: Ganz und gar nicht, wie gesagt, die mittel- und langfristigen Perspektiven stimmen, und es ist ja Teil unserer bewährten Geschäftspolitik, dass wir in den Märkten gezielt diversifizieren. Und die Qualität unserer Immobilien stimmt auf jeden Fall: Unser Sun Plaza in Bukarest z.B. ist mit seinen
© s Immo
werden durch staatliche Massnahmen wie Mehrwertsteuererhöhungen und Gehaltskürzungen im öffentlichen Sektor negativ beeinflusst und das hat natürlich auch Auswirkungen auf unser Geschäft. Trotz solcher schwieriger Rahmenbedingungen ist es uns aber in beiden Ländern gelungen, unsere Shoppingcenter als Publikumsmagnete zu etablieren, wenn auch die Umsätze noch hinter den Erwartungen liegen. Ähnlich behutsam ist auch die Situation in Ungarn zu betrachten, wenn auch aus anderen Ursachen. In der Slowakei und in Tschechien geht es dagegen u.a. wegen der guten Auto-Konjunktur eindeutig aufwärts, wie auch in den Kernmärkten Österreich und Deutschland, die gemeinsam für etwa drei Fünftel unseres Geschäftes stehen. Bulgarien und Rumänien gemeinsam machen ungefähr ebenso ein Fünftel aus wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn.
Chancen ergeben.“
130 Geschäften auf über 80.000 m� das grösste Einkaufszentrum Rumäniens und bietet neben zahlreichen international bekannten Marken u.a. einen Food-Court mit 1.200 Plätzen, das grösste Kino-Center des Landes mit 15 Sälen, einen Kindergarten und eine Sporthalle. Dafür wurde das Sun Plaza vor kurzem mit zwei CIJ Awards in den Kategorien ‚beste ShoppingcenterEntwicklung‘ und ‚beste GesamtEntwicklung‘ ausgezeichnet und ist sogar mit einem Weltrekord offiziell ins Guinness Buch der Rekorde eingetragen worden: 444.658 Lichter im Inneren des Shoppingcenters sind Teil der grössten InnenWeihnachtsbeleuchtung der Welt. BE: In der Slowakei gibt es ein ganz aktuelles Projekt? Vejdovszky: Ja, letzte Woche wurde unser drittes Büroprojekt am Galvaniho-Standort zwischen Innenstadt und Flughafen in Bratislava eröffnet. Diese sechsstöckige Immobilie verfügt über 23.700 m� vermietbare Fläche für Büros, Geschäftsflächen und Restaurants
„Im Jahresvergleich sind wir bei wichtigen Unternehmenszahlen wie Mieteinnahmen, Betriebsergebnissen sowie EPRA-NAV eindeutig im Plus.“ sowie 400 Garagen- und 350 Aussenstellplätze. Zu den Top-Mietern des vollständig verwerteten Gebäudes zählen u.a. Bosch-Siemens, Oracle und Samsung sowie einige renommierte slowakische IT-Firmen. Ein wesentlicher Vorteil des Objekts ist die unmittelbare Nachbarschaft zu Unternehmen wie Ikea, Hypernova und Hornbach. Das Investitionsvolumen betrug ca. 45 Mio. Euro.
BE: Und hierzulande läuft es jetzt schon gut für die s Immo? Vejdovszky: Ja, in Österreich entwickeln sich Wirtschaft und Immobilienmarkt gut und zahlreiche Prognosen bestärken die allgemein optimistischen Aussichten. Die Vermietungsergebnisse sind deutlich besser als 2009. Besonders zufrieden sind wir für die vergangenen Monate mit dem deutschen Markt, wo wir mehrere kleine Objekte zu guten Preisen verkaufen konnten. Für Deutschland gibt es übrigens einen ganz aktuellen Deal zu vermelden: Unsere Tochter s Immo Germany GmbH hat im Berliner Lützow Center (weitere) mehr als 5.000 m� an eine Stiftung vermietet. BE: Kommen wir zum Kapitalmarkt bzw. zu Ihrer Kapitalstruktur. Mit Ihren Genussscheinen haben Sie in den achtziger Jahren ein Instrument verwendet, das heute nicht mehr wirklich zeitgemäss wirkt. Vejdovszky: Das ist richtig, deshalb haben wir im Jänner ein mo-
BE: Für die österreichischen Immobiliengesellschaften hat sich ja neuerdings einiges geändert ... Vejdovszky: Das ist natürlich auch für uns relevant. Mittelfristig wollen auch wir in den ATX, das bedeutet: nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre. Die Differenz zwischen Aktienkurs und NAV beträgt derzeit 40%, das muss sich verbessern. (Anm. d. Red.: 2008 lag der Kursabschlag noch bei 79%.) 10% unter dem NAV würde ich für akzeptabel halten. Ein möglicher Zeitrahmen dafür wäre Ende 2012, Anfang 2013. Eine Änderung wird es hinsichtlich unserer Dividendenpolitik geben, die Zeit der Thesaurierung ist vorbei, da gibt es ein Umdenken in der heimischen Immobilien-Szenarie. Das gilt auch für uns und wir werden eine Dividende zahlen müssen – wenn auch noch nicht für 2010. BE: Was planen Sie heuer noch? Vejdovszky: Für uns ist 2011 das ‚Jahr der Hausaufgaben‘. Das Einkaufsbudget ist mit ‚nur‘ ca. 50 Mio. Euro dotiert, neue Projekte gibt‘s nur in kleinem Umfeld. Die Verkäufe werden wir mit gleichfalls ca. 50 Mio. Euro ebenfalls überschaubar halten, vornehmlich denken wir an Objekte in Deutschland. Wir haben einige feine Grundstücke in petto, werden diese aber heuer wohl noch nicht entwickeln.
s Immo gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
BE 16 – medianet
Dienstag, 5. April 2011
Biogena-Chef Albert Schmidbauer über die Chancen, mit minimalem pekuniären Einsatz riesige gesundheitliche Verbesserungen zu erreichen
„Vorsorgemassnahmen bringen der Volkswirtschaft Millionen“ Gesundheitsfördernde Mikronährstoffe helfen auch bei der Vermeidung von physischem und psychischem Leid. Biogena basiert auf einer Initiative einer österreichischen Ärztegruppe vor mehr als einem Dutzend Jahren, um eigene Qualitätsvorstellungen in eine Produktpalette einfliessen zu lassen. Biogena Produkte werden seit Beginn in Salzburg produziert und wurden zu einem kompetenten Vollsortiment mit mehr als 160 Curabalance Supplements ausgebaut, das höchste Qualitätsansprüche abdeckt. 2011 hat Biogena mehr als 50 Mitarbeiter und ist u. a. in Deutschland, Tschechien, Russland, Ukraine und Italien präsent. Neben der ständigen Sortimentspflege, der Entwicklung innovativer Produkte sowie intensiver Forschungsarbeit stellt die interaktive Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Patienten einen wichtigen Aspekt der Biogena-Arbeit dar.
B6, Calcium, Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Selen, Zink plus im Vollblut kostet nicht einmal 80 Euro pro Mitarbeiter - und man kann damit exakt feststellen, was der jeweiligen Person fehlt. Das ist ein Betrag, der von jeder Firma wirklich gut angelegt ist wobei man mit Mengenrabatten sicher noch in den Bereich von 60 oder 70 Euro kommen kann.
„Einen Euro in die betriebliche zu investieren, kann bis zu drei Euro zurückbringen!“
Börse Express: Ihr Team und Sie befassen sich nicht „nur“ mit neuen Präparaten, sondern auch mit der Volksgesundheit? Albert Schmidbauer: Das ist richtig, wobei wir natürlich auf zahlreiche bereits vorhandene Arbeiten und Studien zurückgreifen können, die allerdings in der Öffentlichkeit und speziell bei den Unternehmen noch zu wenig „durchgedrungen“ sind. Ich gebe Ihnen ein prägnantes Beispiel: Laut letzten verfügbaren Zahlen beträgt die Durchschnittsdauer von Arbeitnehmer-Erkrankungen etwas mehr als zwölf Tage, die Kosten einer Firma für jeden Krankheitstag liegen bei rund 400 Euro pro Tag. Daraus ergeben sich rund 5000 Euro „Krankheitskosten“ pro Mitarbeiter im Jahr, also fünf Millionen bei tausend Beschäftigten. Aber auch bei KMU mit sagen wir 50 Mitarbeitern ist das rund eine Viertelmillion Euro. Wenn Sie es jetzt zuwegebringen, diese Kosten zu halbieren oder auch nur 20% einzusparen, können Sie sich den „Gewinn“ für jedes einzelne österreichische Unternehmen ausrechnen ... von den volkswirtschaftlichen Auswirkungen ganz zu schweigen! BE: Und sind solche Einsparungen denn realistisch? Schmidbauer: Unbedingt! Auch für diese Aufgabenstellung gibt es bereits eine Fülle von einschlägigen Untersuchungen mit ganz klaren Aussagen. So belegt eine Studie der Universität München die Reduktion
© Biogena Naturprodukte GmbH & Co KG
Gesundheitsförderung
Albert Schmidbauer beziffert den ROI im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung mit dem Verhältnis 1:3 somit ein ökonomisch hocheffektives Instrumentarium!
von Krankheitstagen um drei Viertel (!) durch die Gabe ganz „normaler“ bzw. „einfacher“ Vitamin- und Nährstoffpräparate. Dabei wurden die Angehörigen eines Unternehmens über vier (erkältungsträchtige) Wintermonate untersucht. Während die Gruppe ohne Mikronährstoffe durchschnittlich 5,8 Ta-
„Biogena arbeitet mit rund 5000 Partnerärzten zusammen. Deren Meinung: Österreichs Werktätige sind nährstofftechnisch massiv unterversorgt.“ ge krank war, betrug dieser Wert bei den supplementierten Mitarbeitern nur 1,5 Tage. BE: Klingt sehr beeindruckend. Was darf man sich nun unter „Mikronährstoffen“ eigentlich vorstellen und wie könn(t)en diese helfen? Schmidbauer: Auch dafür ein Beispiel: An erster Stelle krankheits-
bedingter Arbeitsausfälle stehen Erkrankungen der Atemwege, am häufigsten bleiben Mitarbeiter also wegen Erkältungskrankheiten (Husten, Schnupfen, grippale Infekte) zu Hause. Dagegen hilft eine einfache Supplementation mit Zink, die nur wenige Cent pro Tag kostet. Die Cochrane Library hat Daten aus 15 Untersuchungen mit insgesamt 1360 Teilnehmern verglichen und ganz klar festgestellt, dass Zink Schwere und Dauer der Krankheit sehr deutlich verringert und sogar Infektionen vorbeugen kann. BE: Jetzt gibt es ja nicht nur Erkältungskrankheiten ... Schmidbauer: Eben - und genau das ist der Schwerpunkt unserer Aktivitäten. Unser Sortiment aus inzwischen rund 160 Produkten besteht aus ausgewählten Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu kommen weitere ernährungsphysiologische Wirksubstanzen wie Aminosäuren, essenzielle Fettsäuren und bioaktive Pflanzenstoffe. Dabei lautet unser Grundsatz „Kein Präparat ohne wissenschaftliche Studie“. Das Resultat besteht dann darin, Nährstofflücken sicher zu schliessen, die Regulationsbalance natürlich wiederherzustellen, Stoffwechselabläufe zu verbessern, Therapiemassnahmen zu unterstützen und
unterm Strich somit die Gesundheit langfristig zu erhalten. BE: Aber entspricht nicht die Suche nach der jeweiligen konkreten Krankheits- oder Unwohlsein-Ursache jener nach einer Stecknadel im Heuhaufen? Schmidbauer: Hier gibt es einen ganz konkreten Ansatz: Moderne Diagnostikmethoden, wie z.B. Mikronährstoffdiagnostik im Vollblut oder aber auch Herzratenvariabilitätsanalysen.
„Allein Zink ist Bestandteil und Co-Faktor von über 300 Enzymen. Hier kann man mit fast minimalen Aktionen beeindruckende Verbesserungen erreichen!“ BE: Ist das nicht sehr aufwändig und teuer? Schmidbauer: Im Vergleich zum Nutzen sind diese Diagnostikmöglichkeiten sogar sehr günstig: ein Mikronährstoff-Test auf Vitamin
BE: Und was geschieht dann? Schmidbauer: Dann wird genau das supplementiert, was gebraucht wird. Besonders wichtige Mikronährstoffe bei Stressbelastung sind z. B. B-Vitamine und Magnesium zur Unterstützung des Nerven- und Energiestoffwechsels sowie Antioxidanzien oder Omega3-Fettsäuren zur Unterstützung von Herz und Gefässen. Die durchschnittliche Kostenbelastung pro Mitarbeiter(in) und Tag liegt bei 50 bis 90 Cent, also vielleicht 20 oder 30 Euro pro Monat. Wenn Sie diesen Wert nun in Relation zu den eingangs erwähnten 5000 Euro bringen ... wobei es sich bei der angeführten Münchner Studie um „durchschnittliche“ Multispektrumpräparate handelte und nicht um genau fokussierte (Biogena-) Produkte. Auch die anderen Kostenangaben sind absolut „vorsichtig“ kalkuliert. Immerhin finden heute acht von zehn Menschen ihr Leben „stressig“ (nicht „nur“ im besonders aufregenden Börsenumfeld), jeder dritte steht unter Dauerstress. Besonders stark steigen die psychisch bedingten Krankenstände: In Österreich waren laut Sozialversicherung 2009 nicht weniger als 2,5 Millionen Fehltage auf psychische Probleme zurückzuführen, das ist eine Verdreifachung in nur zwei Jahrzehnten. Und psychische Belastungen können wirklich teuer kommen: Im Durchschnitt beträgt HIER jeder Krankenstand gleich 37 Tage. Frauen sind besonders betroffen (übrigens auch Kinder), und auch die Invaliditätspensionen steigen ständig ... Noch eine Zahl zum Schluss und als Aufforderung für JEDES Unternehmen, etwas zu TUN: Man rechnet heute damit, dass ein Betrieb, der EINEN Euro für Präventionsmassnahmen ausgibt, MINDESTENS DREI Euro zurückbekommt! Biogena hat im eigenen Unternehmen im Übrigen den Beweis angetreten und hat im Schnitt nur mehr 3,2 Tage Krankenstandstage.
Informationen zu diesem Thema: Mikronährstoffe www.biogena.at Mikronährstoffdiagnostik www.ganzimmun.de Herzratenvariabilität www.lebensfeuer.com Schwerpunktpraxis betriebliche Gesundheitsförderung Dr. Beatrix Thunn-Hohenstein: www.thunn-hohenstein.at
Biogena gratuliert dem BÖRSE EXPRESS zum 9. Geburtstag!
Dienstag, 5. April 2011
medianet – BE17
Aastra MU Head Central South-East Europe Frederic Boone über Kommunikationslösungen für Unternehmen jeder Grösse und Branche
„Wir haben das 12. Jahr positiv bilanziert & expandieren weiter“ Von featurereichen Telefonanlagen und Unified Communications & Collaboration-Lösungen bis zu hoch skalierbaren Anlagen
Börse Express: Täuscht unser Eindruck, dass sich Aastra ausnehmend schnell am österreichischen Markt positionieren konnte? Frederich Boone: Wir hatten einen gewissen Startvorteil, als die österreichische Landesgesellschaft
„Aastra Austria zählt hierzulande nach nur drei Jahren Marktpräsenz zu den Top-3-Anbietern am Telekommunikationsmarkt.“
der Aastra Technologies Limited 2008 aus dem Zukauf der EricssonEnterprise-Sparte hervorging. Dessenungeachtet sind wir doch stolz auf unser Wachstum: International ist es dem Unternehmen gelungen, 2010 das zwölfte Jahr in Folge positiv zu bilanzieren. Und was die Anzahl der Märkte betrifft, haben wir seit Jahren eindeutig die weltweite Präsenz deutlich gesteigert. Waren wir bis 2008 vornehmlich in den USA, in Kanada und in Westeuropa tätig, sind wir dadurch zu einem wirklichen Global Player geworden. Und was die Marktanteile in Österreich selbst angeht, haben wir in kürzester Zeit, nämlich in drei Jahren, den dritten Platz erreicht. BE: Was hat Aastra denn genau zu bieten? Boone: Aastra offeriert ein breites Portfolio an Unternehmenskommunikationslösungen. Besonders wesentlich ist: Wir sehen uns nicht als eine „machen wir AUCH“, sondern als eine „wir machen NUR“Organisation, also zu 100 Prozent auf Unternehmenskommunikation fokussiert. Im Detail umfasst unser Angebot hoch skalierbare Anlagen für grosse Unternehmen mit integrierten Lösungen für Mobilität und Contact Center (plus breite Endgeräte-Palette) bis hin zu featurereichen Telefonanlagen und Unified Communications & Collaboration-Lösungen für KMU.
BE: Die so schnell erreichte dritte Marktposition in Österreich impliziert wohl guten Kundenkontakt und partnerschaftliches Denken? Boone: Natürlich, ich denke da etwa an unseren Kunden Gespag, die OÖ. Gesundheits- und Spitals AG (Gespag), die derzeit zehn Krankenhäuser in Oberösterreich betreibt. Wir halten mit diesem Kunden - und gemeinsam mit unserem grössten Vertriebspartner Kapsch BusinessCom - regelmässige Workshops zur Weiterentwicklung des Gespag-Kommunikationssystems ab. Und ganz ähnliche Veranstaltungen finden zur Kundenbindung und zur Gewinnung von KundenFeedback „aus erster Hand“ statt. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch unsere strategischen Partnerschaften mit vielen wichtigen Akteuren der Branche wie z. B. Ericsson, hp, IBM oder Microsoft. Wir betreiben auch ein Technologie-Partnerschafts-Programm mit erweiterten Tools für die verschiedensten Plattformen. BE: Stichwort Unified Communications (UC) - das ist ja generell ein wichtiger Trend auch hierzulande? Boone: Wir haben gemeinsam mit den Beratern von Frost & Sullivan eine europaweite Studie zu diesem Thema realisiert und dabei festgestellt, dass UC zwar derzeit bei vielen Firmen noch eine untergeordnete Rolle spielt, in den nächsten Wochen und Monaten aber zu einem immer wichtigeren Thema werden wird. Es ist ja ganz einfach: Für UC-Technologien Geld auszugeben, muss sich für die Anwender wirtschaftlich rechnen. Das gilt besonders für einzelne Module wie Fixed Mobile Convergence (FMC) oder Video. Technik als Selbstzweck wäre der falsche Weg, es müssen Arbeitsprozesse erleichtert und beschleunigt werden - und dafür ist Aastra der richtige Partner.
„Aastra ist das einzige Unternehmen mit einem kompletten Portfolio an unterschiedlichsten Architekturen.“ BE: Was heisst das konkret? Boone: Mit der Aastra 400 Familie haben wir soeben auf der CeBIT eine neue UC-Plattform vorgestellt, die „alle Stückeln spielt“. Das ist eine Lösung für Unternehmen, die neben der Telefonie auch Dienste wie E-Mail, Chatten, Video und Präsenzanzeigen in ihr Kommunikationssystem integrieren wollen. Besonders wichtig bei der Ent-
© Aastra Austria GmbH
Aastra zählt zu den führenden Herstellern von Kommunikationssystemen in Europa und offeriert ein breites Portfolio an Unternehmenskommunikationslösungen. Die Wiener Aastra Austria GmbH mit Sitz in Meidling verantwortet den Wirtschaftsraum Central & South East Europe mit insgesamt 18 Ländern. Frederic Boone kam 2008 von Ericsson (Leiter Ericsson Enterprise Central Europe) zu Aastra und leitet von Wien aus die Region Zentral- und Südosteuropa.
Frederic Boone (oben) hat sich in Österreich „von der ersten Minute an wie zu Hause gefühlt“.
wicklung war uns dabei die Mobilität - mit der Aastra 400 Familie machen wir die Migration hin zu Voice-over-IP noch einfacher. Konkret geht es um die drei Kommunikationsserver Aastra 470 (max. 400, im Netzwerk bis zu 600 Teilnehmer), 430 (max. 50 Teilnehmer) und 415 (maximal zwölf Teilnehmer). Dabei bietet auch das „kleinste“ Modell zahlreiche eingebaute Features wie E-Voice-Mail, also die Möglichkeit, sich MailboxNachrichten per Mail schicken zu lassen. Man kann die komplette Aastra 400-Familie in einen 19“Schrank einbauen, Aastra 415 und 430 gibt es auch als Wandversion. BE: Wir vom Börse Express denken natürlich auch an wirklich grosse Firmen ... Boone: Aastra ist enorm leistungsfähig bei der Integration grosser, komplexer Systeme.
„Wir setzen auf Partnerschaften u. a. mit Ericsson, hp, IBM und Microsoft, Hauptvertriebspartner sind Kapsch BusinessCom und digicom.“ Unsere High Performance-Communications-Systeme können auf bis zu 150.000 Nutzer skaliert werden und basieren auf Plattformen, die Zuverlässigkeit, Sicherheit, eine Fülle von Funktionen und einen reibungslosen Migrationspfad zu IP- und UC-Lösungen bieten. „Offene Standards“ sind uns ganz wichtig, wir sind das einzige Unternehmen mit einem kompletten
Portfolio an unterschiedlichsten Architekturen wie IP-TK-Anlagen, software-basierten Call-Managern, Open-Source-Plattformen, gehosteten Lösungen sowie auf Microsoft basierender Architektur zertifizierten IP-Appartaten, den brandneuen Aastra Lync IP-Telefonen. BE: Und was gibt es im Bereich der digitalen schnurlosen Kommunikation Neues? Boone: Hier möchte ich speziell auf unsere nächste SIP-DECT-Generation hinweisen. Die aktuelle Version 2.1 hat zahlreiche neue Funktionen wie Lokalisierung, verbessertes Messaging und Alarming. Mit diesen Merkmalen eignet sich die DECT XQ-Technologie besonders für die Branchen Healthcare, Logistik und Sicherheitsdienste sowie für den Einzelhandel und auch für produzierende Unternehmen. Bei DECT XQ wird zwischen Basisstation und Mobilteil die doppelte Bandbreite genutzt, sodass selbst in schwierigen Umgebungen die Sprachqualität sehr gut ist.
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Festnetzkosten sparen Festnetznummer behalten Das mobile Festnetz von Orange Wäre es nicht praktischer, wenn man sich vom Festnetztelefon einfach trennen könnte und trotzdem unter seiner Festnetznummer erreichbar wäre? Wir haben uns etwas für Sie überlegt: Mobiles Festnetz. Damit sind Sie jederzeit am Handy unter Ihrer Festnetznummer samt Durchwahl erreichbar. Und das Schönste: Die Festnetzgrundgebühr, hohe Gesprächskosten und teure Rufumleitungen sparen Sie sich auch. Mehr auf orange.at/mobilesfestnetz
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