Börse Express Weihnachts Special

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NR. 3171

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BĂ–RSE EXPRESS

Weiters in Ihrem PDF Konjunkturprognosen fĂźr Europa bleiben verhalten Zertifikate: Ein RĂźck- und ein Ausblick Trends in der Venture/PE-Szene

RĂœCKBLICK/AUSBLICK DAS WAR 2014, WAS BRINGT 2015 - EXPERTENRUNDE ZUR WIENER BĂ–RSE

FĂźr Stockpicker gab es einige Lichtblicke, doch grosso modo blieb der Wiener Markt hinter den Erwartungen.

2014 - 2015 Die Zeiten bleiben stĂźrmisch

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Interview I Monika Rosen zu den Anlagethemen im Jahr 2015

Foto: dpa/dpaweb/dpa

Die Wiener BÜrse gab 2014 ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Der Handelsumsatz stieg deutlich und KapitalerhÜhungen zogen wieder an. Was die breite Entwicklung des Marktes betrifft, kann man 2014 abhaken 2015 sollte sich allerdings einiges zum Positiven wenden. Ein Rßck- und Ausblick, sowie ein Cafe BE zur Zukunft des Wiener Marktes.

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Interview II Friedrich Erhart Ăźber neue und alte Lieben


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INTERVIEW MONIKA ROSEN

„Das Verlustrisiko wird nicht mehr kompensiert wir sind untergewichtet“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Monika Rosen, Vice President und Chefanalystin Bank Austria Private Banking, hält starke Stßcke auf Aktien aus den Emerging Markets, reduziert ihr FX-hedging fßr JapanAnlagen - und hält das Chance-RisikoVerhältnis bei Anleihen fßr nicht gut. Monika Rosen, Bank Austria Private Banking

BĂ–RSE EXPRESS: Lassen Sie uns mit einem kleinen RĂźckblick beginnen: Vor einem Jahr sagten Sie mit Blickrichtung auf 2014, Japan FX-gehedgt und Emerging Markets wären zu bevorzugen. Aus Sicht eines Euro-Anlegers ging das auf. Was war fĂźr Sie aber 2014 die grĂśĂ&#x;te Ăœberraschung am Markt? MONIKA ROSEN: Die tolle Performance am Rentenmarkt. Ich hätte nie gedacht, dass gerade die USA so gut laufen wĂźrden, trotz des RĂźckzugs der Notenbank. Bleiben wir bei Anleihen. Tiefer geht’s nimmer, glaubten viele schon fĂźr 2014 - es ging doch noch tiefer. Wie sieht’s nun gen 2015 und den erwarteten EZB-Bondkäufen aus? Geht’s nochmals tiefer? Bei Renten sind wir untergewichtet. Vor allem in den „Vor allem in Kernländern der Eurozone ist den Kerndas Renditeniveau so tief, dass ländern der es das Verlustrisiko nicht Eurozone ist das mehr kompensiert.

Renditeniveau so tief, dass es das Verlustrisiko nicht kompensiert.“

Wenn, in welchem Anleihensegment sehen Sie Chancen? Als renditesteigernde Beimischung, Portfoliosweetener, bieten sich Staatsanleihen von Emerging Markets an. Im High-Yield-CorporatesBereich kompensieren die Renditen die Risken nicht mehr ausreichend.

KĂśnnten da Währungsgewinne winken? Da es sich groĂ&#x;teils um einen Dollar-Block handelt - wie sehen Sie diesen? Ich sehe ein gewisses Potenzial, dass der Dollar gegen den Euro noch zulegt. Aber nicht mehr viel.

Foto: beigestellt

Das wĂźrden Sie in etwa Wo ansiedeln? In den Jahren nach der Finanzkrise waren 1,20 das Tief das kĂśnnte das nächste Ziel sein. Zuletzt beherrschte der tiefe Ă–lpreis die Schlagzeilen. FĂźr Sie eine Sache der Nachfrage, oder des Angebots? Und ist der tiefe Preis fĂźr sie Fluch oder Segen, sprich Deflationsbringer oder Konjunkturpaket? Ă–l bleibt unter Druck, da eine Menge an Kapazitäten aufgebaut wurden. Was auch speziell in den Emerging Markets zu einer Divergenz in der Entwicklung zwischen Ăślimportierenden und -exportierenden Ländern fĂźhrt. Goldman Sachs streicht in diesem Zusammenhang besonders Indien und Thailand po„Ich sehe ein sitiv heraus. Und der tiefe Ă–lpreis ist ein gewisses Wachstumsimpuls, was auch Potenzial, dass fĂźr die Industrieländer gilt. Auf der anderen Seite federt der Dollar gegen der schwächere Euro die Aus- den Euro noch wirkungen des Ă–lpreisverfalls zulegt. Aber auf die Teuerung ab, da Ă–l ja im teureren Dollar gezahlt nicht mehr viel.“ werden muss. In Summe heiĂ&#x;t das aber auch, dass die Inflation niedrig bleiben wird - und die Notenbanken expansiv. Stimulierender Ă–lpreis und expansive Notenbanken - von welchen Wachstumsraten gehen Sie fĂźr kommendes Jahr aus? Ich erwarte, dass sich das Wirtschaftswachstum erholt und die USA unter den Industrienationen in FĂźhrungsposition bleibt.


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW Den USA sagen unsere Ă–konomen fĂźr das Q4 ein BIPPlus von 2,5 Prozent voraus, mit einer Beschleunigung auf 2,75 Ăźber 2015. Die Eurozone veranschlagen wir nach einer Stagnation im Q4 mit plus 1,5 Prozent im kommenden Jahr. Viele glauben zwar, dass man Europa abschreiben kann, aber da gibt es durchaus positives Ăœberraschungspotenzial in Richtung sich stabilisierendes Wachstum. Griechenland tauchte mit der vorgezogenen Präsidentschaftswahl wieder am Radar der Euro-Skeptiker auf - kommt das Wort Eurokrise auch wieder? Solange sich die Furcht nicht auf weitere Peripherieländer ausbreitet, wĂźrde ich mir da wenig Sorgen machen. Das Problem ist, dass die wirtschaftliche Integration Europas einfach so quälend lange dauert - bis dahin kĂśnnen solche Themen immer wieder auftauchen.

Gibt es Themen/Branchen, die Sie abseits des Mainstreams fĂźr interessant halten? Oder ist es einfach Konsum in der Erwartung, dass sich der tiefe Ă–lpreis hier positiv auswirkt? Wenn die Konjunktur Tritt fasst, sollten Zykliker etwas besser laufen - vom Ă–lpreis sollten auch Industriewerte profitieren - und ich erwarte, dass US-Einzelhändler und der zyklische Konsum nach den Feiertagen eine positive Ăœberraschung bezĂźglich des Weihnachtsgeschäfts liefern werden - der US-Konsument hat durch die geringeren Energiekosten mehr Geld zur VerfĂźgung. Abseits der Asset Allokation - welches Thema kĂśnnte 2015 interessant werden? In diesem Fall kĂśnnte man auf einen Anstieg der Volatilität setzen. Denn ich schlieĂ&#x;e nach den starken Kursanstiegen der vergangenen Jahre eine Phase der Konsolidierung nicht aus.

‌Was heiĂ&#x;t jetzt all das fĂźr Ihre Asset Allokation? Wir haben bei Aktien eine leichte Ăœbergewichtung, da das Potenzial bei Anleihen mehr ausgeschĂśpft ist. Und sind dabei wiederum Ăźbergewichtet in Emerging Markets, vor allem Asien. Die Region, mit der Ausnahme Indonesien, ist eindeutiger Profiteur der Ă–lpreisentwicklung. In den USA ist hingegen bereits vieles eingepreist und wir haben wie in Europa eine leichte Untergewichtung.

Im Vergleich zu 2014 erwarten Sie 2015 was fĂźr einen Aktienmarkt? Er wird nicht so stark wie 2014 sein, aber positiv performen.

FX-gehedgtes Japan empfahlen sie fĂźr 2014 - fĂźr 2015 auch? Japan ist ja auch ein Ă–lpreisprofiteur ... Japan bleibt Ăźbergewichtet, da es gegenĂźber anderen Märkten starkes Nachholpotenzial hat. Und die Regierung zeigt, dass sie auch gewillt ist, unkonventionelle MaĂ&#x;nahmen zu setzen. Die FX-Position ist fĂźr nächstes Jahr aber nur noch in etwa zur Hälfte abgesichert.

Monika Rosen gibt es seit kurzem auch auf Twitter - warum? Es macht mir einfach groĂ&#x;en SpaĂ&#x;, auf kurzem Weg meine Gedanken ausdrĂźcken zu kĂśnnen.

AuslĂśser fĂźr so eine Konsolidierung kĂśnnte was sein? Die US-Zinswende, oder geopolitische Risken, die uns erhalten bleiben.

BElogs

siehe auch https://twitter.com/Monika_Rosen

Ă–sterreichs BĂśrsetagebĂźcher

http://www.be24.at z.B. Monika Rosen unter http://www.be24.at/blog/author/monika_rosen


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RĂœCKBLICK INTERNATIONAL BĂ–RSEN

S&P 500-Performance YTD (Schluss: 19.12.’14)

Exoten hatten 2014 die Nase weit vorne Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Abgerechnet wird am Schluss. Diese “Weisheitâ€? - auf jedes Fussballspiel anwendbar bewahrheitete sich im BĂśrsejahr 2014 stark wie selten zuvor. Vor allem Europas BĂśrsen mussten dies heuer zur Kenntnis nehmen. as fĂźr ein Start ins BĂśrsejahr 2014: Bis Mitte Jänner hatte die Athener BĂśrse einen grandiosen Lauf und konnte ein Plus von nahezu 12 Prozent erzielen, der Lissabonner Leitindex konnte mehr als neun Prozent plus erzielen und der Wiener ATX reihte sich in den ersten zwei Jännerwochen mit einem Kurszuwachs von rund sieben Prozent ebenfalls unter die Top-BĂśrsen weltweit ein. Doch dann, ja dann - dann kam Sand ins Getriebe. Alle Konjunkturhoffnungen in der Eurozone erwiesen sich als verfrĂźhte Träume und die hoffnungsfroh ins Jahr gestarteten BĂśrsen aus den Eurostaaten mussten der tatsächlichen Lage im Euro-Raum Tribut zollen. Was Wunder, dass sich unter den weltweit zehn schlechtesten Performern gleich fĂźnf Indizes aus EU-Staaten befinden (siehe Tabelle rechts). AngefĂźhrt wird die Liste der ‘worst-performer’ allerdings wie kĂśnnte es anders sein - von Russland und der Ukraine, die (in Euro gerechnet) auf ein sattes Minus von jeweils mehr als 40 Prozent kommen. Die Letzten werden die Ersten sein. Ganz so schlimm ist es nicht, aber auffallend war in diesem - manchmal schon ziemlich verrĂźckten - BĂśrsejahr, dass sich mit dem Shanghai SE Composite Index ausgerechnet jene BĂśrse als Topperformer durchsetzen kann (zumindest bisher), die bis Mitte Jänner mit einem Abschlag von rund drei Prozent der drittschlechteste Performer des damals noch jungen Jahres war. Dass der Spruch von den Letzten und Ersten trotzdem nicht ganz die Realität im BĂśrsjahr 2014 wiederspiegelt, zeigt das Faktum, dass etwa der Kairoer EGX 30 mit einem Plus von rund 7,5% bereits in den ersten 14 Jännertagen gezeigt hat, was in ihm steckt. Mit einem Plus von mehr als 40 Prozent befindet sich der EGX 30 auch zu Jahresschluss noch unter den topperformenden BĂśrsen des Jahres, die abgesehen von ein paar Ausreissern ganz stark von asiatischen BĂśrsen dominiert werden. Unter den Top-20 landet Ăźbrigens auch der S&P 500, der nach einem schwachen Jänner, bis dato 26,2% (in Euro) zulegen konnte, der DAX hingegen kommt - trotz Rekorden - lediglich auf ein Plus von 2,46%.<

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Internationale Märkte: Tops und Flops des Jahres per 19.12.2014 (nur Hauptindizes, in Euro) Name

Performance in %

Land

Shanghai SE Comp.

China

+ 61,04

Venezuela Stock Market

Venezuela

+ 56,67

Karachi 100 Index

Pakistan

+ 45,24

S&P BSE Sensex

Indien

+ 42,10

EGX 30

Ă„gypten

+ 40,21

Sri Lanka Colombo All

Sri Lanka

+ 37,76

PSEi - Philippine SE

Philippinen

+ 35,02

Jakarta Composite

Indonesien

+ 33,84

Stock Exch. of Thai.

Thailand

+ 31,14

QE Index

Qatar

+ 30,56

Colombia Colcap

Kolumbien

- 13,75

Kazakhstan KAZE

Kasachstan

- 13,94

General Market Index CSE

Zypern

- 14.63

ATX

Ă–sterreich

- 16,67

Budapest Stock Exch.

Ungarn

- 17,13

PSI 20

Portugal

- 25,59

Athex Comp. Share

Griechenland

- 25,83

Nigeria Stock Exch. All

Nigeria

- 26,57

Ukrainian Equ.

Ukraine

- 42,63

Russian RTS Index $

Russland

- 46,76

Quelle: Bloomberg; Stand 19.12.2014, Schlusskurse


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BĂ–RSE EXPRESS

RĂœCKBLICK - AUSBLICK KONJUNKTUR WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

1: Konjunktur: Entwicklung bis 3. Q. 2014

Ein Jahr der enttäuschten Hoffnungen Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Nach den BIP-Zahlen fĂźr das vierte Quartal 2013 rechnete man in Europa schon mit einer RĂźckkehr auf den Wachstumspfad. Doch am Ende mussten die Hoffnungen ins nächste Jahr verschoben werden. m Februar war die Welt noch in Ordnung: „Der Aufschwung in der Eurozone wird kräftiger“, berichtete die APA. Vorangegangen waren dem Bericht, Meldungen wonach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember 2013 stärker als erwartet gewachsen war. Auch die EU-Kommission wähnte Europa zurĂźck am Wachstumspfad und prognostizierte Ende Februar fĂźr das Jahr 2014 ein BIPWachstum von 1,2 Prozent im Euroraum und fĂźr 2015 dann 1,8 Prozent. FĂźr Ă–sterreich lag die Prognose zu diesem Zeitpunkt bei 1,5 (2014) bzw. 1,8 Prozent (2015). Doch die Realität war eine an2: Prognose weltweit dere: Schon bald zeichnete sich ab, dass die Konjunktur in der Eurozone ins Stocken geraten war. Um die schwächelnde Wirtschaft wieder in Gang zu kriegen, aber auch um drohenden Deflationstendenzen in der Eurozone entgegen zu wirken, senkte die EZB ihren Leitzinssatz bei der Sitzung im Juni auf 0,15 Prozent; den Banken wurde gar ein negativer Zinssatz von 0,1% fĂźr ihre Einlagen bei der EZB verordnet (Einlagenfazilität fiel auf minus 0,1%). Dem nicht genug griff die Zentralbank im September noch einmal in die Vollen und senkte den Leitzinssatz auf 0,05 Prozent und die Einlagenfazilität auf minus 0,2 Prozent. Mit einem ganzen MaĂ&#x;nahmenpaket (Aufkauf von ABS-Papieren etc.) versucht die EZB seither die Konjunktur anzukurbeln und die Deflationsgefahr Eurozone hinkt weiter zu bannen. Allein die Aussichten nach. Stand: 18.12.2014 bleiben vorerst dĂźster: In der Eu-

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Im Lauf des Jahres trĂźbte sich Konjunktur ein - Ă–sterreich rutschte gar ins Minus. Stand: 28.11.2014

rozone wie in Ă–sterreich, wo die beiden heimischen Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS erst vor wenigen Tagen ihre Prognosen fĂźr das Wirtschaftswachstum drastisch nach unten revidierten (siehe Grafik 3 unten bzw. Bericht hier: http://bit.ly/1HozYcC). Während die Eurozone also weiter verzweifelt gegen einen drohenden RĂźckfall in die Rezession ankämpft, sehen die Prognosen fĂźr die USA durchaus gut aus. 2015 soll sich das BIP-Wachstum auf 3,1 Prozent beschleunigen und 2016 dann gar auf 3,6 Prozent steigern (siehe Grafik 2 links). Allein, vor Ăœberraschungen - negativen wie positiven - ist man nie gefeit, wie das Jahr 2014 drastisch vor Augen gefĂźhrt hat.< 3: Konjunktur: Prognosen fĂźr Ă–sterreich im Vergleich

Im Dezember senkten Ă–sterreichs Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen drastisch. Stand: 18.12.2014


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RĂœCKBLICK - AUSBLICK WIEN WIENER MARKT

Stockpicking war und wird die Devise des Jahres Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Nach einem hoffnungsfrohen Start blieb am Ende eine Enttäuschung - zumindest auf den ersten Blick. Trotzdem war 2014 ein Jahr, in dem die Wiener BĂśrse ein kräftiges Lebenszeichen von sich gab. ie Nervosität war 2014 ein ständiger Begleiter an den BĂśrsen. Nicht nur international, sondern auch in Wien. Und sie wird es wohl auch 2015 bleiben, wie zahlreiche BĂśrsenbeobachter voraussagen. Immer wieder erfuhr der, nunmehr - vor allem in den USA - seit März 2009 anhaltende, Aufwärtstrend RĂźckschläge. Den wohl stärksten gab es im Oktober, als der Volatilitätsindex auf den S&P 500 in lichte HĂśhen schoĂ&#x; und der S&P 500 nach einem Rekordhoch eilenden FuĂ&#x;es in Richtung SĂźden wanderte, nur um danach noch einmal auf ein neues Rekordhoch zu marschieren. Eine Situation, die sich auch im Dezember wie-

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In punkto KapitalerhĂśhungen und IPO’s ging es 2014 wieder aufwärts. Foto: beigestellt

derholte (siehe dazu auch hier: http://bit.ly/13s069g bzw. hier: http://bit.ly/1v8pJlO). Tatsächlich konnte sich auch Wien, performancemässig ohnehin ein NachzĂźgler, nicht von der wachsenden Nervosität an den internationalen Märkten abkoppeln. Dazu kam noch die geopolitische Entwicklung - Stichwort Russland und Rubelkrise - die einige Wiener Aktien, wie Immofinanz oder RBI, besonders belastete. Beide zählten im Gesamtjahr zu den zehn Topverlierern. Trotzdem gab es in Wien neben Schatten auch Licht - und das in zweierlei Hinsicht. Einerseits sorgte so mancher ‘Ne-

Wiener BÜrse: KapitalerhÜhungen, IPO’s und SPO’s 1997 bis 2014

In Summe flossen seit 1997 fast 55 Milliarden Euro.

Quelle: Wiener BĂśrse


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BĂ–RSE EXPRESS

RĂœCKBLICK - AUSBLICK WIEN benwert’ mit seiner Performance fĂźr eine positive Ăœberraschung, darunter auch die Immofinanz-Tochter Buwog, die seit ihrem erstmaligen Auftritt am Wiener Parkett (im April) bis dato fast 20% zulegen konnte. (Anmerkung: Die Buwog ist nicht in der untenstehenden Performance-Rangliste enhalten, da der Zeitraum der BĂśrsenotiz zu kurz war.) Der ATX selbst blieb allerdings weit hinter den Erwartungen zurĂźck. Das Minus von mehr als 16% (per Schluss 19.12.) fällt zwar inklusive Dividenden auf 14,6% - doch grosso modo war die Performance des ATX nach dem starken Jänner, als der Index bis Mitte des Monats schon mehr als sieben Prozent plus erzielt hatte, mehr als bescheiden. Interessant ist allerdings das Faktum, dass von den ersten acht Titeln, die der BĂśrse Express am Jahresanfang (exakt im pdf am 2. Jänner) als Favoriten der Analysten präsentierte (siehe auch hier: http://bit.ly/1eny0vB) alle im Plus landeten. Die Nummer 3 von damals - Do&Co - ist sogar der Topperformer im ATXPrime des Jahres 2014. Stockpicking war also die Devise des Jahres. Und sie wird es wohl auch 2015 bleiben. Ein Jahr an dessen Ende die Analysten der Erste Group einen ATX bei 2550 Punken (siehe hier: http://bit.ly/1CIM5Ev) erwarten und jene der RCB mit einem Endstand von 2450 rechnen (http://bit.ly/1DZBMMN). Der zweite Lichtblick, der sich im RĂźckblick auftut, ist jener, dass die Wiener BĂśrse ihrer volkswirtschaftlichen Funktion als ‘Eigenkapitalbringer’ wieder stärker, als in den Jahren zuvor nachkommen konnte. Gleich fĂźnf Unternehmen konnten sich via KapitalerhĂśhung frisches Kapital besorgen, dazu kommen drei Neunotierungen. Auch der Markt fĂźr Unternehmensanleihen erfuhr 2014 einen kräftigen Aufwind (mehr dazu in der Story: „Tiefes Zinsniveau sorgt fĂźr Rekord bei Anleihen-Emissionen“). Und last but not least schossen die Umsätze in die HĂśhe. Die letzte volle Handelswoche (bis 19.12.) brachte gar einen neuen Rekord (siehe Grafik unten).< ATXPrime: WĂśchentlicher Handelsumsatz

Letzte volle Handelswoche bringt Rekordumsatz

Quelle: Bloomberg

ATX-Performance YTD (Schluss: 19.12.2014)

ATXPrime Index: Tops und Flops des Jahres per 19.12.2014 Name

Performance in %

Do&Co

+ 60,43

Zumtobel

+ 49,82

Flughafen Wien

+ 30,16

Lenzing

+ 29,41

Amag

+ 24,54

AT&S

+ 23,06

CA Immo

+ 22,15

Rosenbauer

+ 21,46

S Immo

+ 18,57

Valneva

+ 13,44

Uniqa

- 19,17

RHI

- 19,60

SBO

- 22,12

Immofinanz

- 24,24

Erste Group

- 24,89

Palfinger

- 27,21

OMV

- 36,71

RBI

- 51,58

Kapsch TrafficCom

- 54,10

Warimpex

- 55,32 Quelle: Bloomberg; Stand 19.12.2014, Schlusskurse


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BĂ–RSE EXPRESS

RĂœCKBLICK 2014 - AUSBLICK 2015 BONDS

Tiefes Zinsniveau sorgt fĂźr Rekord bei Anleihen-Emissionen Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Im abgelaufenen Jahr wurden an der Wiener BĂśrse 37 neue Anleihen emittiert. Davon kamen 23 von heimischen Unternehmen, wie z.B. Do&Co, S Immo, Buwog, Novomatic, Kelag, Warimpex, UBM, Immofinanz, WEB Windenergie, Wienerberger, voestalpine, Porr, OMV, Verbund, Wiener Stadthäuser oder Casinos Austria. ie Wiener BĂśrse blickt angesichts des tiefen Zinsniveaus auf ein starkes Corporate Bond-Jahr zurĂźck. Insgesamt 37 neue Unternehmensanleihen wurden im abgelaufenen Jahr emittiert. Mit einem Anleihen-Emissionsvolumen von Ăźber 7,2 Mrd. Euro verzeichnete die Wiener BĂśrse ein neues Rekordjahr. Jeweils die Hälfte des Volumens davon stammt von inländischen (3,61 Mrd. Euro) bzw. ausländischen Unternehmen (3,57 Mrd. Euro). Die grĂśĂ&#x;ere Anzahl der Bonds kommt allerdings aus Ă–sterreich: 23 CorZAHL porate Bonds wurden von heimischen Unternehmen begeben und 14 Corporate Bonds von ausländischen Emittenten. Unternehmensanleihen Zu den Ăśsterreichischen Bondwurden im Jahr 2014 an Emittenten zählten u.a. der Wiener BĂśrse emittiert Do&Co, S Immo, Buwog, Novomatic, Kelag, UBM, Warimpex, Immofinanz, WEB Windenergie, voestalpine, Porr, OMV, Verbund, Wiener Stadthäuser und Casinos Austria.

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37

Hei Ă&#x;er Herbst Dabei war speziell der Herbst eine beliebte Zeit fĂźr Bond-Emissionen. Allein dreizehn heimische Emittenten entschieden sich fĂźr eine Emission nach dem Sommer: FĂźr die grĂśĂ&#x;te Anleihen-Emission eines heimischen bĂśrsenotierten Unternehmens sorgte die OMV. Der Ă–lkonzern holte sich im November 750 Mio. Euro Ăźber eine Schuldverschreibung. Das Papier mit einer Laufzeit von vier Jahren wird mit 0,6 Prozent verzinst. Ebenfalls im November hat der Verbund einen Bond mit einem Volumen von 500 Mio. Euro und einer Laufzeit bis 2024 am

Corporate-Bonds–Boom an der Wiener BoĚˆrse (Stand: Dezember 2014, Quelle: Wiener BĂśrse)

Kapitalmarkt platziert. Laut Verbund handelte es sich dabei um den ersten Green Bond eines Unternehmens im deutschsprachigen Raum. Der jährliche Kupon der 10-jährigen Anleihe beträgt 1,5 Prozent. Anfang Oktober hat die voestalpine zur teilweisen Refinanzierung der Hybridanleihe 2007 sowie fĂźr allgemeine Finanzierungszwecke eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 400 Mio. Euro am Kapitalmarkt platziert. Der Kupon der 7-jährigen Anleihe beträgt 2,25 Prozent. Ebenfalls im Herbst, konkret im September, hat die Immofinanz eine Umtauschanleihe auf Aktien der Buwog begeben. Das Volumen belief sich auf 375 Mio. Euro, der Kupon liegt bei 1,5 Prozent p.a, dazu gibt es eine Umtauschprämie. Fo rtse tz un g de s Tren ds „Bei Unternehmensanleihen haben wir ein historisches Hoch gesehen“, kommentierte BĂśrse-Vorstand Birgit Kuras das Bond-Geschehen in der Wiener BĂśrse-RĂźckschau. Dass sich diese Tendenz fortsetzt, ist laut Wiener BĂśrse durchaus anzunehmen. „Ausgehend von einer niedrigen Zinslage sehen wir, dass sich der Trend zu Corporate Bonds im nächsten Jahr fortsetzen wird“, heiĂ&#x;t es. Laufende News zum Thema Bonds gibt es unter http://www.boerse-express.com/anleihen . <


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BĂ–RSE EXPRESS

FINANZIERUNG VENTURE CAPITAL UND PRIVATE EQUITY

Venture-Trends: 2015 werden neue Beteiligungs-Vehikel aufgelegt Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Die AVCO hat in diesem Jahr ein alarmierendes Zahlenwerk vorgelegt. Demnach verzeichnet die Wachstumskapital-Industrie den stärksten RĂźckgang seit ihrem Bestehen. Heimische VC-Geber stemmen sich nun aus eigener Kraft dagegen und wollen neue Fonds auflegen. Es wird auch ein nächster Anlauf unternommen, die Rahmenbedingungen zu verbessern. ie Statistik der Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) war im abgelaufenen Jahr alarmierend. Demnach verzeichnete die heimische private Wachstumskapital-Industrie den staĚˆrksten RuĚˆckgang seit ihrem Bestehen. Dramatische EinbrĂźche gab es sowohl bei den Investments, als auch beim Fundraising. BegrĂźndet wird dies einerseits mit der ZurĂźckhaltung nationaler, institutioneller Investoren bei Kommittments fĂźr Wachstumskapitalfonds und andererseits mit dem im Juli umgesetzten Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFM-G). Das AIFM-G macht eine Lizensierung oder kostenintensive Konzessionierung der Fonds notwendig. Dazu kommt, dass Privatinvestoren als Investoren fĂźr Fonds ausgeschlossen sind. Das sind Hindernisse, die dazu fĂźhrten, dass in den abgelaufenen Jahren so gut wie keine neuen klassischen Beteiligungsfonds mehr lanciert wurden. Das sollte sich im kommenden Jahr ändern. Derzeit sind zwei neue Fonds im Fundraising. Zum einen legt der Startup-Finanzierer Speedinvest seinen zweiten Fonds auf. Das Zielvolumen liegt bei mindestens 50 Mio. Euro. Zum anderen lancieren die Experten von Venionaire Capital ihren ersten Beteiligungskapitalfonds. Hier hat man sich ein Fundraising-Zielvolumen von zumindest 100 Mio. Euro vorgenommen.

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Startup-Boom. Beide neuen Fonds wollen in erster Linie in frĂźhe Unternehmensphasen investieren. Dort wird weiterhin groĂ&#x;es Potenzial gesehen. „Der Markt verträgt noch weitere zehn Fonds und sicherlich auch noch Ăźber 1000 Business Angels“, meint etwa Venionaire-CEO Berthold Baurek-Karlic zur aktuellen GrĂźnder-Situation. Der Startup-

Ski-Legende Franz Klammer ist unter die Crowdinvestoren gegangen. Foto: APA/EXPA/ JFK

Boom scheint also nicht an Kraft zu verlieren. Ganz im Gegenteil, es gibt neue Geschäftsmodelle und neue Finanzierungsformen. Im abgelaufenen Jahr sind in Ă–sterreich beispielsweise wieder neue Crowdinvesting-Plattformen (Anmerkung: dasertragreich.at, immocrowd.at) an den Start gegangen. Mit der Ski-Legende Franz Klammer hat sich sogar ein Prominenter als Crowdinvestor geoutet. Er hat Ăźber die Crowdinvesting-Platttform 1000x1000.at eine Summe von 10.000 Euro in das Alm Resort Nassfeld investiert. Crowdinvesting kommt offenbar gut an: Einige Unternehmen, wie beispielsweise Nixe Bier oder Wohnwagon, haben sich bereits zum zweiten Mal an die Schwarminvestoren gewendet. Rahmenbedingungen. Was die heimische Beteiligungskapital-Branche nach wie vor dringend benĂśtigt, sind bessere Rahmenbedingungen. Ende 2014 haben einige Player der Venture-Szene ein gemeinsam erarbeitetes Positionspapier mit Vorschlägen zur KMU-Finanzierung an Staatssekretär Harald Mahrer Ăźbergeben. Darin enthalten sind Vorschläge zur längst fälligen Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen fĂźr alternative KMU-Finanzierungen. Gemeinsames Ziel ist die Mobilisierung von privatem Kapital zur Finanzierung der Realwirtschaft und damit der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ob es diesbezĂźglich Fortschritte gibt und was die heimische VC-/PE-Szene im kommenden Jahr bewegt, erfahren Sie laufend unter www.boerse-express.com/venture <


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW FRIEDRICH ERHART

„Raiffeisen und Immofinanz gehĂśren in ihrer Peergroup zu den mit Abstand gĂźnstigsten Werten“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Friedrich Erhart managt den Pioneer Austria Stock. Im Interview spricht er Ăźber die Entwicklung seiner letzten Favoriten, womit er zuletzt seine Performance machte und wie er das Portfolo mit Blickrichtung auf das neue Jahr ausrichtet. BĂ–RSE EXPRESS: Sie mĂśchten in Ihrem Leben neue Prioritäten abseits des Fondsmanagements setzen und verlassen daher Pioneer Investments Austria auf eigenen Wunsch Ende März 2015, heiĂ&#x;t es in einer Aussendung Ihres Arbeitgebers (siehe http://goo.gl/6UDGnf). Was kann ich mir unter neue Prioritäten vorstellen? FRIEDRICH ERHART: Nach 25 spannenden und erfolgreichen Jahren im Aktienfondsmanagement werde ich mich nun wieder intensiver meiner zweiten groĂ&#x;en Leidenschaft, der kĂźnstlerischen Fotografie, widmen. AuĂ&#x;erdem mĂśchte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und reisen. Der ATX ist in Europa YTD ein klarer Underperformer. Einzig Russland und die Ukraine waren schlechter. Ist das auch schon die ganze BegrĂźndung fĂźr die Wiener Misere? Dieser Konflikt war sicher das beherrschende Thema am Wie„Meine Aufgabe ner Markt. Der ATX steht und als Fondsmanafällt ganz einfach mit den groger ist, besser Ă&#x;en Titeln - und bei Erste, Raiffals der Markt zu eisen und Immofinanz spielt das Thema CEE/Russland mit sein...“ hinein. Raiffeisen und Immofinanz erzielen einen wesentlichen Teil ihrer Gewinne in Russland. Auch den schwachen Ă–lpreis fĂźhren einige als politisches Druckmittel auf diesen Konflikt zurĂźck – damit hätten wir mit der OMV ein weiteres Opfer Wenn sich die politische Lage rund um Russland und die Ukraine irgendwann einmal entspannen sollte, hat der Markt unter fundamentaler Betrachtung ein schĂśnes Aufwärtspotenzial. Sehr viel Negatives sollte in den Kursen bereits eingepreist sein und Raiffeisen bzw. Immofinanz gehĂśren in ihrer Peergroup zu den mit Abstand gĂźnstigsten Werten. MĂźssten BĂśrse und BĂśrsennotierte in dieser Situation irgend etwas anders, oder mehr machen? An sich ist man derzeit eher ein Getriebener.

Friedrich Erhart, Pioneer Investments Austria.

Foto: beigestellt

Ihr Fonds liegt YTD rund zehn Prozent im Minus und ist damit besser als der Schnitt der Austrofonds und um mehr als fĂźnf Prozentpunkte besser als der ATX. Ăœberwiegt da Freude und Stolz - oder doch das weinende Auge des Minus? Meine Aufgabe als Fondsmanager ist, besser als der Markt zu sein. Ob dieser nach oben oder unten geht, kann ich nicht beeinflussen. So muss ich zufrieden sein. Der DAX, und nicht nur dieser, bildete zuletzt das charttechnisch bearishe Todes-Kreuz aus. FĂźr Sie ein Warnsignal, oder halten Sie wenig von der Charttechnik? Als ich 1987 begann mich fĂźr Aktien zu interessieren, war die Charttechnik mein erstes Analysetool. Sie gibt mir ein GefĂźhl, in welcher Marktphase wir uns befinden. Ich wĂźrde sagen, Charttechnik macht noch immer etwa ein Drittel meiner Portfolioentscheidungen aus. Ein weiteres Drittel sind Fundamentalfaktoren, der Rest die Investmentstory und Sondersituationen. Das Timing fĂźr eine Investition entscheide ich nie, ohne vorher die technische Situation beurteilt zu haben. Aber zum DAX, auf den ich natĂźrlich immer ein Auge gerichtet habe: in Summe sehe ich „...Ob dieser die technische Situation dort nach oben oder ziemlich neutral. Mit ein Grund, warum ich derzeit eher abwarunten geht, tend unterwegs bin. FĂźr kurzkann ich nicht fristige Kaufopportunitäten habe ich mir etwas Cash reserviert. beeinflussen.“


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INTERVIEW Wie hoch ist ihre Cashquote derzeit? 2,5 Prozent. Apropos fĂźr schwächere Tage. Als wir uns zuletzt zu Beginn des zweiten Halbjahres unterhielten, sagten Sie FACC gezeichnet zu haben, sich aber Pulver fĂźr schwächere Tage aufgehoben zu haben. Haben Sie bereits nachgekauft? Ja, und zu deutlich tieferen Kursen als der IPO-Preis war FACC ist eine meiner Ăœbergewichtungen. Ich glaube, dass die sechs Euro, die wir nach dem Ausverkauf Mitte Oktober hatten, fĂźr lange Zeit die Tiefstkurse gewesen sind und erwarte eigentlich schon im kommenden Quartal eine positive Ăœberraschung. Die Flugzeugbranche ist einfach eine der wenigen mit stetigem Wachstum. FACC wird uns hoffentlich noch viel Freude machen.

„FACC wird uns noch viel Freude machen.“

Sie sind seit 25 Jahren Fondsmanager - nehmen Sie aus 2014 irgend eine Lehre fĂźr die Zukunft mit? Wenn, eine Bestätigung alter Erkenntnisse. Zum Beispiel dass Stimmungsindikatoren, antizyklisch verwendet, gute Signale liefern. Als wir uns zuletzt unterhielten, favorisierten Sie Buwog, die Nr. 1 im ATX seit damals, CA Immobilien und damit die Nr. 3 im ATX, sowie die Outperformer Uniqa und Immofinanz sowie die zuletzt schwer unter Druck gekommene RHI. Was sagen Sie aktuell zu diesen Werten? Werden Sie etwa das Ăœbernahmeangebot fĂźr CA Immobilien angenehmen? Und sind das auch Ăœbergewichtungen fĂźr die Zukunft? CA Immobilien ist ein gutes Unternehmen mit gutem Management und hat bereits schĂśn performt. Bei dem Angebotspreis von 18,5 Euro ist die Aktie im Peergroup-Vergleich fĂźr mich nur noch ein 'Hold' - ich werde das Angebot also annehmen. Bei der Immofinanz bleibe ich Ăźbergewichtet. Dort ist ein worst-case-Russland-Szenario mehr als eingepreist. Selbst bei einem kompletten Wegfall der dortigen Assets wäre die Aktie noch gĂźnstig. Wir dĂźrfen nicht vergessen: Wären die Russland-Assets weg, wären auch die Russland-Schulden weg. Auf den NAV-RĂźckgang wĂźrde sich das mildernd auswirken. Uniqa bleibe ich auch positiv, ist einer der gĂźnstigsten Versicherungsaktien in einer Restrukturierungsphase. Es gilt aber aufzupassen, da Osteuropa in der Konzernstrategie eine grĂśĂ&#x;ere Rolle spielt und sich dieses Thema ein wenig verzĂśgert. Bei einer aktuellen Dividendenrendite von etwa fĂźnf Prozent fĂźr 2014 kann ich aber auch entspannt zuwarten, bis die neuen Strategien greifen. Die Buwog nähert sich zwar ihrem fairen Wert, ist aber im Vergleich zu den deutschen Peers, z.B. Deutsche Annington oder Deutsche Wohnen, noch immer deutlich gĂźnstiger bewertet. Und ist im Gegensatz zu diesen

Konkurrenten auch nicht nur reiner Bestandhalter, es gibt auch die Immobilienentwicklung als Standbein, was die Rendite aufbessert. Bei RHI vertraue ich als gelernter Maschinenbauingenieur auf die Technik und darauf, dass die Probleme in Norwegen in den Griff bekommen werden. Das Unternehmen ist ein gut positionierter WeltmarktfĂźhrer, der einfach zu gĂźnstig ist. Haben Sie Ihre Performance heuer eigentlich mit Ihren Ăœber- oder den Untergewichtungen gemacht? Die Performance habe ich mit den Underperformern gemacht. Eine Telekom Austria, Wienerberger, SBO oder Strabag hatte ich etwa Ăźberhaupt nicht im Depot. Die Banken waren das ganze Jahr Ăźber stark untergewichtet. 2014 ist zwar noch nicht vorbei. Aber welches Unternehmen hat Sie heuer am meisten positiv Ăźberrascht? Und welches enttäuscht? Adhoc fallen mir da bezĂźglich der positiven Performance Zumtobel, Porr, Buwog und Lenzing ein. Wenn ich mir rein die letzten Quartalsergebnisse ansehe, war Lenzing eine positive Ăœberraschung – die eingeleiteten SparmaĂ&#x;nahmen scheinen rasch zu greifen. Aber auch dort gab es, wie bei so vielen anderen Unternehmen auch, zuvor eine Enttäuschung. In Summe gab es heuer extrem viele Gewinnwarnungen, darum Ăźberwiegt fĂźr 2014 leider das GefĂźhl der Enttäuschung. Kann man Wien zum jetzigen Zeitpunkt schon relativ bedenkenlos kaufen - oder ist es noch immer ein Stockpicker-Markt? Wien als Markt ist schon extrem interessant. Wenn die groĂ&#x;en Akteinmärkte freundlich bleiben oder zumindest ihr Niveau halten, wird die Suche nach zurĂźckgebliebenen Märkten beginnen. Durch die ganzen Gewinnwarnungen sind wir bisher bewertungstechnisch aus dem Radar gefallen. Der Blick der Anleger richtet sich nun aber gen nächstes und Ăźbernächstes Jahr. Und da sollten wir viele dieser negativen Einmaleffekte nicht mehr sehen. Nach zwei Jahren der Underperformance hat Wien nun gute Chancen, wieder einmal zum Outperfomer zu werden. Es spricht auch das allgemeine Umfeld in Europa fĂźr Aktien: Der tiefe Euro ist gut fĂźr exportorientierte Unternehmen, die Kosten fĂźr Energie „Es gibt viele sind tief, was wiederum energieintensive Unternehmen wie Dinge die fĂźr Mayr-Melnhof, voestalpine Aktien sprechen oder Wienerberger entlastet. und ich sehe zu Und das tiefe Zinsniveau erleichtert die Unternehmensredieser Assetfinanzierungen. Es gibt viele klasse auch Dinge die fĂźr Aktien sprechen keine wirkliche und ich sehe zu dieser Assetklasse auch keine wirkliche AlAlternative.“ ternative. <


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN ROUNDTABLE

„Da werden wir sicher besser sein“

Zu Gast im Cafe BE - v.l.n.r: Die Ă–sterreich-Aktienfondsmanager Michael Kukacka (Erste Sparinvest), Wolfgang Matejka (Matejka & Partner AM) sowie Manfred Sibrawa (Bawag PSK Invest). Foto: BEX / Elke Mayr Diskussionsleitung: Robert Gillinger Fotos: Elke Mayr

schlecht gelaufenen Titel zu Jahresschluss noch schnell verkaufen, um sich keine Fragen nach dem Investment anhĂśren zu mĂźssen?

Wie geht’s weiter am Wiener Aktienmarkt? Darßber diskutieren die Experten von Bawag PSK Invest, Erste Sparinvest sowie Matejka & Partner AM in einem Cafe BE. Bei Favoriten wie auch Nicht-Favoriten herrscht grosso modo Einigkeit.

Alle drei Fondsmanager sehen den ATX hĂśher. Zur Jetzt-Situation ...

CAFE BE: Der ATX hat ein schlimmes Jahr mit einem Minus von mehr als 15 Prozent hinter sich. Die Russland/Ukraine-Krise gilt als hauptverantwortlich. Da uns diese Krise wohl noch einige Zeit begleiten wird ... wenn wir in einem Jahr wieder hier sitzen, notiert der ATX dann hĂśher oder tiefer als jetzt? Bitte noch ohne BegrĂźndung, denn gleichzeitig interessiert mich, wie Sie im aktuellen Marktumfeld agieren? Werden da die Cashquoten mĂśglichst hoch gehalten – mehr Trading gefahren und wie ist das mit der Geschichte, dass Fondsmanager die während des Jahres

WOLFGANG MATEJKA: Derzeit ist man mehr getrieben denn agierend. Und mit Sicherheit ist ein hoher Wahrheitsgehalt darin, dass etliche Investoren/Portfoliomanager ihre Positionen angesichts einer global unerwartet starken Marktkorrektur glatt stellten, was dann in den Peripheriemärkten den finalen Ausputzer fand. Das trifft CAFE BE Märkte wie Ă–sterreicher besonders. Denn wir waren immer von zwei Faktoren geprägt: wir haben gute und Ăźberzeugende Stories. Daher auch globale Portfolios, die sich immer wieder in Ăśsterreichischen Aktien versuchen. Aber zweitens auch, dass Ă–sterreich in diesen Portfolios eine reine Rand- oder Tradingfunktion spielt.


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN „Solange internationale Investoren bei uns nicht wieder zulangen, werden wir auch keinen nachhaltigen Aufschwung sehen“ Michael Kukacka (Erste Sparinvest)

Gleichzeitig spielt die politische Karte in Form der Mogelpackung Steuerpaket negativ mit. Da ist es nicht verwunderlich, wenn diese Dinge fĂźnf vor ZwĂślf aus den Portfolios entfernt werden, um nicht am 31.12. in den Jahresbericht schreiben zu mĂźssen, was man denn nicht noch alles hat – und das mit einem Gewicht von einem halben oder noch weniger Prozent. CAFE BE: Haben Sie es auch gemacht? MATEJKA: Nein. Wenn man an eine Story nicht mehr glaubt, muss man sich so und so verabschieden. Solange ich an die Story glaube, und sich das fundamentale Umfeld sonst nicht verschlechtert hat, sehe ich keinen Grund, meine besten Aktien in der Hoffnung zu verkaufen, dass ich sie weiter unter gĂźnstiger zurĂźckkaufen kann – wenn es dann nicht so kommt ... MICHAEL KUKACKA: Das darauf reagieren ist bei mir/uns dadurch erschwert, dass wir mit rund 1,4 Milliarden Euro ein sehr groĂ&#x;es Volumen verwalten – ein kurzfristiges taktisches Agieren ist bei der GrĂśĂ&#x;e in Wien nicht mĂśglich. AuĂ&#x;erdem ist mein Ansatz ähnlich: Werte, die uns Ăźberzeugen, die haben wir. Aktuell hilft uns jetzt relativ, dass die Banken – Erste Group und Raiffeisen – seit vielen Monaten massiv untergewichtet sind. Hier kĂśnnte man bereits verleitet sein, unten aufzusammeln, denn so schlecht sind die Beiden auch wieder nicht – hier werden teils Untergangsszenarien gespielt. Doch solange internationale Investoren bei uns nicht wieder zulangen, werden wir auch keinen nachhaltigen Aufschwung sehen. Diese haben uns zuletzt aus den Portfolios geworfen und in Wien gab es niemanden, der das Volumen auffing. Das belastete den Markt stark. Zur Cashquote an sich: Unser Ansatz ist, dass der Investor, der einen Ăśsterreichischen Aktienfonds kauft, in Ă–sterreich investieren mĂśchte – und nicht in Cash. MANFRED SIBRAWA: Ich sehe all das ähnlich – und glaube,

dass wir in einer Ăœbertreibungsphase nach unten sind. Eine vielleicht bald einstellige Raiffeisen zum Beispiel ist sicher eine Ăœbertreibung. CAFE BE: Die 2000 Punkte im ATX sehen wir noch von unten? MANFRED SIBRAWA: Zumindest gefährdet ist die Marke. MATEJKA: Ober sticht Unter – und fundamentale Argumente sind derzeit sicher nicht oben. CAFE BE: Herr Kukacka – Sie haben in unserem Gespräch zum Halbjahr den Umgang einiger Unternehmen mit Investoren bekrittelt. Nach den doch schwierigen Monaten hinter uns – hat sich da etwas gebessert? KUKACKA: Ăœberhaupt nicht. MATEJKA: Tue Gutes und rede darĂźber sollte nicht nur in Phasen gelten, in denen es einem gut geht. KUKACKA: ‌ und sonst die TĂźr zumachen. MATEJKA: Das schafft nur Verunsicherung unter Analysten und Investoren – mit divergierenden Meinungen und GerĂźchten. CAFE BE: Herr Sibrawa, Sie sind mir noch ein bisserl schuldig, ob Sie Ihre Cashquoten hochgefahren haben - oder sonst verfahren? ... SIBRAWA: Ich sehe das ähnlich wie Michael Kukacka: Wenn jemand investiert sein will, dann soll er auch investiert sein. Ich bin also durchwegs voll investiert. Aktuell ist es sicher mehr ein durchtauchen – man positioniert sich defensiver – eher raus aus jenen Aktien, wo man weiĂ&#x;, dass zittrige Hände dabei sind. Bei Finanztiteln bin ich etwa ebenfalls massiv untergewichtet. Auch setze ich gern auf Titel aus der zweiten oder gar dritten Reihe, die nicht bei jedermann auf der Tagesordnung stehen und wo die Fundamentaldaten passen – das dann als langfristige Position und nicht zum Traden. CAFE BE: Weil Sie gerade Performancetreiber und die dritte Reihe

„Ober sticht Unter – und fundamentale Argumente sind derzeit sicher nicht oben.“ Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN „Ich setze gern auf Titel aus der zweiten oder gar dritten Reihe, die nicht bei jedermann auf der Tagesordnung stehen.“ Manfred Sibrawa (Bawag PSK Invest)

angesprochen haben. Wodurch unterscheiden Sie sich in Ihren Anlagestilen, in der Herangehensweise? Wenn Sie jetzt alle Value-orientiert sagen, hätten wir nur nicht viel gewonnen ‌ vielleicht finden wir eine Unterscheidung durch die jeweiligen Performancetreiber in 2014 ... MATEJKA: Mein Performancetreiber war sicher die Unterbis Nullgewichtung von Finanzwerten - sowie das teilweise Trading von Finanzwerten. Bei der Telekom Austria war ebenfalls hohes Momentum zu finden und bei Bauwerten war teils gutes Geld zu verdienen. Die Unter- bis Nullgewichtung galt Ăźbrigens auch bei den Versorgern, wo sich jetzt aber das Bild drehen beginnt. Zur Herangehensweise: Ja, eigentlich ein klassischer Value-Ansatz, der sehr tief gehen kann mit vielen Management- und Unternehmensbesuchen. KUKACKA: Treiber war sicher Do&Co, wo ich auch sehr stark gewichtet bleibe ... CAFE BE: ... und wie sind Sie auf Do&Co gekommen? KUKACKA: Wir haben einen klar fundamentalen Ansatz. One-on-ones sind ebenfalls ein Muss. Und wir haben ein sehr striktes Risikomanagement, wodurch uns natĂźrlich aufgrund unserer GrĂśĂ&#x;e gewisse Dinge entgehen. Aber wenn ich bei einer vielleicht interessanten Position sechs Monate brauchen wĂźrde um die Zielposition aufzubauen, lasse ich es oft lieber. Flughafen Wien war ebenfalls ein ganz groĂ&#x;es Schwergewicht mit sieben Prozent. Dort haben wir neun Monate gebraucht die Position aufzubauen ‌ CAFE BE: ...nehmen Sie das Angebot an? KUKACKA: Ja, auch weil wir so stark gewichtet sind. Gut war neben der bereits angesprochenen Untergewichtung der Finanztitel auch jene bei der OMV CAFE BE: Herr Sibrawa – Ihre angesprochenen Nebenwerte waren ‌

SIBRAWA: Do&Co war sehr prominent vertreten. Und ich habe den Vorteil, dass aufgrund der geringeren GrĂśĂ&#x;e des Fonds ein bisserl Trading mĂśglich ist. Bei Do&Co wurden zwischendurch also auch Gewinne mitgenommen, um wieder gĂźnstiger einzusteigen. Immobilien, vor allem CA Immo, hat sich sehr positiv ausgewirkt. Telekom war schĂśn zu traden ‌ vom Ansatz her aber wieder Value. CAFE BE: Ich versuche es einmal: Value gilt fĂźr alle – Manfred Sibrawa fährt im Vergleich den grĂśĂ&#x;ten Trading-Anteil, bei Michael Kukacka gibt es gar keines und es zeigen sich wegen des strikten Liquiditätsmanagements tendenziell mehr der grĂśĂ&#x;eren ATX-Titel im Portfolio, als bei Wolfgang Matejka LESEN SIE ONLINE – (Anm.: Der Fonds von Michael KuDas Cafe BE finden Sie On- kacka ist auch zukunftsvorsorgeline unter tauglich, womit er durch diese http://bit.ly/1xEXbay Vorschriften etwa nicht in der Schweiz, sprich, ams investieren WEITERE FOTOS kann). finden Sie unter http://goo.gl/uvzCy6

‌ kein (groĂ&#x;er) Widerspruch ...

CAFE BE: Sie alle sehen den ATX in einem Jahr hĂśher. Welche Themen, auĂ&#x;er Russland, werden uns da begleiten bzw. prägen? Und Ihr allgemeines Bild von Aktien und Wien im Speziellen ist wie? MATEJKA: Der schwache Rubel und die wirtschaftlichen Probleme Russlands in Verbindung mit der Ă–lpreisschwäche werden Ă–sterreich sicher treffen. Aber der Ă–lpreisverfall bevorteilt 80 Prozent der Industrie. Und damit haben wir endlich das Konjunkturpaket, das wir uns von der Politik erwĂźnscht hätten. Das freiwerdende Geld von der Tankstelle wird in inflationstragende Produkte investiert werden – ins Schnitzel ums Eck. Dort wartet die Umsatzsteuer und am Ende des Jahres die KĂśrperschaftssteuer fĂźr das Unternehmen. Das wird

„Durch den Ă–lpreisverfall ist fĂźr die Airlines eigentlich 365 Tage im Jahr Weihnachten.“ Michael Kukacka (Erste Sparinvest)


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN „Der Ă–lpreisverfall bevorteilt 80 Prozent der Industrie. Und damit haben wir endlich das Konjunkturpaket, das wir uns von der Politik erwĂźnscht hätten.“

spielen kÜnnen. Davon kÜnnten auch weniger liquide Werte profitieren, da bei dieser Anlage Liquidität kein Basiskriterium fßr ein Investment ist. In dieser Hinsicht wird eine nachhaltige Dividendenpolitik hÜheres Gewicht bekommen. SIBRAWA: Das eigentlich traurige an unserer Branche, wenn man sich das Üffentliche Stimmungsbild ansieht: wenn die Kurse hoch stehen darf man nicht kaufen, weil's teuer ist. Und wenn's tief ist darf man nicht kaufen, weil die nächste Krise vor der Tßr steht. Der gute alte Kostolany ist fßr die nächsten drei, fßnf Jahre vielleicht aktueller denn je: Kaufen, Augen zu und durch.

Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)

CAFE BE: Was heiĂ&#x;t all das jetzt fĂźr die Praxis in den Portfolios. Wie aufgestellt gehen Sie ins nächste Jahr. Wohin etwa werden die Gelder von den angenommenen Ăœbernahmeangeboten bei CA Immo und Flughafen umgeschichtet? SIBRAWA: Meine Strategie bleibt bis auf weiteres aufrecht. Sollte der Markt noch final abrutschen, wĂźrde ich aggressiver ans Werk gehen. Sonst bleibe ich beim Untergewichten der Finanzwerte und halte Immobilienaktien in diesem Niedrigzinsumfeld fĂźr attraktiv – und mag besonders die CA Immo; werde einer Do&Co treu bleiben. Und ich mag MayrMelnhof als längerfristiges Dividendenpapier. FACC ist durchaus attraktiv, wurde bei den letzten Quartalszahlen wahrscheinlich zu Unrecht geprĂźgelt. Aber nur, wenn bei den nächsten Quartalszahlen die angekĂźndigten Dinge auch wirklich eintreten – sonst muss ich mir ein weiteres Engagement Ăźberlegen. Prinzipiell gibt es dort aber einen Auftragsstand, bei dem sich jedes Unternehmen alle zehn Finger ablecken wĂźrde. MATEJKA: Bei der FACC muss man die Story dahinter verstehen. Denn es gibt eigentlich nichts Schlimmeres, als wenn diese einen Auftrag bekommt – dann muss vorher groĂ&#x; investiert werden. Und zurĂźck kommt das Geld erst viel später. Das ist bei Airbus auch so, den Anlegern ist es

dann den Finanzminister freuen und alle werden sich auf die Schultern klopfen, wie gut sie das denn nicht gemacht haben. Auch wurden die Bilanzen befreit - die Wiese gemäht. Das wird nächstes Jahr groĂ&#x;en RĂźckenwind geben und einen Wahrnehmungsvorteil gegenĂźber Peergroup-Unternehmen in Europa. Auf dieser Welle lassen sich Erwartungen surfen. CAFE BE: Sie spielen die Gewinnwachstums-Karte nach dem doch sehr schwachen Jahr 2014? MATEJKA: Ja. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob wir die derzeit erwarteten mehr als 80 Prozent schaffen, aber Europa und die USA werden mit Minuszahlen erwartet – da werden wir also sicher besser sein. KUKACKA: FĂźr einen hĂśheren ATX spricht auch der Blick auf den DAX und den Rest Europas im Vergleich zur Krise 2007/2008. Da sind wir eindeutig hĂśher – und Ă–sterreich ‌ tiefer. Das zeigt, dass wir im Vergleich zu Europa relativ gĂźnstig bewertet sind. In Summe liegt sogar Griechenland von der Performance vor uns. Dann hatten wir heuer noch die Sondersituation, dass alle stark gewichteten Indexwerte ihre Probleme haben. Wir haben die Erste Group mit dem hĂśchsten Verlust der Geschichte, die Raiffeisen mit dem erstmaligen Verlust, die Immofinanz hat in Russland ihre Probleme und die OMV hat Probleme mit dem Management und dem Ă–lpreis. Da erhoffe ich schon, dass wir nächstes Jahr in Summe weniger von diesen Problemen sehen werden. SIBRAWA: Russland und Rubel werden uns bleiben – Ă–l auch. SchĂśnes Gewinnwachstum werden wir basiseffektbedingt auch haben, ob es auch zufriedenstellend ist, werden wir erst sehen. MATEJKA: FĂźr Aktien allgemein spricht die relative Bewertung zu den Anleihenmärkten. Und glaube auch, dass ein Ă„quivalent zu Bonds in der Aktie verstärkt gesucht sein wird: Dividende. In diesem Spiel wird Ă–sterreich eine Rolle

„Gewinnwachstum werden wir basiseffektbedingt auch haben, ob es auch zufriedenstellend ist, werden wir erst sehen.“ Manfred Sibrawa (Bawag PSK Invest)


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN „FĂźr den Markt selbst ist es natĂźrlich eine Katastrophe. Wir bräuchten dringend neue Unternehmen.“ Manfred Sibrawa (Bawag PSK Invest)

dort nur viel mehr bewusst. KUKACKA: Ich bin von der Aktie mittlerweile auch Ăźberzeugt. Als Aktionär will ich aber auch irgendwann den angesprochenen RĂźckfluss sehen, ich kann nicht immer nur weiter investieren – das Geld ist nicht unendlich, sonst bekomme ich irgendwann mit der Innenfinanzierung ein Problem. Was allgemein fĂźr die Industrie, abseits von ein paar OrderStornierungen aus Ăślproduzierenden Staaten, spricht: Durch den Ă–lpreisverfall ist fĂźr die Airlines eigentlich 365 Tage im Jahr Weihnachten – und die Flotten sind im Schnitt stark Ăźberaltert. Dann mag ich noch Immobilienaktien wie die CA Immo ... CAFE BE: ... Fantasie nach oben in der CA Immo gibt es nach dem Ăœbernahmeangebot aber wahrscheinlich eigentlich weniger ‌ KUKACKA: Unter den Immobilienaktien haben CA Immo und S Immo fĂźr mich das konservativste Geschäftsmodell. Immofinanz und conwert sind eher aggressiv aufgestellt. Do&Co sowie Mayr-Melnhof sind und bleiben Favoriten. Sollten die Titel schwächeln, sind wir geneigt zuzukaufen. Eine Andritz wird ein wenig unterschätzt, muss jetzt aber ein paar Quartale liefern. MATEJKA: Die erwähnten Unternehmen gehĂśren an sich auch zu meinen Favoriten – mĂśchte der Abwechslung wegen aber andere Akzente setzen: Ich glaube fĂźr nächstes Jahr an ein positives Umfeld fĂźr den zyklischen Bereich des Konsums – da ist Mayr-Melnhof in den Regalen Ăźberall dabei. Massiv im Umbruch ist der europäische Telekomsektor – da ist die Telekom Austria mit der nun gegebenen finanziellen Stabilität und der nun erwartbaren Disziplin beim Ausgeben dieses Geldes gut aufgestellt. Und Carlos Slim hat sich verpflichtet, innerhalb von 24 Monaten den Streubesitz durch eigene Aktienverkäufe wieder auf 24 Prozent zu bringen. Der wird nicht Feind seines Geldes sein ‌ in der Aktie

kann man also durchaus Fantasie sehen – wahrscheinlich kein schlechter Call. Positiv wird sich meiner Meinung nach im kommenden Jahr auch der Bausektor präsentieren - und ich wĂźrde dabei auf die Strabag setzen, weil sie die billigste Bauaktie Europas ist. Und zusätzlich jeder der fĂźnf GroĂ&#x;aktionäre Probleme mit dem tiefen Kurs hat, angefangen von Oleg Deripaska bis hin zu Uniqa und Raiffeisen. Wobei ein Teil des Kursproblems vielleicht ausgerechnet in der Zusammensetzung des Aktionärskreises liegt. Ich sage: 51 Prozent der Strabag im Streubesitz und der Kurs steht doppelt so hoch. Als weiteren Bereich nehme ich etwas abseits des Mainstreams eine EVN, da diese den Dividendengedanken sehr gut spielt, erfreulicherweise den Schlussstrich Ăźber Auslandsengagements gezogen hat, die ohnehin immer angezweifelt wurden. Dahinter steckt ein prosperierendes Heimgeschäft. Und, angesichts der tiefen Strompreise - die EVN ist Stromnettoeinkäufer. Während die Endverkaufspreise an die Privaten oben bleiben. CAFE BE: Ihre Untergewichtungen liegen wo, bzw. wo sehen Sie Drohpotenziale? MATEJKA: Untergewichtet habe ich Immofinanz, da das Thema Russland vielleicht noch nicht ganz in den Markt hinein kommuniziert ist. Drohpotenzial sehe ich weiters in den Auftragszahlen bei SBO. SIBRAWA: Wenn wir von Drohpotenzialen sprechen, sehe ich zuerst immer die Politik, wie wir es bei der OMV erlebt haben. Bei einer Immofinanz stimme ich dem Drohpotenzial durch Russland zu. KUKACKA: Untergewichtet bin ich in der Immofinanz ebenso – was wir hier jetzt sehen, ist die Rechnung fĂźr den Spin-off der Buwog. Auch habe ich keine EVN und den Verbund stark untergewichtet. Mir gefällt der Sektor an sich nicht, da Investitionen weiter notwendig sind, fĂźr die Preise wird aber erst ab

„Ich sage: 51 Prozent der Strabag im Streubesitz und der Kurs steht doppelt so hoch.“ Wolfgang Matejka (Matejka & Partner)


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CAFE BE - BĂ–RSE WIEN „Ich hĂśre immer nur Spekulation – dabei ist die Aktie die einzige Finanzierungsform, die einem Unternehmen sein Leben lang das Geld zur VerfĂźgung stellt.“ Michael Kukacka (Erste Sparinvest)

2018 mit einem Umschwung gerechnet ‌ das ist mir ein bisserl weit weg ‌ die OMV bleibt auch untergewichtet, da dort die Erwartungen an den 2015er-Gewinn vielleicht noch zu hoch sind. Und beide Banken. CAFE BE: 2014 war geprägt durch zahlreiche Enttäuschungen: Hohe Abschreibungen bei Banken und Versorgern, die Probleme der OMV, Kapsch TrafficCom verlor einiges an Fantasie ... was war fĂźr Sie die grĂśĂ&#x;te Enttäuschung – unabhängig davon ob Sie investiert waren der nicht? KUKACKA: Eine Kapsch. Es hat lange gedauert bis man erkannte, auch auf der Kostenseite etwas unternehmen zu mĂźssen – dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. SIBRAWA: Weniger enttäuschen, mehr ärgern – wie manche Unternehmen mit ihren Aktionären umgehen und teils mit FĂźĂ&#x;en treten. CAFE BE: Sie meinen ein Unternehmen aus der Immobilienbranche, wo die letzte HV auch angefochten wird? SIBRAWA: Durchaus MATEJKA: Und ich nehme die OMV. CAFE BE: Telekom Austria, Flughafen Wien, CA Immo – Ăźberall sinkt der Streubesitz. Da die Liquidität in Wien ohnehin schon immer ein Problem war, wird die Situation nun schĂśn langsam bedrohlich? Oder sollten wir uns daran erfreuen, dass internationale Investoren die Attraktivität des Marktes bzw. seiner Titel zu schätzen beginnen? MATEJKA: Ă–sterreichs Unternehmen sind in ihrer Bewertung attraktiv und finden GroĂ&#x;investoren, die zugreifen. FĂźr die Restliquidität ist es natĂźrlich nicht gut und die IPOPipeline nach FACC scheint ein bisschen leer – womit der Einzelmarkt natĂźrlich schrumpft – der Markt seine Attraktivität aus Bewertungssicht aber behält. KUKACKA: Es gibt ein lachendes und ein weinendes Auge. Mittel- bis langfristig fehlen einem Investor dann die at-

traktiven Kandidaten, was bleibt, ist der Rest. Neues kommt ja nicht nach. Womit die Liquidität weiter sinkt, was dann wiederum ausländische Investoren verschreckt und einen Teufelskreis in Gang gesetzt ist. Wir als Ăśsterreichische Investoren mĂźssen im Markt bleiben, egal ob er liquide ist oder nicht. Aber ein Internationaler – warum soll er sich das antun? Die BĂśrse lebt vom Handel, nicht davon dass Dinge hingehen und wieder verschwinden. SIBRAWA: FĂźr den Markt selbst ist es natĂźrlich eine Katastrophe. Wir bräuchten dringend neue Unternehmen. Und damit meine ich keine Spin-offs, das ist nur eine Aufteilung der Marktkapitalisierung von einem groĂ&#x;en auf zwei kleinere Unternehmen ‌ KUKACKA: ‌ womit die Liquidität sinkt. Das Problem Wiens ist auch, dass viele Branchen bzw. Sektoren einfach fehlen, was in einem globalen oder europäischen Portfolio nicht so ist. Wien ist konzentriert auf wenige Sektoren – und das waren zuletzt leider jene Sektoren, die schlecht performten. Es fehlt die Diversifikation. Wir haben weder Pharma noch Technologie. CAFE BE: AbschlieĂ&#x;end, und da Weihnachten und Neujahr vor der TĂźr stehen – womit WĂźnsche erlaubt sein sollen. Nachdem wir nach langer Zeit einen Finanzminister haben, der das Wort BĂśrse in den Mund genommen hat – was wäre so ein Wunsch an Hans JĂśrg Schelling? MATEJKA: Kosten sparen, und das in den bisher als unberĂźhrbar geltenden Bereichen. Und nicht so wie jetzt bei der Steuerreform geplant, das Geld von der einen auf die andere Seite zu verschieben. Es geht doch darum, dem Staat durch Einsparungen seine finanzielle Flexibilität wieder zu geben. Und nicht jenen zu nehmen, die ohnehin kaum noch atmen kĂśnnen. SIBRAWA: Ausgaben sparen und im Gegenzug die Wertpapier-KESt streichen. Denn diese ist eigentlich eine BegĂźnstigung von Spekulanten. FrĂźher zahlte ich den Einkommenssteuersatz auf den Kursgewinn, heute nur 25 Prozent. Generell wäre wĂźnschenswert, dass die Politik die BĂśrse mehr fĂśrdert – es nicht nur vage Lippenbekenntnisse, sondern Taten gibt. Denn durch die verstärkten Regularien bei Banken und den Auswirkungen auf die Kreditvergabe werden Unternehmen eigentlich an die BĂśrse gedrängt. KUKACKA: Wunsch wäre, dass man erkennt, was der Kapitalmarkt eigentlich ist: Die Finanzierungsform fĂźr Ăśsterreichische Unternehmen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Ich hĂśre immer nur Spekulation – dabei ist die Aktie die einzige Finanzierungsform, die einem Unternehmen sein Leben lang das Geld zur VerfĂźgung stellt. Eine Anleihe oder Kredit muss zurĂźckgezahlt werden. BĂśrse ist eigentlich ein Job-Generator. <


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RĂœCKBLICK 2014 - AUSBLICK 2015 KOMMUNIKATION

BĂśrsenotierte auch im kommenden Jahr wieder fleiĂ&#x;ig auf Achse Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Im kommenden Jahr steht wieder ein vielfältiges Roadshow-Programm fĂźr die heimischen BĂśrsenotierten am Plan. Gemeinsam mit der Wiener BĂśrse geht es beispielsweise wieder zu Destinationen in Europa und den USA. Aber auch die heimischen Konferenzen in ZĂźrs und Stegersbach versprechen wie immer - einiges. ie Reisebereitschaft der Vorstände und IR-ManagerInnen von bĂśrsenotierten Unternehmen muss enorm groĂ&#x; sein. Denn pro Jahr stehen etliche Investoren-Termine und die Teilnahme an Konferenzen, sowohl im Inland, als auch im (teilweise fernen) Ausland, am Plan. Investorenkontakte gehĂśren sowohl gepflegt als auch angebahnt. Die Teilnahme an Investoren-Meetings ist daher essenziell. Dank der Roadshows, die die Wiener BĂśrse gemeinsam mit Bankpartnern organisiert, kann eine Vielzahl von namhaften Investoren erreicht werden. Die Wiener BĂśrse-Roadshows ZAHL gehen 2015 bereits in ihr dreizehntes Jahr. Bisher wurden an die 90 Konferenzen organisiert. FĂźr das kommenden Jahr stehen zehn Termine bereits fest. Kooperations-Roadshows Gleich am 29. Jänner 2015 geht von Wiener BĂśrse und Banken sind fĂźr 2015 bereits fi- es etwa gemeinsam mit der xiert. Erste Group nach London und am 12. Februar mit der Baader Bank nach Mailand. Gemeinsam mit Kepler Cheuvreux lädt die Wiener BĂśrse am 10. April nach Paris. Am 11. Juni heisst es wieder den Flieger nach London nehmen, diesmal gemeinsam mit der Baader Bank. Im Juni gibt es noch einen zweiten Termin: Und zwar am 16. mit der Berenberg Bank in Frankfurt. Am 19. November bereisen ausgewählte BĂśrsenotierte gemeinsam mit der Wiener BĂśrse und der RCB die polnische Hauptstadt Warschau. Der letzte Termin des Jahres 2015 ist traditionsgemäĂ&#x; jener mit Erste Group und Auerbach Grayson in New York, und zwar am 23. November 2015.

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New York bildet traditionsgemäĂ&#x; den Abschluss des jährlichen Roadshowprogramms der Wiener BĂśrse Foto: BE

Ba nken -Kon ferenz en . Auch internationale bzw. deutsche Banken nehmen heimische Unternehmen fix auf ihre Meetings mit. Am 20. Jänner veranstaltet Kepler Cheuvreux beispielsweise die 14. German Corporate Conference in Frankfurt. Vor dem Sommer, konkret am 17. Juni, hält die Deutsche Bank ihre German, Swiss & Austrian Conference in Berlin ab. Seitens der Berenberg Bank ist die European Conference in Tarrytown (New York) vom 19. bis 21. Mai zu erwähnen. Die Baader Bank lädt am 23. September zur Baader Investment Conference nach MĂźnchen. Ă–sterreich-Meetings. Die Investoren-Meetings in ZĂźrs und Stegersbach, zu denen RCB und Erste Group laden, sind ebenfalls Fix-Termine fĂźr heimische BĂśrsenotierte. DieInvestorenkonferenz der RCB in ZĂźrs findet vom 15. bis zum 17. April 2015 statt. Mit der Erste Group nach Stegersbach geht es vom 5. bis 9. Oktober 2015. In fo fĂźr Pri va te. FĂźr Privatanleger wieder interessant ist mitunter die Gewinnmesse, die im kommenden Jahr am 15. und 16. Oktober stattfinden wird. Einen laufend aktualisierten Finanz-Kalender finden Sie unter http://www.boerse-express.com/kalender . <


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW ALOIS WĂ–GERBAUER

„FĂźr mich die Enttäuschung der vergangenen zehn Jahre“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

3 Banken-Generali Invest-GeschäftsfĂźhrer und Fondsmanager Alois WĂśgerbauer Ăźber Enttäuschungen, neue und alte Lieben sowie eine gewisse Skpesis bezĂźglich der kurzfristigen Entwicklung an den Märkten. Und dem Impuls Gelddrucken. BĂ–RSE EXPRESS: Aus heutiger Sicht hat der 3 Banken Ă–sterreich-Fonds den ATX um Ăźber 10 Prozentpunkte abgehängt, schneidet YTD als Klassenbester ab - liegt aber trotzdem rund 5 Prozent im Minus. Angesichts des Umfelds fĂźr Sie zufriedenstellend? ALOIS WĂ–GERBAUER: Als VermĂśgensmanager kann und darf man mit einem Minus nie zufrieden sein. Es gibt aber Phasen, wo man dies nicht verhindern kann. VermĂśgensmanager sollten fĂźr ihre Kunden einen Mehrwert schaffen - dafĂźr nehmen wir auch GebĂźhren. Mit einer sehr deutlichen Outperformance im Vergleich zum Markt haben wir diesen Mehrwert geschaffen.

„Die aktuellen Konjunkturprognosen fĂźr Russland sind meilenweit zu optimistisch und damit werden Immofinanz und Raiffeisen International einmal mehr zurĂźckrudern mĂźssen.“

Der ATX steuert auf ein schlimmes Verlustjahr zu die Russland/Ukraine-Krise gilt als Hauptgrund. Diese Krise scheint nicht morgen beendet zu sein. Sehen Sie fĂźr den Gesamtmarkt 2015 daher auch schwarz, oder hat Wien bereits nach unten Ăźberschossen? Ohne nachhaltige Beruhigung im Russland/Ukraine-Konflikt wird eine Trendwende schwer sein - man muss daher auf die Vernunft aller Beteiligten hoffen, und da meine ich bewusst beide Seiten - die russische und auch die europäische Seite. Der Crash des Rubels wird einen Einbruch der russischen Wirtschaft nach sich ziehen, dazu kommt der Verfall der Ă–lpreise. Die aktuellen Konjunkturprognosen fĂźr Russ-

Alois WĂśgerbauer war ein Fan von CA Immo, Immofinanz, OMV und ams - immer noch? Foto: beigestellt

land sind meilenweit zu optimistisch - und damit werden Immofinanz und Raiffeisen International einmal mehr zurĂźckrudern mĂźssen. Die Frage ist nicht ob es negative Effekte gibt, sondern nur wieviel davon bereits in den Kursen vorweggenommen ist. Ich wĂźrde mir insgesamt auch eine proaktivere Kommunikation bei so manchem Unternehmen wĂźnschen. Unmittelbar bleibt das Umfeld daher schwierig. Wie ist das in Zusammenhang mit den anderen BĂśrsen zu sehen? Sind Sie da eher Optimist und er„Die Frage ist warten neue Rekordstände, oder nicht ob es nega- ist da einmal eher von Konsolidierung bis hin zu Gewinnmitnahmen tive Effekte gibt, auszugehen? sondern nur Kurzfristig fĂźr die kommenden Wochen bin ich eher wieviel davon skeptisch. Die Jahresendrallye bereits in den war heuer schon im NovemKursen vorwegber. Einen massiven Einbruch genommen ist.“ wird es angesichts der EZB-Ak-


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW tivitäten und der Nullzinsen aber nicht geben - auch sehen wir keine massive Ăœberbewertung der Märkte. Im Jahresverlauf 2015 wird man insgesamt aber an Aktien global betrachtet einmal mehr nicht „In den letzten vorbeikommen. In den letzten Jahren hatte jene Region die Jahren hatte beste BĂśrse, wo das meiste jene Region die Geld gedruckt wird. Beim beste BĂśrse, wo Gelddrucken wird 2015 die das meiste Geld EZB die FED ablĂśsen. Eine vergleichsweise bessere Entwickgedruckt wird. lung der europäischen Aktien Beim hat damit eine klare Logik. Zudem Ăźberwiegen in Europa Gelddrucken bezĂźglich des Ă–lpreisverfalls wird 2015 die klar die Vorteile. In den USA EZB die FED halten sich Vor- und Nachteile ablĂśsen. “ wohl die Waage. Insgesamt wird die Volatilität deutlich hĂśher sein als heuer. Durch SBO und OMV hat auch der von Ihnen angesprochene Ă–lpreis einen gewissen Einfluss auf die Wiener BĂśrse. Haben Sie zu Ă–l eine Meinung und da die OMV von Ihnen in unseren Gespräch zum Halbjahr als einer Ihrer Favoriten genannt wurde, mit dem man aber noch Geduld haben mĂźsse: gilt das weiter oder haben Sie angesichts der veränderten Umstände 'die Geduld verloren'? Bei der OMV haben wir doch schon viele Jahre Geduld und werden nicht belohnt. Neben den bekannten externen Problemen von Ă–lpreis- oder Pipeline-Seite kam 2014 auch noch eine enorm schlechte AuĂ&#x;endarstellung durch den Vorstand. Der Ă–lpreis wird wohl vorerst tief bleiben - eine beständig hohe FĂśrderung trifft auf sinkende Nachfrage. Insgesamt ist von den Ăśsterreichischen Industriekonzernen OMV fĂźr mich die Enttäuschung der letzten 10 Jahre gefolgt vom Verbund. Etwas anders sehe ich SBO. Die Aktie war mir lange zu teuer - darum war ich bis vor wenige Wochen gar nicht investiert. Nunmehr wächst das internationale Top-Unternehmen wieder in eine attraktive Bewertung hinein. Einer Ihrer anderen Favoriten war die vom Russland-Thema betroffene Immofinanz. Ein Thema, das man weiter spielen kann? Grundsätzlich ja - fĂźr risikobewusste Investoren. Aber auch hier gilt. Vorerst bleibt eher Gegenwind. Die Nachrichten aus Russland werden sich was die Wirtschaft betrifft in den kommenden Monaten deutlich verschlechtern. Die CA Immo war ebenfalls stark gewichtet. Angesichts der guten Performance und des TeilĂźbernahmeangebots: nehmen Sie an und werden die Mittel eher umgeschichtet - und wenn in welche Berei-

che? Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang das Immobiliensegment insgesamt? CA Immo hat im letzten Jahr alles richtig gemacht. Respekt. Die Aktie bleibt interessant. Am besten gefällt mit Buwog. Wohl kein Kurs-Highflyer - aber grundsolide mit einer nachhaltigen Dividende jenseits der 4-ProzentMarke. Eine Art Anleiheersatz. Enttäuschend ist conwert. Der Kurs steht heute auf dem Niveau von vor 5 Jahren. Mit Wohnimmobilien in fĂźnf Jahren angesichts des boomenden Umfelds keinerlei Mehrwert fĂźr den Aktionär geschaffen zu haben, ist schon ein starkes StĂźck. Last but not least nannten Sie ams als Favoriten - wahrscheinlich der heurige Performancetreiber in Ihrem Depot. FĂźr Sie als Fundamental-Investor: ams bleibt hochgewichtet? Und von welcher Aktie erhoffen Sie insgeheim, dass diese die ams-Rolle in 2015 einnimmt? ams ist und bleibt hoch gewichtet. Die Wachstumschancen in den kommenden Jahren sind intakt - dies geht Ăźber den Bereich Handy weit hinaus. Insgesamt setzt man bei einem Fonds aber nicht auf eine Aktie. Es gibt viele Unternehmen, denen ich 2015 eine gute Entwicklung zutraue: AT&S, Porr, Do&Co, FACC. Wenn Sie an Ende 2013 zurĂźckdenken und mit heute vergleichen: Was ist in der Portfolioausrichtung mit Blick ins nächste Jahr anders - und warum? OMV und Kapsch TrafficCom sind heute deutlich geringer gewichtet, weil bei beiden Unternehmen einfach nicht eintritt was man in den letzten Jahren in Aussicht gestellt hat. DafĂźr sind Titel wie FACC oder Porr neu im Portfolio. Als Top-3 oder-5 Aktien haben Sie derzeit ... Porr, FACC sowie AT&S sind im Fonds mit jeweils etwa 4 Prozent gewichtet. Da es sich um Unternehmen handelt, die im Index gering oder gar nicht gewichtet sind, sind dies klare Ăœberzeugungen. ams bleibt auch weiter unter den Top 3.

„Insgesamt ist von den Ăśsterreichischen Industriekonzernen OMV fĂźr mich die Enttäuschung der letzten 10 Jahre - gefolgt vom Verbund.“

Ihre stärksten Untergewichtungen sind - und warum? Wienerberger, Verbund, Erste Group. Ich sehe wenig Argumente fßr eine deutlich hÜhere Bewertung. Gibt es ein Thema, dass Sie fßr 2015 an den BÜrsen fßrchten bzw. erhoffen? Und fßrchte eine deutlich hÜhere Volatilität und hoffe auf Vernunft in der RusslandFrage. <


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BĂ–RSE EXPRESS

ROHSTOFFE BASISMETALLE

2015: Was sind wesentliche Preistreiber? (Teil 1) Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Wirtschaftswachstum, Dollarbewegung und geopolitische Krisen - sie wirkten 2014 mehrheitlich negativ auf die Preise der Industriemetalle. 2015 wird es besser, aber die Unsicherheit bleibt. as Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu - und die Ersten beginnen, Bilanz zu ziehen - auch bei Industriemetallen. Wird das Jahr 2015 besser als das laufende? Es scheint nicht wirklich so.

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Verluste. Der LME-Industriemetallindex (LMEX) startete zunächst schwach in das Jahr und markierte im März ein 9-Monatstief. Bis in den Spätsommer hinein erholten sich die Preise aber deutlich und der LMEX kletterte auf ein 16-Monatshoch. Seitdem stehen die Preise erneut mehrheitlich unter Druck. Trotzdem beträgt das Minus year-to-date fĂźr den LMEX „nurâ€? 3,1 Prozent, womit die Verluste deutlich geringer als bei den meisten Energieträgern und auch einigen Edelmetallen ausfallen. RĂźckblick. Metallspezifische Daten spielten Ăźber weite Strecken des Handelsverlaufs in diesem Jahr nur eine untergeordnete Rolle, resĂźmiert Eugen Weinberg von der Commerzbank. Vielmehr gaben z.B. Konjunkturdaten die Richtung vor: Während die US-Wirtschaft mittlerweile deutlich an Schwung gewonnen hat, läuft es in der Eurozone wieder auf ein „blutleeresâ€? Wachstum hinaus und in China, dem mit Abstand wichtigsten Nachfrager nach Metallen, hat sich die Konjunktur wie auch in vielen anderen Schwellenländern eingetrĂźbt - wobei das AusmaĂ&#x; des RĂźcksetzers Ăźberraschte. Ein weiterer preisbeeinflussender Faktor an den Industriemetallmärkten war und ist nach wie vor der US-Dollar. Dieser wertete jĂźngst gegenĂźber dem Euro auf den hĂśchsten Stand seit August 2012 auf und steht seit Jahresmitte steigenden Metallpreisen entgegen.

„Unterm Strich gehen wir 2015 von einer moderaten Verteuerung der meisten Metalle aus...�

Krisen. Geopolitische Krisen machten sich 2014 in einer hĂśheren Risikoaversion der Marktteilnehmer wider, die in der

Mit gemischten GefĂźhlen zieht man 2014 Bilanz bei den Basismetallen. Die Commerzbank sieht 2015 eine Aufhellung. Foto: APA

Folge Industriemetalle, verkauften. Wie aus den Statistiken der CFTC und LME zur Positionierung spekulativer Finanzinvestoren an der COMEX in New York bzw. der LME in London hervorging, waren die institutionellen Investoren zeitweise hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Metallpreise sehr negativ gestimmt, was den PreisrĂźckgang verstärkt hat. 2015. Auf der Makro-Ebene sollten sich die Trends des Jahres 2014 fortsetzen, meint Weinberg. Sollte die chinesische Konjunktur allerdings zu stark nachgeben, wĂźrde man dort mit weiteren GegenmaĂ&#x;nahmen zur Stimulierung der Wirtschaft reagieren. Dies kĂśnnte, wie schon im vergangenen November, zu kurzfristigen PreissprĂźngen bei den Industriemetallen fĂźhren. Der Dollar sollte die Basismetalle weiter belasten. Weinberg sieht wegen der erwarteten ZinserhĂśhungen der US-Fed eine Aufwertung des US-Dollars. Dagegen kĂśnnte sich der Krisen-Gegenwind nächstes Jahr abschwächen - weil sich Pessimismus wenigstens zu einem kleinen Teil abgebaut hat. Vielleicht dreht die Stimmung der spekulativen Finanzinvestoren gar komplett ins Positive. Dies kĂśnnte den Preisen zumindest kurzfristig deutlichen Auftrieb geben, prognostiziert Weinberg. Trends. „Auf die Metallpreise werden auch im nächsten Jahr unterschiedliche externe Einflussfaktoren mit verschiedenen Vorzeichen wirken. Unter dem Strich gehen wir von einer moderaten Verteuerung der meisten Metalle im nächsten Jahr aus und passen entsprechend unsere Preisprognosen an.â€? (Teil 2: Welche Basismetalle haben die besten Zukunftschancen?)


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BĂ–RSE EXPRESS

ROHSTOFFE BASISMETALLE

2015: Wo liegen die besten Zukunftschancen? (Teil 2) Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Angebots- oder Nachfragedefizit und die Vorratslage - das sind die wichtigsten Faktoren fĂźr Preisentwicklungen bei den Industriemetallen. Und China fungiert auch 2015 wieder als das ZĂźnglein an der Waage. nter allen Basismetallen stufen wir Kupfer als relativen Underperformer ein. Auch wenn das Angebotswachstum 2015 nicht so stark wie von vielen Marktteilnehmern erwartet ausfallen dĂźrfte, so verschlechtert sich doch der Marktsaldo. FĂźr Aluminium sehen wir einen Wettlauf um Kapazitäten, sodass Preissteigerungen hier begrenzt scheinen. Attraktivere Fundamentaldaten weisen Zink, Blei und Zinn auf. Die Auswirkungen des Exportverbotes in Indonesien und das hierdurch erst noch auftretende Marktdefizit in 2015 veranlassen uns, Nickel in 2015 als besonders starken Kandidaten einzustufen.â€? So sieht der zusammengefasste Blick in die Zukunft durch die Brille der Experten von Tiberius Asset Management (TAM) aus, ein Anbieter aktiv verwalteter Rohstoffanlageinstrumente.

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Nickel. Mit Ăźber 16 Prozent der Top-Performer in 2014, erreichte das Basismetall im Mai mit gut 21.600 USDollar je Tonne den hĂśchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Danach kam es allerdings zu einer einer deutlichen Korrektur. Zuletzt ging es mit dem Preis wieder bergauf, bis auf aktuell 16.376 US-Dollar. Wie TAM (20.800 US-Dollar je Tonne am Jahresende 2015), so glaubt auch Eugen Weinberg von der Commerzbank, dass der Nickelpreis weiter anziehen wird, ist aber mit seiner Prognose weit weniger optimistisch: „Die Aussicht auf eine angespanntere Marktlage sollte u.E. dem Nickelpreis UnterstĂźtzung geben. Im November hatte ein indonesischer Regierungsvertreter nochmals betont, dass das Land sein Exportverbot beibehalten wird. Wegen der noch umfangreichen Lagerbestände erwarten wir aber keine groĂ&#x;en PreissprĂźnge. Ende 2015 sollte Nickel bei 18.000 USD je Tonne notieren.â€?

„..viele Marktteilnehmer sehen auch 2015 das globale Kupferangebot zu optimistisch....�

Kupfer. FĂźr Weinberg hat dagegen das rote Industriemetall (aktuell bei 6355 US-Dollar je Tonne) das hĂśchste Steige-

In 2015 glauben Experten an Preisanstiege vor allem bei Nickel, Kupfer und Zink. Foto: dpa

rungspotenzial in 2015. „Unseres Erachtens sehen viele Marktteilnehmer auch im nächsten Jahr das globale Kupferangebot zu optimistisch. Aus unserer Sicht besteht erneut eher Enttäuschungspotenzial. Dies sollte dem Kupferpreis UnterstĂźtzung geben. Zum Jahresende 2015 erwarten wir, dass Kupfer bei 7200 USD je Tonne handelt.â€? Die Lagerreichweite der Kupfervorräte betrug bereits im September nur wenige Tage. Unvorhergesehene Produktionsausfälle, wie etwa zuletzt durch erste Streiks in Perus grĂśĂ&#x;ter Kupfermine, oder ein plĂśtzlicher Anstieg der Nachfrage kĂśnnten daher, so Weinberg, zu einer kritischen Situation am Kupfermarkt fĂźhren. Zink. Neben Blei und Zinn bleibt die Lage vor allem bei Zink angespannt. Wegen der starken Ausweitung der Produktion von galvanisiertem Stahl in China und der robusten Stahlherstellung in den USA gab es, gemäĂ&#x; Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG), 2013 und 2014 nach langem wieder Angebotsdefizite. FĂźr 2015 erwartet die ILZSG, dass es nur geringfĂźgig sinken wird. Infolge der Defizite wurden die Zinkvorräte bislang deutlich abgebaut und liegen damit nahe bei oder auf mehrjährigen Tiefständen. FĂźr Weinbergs Preissteigerungsprognosen zudem China den Ausschlag, obwohl sich das Land zuletzt zu einem Nettoexporteur von Zinkraffinade entwickelt hat: „Wir gehen davon aus, dass China im nächsten Jahr netto wieder umfangreiche Mengen Zink importieren wird. Denn das grĂśĂ&#x;te Problem in China sind die stark gefallenen Metallgehalte in den Erzen.â€? Zum Jahresende 2015 sieht Weinberg einen Kupferpreis von 2400 US-Dollar je Tonne (derzeit 2158 US-Dollar). <


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BĂ–RSE EXPRESS

ZERTIFIKATE RĂœCKBLICK 2014 / VORSCHAU 2015

2014 brachte in Europa ein leichtes Plus Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

In Ă–sterreich ist der Open Interst im Jahr 2014 gefallen. In Deutschland ging das Marktvolumen im Jahr 2014 zurĂźck. Auf europäischer Ebene bleibt dennoch ein kleines Plus - den Schweizern sei Dank.

Peter BĂśsenberg von der SociĂŠtĂŠ GĂŠnĂŠrale Foto:BĂśrse Express

as Jahr neigt sich dem Ende zu. Damit ist der Zeitpunkt gekommen, zurĂźckzublicken - auf das Jahr 2014. Der BĂśrse Express hat dabei sowohl die Hard Facts in Form von Zahlen der Zertifikateverbände aus Ă–sterreich, Deutschlands und Europa, als auch die Soft Facts in Form von Interviews mit Branchenvertretern herangezogen.

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Die Hard Facts. Der Blick auf die Zahlen fällt zwiespältig aus. Vor einem Jahr beklagten wir den RĂźckgang von 13,6 Milliarden Euro (Dezember 2012) auf 12,6 Milliarden Euro (Dezember 2013). Die aktuellen Zahlen des Zertifikate Forum Austria weisen fĂźr den November 2014 nun einen Open Interest von 12,0 Milliarden Euro aus. Damit kann zumindest eine Verlangsamung des RĂźckgangs festgestellt werden. In Deutschland lag das investierte Volumen im Dezember 2012 bei 96,7 Milliarden Euro. Im Dezember 2013 lag der Wert bei 90,2 Milliarden Euro. Im September 2014 (neueste DDVZahlen) erreichte das Volumen nun 84,9 Milliarden Euro. Zuguterletzt gibt es noch die Zahlen des Eusipa - also des europäischen Zertifikate-Dachverbands. Er weist im Vergleich vom Q4 2013 zum Q3 2014 (das sind die aktuellen Zahlen) ein kleines Plus von 248,08 Milliarden auf 249,87 Milliarden Euro aus. Offensichtlich mussten andere Mitglieder die Verluste aus Ă–sterreich und Deutschland kompensieren. Es war dies vor allem die Schweiz.

Heiko Geiger von Vontobel stimmt dem zu. „Aufgefallen ist die weiterhin wachsende Beliebtheit von Aktienanleihen und Protect Aktienanleihen.“ Philipp Arnold von der Raiffeisen Centrobank ergänzt: „Im Teilschutzbereich sind vor allem Bonus-Zertifikate und Protect Aktienanleihen die beliebtesten Produktkategorien.“ So erlebt das auch Markus Kaller von der Erste Group: „Trendsetter aus dem Zertifikate-Bereich waren im Jahr 2014 eindeutig die Teilschutz-Produkte. Insbesondere Aktienanleihen in ihren verschiedenen Ausprägungen - ob mit oder ohne Puffer - waren sehr gefragt.“

Die Soft Facts. Nur weil unter dem Strich sowohl in Ă–sterreich als auch in Deutschland ein Minus bleibt, heiĂ&#x;t das nicht zwingend, dass es nicht auch Gewinner geben kann. Kurz zusammengefasst waren das im abgelaufenen Jahr die Teilschutzprodukte. Peter BĂśsenberg von der SociĂŠtĂŠ GĂŠnĂŠrale erklärt: „Das stärkste Wachstum haben wir im Bereich Express-Zertifikate gesehen, unsere Palette wurde entsprechend vergrĂśĂ&#x;ert“. Ă„hnlich bei Christian-Hendrik Knappe von Deutsche Asset & Wealth Management. „Aus unserer Sicht hat sich im Vergleich mit 2013 nicht wirklich viel getan – auch in 2014 standen vor allem die Aktienanleihen im Fokus der Anleger.“

Die wichtigsten Basiswerte. „Dem DAX konnte auch 2014 kein anderer Basiswert das Wasser reichen“, weiĂ&#x; ChristianHendrik Knappe zu berichten. Im Anlagebereich sei aber noch der Euro Stoxx 50 zu nennen. Dem stimmt Philipp Arnold zu. „Im Anlagebereich ist neben deutschen und Ăśsterreichischen Basiswerten bei Zeichnungsprodukten vor allem der Euro Stoxx 50 zu nennen“. Heiko Geiger: „Sowohl im Anlage- als auch im Hebelprodukt-Bereich gilt nach wie vor eine groĂ&#x;e Dominanz der Indizes DAX und Euro Stoxx 50 sowie groĂ&#x;er DAX-Titel. Aufgrund des guten konjunkturellen Umfelds in den USA und der hohen Visibilität der FED-Politik wurden

Christian-Hendrik Knappe von der Deutsche Bank Foto:BĂśrse Express


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ZERTIFIKATE auch Produkte auf US-Aktien stark nachgefragt.“ Peter BĂśsenberg hebt hingegen die Rohstoff-Basiswerte hervor. „Gold und Ă–l - insbesondere in den letzten Wochen. Aber auch Goldminenwerte und in den letzten Wochen verstärkt Ă–lgesellschaften wie die OMV“. Vorschau 2015. Es kĂśnnte das Jahr der Zertifikate werden, wenn man den Experten zuhĂśrt. „Aufgrund der Tiefzinspolitik der Notenbanken und den vereinzelt bereits herrschenden Negativzinsen, gehen wir davon aus, dass das Interesse fĂźr Zertifikate deutlich zunehmen wird. Davon kĂśnnten vor allem Aktienanleihen und Bonus-Zertifikate profitieren“, so Heiko Geiger. Philipp Arnold erwartet ein Comeback. „Zusätzlich zu den Teilschutzprodukten, die bei dem anhaltend tiefen Zinsniveau im Euroraum eine der wenige Alternativen mit hĂśheren Renditechancen bleiben werden, bemerken wir wieder eine stärkere Nachfrage nach Garantie-Zertifikaten, insbesondere auf Aktienbasiswerte.“ Ă„hnlich sieht das Markus Kaller. „FĂźr 2015 erwarte ich eine weiter steigende Nachfrage nach Teilschutz-Zertifikaten. Das anhaltend niedrige Zinsniveau wird Anleger zum Umstieg auf Aktienanleihen und Bonus-Zertifikate motivieren. Gerade diese Produkte sind leicht verständlich und ermĂśglichen Investoren eine gezielte Balance zwischen Risiko und Ertrags-Chance.“ Christian-Hendrik Knapp sieht es pragmatisch. „Zumindest am Jahresanfang wird es wohl keine grĂśĂ&#x;eren Ăœberraschungen geben – Aktienanleihen und ähnliche Strukturen werden weiter bevorzugte Produkte der Anleger bleiben. Wie sich dies im Laufe des Jahres 2015 verändern wird, hängt ursächlich mit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zusammen.“ 2015 ein Jahr fĂźr Faktor-Zertifikate? Die Antwortet lautet Ja, wenn es nach unseren Experten geht - allerdings unter gewissen Voraussetzungen. „Sollten die Märkte auch in 2015 wieder zumindest kurze trendstarke Phasen ausbilden, kĂśnnten die Faktor-Zertifikate wieder ein bevorzugtes Anlage-Vehikel darstellen. Gerade im Hebelbereich hängen eben Trends hauptsächlich von der jeweiligen Marktentwicklung der Basiswerte ab“, so Christian-Hendrik Knappe. Ă„hnlich sieht das auch Heiko Geiger: „Ich denke, dass die Faktor-Zertifikate weiterhin an Beliebtheit gewinnen. DarĂźber hinaus kĂśnnte ich mir vorstellen, dass die US-Basiswerte weiterhin stark nachgefragt werden, sowie Anleger die Volatilität in den Devisenmärkten verstärkt handeln.“ Markus Kaller: „Im kommenden Jahr wird das Thema der Hebelprodukte in unserem Haus durch Faktor-Zertifikate beherrscht werden. Wir werden die im Jahr 2014 begonnen ProdukteinfĂźhrung fortsetzen und eine breite Palette an Basiswerten abbilden.“ Die WĂźnsche der Experten. Auch bei den WĂźnschen an 2015 sind sich die Experten groĂ&#x;räumig einig. „Ich wĂźnsche mir, dass noch mehr Menschen die Vorteile von strukturierten Produkten kennenlernen und diese in ihre persĂśnli-

Heiko Geiger von Vontobel

Foto: BĂśrse Express

Philipp Arnold von der Raiffeisen Centrobank

Foto: BĂśrse Express

Markus Kaller von der Erste Group Bank

Foto: BĂśrse Express

che Anlagestrategie einbinden“, so Christian-Hendrik Knappe. Peter BĂśsenberg und Heiko Geiger hoffen, dass Anleger weiterhin ein „gutes Händchen“ haben. Philipp Arnold sagt: „Ich wĂźnsche mir fĂźr 2015, dass noch mehr interessierte Anleger die vielfältigen MĂśglichkeiten von Zertifikaten entdecken“. <


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KUNST BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Das Ausstellungsjahr im Bank Austria Kunstforum

Henri de Toulouse-Lautrec gibt es noch bis 25. Jänner ...

och bis 25. Jänner ist die viel beachtete Blockbuster-Ausstellung „Henri de Toulouse-Lautrec – Der Weg in die Moderne“ anlässlich des 150. Geburtstags des KĂźnstlers im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen. Von 11. Februar bis 26. April 2015 widmet sich das Ausstellungshaus auf der Freyung mit der Ausstellung „Landscape in my Mind“ dann der zeitgenĂśssischen Landschaftsfotografie und präsentiert Werke unter anderem von Elger Esser, Hamish Fulton, Axel HĂźtte, Sonja Braas, Andreas Gursky und Balthasar Burkhard. Von 6. Mai bis 12. Juli 2015 zeigt Direktorin Ingried Brugger dann Hubert Schmalix, den Doyen der Ăśsterreichischen Neuen Malerei, in einer umfassenden Werkschau. Von 13. Mai bis 12. Juli 2015 gastiert mit Alf Poier der Neuro-Dadaist des Kabaretts im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien. In der groĂ&#x;en Herbstausstellung „Liebe in Zeiten der Revolution: KĂźnstlerpaare der russischen Avantgarde“ werden ab 14. Oktober 2015 schlieĂ&#x;lich zehn ausgewählte KĂźnstlerpaare vorgestellt. Die Errungenschaften der russischen Avantgarde werden unter dem Aspekt kĂźnstlerischer Kollaboration beleuchtet. „Das Ausstellungsprogramm des kommenden Jahres zeigt eine groĂ&#x;e Bandbreite an Ăśsterreichischer und internationaler Kunst. Auch die Programmschiene Fotografie bauen wir weiter aus. In gewohnter Qualität präsentiert das Bank Austria Kunstforum Wien bisher unbekannte Aspekte und stellt die Ergebnisse kunsthistorischer Forschungsarbeit einem breiten Publikum vor“, freut sich Ingried Brugger auf das Ausstellungsjahr 2015.

... es folgen Landscape in my Mind ...

Quelle: APA//Bank Austria 5x

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„Landscape in my Mind – Landschaftsfotografie heute. Im FrĂźhjahr präsentiert das Bank Austria Kunstforum Wien mit der Fotografie-Ausstellung „Landscape in my Mind“ eine mentale Reise durch unterschiedliche bildli-

... und Michel HĂśpfner

Quelle: APA//Bank Austria

che Artikulationen des Landschaftsbegriffs. Kurator Florian Steininger hat dafĂźr zeitgenĂśssische Positionen der Landschaftsfotografie zusammengetragen, ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der berĂźhmten BecherSchule mit Vertretern wie Andreas Gursky, Axel HĂźtte oder Thomas Struth. Von Hamish Fulton bis Andreas Gursky“ von 11. Februar bis 26. April 2015


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KUNST „Michael HĂśpfner gastiert im tresor. Entschleunigung, Reduktion, RĂźckzug, die Erkundung „fremder“ Territorien und Lebensformen zu FuĂ&#x; und die damit einhergehende Befragung von Wahrnehmungs- und Denkkategorien bilden Eckpunkte des kĂźnstlerischen Schaffens von Michael HĂśpfner (geb. 1972 in Krems/Donau). In seinen monatelangen Wanderungen durchquert HĂśpfner die entlegensten Gegenden der Erde – wĂźstenhaftes, dĂźnn besiedeltes Terrain in Westchina und Zentralasien, Orte am Rande der Zivilisation, die dem globalen Fortschritt trotzen, um von diesem schlieĂ&#x;lich doch eingeholt zu werden. FĂźr seine Ausstellung „Lay down, stand up, walk on / Niederlegen, Aufrichten, Gehen“ im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien unternahm HĂśpfner eine vierwĂśchige, vierhundert Kilometer lange Wanderung Ăźber das Hochplateau des Chang Tang in der westchinesischen Provinz Qinghai. von 26. Februar bis 26. April 2015 Werkschau von Hubert Schmalix. Aktuelle Gemälde bilden neben ausgewählten älteren Arbeiten den Schwerpunkt dieser Ausstellung. Hubert Schmalix’ malerisches Werk wird gerne unter dem Begriff der „Neuen Wilden“ subsumiert, die „wilde Phase“ des Malers beschränkt sich dabei lediglich auf die frĂźhen 1980er-Jahre. Danach setzt ein mehr konstruktiv-konzentrierter, malerischer Vorgang ein. Seit jeher nimmt der Akt eine zentrale Rolle in der Bildwelt des Malers ein, erotisch, in den jĂźngeren Arbeiten sogar lasziv und mit der Pornografie kokettierend. von 6. Mai bis 12. Juli 2015 Alf Poier im tresor. Alf Poier ist der Neuro-Dadaist des Kabaretts. Seine Botschaften sind stets dialektisch und verquert, heben sich im Nonsens auf und sind gleichzeitig erfĂźllt von Hubert Schmalix und ... seine Tiefsinnigkeit. Apathisch-Meditatives paart sich mit Neurotisch-Expressivem, philosophische Erkenntnisspiralen prallen auf nihilistische Groteske. Nach der Erleuchtung kommt dann nur noch nix, das Nichtdenken als hĂśchste Stufe. Die Ausstellung stellt Poiers bildnerisches Werk in den Fokus, mit Schwerpunkt auf den Zeichnungen, begleitet von Requisiten, musikalischen und filmischen AuszĂźgen seiner Kabarettprogramme der letzten 20 Jahre. von 13. Mai bis 12. Juli 2015

Werkschau gibt es ab Mai zu sehen

Liebe in Zeiten der Revolution: KĂźnstlerpaare der russischen Avantgarde. Gleichberechtigte Produktions- und Lebensformen von KĂźnstlern und KĂźnstlerinnen im Kontext der Oktoberrevolution (1917) unterlaufen nicht nur das Image vom „einsamen kĂźnstlerischen Genie“, sondern forcieren auch die Verflechtung von Kunst und Leben, Ă–ffentlichem und Privatem. KĂźnstlerpaare wie Wawara Stepanowa und Alexander Rodtschenko oder Natalia Gontscharowa und Michail Larionow verknĂźpften sämtliche Sparten kĂźnstlerischen Schaffens mit Theoriebildung und ästhetischer Aktion und formulierten Ăźber ihre Kunst den politischen Anspruch nach einer Lebensveränderung. Die Schau geht der Frage nach, welche Arbeitspraxis und Ausprägungen von Beziehungs- und Machtverhältnissen die russische Avantgarde hervorgebracht hat und welche strukturellen Besonderheiten sich daraus im Hinblick auf kĂźnstlerische Identität, Kreativität und Produktion ergeben. Die Tretjakow Galerie Moskau und das Staatliche Russische Museum in Sankt Petersburg unterstĂźtzen die Ausstellung mit zentralen Leihgaben aus ihren Sammlungen. von 14. Oktober 2015 bis 31. Jänner 2016 >red<


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AKTIEN & INDIZES KURSE OHNE GEWĂ„HR - UPDATE: X

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