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FREITAG, 08. APRIL 2016

BÖRSE EXPRESS

be INVESTOR Stockpicking

Schwerpunkt Börse Wien: Nach dem Jänner-Crash setzte im März die Erholung ein. Österreichs Anleger haben das erste Quartal mit einem blauen Auge überstanden, manche durften sich gar freuen. Stockpicking bleibt oberstes Gebot. Foto: dpa/dpaweb/dpa/Ralf


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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX UMFRAGE

TECTOS GMBH

Die niedrigen Zinsen treiben zu Alernativen

aws investiert in den Automotive-Bereich er aws Mittelstandsfonds investiert in die Tectos GmbH, einem Dienstleister im Automotive-Bereich. Konkret spezialisiert sich TEctos auf EngineeringDienstleistungen und Prüfstandtechnik in der AutomotiveIndustrie. „Durch die Unterstützung des aws Mittelstandsfonds wird unsere Stellung als Engineering-Experte weiter gefestigt. Zudem wollen wir unsere Expansion nach Asien, Australien und Südamerika vorantreiben und unsere Position als Nischenplayer stärken“, so Dieter Höfler, Geschäftsführer von Tectos. aws Mittelstandsfonds-Chef Karl Lankmayr: „Technologisch und marktseitig ist Tectos als Nischenplayer hervorragend positioniert. Diese gute Marktposition in einem wachsenden Nischenmarkt und das Know-how der Mitarbeiter machen Tectos zu einem Unternehmen mit hoher Innovationskraft. Durch die eingeleitete weitere Internationalisierung ist Tectos bereit für eine nächste Wachstumsphase, die der aws Mittelstandsfonds als Finanzinvestor nun begleitet“. Mehr unter http://goo.gl/dXyYQT <

D

Mit den Zinsen ging es zuletzt immer weiter bergab. Foto: Bloomberg

sterreichische Anleger diversifizieren zusehends. So veranlagen schon 10% in Alternative Investments, 4% sind bereits unter die Crowd-Investoren gegangen und je 2% investieren im Rahmen von nachhaltigem Impact Investing bzw. in Form von Peer-to-Peer Krediten, so die Ergebnisse einer Umfrage der ING DiBa unter 1000 Österreichern. Weiters heißt es in der heutigen Aussendung: „Vor allem niedrige Zinsen und interessante Renditeversprechen ebnen den Weg für Innovationen am Kapitalmarkt und motivieren Anleger vermehrt, ihre Portfolios zu diversifizieren.“ Der ING International Survey, in dessen Rahmen auch die ING-DiBa Direktbank Austria repräsentativ 1000 Österreicher online befragt, hat das aktuelle Investitionsverhalten in insgesamt 13 europäischen Ländern erhoben. Demnach veranlagen in Österreich – abseits der klassischen Sparformen – mit Abstand die meisten Befragten in Lebensversicherungen („Versicherungsprodukte mit einer Sparkomponente“), gefolgt von Fonds und Aktien. Und: Crowd-Investments (Gemeinschaftliche Projektfinanzierung), Impact Investing (Anlageformen mit besonderem Fokus etwa auf Soziales oder ökologische Ziele) und Peer-toPeer Kredite (von Privatpersonen an Privatpersonen vergebene private Kredite) halten vermehrt Einzug in rot-weiß-rote Portfolios – auch wenn deren Bekanntheit derzeit noch gering ist. Das stärkste Motiv der Österreicher, ihr Geld nicht auf das klassische Sparbuch oder Sparkonto zu legen, sondern anderweitig zu investieren, sind die niedrigen Zinsen. So haben sich beispielsweise Besitzer von Investmentfonds (also 18% der Österreicher) zu 56% eben wegen der Niedrigzinsen für diese Alternative entschieden. Mehr unter http://goo.gl/xWyVup <

Ö

Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

»

Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von Cross Industries, Vienna Insurance Group, Palfinger, Porr und Buwog im Fokus der Analysten. Mehr unter

http://goo.gl/PFJC5M

»

FACC mit Gewinnwarnung. FACC vermeldete gestern nach Börseschluss: Die mit Kunden seit dem letzten Geschäftsjahr laufenden Verhandlungen über Ver-

tragsanpassungen in Höhe eines potenziellen Ergebnisbeitrags im niedrigen zweistelligen Millionenbereich können, wider Erwarten, nicht im Geschäftsjahr 2015/16 abgeschlossen werden. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 erwartet das Management einen Umsatzanstieg auf rund 585 Mio. Euro (+11%) sowie eine deutliche operative Ergebnissteigerung (EBIT) gegenüber dem Vorjahr - vor negativen Einmaleffekten des "Fake President Incident". Mehr unter http://goo.gl/M6q9UP

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Verbund nähert sich Junk-Einstufung. Die US-Ratingagentur Moody's hat den Verbund von "Baa1" auf "Baa2" abgestuft - und somit auf noch eine Stufe vor dem dann folgenden Fall in den Non-Investment-Bereich, teils auch Junk genannt. Mehr unter

http://goo.gl/sMKMsp


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BÖRSE EXPRESS

Protect Aktienanleihen

Auch an ruhigen Passagen kann man Freude haben.

Protect Aktienanleihe auf Bayerische Motoren Werke AG

nen h c i e z t Jetz.04.2016 beiaanllkeenn bis 11 ssen und B Sparka

Basiswert

Bayerische Motoren Werke AG

WKN/ISIN

VS865V/DE000VS865V6

Kupon

9,00% p.a.

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100% des Schlusskurses des Basiswertes am 11.04.2016

Barriere

80% des Basispreises

Laufzeit

11.04.2016 bis 17.03.2017

Ausgabepreis

100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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SCHWERPUNKT BÖRSE WIEN

Österreichs Aktien sind immer für Überraschungen gut Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Dem Jänner-Crash folgte ein verrückter Februar und ein starker März. Wiener Anleger sind im ersten Quartal mit einem blauen Auge davongekommen, manche durften sich sogar freuen. Doch wie geht’s jetzt weiter? er Letzte dreht die Lichter ab - so ungefähr stellte sich die Stimmung der Anleger dar, als der be INVESTOR sich Mitte Jänner zuletzt in einem Schwerpunkt mit der Entwicklung an der Wiener Börse auseinandergesetzt hat (siehe hier: http://bit.ly/1le5OEt ). Kein Wunder, bis zum Erscheinungstag des PDF-Magazins hatte der Wiener Leitindex eine veritablen Bauchfleck hingelegt und notierte bei einem Minus von rund 12 Prozent. Auch wenn Experten wie Thomas Neuhold, Chefanalytiker für den österreichischen Markt bei Kepler Cheuvreux schon damals meinten, dass der Rücksetzer in dieser Form nicht gerechtfertigt war, ging der Höllenritt noch eine zeitlang weiter. Bis zum 9. Februar, als der ATX erstmals im heurigen Jahr unter der Marke von 2000 Punkten schloss. Eine Marke, die er zuletzt Ende August 2012 von unten gesehen hatte. Nach einem kurzen Rebound am nächsten Tag krachte der Wiener Leitindex noch einmal nach unten und beschloss den 11. Februar bei einem Stand von 1957,05 Punkten. Der bis dato absolute Tiefpunkt im heurigen Jahr, wie sich später zeigen sollte. Just an diesem Tag verzeichneten auch die beiden großen europäischen Indizes Euro Stoxx 50 und der DAX ihr heuriges Jahrestief (Tabelle 2 Indizes im Vergleich). Doch dann kam der Rebound, und dieser hatte es in sich. Bis Ende Februar kletterte der ATX - unterbrochen von kleineren Rückschlägen - um fast 200 Punkte nach oben. Gemessen vom Jahrestief konnte der Leitindex bis Ende Februar mehr als zehn Prozent zulegen. Für eine positive Monatsperformance reichte es im Februar aber noch nicht ganz, den zweiten Monat des Jahres beschloss der ATX mit einem hauchdünnen Minus von 0,37%. Zufall oder nicht: Exakt eine Woche bevor der ATX seinen Umkehrschwung einlegte und wieder nach oben zu streben begann, krachte der Punktestand des auf boerse-express.com wöchentlich erhobenen ATX-Sentiment Index auf sein Jahrestief bei 0,9 Punkten. Waren in der Woche zuvor noch 45,5% der Umfrageteilnehmer von einem steigenden ATX ausgegangen (30,4% rechneten mit einem Rück-

D

Im März öffnete sich der Fallschirm und die Anleger in Wien landeten weicher als gedacht. Foto: APA/NEUMAYR FRANZ

gang), so war die Zahl der Optimisten am 4. Februar auf 33% gefallen, während der Prozentsatz der Pessimisten bei 32,1% zu liegen kam. Eine Woche später (am 11. Februar 2016) kam der ATX-Sentiment Index dann wieder bei 12 Punkten zu liegen und zeigte damit einen steigenden - wenn auch verhaltenen - Optimismus an. Genau an diesem Tag verzeichnete auch der ATX sein bisheriges Jahrestief un drehte dann um. Aufschwung im März. Doch zurück zur Entwicklung an der Wiener Börse. Der März brachte eine Erholung auf allen Linien - erstmals seit drei Monaten legte der Wiener Leitindex


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT eine positive Performance aufs Parkett und gewann bis Ende März fast 5,4% dazu. Ein Zugewinn, der auch die Quartalsbilanz deutlich verbesserte. Trotz des desaströsen Jahresstartes mit dem heftigen Kursgewitter beendete der Wiener Markt das erste Quartal mit einem Abschlag von ‘nur’ 5,28% - da gab es schon weit Schlimmeres (siehe Tabelle 1 rechts: Entwicklung des ATX im Quartalsvergleich). Bemerkenswert ist vor allem der Umsatzanstieg mit dem Wien im heurigen Jahr aufwarten kann (siehe ebenfalls rechts). Laut Wiener Börse stieg das Handelsvolumen bei Beteiligungswerten auf 15,7 Mrd. Euro, ein Plus von 3,8% gegenüber dem Vorjahr (Q1 2015: 15,1 Mrd. Euro). Der Aktienumsatz im März stieg auf 5,68 Mrd. und war damit der stärkste Monatsumsatz im heurigen Jahr (01/2016: 4,70 Mrd., 02/2016: 5,32 Mrd. Euro). Das die Wiener Börse allemal für Überraschungen gut ist, zeigt aber nicht nur der Handelsverlauf im ersten Quartal sondern auch und vor allem die Liste der Topperformer. Mit der Aktie des Baukonzern Strabag auf Platz 1 hätte Anfang des Jahres wohl niemand gerechnet. Mit einem Quartalsplus von fast 13 Prozent setzte sich die Aktie dennoch an die Spitze des entsprechenden ATXPrime-Rankings und ließ die beiden, ebenfalls nicht unbedingt unter den Topfavoriten geführten, Aktien von Flughafen Wien und Semperit hinter sich. Die beste ATX-Aktie (nach dem Flughafen, der den Leitindex ja erst im März verlassen hat) war übrigens die Aktie der Telekom Austria, die der BElogger und Fondsmanager Wolfgang Matejka in unserer Jännerstory zu einer seiner Favoritinnen erklärt hatte. Seine Begründung damals: „Die Delisting-Fantasie der Telekom Austria ist durchaus glaubwürdig und kaum mit keinem Aufschlag auf den Kurs umsetzbar.“ Eine Meinung, der sich wohl auch andere Marktkenner angeschlossen haben dürften. Bei den Analysten zählte die Telekom nicht unbedingt zu den absoluten Top-Tipps. Anfang des Jahres lag das 2. Indizes im Vergleich ENTWICKLUNG 2016 Name

Stand 06.04.2016 Euro Stoxx 50 2.887,01 DAX

52 Wo. Datum Hoch Hoch 3.836,28 13.04.2015

52 Wo. Datum YTD-1 Tief Tief Return 2.672,73 11.02.2016 -11,14 8.699,29 11.02.2016 -10,98

9.565,09

12.390,75 10.04.2015

Dow Jones

17.604,50

18.351,36 19.05.2015

15.370,33 24.08.2015

FTSE MIB2

17.093,07

24.157,39 20.07.2015

15.773,00 11.02.2016 -20,10

CAC 40

4.247,93

5.283,71 27.04.2015

3.892,46 11.02.2016

-8,03

FTSE 100

6.118,21

7.122,74 27.04.2015

5.499,51 11.02.2016

-1,20

MDAX

19.925,87

21.679,52 01.12.2015

17.434,33 09.02.2016

-4,29

SDAX

8.649,97

9.182,95 06.08.2015

7.503,96 09.02.2016

-5,34

S&P 500

2.047,47

2.134,72 20.05.2015

1.810,10 11.02.2016

0,65

ISEQ Overall3

6.194,35

6.921,44 03.12.2015

5.611,89 09.02.2016

-7,74

1,75

PSI 204

4.805,86

6.348,46 10.04.2015

4.455,16 11.02.2016

-8,26

ATX

2.225,47

2.695,57 15.05.2015

1.929,73 11.02.2016

-6,80

WIG 205 BUX6

1.918,68

2.558,58 27.04.2015

1.657,43 21.01.2016

4,02

26.233,90

26.452,41 31.03.2016

19.620,95 02.04.2015

9,57

Quelle: Bloomberg; Stand 06.04.1.2016; 1: Total Return seit Jahresbeginn; 2: Börse Mailand; 3: Leitindex Irland, 4: Leitindex Portugal; 5: Polnischer Leitindex; 6: Börse Budapest.

1. ATX-Entwicklung im Quartalsvergleich (Q1 und Q2) Monat/Jahr

31.03.2016 30.06.2015 31.03.2015 30.06.2014 31.03.2014 28.06.2013 29.03.2013 29.06.2012 30.03.2012 30.06.2011 31.03.2011 30.06.2010 31.03.2010 30.06.2009 31.03.2009 30.06.2008 31.03.2008 29.06.2007 30.03.2007 30.06.2006 31.03.2006 30.06.2005 31.03.2005 30.06.2004 31.03.2004 30.06.2003 31.03.2003 28.06.2002 29.03.2002 29.06.2001 30.03.2001 30.06.2000 31.03.2000 30.06.1999 31.03.1999 30.06.1998 31.03.1998 30.06.1997 31.03.1997 28.06.1996 29.03.1996 30.06.1995 31.03.1995 30.06.1994 31.03.1994 30.06.1993 31.03.1993 30.06.1992 31.03.1992 28.06.1991 29.03.1991

Tendenz

Stand

▼ ▼ ▲ ▼ ▼ ▼ ▼ ▼ ▲ ▼ ▼ ▼ ▲ ▲ ▼ ▲ ▼ ▲ ▲ ▼ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▼ ▲ ▲ ▲ ▼ ▼ ▲ ▲ ▼ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ ▼ ▼ ▼ ▲ ▲ ▼ ▲ ▼ ▲

2270,38 2411,77 2509,82 2500,85 2523,82 2223,98 2352,01 1975,35 2159,06 2766,73 2882,18 2278,8 2634 2098,65 1696,62 3943,15 3765,91 4869,26 4645,5 3745,72 4139,83 3049,91 2632,9 1989,4 1866,76 1305,71 1163,11 1243,07 1289,16 1206,82 1186,54 1129,58 1130,07 1231,74 1189,76 1490,35 1496,2 1309,7 1215,24 1090,61 1050,81 1029,7 937,9 1058,64 1121,86 851,7 778,69 942,13 1020,36 1114,8 1188,71

Quelle: Bloomberg, Stand 31.03.2016 Schluss,

Änderung in %

-5,28 -3,91 16,19 -0,91 -0,89 -5,44 -2,05 -8,51 14,13 -4,01 -0,77 -13,49 5,55 23,70 -3,10 4,71 -16,55 4,82 4,08 -9,52 12,89 15,84 8,29 6,57 20,81 12,26 1,14 -3,58 13,05 1,71 10,55 -0,04 -5,66 3,53 6,16 -0,39 15,54 7,77 6,58 3,79 9,48 9,79 -11,12 -5,64 -0,61 9,38 4,14 -7,67 15,52 -6,22 14,46

Umsatz Stk.

600.707.447 559.472.857 532.359.476 329.278.336 395.592.792 297.091.804 324.557.817 327.194.627 396.997.165 391.597.392 315.958.173 368.166.317 353.749.464 444.218.515 475.263.155 396.668.228 534.674.738 370.634.696 421.079.315 334.733.077 279.202.551 168.925.464 172.124.937 136.292.393 169.041.880 72.182.366 66.831.352 43.310.171 48.832.706 61.390.331 71.648.437 34.906.509 60.553.582 95.909.294 118.525.266 78.985.426 77.705.516 128.643.548 48.976.667 26.986.823 31.233.777 22.072.556 25.805.699 21.205.883 29.094.282 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A.


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT Grafik: ATX-Sentiment Index

Die Skepsis steigt - ATX-Sentiment Index (rechts) fällt auf sein bisheriges Tief: Zeit für eine Umkehr?

Analystenrating gerade mal bei 3,47, was näher bei einer Halten- denn einer Kaufempfehlung liegt. Allein, Analysten fällen ihr Urteil meist auf Grund fundamentaler Kennzahlen und die sind - wenn gleich zuletzt deutlich besser geworden - bei der Telekom noch weit entfernt von einstigen Höhen. So erwirtschaftete die Telekom 2007 schon einmal ein Betriebsergebnis von mehr als 912 Millionen Euro, 2015 lag es - laut Bloombergdaten - bei rund 549 Millionen Euro, heuer soll es auf 505 Millionen zurückgehen. Sei es wie es ist, das erste Quartal ist abgeschlossen und der Blick richtet sich in die Zukunft. Die ist allerdings alles andere als rosig. Das meinen die Analysten von Raiffeisen Research mit Peter Brezinschek an der Spitze. Sie sehen für den weiteren Jahresverlauf „eine eher flache Entwicklung und erwarten den ATX bei 2350 Punkten bis Mitte des Jahres und bis zu Jahresende bei etwa 2250 Punkten.“ Auch bei den ATX-Sentiment-Umfrageteilnehmern hat sich die Stimmung zuletzt radikal verschlechtert. In der gestern, Donnerstag, zu Ende gegangenen Umfrage rutschte der Sentiment-Index erstmals in diesem Jahr in den negativen Bereich (siehe Grafik oben). Bewertungs-Check. Stockpicker lassen sich von solchen Negativszenarien allerdings nicht verunsichern. Bei steigenden Kursen kann schließlich fast jeder auf der Gewinnerseite landen, fallen die Kurse so treten Fundamentaldaten und Marktkenntnisse wieder stärker in den Vordergrund. Insofern geht die Ära der Stockpicker, die die Experten bereits im Jänner ausgerufen haben, weiter. Worauf könnte man nun setzen. Lassen wir noch einmal die Analysten von Raiffeisen Research zu Wort kommen: „Bei der Einzeltitelauswahl in Österreich und CEE setzen wir weiterhin auf ausgewählte Industrie- und Immobilientitel sowie Unternehmen aus dem Sektor Telekom & Medien“, schreiben sie in ihrem Marktausblick. So weit so

Quelle: boerse-express.com; Foto: dpa

gut, es gibt aber natürlich auch andere Möglichkeiten sich nach interessanten Investments umzusehen. Eine davon besteht darin seinen Blick auf die aktuelle Bewertung der Aktien zu wenden. Der be INVESTOR hat dies für Sie gemacht und Österreichs Aktien (ATXPrime plus ein paar Auslandsösterreicher) im Hinblick auf ihre aktuellen und künftigen KGV’s untersucht. In diese erste Bewertungsrunde flossen auch noch der Kurs-Buchwert- und das Kurs-UmsatzVerhältnis (die entsprechenden Kennzahlen finden Sie in der Tabelle 5 weiter hinten). Zieht man allein diese (aktuellen) Bewertungen heran, so stellt sich derzeit die Aktie der Uniqa als attraktivster Wert heraus. Platz 2 geht an die Polytec, den dritten Platz holt sich in dieser ersten Runde die Aktie der Vienna Insurance Group (VIG). Für längerfristig orientierte Anleger 3. Indizes im Bewertungsvergleich Bewertung (jeweils die drei Besten in Kategorie in Orange) Name

KGV lfd.

KGV KGV 2016e 2017e

Kurs-Buch-. Verhältnis

Div-Rendite EV/ (e) in % EBITDA1

Euro Stoxx 50

19,09

13,06

11,61

1,33

4,24

DAX

19,58

12,16

11,05

1,50

3,42

6,67

Dow Jones

16,02

16,24

14,46

3,03

2,67

13,11 6,57

7,74

FTSE MIB2

30,85

13,42

10,83

0,89

4,61

CAC 40

20,69

14,03

12,54

1,33

3,94

8,00

FTSE 100

33,86

16,33

13,76

1,75

4,32

8,76

MDAX

16,67

16,85

14,93

1,97

2,74

11,50

SDAX

32,95

16,97

14,97

2,00

2,21

10,42

S&P 500

18,62

17,34

15,24

2,78

2,25

10,92

ISEQ Overall3

19,47

15,33

13,25

2,23

1,74

10,92

PSI 204

23,78

12,68

11,27

1,23

3,74

8,22

ATX

32,72

14,09

10,89

0,94

3,23

7,82

WIG 205

40,80

12,51

12,13

1,14

4,15

6,35

-

12,71

11,13

1,35

2,94

5,22

BUX6

Quelle: Bloomberg; Stand 06.04.1.2016; 1: Enterprise Value zu EBITDA 2016 e; 2: Börse Mailand; 3: Leitindex Irland, 4: Leitindex Portugal; 5: Polnischer Leitindex; 6: Börse Budapest.


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ist aber nicht nur die aktuelle und künftige Bewertung interessant, sondern auch der Blick auf einen längeren Zeitraum. Aus diesem Grund haben wir aus den Bloomberg-Daten auch noch das 10-Jahres-KGV herausgefiltert und es gleichgewichtet in unseren Bewertungs-Check einfließen lassen (mehr zum Check siehe hinten oberhalb der Ergebnistabelle). Wendet man diese Methode an, so erweist sich die RBI-Aktie als der Top-Tipp in Wien (aus bewertungstechnischer Sicht wohlgemerkt). Die Aktie ist auf dem aktuellen Kursniveau so etwas wie das Wiener Schnäppchen par excellence.

Allerdings birgt ein Engagement bei der RBI auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko - zumindest derzeit (Stichwörter dazu: Panama Papers, Russland, Ukraine, ...). Auch was den Gewinnausblick betrifft fällt der für 2016 etwas trüber aus. Laut den Analysten ist heuer mit einem Rückgang des Nettoertrages auf rund 275 Millionen (2015: 359 Mio.) zu rechnen. Im kommenden Jahr soll der Nettogewinn aber dann wieder auf 648 Millionen steigen. Damit würde die RBI wieder näher an die Ergebnisse vergangener Jahre herankommen. Und die waren ja nicht unbedingt die Schlechtesten.<

4. ATXPrime-Aktien im Vergleich: Performance und Analystenmeinungen im Laufe der Zeit Total Return Q1/2016

Veränderung Analystenrating gg. Ende 2015

aktuell Rating Kurs

per 31.12.2015 Rating Kurs

vor 6 Monaten Rating Kurs

vor 12 Monaten Rating Kurs

Strabag Flughafen Wien Semperit Holding Telekom Austria

12,70 9,59 9,32 7,22

0,13 0,22 0,13 0,12

3,88 4,11 4,13 3,59

26,52 97,11 31,99 5,34

3,75 3,89 4,00 3,47

23,58 87,60 31,10 5,04

3,75 3,89 3,71 3,59

21,50 84,91 31,49 5,59

3,43 3,40 3,29 3,62

20,31 79,89 43,13 6,70

Andritz Öst. Post SBO DO & CO voestalpine CA Immobilien Wolford conwert Immo. EVN Lenzing S IMMO POLYTEC Wienerberger Raiffeisen Bank Int. Palfinger AMAG RHI Verbund OMV BUWOG Cross Industries

7,11 6,24 6,15 6,00 3,74 2,64 0,92 0,36 0,17 0,03 -0,62 -1,17 -1,23 -2,13 -2,99 -3,11 -4,69 -5,31 -5,38 -5,62 -5,68

-0,04 0,00 -0,26 0,33 0,39 0,39 -0,67 0,35 0,54 0,57 -0,10 -0,50 0,50 -0,01 0,50 0,00 0,00 -0,21 -0,64 -0,18 0,00

4,40 3,31 2,44 4,33 4,13 4,25 2,67 4,22 4,17 3,71 3,50 4,50 3,71 3,68 4,50 3,00 4,33 2,19 2,10 4,70 3,00

46,30 35,31 51,14 104,95 27,91 17,29 24,50 14,20 10,08 65,92 8,20 7,79 16,99 12,63 25,24 31,03 16,32 11,10 23,70 18,58 3,40

4,44 3,31 2,70 4,00 3,74 3,86 3,33 3,88 3,63 3,14 3,60 5,00 3,21 3,69 4,00 3,00 4,33 2,40 2,74 4,88 3,00

45,05 33,63 50,41 100,00 28,35 16,83 24,87 14,04 10,50 69,55 8,20 7,66 17,09 13,61 26,45 32,00 18,02 11,86 26,13 20,01 3,70

4,25 3,00 2,55 3,25 3,52 3,86 3,00 4,13 3,63 3,43 3,60 5,00 3,07 3,64 4,00 3,00 4,67 2,50 2,62 4,63 3,00

47,97 33,71 55,63 85,19 32,68 17,67 22,99 12,98 10,00 73,60 7,91 7,31 16,45 14,70 26,80 33,55 20,84 14,00 25,91 19,38 3,20

4,21 2,69 3,09 4,38 3,68 3,67 3,00 3,57 3,71 2,38 3,25 4,50 3,21 3,69 3,14 3,33 4,17 2,80 2,73 4,50 -

55,69 46,19 61,50 69,83 34,33 17,70 22,39 11,63 10,46 63,06 8,50 8,08 14,76 13,30 24,35 32,30 28,22 15,62 26,05 19,31 -

Warimpex Mayr-Melnhof Agrana Porr Valneva IMMOFINANZ AT&S Rosenbauer Int. Erste Group Bank UNIQA Insurance Kapsch TrafficCom Vienna Insurance FACC Zumtobel Group

-6,02 -7,86 -9,03 -10,66 -10,76 -11,09 -11,40 -14,41 -14,56 -17,91 -20,31 -26,45 -28,87 -36,75

0,00 -0,33 0,00 0,00 0,30 0,00 0,27 0,67 0,25 -0,29 0,25 -0,37 -0,40 -0,64

5,00 4,00 3,67 5,00 4,50 3,36 4,14 4,33 4,14 2,86 3,50 3,17 3,00 4,09

0,62 103,10 83,99 25,01 3,45 1,87 13,25 56,48 24,78 6,13 29,95 18,68 5,05 14,18

5,00 4,33 3,67 5,00 4,20 3,36 3,88 3,67 3,89 3,14 3,25 3,53 3,40 4,73

0,67 114,50 90,30 27,95 3,81 2,10 14,56 66,60 28,91 7,53 37,40 25,29 7,17 23,28

5,00 4,50 3,67 4,75 4,20 3,36 4,00 3,67 3,89 3,43 3,50 4,07 3,40 4,73

0,77 108,00 82,50 24,94 3,66 2,36 15,80 75,50 28,31 8,48 32,70 29,12 7,65 22,65

5,00 4,00 2,33 4,71 4,20 2,90 4,25 3,67 3,61 3,43 3,00 3,07 3,80 4,27

0,95 98,23 79,20 49,00 3,95 2,76 15,00 79,45 23,78 8,49 22,83 41,96 7,29 23,31

Quelle: Bloomberg, Stand 06.04.2016; 1: Analystenrating (-konsens) von 1 bis 5, je höher desto besser;


FREITAG, 08. APRIL 2016

8

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT INFO DIE KRITERIEN FÜR DEN BEWERTUNGS-CHECK Beim untenstehenden Bewertungscheck wurden zuerst Rankings an Hand der Kriterien KGV, KGVe für 2016 bzw. 2017, Kurs-Buchwert- und Kurs-Umsatz-Verhältnis (jeweils aktuell) erstellt. Die so ermittelte Punkteanzahl wurde durch fünf geteilt. Diese Punkte wurden sodann mit der Punkteanzahl, die aus dem langfristigen

KGV ermittelt wurde, zusammengerechnet und dann wiederum durch zwei geteilt. Damit fließt die aktuelle Bewertung (bzw. die Prognose) gleichgewichtet mit dem langfristigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (10 Jahre) in das untenstehende Ranking ein, welches die RBI für sich entscheiden konnte.<

5. Österreichische Aktien im Bewertungs-Check Punkte1

langfristiges KGV2

KGV

KGV

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Kurs-Buch 10 Jahre

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FREITAG, 08. APRIL 2016

9 MARK & MARK

BÖRSE EXPRESS

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FREITAG, 08. APRIL 2016

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ÖSTERREICH

Kapitalmarkt: Dornröschenschlaf oder Todesk(r)ampf ? Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Crowdfunding boomt, doch rundherum herrscht Tristesse. Österreichs Unternehmen gehen die Finanzierungsmöglichkeiten aus und der Kapitalmarkt liegt darnieder. Was sich ändern müsste... ornröschenschlaf oder Todesk(r)ampf, der österreichische Kapitalmarkt liegt darnieder - sagen zahlreiche Experten. Die Kapitalmarktkultur sei bereits auf einem „Nullpunkt“ angekommen, konstatierte im Herbst des Vorjahres Erste Group-ChefanaZITIERT lyst und ÖVFA-Präsident Friedrich Mostböck im Rahmen einer Diskussion des Aktienforums. ÖVP-Finanzsprecher Andreas Zakostelsky, seit 1. April Chef der VBV-Gruppe assistierte damals: Im öffentlichen Verständnis sei die Börse oft noch ein „Pfui-Eck“. Dem Finanzminister kann’s egal sein, bescherte ihm doch das Jahr 2015 ein erkleckliches „Es wäre Zusatzeinkommen in puncto investitionsKapitalertragssteuern. Laut Angaben des Ministeriums spülte freundlich, die KESt - so das Kürzel - im Vorendlich die jahr 3,86 Milliarden Euro in die steuerliche klamme Staatskasse - um 1,1 Benachteiligung Milliarden mehr als Budgetvoranschlag vorgesehen war. von Vorzieheffekte nennen das Eigenkapital die Experten. Weil im Jahr 2016 die KESt auf Dividenden angegegenüber hoben wurde, haben zahlreiche Fremdkapital Unternehmen Ausschüttungen aufzuheben. “ vorgezogen um der höheren Robert Zadrazil, CEO der KESt zu engehen. Die EinnahUniCredit Bank Austria men aus der Kapitalertragssteuer übertrafen damit sogar jene aus der veranlagten Einkommenssteuer (3,61 Mrd. siehe hier: http://bit.ly/1q8V78U). Just in dem Jahr in dem der ATX sein 25-jähriges Jubiläum

D

Dornröschen: Wo ist der Prinz der Österreichs Kapitalmarkt wachküsst? Foto: APA/AFP/WILLIAM WEST

feiert und die österreichische Nationalbank - 1818 übrigens die erste an der Wiener Börse notierte Aktiengesellschaft ihren 200ten Gründungstag begeht, gärt es hinter den Kulissen heftiger denn je. Kein Wunder: In der gesamten Europäischen Union wird angesichts der verschärften Regularien die Finanzierung via Bankenkredit zusehends zu einem Hindernislauf. Neugründungen, Investitionen oder die Expansion in neue Märkte werden schwieriger - „die Einzigen die derzeit Geld in die Hand nehmen und in Österreichs Wirtschaft umrühren, sind die Chinesen“ meinte kürzlich ein Steuerberater. Zwar wurde mit dem Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG) ein rechtlicher Grundpfeiler für Crowdfunding gesetzt, der europaweit als vorbildlich eingeschätzt wird, doch beim Thema Beteiligungskapital stehen die Ampeln seit Jahren auf Rot. Die einstmals florierende Beteiligungskapitalwirtschaft Österreichs hat mittlerweile - abgesehen von einigen Business Angels - zum größten Teil das Handtuch geworfen. Und Börsegänge sind Österreich ohnhin Mangelware. Wir wollten von einigen der führenden Privatbankern Österreichs wissen, was getan werden müsste um dem österreichischen Kapitalmarkt wieder auf die Beine zu helfen?


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SCHWERPUNKT ZITIERT

Dazu Franz Witt-Cörring, CEO der Schoellerbank, deren verwaltetes Kundenvermögen im Vorjahr um 7,7 Prozent auf 10,47 Milliarden Euro angewachsen ist: „Anstatt die Börse als den Marktplatz zum Kauf von Unternehmensbeteiligungen für den langfristigen Kapitalaufbau zu sehen, haftet ihr in Österreich leider immer noch ein gewisses „Casino-Flair“ an. „Anstatt die Das ist sehr schade, da das VerBörse als den mögen der Österreicher am Marktplatz zum Sparbuch zwar nicht schwankt, Kauf von Unter- aber langfristig an Wert verliert. Weltweit findet sogar eine Konnehmensbeteili- solidierung der großen Börsen gungen für den statt. In diesem Umfeld hat es der Wiener Börsenplatz mit seilangfristigen ner Größe wohl schwer. Ein verKapitalaufbau stärkter Anreiz zum zu sehen, haftet Unternehmertum täte in jeder ihr in Österreich Form gut. Sei es über steuerliche Gleichbehandlung oder andere leider immer Förderungsmaßnahmen.“ noch ein Wolfgang Traindl, Leiter Prigewisses vate Banking und Asset Management der Erste Bank, sieht ‘Casino-Flair’ in den fehlenden Regeln für Bean.“ teiligungskapital einen mögliFranz Witt-Dörring, chen Ansatzpunkt: „Ich glaube, CEO der Schoeller Bank dass legistische und steuerliche Maßnahmen für Private Equity Fonds notwendig wären, um mehr Eigenkapital im KMU-Bereich zu schaffen. Diese Fonds könnten erfolgreiche Unternehmen dann an die Börse bringen. Delistings und squeeze outs - wie wir sie jetzt erleben sind das Gegenteil von dem, was wünschenswert ist. Robert Zadrazil, seit März dieses Jahres CEO der UniCredit Bank Austria, wiederum meint, dass der Entwicklungsstand des österreichischen Kapitalmarkts noch nicht dem Reifegrad der heimischen Volkswirtschaft entspricht. Er schlägt gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor, die dem österreichischen Kapitalmarkt und damit auch der Unternehmensfinanzierung gut täten: „Was spräche etwa dagegen, in Österreich Unternehmensanleihen stärker z u forcieren? In der Vergangenheit wurden beispielsweise Steuerbefreiungen für junge Aktien, mit denen man Börsengänge heimischer Unternehmen unterstützt hat, gut angenommen. So könnte man auch hier überlegen, durch eine Steuerbefreiung (etwa für die Zeichnung von Unternehmensanleihen bis zu einem Betrag von 10.000 Euro) das Interesse von Privatanlegern anzukurbeln.“

Zadrazil spricht aber auch einen Punkt an, der zahllosen Steuerberatern und Finanzchefs unter den Nägeln brennt:„Darüber hinaus wäre es investitionsfreundlich, endlich die steuerliche Benachteiligung von Eigenkapital gegenüber Fremdkapital aufzuheben. Eine steuerliche Gleichstellung beider Finanzierungsvarianten, also zum Beispiel die Einführung von abzugsfähigen fiktiven Eigenkapitalzinsen, würde die Attraktivität von Eigenkapital erhöhen und somit die Eigenkapitalbildung fördern. Eine solche Abzugsfähigkeit von Eigenkapitalzinsen war von 1994 bis 2000 Teil des kroatischen Steuerrechts und funktionierte in der Praxis sehr gut. Kroatien konnte in den späten 1990er Jahren mehr ausländische Direktinvestitionen anziehen als die meisten seiner Nachbarn.“ Aber auch was die Veranlagung seines sauer verdienten Geldes betrifft ist ein radikales Umdenken gefragt, meint der Bankchef: „Zuallererst würde es aber ein öffentliches Meinungsumfeld brauchen, welches den Besitz von Unternehmensbeteiligungen, also auch Aktien, nicht gleichsetzt mit Spekulation. Es läge an der Politik, ein gutes Vorbild abzugeben und nicht stolz darauf zu sein, keine Aktien zu besitzen. Im engeren Sinn besitzen nur fünf Prozent der Österreicher Aktien – im weitesten Sinn sind es 12 Prozent der Bevölkerung, die Aktien, Aktienfonds, Anleihefonds, Gemischte Fonds, Investmentfonds, Mitarbeiteraktien oder andere Wertpapiere besitzen. Diese im internationalen VerZITIERT gleich sehr niedrige Aktionärsquote – im Vergleich dazu besitzen 20 Prozent der Schweizer, 17 Prozent der Schweden, 30 Prozent der Holländer und 56 Prozent der Amerikaner Aktien – zu heben, würde nicht nur private Investitionen in innovative Unternehmen fördern, sondern auch ein ergänzendes „Ich glaube dass Standbein für die Altersvorsorge der Menschen ermöglichen. legistische und Man darf nicht vergessen: Aksteuerliche tien sind derzeit eine von weniMaßnahmen für gen Alternativen, um überhaupt eine über der Inflation liegende Private Equity Rendite zu erzielen und somit Fonds notwendie Kaufkraft seines Geldes zu dig wären, um erhalten. Wohl wissend, dass mit einer höheren Rendite auch mehr ein höheres Risiko einhergeht, Eigenkapital im weshalb eine entsprechende DiKMU-Bereich zu versifikation des Investments schaffen.“ und auch ein entsprechendes Risikobewusstsein unerlässlich Wolfgang Traindl, Leiter Private Banking Erste Bank sind.“ <


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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN & INDIZES KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 14:37 X

ATX Andritz AT+S Buwog CA Immo conwert Erste Group Bank Immofinanz Lenzing Post OMV

2233.48 / 1.05% ATX Prime 1150.83 / 0.95% Kurs €

Diff. %

Vol. Stk

46.57 12.95 18.83 17.38 14.25 24.50 1.91 68.29 35.67 23.84

0.11 -0.77 0.40 1.25 1.03 1.83 1.97 3.50 1.70 1.17

34708 19479 61527 12025 40910 172899 959135 4017 26739 204930

Diff. %

Vol. Stk

Raiffeisen Bank Int. RHI Schoeller-Bleckmann Telekom Austria UNIQA Verbund Vienna Insurance Group voestalpine Wienerberger Zumtobel

Kurs €

Diff. %

Vol. Stk

12.84 16.40 51.88 5.37 6.22 11.03 19.87 27.61 17.00 14.12

2.39 1.55 0.54 0.09 1.85 -1.21 4.11 0.55 -1.65 1.58

247343 17396 6160 54453 268278 80470 179667 267599 111076 39497

Diff. %

Vol. Stk

BEX Kurs €

Agrana Amag ams AT+S Bene bwin.party C-Quadrat Century Casinos DO&CO EVN FACC Flughafen Frauenthal HTI Kapsch TrafficCom

85.34 32.40 29.60 12.95 1.91 1.55 59.00 4.01 105.80 10.25 5.03 97.44 11.00 0.75 29.76

2.50 -1.82 2.27 -0.77

2.43 1.52 0.38 0.00 -0.91 0.25 1.85 0.00 -0.82

Ausgewählte Werte Kurs €

Atrium Brain Force CAT oil Porr Teak Holz

3.51 3.54 7.24 25.07 0.09

Diff. %

0.31 1.14 -2.54 -0.14 0.00

Kurs €

421 1124 1500 19479 12704 31747 340 6624 2175 9159 14826 6157 3700 9600 1921

KTM Mayr-Melnhof Palfinger Pankl Polytec Rosenbauer s Immo Sanochemia Semperit Strabag SW Umwelttechnik UNIQA Valneva Warimpex Wolford

124.00 104.55 25.20 28.00 7.67 56.14 8.25 1.57 32.00 26.90 6.99 6.22 3.41 0.62 24.75

1.22 1.70 0.38 -1.68 -0.64 0.49 0.00 0.96 -0.14 1.85 -0.38 -0.16 0.73

183 3994 5051 956 8867 794 23570 800 1011 13498 150 268278 1160 13079 46

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