NR. 3100/2
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INVESTOR
Bilder des Lebens aufgenommen in dieser Woche: Flutkatastrophe in Pakistan und Indien zwingt zwei Millionen Menschen zur Flucht, Präsentation der Wintermode des niederländischen Designers Ronald Kolk in Noordwijk. Foto: APA/EPA/OMER SALEEM; APA/EPA/OLAF KRAAK
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EDITORIAL
VON ROBERT GILLINGER ROBERT.GILLINGER@BOERSE-EXPRESS.COM
Freuen wir uns nicht zu früh önnen Sie sich noch an Alan Greenspan erinnern? Früher hieß er auch Magier der Märkte, doch diesen Rang hat ihm Mario Draghi längst abgelaufen. Denn Draghi musste noch nie wirklich etwas tun. Es reichte wenn er ankündigte, dass er etwas tun werde, wenn’s drauf ankommt. Im Vergleich zu den USA oder Japan hat Draghi/die EZB aber eigentlich nur die Hände in den Schoß gelegt. Auch diesmal reichte die Ankündigung ein ABS-Aufkaufprogramm zu überlegen, die verunsicherten Märkte zu beruhigen. Obwohl manch' Europäer sich angesichts der Ukraine-Krise ein wenig an die Zeiten des kalten Kriegs zurück erinnert fühlt. Obwohl sich Israelis und Palästinenser die Köpfe einschlagen. Obwohl der erdölreiche Nahe und Mittlere Osten einem Pulverfass gleicht. Afghanistan gibt’s in den Augen der Weltöffentlichkeit gar nicht mehr. In Pakistan und Indien gibt’s Jahrhundert-Fluten, keinen juckt’s - um in die Randspalten der Gazetten zu kommen, können in Nigeria gar nicht mehr genug Kinder entführt werden - Ebola schafft’s gerade noch, wenn in der Heimat selbst ein Fall befürchtet wird .... Diesmal kann es Draghi aber nicht mehr beim einfachenWirken lassen seiner Worte belassen. Die Märkte fordern vehement, dass die Super-Bazocka ausgepackt wird. Wenn nicht, wird das Geheul groß sein. Und vor allem an risky Märkten wird das Gezeter besonders groß sein. Denn Aktien preisen ja immer die Zukunft ein, heißt es. Und eingepreist ist die Super-Bazocka. Nur so ist zu erklären, dass sowohl Aktien wie auch Anleihen jeweils Rekordniveaus erklommen haben. Seit ewig geltende Korrelationen sind aufgehoben – eigentlich müsste man Harry Markowitz den Nobelpreis wieder aberkennen. Warum Super-Bazocka? Weil Draghi und Co nichts anderes mehr übrig bleibt. Mit Daten belegt ist die ungünstige Wachstumsdynamik: Die Eurozone stagnierte im Q2. Inklusive Deutschland verzeichneten rund zwei Drittel der Eurozone negative Wachstumsraten. Gleichzeitig sank die Inflationsrate auf den neuen Tiefpunkt von 0,4%, weit entfernt von der angestrebten Zielgröße von knapp 2% - bei Draghi schrillen alle Alarmglocken. Ein Blick auf Japan und seine verlorenen Jahrzehnte scheint ihm auch Recht zu geben. Die Inflationsrate mittels Zinspolitik anzufachen ist für Draghi jedenfalls ein aussichtsloses Unterfangen. Dazu reicht ein Blick auf den VPI und seine zinssensitiven Komponenten. Nahrungsmittel und Getränke etwa haben eine Gewichtung von mehr als 15% – Cola-Kauf auf Pump? Wenn dem einmal so ist, erleben wir gerade eine neue Große Depression. Bleibt eigentlich nur der Bereich Wohnen mit einer Gewichtung von etwas mehr als 20 Prozent. Aber auch dort werden weitere Zinssenkungen – wohin auch noch bei 0,05 Prozent? – nicht den erwünschten Turbo-Effekt zeigen. Sind die Hypothekarzinsen in Österreich bereits niedrig – aber werfen Sie einmal einen Blick nach Deutschland – unter 2% auf zehn Jahre fix sind dort bereits möglich. Politisch er-
K
wünscht wäre ein Erfolg an dieser Front auch nicht: Mietpreisbremse ist das geflügelte Wort, das in Deutschland beinahe bereits Gesetzesstatus hat. Darum die Super-Bazocka – den Markt mit Geld überschwemmen, indem einfach vorhandene Verbindlichkeiten aufgekauft werden. Und da der Geldfluss durch immer straffere Regularien nicht so richtig in die Gänge kommen kann, muss die Super-Bazocka alles bisher gesehene in den Schatten stellen. Diesem Szenario wird Draghi hat noch an den Märkten eine hohe Wahrscheinlichkeit zugebilligt – nie gehandelt. und ist somit auch zu einem Diesmal? guten Teil eingepreist. Doch was wenn sich Draghi gegen den deutschen Stabilitätsgedanken nicht durchsetzen kann? Die Enttäuschung an den Märkten wäre groß. Das heißt jetzt nicht, dass Sie sofort dem Markt den Rücken kehren müssen. Denn erstens kommt es immer anders, zweitens soll man sich nicht gegen den Markt - vor allem Notenbanken - stellen, drittens Trends möglichst lange reiten und viertens gibt es auch in den meisten Marktphasen den einen und anderen Gewinner. Fix ist nur eines: Wer sein Geld nicht veranlagt, nimmt sich jede Chance es zu vermehren. Relativ klar ist, dass diese Gewinner eher am Aktien-, denn am Anleihenmarkt zu finden sind. Womit ich wieder zu Japan und seinen verlorenen Jahrzehnten komme. Wir erinnern uns an ‘Abenomics’, das massive Quantitative Easing, das wir uns nun so sehr von Draghi wünschen? Nun, Japans Inflationsrate scheint aus dem Deflationskeller entkommen. Doch wohin? Japan verzeichnet zuletzt mit 3,4% die höchste Inflationsrate der G10 - das bei einem BIP-Rückgang im Q2 von 1,7%. Und die Anleiherenditen sind tief wie in den besten Deflationszeiten: 0,5% für zehnjährige Bonds. Sieht so ein Erfolgsmodell aus? Aus Sicht einiger Marktakteure schon: Staatsschulden werden Richtung Anleger verschoben. Woher aber in Europa Inflation kommen sollte, wenn doch die Einflussmöglichkeiten der Notenbank per Zinspolitik begrenzt ist? Nun, was für Japan Öl, ist für Europa Gas. Wen wollen wir klagen, wenn Putin den Gaspreis z.B. einfach verdoppelt – Lieferung gegen Vorauskasse? Die billigen Chinesen, die jahrelang im Westen für preisdämpfende Effekte durch Billigproduktion sorgten, gibt es auch nicht mehr in diesem Maße. Je mehr auch dort der Lebensstandard steigt, desto teurer wird für uns der Einkauf. Auch das könnte/sollte die EZB davon abhalten, die Bazocka zu sehr aufzuladen – auch wenn die Märkte damit enttäuscht werden - wie auch der Blick gen Japan. Und wäre das wirklich schlecht? Die EZB hat sich Preisstabilität als oberstes Gebot aufgelegt. Hand aufs Herz: Klingt 0,4 nicht viel stabiler als 2,0%? Sollen wir uns also wirklich freuen, wenn das Experiment Super-Bazocka gestartet wird, oder eher fürchten, dass Wolfgang Goethe und sein Zauberlehrling Mario Draghis Magier-Künste demaskieren: „Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.“
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NEWS MIX Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.
Trendkollektion Frühjahr-Sommer 2014 zurückzuführen. Die deutlichen Ergebnissteigerungen resultieren aus konsequenten Optimierungsmaßnahmen und Sondereffekten. Oberstes Ziel von Wolford im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 ist der operative Turnaround mit einem positiven EBIT. "Unser Wachstum muss nachhaltig profitabel sein. Darauf sind unsere Refokussierungsmaßnahmen ausgerichtet, mit denen wir gut vorankommen, wie das erste Quartal zeigt", sagt Wolford Vorstandssprecher Axel Dreher. Mehr
unter http://goo.gl/RHs1BV
Wolford
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Foto:beigestellt
Wolford dreht im Q1 ins Plus. Wolford kehrte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Mai bis Juli) in die Gewinnzone zurück. Bei einem leichten Umsatzrückgang um 1,1% auf 31,91 Mio. Euro konnte sowohl das EBIT von minus 5,18 Mio. auf plus 3,02 Mio. als auch das um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge bereinigte EBIT von minus 5,18 Mio. auf minus 0,17 Mio. Euro jeweils signifikant verbessert werden. Zusätzlich hat das Unternehmen erstmals in den saisonal bedingt eher schwachen Monaten Mai bis Juli einen Nettogewinn von 1,49 Mio. Euro erwirtschaftet (Q1 2013/14: minus 4,35 Mio. Euro). Der leichte Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf die bereits umgesetzte Schließung unprofitabler Vertriebsstandorte und die erwartungsgemäß vom Markt nur verhalten angenommene
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UBM nimmt Fahrt auf. Ein EBIT von jedenfalls mehr als 35 Millionen bei einer Gesamtleistung von 400 Millionen Euro. UBM-Chef Karl Bier ist bereits guter Dinge, die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2008 übertreffen zu können. Was dann nicht dann wohl nur ein Rekordjahr von mehreren folgenden ist. Denn Bier ist auch guter Dinge in Sachen PIAG, den Immobilienarm seines Großaktionärs Porr, der erst abgespalten und dann mit der UBM fusioniert werden soll. Damit hat die UBM dann zusätzlich Flächen zur Verfügung, die auf ihre Entwicklung warten, wie er im Gespräch mit dem Börse Express erklärt. Mehr unter
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Immofinanz hat „einfach gute Deals gemacht“. Im Interview für den aktuellen Geschäftsbericht 2013/14 spricht Marco Kohla, Director Transactions der Immofinanz Group, über die Unterschiede am Transaktions-
markt in West- und Osteuropa, neue Käufer und erklärt, warum Osteuropa für Investoren zunehmend zur Alternative wird.
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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von ams, voestalpine, Telekom Austria, Raiffeisen und Erste Group im Fokus der Analysten.
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Finanzminister Schelling will „große Lösung“ für Finanztransaktionssteuer. Finanzminister Hans-Jörg Schelling will eine "Modell-Lösung" für die zuletzt wieder aus dem Blickwinkel gerückte Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene bis Jahresende haben. „Wir brauchen einen
nicht gerade abzeichne, sagte Schelling, „Österreich hat sich immer für eine große Lösung bekannt. Natürlich sind bereits viele nationale Alleingänge eingeleitet worden. Heute versuchen wir aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der Lage der Konjunktur einen neuen Lösungsansatz“. Die Frage, wie hoch die Steuer sein werde, „wird davon abhängen, welche einzelnen Finanzelemente man einbindet“. Mehr
unter http://goo.gl/4Y8W9n
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Ist die Finanztransaktionssteuer light ein Trugschluss? Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) warnt vor den Plänen einer schrittweisen Einführung einer Finanztransaktionsteuer. Die Erwartung der Politik, eine "Finanztransaktionsteuer light", die zunächst nur auf Aktien und einige Derivate begrenzt sein soll, könnte ohne Nachteile für Bürger und Wirtschaft umgesetzt werden und zu hohen zusätzlichen Haushaltseinnahmen führen, sei ein Trugschluss, so die DK. Mehr unter
http://goo.gl/7aHQ0q
HJ Schelling
Foto: be24.at / FJG
straffen Zeitplan“, aber es seien noch viele Gespräche offen. Schelling leitete gleich vor seinem ersten Auftritt in der Eurogruppe in Mailand am Freitag die Sitzung der Steuerbefürworter. „Wir wollen eine große Lösung haben. Daher versuchen wir jetzt nochmal einen Anlauf zu nehmen, und ich gehe davon aus, dass wir noch eine Chance haben.“ Angesprochen darauf, dass eine große Lösung sich
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Draghi fordert mehr Investitionen um Krise zu beenden. EZB-Präsident Mario Draghi fordert zusätzliche politische Anstrengungen und mehr Investitionen im Kampf gegen die europäische Wirtschaftskrise. Während die Wirtschaft der USA inzwischen wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht habe, sehe die Lage in der Euro-Zone weit weniger gut aus, sagte Draghi am Donnerstag in Mailand. Mehr
unter http://goo.gl/6dYY0b
Die News des Tages von ... (einfach den Wochentag anklicken) Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
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2003 - Intercont Warschau
1874 - Kaianlagen Budapest
1990 - Boku Wien
1927 - Villensiedlung Calais
2012 - Poleczki Business Park Warschau
Mehr als 140 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft UBM Realitätenentwicklung AG errichtet, vermietet und verkauft Wohnungen, Büros, Hotels und Gewerbeimmobilien in ganz Europa. Die Gesellschaft notiert seit ihrer Gründung vor 141 Jahren an der Wiener Börse. Kaum ein Unternehmen in Europa kann auf eine so umfangreiche Historie zurückblicken, schon gar nicht in der Immobilienbranche. Sorgfalt und Nachhaltigkeit bestimmen ebenso wie Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk die einzigartige Geschichte des Traditionsunternehmens. Wirtschaftlich ist der UBM-Konzern grundsolide. Das BusinessTVKLSS PZ[ YPZPRVH]LYZ \UK Z\IZ[HUaVYPLU[PLY[ ¶ 7YVÄ[ PZ HU 6WPUPVU *HZO PZ H -HJ[
www.ubm.at
UBM Realitätenentwicklung AG seit 1873 Anzeige
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RÜCKBLICK WOCHE 37 WIENER MARKT
ATX-Performance YTD
Banken müssen Haare lassen, Kapsch überrascht Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Banker haben’s auch nicht leicht. Vergangene Woche noch top, war diese Woche ein echter Flop. Auch für den ATX, der rot zu seiner Lieblingsfarbe erklärt. Nicht so KapschTrafficCom, die einen Run hat. as „Hakerl“ zeigt nach unten, der Markt hat sich gedreht. Konnte der Wiener Leitindex in der vergangenen Woche noch verlorenes Terrain wett machen, so blieb diese Woche wieder einmal kein Stein auf dem anderen. Zwar hielten sich die täglichen Verluste des ATX in Grenzen - sprich unter der ein Prozent-Marke - aber fünf Tage in Rot (heute verliert der Index aktuell 0,65%) hinterlassen ihre Spuren (siehe Chart). Der Leitindex der Wiener Börse notiert derzeit auf jenem Niveau, auf dem er in den September gestartet ist. In Summe hat der ATX in dieser Woche 2,43% eingebüßt, während etwa der deutsche DAX 0,84% und der EuroStoxx 50 1,26% verloren haben. Und doch ist die Lage weit weniger trist, als sie auf den ersten Blick scheinen mag. Denn es hat sich - vor allem in der zweiten Reihe - einiges zum Positiven entwickelt. Bestes Beispiel Kapsch TrafficCom, die zuletzt eine beinahe schon unheimliche Serie fortsetzen konnte. Fünf Tage hintereinander konnte sich die Aktie im Plus halten (lediglich heute gibt’s ein kleines Minus) und holt sich damit mit einem satten Zuwachs von mehr als sieben Prozent den Wochensieg. Um die Plätze dahinter wird noch hart gekämpft, gegen 11.00 Uhr lag Palfinger vor Wolford, Century Casinos und AT&S.
D
Bankentitel wieder unter Druck. Eine schwere Woche haben hingegen die Bankentitel hinter sich. Konnten sie sich in der ersten Septemberwoche noch ganz vorne unter den Top-Ten Aktien platzieren, so ging es diese Woche in Richtung Süden. So stark, dass die Wertpapiere von RBI und Erste Group die Flop-Liste der Woche anführen (siehe Tabelle). Und auch heute geht es weiter bergab. Am stärksten unter Druck stand am Freitag bis gegen Mittag allerdings die Uniqa, deren Aktie 1,60% verlor. Ebenfalls deutlich (mehr als ein Prozent) im Minus zu diesem Zeitpunkt: RHI, OMV, Lenzing und Zumtobel. Zu diesen ATXlern gesellen sich bis heute Mittag aus dem ATXPrime noch Warimpex, Amag, Palfinger und die Strabag.
ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche 06.09. bis 12.09.2014 Name
Performance in %
Kapsch TrafficCom
+ 7,29
Palfinger
+ 2,91
Wolford
+ 2,27
Century Casinos
+ 2,17
AT&S
+ 1,89
Österreichische Post
+ 1,44
Lenzing
+ 0,79
Frauenthal
+ 0,75
Mayr-Melnhof
+ 0,71
Buwog
+ 0,33
Flughafen Wien
- 3,71
SBO
- 3,88
OMV
- 3,92
Amag
- 4,06
Semperit
- 4,51
Polytec
- 4,73
Warimpex
- 4,84
Valneva
- 5,12
RBI
- 5,66
Erste Group
- 7,66 Quelle: Bloomberg; Stand 12.09.2014, 11.00 Uht;
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INTERVIEW I KLAUS BUCHLEITNER
„Der Neid sieht nur das Blumenbeet und nicht den Spaten“ Paul Jezek
paul.jezek@boerse-express.com
Klaus Buchleitner, Generaldirektor der RLB NÖ-Wien und der Raiffeisen-Holding NÖWien, spricht im Interview über Managergehälter, die Doppelstrategie der RLB und warum es gefährlich ist, Performance zu eindimensional zu messen. 2013 war für die RLB NÖ-Wien das Jahr der strategischen Neuausrichtung. „Unsere Doppelstrategie, nämlich den Fokus gleichermaßen auf Wachstum und auf Konsolidierung zu legen, hat sich bewährt“, sagt Generaldirektor Klaus Buchleitner. Die RLB NÖ-Wien konnte sich 2013 im Kerngeschäft erfolgreich behaupten und ihre Marktposition ausbauen. Dies zeigt u. a. das Kreditwachstum von rund 5,2 % auf elf Milliarden Euro. Mit circa 5000 neuen Kunden verzeichnete die RLB NÖ-Wien 2013 erstmals mehr als 270.000 Kunden. So wurden z. B. neben der umfassenden Reorganisation der gesamten Bank das Filialnetz optimiert, die Abwicklungsprozesse im Kreditgeschäft neu konzipiert und das Wertpapierportfolio durch den Verkauf von mehr als einer Milliarde Euro an Wertpapie„Die Banken ren gestrafft. Der Konzernjahsind momentan resüberschuss vor Steuern erreichte mit 125,1 Mio. Euro von mehreren nach 16,8 Mio. im Jahr 2012 Diskontinuitäwieder ein gewohntes Niveau. Dazu haben insbesondere das ten gleichzeitig at equity bilanzierte Ergebnis betroffen.“ der Raiffeisen Zentralbank Österreich, die gute Geschäftsentwicklung der RLB NÖ-Wien selbst sowie erste Effekte aus den eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen beigetragen. Das erste Quartal 2014 verlief sowohl für die RaiffeisenHolding als auch für die RLB NÖ-Wien positiv und plangemäß. Damit liegt der Fokus der RLB NÖ-Wien – trotz der Zusatzbelastungen aus dem strengen regulatorischen Umfeld und der Notwendigkeit zur weiteren kostenmäßigen Konsolidierung – sowohl im Privat- als auch im Kommerzkundengeschäft auf weiterem Wachstum. „In der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien wollen wir heuer die Desinvestition der RENERGIE, unserer 100-%-Tochter im Bereich der erneuerbaren Energien, abschließen. Im Geschäftsfeld Im-
Klaus Buchleitner
Foto: Raiffeisenzeitung Pia Morpurgo
mobilien werden wir 2014 bestehende Projekte erfolgreich weiterführen, Neuinvestitionen sind aus Gründen der Kapitalbindung für heuer nicht geplant“, erklärt Buchleitner. BÖRSE EXPRESS: Ist die Krise damit definitiv vorbei? KLAUS BUCHLEITNER: Die Bankenbranche zählt zu den spannendsten Bereichen, in denen man derzeit als Manager tätig sein kann. Die Banken sind momentan von mehreren Diskontinuitäten gleichzeitig betroffen, denken Sie nur an die Regulierungswelle, das niedrige Zinsniveau, die Commoditisierung des Bankgeschäfts, das angeschlagene Image in der Öffentlichkeit oder die Digitalisierung des Bankwesens. Das alles ist für die Menschen, die in den Banken arbeiten, eine große Herausforderung. Auch wenn die heiße Phase der Wirtschaftskrise vorbei ist, so werden wir die direkten und indirekten Auswirkungen noch lange spüren. Das macht sich etwa auch in der höheren Verschuldungsquote der öffentlichen Haushalte oder in der flauen Konjunktur bemerkbar. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist nicht nur im Bankwesen tätig, sondern auch in den Geschäftsfeldern Industrie, Immobilien und Medien. Da gibt es natürlich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Vor großen Herausforderungen steht beispielsweise auch die Medienbranche. Und wie geht es konkret der Raiffeisen-Holding und der RLB NÖWien?
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INTERVIEW I Wir haben rechtzeitig auf die genannten Herausforderungen reagiert, entsprechende Veränderungsprogramme gestartet und Maßnahmen ergriffen. So haben wir uns etwa von verlustbringenden Beteiligungen, die für uns strategisch nicht relevant waren, getrennt, oder wir erfüllen bereits jetzt alle Anforderungen und Kapitalquoten nach Basel III vorbildlich. Und wir sehen bereits erste Zeichen dafür, dass wir diese schwierige Phase erfolgreich bewältigt haben.
„Wenn man die Beurteilung der Performance bei uns an einer wesentlichen Kennzahl festmachen will, dann steht natürlich die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital im Vordergrund.“
Setzen Sie dabei auf eine spezielle Firmenkultur? Unsere Firmenkultur, würde ich sagen, ist in vielerlei Hinsicht eine typische Bankkultur. Ganz besonders herausragend ist die Kundenorientierung der RLB NÖ-Wien. Das wollen wir auch weiterhin fördern und ausbauen. Dazu kommt die Verankerung der RLB NÖ-Wien in einer traditionell genossenschaftlichen Wertewelt, die auf Regionalität, Sicherheit und Verantwortung basiert. Der aktuelle Change-Prozess hinterlässt natürlich auch in der Unternehmenskultur seine Spuren. Das heißt vor allem: Wir müssen unternehmerischer handeln und schneller entscheiden. Insgesamt muss die Organisation flexibler und ganzheitlicher funktionieren. Für mich von ganz besonderer Bedeutung sind immer die für jedes Unternehmen charakteristischen Subkulturen, die eine Firmenkultur prägen. Bei uns zeigt sich das sehr stark, da wir auch im Geschäft diversifiziert aufgestellt sind. Es wäre ein großer Fehler, auf diese produktiven Subkulturen zu verzichten. Für mich hat es große Bedeutung, eine optimale Performance der Subkulturen zuzulassen. Ein gutes Beispiel ist das Risikomanagement, das innerhalb der Bank eine ganz spezielle Organisationseinheit darstellt und eine ausgeprägte Wertebasis im Risikomanagement hat.
Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern an Aus- und Weiterbildung? Darauf legen wir großen Wert: Die Aus- und Weiterbildung für unsere Mitarbeiter orientiert sich ganz konkret an den einzelnen Berufsbildern. Im vergangenen Jahr widmete sich jeder Mitarbeiter durchschnittlich 5,5 Tage der Fortbildung. Zusätzlich bieten wir Traineeprogramme für Jungakademiker an und starten jedes Jahr einen neuen Lehrlingsjahrgang. Derzeit bilden wir in der RLB und den niederösterreichischen Raiffeisenbanken rund 60 Lehrlinge aus.
Wie beurteilen Sie die Leistungen Ihrer Mitarbeiter? In einem diversifizierten Unternehmen wie der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist es gefährlich, bei der Performance der Mitarbeiter zu eindimensional zu messen. Diese hängt stark von der Branche, vom Lebenszyklus, der Situation und der Strategie des Unternehmens ab. Performancevorgaben müssen ganzheitlich gesehen werden. Wenn man die Beurteilung der Performance bei uns an einer wesentlichen Kennzahl festmachen will, dann steht natürlich die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital im Vordergrund. Auf strategischer Ebene arbeite ich mit kurzen, prägnanten Schwerpunktprogrammen – keine lang ausgeführten Visionen. Auch strategische Vorgaben versuche ich operationalisierbar, vor allem aber klar, konkret und konsequent zu geben. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden die Gehälter der Führungskräfte und Manager oft infrage gestellt. Ihre Meinung dazu? Übertrieben hohe Gehälter hat es immer schon gegeben, auch lange vor der aktuell öffentlich geführten Diskussion zu diesem Thema. Bei Raiffeisen gibt es diese Übertreibungen so gut wie gar nicht. Ich empfehle jedem, der sich an höheren Gehältern für Manager stört, an die Entbehrungen, die Verantwortung und die Risiken zu denken, die die Aufgabe mit sich bringt – ganz im Sinne des Aphorismus: „Der Neid sieht nur das Blumenbeet und nicht den Spaten.“ Oft liest man dieser Tage, die „Chefetage“ befinde sich allgemein in der Krise – wie lautet Ihre Meinung dazu? Managen ist in derart volatilen und veränderungsreichen Zeiten, wie wir sie heute erleben, natürlich äußerst anspruchsvoll. Daher wird auch die Performance der Manager kritisch beurteilt. Der tatsächliche Erfolg eines Managers ist aber niemals ein Selbstläufer, sondern das Produkt harter, konsequenter und überlegter Arbeit. Und wie würden Sie sich selbst beschreiben? Ich charakterisiere mich nur ungern selbst. Man sagt, dass ich analytisch recht gut bin und ich glaube, dass ich mich gut in andere Menschen hineinfühlen kann. Ich entscheide rasch, versuche sehr umsetzungsorientiert zu agieren und kommuniziere offen und direkt. Ich verstehe mich als ewig Lernender und glaube, dass es für einen Top-Manager wichtig ist, auch durch Selbstreflexion seine Entscheidungen immer wieder zu hinterfragen und dadurch immer am Boden der Realität zu bleiben. <
Mehr zur Person und zum Unternehmen finden Sie unter http://goo.gl/626gZe
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KENNZAHLEN ANALYSE DAVID GEGEN GOLIATH
SBO im Duell mit dem US-Riesen Schlumberger Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Segelboot oder Supertanker - Zweitere gelten als unsinkbar, doch die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass Erstere mitunter deutlich wendiger agieren. Angesichts des „billigen“ Öls kann dies mitunter ein Vorteil sein. ie Aktie fällt - das Interesse steigt: Die Rede ist vom österreichischen Zulieferer für die Erdölindustrie, SBO, der im Forum des Börse Express derzeit zu den heiß diskutierten Aktien zählt. Auslöser für den Diskurs ist der drastische Rückgang des Aktienkurses seit dem SBOHoch vom Juli dieses Jahres. Lag das Papier damals mehr als 20% im Plus (seit Jahresbeginn), so hält es derzeit bei einem Minus von 3,67% (Kursverlust, der Gesamtertrag liegt bei 2,15%). Im Gegensatz dazu hat der Branchenprimus Schlumberger zuletzt zwar ebenfalls Haare lassen müssen, doch seit Jahresbeginn Schlumberger kann die Aktie des US-Riesen ein Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013 ISIN AN8068571086 sattes Kursplus von mehr als 17% Kurs in USD 104,49 aufweisen. Dividende 2013 in USD 1,20 Grund genug, Umsatz in Mio. USD 45.266 die beiden ZulieEBITDA in Mio. USD 12.011 ferer für die ErdMitarbeiter 123.000 ö l i n d u s t r i e Cashflow oper. Tätigk. in Mio. USD 9.788 einmal gegeneinander ins RenUmsatz/Mit. in Euro 368.016 nen zu schicken EBITDA/Mitarbeiter in Euro 97.650 um sie anhand EBITDA-Marge in % 26,53 v e r s c h i e d e n e r Gesamtkapitalrentabilität in % 14,26 Kriterien zu beCashflow-Marge 21,62 urteilen (siehe Gearing1 12,13 Tabelle). Und wie beiDividendenrendite in % 1,15 nahe immer in Kurs/Umsatz-Verhältnis2 2,92 unseren bisheriKurs/Buch 3,34 gen Matches Kurs/Cashflow 12,90 David gegen GoliKGV aktuell2 20,06 ath geht ZweiteKGV(e)3 18,43 rer von Beginn Quelle:Boomberg, Stand 09.09.2014 (10.00 Uhr); 1: Gearing Ratio= Nettoan in Führung. schulden/Eigenkapital; 2: KUV und KGV bezogen auf die zurückliegenden 12 Monate (trailing 12 month); 3: KGVe für aktuelles GJ Dort wo die
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Ölzulieferer im Duell: SBO tritt gegen den US-Riesen Schlumberger an und schlägt sich wacker. Foto: dpa/C3754 Sebastian Widmann
schiere Größe hilfreich sein kann (Umsatz bzw. EBITDA je Mitarbeiter) schießen die Amis ihre ersten zwei Tore. Doch SBO kann kontern und mit der besseren EBITDAMarge gelingt der Anschlusstreffer. Noch einmal gehen die Amerikaner in Führung (Gesamtkapitalrentabilität), doch dann geht es Schlag auf Schlag und am Ende gehen die Österreicher mit einem verdienten 8 zu 4-Sieg vom Feld. <
SBO Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013/14
ISIN
AT0000946652
Kurs in Euro
77,4
Dividende 2013 in Euro1
1,50
Umsatz in Mio. Euro
458,57
EBITDA in Mio. Euro
151,99
Mitarbeiter
1564
Cashflow oper. Tätigk. in Mio. Euro 109,47 Umsatz/Mit. in Euro EBITDA/Mitarbeiter in Euro
293.205 97.183
EBITDA-Marge in %
33,14
Gesamtkapitalrentabilität in %
13,18
Cashflow-Marge
23,87
Gearing2
4,35
Dividendenrendite in %
1,94
Kurs/Umsatz-Verhältnis3
2,72
Kurs/Buch
3,14
Kurs/Cashflow
17,57
KGV aktuell3
19,50
KGV(e)4
18,39
Quelle:Boomberg, Stand 26.08.2014 (10.00 Uhr); 1: inkl Sonderbardiv. 2: Gearing Ratio= Nettoschulden/Eigenkapital; 3: KUV und KGV bezogen auf die zurückliegenden 12 Monate (trailing 12 month); 4: KGVe für aktuelles GJ
Die bisherigen Duelle finden Sie hier CAT oil gegen Schlumberger http://bit.ly/1lWjcuA OMV gegen Royal Dutch Shell http://bit.ly/1p4OWPa Öst. Post gegen Deutsche Post http://bit.ly/1l3cRJR Amag vs. Alcoa http://bit.ly/VBCgDM voestalpine gegen ArcelorMittal http://bit.ly/1sujVn9 ams vs. Texas Instruments http://bit.ly/1Aty5b6
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BRANCHE I TECHNOLOGIE
AT&S wird deutlich mehr zugetraut als ams Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Die beiden Apple-Zulieferer AT&S sowie ams sind in hoffnungsvoller Erwartung, was denn Apple heute alles Neues vorstellt - und was die Beiden dazu liefern können ... im Cook hat sich die Latte selbst hoch gelegt, sehr hoch: Dienstagabend lädt der Apple-CEO ins Flint Theater des Firmensitzes in Cupertino. In jenes Flint Theater, wo anno dazumal die Apple-Legende Steve Jobs den ersten Mac-Computer vorstellte, der Beginn des Durchbruchs von grafischen Bedienoberflächen und der Computermaussteuerung. Nicht das Ende des Weges soll dabei das nunmehrige iPhone 6 sein, technologisch natürlich auf dem allerletzten Stand. Und natürlich das bestens gehütete Geheimnis rund um die iWatch, oder welch’ Name den Marketingstrategen zur erwarteten allerneuesten Apple-Errungenschaft auch immer eingefallen ist. Zwei Österreicher werden die Präsentationen besonders genau verfolgen. Denn je technisch anspruchsvoller, je mehr dabei trotzdem auf den Energieverbrauch geschaut werden muss, ams sowie AT&S sind umso mehr mit von der Partie. Die analogen Halbleiter von ams führten die Aktie bereits in den vergangenen Wochen auf Rekordkurs - Analysten werden hier zusehends kritischer, was die weiteren Aussichten betrifft: Zuletzt erhöhten sich die Verkaufs- zu Lasten der (noch immer überwiegenden) Kaufempfehlungen, das weitere Kurspotenzial liegt laut Bloomberg-Konsens bei weniger als fünf Prozent. Die Aktie des Leiterplattenhersteller AT&S liegt hingegen bei knapp der Hälfte ihres Rekords, weist dafür keinerlei Verlaufsempfehlung auf und hat laut Konsens ein Kurspotenzial von etwas mehr als 20 Prozent. <
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ams seit 2013
AT&S seit 2013
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BRANCHE II KONJUNKTURFLAUTE
Bau und Banken erwarten voller Freude die Milliardengaben Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Egal ob EZB oder die Politik, jeweils verstärken sich die Überlegungen, die Füllhörner zu füllen und über der Wirtschaft herabregnen zu lassen. Zwei Branchen profitieren davon besonders: Bau & Banken. ie lahmende europäische Konjunktur (Charts siehe Folgeseite) ruft mittlerweile Notenbank plus Politik auf den Plan. Erstere versucht es mit immer tieferen Zinsen und wahrscheinlich einem ABS-Aufkaufprogramm um die Kreditvergabe anzukurbeln, zweite Gruppe will der Wirtschaft auch helfen, das aber mehr über den klassischen Weg der Infrastruktur-Investitionen. Vergangene Woche gab es dazu nicht nur die entsprechende Zinssitzung der EZB, es redete etwa auch Polens Finanzminister Mateusz Szczurek auf einer Veranstaltung der wirtschaftswissenschaftlichen Denkfabrik Bruegel. Seine Forderung dort: Die EU-Länder sollen einen gemeinsamen Fonds einrichten, der in große Infrastrukturprojekte investiert und ähnlich finanziert sein soll wie der 500 Milliarden Euro schwere Rettungsfonds der Eurozone. Szczurek warnte, der EU drohe nicht nur ein verlorenes Jahrzehnt in ihrer Wachstumsentwicklung, sondern auch eine verlorene Generation junger Männer und Frauen, die keine Arbeit finden. „Als Kontinent stehen wir schlechter da als Japan nach dem finanziellen Niedergang der 80erJahre und schlechter als während der Großen Depression in den 30er-Jahren“, sagte Szczurek. Interessant ist Szczureks Vorschlag allemal, nicht zuletzt, da der polnische Ministerpräsident Donald Tusk erst kürzlich zum nächsten Präsidenten des Europäischen Rates ernannt wurde … Und egal ob gleich auf europäischer Gesamtebene, oder weiter einzelstaatlich. Die Idee zusätzlicher Infrastrukturmilliarden steht auch in Deutschland vor dem Durchbruch. Trafen sich doch laut Gerüchten zu Wochenschluss Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Finanzminister Wolfgang Schäuble zu entsprechenden Gesprächen. Aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sei derzeit sehr viel ungebundenes Kapital unterwegs, sagte dazu eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin. „Das würden wir gerne dazu verwenden, um es in die Verkehrsinfrastruk-
D
Foto: Bloomberg
tur zu investieren.“ Derzeit wird geprüft, wie das möglich gemacht werden kann. Egal in welcher Form so eine Infrastruktur-Investitionsoffensive kommt, die beiden Österreicher Porr und Strabag wären wohl jedenfalls mit von der Partie. Auch beim Zulieferer Wienerberger würde wohl der eine oder andere Auftrag hängen bleiben. In exakt dieser Reihenfolge beurteilen Analysten derzeit auch die aktuellen Chancen der drei Aktien: Der Bloomberg-Kurszielkonsens gibt der Porr-Aktie noch ein Potenzial von etwas mehr als 15 Prozent. Bei Strabag sind es etwas mehr als zehn, bei Wienerberger fünf Prozent. Strabag scheint im Branchenindex mit einem Kurs-/BuchwertVerhältnis von 0,81 auf Platz vier auf. Wienerberge liegt in seinem Branchenindex mit einem Wert von 0,79 hinter Italcementi auf Platz zwei der günstigsten Werte. Ähnlich günstig bewertet sind die Österreich-Banken im Branchenvergleich, wo das angekündigte ABS-Aufkaufprogramm der EZB zuletzt für gute Stimmung sorgte : Die Raiffeisen Bank International findet sich mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 0,6 auf Platz sechs, die Erste Group kommt mit 0,83 auf Platz 15 des 45 Mitglieder umfassenden europäischen Branchenindex. Der RaiffeisenAktie gesteht der Bloomberg-Konsens dabei ein Kurspotenzial von knapp 25 Prozent zu, knapp zehn sind es bei der Erste Group. (Weiter auf der Folgeseite)
BÖRSE EXPRESS
BRANCHE II BIP-Entwicklung Eurozone QoQ seit 2005
GESPRÄCH MIT CEO KARL BIER
UBM auf Kurs Wachstum O,O Prozent
BE Bauindustrie-Branchenindex seit 2011
BE Bauzulieferer-Branchenindex seit 2011
BE Banken-Branchenindex seit 2011
BE Banken vs. Erste Group vs. Raiffeisen Bank seit ‘11 in %
Ein EBIT von jedenfalls mehr als 35 Millionen bei einer Gesamtleistung von 400 Millionen Euro. UBM-Chef Karl Bier ist bereits guter Dinge, die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2008 übertreffen zu können. Was dann wohl nicht nur ein Rekordjahr von mehreren folgenden ist. Denn Bier ist auch guter Dinge in Sachen PIAG, den Immobilienarm seines Großaktionärs Porr, der erst abgespalten und dann mit der UBM fusioniert werden soll. Damit hat die UBM dann zusätzlich Flächen zur Verfügung, die auf ihre Entwicklung warten, wie er im Gespräch mit dem Börse Express erklärt. Diese Entwicklung führt die UBM dann auch wieder verstärkt in die Heimat, nachdem zuletzt eher Deutschland im Fokus stand. In Österreich will sich Bier stark des Themas hochwertiger Wohnbau annehmen, nachdem das Unternehmen damit wie zuletzt in Salzburg (die ehemalige Sternbrauerei) gute Erfahrungen machte. Auf Deutschland wird allerdings ebenfalls nicht vergessen, in Hamburg ist die UBM nun auch vertreten. Auf einem kürzlich erworbenen Grundstück entsteht der erste UBM-Wohnbau in der Hansestadt. Apropos Deutschland. Hier betrat die UBM kürzlich Neuland und verkaufte als erstes österreichisches Unternehmen an einen Investor aus Singapur: Der in Singapur sitzende Singapur Fonds IREIT Global (der sich auf seiner Homepage erster Immobilienfonds aus Singapur, der in Europa investiert, nennt - http://www.ireitglobal.com/) kauft das rund 60 Millionen Euro teure - der Preis liegt laut Bier über dem Buchwert - und rund 25.000 m² große Bürohaus Concor nahe der Münchner Messe, nachdem die UBM das 70erJahre-Bürohaus revitalisierte. Das Objekt ist voll vermietet und war das erste Revitalisierungsprojekt, das eine Silberzertifizierung (Green Building) bekam. Bier ist überzeugt, dass das Sanierungs-Know-how der UBM künftig noch öfters gebraucht wird. Denn Flächen für Neubau gibt es in attraktiven Lagen heute kaum mehr, damit ist fast jedes spannende neue Projekt ein Um- oder Zubau, sagt er. Neubauflächen bringt dann nicht zuletzt die PIAG mit in die Ehe ein. Und damit einen Wachstumsturbo. Mehr dazu unter http://goo.gl/QEHVLM >gill< Bau-Indizes vs. Porr vs. Strabag vs. Wienerberger in %
Branchenindex
Branchenindex
Baumaterialienindex Erste Group
Raiffeisen Bank International
Baubranchenindex
Strabag Wienerberger
BÖRSE EXPRESS
GASTBEITRAG SERIE
In Aktien investieren für Anfänger Michael Gredenberg*
redaktion@boerse-express.com
„Aktien sind kein Teufelswerk“, meinte einst der ehemalige CEO der OMV Richard Schenz. In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht dennoch die Meinung, dass Aktien nur für Zocker sind. Grund ist mitunter Nichtwissen. Teil 1 unserer Serie widmet sich den Grundlagen des Investments in Aktien. ktien gehören meiner Ansicht nach in jedes Portfolio. Mit dem Sparbuch oder der Lebensversicherung kann man heutzutage nicht einmal ausreichend Ertrag erwirtschaften um der Inflation zu entkommen. Das so angelegte Geld wird real immer weniger wert. Wie kann man also sein Vermögen sinnvoll schützen, bzw. für die Altersvorsorge aufbauen? Das Hauptargument sind immer wieder Sachwerte wie Immobilien oder Gold. Natürlich “entkommt” man durch die Investition in Sachwerte der Inflation ganz gut. Was viele aber nicht glauben wollen: Auch Aktien sind Sachwerte! Es sind Beteiligungen an Unternehmen, mit allen damit verbundenen Rechten. Einem Aktionär gehört ein Teil der Firma. Er ist beteiligt am Gewinn und hat auch ein Stimmrecht.
A
Zu gefährlich? Natürlich gibt es gute und schlechte Firmen, und wenn man nun einfach “blind” irgendwelche Aktien oder Index-Zertifikate kauft wird man wohl sehr oft daneben greifen und schlechte Erfahrungen sind vorprogrammiert. Daraus resultieren dann die typischen Abwehr-Argumente gegen ein Aktieninvestment: Zu gefährlich, viel zu unsicher, nur Zocker machen das, etc. Es ist also erforderlich, sich mit der Materie ein wenig zu beschäftigen. Das sollte selbstverständlich sein, da es ja um das eigene – hart erarbeitete – Geld geht. Dazu ein Beispiel: Die Aktionärsquote – also die Anzahl der Leute in der Bevölkerung die direkt oder indirekt (über Fonds) Aktien besitzen – macht in Österreich und Deutschland nur ca. ein Drittel dessen aus wie in den USA oder der Schweiz. (In Österreich halten etwa 8% der Bevölkerung Aktien, in den Schweiz und den USA sind es über 25%.) In der Schweiz habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bevölkerung dort sehr gut aufgeklärt ist über Wirtschaftsthemen – und auch sehr interessiert. Man muss sich nur einmal das Fernsehprogramm des Schweizer Rundfunks ansehen: Sehr
In der Schweiz laufen sehr viele Sendungen mit Wirtschaftsthemen - bei uns gibt’s „Dancing Stars“. Foto: dpa/Boris Roessler
viele Sendungen mit Wirtschaftsthemen, sehr viele Interviews mit CEOs von börsennotierten Firmen, etc. während bei uns “Dancing Stars” oder “Teenager werden Mütter” läuft. Ich möchte mit diesem Artikel eine Serie von Beiträgen beginnen, in denen ich die fundamentalen Fakten näher bringe, die jeder wissen sollte bevor er sich für oder gegen ein Aktieninvestment entscheidet. Los gehts! Wie ich schon erwähnt habe gibt es gute und schlechte Firmen an der Börse. Wir wollen natürlich nur die Guten in unserem Portfolio haben – und zu teuer dürfen sie auch nicht sein. Also ist es die erste Aufgabe – und das zuerst einmal völlig unabhängig vom aktuellen Aktienkurs des Unternehmens – die wirklich guten Unternehmen herauszupicken. Ich untersuche bei meinen Investments die Unternehmen immer nach folgenden drei Kriterien: 1. Marktstellung 2. Ertragskraft 3. Wachstumschancen Markstellung. Die Kriterien im Detail: Bezüglich Marktstellung sollte man sich folgende Fragen stellen: Ist das Unternehmen bekannt? Haben die Menschen täglich damit zu tun? Ist das Unternehmen durch starke Marken präsent? Wie hart ist der Wettbewerb? Eine starke Marke und ein Produkt, dass möglichst viele Menschen haben möchten sind eine ideale Kombination, wie z.B. Coca-Cola, Pampers, Nespresso, Gilette, etc.. Oft kommt
BÖRSE EXPRESS
GASTBEITRAG man auf gute Investment-Ideen wenn man schaut, was in den Supermarkt-Regalen steht bzw. was man selbst oft kauft. Auch die TV-Werbung kann unter dieser Betrachtungsweise sehr interessant sein. Eine starke Marke ist wie eine Festung. Es ist nicht einfach sie anzugreifen. Die Mehrzahl der Kunden wird für ein Markenprodukt mehr ausgeben als für eine billige Kopie, sodass das Unternehmen welches die Marke besitzt quasi die Preise festlegen kann. Das ist auch ein guter Inflationsschutz.
Entwicklung des Zinssatzes im Euro-Raum ‘99-2014
Ertragskraft. Jetzt zur Ertragskraft: Wie wir gesehen haben, kann eine starke Marke sehr zur Ertragskraft beitragen, aber wichtig ist natürlich auch die Umsetzung. Hier ist ein gutes Management gefragt sowie schlanke und effiziente Strukturen. Das schlägt sich dann auf die Zahlen nieder. Die wichtigste Kennzahl um die Ertragskraft eines Unternehmens zu ermitteln ist die Gesamtkapitalrendite. Sie gibt an wieviel mit dem vorhandenem Kapital (also alle Anlagen, Maschinen, Fabriken sowie Lagerstand und Cash-Bestand – quasi die Aktiv-Seite der Bilanz) an Gewinn erwirtschaftet werden kann. Sie errechnet sich so: Summe aller Aktiva (bzw. =Bilanzsumme) geteilt durch EGT (Ergebnis vor Steuern) mal einhundert. Als Ergebnis bekommt man eine Prozentzahl. Das Kapital ist in der Berichtsperiode dann um diesen Prozentsatz gewachsen. Es ist meiner Ansicht nach DIE Kennzahl schlechthin um Unternehmen zu vergleichen. Genauso interessiert man sich ja auch für die “Rendite” wenn man andere Anlagen tätigt z.B. beim Kauf einer Vorsorgewohnung. Ich werde in den weiterführenden Artikeln natürlich noch genauer darauf eingehen. Nur soviel sei hier noch erwähnt: Ich würde einem Anfänger unter keinen Umständen empfehlen in ein Unternehmen zu investieren, welches eine sehr geringe (kleiner als 5%) oder gar eine negative Gesamtkapitalrendite hat. Also Finger weg von Unternehmen die keine Gewinne machen. Eine weitere Kennzahl für die Ertragskraft ist die Umsatzrendite. Sie zeigt an, wie hoch die Spannen (Margen) sind die das Unternehmen verdient. Die Umsatzrendite wird folgendermassen errechnet: EGT (Ergebnis vor Steuern) geteilt durch Umsatz mal einhundert. Als Resultat bekommt man ebenfalls eine Prozentzahl. Die oben genannten Kriterien hängen natürlich zusammen, da ein Unternehmen mit guter Marktstellung die Preise diktieren kann und deshalb wahrscheinlich auch gute Erträge einfahren wird.
Niedrigstzinsen machen Sparen sinnlos.
Wachstum. Zu guter Letzt müssen wir noch die Wachstumschancen betrachten. Hier stellen wir folgende Fragen: Wie war das Wachstum in der Vergangenheit? (Umsatz, EGT, Cashflow und Eigenkapital) – wie wir das heraus finden zeige
Quelle: Bloomberg
ich ebenfalls in weiterführenden Artikeln. Da man aber nicht in die Vergangenheit sondern in die Zukunft investiert ist es besonders wichtig zu beurteilen, wie das Wachstum in Zukunft aussehen könnte. - Gibt es Wettbewerb der härter werden könnte? - Ist der Markt gesättigt? - Gibt es andere Produkte die das Produkt des Unternehmens substituieren (ersetzen) könnten? Das war z.B. bei den Digitalkameras der Fall, welche die analoge Fotografie mit Filmrollen etc. komplett verdrängt haben was letzlich zur Pleite von Kodak geführt hat. (Interessantes Detail am Rande: Die Digitalkamera wurde von Kodak erfunden – so kann man sich auch unwissentlich sein eigenes Grab schaufeln ;-).) Die Frage muss auch anders herum gestellt werden: Ist das Produkt geeignet andere Produkte zu substituieren und somit neue Wachstumspotentiale zu erschließen? Das kann sehr große Chancen bringen wie z.B. in Zukunft eventuell konventionelle Autos durch Elektro-Autos ersetzt werden könnten. Wir haben also gesehen: Es gibt “hard-facts” und “soft-facts” bei der Beurteilung eines Unternehmens. Für die hard-facts benötigen wir einen Blick in die Geschäftsberichte und müssen Kennzahlen ausrechnen. Die Soft-Facts können wir einfach durch Beobachten und Nachdenken ermitteln. In Teil 2 u.a: Was man aus Berichten herauslesen kann?
INFO ÜBER DEN AUTOR Michael Gredenberg hat gemeinsam mit seinem Partner Peter Augustin den 1996 gegründeten Service-Provider „Inode“ zum zweitgrößten Anbieter von Breitband-Internet in Österreich geführt. Nach dem Verkauf an UPC (2006) sammelte er seine ersten Erfahrungen am Finanzmarkt bei der Veranlagung des Verkaufserlöses. Durch die Finanzkrise erkannte er, dass man sein Vermögen niemals anderen
Leuten anvertrauen soll ohne sich selbst damit zu beschäftigen und die Dinge zu verstehen. Er bekennt freimütig, dass auch er jene typischen Fehler gemacht hat, die einem passieren wenn man plötzlich größere Geldsummen veranlagen muss. Seit kurzem betreibt Michael Gredenberg einen Finanzblog, den sie hier abrufen können: financeblog.at
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BÖRSE EXPRESS
BRANCHE III STAHL
Entzweite Gemüter bei der voestalpine nicht Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Stahl entzieht sich dem Tiefgang des wichtigen Vorprodukts Eisenerz. Mit ein Grund ist die Hoffnung auf kommende Infrastrukturmilliarden. ie immer wieder auftauchende Diskussion um eine Ausweitung staatlicher Infrastrukturausgaben, zur Ankurbelung der zuletzt wieder eher darbenden europäischen Konjunktur, hat neben der Baubranche - siehe auch http://goo.gl/NTf7Qt - auch den Stahlsektor erfasst, der davon ebenso profitieren würde. Mit ein Grund dafür, dass es zuletzt reihenweise Hochstufungen für europäische Stahlaktien gab. Heute erst stufte Barclays den Marktführer ArcelorMittal von Unter- auf Übergewichten und gab der voestalpine in einer Erststudie die Empfehlung Übergewichten, das Kursziel wird mit 39,5 Euro angegeben. Dazu kommt eine Entlastung auf der Kostenseite: Eisenerz - für mehr als ein Drittel der Produktionskosten von Stahl verantwortlich - fiel zuletzt deutlich, der für Stahl hingegen legte weiter zu (siehe Chart). Stahloptimisten verweisen auf die zuletzt von Rio Tinto und Co massiv ausgebauten Eiesenerzkapazitäten, denen eine immer geringere Nachfragesteigerung gegenüber steht, da die ‘ÜberkapazitätsbegrenzungsBemühungen’ der chinesischen Regierung in Sachen Stahlproduktion mehr und mehr greifen. Stahlpessimisten werden darauf verweisen, dass dessen Preis in der Regel ganz automatisch dem des Vorprodukts Eisenerz folgt. Zeigen wird das die Zukunft. Bis dahin ist die voestalpine für Analysten der TopPick am europäischen Stahlhimmel (in Form des BE Steel-Index), kein Wert hat einen höheren Zustimmungswert (BloombergKonsens liegt bei 3,92 Punkte). Ab 37 Euro (siehe Chart) wäre der Abwärtstrend gebrochen und das eben vollzogene ‘Goldene Kreuz’ könnte seine bullishe Wirkung entfalten ...<
D
Eisen- vs. Eisenerzpreis (US-Dollar je Tonne) YTD
Foto: World Steel Association
voestalpine im Peergroupvergleich SSAB Nippon Steel Eramet
Peergroup Rautaruukki ArcelorMittal
ThyssenKrupp
Severstal
teuer günstig
voestalpine
US Steel
Salzgitter
TAV
voestalpine vs BE Steel-Index seit 2009 (in %) voestalpine: +111%
BE Steel: -12,2%
voestalpine seit 2009 Goldenes Kreuz
Eisen
50-Tagelinie
200-Tagelinie
Eisenerz
BÖRSE EXPRESS
BEWERTUNGS-CHECK EUROPA-AKTIEN
Schnäppchenjagd nach Ausverkauf: Europas 50 günstigste Aktien Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Die Blätter fallen, die Kurse steigen, der Herbst steht vor der Tür. Nach dem Sommerschlussverkauf ziehen die Indizes wieder nach oben. Trotzdem gibt es an Europas Börsen noch einige Schnäppchen, auch in Wien. as für ein Sommer. Schlechtes Wetter und crashende Kurse sorgten für schlechte Laune - nicht nur bei den Börsianern. Noch im Juni war Optimismus angesagt, der Stoxx Europe 600 erreichte sein Jahreshoch und lag schon rund 10% im Plus, doch dann kam der Juli und mit ihm die Furcht: Der Optimismus auf eine wirtschaftliche Erholung in Europa schwand und die Kurse gingen auf Tauchstation. Was die Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft betrifft hat sich die Stimmung zwar nicht verbessert, doch der Sommerschlussverkauf hat die Bullen angelockt. Ab Mitte August stiegen die Kurse wieder und erhielten durch die neuerliche Zinssenkung der EZB noch einmal einen Push (siehe Chart unten). Grund genug einmal nachzuforschen, ob Europas Börsen noch „Schnäppchen“ bergen. Schnäppchen, die gemessen an vier Kriterien (siehe Tabelle) im Vergleich noch günstig zu haben sind. Um diese Titel zu finden haben wir die Bloomberg-Datenbank durchforstet. Als Basis unserer Suche diente der marktbreite Index Europe Stoxx 600 aus dem wir 50 Aktien herausgefiltert haben. Diese Aktien präsentieren wir Ihnen auf der nächsten Seite. Angeführt wird die Liste von dem norwegischen Versicherungskonzern Storebrand, der zuletzt (2013) einen Erlös von umgerechnet 6,77 Milliarden Euro erzielte. Der Nettogewinn stieg von 134,5 auf 252,8 Millionen Euro. Für heuer gehen Analysten - laut Bloombergdaten - allerdings von einem rückläufigen Gewinn aus. Zum Vergleich die Zahlen der VIG, die ebenfalls in der Liste aufscheint (Rang 29), aus 2013: Der Erlös lag bei 9,87 Milliarden, der Nettogewinn fiel auf Grund von Abschreibungen von 425,5 auf 234,8 Millionen Euro, soll aber heuer wieder steigen. Neben der VIG finden sich noch die OMV (Platz 17), die RBI (27) und voestalpine (Platz 30) unter den aktuell günstigsten Titeln im Stoxx Europe 600. Auch die drei großen deutschen Automarken VW, Daimler und BMW zieren unsere Schnäppchenliste (siehe nächste Seite). <
W
Stoxx Europe 600 vs ATX seit Jahresbeginn in %
Nach dem Ausverkauf im Juli und August geht es wieder bergan, ATX (orange) hinkt nach. Foto oben: dpa-Zentralbild
BÖRSE EXPRESS
BEWERTUNGS-CHECK Die 50 günstigsten Aktien im Stoxx Europe 600 ISIN
Name
Punkte1
Kurs-Umsatz Kurs-Buch
KGV2
KGV(e)
Analysten Rating3
Kurs
Kursziel
Potenzial in %4
Storebrand
NO0003053605
18,50
0,26
0,69
7,68
7,33
3,71
35,63
38,00
CNP Assurances
FR0000120222
30,25
0,24
0,78
9,76
9,83
3,21
15,28
15,43
0,97
Swiss Life Holding
CH0014852781
31,25
0,37
0,67
9,21
9,28
3,39
228,60
228,25
-0,15
GB00B019KW72
32,25
0,23
0,92
7,69
9,87
2,96
290,10
316,94
9,25
IT0004827447
34,50
0,23
1,08
6,29
9,54
4,00
2,38
2,56
7,56
SCOR
FR0010411983
36,00
0,43
0,86
7,07
9,02
3,96
23,45
26,67
13,78
Muenchener Rueck.
DE0008430026
41,25
0,42
0,97
7,77
8,79
3,28
154,00
158,24
2,75
Volkswagen
DE0007664039
41,50
0,44
0,93
8,80
8,16
4,15
175,75
217,03
23,49
AXA
FR0000120628
41,75
0,39
0,89
9,87
9,33
4,37
19,43
21,55
10,90
Renault
FR0000131906
47,50
0,41
0,76
12,67
9,01
4,00
60,31
79,20
31,32
Delta Lloyd
NL0009294552
48,00
0,33
1,27
6,17
7,87
3,94
18,30
20,63
12,74
Subsea 7
LU0075646355
51,75
0,74
0,73
8,10
7,59
4,03
95,05
124,92
31,43
BMG196F11004
54,00
0,68
0,88
5,41
8,75
3,48
510,50
546,33
7,02
NL0000303709
55,25
0,34
0,56
14,77
9,99
3,91
6,40
7,05
10,26
Mapfre
ES0124244E34
58,25
0,42
1,04
11,09
9,82
3,24
2,88
3,09
7,33
Swiss Re
CH0126881561
59,00
0,75
0,90
6,46
8,84
3,32
76,05
82,21
8,10
AT0000743059
59,25
0,23
0,80
16,14
8,29
3,39
28,74
33,41
16,26
Helvetia Holding
CH0012271687
61,25
0,48
0,99
10,57
10,75
4,11
464,00
475,33
2,44
BP
GB0007980591
63,75
0,38
1,08
12,54
9,70
3,80
475,30
522,67
9,97
Baloise Holding
CH0012410517
64,75
0,56
1,08
10,24
8,54
2,57
121,70
121,40
-0,25
Tesco
GB0008847096
65,50
0,30
1,29
9,86
10,79
2,96
234,25
246,90
5,40
Hannover Rueck
DE0008402215
68,50
0,58
1,19
8,17
8,66
3,20
63,18
65,20
3,20
Afren
GB00B0672758
74,50
1,20
0,87
2,95
6,84
3,88
95,75
145,53
51,99
Allianz
DE0008404005
76,00
0,63
1,11
10,13
9,66
4,20
133,90
140,73
5,10
Deutsche Lufthansa
DE0008232125
78,75
0,21
1,29
14,49
9,93
3,42
13,77
15,84
15,07
J Sainsbury UnipolSai
Catlin Group Aegon
OMV
UPM-Kymmene
6,66
FI0009005987
82,25
0,61
0,84
12,45
11,96
2,80
11,59
12,00
3,54
Raiffeisen Bank Int.AT0000606306
82,75
0,56
0,59
11,87
13,47
3,66
20,91
26,14
25,06 37,61
Petroleum Geo-Serv. NO0010199151
86,75
1,17
0,80
11,45
7,89
3,44
46,86
64,48
Vienna Ins. G.
AT0000908504
88,50
0,48
0,96
15,17
10,91
3,33
36,47
39,78
9,10
voestalpine
AT0000937503
89,50
0,53
1,10
12,76
11,38
4,04
34,19
37,72
10,34
Zurich Insurance G.
CH0011075394
90,75
0,61
1,31
10,31
10,72
3,61
280,10
282,96
1,02
SBM Offshore
NL0000360618
96,75
0,58
1,45
13,14
7,23
3,43
11,60
13,79
18,91
Carillion
GB0007365546
96,75
0,43
1,48
13,96
9,70
3,80
328,00
375,27
14,41
Amlin
GB00B2988H17
99,50
0,95
1,32
7,39
9,72
2,87
436,40
457,87
4,92
Daimler
DE0007100000
100,75
0,55
1,62
10,30
10,57
4,09
63,66
74,93
17,71
Bilfinger
DE0005909006
103,25
0,27
1,08
16,04
12,87
2,91
50,53
57,80
14,39
IT0003128367
104,25
0,54
1,10
12,14
13,24
3,45
4,22
4,39
3,97
Royal Mail
GB00BDVZYZ77
105,00
0,46
1,81
3,39
13,02
2,94
433,50
474,23
9,40
Leoni
DE0005408884
107,25
0,39
1,80
12,71
11,13
4,09
47,01
62,17
32,24
Electricite de France
FR0010242511
109,00
0,66
1,19
12,07
12,40
3,30
25,63
26,42
3,08
Total
FR0000120271
110,00
0,65
1,50
11,96
10,71
4,00
50,21
54,26
8,07
GB00B03MLX29
111,75
0,55
1,35
15,10
10,21
3,97
30,27
32,98
8,98
DE0005190003
112,00
0,77
1,63
10,11
10,06
3,96
90,05
101,84
13,09
Assicurazioni Generali IT0000062072
112,25
0,30
1,15
18,02
11,74
3,23
16,40
17,12
4,37
Barratt Develop.
GB0000811801
112,50
1,17
1,11
12,13
8,89
4,56
378,60
467,09
23,37
Enel
Royal Dutch Shell BMW
Neste Oil
FI0009013296
118,50
0,23
1,42
8,70
15,94
2,77
15,43
14,67
-4,90
Aviva
GB0002162385
119,50
0,39
1,82
14,64
11,13
3,56
528,50
546,84
3,47
Statoil
NO0010096985
121,25
0,90
1,54
8,67
11,40
3,08
176,20
185,43
5,24
Cie Gen. d. E. Michelin FR0000121261
126,75
0,77
1,63
12,33
10,92
4,00
82,58
99,59
20,60
Vinci FR0000125486 130,75 0,64 1,83 10,19 12,64 4,13 46,48 56,42 21,38 Quelle: Bloomberg; Stand 11.09.2014 10.00 Uhr; 1: Punkte ermitteln sich aus dem vier Kriterien KUV, KBV, KGV sowie dem geschätzten KGV (jeweils fett); 2: KGV ermittelt auf Basis des Gewinns je Aktie in den vergangenen 12 Monaten; 3: Rating = von 1 bis 5 je höher, desto besser: 4: Potenzial bis zum Erreichen des Kurszieles.
BÖRSE EXPRESS
GRAFIK DER WOCHE I ANLEIHEN
Europas Staatsanleihen werden immer mehr zum Verlustgeschäft Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Leitzinssatz im Euro-Raum: 1999 bis 09/2014
Schuldenmachen war - zumindest für Europas Staaten - noch nie so billig wie jetzt. Selbst die Rendite (zweijähriger) irischer Anleihen, 2011 noch jenseits der 20 Prozent, sanken zuletzt unter Null. ie jüngste Senkung des Leitzinssatzes im Euro-Raum hat für Europas Staaten einen positiven Nebeneffekt: So günstig wie jetzt konnten sie ihre Schulden noch nie finanzieren. Eine Aufschlüsselung der aktuellen Renditen zweijähriger Staatsanleihen von Bloomberg zeigt, dass neben dem Nicht-EU-Land Schweiz mittlerweile schon neun EU-Staaten im zweijährigen Bereich eine negative Rendite ausweisen. Angeführt wird diese Liste von Deutschland (aktuelle Rendite für Zweijährige: -0,077%, gefolgt von den Niederlanden und der Slowakei (jeweils -0,063%). Zu den EU-Staaten, die ebenfalls negative Zinsen auf ihre zweijährigen Anleihen vorweisen zählt neben Finnland, Belgien,
D
Rendite zweijähriger Staatsanleihen: Schweiz vs Deutschland 1999 bis 9/2014
4,75% war das Hoch im Jahr 2000
Quelle alle Grafiken: Bloomberg
Dänemark, Frankreich und Österreich mittlerweile auch Irland, dessen Rendite vor gar nicht allzu langer Zeit jenseits der 20 Prozent lag (siehe dazu Grafik). Auch italienische Staatsanleihen aus dem zweijährigen Bereich sind deutlich zurückgekommen und rentieren mit 0,290 nur mehr knapp über spanischen (+ 0,289) und schwedischen (+0,151). Die Grafiken des Tages zeigen die Entwicklung der Renditen sowie des Leitzinssatzes im Euro-Raum. < Rendite zweijähriger Staatsanleihen: Österreich seit 1999
5%
5%
3%
3% 1%
1%
Deutsche unter Schweizer Anleihen rentieren unter Null.
Österreichs zweijährige liegen ebenfalls unter Null.
Rendite zweijähriger Staatsanleihen: Italien seit 1999
Rendite zweijähriger Staatsanleihen: Irland seit 2004
Italiens Anleihenrenditen kamen zuletzt deutlich zurück.
8%
20%
4%
10%
1%
1%
Irische Rendite sank von über 20 auf unter Null.
BÖRSE EXPRESS
HINTERGRUND WETTBEWERBSVERZERRUNG
Bankensteuer lastet wie ein Mühlstein auf der Kreditvergabe Josef Obergantschnig*
redaktion@boerse-express.com
Wie die Bankenabgabe die Kreditgabe beeinflusst Beispielhafte Rechnung
Österreichs Kreditinstitute müssen in Summe an die 640 Millionen Euro an zusätzlicher Bankenabgabe zahlen, deutlich mehr als ihre deutsche Konkurrenz. Das belastet auch die Kreditvergabemöglichkeiten. in Mio. €
n den vergangenen Tagen war immer wieder zu lesen, dass Österreichs Banken im Vergleich überproportional zur Kasse geben werden. In Summe ist davon auszugehen, dass Österreichs Banken im Zuge der Bankenabgabe 640 Millionen Euro aufbringen müssen. Das klingt relativ viel, aber es drängt sich die Frage auf, ob Österreichs Banken jetzt wirklich überproportional geschröpft werden? In diesem Zusammenhang bietet sich ein Vergleich mit Deutschland an. Deutschlands Banken müssen im Vergleich zu ihren österreichischen Pendants „lediglich“ 520 Millionen Euro aufbringen. Das ist um 120 Millionen weniger - und das, obwohl die Finanzwirtschaft deutlich größer ist als die österreichische. Die Mehrbelastung wirkt sich in weiterer Folge auch auf das Kreditverhalten der Institute aus. Um das zu untermauern, habe ich den Instituten eine erforderliche Eigenmittelquote von 8% unterstellt und dementsprechend die Bankenabgabe mit dem Faktor 12,5 hochgerechnet. Unterstellt man also, dass die Banken durch die Abgaben geringere Eigenmittel haben, verringert sich unter diesen Annahmen das theoretische Kreditvolumen um 8 Milliarden in Österreich bzw. 6,5 Milliarden
I
Österreich
Bankenabgabe
theoret. verminderte Kreditvergabemöglichkeit
BIP
in % des BIP
640
8.000
313.070
2,56%
Deutschland 520
6.500
2.737.600
0,24%
Quelle: IHS, Süddeutsche, Eurostat, Eigene Berechnungen, Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Deutsche Bank
1.611,4
Commerzbank
549,7
UniCredit Bank Austria 196,2
KfW-Konzern
464,8
RZB
147,3
DZ Bank
387,0
RBI
130,6
UniCredit Bank
290,0
RLB OÖ
37,4
LBBW
273,5
Bawag P.S.K.
36,4
in Deutschland. Um das auch in Relation zur Größe des Wirtschaftsraumes zu stellen, habe ich die verringerte Kreditvergabemöglichkeit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gestellt. Auch hier wird ersichtlich, dass die verringerte Kreditvergabemöglichkeit der Banken in Österreich mit 2,56% ungleich höher zu Buche schlägt als in Deutschland (0,24%). Die Bilanzsumme der 10 größten Institute beträgt in Deutschland rund 4.372,4 Milliarden – im Vergleich dazu weisen die größten 10 Banken Österreichs eine Bilanzsumme von 841,6 Milliarden Euro auf. Durch das Osteuropa-Engagement unserer größten Institute ist die Bilanzsumme der Top-10 Banken in Österreich im Vergleich zu Deutschland relativ hoch. In Relation zum BIP beträgt die Bilanzsumme der Top-10 Banken rund 268% für Österreich bzw. 160% für Deutschland. Unter der Annahme, dass die Bankenabgabe nun von den größten Instituten gestemmt werden muss, fällt die Belastung für Österreichs Banken ebenfalls deutlich stärker aus als jene deutscher Mitbewerber. In Österreich beträgt die Bankenabgabe 0,076% der Bilanzsumme der Top-10 Banken, wohingegen deutsche Banken mit 0,012% vergleichsweise billig davonkommen. Fazit. Die Kritik, dass die Banken in Österreich im Vergleich zu deutschen Kreditinstituten viel stärker zur Kasse gebeten werden und damit der Finanzplatz in Österreich an Attraktivität verliert, ist aus meiner Sicht durchaus gerechtfertigt.
Bayr. Landesbank
255,6
RLB NÖ-Wien
29,1
*INFO ÜBER DEN GASTAUTOR
Nord/LB
200,8
Hypo-Alpe A. Int.
26,2
ÖVAG
20,9
Oberbank
17,6
Bilanzsumme der Top-10 Banken im Vergleich Deutschland
in Mrd. Euro
LB Hessen-Thüringen Girozentrale Postbank
178,1 161,5
Österreich
Erste Group
Quelle: Statistica, Trend
in Mrd. Euro
199,9
Josef Obergantschnig ist seit 2008 in der Security KAG beschäftigt. Nachdem er jahrelang den Aktienbereich geleitet hat,
bekleidet er seit Oktober 2011 die Funktion des Chief Investment Officers der Kapitalanlagegesellschaft.
BÖRSE EXPRESS
GRAFIK DER WOCHE II EU-KONTORICHTLINIE
Trotz Niedrigstzinsen ist Konto überziehen teuer it der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt ist die neue Bankkonten-Richtlinie in Kraft getreten. Sie bringt für Kunden zahlreiche Verbesserungen, darunter den Rechtsanspruch auf ein Girokonto. Die Richtlinie muss nun binnen zwei Jahren in österreichisches Recht umge-
M
setzt werden. Die AK mokiert, dass die Richtlinie keine Beschränkung für Überziehungszinsen aufweist. Diese seien trotz gesunkener Leitzinsen und niedrigerer Zinsen bei Konsumkrediten seit Jahren auf hohem Niveau geblieben (siehe Grafik). Laut AK-Bankenrechner liegt die Bandbreite der Zinsen für eine Kontoüberziehung zwischen 4,8 und 13,5 Prozent. Im Schnitt (Median) kostet die Überziehung des Kontos rund 11 Prozent. Kritisiert wird auch, dass es an Transparenz mangelt. Mehr dazu finden Sie hier: http://bit.ly/1wgYMPE
be INVESTOR jeden Freitag neu Hier geht’s zur ersten Ausgabe
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BÖRSE EXPRESS
MEINUNG UMFRAGE
Mario Draghi auf Besuch bei der Keller-Party er Abwärtstrend ist gestoppt, auch wenn die Stimmung weiter in Keller liegt. Minus 0,5 Punkte, sagt das Stimmungsbarometer für den Wiener Aktienmarkt. Und für Wiener Anleihen geht’s auf ein Jahreshoch - auch wenn sich dieses tief unten im Keller befindet. Hier zeigt sich wohl eindeutig die im Erhebungszeitraum am Markt herr-
D
schende Erwartungshaltung, dass die EZB in Form von Mario Draghi etwas für die Märkte tun wird: Zinssenkung und ABSAufkaufprogramm folgten, und werden wohl in der kommenden Umfrage ihren Niederschlag finden. Dass Bonds dann aber nicht trotzdem den 60. Monat en suite im Minus verharren, ist bei dem erreichten Ultratiefzinsniveau aber eigentlich auszuschließen. Zur Umfrage: Seit Juni 2007 führen wir in Kooperation mit mindtake (http://www.mindtake.at) Umfragen zum "Klima" für Aktien und Anleihen durch. Befragt werden ca. 200 Entscheidungsträger aus dem Wiener Börseumfeld sowie Heavy-BE-User. >red<
Börse-Stimmungsbaromter für September
Aktien
Anleihen
SPORTSTUFF Frankreich wir kommen oder auch nicht uch am Tag nach dem 1:1 gegen die Schweden fällt es Fans und Experten schwer, das Ergebnis richtig einzuordnen. Der Großteil der acht Millionen Teamchefs spricht von einer gefühlten Niederlage. Ein verlässlicher Goalgetter wird vermisst und auch die Schonfrist für Marcel Koller ist vorbei. Rechtzeitig mit dem Qualifikationsstart für die EURO 2016 formieren sich die Kritiker.
A
Dem Schweizer wird u.a. eine falsche Kaderzusammenstellung, das Festhalten an formschwachen Spielern, ein Zaudern bei notwendigen Wechseln während einer Partie vorgeworfen bzw. stört den einen oder anderen, dass es Koller an einem Plan B fehle, um auf die veränderte
VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
Taktik des Gegners schnell zu reagieren. Schön, wenn Österreich nach einem 1:1 gegen Schweden keine größeren Sorgen plagen. Die Entwicklung der Mannschaft schreitet voran. Ein selbstbewusster Torjäger könnte den Prozess beschleunigen. Koller wird von seinem eingeschlagenen Weg nicht abweichen und der stets unaufgeregte und sachliche Schweizer Teamchef tut gut daran seine Spieler zu stärken und ihnen das Vertrauen auszusprechen. Sie haben sich mit der Punkteteilung gegen die Skandinavier selber unter Druck gesetzt und müssen in den kommenden beiden Partien in Moldawien und gegen Montenegro unter Beweis stellen, dass sie auch mit der Favoritenrolle gut umgehen können. In diesen beiden Spielen wird sich zeigen, ob die Reise Richtung Frankreich Fahrt aufnimmt oder von der ÖFB-Auswahl Pannen, Staus und Umwege in Kauf genommen werden müssen. <
BÖRSE EXPRESS
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Crowdfunding: Es steht eine Regulierung an Christine Petzwinkler
christine.petzwinkler@boerse-express.com
In Deutschland gibt es bereits einen konkreten Gesetzesentwurf und auch die EU arbeitet an einem einheitlichen Rahmen. Die Crowdinvesting-Szene kommt um eine Regulierung wohl nicht herum. Tipp: So schnell wie möglich Kampagnen starten.
Es ist absehbar, dass sich der Gesetzgeber schon bald dem Thema Crowdinvesting annehmen wird. Foto: BEX/Gutbrunner
n Deutschland wurde Ende Juli ein Entwurf für ein Kleinanlegerschutzgesetz vorgelegt, das speziell auch den Bereich des Crowdfunding/-investing abdecken soll. In Österreich regen ‘Die Grünen’ immer wieder dazu an, einen Rechtsrahmen für Crowdinvesting zu schaffen und auf europäischer Ebene gibt es so und so schon Pläne, eine einheitliche Regulierung für Crowdinvesting zu schaffen. So führte die EUKommission Ende letzten Jahres eine öffentliche Konsultation durch, um zu prüfen, ob eine EU-weite Regulierung von Crowdfunding notwendig ist. Ergebnis: Zwei Drittel der Antwortenden sprechen sich dafür aus, dass die Aufklärung der Investoren über mögliche Risiken EU-weit und einheitlich geregelt werden sollte. Die EU beabsichtigt daher, ab 2015 Seminare mit den Regulatoren der Mitgliedsländer abzuhalten, um eine möglichst einheitliche Regulierung zu erreichen. Man kann es also als beinahe fix betrachten, dass sich auch die österreichische Crowdinvesting-Szene in absehbarer Zeit Gesetzen unterwerfen wird müssen. Zu hoffen ist, dass ein potenzielles EU-Gesetz hierzulande nicht in dem selben scharfen Ton umgesetzt wird, wie das Alternative Investmentfund Manager Gesetz (AIFM-G), das gleich einer ganzen VC-Subbranche die Geschäftsgrundlage entzogen hat.
I
risikotragfähige Investoren, ein kompletter Verzicht auf das Werbeverbot außerhalb von Wirtschaftsmedien, kein manuelles Unterzeichnen des Vermögensanlage-Informationsblatts und kein Einsenden per Post sowie längere Übergangsfristen nach dem Inkrafttreten des Gesetzes. Auch das Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) spart nicht mit Kritik: „Um den unterschiedlichen Finanzierungszielen und den unterschiedlichen Unternehmens- und Investoreninteressen gerecht werden zu können, ist eine praxis- und bedarfsgerechte Ausgestaltung des Crowdfunding-Privilegs erforderlich. Weder die im Entwurf des Kleinanlegerschutzgesetzes angelegte Begrenzung der Gesamthöhe des Investments auf eine Million Euro noch die Beschränkung der Investitionsinstrumente auf partiarische Darlehen und Nachrangdarlehen wird Bedürfnissen der Praxis gerecht“. Auch die Höchstsumme von 10.000 Euro entspreche „nicht den Bedürfnissen des Marktes und der Investoren“, so das BAND. Ins selbe Horn bläst der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK), dem u.a. ebenfalls die Betragsgrenzen zu niedrig sind. Generell kritisiert der BVK: „Der im Referentenentwurf vorgesehene Anlegerschutz berücksichtigt die Besonderheiten des Crowdfunding nicht ausreichend“.
Entwurf abgelehnt In Deutschland gibt es zum vorgelegten Entwurf bereits kontroverse Diskussionen. Das German Crowdfunding Network (GCN), das auch Mitglieder aus Österreich hat, hält etwa den vorliegenden Entwurf für nicht tragbar und erwartet sowohl von der Exekutive als auch der Legislative Änderungen des Entwurfs, um die CrowdfundingBranche nicht zu gefährden. Dazu gehört besonders die Erhöhung der Schwelle für die Ausnahme von der Vermögensanlagenprospektpflicht auf mindestens fünf Millionen Euro, die Abschaffung der Obergrenze von 10.000 Euro pro Anleger bzw. deutliche Erhöhung dieser Grenze für natürliche Personen und Einführung von Öffnungsklauseln für nicht-natürliche Personen und für besonders finanzstarke und
Schnell einreichen Hierzulande gibt es aktuell noch keinen Gesetzesentwurf. Es ist also anzuraten, so bald wie möglich Investitionsprojekte bei den heimischen Plattformen einzureichen, um möglichen strengeren Regeln zuvorzukommen. Wie an dieser Stelle bereits berichtet, gibt es derzeit interessante Kampagnen und neue kündigen sich schon an. Die Plattform conda stellt etwa für Herbst vier neue Aktionen in Aussicht. So wird man in ein Projekt aus dem Medizinbereich, in ein Technologieprojekt sowie in zwei Projekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energie, investieren können. Mehr News zum Thema Venture Capital und Private Equity finden Sie unter http://www.boerse-express.com/venture
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW II JÜRGEN MÜLLER
„Den Gold- und Silberminen laufen die Förderkosten davon“ Christoph Rohrmoser
christoph.rohrmoser@boerse-express.com
Buchautor Jürgen Müller über Portfolio-Modelle á la Markowitz, warum er im Rohstoffbereich die Direktanlage gegenüber etwa Aktien präferiert und was es mit den drei Speichen Immobilien, Metalle und Wertpapiere auf sich hat. BÖRSE EXPRESS: Ihre These lautet, dass Minenaktien ein schlechtes Investment sind, weil der Metallgehalt der Erze exponentiell abnimmt, während die Förderkosten exponentiell zunehmen. Können Sie das konkret erläutern? JÜRGEN MÜLLER: Ich denke in der Tat, dass die Förderkosten den Minengesellschaften davon laufen werden, und dass diese aufgrund der nachgewiesenen Marktmanipulationen von den Preisen der Edelmetalle nicht wird aufgefangen werden können. Die Minenbetreiber umgehen dieses Problem derzeit damit, dass in den sogenannten „Cash-Kosten“ nicht alle wirklichen Kosten enthalten sind. Vornehmlich nicht die Kosten, abgebaute Unzen zu ersetzen. Da an den Börsen bekanntlich nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft gehandelt wird, denke ich daher, dass es ungemein sicherer für Anleger ist, die Me„Ich denke, dass talle direkt zu kaufen. Ich kann definitiv keinen positialle Märkte ven Hebel sehen, den Minenheutzutage maaktien darstellen sollen. Ich nipuliert sind.“ darf hinzufügen, dass dies meine langfristige Prognose ist, kurzfristig können einzelne Minentitel natürlich gigantische Gewinne generieren. Nur das Chance/Risiko-Verhältnis ist so schlecht, dass private Kleinanleger die Hände davon lassen sollten. Wie ich in einem Artikel auf goldseiten.de auch bereits nachgewiesen habe, gibt es zudem keinen einzigen Edelmetall-Fonds, der es in den letzten Jahren schaffte, die Metallpreise zu übertreffen. Nimmt man zusätzlich die Kosten dieser Instrumente in Betracht, ist dies ein weiteres gewichtiges Argument, die Metalle direkt in Form von Münzen und Barren zu kaufen. Gilt dies nur für Gold/Silber oder auch für Platinmetalle und Industriemetalle? Tendenziell ja. Dass die Kosten der Minenbetreiber davonlaufen werden, gilt für jeglichen Bergbau. Es ist bekannte Tatsache, dass z.B. die Erzgehalte aller Minen beständig abnehmen. Dies gilt für alle Metalle.
Jürgen Müller
Foto: beigestellt
Ihrer Meinung bieten Gold/Silberaktien daher keinen Hebel, zumindest keinen positiven. Soll man generell nicht in Gold/Silberminen investieren, oder nach starken Kursrückschlägen doch, und wenn ja in Form von Minen-ETFs? Die aktiv gemanagten Fonds weisen ja teils eine sehr schlechte Performance auf, weil häufig auf ausgefallene Aktien gesetzt wird, die im Abschwung extrem fallen ... Ich denke, dass alle Märkte heutzutage manipuliert sind. In meinem Buch führe ich zu dieser zugegebenermaßen sehr pauschalen Aussage auch einige Belege an. Die Haltedauer einer Aktie beträgt heute im Schnitt nur wenige Sekunden. Währungen, Metalle, alle Märkte unterliegen heute auffallenden Anomalien, die nur durch gezielte Eingriffe erklärt werden können. Wie soll ich als Kleinanleger diesem Sturm trotzen? Ich empfehle daher nur Investitionen in reale Sachwerte, die nicht dem allgemeinen Marktgeschehen unterworfen sind. Je weiter eine Anlage vom Börsengeschehen weg ist, umso besser. Sind überraschende neue und ergiebige Lagerstätten wirklich auszuschließen? Nicht auszuschließen, aber unwahrscheinlich. Zwar hinken die Metall-Explorer den Ölsuchern um einige Jahre technisch und wissenschaftlich hinterher, doch sind große Goldfunde wie z.B. in Südafrika extrem unwahrscheinlich, da unser gesamter Planet im Prinzip bereits geologisch untersucht und kartographiert wurde. Bisher stiegen die Gold- und Silbermengen jedes Jahr deutlich an. Es
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW II wird inzwischen ungleich mehr gefördert als in den 70er Jahren. Wann sehen Sie hier den Wendepunkt? In meiner Dissertation habe ich genau diesen Punkt versucht theoretisch zu bearbeiten, indem ich die Hubbert-Theorie auf das Edelmetall Gold mathematisch angewendet habe. Als mathematisches Ergebnis kam heraus, dass das Peak-Gold der Förderkurve zwischen 2027 und 2044 stattfinden sollte, bei einer jährlichen Fördermenge um die 3000 Tonnen. In der Realität sollte sich jedoch „Kurzfristig eine Art Förderplateau um den können einzelne aktuellen Förderwert entwickeln, von dem aus dann ein Minentitel Abfall eintreten wird. Die heunatürlich gigan- tigen Zahlen und Modelle zeigen sehr genau, dass wir von tische Gewinne generieren. Nur diesem Punkt nicht mehr weit entfernt sind. Meine gesamten das Chance/RiErgebnisse wurden im Buch „Modellierung der globalen siko-Verhältnis Goldproduktion durch Anwenist so schlecht, dung der Hubbert’schen Peakdass private Oil Methodik“ in 2012 Kleinanleger die veröffentlicht.
Hände davon lassen sollten.“
Die Silberförderung ist ja weitgehend unabhängig vom Silberpreis, weil 80 Prozent des Silbers als Beiprodukt kommt. Ist hier ein Produktionsrückgang auf absehbare Zeit zu erwarten? Denn wenn die Ergiebigkeit der Kupfer-, Blei-, Zinn- und Zinkminen auch immer weiter sinkt, muss immer mehr Erz verarbeitet werden und damit wird auch mehr oder zumindest gleichviel Silber gefördert...... Ich kann nicht sehen, warum sich die Förderkurve für Silber substantiell anders entwickeln sollte, als die von Gold. Das Problem ist und bleibt, dass Minen aus Rentabilitätsgründen immer zuerst die guten Erze abbauen und dann mehr und mehr zu den mageren Erzen übergehen. Immer mehr Erz zu prozessieren ist leider auch keine Lösung, weil wie gesagt die Metallpreise dies nicht zulassen. Eine Zwickmühle, aus der die Minenbetreiber nicht rauskommen.
Kann man einen Gold- und Silberpreis benennen, wo das Minenangebot um – sagen wir – 20 Prozent zurückgehen würde, weil die teuersten Minen aus dem Markt genommen würden? a die Edelmetallmärkte, wie bereits erwähnt, leider keine freien Märkte sind, kann eine solche Prognose seriös nicht abgegeben werden Noch zu Palladium: Was halten Sie davon? Kurzfristig zeigen die CoT-Daten (Anm.: Commitment of Traders, Positionierung der Marktteilnehmer an den US-Börsen) in der Tat eine Überhitzung des Palladiumpreises an. Vielleicht wissen jedoch bestimmte Marktteilnehmer immer mehr als andere. Das Palladium war schon in 2013 mit Ab-
stand das stabilste Metall. Will heißen, dass wenn z.B. die Brennstoffzellen-Technologie sich langfristig doch durchsetzen wird, wir dadurch alles Platin und Palladium benötigen werden, was auf diesem Globus verfügbar ist. Zur Diversifizierung halte ich Platin und Palladium für sehr geeignet. Ihr Buch: "Drei-Speichen-Regel: Das 1600 Jahre alte Geheimnis der ertragreichen und sicheren Geldanlage" ist kürzlich erschienen. Können Sie kurz erläutern, was den Leser darin erwartet? Ich möchte mit diesem Buch zeigen, dass die Finanzindustrie mit ihren Markowitz-Portfolios mehr oder minder auf dem völligen Holzweg ist. Markowitz selbst legt sein Geld nicht nach seiner ach so bahnbrechenden Theorie an, sondern kauft nach eigenen Aussagen 50% Anleihen und 50% Aktien für sein Depot, was ich allerdings auch nicht für gut halte. Warum soll ich als Bankkunde nach Markowitz investieren, wenn er selbst es nicht 'mal tut? Zudem gibt es empirische wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die alte Drei-Speichen-Regel keine schlechteren Ergebnisse liefert, als ein „optimiertes Portfolio“ nach Markowitz, jedoch ungemein viel Kosten, Gebühren und letztlich Nerven spart. Ich belege diese Thesen ausführlich in den ersten Kapiteln meines Buches. Anschließend versuche ich aufzuzeigen, wie sich die langfristigen globalen Trends auf die Anlageklassen sehr vermutlich auswirken werden. Dabei fällt auf, dass meine These der Sachwert-Anlage durch diese langfristigen Trends, allen voran der demographischer Wandel, absolut gestützt werden. Die folgenden drei Kapitel befassen sich mit den drei Speichen Immobilien, Metalle und Wertpapiere. Für die Immobilien zeige ich auf, dass Forstimmobilien weitaus ertragreicher und sicherer sind, als Wohnimmobilien. Für die Metallspeiche fasse ich meine Erkenntnisse aus meiner Doktorarbeit zusammen, sowie meine Erfahrung aus dem Handel mit den Technologiemetallen, z.B. Indium, Gallium, Germanium, Seltene Erden. Im Kapitel über die Wertpapiere, die in einem normalen wirtschaftlichen Umfeld ein Drittel eines Portfolios ausmachen sollten, gehe ich kritisch mit der aktuellen Lage um und beschreibe die wissenschaftlichen Studien, die leider klar zeigen, dass private Kleininvestoren zuallermeist mit ihren Spielereien verlieren. Die Kardinalfehler sind: Unterschätzung der Transaktionskosten, Beachtung der Prognosen der sogenannten „Profis“, Begrenzung der Gewinne, laufen lassen der Verluste, schlechte Diversifikation des Portfolios, usw … All diese Fehler - und mehr wurden empirisch in unzähligen Studien wissenschaftlich nachgewiesen. Spricht man mit Mitarbeitern von Direktbrokern auf den Messen, erfährt man z.B. unter der Hand, dass in der Tat 90 Prozent der Kunden nur rote Zahlen im Depot haben. Das klassische Pareto-Prinzip. Die einzig sinnvolle Alternative aus all diesen Erkenntnissen sind günstige IndexETFs, die lediglich einen Markt abbilden. Insgesamt habe ich versucht, einen sinnvollen, verständlichen und vor allem anwendbaren Ratgeber für Privatinvestoren zu verfassen. <
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FONDS(-RANKINGS) AKTIEN ÖSTERREICH
Anleger bringen ihre Schäfchen ins Trockene ie vorderen Plätze scheinen einzementiert, im Mittelfeld tauschen der Vienna Stock (Erste Group) und der Raiffeisen Österreich-Aktienfonds die Plätze. Nicht weil das Erste-Produkt bei der Performance voran liegt, aber dem Raiffeisen-Pendant wurde von Feri EuroRa-
D
ting Services das Rating von B auf C downgegradet. Geschuldet ist das einer erhöhten Volatilität im Betrachtungszeitraum (über fünf Jahre). Auffallend ist eine gewisse Zurückhaltung der Anleger bei Investments in Österreich-Aktienfonds, was aber vielleicht vor allem der Urlaubszeit geschuldet ist, und dass da nicht alle ihre Positionen unbeobachtet haben wollen. Jedenfalls sank das investierte Volumen in Summe um knapp fünf Prozent auf nun unter zwei Milliarden Euro - der ATX als Performancebenchmark verlor im Berichtsmonat August ‘nur’ einen Prozent >gill<
Die besten Aktienfonds mit Schwerpunkt Österreich
AKTIEN EUROPA
Mit Österreich inside lief ’s nicht so gut on Platz 1 auf 5 - so ging es zuletzt dem lange Zeit an der Spitze liegenden MainFirst-Fonds - Top European Ideas. Hier wurde die starke Gewichtung Öster-
V
Die besten Fonds mit Schwerpunkt Euro-Aktien
reichs ein bisserl zum Verhängnis, da sich der Wiener Markt mit zuspitzender Ukraine-Krise schlechter als der Rest Europas entwickelte. Neu an der Spitze liegt somit JPMorgan, wo Österreich nur einen Minianteil des Portfoliovolumens inne hat. Neu bzw. Rückkehrer in die Top-Liste ist Spängler IQAM mit dem Quality Equity Europe, wo zuletzt ganz stark auf Konsumgüterwerte gesetzt wurde (mehr als 40 Prozent des Portfolios) >gill<
BÖRSE EXPRESS
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beigestellt (3), dpa
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BÖRSE EXPRESS
ÖKO-INVESTMENT ERNEUERBARE ENERGIEN
WEB Windenergie holt sich wieder Kapital (Teil 1) Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
... und betritt Neuland. Das Unternehmen wagt sich an Hybridanleihen. Ob sich auch der Investor an die Risiko-Mischform zwischen Aktien und Anleihen wagt, entscheidet sich nach tiefem Einblick in das Unternehmen. EB Windenergie ist zwar Pionier am österreichischen Windmarkt, nicht aber am Markt für Hybridanleihen. Der durchläuft gerade eine Renaissance. „Seit Anfang 2013 hat sich der Markt weltweit von 40 auf 80 Milliarden US-Dollar verdoppelt. Ein vorteilhaftes Marktumfeld sowie die Suche der Investoren nach Rendite angesichts historisch niedriger Zinsen haben allein 2013 zu Emissionen in Höhe von 30 Milliarden Dollar geführt”, so Dierk Brandenburg von Fidelity Worldwide Investment. In Österreich strömten im Vorjahr so namhafte Emittenten wie die börsennotierte Wienerberger aber auch gleichgeartete wie WEB Windenergie, nämlich nicht börsennotierte wie der Tiroler Spanplattenhersteller Egger, auf den HybridanleihenMarkt.
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Risiken. Von strukturellem Eigenkapital ist die Rede, was nichts anderes bedeutet als „tief nachrangig“. So steht es auch in den jetzigen Anleihebedingungen der WEB Windenergie. Heißt im Klartext: Im Kon„Wir wollen für kursfall werden die Inhaber von Hybridanleihen unsere Aktionäre erst nach den anderen Geld verdienen Gläubigern bedient – auch und in verdaubaren nach jenen, die „normale“ Schritten wachsen.” Anleihen besitzen. Außerdem kann der Emittent Zinsen und Tilgungen aufschieben oder ganz annullieren, womit die Laufzeit theoretisch unbegrenzt sein kann. Bei der Green Power Anleihe von WEB Windenergie trifft das auch praktisch zu. Und das Unternehmen darf in Jahren, in denen für das vorangegangene Geschäftsjahr keine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird, Tilgungen und jährliche Zinszahlungen aussetzen. Renditen. Um den Investor für diese Risiken zu entschädigen, gibt es Zinsen - im Schnitt 200 Basispunkte mehr als bei traditionellen Unternehmensanleihen, so Brandenburg. Im Fall
WEB Windenergie braucht zur Finanzierung ihrer Anlagen risikofreudigeres Kapital und begibt eine Hybridanleihe. Foto: beigestellt
der Green Power Anleihe sind das 6,5 Prozent, wohlgemerkt nur in Jahren, wo die Hauptversammlung für das Jahr davor eine Dividende beschließt. Dann wird auch getilgt - jeweils ein Zehntel des Nominale. Solide. Hybridanleihen sind also etwas für Anleger, die das Unternehmen kennen und dem Geschäftsmodell vertrauen. Bei WEB Windenergie scheint das Modell bisher zu stimmen, nicht zuletzt wegen der nach wie vor funktionierenden Fördertarifsicherheit. Einst aus einer Bürgerinitiative in Niederösterreich heraus entstanden, ist der Windparkbetreiber heute nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, Frankreich, Tschechien und zuletzt auch in Kanada vertreten. „Nach fast 20 Jahren Unternehmensgeschichte sehen wir, dass uns diese breite internationale Aufstellung gut tut. Ist in Österreich ein schwaches Windjahr, ist sicher in einem der anderen Länder ein gutes.“ Von so geglätteten Produktionszahlen spricht Vorstandsvorsitzender Andreas Dangl und von einem „Ankommen in solider Unternehmensphase“. „Was man anhand unserer Kernkennzahlen ganz gut sieht: Wir erfüllen die Ansprüche unserer Eigentümer und verbinden stabile Ergebnisse mit einem angemessenen Wachstum”, verdeutlicht Finanzvorstand Michael Trcka die angesprochene Solidität. Das Ergebnis von heuer, glaubt er, wird wenn der Wind nach Plan weht - das vom Vorjahr (6,1 Mio. Euro) erreichen. Trcka nennt als Unternehmensziel hohe einstellige Eigenkapitalrenditen: „Wir wollen für unsere Aktionäre Geld verdienen und in verdaubaren Schritten wachsen.“ Letzteres bedeutet ca. 80 Megawatt Zubau in Österreich, Deutschland, Kanada und Frankreich bzw. ein Leistungsplus von 25 Prozent in 2015. <
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ZERTIFIKATE AKTIENANLEIHE
Mit der BMW-Aktie zu 3,5 Prozent pro Jahr Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Die Bayerische Landesbank bietet derzeit die Aktienanleihe mit Basiswert BMW-Aktie zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Die Verzinsung erfolgt in Höhe von 3,5 Prozent pro Jahr. ie man das von Aktienanleihen kennt, erfolgt die Zinszahlung (bzw. in diesem Fall die Zinszahlungen) völlig unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts. Das ist hier die BMW-Aktie. Dennoch wird der Schlusskurs der BMW-Aktie am 19. September 2014 ganz genau festgehalten. Dies ist der „Startkurs“. Nun kennt man auch den „Basispreis“. Dieser entspricht 85 Prozent des Startkurses. Die Laufzeit beträgt ziemlich genau zwei Jahre. Es gibt zwei Zinszahlungen. Die erste erfolgt am 24. September 2015 in Höhe von 35 Euro je VERZINSUNG 1000 Euro Nennbetrag. Die zweite erfolgt am 7. Oktober 2016 in Höhe von 36,25 Euro je 1000 Euro Nennbetrag. Die DifPro Jahr erhalten Anleger 3,5 ferenz der Zinszahlung ergibt Prozent Zinsen. Es gibt zwei sich aus der rund zwei Wochen Zinszahlungen. längeren Laufzeit.
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3,50%
Die Rückzahlung. Dass die Zinszahlungen bei Aktienanleihen der fixe Bestandteil sind, ist bekannt. Ebenso ist bekannt, dass die „Art der Rückzahlung“ zum Laufzeitende
Die BMW-Aktie gibt „lediglich“ Aufschluss über die Art und Höhe der Rückzahlung, nicht über die Zinshöhe. Foto: Bloomberg
den variablen Bestandteil darstellen. Der Basispreis dient dabei als „Bezugsgröße für die Ermittlung von Art und Höhe der Rückzahlung“. So formuliert es die Bayern LB. Was das konkret bedeutet, schauen wir uns an. 1) Schließt die Aktie am 30. September 2016 („Feststellungstag) auf oder über dem Basispreis, erfolgt die Rückzahlung zum vollen Nominalbetrag. 2) Schließt die Aktie am Feststellungstag unterhalb des Basispreises, erfolgt die Rückzahlung durch die Lieferung einer vorab festgelegten Anzahl von Aktien des Basiswerts. Die Anzahl wird durch das Bezugsverhältnis definiert. Die Rechnung lautet Nominalbetrag geteilt durch Basispreis. Das ist wichtig. Denn durch die Division durch den Basispreis (der ja deutlich kleiner als der Startwert ist), ergibt sich eine höhere Anzahl an gelieferten Aktien (und damit ein höherer Gegenwert) als wenn man den Startwert zur Berechnung heranziehen würde. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000BLB2WG8. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 19. September 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Stuttgart. <
Zertifikatebeiträge der Woche Montag - Dienstag - Mittwoch - Donnerstag Einfach den Wochentag anklicken und direkt zur Geschichte springen.
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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
Continental-Anleihe bietet 4,2 Prozent Zinsen und 30 Prozent Sicherheit angfristig agierende Anleger konnten in den vergangenen Jahren mit der Continental-Aktie hohe Kursgewinne erzielen. Seit dem September 2011 erhöhte sich der Aktienkurs des Autozulieferers um mehr als 300 Prozent. Nachdem die Aktie im März 2014 oberhalb von 183 Euro den Jahreshöchststand verzeichnete, kam die Hausse in den folgenden Monaten ins Stocken und der Aktienkurs trat in sein Seitwärtsbewegung ein. Obwohl die Anfang August veröffentlichten Quartalszahlen des Konzerns die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllten und der Aktienkurs im allgemein schwachen Börsenumfeld unter Druck geriet, erscheint eine Veranlagung in den DAX-Wert auf dem aktuell reduzierten Niveau nach wie vor als solides Investment. „Für Anleger mit Für Anleger mit der Markteinder Markterwar- schätzung, dass das Abwärtspotenzial der Continental-Aktie tung, dass das in den nächsten 1,5 Jahren Abwärtspotennicht mehr sehr hoch sein zial der Aktie in wird, könnte die derzeit zur Zeichnung aufliegende HSBCden nächsten Aktienanleihe auf die 1,5 Jahren nicht Protect Reifenhersteller-Aktie interesmehr sehr hoch sant sein.
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sein wird ...“ 30 Prozent Sicherheitspuffer. Der am 26. September 2014 festgestellte Schlusskurs der Continental-Aktie wird als Basispreis für die Anleihe fixiert. Wird der Basispreis beispielsweise bei 165 Euro festgeschrieben, wird sich ein Nominalwert von 1000 Euro auf (1000 : 165 =) 6,06061 Continental-Aktien beziehen. Unabhängig vom Kursverlauf der Anleihe erhalten Anleger im Halbjahresabstand, letztmals am 6. April 2016 einen Zinskupon in Höhe von 4,2 Prozent pro Jahr ausbezahlt.
BElogs
Die Continental-Aktie dient als Basiswert.
Foto: Bloomberg
Die Barriere. Bei 70 Prozent des Basiswertes wird sich die Barriere der Anleihe befinden. Diese Barriere wird ausschließlich in den letzten drei Laufzeitmonaten der Anleihe, und zwar vom 30. Dezember 2015 bis zum 30. März 2016, aktiviert sein. Notiert die Continental-Aktie während dieses Beobachtungszeitraumes immer oberhalb der Barriere, wird die Anleihe am 6. April 2016 mit ihrem Ausgabepreis von 100 Prozent zurückbezahlt. Be„ ... könnte die rührt oder unterschreitet der Protect AktienAktienkurs in diesen drei Monaten die Barriere, wird die Ananleihe auf die mittels der Lieferung von Reifenhersteller- 6leihe Continental-Aktien und der Aktie interesBezahlung des Bruchstückanteiles von 0,06061 Aktien gesant sein.“ tilgt. Tritt der unwahrscheinliche Fall ein, dass die Continental-Aktie nach der Barriereberührung wieder oberhalb des Basispreises notiert, wird die Anleihe mit ihrem Ausgabepreis zurückbezahlt. In der Zeichnung. Die HSBC-Protect Aktienanleihe auf Continental, ISIN: DE000TD1FW96, fällig am 6. April 2016, kann noch bis 26. September 2014 in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100,50 Prozent gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Diese Anleihe mit der nur in den letzten drei Laufzeitmonaten aktivierten Barriere wird dann die Maximalrendite abwerfen, wenn der Kurs der Continental-Aktie in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 niemals 30 Prozent oder mehr des am 26. September 2014 fixierten Basispreises verliert. <
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ANDERS ANLEGEN AUKTION
Micky Maus Nr. 1 unterm Hammer - und noch mehr n die Zeit als Werbung noch Reklame hieß entführt das Wiener Dorotheum am 22. September bei der ersten Auktion dieses Jahres mit Reklameschildern, Plakaten, Reklameobjekten, Blechdosen, Comics sowie Film-, Bühnen- und Fotohistorika. Eine umfangreiche Sammlung mit Email- und Blechschildern aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Großbritannien bildet den Schwerpunkt der Auktion. Aus dem Jahr 1912 stammt das wertvollste Lot: Ein Kakadu preist „Thé de Chine“ eindrucksvoll an. Der Entwurf stammt von dem berühmten japanischen Maler und Holzschnittmeister Ohara Shoson (Kozon). Mit einem Rufpreis von 10.000 Euro wartet dieses weltweit einzig bekannte Emailschild auf seinen neuen Besitzer. Für „Biberon Robert“, Frankreich um 1900/1910, erwartet sich das Dorotheum mindestens 360 Euro. Aus der gleichen Zeit wird „Le Naturel Citron“ um 260 Euro versteigert. Besonders verführerisch wirbt eine blonde Schönheit für „Boule d’Or“-Zigaretten (Belgien 1951, 400 Euro). Eine Rarität ist auch das Emailschild der süddeutschen Bienengerätefabrik (Chr. Graze, Endersbach bei Stuttgart) für 200 Euro. Der Topzustand des Schildes „LE PUITS - SAVON EXTRA DE MARSEILLE“ aus Frankreich um 1900 wird mit 400 Euro Rufpreis honoriert. Umfangreich ist auch das Angebot an historischer Bier-Reklame, wie z. B. für Wiener Bürger Bräu aus der Zeit um 1905/1910 (500 Euro). Walter Hoffmann gilt als einer der renommiertesten österreichischen Plakatkünstler. Aus seinem Atelier wird eine Sammlung von über 30 Plakaten und Originalentwürfen aus den Bereichen Tourismus, Politik und Produktwerbung zu attraktiven Rufpreisen versteigert (100 - 300 Euro). Eine Besonderheit ist das Plakat „Kitzbüheler Ski“ aus den 1930er Jahren. Niemand geringerer als Alfons Walde hat den Entwurf diese Rarität geliefert (500 Euro). Strahlend weiße Zähne verspricht „Pepsodent“ (100 Euro). „Pez-Box Figuren, es gibt 40 verschiedene“, ein Plakat aus der Zeit um 1960 wird mit 200 Euro ausgerufen. Für Eisenbahn-Freaks bietet die Versteigerung verschiedene Plakate, Lok-Schilder und Aquarelle von Hans Peter Pawlik, der durch zahlreiche Publikationen und Illustrationen Bekanntheit erlangte. Micky Maus-Hefte, u. a. die Nr. 1 aus dem Jahr 1951, und frühe Fix und Foxi-Hefte werden ebenso versteigert wie Film-, Bühnen- und Fotohistorika, darunter Original-Autogramme von Audrey und Katharine Hepburn oder Sammy Davis Jr. Interessant ist auch die Broschüre des American Journal Examiner aus dem Jahr 1905. Es enthält die Geschichten der berühmten „Katzenjammer Kids“, die zwischen 1901 und 1904 publiziert wurden. >red< Auktionsdatum: Monatag, 22. September, 14:00 Uhr Besichtigung ab 17. September
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Thé de Chine, gewölbtes Emailschild, 25 x 37 cm, Frankreich um 1912, nach einem Entwurf des berühmten japanischen Malers und Holzschnittmeisters Ohara Shoson, Rufpreis € 10.000
Wiener Bürger Bräu, geprägtes Blechschild, 52 x 36,5 cm, Österreich, um 1905/1910 Rufpreis € 500 . Foto: beigestellt 2x
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STEUERN TIPP
Keine KESt bei Zuwendung von Privatstiftung Richard Prendinger*
richard.prendinger@at.pwc.com
Das Bundesfinanzgericht (BFG) hat am 6. Juni anlässslich einer Beschwerde einer eigennützigen Privatstiftung (GZ. RV/6100579/2008) über folgenden Sachverhalt entschieden: in Stifter widmete zu Lebzeiten sein gesamtes Vermögen einer Privatstiftung. Mangels Vorliegen von sonstigen Vermögen, stellten nach dem Tod des Stifters die pflichtteils-berechtigten Angehörigen Ansprüche gegen die Privatstiftung. Zur Vermeidung eines jahrelangen Rechtsstreits einigte sich der Vorstand der Privatstiftung mit den Pflichtteilsberechtigten auf einen Pflichtteilsvergleich. Der Gerichtshof hatte nun über die steuerlichen Auswirkungen der Vermögenswidmungen der Privatstiftung an die Angehörigen anlässlich des Pflichtteilsvergleichs zu entscheiden.
E
Pfl ichttei lsanspruch und Pfl ichttei lsvergl eich. Der Anspruch der Pflichtteilsberechtigten richtet sich grundsätzlich gegen den Nachlass bzw. die Erben. Der Pflichtteil ist zunächst bis zur Höhe des Wertes des reinen Nachlasses vom Erben zu berichtigen. Reicht jedoch der Nachlass zur Deckung des Pflichtteils nicht aus, ist fraglich, ob der Fehlbetrag von der beschenkten Privatstiftung eingefordert werden kann. Im vorliegenden Fall machten die Pflichtteilsberechtigten Ansprüche mangels ausreichenden Vermögens im Nachlass gegen die Privatstiftung geltend. Um das Risiko eines jahrelangen Rechtsstreites zu vermeiden, hat die Privatstiftung daraufhin mit den Pflichtteilsberechtigten einen Vergleich abgeschlossen, in welchem unter anderem auch ein Nutzungsrecht an einer Liegenschaft der Privatstiftung eingeräumt wurde. Beschwerde. Im Rahmen einer abgabenbehördlichen Prüfung wurden diese Nutzungsüberlassungen als kapitalertragsteuerpflichtige Zuwendungen der Privatstiftung angesehen und entsprechende Haftungsbescheide erlassen. Gegen diese Bescheide wurde Berufung eingebracht. Das BFG hat nun zur Frage, ob diese Rechtseinräumung kapitalertragsteuerpflichtige Zuwendungen iSd § 27 Abs. 1 Z 7 EStG darstellen oder nicht, Folgendes entschieden: - Das Gesetz sieht keine Legaldefinition des Begriffs der Zu-
Foto: APA
wendung einer Privatstiftung vor. Eine Zuwendung kann jede unentgeltliche Vorteilsgewährung von einer Privatstiftung an Begünstigte oder Letztbegünstigte sein. - Eine Zuwendung iSd § 27 Abs. 1 Z 7 EStG setzt neben einer Bereichung des Begünstigten auch die subjektive Bereicherungsabsicht der Privatstiftung voraus. - Wird eine Privatstiftung zu einer Vermögensübertragung aufgrund einer gesetzlichen Anordnung gezwungen, so liegt eine Zuwendung von der Privatstiftung nicht vor. - Die Einräumung des Nutzungsrechtes erfolgte nicht aufgrund einer Beschlussfassung der Organe der Stiftung, sondern in Erfüllung einer gesetzlichen Verpflichtung. - Weiters fehlt es diesfalls auch an dem für eine Zuwendung notwendigen Bereicherungswillen. Durch das Nutzungsrecht wurde der Pflichtteilsanspruch teilweise abgegolten und somit eine gesetzliche Verpflichtung erfüllt. Die Nutzungsüberlassungen anlässlich eines Pflichtteilsvergleiches stellen daher nach Rechtsansicht des BFG keine Zuwendung iSd § 27 Abs. 1 Z 7 EStG dar. Zuwendungen solcherart unterliegen daher auch nicht der Kapitalertragsteuer. Abschließend hat der BFG noch entschieden, dass eine Revision an den VwGH nicht zulässig sei. Damit ist dieses Urteil rechtskräftig und hat die Frage der Kapitalertragsteuerpflicht für Zuwendungen zur Abgeltung von Pflichtteilen zugunsten der steuerpflichtigen Privatstiftung entschieden. Die Reaktion des Gesetzgebers bleibt abzuwarten.< Aus dem Tax-Newsletter - siehe http://goo.gl/l6bNxa
*INFO ÜBER DEN GASTAUTOR Richard Prendinger ist Senior Consultant im Bereich Private
Wealth bei PwC Österreich richard.prendinger@at.pwc.com
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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: September 2014
Raiffeisen Centrobank AG
7,25 % DEUTSCHLAND-AKTIEN BONUS ANLAGEPRODUKT OHNE KAPITALSCHUTZ – BONUS-ZERTIFIKAT FIXE JÄHRLICHE VERZINSUNG TEILABSICHERUNG FÜR DAS EINGESETZTE KAPITAL BIS ZUR BARRIERE KURZE LAUFZEIT
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DEPOT
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MARKTKONSTELLATION CA Immo: Keine Übernahme
+72,78% ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com
CA Immo vs. IATX vs. BEUREAL-INDEX seit 2013 (in %) CA Immo: +59,3%
estern wurde ich auf der Straße angesprochen: „Müsste der Kauf von 16,8% an der CA Immo, verbunden mit vier goldenen Aktien, die den Zugriff auf vier von sechs Aufsichtsräten garantieren, nicht für Privatanleger ein Übernahmeangebot auslösen?“ Ich war mir schlussendlich doch nicht zu 100% sicher - und fragte einfach an ein paar Stellen nach (noch dazu, da die UniCredit in den Ausschreibungsunterlagen explizit so ein Übernahmeangebot begrüßen würde). Doch die einfache Antwort ist ein Nein. Vor 2006 hätte die Übernahmekommission wohl zumindest geprüft, derzeit gilt alles unter 30 Prozent ganz
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BEUREAL: +31,8%
IATX: +12,6%
einfach als „kontrollfreier“ Raum. Einschub: Gestern fanden Sie hier eine charttechnische Betrachtung von ATX und der Hälfte seiner Mitglieder - siehe http://goo.gl/Ryn0Ib - heute gibt’s auf den Folgeseiten die zweite Hälfte. Schönes Wochenende Ihnen. <
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CHARTWATCH WIEN Österreichische Post seit März 50-Tagelinie
200-Tagelinie
Rückschläge bis zu den Durchschnitten waren gute Kaufgelegenheiten muss also nicht jetzt sein.
RHI seit März 200-Tagelinie
50-Tagelinie
Der 50erSchnitt scheint unüberwindbar. Kaufen erst ab 24 Euro.
Sorgen Sie vor!
SBO seit März Von oben naht das Todeskreuz bei Gegenbewegungen eine Positionsverringerung andenken.
50-Tagelinie
200-Tagelinie
Telekom Austria seit März 50-Tagelinie
200-Tagelinie
Angesichts von Carlos Slims Angebotspreis wundert der Kursverlauf nicht.
Uniqa seit März
50-Tagelinie 200-Tagelinie
Von oben naht das Todeskreuz bei Gegenbewegungen eine Positionsverringerung andenken.
Berufsunfähigkeit kann jeden WUHɆHQ
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CHARTWATCH WIEN Verbund und MACD seit März
200-Tagelinie
50-Tagelinie MACD
Der MACD liefert ein erstes Verkaufssignal beobachten, ob die Durchschnitte halten.
Vienna Insurance Group seit März
50-Tagelinie 200-Tagelinie
Von oben naht das Todeskreuz bei Gegenbewegungen eine Positionsverringerung andenken.
Sorgen Sie vor!
voestalpine seit März 200-Tagelinie 50-Tagelinie
Im wahrsten Sinn des Spruchs den Kopf aus der Schlinge gezogen. Bei Rückschlägen Aufstockung überlegen.
Wienerberger seit März
200-Tagelinie 50-Tagelinie
Der Weg nach oben bliebe ein mühsamer für Gewinnmitnahmen nutzen.
Zumtobel seit März
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200-Tagelinie
Im wahrsten Sinn des Spruchs den Kopf aus der Schlinge gezogen. Aufstocken trotzdem nicht vor 17 €
Berufsunfähigkeit kann jeden WUHɆHQ
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Immer top informiert: Erste Group Investment News Editorial
Marktüberblick
Im Fokus I
Im Fokus II
Länderberichte
Chartkommentar
Know-How
15. Jul 2014 Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014
Erste Group Investment News Liebe Leserinnen, liebe Leser, Marktüberblick
Editorial
Marktüberblick Investmentwetter 1 Woche
Erste Research TV
DieImFußball Weltmeisterschaft ist entschieden. Mit Deutschland gelang es erstmals einer europäischen Mannschaft auf amerikanischen Boden die Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-How Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden. Das Wachstum der Eurozone (+0,2%) im 1.Quartal hat sich sehr unterschiedlich entwickelt und um nochmals die Fußball Weltmeisterschaft zu bemühen, Deutschland hat sich überdurchschnittlich entwickelt während Frankreich und Italien hingegen das Wachstum belastet haben. Die Deutsche Wirtschaft wird jedoch im 2. Quartal an Dynamik verlieren. Somit sind Frankreich und Italien stärker gefragt und werden sich steigern müssen. Frühindikatoren deuten darauf hin, dass Italien diese Steigerung, sprich ein zufriedenstellendes Ergebnis / Wachstum, schaffen wird. Frankreich bleibt jedoch der Risikopatient der Eurozone. Im 3. Quartal sollte sich die Situation in Deutschland wieder stabilisieren. Die Konjunkturentwicklung gilt es sehr genau im Auge zu behalten, hat der Markt doch in der Vergangenheit sehr sensibel auf enttäuschende Konjunkturdaten reagiert.
Sowohl in den USA als auch in Europa überwiegen derzeit die Die internationalen Aktienmärkte tendierten vergangene negativen Überraschungen der Wirtschaftsdaten. Nur inwieder der Woche mehrheitlich Der Stoxxunseres 600 Index verlor Wieschwächer. in jeder Ausgabe Investment Newsletters zeigen wir Ihnen auf den Folgeseiten interessante Produktideen. CEE-Region in China sind die Konjunkturdaten besser als -3,6%, der S&P 500 hingegen nur -1,1%. Dieses Mal unsere ATX Express- und Euro Stoxx 50®und 80% Garant Anleihen. die Erwartungen der Ökonomen. Relative Schwächen zeigten in Europa der IBEX, der CAC 40 und der ATX. Der russische RTX und der türkische ISE 30 Viel Erfolg bei Ihren Investments. Erste Erfolge in der Eurozone (EZ) sichtbar – Die Index konnten sich in diesem Marktumfeld hingegen gut Ich wünsche einen schönen und natürlichistauch erholsame im Verlauf des 1. Urlaubstage. Halbjahres, angesichts behaupten und wiesen deutlicheIhnen Outperformances auf. SommerSchuldenkrise deutlich abgesunkener Renditen für Anleihen der Peripherie in Die Schwäche der europäischen Aktien zeigte sich auch am Liebe Grüße den Hintergrund gerückt. Trotz aller Erfolge stellt allerdings die Faktum, dass sämtliche Sektorenindizes im Stoxx 600 relativ hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern in Verluste aufwiesen. Die Abschwächung Thomas Schaufler war am stärksten Verbindung mit einem unverändert schwierigen Umfeld, ausgeprägt beim Bankenindex (-5,5%) und am geringsten bei gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosenraten und einer nur den Immobilienaktien (-2%).Die relative Stärke der langsamen wirtschaftlichen Erholung, Abwärtsrisiken dar. Immobilienaktien vs. dem breiten Aktienmarkt wurde begünstigt von den anhaltend niedrigen bzw. fallenden Region sind noch immer mit Auch die Länder der CEE-Region Renditen von deutschen Staatsanleihen (zuletzt erzielten www.produkte.erstegroup.com fiskalen Herausforderungen konfrontiert. In den USA weisen diese nur mehr 1,2% Rendite bei Laufzeiten von 10 Jahren). nach einem schwachen ersten Quartal monatliche Indikatoren auf eine Belebung der Konjunktur im zweiten Quartal hin. Für Der Immobilienaktien-Sektor ist in Europa seit Jahresbeginn das dritte Quartal und darüber hinaus erwarten wir jener mit der besten Performance aller Sektorenindizes (ytd: Wirtschaft, wenn auch auf +12%). Auch in den USA zählen Aktien dieser Branche anhaltendes Wachstum der US-Wirtschaft, moderatem Niveau. sowohl in der letzten Woche als auch im Verlauf dieses Jahres zu den stärksten Performern (+15%).Diese positive Tendenz sollte sich aufgrund der Erwartung anhaltend niedriger Renditeniveaus weiter fortsetzen.
Thomas Schaufler Leiter Group Retail Sales
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ATX YTD -4,86%
DAX YTD +2,42%
DOW JONES YTD +2,89%
NIKKEI YTD -5,50% 5,50%
YTD = seit Jahresbeginn 2014
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Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014
Quelle: Erste Group Bank AG
15. Juli 2014
Seite
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