Sondernummer 20 Jahre ATX

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BÖRSE EXPRESS Mittags-News für Finanzprofis.

Nr.2183/03 01 11

Im Jänner 1991 startete eine neue Finanzmarkt-Ära

20 Jahre ATX Liebe Leser! Der Wiener Leitindex wurde am 2. Jänner 20 Jahre alt; zwar ist der ATX-Stand erst am 6. Mai 1991 zum ersten Mal in den österreichischen Tageszeitungen veröffentlicht worden, der rückgerechnete Start fand jedoch bereits am 2. Jänner 1991 bei 1000 Punkten statt. Und dieser 2. Jänner 1991 gilt auch als offizielles Launchdatum des ATX. Also: Happy Birthday, lieber Index! „20 Jahre ATX“ waren für den Börse Express natürlich eine mehr als willkommene Gelegenheit, ein bisschen in den Geschichtsbüchern zu kramen. Grossen Dank an die vielen Partner und Zeitzeugen, die uns bei diesen Archiv-Recher-

chen unterstützt, bzw. diese Sondernummer (unser „dickstes“ PDF ever) mit werblicher Präsenz ermöglicht und veredelt haben. Wie es halt so bei Rückblicken ist, erscheint das meiste aus heutiger Sicht mit positiv-sentimentalen Emotionen. Dabei hat es auch durchaus hässliche Zeiten gegeben. So ist der ATX zB in den ersten 12 Jahren unter dem Strich nicht vom Fleck gekommen. Oder die HighTech-Bubble, nach der man die eine oder andere Position wertlos ausbuchen musste. Der Jahrhundertcrash 2008 mit anschliessender Gegenbewegung war auch nicht von schlechten Eltern. Doch das Positive überwiegt einfach bei weitem. Wir Österreicher können auf unsere börsenotierten AGs stolz sein. Und auch auf den Index. Prosit, ATX. Christian Drastil, Herausgeber

➤ Aus dem Inhalt

➤ 1991 bis 2000 Schleppender Start, starke ÖIAG-Emissionen, Krisen in Asien und Russland, Euro, High Tech-Boom, Millennium ...

➤ 2001 bis 2010 Dotcom-Seifenblase platzt, 9/11, fünf Jahre ATX-Dauerhausse, Immo-Boom und -Absturz, Lehman-Pleite, Jahrhundertcrash, ...

➤ Ende gut, alles gut Von 1000 auf 5000, zurück auf 1400 und jetzt wieder bei 2900. Unter dem Strich passt die Zwischenbilanz nach 20 Jahren ...


1991 bis 3.1.2011 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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Wiener Börse blickt zurück und - optimistisch - nach vorne

Der ATX ist 20 Jahre alt - im Schnitt 9,5 Prozent Performance jedes Jahr Die Vorstände sind von einem langfristig positiven Trend an der Wiener Börse überzeugt, denn österreichische Unternehmen ziehen wieder das Interesse der Investoren auf sich und auch alle wirtschaftlichen Indikatoren weisen in eine positive Zukunft. Grund zur Freude gibt es 2011 bestimmt, denn der ATX feiert sein 20-jähriges Bestehen. Am 2. Jänner 1991 startete die Wiener Börse ihren Index der 20 liquidesten österreichischen Aktien bei 1000 Punkten. Zu Jahresbeginn 2011 beläuft er sich auf mehr als 2900 Punkten. In den vergangenen 20 Jahren hat der ATX durchschnittlich eine jährliche Performance von 9,5 Prozent erzielt. „Für das kommende Jahr haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Aufmerksamkeit der Unternehmen auf Eigenkapitalfinanzierung zu lenken“, sagt Vorstand Heinrich Schaller. „Hier besteht gerade in Österreich nach wie vor grosser Nachholbedarf, denn derzeit liegen die heimischen Unternehmen mit ihrer Eigenkapitalausstattung im europäischen Vergleich nur im letzten Drittel.“ Nach dem Erfolg der letzten Jahre rechnet die Wiener Börse auch 2011 mit grossem Interesse an Corporate Bonds (Unternehmensanleihen).

IPO-FLAUTE 2011 ZU ENDE? Trotz schwierigem Umfeld ist das Jahr 2010 für die Wiener Börse gut gelaufen. Erfreulich ist vor allem, dass sich die Wiener Börse verglichen mit dem europäischen Umfeld gegen Multilateral Trading

Facilities (MTFs) und den Over-the-Counter Handel sehr gut durchsetzen konnte. Der durchschnittliche monatliche Aktienumsatz lag 2010 bei sechs Milliarden Euro. „Im vergangenen Jahr ist es uns auch gelungen, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter zu verstärken und auszubauen“, ist Vorstand Michael Buhl zufrieden. Mit der Umstellung der Börse Laibach auf XETRA®, das von der Wiener Börse verwendete Handelssystem, nützen nun zwei der vier Börsen der CEE Stock Exchange das XETRA®-System. Prag und Budapest werden mit der Umstellung folgen. Weiters konnten 2010 sieben Handelsteilnehmer und 21 Daten-Vendoren gewonnen werden. Gleichzeitig wurden acht neue Indizes gelauncht. Sehr erfreulich waren die durchgeführten Kapitalerhöhungen von KTM Power Sports, Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG, HEAD N.V., EVN, Verbund und DO & CO Restaurants & Catering. Grosse Unsicherheit herrscht nach wie vor bei IPOfähigen Unternehmen hinsichtlich eines Börsegangs. „Dies betrifft allerdings nicht nur den Finanzplatz Österreich, sondern Börsen in ganz Europa“, merkt Schaller an. Beide Vorstände sind jedoch überzeugt, dass auch in Zukunft kein (Expansions-)Weg an Börsegängen vorbeiführen wird. Und erste positive Anzeichen sind bereits zu erkennen, denn zahlreiche Unternehmen suchen das Gespräch mit der Wiener Börse und auch das Interesse an den Workshops ist sehr gross.

Michael Buhl (l.), Heinrich Schaller, Vorstände der Wiener Börse


BEOBACHTER VOM WBI ZUR ATX-FAMILIE

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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How to do it: ein Blick „hinter die Index-Kulissen“

Zur Darstellung von Börseplätzen, Branchen oder Regionen Ein Index ist eine statistische Kennzahl, mit der Veränderungen (z. B. Preise, Aktienpreis- oder Konjunkturbewegungen) gegenüber einem früheren Zeitpunkt sichtbar gemacht werden können. Ein Aktienindex zeigt die Veränderungen und Entwicklungen von speziell gewichteten Aktienpreisen gegenüber einem früheren Zeitpunkt an. Dieser Index kann je nach Bestimmung die liquidesten Aktien eines Marktplatzes (z. B. der ATX mit rund 20 Titeln), die Aktien von bestimmten Unternehmensbranchen (z. B. Immobilienwerte), aber auch alle Aktientitel eines Marktplatzes (z. B. der Wiener Börse Index mit 89 Titeln) umfassen. Der WBI enthält alle österreichischen Aktien, die im Amtlichen Handel und im Geregelten Freiverkehr der Wiener Börse notieren. Er spiegelt als Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes wider. Die Berechnung erfolgt einmal pro Tag nach Börseschluss. Der WBI wird in seiner bestehenden Form seit 31. Dezember 1967 mit einem Startwert von 100 berechnet und hat heute vor allem historische Bedeutung er wurde von anderen Indizes der ATX-Indexfamilie abgelöst.

ÖTOB UND ATX Im Zuge der Etablierung der Österreichischen Termin- und Optionenbörse (ÖTOB) wurde ein Realtime-Index benötigt, der es den Marktteilnehmern ermöglichte, einen repräsentativen, verlässlichen (keine Ausfälle in der Berechnung), stabilen (die Titel im Index werden nicht zu häufig und beschränkt in ihrer Anzahl vorgenommen), replizierbaren (liquide Aktien zum Abbilden von Produkten) und transparenten (Regelwerk und Indexdaten sind öffentlich zugänglich) Index zu verwenden. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Andreas Grünbichler wurde der ATX entwickelt, der Startwert für die Berechnung des ATX für den 2. Jänner 1991 mit 1000 Punkten festgesetzt. Der ATX ist ein real-time berechneter Preisindex, der das Blue-Chip-Segment des österreichischen Aktienmarktes abdeckt und die rund 20 liquidesten Aktien der Wiener Börse enthält. Ursprünglich sollte der Index schrittweise auf die 30 liquidesten Aktien erweitert werden. Der ATX bildet die Basis für eine ganze Indexgruppe, die Ende 1995 von der ÖTOB eingeführt wurde: ATX 50, ATX 50 Performance Index (ATX 50P) sowie ATXMidCap. Die Aktien des ATX werden nach ihrer

Bewertung (Preis der einzelnen Aktien, multipliziert mit der jeweiligen Stückanzahl der Aktien) gewichtet, weshalb Werte mit einer hohen Kapitalisierung einen stärkeren Einfluss auf den ATX haben. Der ATX ist Basiswert für an der ÖTOB ab August 1992 gehandelte und in Euro abgerechnete Futures und Optionen sowie für zahlreiche strukturierte Instrumente wie z. B. Optionsscheine, Zertifikate, ETFs etc. Als Benchmark für institutionelle Investoren dient heute der ATX Prime. Dieser ist als all-share Index konzipiert und setzt sich aus sämtlichen Titeln des prime market Segments zusammen. In das Segment prime market werden Aktienwerte einbezogen, die zum Amtlichen Handel oder im Geregelten Freiverkehr zugelassen sind und speziellen Zusatzanforderungen wie erhöhten Transparenzkriterien und Mindestkapitalisierung entsprechen. Der ATX Prime wird seit dem 2. Jänner 2002 berechnet und ist ein indirekter Nachfolger des ATX50. Um eine möglichst breite Marktakzeptanz zu gewährleisten, wurde für die Indexfamilie das ATXKomitee eingerichtet, das fortan für die Indexänderungen, insbesondere Indexanpassungen, Korrekturfaktoren, Beobachtungsliste und Reviews zuständig ist. Hauptkriterien für die Aufnahme bzw. Streichung sind der kapitalisierte Streubesitz und der Börseumsatz. Die Sitzungen des ATX-Komitees finden quartalsweise (März, Juni, September und Dezember) jeweils am Anfang des Monats statt. Die getroffenen Beschlüsse treten generell nach dem letzten Handelstag für derivative Produkte in den Monaten März, Juni, September und Dezember in Kraft. Bei der halbjährlichen Anpassung können höchstens drei Aktien aus dem Index gestrichen bzw. in den Index aufgenommen werden. Neben dem ATX berechnet und pflegt die Wiener Börse heute rund 100 Indizes, die verschiedene Regionen, Branchen und Währungen abdecken. Rüdiger Rücker, beim Börse Express für Ausbildung und internationale Geschäftsentwicklung zuständig, war zum Zeitpunkt des ATX-Starts bei der Wiener Börse im Marketing und in der Produktentwicklung tätig


BEOBACHTER „SEIT DEM ATX-START DABEI“

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 4

Archiv: RCB-Vorstand Spiss anlässlich „7000 Tage ATX“, März 2010

„Sind 1990 früh und leidenschaftlich auf den neuen Zug aufgesprungen“ BE: Herr Spiss, fast 20 Jahre sind eine lange Zeit. Viele Leser werden gar nicht mehr wissen, was seinerzeit die Launch-Motive für den ATX waren. Was waren denn die Gründe? Michael Spiss: Das waren wichtige gesamteuropäische Entwicklungen, in deren Sog wir uns Ende der Achtziger Jahre befunden haben. Die Tendenz ging hin zu Börsen mit Termingeschäft. Im Jahr 1988 hatte die Schweizer Soffex als erste vollelektronische Terminbörse der Welt mit integriertem Clearinghaus den Handel aufgenommen, 1990 startete die DTB. (Anm.: Soffex und DTB fusionierten im Jahr 1998 zur Eurex, der grössten Derivatehandelsplattform der Welt.) In Wien ist man früh und sehr leidenschaftlich auf diesen Zug aufgesprungen, was zum Launch des ATX und ein Jahr später zur Aufnahme des Handels von Futures und Optionen auf den ATX geführt hat. Das war ein Kraftakt für ein kleines Land wie Österreich. Und dann ist es ja einige Jahre später zur Umstellung auf das Handelssystem Xetra gekommen ... Die Entwicklung in Europa ist - anders als in den Vereinigten Staaten - immer stärker weg vom Prä-

senzhandel gegangen, der computergesteuerte Handel setzte sich nach und nach durch. Und da hatten wir in Wien bereits ein Formel 1-Derivatesystem, aber nur eine Art Übergangslösung als Kassahandelssystem. Ich glaube, der Umstieg auf Xetra war aus der Sicht der Wiener Börse erstens funktionell und zweitens betriebswirtschaftlich richtig. Es ist eine hohe Anzahl an internationalen Benutzern dazugekommen.

RI-BÖRSE, GORBATSCHOW, 9/11 Zum Marktgeschehen selbst. Gibt es Handelstage, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind? Ja, da gibt es einige. Sehr positiv in Erinnerung habe ich den ersten Handelstag der Raiffeisen International-Aktie. Es war ein schöner Platzierungserfolg beim Publikum, das Papier wurde zur Streubesitzaktie. Dazu die starke Erstnotiz. Und dann natürlich die Gorbatschow-Affäre gleich 1991. An einem Tag im August (Anm: es war der 19. 8. 1991, der BE hat nachgesehen) hatten alle ATX-Titel „limit-down“ eröffnet, nachdem Gorbatschow von politischen Gegnern festgehalten wurde. Das waren diese einprägsamen TV-Bilder, als Boris Jelzin, mit einem Megaphon auf einem Panzer stehend, den PutschVersuch heftigst kritisierte. Letztendlich ist der Putsch, wie wir wissen, gescheitert. Innerhalb weniger Tage haben die Börsen auch alles wieder aufgeholt. Der mehr als 7-prozentige Tagesverlust des ATX mit „limit-down“-Eröffnungen wurde aber zum Anlass genommen, das Regelwerk zu ändern. Weiters ist mir natürlich noch 9/11 in Erinnerung. Ich hatte damals gerade auf meinem Händlerplatz mit einem Kunden telefoniert, als diese unfassbaren Ereignisse stattfanden. Negative Tage wie diese zeigen, wie wichtig die Möglichkeit zur Absicherung über derivative Geschäfte ist. Ich sage das immer und immer wieder. Welche weiteren IPOs würden Sie als richtungsweisend in der ATX-Ära betrachten? Da fällt mir eine Strabag ein, aber natürlich auch die ÖIAG-Privatisierungen. Das waren gute Börsegänge, die das Bild des ATX geprägt haben.


GASTKOMMENTAR JOSEF SCHUCH

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 5

Josef Schuch: Falsche Signale von Kapitalmarkt- und Steuerpolitik

„Sind gerade drauf und dran, mit Karacho ins Hintertreffen zu geraten“ Unmittelbar nachdem ich als Student der WU mein erstes Geld in Aktien eines ATX-Titels (heute Weltmarktführer) gesteckt hatte, marschierte Saddam Hussein am 2. August 1990 in Kuwait ein, und die Kurse fielen. Dumm für mich nur, dass ich auf einem zweimonatigen Ferialjob in Deutschland unterwegs war und es e-banking damals noch nicht gab. Ich hätte nur zu gerne rasch „mit einem blauen Auge“ verkauft. So aber blieb ich drinnen und musste zusehen, wie der Kurs weiter und weiter fiel. Die nächsten Jahre steckte ich wohl oder übel praktisch meine gesamten Ferial- und Nebenjobeinkünfte weiter in diese Position und betrieb Cost Averaging. Nach etlichen blutigen Jahren wurde meine Strategie belohnt und ich ging annualisiert mit einem bescheidenen Gewinn hinaus. In der Zwischenzeit hat mir dieselbe Aktie ein weiteres Mal (ich kaufte nach der Dotcom-Blase) realisierte Freude bereitet, und ich gehe seit ein paar Monaten nunmehr ein drittes Mal in dieselbe Position. Mir sind also die Täler und die Berge noch ziemlich präsent.

KRITISCHE SICHT Zum Marktplatz Wien als solchem haben mir zahlreiche Gespräche vor allem mit ausländischen Josef Schuch ist Geschäftsführer/ Partner bei Deloitte Österreich

Marktteilnehmern - ich darf mich etwa glücklich schätzen, der Global Tax Advisor des derzeit wohl weltgrössten equity-orientierten Hedge Fonds zu sein und begleite einige UK- und US-Investoren - deren doch sehr kritische Sicht, auch im Vergleich zu anderen Märkten, vermittelt. Wir könnten gerade von diesen grossen internationalen Playern einiges lernen, wenn wir nur auf sie hören würden. Tja, und aus dem Blickwinkel meiner ureigensten Disziplin, der Steuer, stehen wir natürlich mit Gesellschaftsteuer und nunmehr Veräusserungsgewinnbesteuerung mehr als dumm da. Wir sind gerade drauf und dran, mit Karacho ins Hintertreffen zu geraten. Warschau etwa ist ja bei der Market Cap schon an uns vorbeigezischt, und ich fürchte, das wird ohne Gesamtpaket, zu dem auch die (Unternehmens-)Steuern gehören, nicht das letzte solche Erlebnis gewesen sein.

NAGELPROBE Es wird doch kein ernstzunehmender internationaler Player ein Listing in Wien anstreben, solange von der österreichischen Kapitalmarkt- und Steuerpolitik die falschen Signale kommen. Und genau das - zumindest ein aufsehenerregendes Zweitlisting am Wiener Markt - wäre eine echte Nagelprobe.


GASTKOMMENTAR THOMAS NEUHOLD

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 6

Thomas Neuhold erinnert sich an Roadshows aus den 80er Jahren

„Wer Volatilität und Durststrecken aushält, sollte mit dem ATX nicht schlecht liegen“ 1991: Arnie stellte seine überragenden schauspielerischen Fähigkeiten einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis und wandelte sich vom gefühllosen Terminator zum nahezu emphatischen Robo-Humanisten. Michael Gorbatschow musste erkennen, dass ein ausgedehnter Urlaub auf der Krim eine politische Karriere fast beenden kann, und in Wien wurde ein moderner Aktienindex, der ATX, aus der Taufe gehoben. Zuvor hatte Mitte der 80er Jahre ein selbsternannter Investmentbiker, Jim Rogers, auf seiner ersten Weltumrundung in Wien Station gemacht und den Markt kurz wachgeküsst. Ende des Jahrzehnts war auch der politische und wirtschaftliche Umschwung in Osteuropa bereits absehbar, und Wien wurde erstmals dem Ruf als „Osteuropa-Play“ gerecht; ein kurzer, aber unerwartet starker Bullmarkt hatte die Kurse mehr als verdreifacht. Viele Investoren hatten zwar ihr Interesse an österreichischen Aktien entdeckt, und die Einführung des ATX war ein wichtiger Schritt zur Etablierung eines modernen Aktienmarkts in Österreich. Aber wie viele andere Haussemärkte war auch dieser Boom von einer Fantasie getrieben, der die nachfolgende Realität nicht gerecht werden konnten. So fingen die Kurse danach wieder an zu fallen.

WARUM JETZT? Der ATX, im Jänner 1991 bei 1000 gestartet, verlor bis 1992 auf 675 Punkte und stand zwölf Jahre später bei einem volatilen Verlauf noch immer auf dem gleichen Niveau. An Roadshows in Frankfurt und London zu der Zeit kann ich mich noch gut erinnern. Die Stimmung war depressiv, Fondsmanager hatten Angst um ihre Jobs, und ganz wenige konnten sich Investitionen in österreichische Aktien vorstellen. Die Bewertungen waren billig, und es gab kaum jemanden, der dies abstritt. Ein Blick auf den Kurschart hielt aber viele von Investments ab: Der Markt hat zwölf Jahre nichts gemacht, warum sollte sich jetzt etwas tun? Der politische und wirtschaftliche Umbruch in vielen osteuropäischen Ländern war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon weit fortgeschritten. In Zentraleuropa fingen die Detailplanungen für einen EUBeitritt an, Direkt- und Portfolioinvestitionen flossen massiv in die Region, viele österreichische ATX-Unternehmen konnten beginnen, die Früchte ihrer harten Aufbauarbeit im Osten zu ernten. Sechs Jahre später hatte sich der Markt verfünf-

Thomas Neuhold, Leiter Aktienresearch Österreich, UniCredit facht, kritische Stimmen wurden als Cassandra-Rufe abgetan. Der nachfolgende Crash hat dann aber selbst die negativsten Erwartungen der Pessimisten übertroffen. Der ATX ist eben der ATX! Die Kleinheit des Marktes, viele interessante, aber zu einem hohen Anteil zyklische Unternehmen haben internationale Investoren je nach der internationalen Grosswetterlage an den Aktienbörsen gleichermassen immer wieder angezogen und abgeschreckt und zu hohen Kursausschlägen in beide Richtungen geführt. Auch in den nächsten Jahrzehnten werden wir immer wieder massive Rallys und den einen oder anderen Crash erleben. In Summe ist der langfristige Ausblick aber nicht schlecht: Die Bewertungen sind vernünftig, viele ATX-Unternehmen erzielen attraktive, aber nicht exzessive Gewinnmargen, Wachstumschancen sind vielfach vorhanden, Osteuropa wird aktuell von vielen skeptisch betrachtet, viele Investoren kaufen nach wie vor lieber vermeintlich „sichere“ Anlagen wie Staatsanleihen oder Immobilien. Per Ende Dezember 2010 hat sich der ATX seit Beginn beinahe verdreifacht, was einer jährlichen Rendite von 5,6% entspricht. Addiert man rund 2% Dividendenrendite ergibt sich eine durchaus attraktive Gesamtperformance von 7,6% p.a. Eine jährliche Gesamtrendite inklusive Dividenden von 5% bis 8% erscheint auch für die nächsten 20 Jahre nicht abwegig. Wer Volatilität aushält und eventuell längere Durststrecken durchsitzen kann, sollte mit dem ATX am Ende des Tages nicht schlecht liegen und im Vergleich zu Anleihen und Immobilien sehr kompetitive Renditen erzielen können. Auf weitere 20 sicher spannende und hoffentlich auch lukrative ATX Jahre! ATX 5000: I will be back!?


DAS JAHR 1991 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 7

ATX verliert 11 Prozent, während Weltbörsen deutlich zulegen

Jugoslawien-Krise, Gorbatschow-Crash und ein insgesamt doch verpatzter Start

Das Premierenjahr 1991 war für den ATX ein unter dem Strich äusserst durchwachsenes. Nach einem sehr positiven Start - der ATX wurde bei seiner ersten Veröffentlichung am 6. Mai 1991 gleich um mehr als zehn Prozent über seinem rückgerechneten Anfangswert von 1000 Punkten ausgewiesen - ging es eigentlich nur noch nach unten. Vor allem das Schlussquartal brachte herbe Verluste. Der ATX schloss sein Startjahr bei 883,25 Punkten, einem Minus von mehr als 11 Prozent. Das Problematische an 1991 war, dass Wien gegen den internationalen Trend deutlich schwächer gegangen war. Der DAX schaffte gleichzeitig ein Plus von 12 Prozent, der Dow Jones-Index sogar einen Aufschlag von 20 Prozent. Warum? Nun, die Wien-Schwäche fusste ein wenig auf den hohen Geldmarktzinsen, die bei mehr als neun (!) Prozent lagen. Hauptausschlaggebend war aber eindeutig die geopolitische Lage Österreichs, denn die beginnende - und sich rasch verschärfende - Jugoslawienkrise hatte dazu geführt, dass die Aktien des Nachbarlands Österreich „sicherheitshalber“ aus den Portfolios der internationalen Institutionellen gekippt wurden. Dazu kam im August der „GorbiCrash“, ausgelöst durch die Entführung Michael Gorbatschows durch politische Gegner. Wie man weiss, endete die Geschichte gut, nach minus 12 Prozent in zwei Tagen ging es in ebenfalls nur zwei Tagen wieder genauso rasch nach oben.

Trotzdem: die Volatilität, wenngleich diese auch nur kurzfristig vorherrschte, verunsicherte die Investoren weiter.

Z + ÖLB WERDEN BANK AUSTRIA Im Jahr 1991 gab es in Wien elf Börsenneulinge, für den neuen ATX war nichts Wirkliches dabei, es handelte sich eher um kleine Fische, sieht man einmal von der verkorksten Magnesit-Holding ÖMAG (ein komplexes Konstrukt rund um Radex und Veitscher) ab, die genauso schnell wieder vom Kurszettel verschwunden ist, wie sie gekommen war. Die heutige RHI (vormals Radex) war bis auf die US-Asbest-Krise „solo“ immer besser. Auch die heute erfolgreiche Agrana verlor in ihrem Debütjahr 1991 gleich 35 Prozent, dazu gab es noch IPO-Skurrilitäten wie die Rapid-Aktie. Ganz anders sah es bei Kapitalerhöhungen aus: Creditanstalt, Wienerberger und allen voran die ÖMV (damals mit Ö) brachten grosse Volumina. Diese drei Unternehmen waren auch die Umsatzstärksten im ATX. Mangels grosser IPOs war die Verschmelzung von Z und Länderbank zur Bank Austria das „Neulings“-Highlight des Jahres. Am 8. Oktober 1991 startete der neue Bankriese mit drei Kategorien (Stamm, Vorzug, PS), die Papiere der Z und der Länderbank wurden vom Kurszettel gestrichen. Die Bank Austria übernahm den LänderbankPlatz im ATX.


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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DAS JAHR 1992 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 9

ATX verliert 15 Prozent, Gewinneinbruch bei den Börsenotierten

Spekulantenattacken gegen das EWS, Schilling-Stärke und der Future-Launch Das Jahr 1992 brachte weitere schwere Verluste für den Wiener Aktienmarkt, der ATX schloss bei 747,70 Punkten, ein Minus von mehr als 15 Prozent vs. Ende 1991, bezogen auf den Startwert des ATX ein Verlust von bereits einem Viertel. Neben weiter im Markt befindlichen Jugoslawien-Ängsten waren es vor allem die börsenotierten Unternehmen selbst, welche die Schwäche beschleunigten. Das Krisenjahr 1991 hatte sich in den Bilanzen stärker als erwartet niedergeschlagen, was zu Abgabedruck führte. Die Gewinne der börsenotierten AGs sind 1992 um mehr als 15 Prozent gefallen, parallel dazu die Entwicklung des Leitindex.

NACH DER LIRA NUN DAS PFUND Und: 1992 geriet das österreichische Bankgeheimins medienwirksam unter Druck; auch das ist ein Punkt, der zur Verunsicherung der internationalen Marktteilnehmer beigetragen hat. Letztendlich wird 1992 aber als jenes Jahr in Erinnerung bleiben, welches das Europäische Währungssystem in seinen Grundfesten erschütterte. Nach der italienischen Lira konnte sich auch das britische Pfund nicht mehr in der EWS-Bandbreite halten. Die Bullen erhofften sich Zinssenkungen in Deutschland, die Bären setzten auf einen Zusammenbruch des EWS, gegen einzelne Währungen waren legendäre Spekulantenattacken geritten worden. Unter dem Strich blieb ein klassisches Bild stehen: Schilling und DM werteten markant auf, was die Exporte bremste und Wirtschaftsforscher zu reduzierten Konjunkturprognosen zwang. Besonders bedenklich waren 1992 die Börseumsätze; Investoren, die 1991 dem österreichischen Markt den Rücken kehrten, sind nicht zurückgekehrt. Fazit: Rückgänge um fast ein Drittel. George Soros, Meisterspekulant (hier: 2010)

Die umsatzstärksten Aktien waren wie 1991 Creditanstalt, Wienerberger und ÖMV.

FLUGHAFEN UND BWT MIT IPO Bei den Neuemissionen tat sich umfeldbezogen ebenfalls nicht viel: Hervorzuheben waren der Flughafen Wien, der es später zu ATX-Ehren brachte, dazu mit der BWT ein Immer-Wieder-ATX-Kandidat: BWT-Chef Andreas Weissenbacher hatte das Unternehmen erst 1990 via MBO übernommen, indem er mit Partnern das Wassergeschäft von Benckiser erwarb. BWT wurde damals von der Erste Bank auch in einen Genussscheinfonds (aus der ECO-Serie) gepackt. 1992 erfolgte das IPO. Der Neuling des Jahres war der ATX-Future. Dieser wurde am 7. August 1992 erstmals an der ÖTOB gehandelt. Hier waren die Volumina höher als erwartet.


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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DAS JAHR 1993 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Mittwoch, 23. Dezember 2009

BÖRSE EXPRESS

Seite 11

ATX steigt 51 Prozent, obwohl AG-Gewinne weiter schrumpfen

Erster Bullrun des ATX, eine g’scheite Steuerreform und neue Hoffnungen

Eine Steuerreform und sinkende Zinsen machten es trotz schwacher Unternehmensergebnisse möglich: 1993 ist ganz anders als die beiden enttäuschenden Startjahre verlaufen. Der ATX legte um satte 51 Prozent zu und schaffte es damit auch wieder deutlich über seinen Startwert. Zu Ultimo 1993 notierte der ATX bei 1128,78 Punkten. Auch international war es ein gutes Börsenjahr, der DAX machte 46 Prozent Plus, der Dow JonesIndex legte um 14 Prozent zu und der Hang Seng konnte sogar verdoppeln. Die beste mitteleuropäische Börse war aber Wien. Des begründete sich zum einen im Aufholbedarf (die Jugoslawien-Krise schwappte nicht nach Österreich über, wie dies internationale Investoren rein aufgrund der geografischen Lage befürchtet hatten), andererseits in der angekündigten Steuerreform 1994. Diese würde für die Unternehmen nette positive Gewinnbeeinflussungen geben, soviel war schon 1993 klar. Vor allem die Energieversorger kristallisierten sich als Profiteure heraus, was dazu führte, dass die hohe Nachfrage nach EVN-Aktien diese im Schlussquartal sogar zur umsatzstärksten Wiener Aktie machen sollte. Im Gesamtjahr blieb dem niederösterreichischen Versorger Rang 2 in der Umsatzliste; hinter der Creditanstalt und vor Wienerberger. 1993 sah man gut, dass an der Börse die Zukunftsaussichten gehandelt werden, denn die Gewinne der Unternehmen sind weiter eingebrochen,

was viele Downgrades brachte. Vor allem Zykliker erwischte es herb, allen voran die ÖMV (immer noch mit Ö), die sogar in die roten Zahlen rutschte. Anders als heute hat es aber die Politik verstanden, die richtigen Antworten zu finden, was den Finanzmarkt belebte, den Unternehmen Eigenkapitalzufuhr ermöglichte und diese dadurch stärkte, was in der Folge Arbeitsplätze schuf. Was auch nicht vergessen werden darf: Die kurzfristigen Zinsen sind 1993 markant zurückgekommen, der 3-Monats-VIBOR fiel von 8,5 auf 5,5 Prozent - aus heutiger Sicht immer noch unglaubliche Werte.

ERSTER BÖRSEGANG DER AMS Auf der Emissionsseite war noch nicht viel los. Erwähnenswert waren hier lediglich die neuen Erste-Vorzüge, nachdem das Institut vorher nur durch Partizipationsscheine vertreten war. Ein Jahr zuvor verschwanden bereits die Z-PS, die wie die Erste-PS 1987 emittiert und von den klassischen Privatkunden der beiden Banken, nicht zuletzt aufgrund der starken Performance, sehr gut aufgenommen worden waren. Unter den wenigen echten Neulingen war die ÖIAG-Emission AMS, die gleich mehr als 50 Prozentt Plus machte. Richtig, jene AMS, die Jahre später die Börse wieder verlassen hat, dann - verändert - unter austriamicrosystems wieder „neu“ an die Schweizer Börse gegangen ist.


Montag, 3. Jänner 2011

BĂ–RSE EXPRESS

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DAS JAHR 1994 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 13

ATX verliert 6,5 Prozent, VA Tech als bis dato grösstes IPO

IPO-Jahr erster Güte, EU-Hoffnungen und Sorgen mit dem Zinsniveau

Nur im ersten Quartal 1994 hat jener Schwung, der dem ATX im Jahr 1993 Zuwächse von mehr als 50 Prozent bescherte, angehalten. Im Februar konnte die 1200-Punkte-Marke durchbrochen werden, in Folge fiel der Markt aber recht rasch wieder zurück, wobei allerdings der Initialwert von 1000 Punkten zu keinem Zeitpunkt verletzt wurde. Im Vergleich zum Ultimo 1993 blieb unter dem Strich ein Minus von 6,5 Prozent stehen. Der ATX beendete das Jahr 1994 bei 1055,24 Punkten.

DEUTLICHES PLUS BEIM VOLUMEN Zunächst hatte sich der Markt von den - für damalige Verhältnisse - sehr tiefen Sekundärmarktrenditen von ca. 6 Prozent beeindrucken lassen, danach funkte aber die US-Federal Reserve mit vier Zinsanhebungen am kurzen Ende dazwischen. Sie tat dies, um den aus ihrer Sicht zu starken Konjunkturaufschwung in den Vereinigten Staaten ein wenig einzudämmen. In Folge verloren die USBörsen und zogen auch die europäischen Märkte mit nach unten. Ein Zwischenhoch im ATX brachte die EU-Abstimmung, aber den Käufern ist bald wieder die Luft ausgegangen. Weltweit wieder steigende Zinsniveaus sorgten für ein abruptes Ende der Liquiditätshausse an den Aktienmärkten.

Es wurde wieder vermehrt in Bonds umgeschichtet. Erfreulich war im Jahr 1994, dass es neue Rekorde bei den Börseumsätzen (Anm: ÖMV vor EVN und CA Vorzug volumsstärkste Einzeltitel) gegeben hat, was sicher teilweise auch eine Folge des ATX und des ÖTOB-Instrumentariums war. Der Hauptgrund für die Belebung, immerhin ein Plus beim Handelsvolumen von mehr als 70 Prozent, lag jedoch in der mehr als ordentlichen Emissionstätigkeit; im Mai 1994 war die mehrheitliche Privatisierung der VA Technologie durch Abgabe von 51 Prozent über die Börse als zu diesem Zeitpunkt bisher grösste Kapitalmarkttransaktion in Österreich durchgeführt worden. Im Juli folgte die Abgabe der restlichen 26 Prozent des Bundes an der AMS via Private Placement. Im November 1994 tätigte die ÖIAG einen weiteren Verkauf, allerdings nicht via Börse, weil das Unternehmen damals nicht börsereif war: AT&S. Doch nicht nur die ÖIAG war aktiv: Unternehmen wie die Wiener Städtische, Mayr-Melnhof, Rosenbauer und nicht zuletzt Immofinanz wagten ihre ersten Börseschritte. Auf der Kapitalerhöhungsseite waren vor allem Leykam, Wienerberger und Radex auffällig, dazu die Grossbanken. Die Finanzierung via Kapitalmarkt boomte, auch dank Ferdinand Lacinas Steuerreform-Paketen.


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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DAS JAHR 1995 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 15

ATX verliert 9 Prozent - eine irgendwie hausgemachte Baisse

VA Stahl-Start und die politische Börse; mit einem Budget, das nicht gelang Die „Stahlwelt“ der heutigen voestalpine

ter, aber trotzdem wirtschaftsfreundlich und dem ÖGB nicht wirklich zugeneigt. Lacina senkte die Einkommenssteuersätze, hat die Vermögens- und Gewerbesteuer abgeschafft sowie eine sinnvolle KESt eingeführt. Lacina konnte viele Sünden der Kreisky-Regierung abmildern und senkte die Defizitquote um die Hälfte. Staribacher blieb nur kurz, Anfang 1996 folgte der Verkehrsminister und ehemalige OMV-Finanzstratege Viktor Klima als Finanzminister.

ÖIAG AKTIV

Im 5. Jahr des ATX hat es zum 4. Mal auf Jahressicht ein Minus gegeben. 1995 verringerte sich der ATX um 9 Prozent auf 959,79 Punkte und notierte damit wieder unter seinem Startwert von 1000 Punkten. Es war eine hausgemachte Baisse, eine „politische Börse“, wie man sie in Österreich nur selten gesehen hatte. Der neue Finanzminister der Vranitzky-Regierung, Andreas Staribacher, war mit seinen Budget-Versuchen gescheitert, was man Ende 1995 an der Börse gar nicht gut aufgenommen hatte. Man muss Staribacher aber rückwirkend freisprechen: Er war in extrem grosse Fussstapfen getreten, da sein Vorgänger Ferdinand Lacina einer der besten Budgetstrategen Europas war - ein Ro-

1995 hatte aber auch positive Seiten, allen voran die Börsegänge: Im März war das IPO der Böhler-Uddeholm erfolgt, im Schlussquartal folgte die VA Stahl, die heutige voestalpine, deren aktueller CEO, Wolfgang Eder, im Jahr 1995 das „Projekt Börsegang“ als Investor Relations-Chef gemanagt hatte. Böhler und voestalpine, mittlerweile zu einem Unternehmen zusammengeführt, zählen zu den besten Börsegängen, die der Wiener Aktienmarkt je gesehen hat. Hervorzuheben ist auch die extrem hohe Mitarbeiterbeteiligung, diese sichert den Standort und gilt mittlerweile EU-weit als Vorbild einer gelungenen Beteiligungslösung. Die ÖIAG ist wie 1994 bei AT&S auch 1995 als Verkäufer an Private aufgetreten: Diesmal ging es um Schoeller-Bleckmann Oilfield, die Jahre später an der Börse durchstartete. Auch das IPO von Wolford muss man hervorheben. Die Aktien des Vorarlberger Wäschekonzerns zählten vor allem in der Startphase zu den stärksten Papieren am Wiener Markt und schafften es auch rasch in den ATX. Die umsatzstärkten Papiere waren VA Tech, OMV und EVN. Das Gesamtvolumen ist gegenüber dem starken Jahr 1994 noch einmal um 16 Prozent gestiegen.


GASTKOMMENTAR MANFRED WALDENMAIR

Montag, 3. Jänner 2011

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Manfred Waldenmair erinnert sich an die voest-Kampagne 2003

Ein Hoch den „Voesterreichern“

Manfred Waldenmair, Managing Partner und Creative Director von be.public Meine „ganz besondere“ Erinnerung an 20 Jahre ATX betrifft das Secondary Public Offering (SPO) der voestalpine im Jahr 2003. Selten zuvor hatte eine geplante Kapitalmarkttransaktion die Wogen so hoch gehen lassen. Hier ein erfolgreiches, teilprivatisiertes Unternehmen, das von der ÖIAG auf den nächsten Schritt an der Börse vorbereitet werden sollte. Dort die zahlreichen Gegner der Transaktion – von den Gewerkschaften bis zu unterschiedlichen Landespolitikern in Oberösterreich – und eine von ihnen angeheizte, hoch-emotionale öffentliche Debatte. Lange schien es so, als sei der Plan zum Scheitern verurteilt. Und dann öffnete sich doch ein enges Zeitfenster, in dem der Börsegang versucht werden sollte. In diesem Umfeld kam der Kommunikation besondere Bedeutung zu – sollte sie doch nicht nur „verkaufen“, sondern vor allem die politische Debatte wieder zu dem machen, worum es eigentlich ging, ein wirtschaftliches Thema. be.public wurde mit dem Projekt betraut. Eines war uns von Beginn an klar: Eine „klassische“ IPO- (bzw. SPO-) Kampagne durfte es nicht werden. Viele Ideen lagen auf dem Tisch, doch nach der ersten Sichtung stand der Favorit für das Pro-

jektteam fest – eine simple, typografisch aufgebaute Kampagne mit einem Motto, das Gegner und Befürworter, Politiker und Bevölkerung, besonders aber den Privatanleger ins Boot holen sollte:

„KEINE STAATSAFFÄRE MEHR“ Und die „Voesterreicher“ machten in der Tat Geschichte. Mit Botschaften wie „Wenn es um die voest geht, schauen wir nicht unbeteiligt zu“, „Für uns ist die voest keine Staatsaffäre mehr“, „Was mit der voest geschieht, ist unsere Privatsache“ bis zum Klassiker „Voesterreicher aller Bundesländer, beteiligt euch!“ Das Ziel wurde erreicht. Die Kampagne schlug ein, wurde in Folge mehrfach prämiert - und vor allem war das SPO ein voller Erfolg. So konnten wir es uns in der HardSelling-Phase sogar leisten, eine Botschaft wie diese zu schalten: „Wenn ein Voesterreicher heute auf die Strasse geht, ist er auf dem Weg zu seiner Bank.“ Denn sie waren es in der Tat, aus Kritikern wurden Aktionäre. Heute gehört die voestalpine zu den Perlen des ATX. Die Voesterreicher haben ihren Beitrag dazu geleistet.


DAS JAHR 1996 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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ATX legt 19 Prozent zu, eiliges Basteln an einer KMU-Börse

Indexplus, aber IPO-Flaute mit neuen Konkurrenten, wohin man nur blickt

Ein weitgehend erfreuliches Jahr für Anleger. Der ATX legte vs. Ultimo 1995 um 18,8 Prozent zu und schloss das Jahr 1996 bei 1140,19 Punkten ab - der bis dato höchste Jahresendwert in der ATXGeschichte. Weitere Rekorde konnten aber nicht gebrochen werden. Die Handelsumsätze waren erstmals seit mehreren Jahren wieder rückläufig und auch bei den Emissionen herrschte plötzlich grosse Flaute. Einzig die KTM verstärkte die Kursliste, und auch das erst knapp vor Jahresende. Auf der Kapitalerhöhungsseite war die Bank Austria aktiv, auch Semperit bzw. die Immogesellschaften CA Immo und Immofinanz zapften den Kapitalmarkt an.

SECONDARIES BEI BUD UND OMV Gebastelt wurde gleichzeitig bei vielen Unternehmen an der Börsepräsenz. So wechselte beispielsweise die zuvor erwähnte Immofinanz in ein höheres Börsesegment, bei der Sparkassen-ImmoInvest wurden Genussscheine gebracht. Von Seiten der ÖIAG gab es wieder streubesitzstärkende Massnahmen: Bei Böhler-Uddeholm und OMV kam es zu Secondary Public Offerings, die beide gut platziert werden konnten. Die umsatzstärksten Titel waren im Jahr 1996 OMV (längst mit O statt Ö), VA Tech und der Ver-

bund. Die Wiener Börse nahm 1996 ihr Handelssystem EQOS und das Kursinformationssystem Hermes in Betrieb und erregte auch mit einem Medienkoffer, der den österreichischen Schulen zur Verfügung gestellt wurde, Aufsehen - eine gute Idee, leider mit kurzer Halbwertszeit. Da die grossen Brocken aus dem ÖIAG-Portfolio bis auf die Austria Tabak, die Telekom und die Post bereits an der Börse notierten, bastelte die Wiener Börse im Hintergrund eilig an einer Börse für Klein- und Mittelbetriebe, nachdem Ähnliches in Europa mehrerorts in den Startlöchern stand. Die Wachstumsbörsen in Brüssel (Easdaq) und das Zürcher Wachstumssegment launchten erfolgversprechend, in Zürich landete mit der Villacher SEZ Ende1996 sogar ein österreichisches Unternehmen auf dem Kurszettel. In den Emissionsabteilungen der österreichischen Grossbanken standen plötzlich Brüssel, Zürich und auch Frankfurt (wo man mit dem Neuen Markt Grosses ankündigte) in den Notizbüchern eine markante Veränderung, nachdem in den Jahren zuvor ein Börsegang eines österreichischen Unternehmens einfach in Wien stattfinden musste. Alles andere war denkunmöglich. Aber frei nach Bob Dylan: The Times They Are A-Changin. Eine neue Ära sollte beginnen ...


Montag, 3. Jänner 2011

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RHI: 20 Jahre ATX – mehr als 175 Jahre Feuerfest

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DAS JAHR 1997 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX steigt 14 Prozent: SW Umwelt und Hirsch starten „fit“

Bankenlandschaft umgewirbelt, braver ATX, aber Fremdgehen ist en vogue Dieses Jahr begann mit einem Paukenschlag: Bereits Anfang Jänner hatte die Bank Austria von der Republik Österreich den Zuschlag für den Kauf der Creditanstalt erhalten. Im November folgte der legendäre 3:4-Umtausch. Ebenfalls im Schlussquartal setzte sich dann der Konzentrationsprozess in der Bankenlandschaft fort. Die Erste Bank entstand durch Zusammenschluss der Erste mit der GiroCredit. Doch dazu später noch mehr. Für den ATX war 1997 jedenfalls ein gutes Jahr, der Leitindex legte um 14,1 Prozent auf 1294,94 Punkte zu - intrayear waren sogar Werte von 1485 Punkten fixiert worden. Die Börsenumsätze stiegen um 37 Prozent auf einen neuen Rekordwert.

„AUS VORZÜGEN MACH’ STÄMME“ 1997 war auch ein hervorragendes IPO-Jahr. Allen voran müssen zwei Titel genannt werden: Zunächst die Austria Tabak, die im Schlussquartal an die Börse ging und aufgrund des attraktiven Pricings und der hohen Zuteilungsquoten für das Retailpublikum zur Volksaktie wurde. Und dann natürlich die zuvor erwähnte Erste Bank: CEO Andreas Treichl setzte 1997 den richtungsweisenden Schritt (den später alle nachmachen mussten), aus Vorzügen ohne Aufpreis einfach Stämme zu machen. Neben den beiden Grosskonzernen zeigten sich auch zwei kleinere Unternehmen börse„fit“. Und „fit“ war letztendlich auch der Name des WachsAndreas Treichl, Vorsitzender des Vorstands der Erste Group Bank AG

tumssegments der Wiener Börse, doch Muskeln zeigen konnte dieses Segment nie. Trotz guter Kapitalmarktstimmung wagten nur zwei Unternehmen den Sprung in Richtung „fit“: Hirsch Servo und SW Umwelttechnik, beide aus Kärnten. Beide hatten es nicht geschafft, das Investoreninteresse nachhaltig auf sich zu ziehen, obwohl die Ergebnisse passten. Beide wurden von der Wiener Börse nach dem „fit“-Ende (hiess zum Schluss: Austrian Growth Market) mehrmals umgeschichtet. Erfreulich ist, dass beide Unternehmen immer noch börsenotiert sind, was man von den meisten Vertretern des ehemaligen Neuen Markts in Frankfurt nicht sagen kann. Und sowohl Hirsch als auch SW würden „jederzeit wieder“ an die Börse gehen, das IPO habe Visibilität geschafft. Schade, dass nichts mehr nachgekommen ist. „fit“ hatte nicht zuletzt deshalb keine Chance, weil die beiden Easdaq-IPOs Topcall und Schoeller Bleckmann-Oilfield (beide von der CA IB nach Brüssel gebracht) kursmässig einfach besser performten. Damit biss sich die Katze in den Schwanz: An der Easdaq - später in Nasdaq Europe umbenannt - stiegen zwar die Kurse, aber Privatanleger (Stichworte: Intransparente Kursbildungen, Spesen) trauten sich nicht d’rüber. In Wien gab es zwar Transparenz, aber kaum Interesse. Daran konnten auch gestraffte Strukturen nichts ändern: Die Wiener Börse und die ÖTOB wurden 1997 zur Wiener Börse AG fusioniert.


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 1998 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX verliert 13,4 Prozent und viele Firmen ans Ausland

Heftige Krisen in Asien und Russland, dazu eine völlig neue Art der Volatilität Ausgehend von den 1294,94 Punkten Ende 1997 schaffte es der ATX im 1. Halbjahr 1998 auf das bisherige Verlaufshoch von 1620 Punkten. Doch der Hochsommer brachte einen Aktiencrash, in dessen Folge der ATX wieder unter seinen Startwert von 1000 Punkten gefallen war. Erst die Asienkrise, die die Börsen weltweit beschäftigte und dann die Russland-Krise, die die Wiener Börse stärker als die Leitmärkte bewegte; das waren die Trigger. Wieder einmal ging es um die geopolitische Lage Österreichs. Denn der S&P500 schaffte bis Jahresende sogar wieder ein neues All-time-High, während in Wien unter dem Strich ein Jahresminus von 13,4 Prozent auf 1120,77 Punkte stehengeblieben ist.

BRÜSSEL WIRKT ALS MAGNET Selbst deutlich sinkende Sekundärmarktrenditen am Bondmarkt konnten hier nicht entgegenwirken. Wenigstens legten die Handelsumsätze weiter zu und das gleich um 38 Prozent. Die volumsstärksten Papiere waren Bank Austria, OMV und VA Tech. Aufgrund der Asien- und Russlandkrise blieben Börsegänge Mangelware. In Wien sorgten in der ersten Jahreshälfte Austria Haustechnik und 1998: Wolken über dem Roten Platz ...

Do&Co für nur bescheidenes Anlegerinteresse. Auch der boomende Neue Markt in Frankfurt war für Österreicher interessanterweise im Jahr 1998 noch kein Thema. Die Destination hiess vielmehr Brüssel: S&T, Pankl Racing Systems und Eybl wählten für ihr IPO die paneuropäische Easdaq. Auf der Kapitalerhöhungseite waren u. a. die Bank Austria und die Immofinanz tätig. Die Bank Austria nahm im Jahresverlauf in diesem Zusammenhang auch ihre Vorzüge, sowie die drei verbliebenen Kategorien der Creditanstalt von der Börse. Mit Krems Chemie, Nettingsdorfer und der SCA Laakirchen endeten zudem auch im NebenwerteSegment einige Börsestories. Am letzten Tag des verkorksten Jahres kam es noch zu einem historischen Ereignis: Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse von Rudolf Edlinger, dem damaligen Ratsvorsitzenden der EU-Finanzminister, zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, und der Euro wurde somit am 1. Jänner 1999 gesetzliche Buchungswährung. Kurz darauf war die Schilling-Ära an der Wiener Börse vorbei, aber das betrifft ja bereits das Jahr 1999.


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 1999 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX steigt 6,8 Prozent und schaut trotzdem recht alt aus

Euro, ein wahnsinnig hoch bewertetes High-Tech-Feuerwerk und Xetra

Bereits Anfang 1999 wurde der Euro an den Börsen eingeführt, also lange, bevor die Euro-Noten in Umlauf gebracht wurden. Dies brachte der Wiener Börse einen netten Liquiditätschub, aber nur kurzfristig, denn insgesamt gingen die Börsenumsätze gegenüber dem Rekordjahr 1998 deutlich (um mehr als 30 Prozent) zurück, fielen sogar unter den Wert von 1997. Die volumensstärksten Titel blieben die gleichen: Bank Austria, OMV und VA Tech.

MILLENNIUM-BUG ODER NICHT An der Wiener Börse wurde Xetra eingeführt, das Specialist-System installiert und sogar Aktienrückkäufe wurden erstmals geregelt und ermöglicht. In Summe waren dies wichtige Strukturmassnahmen, welche die Wiener Börse wieder wettbewerbsfähiger machten, was man nicht 1999, aber in den Folgejahren spüren sollte. Im Jahr 1999 ging der ATX um 6,8 Prozent nach oben, der Schlusswert lag bei 1197,82 Punkten. International hinkte man deutlich hinterher, zu wenig „Tech“ im ATX. Das 1999er-Emissionsjahr war eines mit elf Emissionen und das vielleicht wildeste aller Zeiten. Wer bei den legendären 1999er-IPOs wie Libro, CyberTron, AT&S, Plaut oder Sanochemia am Sekundärmarkt geschickt mit Limits operierte, konn-

te ein Vermögen verdienen. Viele Aktien machten schnell hundert, einige sogar mehrere hundert Prozent. Es war das Jahr, in dem man alles Gelernte über den Haufen werfen musste. Es klingt zwar hart, aber wer es hier versäumt hat, auch mal Gewinne mitzunehmen, ist selbst schuld. Das gehört(e) einfach zum Spiel. Man hatte die einmalige Chance, von einer völlig überzogenen Bewertung zu profitieren. Der HighTech-Wahnsinn war kein österreichisches Phänomen, die Party kam aus den Staaten und wurde am Frankfurter Neuen Markt auf den Gipfel getrieben. Aus dem zuvor erwähnten Quintett gingen auch nur Libro und CyberTron an den Wiener Markt. Vor allem AT&S-Miteigentümer Hannes Androsch untermauerte seine Frankfurt-Entscheidung mit lautstarken Salven gegen die Wiener Börse. Mittlerweile ist AT&S längst in Wien notiert und zählt dort gemeinsam mit der - ebenfalls 1999 emittierten Palfinger - zu den langfristig stärksten Werten. Gegen Ende des Jahres näherte sich der TechHype seiner Spitze, ein wenig unterbrochen von den Ängsten vor dem Millennium-Bug, Y2K oder einfach vor der weltweiten Computerumstellung zu Silvester 1999/2000. Würden die Börsen Anfang 2000 überhaupt aufsperren können?


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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DAS JAHR 2000 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

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ATX verliert 10,4 Prozent, gewinnt aber IPO-Oberhand zurück

High-Tech-Seifenblase platzt, einige Glückskinder, aber auch Pechvögel Letzteren gibt es nicht mehr, und selbst die Nasdaq ist nachher auch nicht annähernd wieder an die Niveaus von 2000 herangekommen. Der Leitindex der USWachstumsbörse notierte Ende 2010 bei nur etwas mehr als der Hälfte des 2000er-Niveaus. Das IPO-Jahr 2000 war auch das letzte Jahr, in dem es österreichische Unternehmen an den Neuen Markt gezogen hat: Gericom, Kretztechnik, update und Blue C gingen nach Frankfurt, EMTS zog es nach Zürich.

BWIN VS. TKA

George W. Bush wird Präsident der USA

Der Millennium-Bug ist zwar ausgeblieben, trotzdem war das Jahr 2000 für die Wiener Börse ein nur bedingt gutes. Der ATX verlor 10,4 Prozent auf nur noch 1073,30 Punkte. Dabei musste man das Jahr in zwei Hälften teilen. Zunächst liefen die Tech-Titel weltweit noch von Rekord zu Rekord und der Old-Econonylastige ATX ist gleichzeitig zurückgefallen; niemand wollte im Startquartal „Brick and Mortar“-Aktien, nur Businesspläne, die auf Dotcom basierten, waren nachgefragt. Das spielte auch einer gewissen betandwin.com (heute bwin) in die Hände, die zu einem der stärktsten Austro-IPOs aller Zeiten wurde: bwin ging de facto ohne Website an die Börse, war 68,5-fach überzeichnet, legte eine spontane Kursverdoppelung hin. Die Zeichnungsfrist fand im März statt, jenem Zeitpunkt, zu dem der Nasdaq Composite und der Nemax des Neuen Marktes ihre Rekorde verzeichneten.

Im April 2000 platzte die Tech-Bubble. Die weltweit massiv überbewerteten Unternehmen konnten die Gewinnerwartungen nicht einmal annähernd erfüllen. Zudem waren meist auch die Akquisitionen, die aus dem IPO-Erlös finanziert wurden, ihr Geld nicht wert. Ja, und bei weitem nicht alles, was in den Bilanzen stand, gab es auch wirklich. Es war ein klassischer Lawinenrutsch, der sich markant beschleunigte und vielen Anlegern ihr Erspartes auf Nimmer-Wiedersehen raubte. Auch wenn Österreich hier weniger stark betroffen war, weil es weniger Exposure gegeben hat, ging im zweiten Halbjahr auf der IPO-Front nichts mehr. Dies hatte natürlich auch einen Effekt auf die Pricingvorgänge. Hätte eine Telekom AustriaAktie in der ersten Jahreshälfte wohl noch 15 bis 20 Euro gekostet, so wurden es letztendlich nur neun Euro (mit anschliessendem Absturz). Auch Head floppte brutal. Zwei geplante IPOs mussten gecancelt werden: ai (aus dem VA Tech-Reich) und auch eine gewisse Andritz. Letztere sollte es nochmal probieren ...


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 2001 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 27

ATX steigt 6 Prozent, aber Rückgang bei den Börseumsätzen

9/11-Terror schockt die Welt, Absturz und rasche Erholung an den Börsen Das Jahr 2001 wird in der Geschichtsschreibung durch die schrecklichen Ereignisse von 9/11 überschattet. Die Ereignisse von Ground Zero haben die westliche Welt markant verändert. Es fällt Jahre später schwer zu glauben, dass der ATX in diesem Jahr ein Plus von 6,3 Prozent zustandebrachte. Der Jahresschlusswert lag bei 1140,36 Punkten. Das Plus täuscht: Denn nur sieben von 20 ATXWerten konnten das Jahr positiv beenden. Mit der Telekom Austria, die die Verluste vom verkorksten IPOJahr wettmachen konnte, der Erste Bank und der OMV waren die Grossen unter den Siegern. Es gab auch grosse Verlierer, allen voran RHI. Die US-Expansion brachte den Weltmarktführer in die Asbest(Klagen)-Falle und in eine existenzbedrohende Krise. Auch die AUA und der Flughafen Wien waren unter den grossen Verlierern. Warum? 9/11 und die Folgen. Das IPO-Jahr 2001 brachte sieben Börseneulinge für Wien. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang einzig die Andritz-Aktie, die es 2001 im zweiten Versuch an die Börse schaffte und 2010, neun Jahre später, sogar in den ATX Five einziehen durfte. Admiral Sportwetten, Euromarketing, Bluebull, TeleTrader, CLC und Qino schafften es bei weitem nicht in die Hall of Fame der Wiener Börse.

VIELE DELISTINGS Die Börseumsätze gingen weiter dramatisch zurück, und das bereits das dritte Jahr in Folge. Vom Rekordniveau 1998 war man mittlerweile knapp

50 Prozent entfernt. Titel wie Austria Tabak (ab dem Q4), KTM, AMS (letztere beide machten später wieder ein Comeback-IPO) und vor allem das langjährige Schwergewicht Bank Austria (Delisting am 2. Februar 2001) konnten durch die Neulinge nicht ersetzt werden. Grosse Kapitalerhöhungen machten erneut nur die Immos, aber die waren damals noch nicht mit

jenem Gewicht versehen, wie das heute der Fall ist. Die umsatzstärksten Titel waren OMV, die Austria Tabak, die nach drei Quartalen noch vorne lag, dann aber aufgrund der Übernahme durch Gallaher „eingefroren“ war, sowie Telekom Austria. Zum Jahresende stellte die Wiener Börse noch die Weichen für die Zukunft: Der ATX Prime sollte ab 2002 die zweite Reihe stärker repräsentieren und zudem wurde auch der ATX wieder ent-dotcom-isiert. CyberTron, betwandwin und Head wurden aus dem ATX gestrichen. Andritz, Uniqa und die BBAG wurden aufgenommen. Letztere sollte 2002 eine wichtige Rolle spielen.


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 2002 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 29

ATX mit Mini-Plus, Austria Tabak und Libro verlassen Kurszettel

Immos kommen auf den Geschmack, CEE-Fantasie erlebt x-ten Frühling Von 1140,36 auf 1150,05 Punkte - auf den ersten Blick sieht die 2002er-Bilanz des ATX nicht wirklich attraktiv aus. Auch die Handelsumsätze sind weiter eingebrochen, man war bei nur noch einem Viertel des Rekordjahres 1998 angekommen. Trotzdem: Rein in punkto Performance sah der ATX im Vergleich zu den Weltbörsen durchaus stark aus. Auf der Sollseite stand der endgültige Abgang von z. B. Austria Tabak (Übernahme) oder Libro (Insolvenz). Die beste Performance aller ATX-Titel legte im Jahr 2002 der Indexneuling BBAG hin, auch hier kündigte sich schon leise eine Übernahme an. Und: Das Thema Osteuropa, das Wien schon so oft belastet hatte (zuletzt 1998), war plötzlich zum Trigger für Kaufempfehlungen geworden. Vor allem die Erste Bank, die erstmals auch als umsatzstärkster Titel im ATX aufgefallen ist, rückte hier in den Vordergrund. Der Zukauf in Tschechien, die Ceska Sporitelna, machte Freude. Die Kapitalerhöhung der Erste Bank auf das Primärmarkthighlight des Jahres, auch die voestalpine und einige Immogesellschaften zapften via Kapitalerhöhung wieder den Finanzmarkt an.

Sehr schwach war hingegen das IPO-Geschäft. Erst im Schlussquartal kam Schwung auf, drei Firmen wagten den Gang an die Börse. Mit Meinl European Land und conwert wendeten sich zwei Unternehmen aus der Immobilien- Branche (noch dazu fast gleichzeitig) an die institutionellen und privaten Investoren. Und sowohl der OsteuropaSpezialist Meinl European Land als auch der Wiener Dachboden-Profi conwert waren ein Renner beim Publikum. Damit war ein Trend geboren, der in den Folgejahren das Geschehen an der Wiener Börse entscheidend mitbestimmen sollte. Ein Trend, der gute, aber auch schlechte Zeiten brachte.

BÖRSE EXPRESS STARTET 2002 war auch das Jahr, an dem der Börse Express mit seinem PDF startete. Es war die erste kostenpflichtige PDF-Tageszeitung Europas und vom Start weg ein Erfolg. Das bei brokerjet geführte Real-Money-Depot des Börse Express startete am 4. 4. 2002 mit 10.000 Euro und lag zum Ultimo 2010 bei mehr als 86.000 Euro. Das verrät, was in den Folgejahren an der Wiener Börse möglich sein sollte ...


GASTKOMMENTAR ALOIS WÖGERBAUER

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 30

Es starteten: Der Börse Express und der 3 Banken Österreich-Fonds

Warum 2002 ein genialer Zeitpunkt war Oktober 2002: Der Wiener Markt hatte einen zehnjährigen Seitwärtstrend hinter sich, Old-Economy war schrecklich unsexy, und viele fragten ungläubig, warum wir da einen Österreich-Fonds auflegen. Die Bewertungen waren aber einfach zu günstig, die Qualität der Firmen ausgezeichnet. Wir waren von der Sache überzeugt; der Inflow in den ersten sechs Monaten war aber überschaubar gering. Nach sechs Monaten hatten wir knapp drei Millionen Euro. (Heute liegen wir übrigens bei 120 Millionen Euro.)

ECKPFEILER ZUM START Unter den Top-5-Holdings waren die Brau Union, die im Laufe des nächsten Jahres übernommen wurde, und auch die damalige Bauholding, die dann ebenfalls für einige Zeit von der Börse verschwand. Ansonsten waren es Unternehmen, die heute nach acht Jahren immer noch gute alte Bekannte sind: voestalpine und OMV bei den Schwergewichten; Rosenbauer, Semperit und AT&S bei den Spezialitäten.

Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken Generali KAG

DIE ENTTÄUSCHUNGEN?

DAS FAZIT NACH ACHT JAHREN

Falscheinschätzungen gehören zum Geschäft - wichtig ist, sich die Fehler rechtzeitig einzugestehen. Die wahren Enttäuschungen passieren dann, wenn man von der Kommunikation eines Unternehmens in die Irre geführt wird. Da gab es die bekannten Fälle aus der Immoszene und auch so manch anderes ...

Wir haben in diesen acht Jahren immer eine klare Empfehlung zum Home Bias abgegeben. Es ist wichtig, den Österreichern zu sagen, dass Investments in der Heimat Sinn machen. Nur wenige Kapitalanlagegesellschaften tun das auch wirklich. Wir haben auch immer klar kommuniziert, dass aktives Management Sinn macht. Natürlich gibt es da auch Erschütterungen wie im Jahr 2008. Aber: Seit Gründung im Oktober 2002 hat der 3 Banken Österreich-Fonds eine Performance von aktuell 16% p. a. und liegt damit um etwa fünf Prozentpunkte p. a. besser als der Markt.

WAS WAREN DIE BESTEN DEALS? Die besten Investments sind meist jene, wo man nicht durch Bilanzanalyse draufkommt, sondern einfach durch Hausverstand. Ein Beispiel ist 2010 sicher Kapsch TrafficCom. Die Aktie war seit Jahresbeginn in den Top-5-Holdings. Die Bilanz 2009 war da keine Hilfe. Wichtig war es, zu erkennen, was sich im Rahmen der ausufernden Staatsschulden global mittelfristig tun wird. Dass sich Mautsysteme hoher Beliebtheit erfreuen dürften, war da nicht so sonderlich schwer zu erkennen.

WAS WIRD DIE AKTIE 2011? Schwer zu sagen. Meine drei Top-Holdings im Fonds sind derzeit OMV, AT&S und Immofinanz. Vielleicht ist da auch die Aktie des Jahres 2011 dabei ...


DAS JAHR 2003 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 31

ATX steigt 34 Prozent, das bis dato zweitbeste Jahr nach 1993

Der ATX zieht hoch, die Bank Austria kommt zurück, und alle räumen ab

Das bis dato zweitbeste Jahr nach 1993: Der ATX verbesserte sich um 34 Prozent auf 1545,15 Punkte. Das bedeutete auch ein neues Jahresend-High. Gleich in der ersten Jahreshälfte setzte sich die grosse Story aus 2002, jene der Brau Aktien, fort. Dies gipfelte in einer Übernahme der BBAG/Brau Union durch Heineken. Die grössten Umsätze 2003 entfielen auf die Erste Bank, die neue Bank Austria und die Telekom Austria. Die Zweitgenannte, Bank Austria, legte das Comeback des Jahres hin. Nachdem die BACA (mit ihrer Börsegeschichte Z, Länderbank, Creditanstalt ...) im Jahr 2000 von der Bayerischen HypoVereinsbank übernommen und in Folge von der Börse genommen wurde - die BA-CAAktionäre konnten damals in HypoVereinsbankAktien tauschen - kam 2003 eine neue Bank Austria im Juli zu 29 Euro. Die Geschichte war recht kompliziert, denn die HVB, und damit auch die BA-CA, gehörten mittlerweile zur italienischen Unicredit-Gruppe. Beim Wieder-IPO 2003 gab es viel Gegenwind von Anlegerschützern wegen der 2000er-Geschichte. Unsinn, denn an der Börse wird die Zukunft gehandelt Und diese Zukunft sollte aus der Bank Austria den grössten Pluspunkte-Lieferanten in der ATXGeschichte machen.

Der neuerliche Börserückzug (Anm.: dieses HickHack der Eigentümer ist schon ärgerlich) erfolgte ein paar Quartale vor Lehman zu Rekordkursen und um ca. 100 Euro über dem Emissionskurs.

GLEICH DREI IMMOS PLUS CROSS Drei Immobiliengesellschaften und eine Beteiligungsgesellschaft waren die weitere Neulingsausbeute im Jahr 2003. Während für die Immobiliengesellschaften - Immoeast, Prime Site Immobilien und SEG Immo AG - das Börseleben im Jahr 2003 erst begonnen hat, war es für die Beteiligungsgesellschaft Cross Holding wie bei der Bank Austria (im weitesten Sinn) eine Fortsetzung des Börsedaseins. Die Cross Holding wurde als eine Investmentgesellschaft mit Fokus auf Spezial- Fahrzeuge positioniert. Im Portfolio waren vor allem KTM und Rosenbauer. Nachdem die Cross Holding den Finanzinvestor BC Partners, der etwa 50 Prozent an KTM hielt, ausgezahlt hat, wanderten die restlichen Beteiligungen in die nicht börsenotierte Cross Industries. Somit bestand die Cross Holding nur noch aus der KTM und wurde in KTM Power Sports umbenannt. KTM selbst notierte bereits in den Jahren von 1996 bis 1999 an der Wiener Börse.


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 2004 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX mit 57 Prozent Plus, die KöSt-Senkung als grosses Thema

Schüssel bringt Börseboom, grosse Akquisen und der VA Tech-Poker Auf das sehr gute 2003 folgte ein noch besseres Jahr 2004. Der ATX legte um 57 Prozent auf 2.431,38 Punkte zu. Das grosse Thema des Jahres war die Senkung der Steuersätze der Körperschaften per 2005. Ab der Veranlagung 2005 würde ein Steuersatz von nur noch 25 Prozent zur Anwendung kommen, der zuvor und aktuell gültige Satz lag bei 34 Prozent. Die Folge waren deutliche Anhebungen bei den Gewinnschätzungen der börsenotierten Gesellschaften auf Basis der neuen Hard Facts durch die Analysten und eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft als wichtiger Zukunftsfaktor. Die Schüssel-Regierung, anfangs gescholten, verhalf dem Land Österreich zu einer prosperierenden Wirtschaft.

KOVATS TAUCHT AN BÖRSE AUF Die grossen Stories des Jahres waren einerseits VA Tech; die Übernahme war zu Ende des Jahres zwar noch nicht ganz gelaufen, aber bereits im Kurs eingepreist. Das langjährige Schwergewicht VA Tech performte 2004 mehr als doppelt so gut wie der ATX. Als Mirko Kovats noch etwas zu lachen hatte ...

Der Wissenstand zum Jahresende: Nachdem Mirko Kovats (Anm.: ja, der ...) Anfang November seinen 17-Prozent-Anteil an der VA Tech an Siemens verkaufte, legte der deutsche Riese, der zuvor einmal an der VA Tech-Übernahme gescheitert war, doch ein Angebot für die VA Tech - geboten wurden 55 Euro je Aktie. Die Annahmefrist lief bis Februar 2005. Der Ausgang ist bekannt. Der Deal klappte und Andritz schnappte sich dann noch die VA Tech Hydro. Ende 2010 sollte Ähnliches passieren: Wieder waren Kovats und Andritz involviert. Andritz kaufte AE&E von der in Not geratenen Kovats-A-Tec. Weiters waren der Kauf der Slovenska Sporitelna durch die Erste Bank und die Akquise von Petrom durch die OMV im Fokus. Erste Bank und OMV waren auch die umsatzstärksten Werte im ATX. Nachschub war nicht in Sicht, denn das Jahr 2004 war ein sehr schwaches Börseneulingsjahr. Im Mai des Jahres 2004 wanderte austriamicrosystems auf den Züricher Kurszettel (2. Börsegang, bereits in den 90ern gelistet) und im Herbst feierte die Sportwettenbörse betbull ihr Börsedebüt in Wien.


EXKURS ZUM BÖRSE EXPRESS-DEPOT

Montag, 3. Jänner 2011

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Was ein Upgrade der Börsepräsenz bringt, zeigte die VIG 2004/05

Die schnellen 100 Prozent der VIG Das bei brokerjet geführte Real-Money-Depot des Jahr wurden via Secondary Public Offering 18,6 Börse Express schaffte im Zeitraum von April Mio. Aktien zu 49 Euro platziert. Seit dem 1. Februar 2008 wird die Aktie unter 2002 (Start) bis Dezember 2010 ein Plus von rund 750 Prozent. Dies war natürlich nur mög- dem internationalen Namen Vienna Insurance lich, weil einige der grossen Wetten aufgegangen Group mit dem Wertpapierkürzel VIG gehandelt, sind. Eine solche war die heutige VIG Ende 2004. es folgte ein weiteres Secondary Public Offering, Die Geschichte dazu, etwas weiter ausgeholt: diesmal ging es um 23 Mio. Aktien zu 49,50 Euro. 1994 war das IPO der Wiener Städtische Versi- Mit einem Volumen von 1,14 Milliarden Euro cherung durch die Begebung von Vorzugsaktien war dies die grösste je von einer Versicherungserfolgt. Die Aktien kosteten damals währungs- gruppe an der Wiener Börse durchgeführte Aktienplatzierung. und splitadaptiert etwas mehr als 10 Euro. In den ersten zehn Börsejahren tat sich nicht ATX-FIVE IN SICHT wirklich viel, bis der Aktiensplit im Verhältnis 1:7 im Juli 2004 für Aufsehen sorgte. Die SpekulaMittlerweile klopft die VIG-Aktie, die zehn ihtion lautete: Folgen diesem Schritt eventuell so- rer 16 Börsejahre lang eher ein Stiefmütterchengar weitere? Setzt der Versicherer plötzlich auf ei- Dasein pflegte, an den ATX-Five an. ne Aufwertung der Aktie? Folgen Massnahmen, Sie zählt, wenn man den aktuellen Kurs mit jedie mehr Streubesitz und damit bessere Handel- nem Pre-Lehman vergleicht, zu den besten 10 barkeit mit sich bringen? Ende 2004 wanderte Prozent unter den europäischen Finanztiteln. die Aktie zu etwas mehr als 20 Euro in das BE-Depot. Vienna Insurance Group wurde 2005 in den ATX Die Spekulation aufgenommen sollte aufgehen: Die Hauptversammlung vom Mai 2005 beschloss eine Umwandlung der Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien; und - noch besser - dies wurde im Verhältnis 1:1 bereits am 20. Juni 2005 umgesetzt. Die Aktie hatte innerhalb weniger Monate um mehr als 100 Prozent zugelegt. Der Rest ist jüngere Börsegeschichte und bekannt: Das ATXKomitee beschloss die Aufnahme der Aktie der Wiener Städtischen in den ATX per 19. September 2005. Noch im gleichen


DAS JAHR 2005 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX steigt um 50 Prozent - viele Transaktionen

Als Osteuropa hip war, Immos viel Geld holten und IPOs zum Alltag gehörten Niemand hätte Lance Armstrong im Juli 2005 zum 7. Mal in Folge den Gesamtsieg bei der Tour de France zugetraut - genauso erging es den Investoren mit dem ATX. Der Wiener Leitindex absolvierte erneut ein positives Jahr, das fünfte in der Reihe und zwar nicht irgendwie, sondern mit einem satten Plus von 50,82%. In Punkten war dies der bislang höchste Jahresgewinn in der Geschichte: plus 1235,65 auf 3667,03, nachdem im Juni mühelos die damalige Rekordmarke von 3000 Punkten gepackt worden war. Den Vogel im damals 21 Titel umfassenden ATX schoss bwin, damals noch betandwin, ab. Die Aktie hat sich im Wert mehr als versechsfacht. Die Handelsvolumina am Wiener Markt kletterten weiter nach oben: Wurden 2004 an einem durchschnittlichen Tag Aktien im Gegenwert von ca. 160 Mio. Euro umgesetzt, so waren es 2005 bereits 299 Mio. Euro, eine Steigerung um 87%. Die Osteuropa-Fantasie des Marktes und der Unternehmen war die treibende Kraft. Wo CEE d’raufstand, waren Kursgewinne vorprogrammiert. Nicht nur das IPO von Raiffeisen International, das 22-fach überzeichnet war und den Anlegern bis Jahresende Kursgewinne von rund 70% brachte, sondern auch viele Kapitalerhöhungen standen unter diesem Motto. Und nicht nur bei Kapitalerhöhungen war richtig viel los in diesem 2005er Jahr, auch bei IPOs herrschte - rückblickend - fast ein Gedränge. Insgesamt hatten Kapitalerhöhungen und IPOs ein Volumen von 6,5 Mrd. Euro. Ein Grossteil davon entfiel auf die zahlreichen Transaktionen österreichischer Immobilien-Gesellschaften, allen voran

Meinl European Land (heute Atrium), die mit drei Kapitalerhöhungen 1,16 Mrd. Euro in die Kassen gespült hat. Immoeast und Immofinanz holten sich 1,7 Mrd. Euro von den Anlegern ab. Überhaupt entfielen rund 70% der 5,1 Mrd. Euro aus Kapitalerhöhungen auf Immo-Gesellschaften.

FRISCHES BLUT Frisches Blut für die Wiener Börse kam nicht nur von Raiffeisen, sondern auch von SkyEurope, Century Casinos, Eco Business Immobilien, HTP High Tech Plastics und Intercell. Das Biotech-Unternehmen spielte im Februar mit dem Börsegang rund 47 Mio. Euro herein, der IPO-Preis lag bei 5,5 Euro. Intercell kündigte damals übrigens an, 2008 erstmals Gewinne schreiben zu wollen. Wie die Vergangenheit zeigt, wird sich das noch um etliche weitere Jahre nach hinten verschieben. Zur Jubelstimmung und den steigenden Bewertungen an den Börsen passte auch die rege Aktivität am M&A-Markt: So verleibte sich Raiffeisen schon wenige Monate nach dem Börsegang mit der Aval Bank das zweitgrösste Finanzinstitut der Ukraine ein. Die OMV und ihr Kernaktionär IPIC schluckten den Kunststoffproduzenten Borealis zur Gänze, und die Telekom Austria tätigte mit der 100%-Übernahme der bulgarischen Mobiltel ihre bislang grösste Auslandsakquisition. Und AUA-Chef Vagn Sorensen kündigte an, seinen Vertrag aus privaten Gründen 2006 auslaufen zu lassen. „Eine Lufthansa-Beteiligung könnte für die weitere Entwicklung der AUA eine gute Unterstützung sein“, meinte er damals. Wie wir wissen, hat das dann auch noch einige Jahre gedauert.

Herbert Stepic (li.) und Martin Grüll bringen den Gelben Bullen an die Börse


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 2006 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX klettert 21 Prozent, Erste holt 3 Mrd. für BCR-Übernahme

Banker reiben sich die Hände, 4000er war keine Hürde,Wasserkraft ein Thema Bilanz 2006 aufgrund des Wegfalls des US-Geschäfts schon wieder voll wertberichtigt werden. Im September dann der nächste Knalleffekt: Die beiden CEOs werden in Monte Carlo wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel festgenommen, sind aber schon wenig später gegen Kaution wieder frei. Mittlerweile haben sich die Gesetze gelockert – bwin ist am französischen Markt aktiv und will dort 2011 erstmals Gewinne schreiben. OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer kaufte sich im März für rund eine Mrd. Dollar bei der türkischen Petrol Ofisi ein und rührte mit der Fusionsabsicht mit dem Verbund auch in der österreichischen Innenpolitik gehörig um. Aus dem Zusammenschluss wurde bekanntlich nichts, die Bundesländer machten einen Strich durch die Rechnung, sie fürchteten um die „Sicherheit“ der heimischen Wasserkraft. Insgesamt war es ein Jahr, in dem sich Investmentbanker die Hände rieben: Das Volumen an Kapitalerhöhungen und IPOs in Wien belief sich auf 11,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr 2005 war das ein Anstieg von rund 82%. Und darin sind UNNÖTIGSTE KAPITALERHÖHUNG jene Börsegänge österreichischer Unternehmen im Der Online Gaming Anbieter bwin schickte sei- Ausland, wie etwa von CAT Oil und BDI Biodiene Anleger auf die Achterbahnfahrt: Nach dem 500%- sel in Frankfurt, gar nicht berücksichtigt. Einmal mehr gaben die Immos den Ton an, woPlus des Vorjahres setzte es 2006 Verluste von mehr als 80%. Der zweitgrösste Kursverlierer im ATX war bei sich die Immoeast mit einer einzigen Transaktion die OMV, deren Kurs rund 14% einbrach. Für bei- 2,75 Mrd. Euro geholt hat. (Wobei nicht alles am de Unternehmen war es auch abseits der Kursent- Markt platziert worden ist, wie man aus der Aufarwicklung ein turbulentes Jahr. bwin holte sich im beitung der jüngeren Vergangenheit weiss.) TonanMärz knapp 300 Mio. Euro Eigenkapital für eine gebend war aber die Emission der Erste Bank zu Übernahme. Diese Kapitalerhöhung ging aber als Jahresbeginn: Für die Übernahme der rumänischen eine der unnötigsten in die Börseannalen ein. Denn Grossbank BCR holte sich CEO Andreas Treichl die damit finanzierte Tochter Ongame musste in der 2,92 Mrd. Euro vom Markt. Auch bei Raiffeisen wurde weiter zugekauft: Mit der Übernahme der Impexbank stieg die Raiffeisen zur grössten ausländischen Bankengruppe in Russland auf. In Wien wurde der Kurszettel um Post, Zumtobel, CA Immo International, A-Tec, Polytec und Bene verlängert. Die Post feierte ihr Börsedebüt Ende März, der Wolfgang Ruttenstorfer und Hans Haider: Erstkurs lag mit 20,9 Aus der Fusion von OMV und Verbund Euro gleich um 10% wurde nichts über dem Ausgabepreis. Die Hochstimmung an den Märkten sollte auch 2006 keine Trübung erfahren, der ATX knackte gleich Ende Jänner die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten. In den USA verabschiedete sich ziemlich zeitgleich dazu Fed-Chef Alan Greenspan nach 18 Jahren an der Spitze der US-Notenbank. In seiner letzten Sitzung erhöhte die Fed den Leitzins zum 14. Mal in Folge – auf 4,5 Prozent. Der ATX schaffte im Gesamtjahr zwar nicht mehr die 50%-Performance aus den Vorjahren, mit einem Anstieg um 21,72% oder 796,44 Punkte auf 4463,47 Punkte konnte sich aber niemand beschweren. Ganz im Gegenteil, allerorts war von der Erfolgsstory des Wiener Kapitalmarkts zu reden: Dieser stieg von der Schlussposition in Europa in das Mittelfeld auf und konnte die Kapitalmärkte von grossen Volkswirtschaften wie Deutschland und Italien etwa in der Kennzahl Marktkapitalisierung zu BIP überholen. Die täglichen Handelsumsätze in Wien stiegen auf 522 Mio. Euro (2005: 301 Mio. Euro) und die Marktkapitalisierung hob auf 133 Mrd. Euro ab.


Montag, 3. Jänner 2011

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DAS JAHR 2007 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX de facto unverändert, Böhler-Kurssprung und -Übernahme

Ende der Dauerparty in Wien, Beginn der Immokrise und Strabag-Dramaturgie Sorgen um die US-Hypothekenbanken und die USWirtschaft sorgten zwar bereits im März für einen Rücksetzer an den internationalen Börsen, der ATX konnte dennoch am 9. Juli die Marke von 5000 Punkten knacken und verzeichnete sein bisheriges Intraday-Hoch bei 5010,93 Punkten. Von da an ging es bis Jahresende freilich wieder deutlich nach unten – nach zwei grossen Kursstürzen im Juli und November endete das Börsenjahr dort, wo es angefangen hatte. Unterm Strich blieb ein Plus von 1,11% auf 4512,98. Die internationale Hypotheken- und Finanzkrise hatte die Dauerparty in Wien beendet. Die Handelsumsätze in Wien stiegen zwar wieder signifikant an (+ 45%), das kann freilich auch mit den teils heftigen Abverkäufen zu tun haben, von denen die Immobilientitel als erste erfasst worden sind. Volatilität wurde zum Schlagwort, Anleger mussten sich bei Kursbewegungen an neue Dimensionen gewöhnen. Es war freilich nicht nur die US-Immobilienkrise, die den heimischen Immos zu schaffen machte. Am 23. August platzte bei Meinl European Land (heute Atrium) die Bombe. Die Gesellschaft liess sich in einer Hauptversammlung einen Aktienrückkauf genehmigen. Parallel dazu wurde im Quartalsbericht allerdings veröffentlicht, dass MEL bereits im zurückliegenden Quartal kräftig rückgekauft hatte. Der Unterschied zwischen Aktien und Zertifikaten bzw. österreichischem und Jersey-Recht beschäftigt bis dato Juristen. Vor dem Kursrutsch hatte MEL aber an der Börse nochmals kräftig zugelangt und eine Kapitalerhöhung über 1,5 Mrd. Euro durchgeführt. Das bedeutete dennoch nur Rang 2: Die Kapitalerhöhung der Immoeast hatte ein Volumen von 2,8 Mrd. Euro. Insgesamt holten sich in Wien notierte Unternehmen mit rund 10 Mrd. um rund 15% weni-

Strabag-Aktionäre Deripaska, Haselsteiner, Konrad Emission war das grösste IPO in der Geschichte der Wiener Börse – bislang auch das letzte

ger Eigenkapital über die Börse als im Jahr davor. Am Neuemissionsmarkt lag das Volumen mit rund 2,9 Mrd. Euro aber deutlich über dem Vorjahreswert von 1,86 Mrd. Euro. Das ist zum einen der Strabag zu verdanken, die nicht nur punkto Grösse, sondern auch punkto Dramaturgie - der für April avisierte Börsegang wurde aufgrund des Einstiegs von Oleg Deripaska in letzter Minute verschoben - als IPO des Jahres 2007 bezeichnet werden kann. Zum anderen steuerte auch Meinl zur IPO-Statistik bei: Die Börsengänge von Meinl Airports und Meinl International Power mit ExFinanzminister Karl-Heinz Grasser an Bord hatten ein Volumen von insgesamt 1,3 Mrd. Euro. Den im Juli einsetzenden Turbulenzen an den Kapitalmärkten mussten auch börsewillige Firmen Tribut zollen. Der Edelstahlspezialist Breitenfeld sagte das IPO nach Absolvierung der Roadshow ab, Frequentis, ein Anbieter von FlugsicherheitsTechnologie, verschob den Börsegang kurz vor dem offiziellen Startschuss. Überhaupt ist der Strabag bis dato der letzte Börsengang in Wien gelungen. Spannung gab es auch für die Aktionäre von Böhler-Uddeholm: Am Freitag, dem 16. März, setzt die Aktie des Edelstahlherstellers zum Börsenschluss zu einem 30%-Kurssprung nach oben an. Am Montag gibt der Vorstand das Interesse eines Finanzinvestors am 21%-Paket der Aktionärsgruppe um den Badener Rechtsanwalt Rudolf Fries bekannt, der sich als die britische Finanzgruppe CVC entpuppt. Nach einer Diskussion rund um den Ausverkauf ans Ausland kommt die voestalpine ins Spiel, die dann auch den Zuschlag erhält. Der Stahlkonzern stellt ein öffentliches Übernahmeangebot, das zunächst 69 und dann 73 Euro je Aktie beträgt. Insgesamt wird das Gesamtpaket mit 3,7 Mrd. Euro veranschlagt.


Montag, 3. Jänner 2011

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CA Cheuvreux: Ihr führender Europäischer Broker Überflieger mit Bodenhaftung Research von Cheuvreux steht für Zahlen mit Visionen Fundierte Bewertung und starke Ideen, dies beschreibt den Research des Big Players im österreichischen Brokergeschäfts wohl am treffendsten. Eingebettet in das Netzwerk von mehr als 14 lokalen Offices weltweit, bewertet das Team in Wien über 25 heimische Titel. Tagesaktuell und unabhängig. Unter der erfahrenen Führung des mehrfach ausgezeichneten Analysten Alfred Reisenberger ist von Banken bis Versorgern das gesamte Portfolio des heimischen Marktes abgedeckt. Markus Remis, seines Zeichens versierter Small-Cap Spezialist, punktet mit mutigen und vorausschauenden Strategien und umfangreicher Erfahrung. Das exzellente Sektorwissen macht Christine Reitsamer zum Top Player unter den Immobilienanalysten. Das kleine aber starke Team mischt seit nunmehr knapp drei Jahren erfolgreich in der heimischen Equityszene mit. In enger Zusammenarbeit mit dem herausragenden Economy und Strategy Team sowie dem smarten Sales Team starten sie mit viel Elan und Engagement in weitere 20 Jahre ATX!. Der ATX 2008 Für uns war 2008 ein besonders spannendes und unvergessliches Jahr. Nur wenige Monate nach der Gründung des Wiener Büros von Cheuvreux (Juli 2008) begann die größte Wirtschaftskrise der Menschheit seit den 1930er Jahren. Diese Krise hatte gravierenden Einfluss, vor allem auf das Investmentbanking und alles was damit zusammenhängt. Der ATX verlor in dem Jahr 62%. Während sich der Markt inzwischen wieder deutlich erholt hat sind die Umsätze seit dem Jahr 2007 bis dato um rund 50% gefallen. Die Nachwirkungen sind immer noch deutlich zu spüren. Unser Büro hat sich mittlerweile im Segment Agency unter den Top 3 am Wiener Markt etabliert. Wir blicken mit Spannung, Hoffnung und großen Erwartungen in die Zukunft. CA Cheuvreux, 100%ige Tochter der Credit Agricole Group, zählt zu den führenden Equity Brokern in Europa. Mit seinen 14* multilokalen Offices liefert Cheuvreux besten Service für mehr als 1200 institutionelle Investoren. Ebenso gehören extensiver, hochwertiger Research, Sales sowie Execution zum Angebot. Mit 90 Analysten und Ökonomen sowie einem einzigartigen Bewertungsportfolio von über 700 Titeln findet sich Cheuvreux auf Platz 5 beim europäischen Research-Ländervergleich und unter den Top 3 der Corporate Access Anbieter. Der Zugang zu über 100 Execution Plattformen und multilateralen Handelsystemen ist verfügbar. Cheuvreux findet sich auf Platz 1 im Bereich Trading Client Service. Unsere Spezialisten bieten ein breites Spektrum an erstklassigen Produkten: DMA, Algorithmic Trading, Global Portfolio Trading, Equity Swaps sowie unser internes Crossing-Tool „BLINK“.

*Unsere 14 Büros weltweit: Amsterdam, Athen, Frankfurt, Istanbul, London, Madrid, Mailand, Paris, Stockholm, Wien, Zürich, New York, San Francisco und Tokio.

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DAS JAHR 2008 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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ATX verliert 61 Prozent - dazu zahlreiche Absagen bei Börsegängen

Lehman Brothers, die Bankenkrise und das grösste Minus der Geschichte

ATX: -61%

Sieben Jahre erfreute der ATX seine Anleger bereits mit durchgehenden Kursgewinnen. Das achte Jahr brachte einen veritablen Verlust von 61,2 Prozent, der grösste Abgang in der Geschichte des ATX. Auch international war es kein gutes Börsenjahr - es war das Jahr von Lehman Brothers. In dieser Phase war es für Unternehmen beinahe unmöglich, sich frisches Eigenkapital von der Börse zu holen - IPO gab es in Wien kein einziges, an eine Kapitalerhöhung wagte sich nur die Vienna Insurance Group. Die Börseambitionen zurückgezogen haben etwa die Energie AG OÖ und Saubermacher. Die VIG holte sich das Geld, um der Erste Group um 1,44 Mrd. Euro deren Versicherungs-Sparte abzukaufen. Ein weiteres heimisches Unternehmen, das die Nachrichten prägte, war die AUA. Beim Carrier wurden die Ergebnisprognosen laufend nach unten revidiert, die ÖIAG bekam viel Häme für ihre Privatisierungsanstrengungen der nationalen Airline, die dann aber schlussendlich doch noch den Hafen Lufthansa ansteuerte. Diese zahlte einen Cent je Aktie im Staatsbesitz. Die Stimmungslage war kalt-warm: Noch im Jänner knackte der Ölpreis die Marke von 100 Dollar - die Weltwirtschaft boomte, Österreich sorgte sich um seine Inflationsrate (mit teilweise 3,6% die höchste seit mehr als 15 Jahren), gar 147 Dollar beim Öl waren es noch im Juni. Doch bereits wenige Wochen später wankten die Aktienmärkte,

Angst vor Rezession bzw. gar einer Depression kursierte an den Märkten. Die Fed reagiert mit einer historischen Zinssenkung von 0,75 Prozentpunkten, eine Woche später ging es weitere 0,5 nach unten. Im Juli erreichte der Euro noch ein Rekordhoch von 1,60 gegen den US-Dollar. Mitte September dann das Ereignis des Jahres: Lehman Brothers ist pleite, Merrill Lynch muss von der Bank of America aufgefangen werden. Ab jetzt werden Hunderte Milliarden in Banken- und Konjunkturrettungspakete gesteckt. In der Folge werden noch staatliche Garantien für Spareinlagen ausgesprochen. 2008 war aber auch das Jahr, in denen Davids auf Goliaths losgingen: Porsche biss sich aber schlussendlich an VW die Zähne aus, Maria-Elisabeth Schaeffler hat sie noch, dafür wurden sie Conti gezogen. Und das Kapitel Meinl European Land wurde letztmals aufgeschlagen - die ins Trudeln geratene Immogesellschaft wurde um 800 Mio. Euro an Gazit-Globe verkauft und nennt sich seither Atrium. Noch ein Kapitel österreichischer Geschichte wurde geschlossen: Creditanstalt - der Name verschwand endgültig aus der Bezeichnung Bank Austria (wie auch die Aktie der Bank im Mai vom Wiener Kurszettel). Dafür lässt sich Frankfurt-Legionär AT&S auch in Wien listen. Und Malta sowie Zypern erweiterten die Schar der Euro-Länder auf 15. Geprägt haben das Jahr auch zwei Namen: Bernhard Madoff und Jérôme Kerviel.


Montag, 3. Jänner 2011

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Seite 42

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DAS JAHR 2009 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

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Seite 43

ATX steigt 42 Prozent, davor wurden noch Langfristlows getestet

Börsen schöpfen wieder Hoffnung, doch nicht jeder kratzte 2009 die Kurve 2008 gab der ATX noch rekordhohe 61,2 Prozent ab. Bis ins Frühjahr ging es weiter nach unten. Das Tief wurde am 9. März mit 1412 Punkten erreicht (erstmals seit 2003 unter 1500 Punkten). Das entspricht einem Minus von rund 70 Prozent zum Hoch aus 2007. Dann gab es beinahe eine Kursverdoppelung und auf Jahressicht plus 42,5 Prozent. Die Aufwärtsbewegung manifestierte sich, nachdem die EZB den Leitzins bis Mai auf das Rekordtief von 1,0 Prozent schleuste, um der Konjunktur einen Stimulus zu verleihen. Was war geschehen? Die Welt war eben nicht von der Klippe gesprungen, was mit deutlichen Kurssteigerungen quittiert wurde. An Börsegänge war in dieser unsicheren Zeit trotzdem nicht zu denken, womit die längste IPO-lose Zeit in der Geschichte des ATX prolongiert wurde, seit Oktober 2007. Dafür hatte die Finanzbranche Kapitalhunger. Einerseits schmolzen teils Portfoliowerte mit den Preisen am US-Immobilienmarkt dahin, dazu kamen steigende Kosten für Kreditausfälle, vor allem im Osteuropa-Kreditportfolio. Und ein schärferes Augenmerk der Aufsichtsbehörden in Sachen Eigenkapitalausstattung. Wobei sich die Kapitalmassnahmen auf den Herbst beschränkten, nachdem sich die düsterste Stimmung verzogen hatte. Mehr als 1,7 Mrd. Euro holte sich allein die Erste Group. Dazu kamen Fremdkapitalaufnahmen, eine Milliarde von der OMV, mehr als 1,3 vom Verbund. Eine der Erfahrungen aus der Krise für Unternehmen war, die Fremdkapitalaufnahme nicht allein auf Banken aufzubauen. Die Banken holten sich zusätzlich Staatsgelder, die Erste knapp zwei Milliarden an Partizipationskapital. Die Wirtschaftskrise hatte aber nicht nur das Finanzsystem, sondern auch das exportlastige Österreich voll im Griff. Und fordert an der Börse mit dem Pkw-Zulieferer Eybl International ein Opfer. (In den USA schlittert GM in das bis dato grösste Chapter-

11-Verfahren.) Immofinanz entgeht diesem Schicksal, indem das eigene Österreich-Portfolio um 1,2 Mrd. Euro an die Osteuropa-Tochter Immoeast verkauft wird. Verkauft hat im März auch die OMV ihre Anteile an der ungarischen MOL, der Grundstein des späteren „Insiderverfahrens“ gegen CEO Wolfgang Ruttenstorfer. Womit das Thema MOLÜbernahme im Akten-Schredder landete. Neben Eybl strich auch SkyEurope die Segel. Im Juni beantragt die Billig-Airline in der Slowakei Gläubigerschutz, bereits im Herbst heben die letzten Maschinen ab. Weitere Opfer der Krise: Der deutsche Milliardär Adolf Merckle begeht nach hohen Verlusten Selbstmord. Auslöser waren Verluste mit VW im Zuge des Übernahmekampfes mit Porsche. Julius Meinl V. sitzt zwei Tage in der Haftanstalt Josefstadt und kommt für die Rekord-Kaution von 100 Mio. Euro wieder frei. Eine der ehemaligen Meinl-Firmen löst sich im April auf: Airports International. Nicht aufgelöst, dafür erweitert haben andere. Im Juli fusionieren Ottakringer und Vöslauer. Wenig später übernehmen die Bier-Haupteigentümer die bis dahin vom Rivalen Brau Union (Heineken) gehaltenen 13,43 Prozent an Ottakringer. Und Schlumberger übernimmt Hochriegel. Damit wurde dann bei der Post angestossen. Per Oktober bekommt der Logistikdienstleister einen neuen CEO, Georg Pölzl, bis dahin Chef des deutschen Mobilfunkers T-Mobile. 2008 war aber auch jenes Jahr, das den Grundstein zur Staatsschuldenkrise legte: Die westlichen Industriestaaten verschuldeten sich für ihre Banken. Und das Emirat Dubai gab bekannt, dass es die Schulden nicht pünktlich bezahlen kann. Abu Dhabi greift später mit 10 Mrd. Dollar unter die Arme. Aber Dubai legte den Nährboden des Misstrauens gegen den Schuldner Staat.


Montag, 3. Jänner 2011

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Empfohlene Mindestbehaltedauer

Seite 44 23. Dezember 2010

Risikotoleranz des Anlegers

3 Banken Österreich-Fonds Fonds-Charakteristik Der 3 Banken Österreich-Fonds ist ein Aktienfonds, der nur in österreichische Unternehmen investiert. Die überw iegende Mehrheit der Aktien notiert an der Wiener Börse; Aktien österreichischer Unternehmen, die an einer ausländischen Börse notieren, können jedoch auch erw orben w erden. Die Aktienausw ahl ist nicht indexorientiert - der Fonds beinhaltet vielmehr ein komprimiertes Portfolio an attraktiven österreichischen börsenotierten Gesellschaften, w obei bei jeder Investition der Langfristgedanke im Vordergrund steht. Bericht des Fondsmanagers Stichtag: 30.11.2010 Im Umfeld einer sich seitw ärts bew egenden Börse konnte der 3 Banken Österreich-Fonds im Monat November leicht zulegen. Ausschlaggebend dafür w ar die gute Entw icklung unserer Investments in Sonderstorys w ie etw a AT+S (Leiterplatten für Smartphones,...) oder Kapsch Traffic Com (Mautsysteme). Im Gegenzug führte die neuerlich massiv aufflammende Schuldenkrise im Euroland zu Verunsicherung vor allem bei den Bankaktien. Wir w aren und bleiben bei Banken untergew ichtet. Auch für die kommenden Monate gehen w ir davon aus, dass einerseits die Entw icklung der Unternehmensergebnisse sehr zufriedenstellend ist und andererseits immer w ieder Stress seitens des Staatsbudgets zu erw arten ist. Angesicht der attraktiven Bew ertungen des Heimmarktes gehen w ir aber von keiner nachhaltigen Korrektur der Börse aus.

Stichtag: 30.11.2010 Die 10 größten Aktienpositionen OMV AT Öl / Gas 8,50% AT+S 8,22% AT Technologie Immofinanz 7,17% AT Immobilien Austriamicrosystems AT Technologie 6,44% Kapsch-TrafficCom AT Infrastruktur 6,04% AT Finanz Erste Bank 4,51% Conw ert 3,93% AT Immobilien AT Versorger EVN 3,90% AT Finanz Raiffeisen Bank 3,88% Verbund 3,66% AT Energie

Branchengewichtung

Stichtag: 30.11.2010 Finanz 25.65% Konsum nicht zyklisch 1.90% Gesundheit 2.50% Kommunikation 3.63% Konsum zyklisch 5.77% Versorger 6.00% Rohstoffe 8.15%

Technische Daten Errechneter Wert * Ausgabeaufschlag (lt. Fondsbestimmungen) Fondsvermögen in Mio. Ausschüttung ISIN WKN Deutschland Fondsbeginn Rechnungsjahr Depotbank Fondsmanagement Vertriebszulassung

Stichtag: 30.11.2010

25,43 EUR 3,50 % 3,50 % EUR 107,60 EUR 0,80 am 03.03.10 AT0000662275 255243 28.10.2002 01.01. - 31.12. Oberbank 3 Banken-Generali AT, DE, CZ

Hinw eise zur steuerlichen Behandlung entnehmen Sie unserem aktuellen Rechenschaftsbericht. *) Stichtag: 22.12.2010

Energie 11.73%

Industrie 12.68% Technologie 21.99%

Wertentwicklung (%)

Stichtag: 22.12.2010

180 160 140 120 100

60

22.12.10

22.09.10

24.06.10

18.03.10

14.12.09

15.09.09

18.06.09

17.03.09

11.12.08

15.09.08

18.06.08

17.03.08

12.12.07

13.09.07

18.06.07

13.03.07

05.12.06

20

05.09.06

40 07.06.06

28,81% 29,82% -7,62% -0,59% 16,26%

80

02.03.06

Stichtag: 22.12.2010

30.11.05

Historische Performance seit Jahresbeginn 1 Jahr 3 Jahre p.a. 5 Jahre p.a. Fondsbeginn p.a.

In der Vergangenheit erzielte Erträge lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entw icklung eines Fonds zu. Quelle: OeKB, Berechnung ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlages u. event. Spesen.

Dieses Dokument w urde ausschließlich zu Informationszw ecken erstellt. Die verw endeten Informationen beruhen auf Quellen, die w ir als zuverlässig erachten. Eine Garantie für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit kann nicht übernommen w erden. Alleinverbindliche Grundlage für den Kauf von Investmentfondsanteilen ist der jew eilige Verkaufsprospekt. Der veröffentlichte Verkaufsprospekt des 3 Banken Österreich-Fonds in seiner aktuellen Fassung steht dem Interessenten unter w w w .3bg.at, der Oberbank AG, Zw eigniederlassung Bayern, Oskar-von-Miller-Ring 38, D-80333 München, sow ie den inländischen Zahlstellen des Fonds zur Verfügung. Zusätzliche Information für deutsche Anleger: Die vorliegenden Informationen genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gew ährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. 23. December 2010, Quelle: 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H w w w .3bg.at

01


DAS JAHR 2010 ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 45

ATX plus 16 Prozent, aber Damoklesschwert WP-KESt über Markt

Börseerholung geht weiter, Justiz muss viel aufarbeiten; Polit-Watschn zum Abschluss

Bereitete Dubai 2009 den Boden für Misstrauen gegen Staats-Schulden mustergültig auf, rieb 2010 Griechenland genüsslich Salz in die Wunden: Athen hatte sich bei seinen Budget-Defizitzahlen (wieder einmal) geirrt. Derart, dass IWF und EU um Geldspritzen angepumpt werden müssen - Ratingagenturen sagen zu dem Staat nur noch Junk. Unsicherheit breitet sich wieder aus. Auch gegenüber Banken, da gefürchtet wird, dass diese bei Staatspleiten hohe Wertberichtigungen vor sich haben. Um die Angst zu lindern, entschliesst sich Europas Bankenaufsicht CEBS dazu, die Institute des Kontinents einem Stresstest zu unterziehen. Dieser gelingt zwar, nur wenig später müssen allerdings irische Banken notverstaatlicht werden, das Land selbst bekommt ebenfalls EU-Hilfe. In diesem Umfeld blieb es dabei: Im Oktober 2007 gelang in Wien Strabag das bis dato letzte IPO. Auch 2010 war die Zeit dafür nicht reif, die längste IPO-lose Zeit des ATX wurde prolongiert. Gegen Jahresende kam dann aber im Kapitalerhöhungsbereich Hektik auf, EVN und Verbund traten sich beinahe auf die Füsse. Auch rundherum ging es bei dem Stromtiteln rund. Im Zuge der EVN-Kapitalerhöhung wollte sich Grossaktionär EnBW von seinen Anteilen trennen, der gebotene Preis war den Deutschen schlussendlich aber zu gering, CEO Burkhard Hofer, der wenig später seinen Rücktritt einreichte, musste einen zweiten Anlauf zur Geldbeschaffung starten. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber hingegegen brachte überhaupt das Kunststück zustande, den Sanktus von Hauptaktionär Republik Österreich zu einer Kapitalerhöhung zu bekommen. Ein ähnliches Kunststück brachte Wolfgang Auer von Welsbach zustande. Dieser verkaufte Genussscheine an Anleger, die er nicht mehr zurückkaufen konnte. Anfang Mai wird der Konkurs über der Gruppe eröffnet. Die Justiz ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug, Untreue und Steuerhinter-

ziehung. Apropos Kriminal: Im Zuge der SkylinkAffäre kommt es zu ersten Hausdurchsuchungen. Ende des Jahres wird dann CEO Herbert Kaufmann endgültig ein Skylink-Opfer. Wir bleiben in der Branche. Letztmals flog ’09 die AUA an die Börse, seit Februar nicht mehr. Im selben Monat stockte Air Berlin bei Flyniki von 24 auf 49,9 Prozent auf, plus der Option auf 100 Prozent. Beendet wurde die Trennung zwischen RZB und der Ostbankentochter Raiffeisen International. Die Fusion zur Raiffeisen Bank International wird im Oktober ins Firmenbuch eingetragen. Ähnliches macht die Telekom Austria, diese kündigt ebenfalls im Februar die Fusion der Festnetz- mit den Mobilfunkeinheiten an. Nicht getrennt, sondern gebunden hat sich bwin. Gemeinsam mit der britischen PartyGaming entsteht der weltgrösste börsenotierte OnlineGlücksspielkonzern. Und die OMV schnappt sich endgültig mit Petrol Ofisi den grössten türkischen Tankstellen-Betreiber. Weiters steigt Oleg Deripaska wieder bei Strabag ein, mit 17 Prozent. Im Gegenzug bekommt Strabag die Sperrminorität am russischen Strassenbaukonzern Transstroy. Dafür schlittert A-Tec in die drittgrösste Insolvenz der österreichischen Industriegeschichte und OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer fällt ein Aktienkauf aus 2009 auf den Kopf - die FMA klagt ihn wegen Insiderhandels an. Das Licht der Welt betritt der Tablet-Computer iPad von Apple. Binnen kürzester Zeit hat der USKonzern nach dem iPhone den nächsten Verkaufsschlager. Und Zulieferer AT&S den nächsten Grossauftrag zur Leiterplattenproduktion. In Summe beendete der ATX das Jahr mit mehr als 2900 Punkten, ein Plus von 16 Prozent. Ach ja. Und dann wurde noch die Wertpapier-KESt beschlossen. Ein Thema, das 2011 seine Auswirkungen zeigen wird ...


GASTKOMMENTAR ROBERT SCHITTLER

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 46

Bereich 3630 bis 3910 Punkte könnte noch heuer erreicht werden

Der „Chart der Charts“: 20 Jahre ATX Beim Betrachten des „langen“ Charts unseres ATX fällt zuerst auf, dass sich der ATX noch im Aufwärtstrend (grüne Linien) befindet, sich bereits bemerkenswert erholt hat und durch die sogenannte „Fibonacci-Zone“ klettert. Die oberste dieser Fibonacci-Linien (türkis, punktierte Linien) liegt bei 3245 und stellten den nächsten Hauptwiderstand dar, ist sowohl die 38,20%Marke der Haupt-Retracements (1987 - 2007) und auch die 50%-Marke des letzten Abwärtstrends (2007-2009).

BULLISHE BESTÄTIGUNG NÖTIG Somit kann man sagen, dass die bullishe Bestätigung bei 3245 Punkten nötig ist, um den Optimismus zu bestätigen und damit auch 3630 und 3910 als weitere Zielmarken. Diese Zielzone ergibt sich sowohl aus dem Anstieg seit Juli 2009 (Measured Move), den FibonacciRetracements und dem Trendkanal (grüne Linien). Je mehr charttechnische Mittel für eine Zielmarke

sprechen, desto eher wird eine solche - wohlfundierte - Prognose auch eintreffen. Ist ja klar: Der eine Investor erkennt jene, ein anderer die andere Methode, beide aber kommen zum gleichen Ziel und setzen darauf bzw. - in diesem Falle - kaufen. Der Bereich 3630 bis 3910 könnte bei Top-Performance noch binnen des laufenden Jahres erreicht werden, ansonsten spätestens 2012. Aktuell und kurzfristig gilt: Der Aufwärtstrend sollte bei 2930 bestätigt werden, Stopp bei ca. 2840 -> 2800. Nach Erreichen des Bereiches 3180 bis 3245 empfiehlt es sich, die Stopps wieder engzunehmen, da dann temporäre Rückfälle bis 3000 und ggf. sogar 2800Punkte nicht völlig auszuschliessen sein werden. Robert Schittler ist Chartanalyst bei der Raiffeisen Bank International und mit Martin Michalky Autor von „Das Grosse Buch der Börse“ 2008, FinanzBuchverlag. Dieses gibt es auch in der BE-Abo-Aktion: http://www.boerse-express.com/abo


LEGENDEN WIENERBERGER, ERHART

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 47

Drei Titel waren alle 20 Jahre durchgehend im ATX vertreten

ATX-Dinosaurier: Wienerberger als „Legende der Legenden“

Nur drei Titel waren alle 20 Jahre durchgehend im ATX. OMV, Verbund und Wienerberger: Letzere ist seit 1869 an der Börse. Und da kommt niemand

im ATX mit. Anmerkung: Die EVN ist in allen drei Tabellen oben präsent, war aber zwischenzeitlich einmal herausgefallen.

DER REKORDHALTER: FRITZ ERHART, PIA AUSTRIAN STOCK

Es ist das erklärte Ziel eines jeden Investors, besser als der Markt zu sein. Bei Fondsmanagern

ist das „Schlagen der Benchmark“ ein Gütesiegel und Verkaufsargument für den Fonds, gerade in Zeiten von ETFs und Indexzertifikaten. Derjenige, der den ATX bzw. Wiener Markt in den vergangenen 21 Jahren (also die komplette ATXÄra, dazu das Rumpfjahr 1990, gemessen am WBI) am besten im Griff hatte, ist Fritz Erhart (im Bild links) von Pioneer Investments Austria. Mit seinem PIA Stock Austria ist es ihm gelungen, in sage und schreibe 20 von 21 Jahren den Markt outzuperformen, darunter 19 Jahre „Benchmark-Schlagen“ in unmittelbarer Reihenfolge. Mit der 19er-Serie ist Erhart auch international in den vergangenen 21 Jahren vorne. Die Nr. 2., Bill Miller, seines Zeichens seit 1982 Fondsmanager des US-Fonds Legg Mason Value Trust, schaffte es 15 Mal in Folge, den US-Aktienindex S&P 500 auf Jahressicht zu schlagen. Auch 2010 schnitt Erhart fast doppelt so gut wie der ATX ab.


EXKURSE ZWEI JAHRZEHNTE ATX

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 48

G’schichtln aus zwei Jahrzehnten ATX

Momente aus 20 Jahren, die man halt einfach nicht vergisst ... „Der Börsegang war sicherlich ein Meilenstein in der Entwicklung der Österreichischen Post. Wir sind stolz, unseren treuen Aktionären bis jetzt einen Total Shareholder Return von 65% zu bieten.“ Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender Österreichische Post AG

WOLFGANG MATEJKA, INVESTOR:

ROLAND NEUWIRTH, ANALYST:

Zum Beispiel als ich die Benchmark von der WBI(inkl. Dividenden händisch dazugerechnet) auf die ATX-Performance umstellen konnte. Dann weiters, als der ATX nach zwei Jahren den Startwert endlich überschritt. Und dann das kaum zu fassende Selbstbewusstsein ab 2003, als der Index allen anderen davon lief. Zu dieser Zeit war der ATX auch zunehmend in aller Munde durch die Zukunftsvorsorge. Der Hedge via ATX war in Relation zu anderen Indizes einfach gigantisch hoch. Und dann mussten alle CPPIs 2008 umgestellt werden. Ein Tagesverlust von mehr als 12% war vorher noch nie passiert. Das ATX-Komitee hat sich die Jahre über sehr solide verhalten. Änderungen wurden nahezu alle im Konsens getroffen. Einige Ausreisser gab es dennoch: Die Indexaufnahme der Strabag wurde durchgeboxt, dann das Thema „Immo-Ausschluss“ trotz Lobbying, und auch die AUA war eine ewige Gratwanderung.

Die Russland-Krise mit dem Kurseinbruch 1998, der Gorbatschow-Crash 1991 und die „Manipulation“ der Schwergewichte in einer Schlussauktion, ich glaube, das war 1997. In Folge musste ein Händler gehen.

PALFINGER UND DIE ZAHL 5: Wussten Sie, dass Palfinger zu den - aus heutiger Sicht - besten 5 Prozent aller 1999er-IPOs zählt (das gleiche gilt für Kapsch im Jahr 2007)? Die Aktie von Palfinger verfünffachte sich seit dem Börsegang im Kurs, sonst ist von den österreichischen 1999er-IPOs nur AT&S im Plus.

IMMOFINANZ UND DIE ZAHL 5: Die Immobilien-Gesellschaften werden, angeführt von Immofinanz, im März 2011 erstmals in den ATX kommen. Wussten Sie, dass Immofinanz auf Basis der Jahresend-Kurse 2010 ein ATX-Five-Wert wäre, hier sogar knapp vor Andritz liegen würde?

STEFAN DÖRFLER, EQUITY-SALES: Obwohl viele aufregende Ups & Downs in den 7000 Tagen vorgekommen sind - am stärksten eingeprägt haben sich dennoch die brutalen Shakeout-Tage Ende Februar/Anfang März 2009. Einfach ein Ausverkauf in Reinkultur, ein Erlebnis der ganz speziellen Art ...

RHI MIT REKORD In den Monaten Jänner bis März 2010 war RHI drei Monate in unmittelbarer Reihenfolge das performancebeste Unternehmen im ATX. Ein derartiger Hattrick ist in 20 Jahren ATX sonst niemandem gelungen. Im Juli folgte ein vierter Monatssieg. „4 aus 7“ ist ebenfalls Rekord.

ALEX PROSCHOFSKY, INVESTOR: Mir wird immer der 10. 10. 2008 in Erinnerung bleiben, als die Börse bei laufendem Handel die Regeln geändert hat und darauf hin mehr oder willkürlich Handelsaussetzungen kamen. Bis heute hat die Regeln - glaube ich - niemand verstanden, noch sind sie sinnvoll oder nachvollziehbar.

DIE MARKANTESTEN ANSTIEGE an jeweils einem Tag in der ATX-Geschichte: +12,77 Prozent: 13. 10. 2008 +11,50 Prozent: 19. 9. 2008 + 9,18 Prozent: 4. 11. 2008 + 9,10 Prozent: 10. 5. 2010


GASTKOMMENTAR ANDREAS POSAVAC

Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

Seite 49

Andreas Posavac über die Aufholjagd beim Bekanntheitsgrad

„Wachstumsfantasie brachte rasante Professionalisierung der IR mit sich“ Zu Ipreos „besonderen Erinnerungen“ an 20 Jahre ATX gehört in erster Linie die Entwicklung und Professionalisierung der Investor Relations Arbeit und der Kommunikation der österreichischen Emittenten in den letzten fünf Jahren. Als Ipreo als Spezialanbieter für Marktinformationen im Jahr 2004 aus London mit der aktiven Betreuung von österreichischen Emittenten begann, war der internationale Bekanntheitsgrad des ATX sehr beschränkt. Damals waren lediglich Erste Bank und Wienerberger unsere Kunden. Unter Österreichs Unternehmen waren vielleicht fünf, die sich aktiv mit der direkten Investorenansprache auseinandersetzten und versuchten, den wichtigsten institutionellen Investoren die eigene Equity Story unabhängig von Broker- bzw. Bankennetzwerken näher zu bringen. Aus einer Investoren- und Bankenveranstaltung in London im Jahr 2005 blieb mir die allgemeine Marktmeinung zahlreicher institutioneller Investmenthäuser und Hedge Fonds - aber auch der Banken - in Erinnerung, die lediglich OMV, Erste Bank, Telekom Austria und Wienerberger zu kennen schienen. Der Marktplatz Wien hatte kein wirkliches Gesicht, keine Identität, Emittenten ausserhalb des ATX5 blieben trotz ausgezeichneter Unternehmensstories weitestgehend unbemerkt. Gleichzeitig waren auch Österreichs Emittenten sehr passiv, sich den internationalen Investoren direkt vorzustellen und von eigenen Bewertungen bzw. Potenzial zu überzeugen.

AUCH KLEINERE AM RADARSCHIRM Doch welche spannende Entwicklung haben die ATX-Emittenten und der Finanzplatz Wien in den letzten Jahren hinter sich gebracht. Die Wachstumsfantasie – getrieben durch das Osteuropa/CEEExposure vieler Unternehmen – brachte eine rasante Internationalisierung mit sich. Auch kleinere Unternehmen kamen im Schatten der ATX5 plötzlich auf den Radarschirm der globalen Institutionellen, gleichzeitig professionalisierten sich Investor Relations und Kommunikationsabteilungen, um im internationalen Wettbewerb um Kapital mithalten zu können. Man lernte mitzugestalten. Auch Ipreo bekannte sich mit und seit der Eröffnung der lokalen Präsenz im Jahr 2005 zum „Home Market Bias“ und beobachtete durch seine enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen und Investoren sowohl die Entwicklungen der Emittenten, als auch die Veränderung der Einschätzungen

bei globalen Investmenthäusern sowie Banken. Zu einem Zeitpunkt schien der ATX einer der global gefragtesten Märkte, kurz danach verlor der Marktplatz durch Skandale seine Reputation sowie viele Investoren, danach kämpfte man sich durch die Krise und stellt sich nun den neuen Aufgaben und sich wandelnden internationalen Anforderungen. Diesen rasanten Wandel mitzuerleben und als Informationsanbieter und Berater auch Teil der Lösung zu sein, war für Ipreo eine ausserordentliche Erfahrung und bleibt eine besondere Erinnerung. Heute freuen wir uns, dass neben den ATX5 auch kleinere Unternehmensperlen wie SBO, RHI, Palfinger, Post, conwert uvm. international ein Begriff geworden sind und unsere über 25 österreichischen Kunden und deren institutionellen Investoren eine äusserst gute Kenntnis voneinander sowie von den gegenseitigen Anforderungen haben. Andreas Posavac, Geschäftsführer von Ipreo Ltd (Vienna)


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS

* Depotausrichtung: Spekulativ. Keinesfalls ein Ersatz für individuelle, anleger- und objektgerechte Beratung. Start Musterdepot: 4. 4. 2002

AKTIEN-REAL MONEY * | Depotnummer:

Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH Marktwert

84.005,97

Cash

2.903,38

Gesamtwert 86.909,35

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3325 - 1

Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen

Performance 2011 Performance seit Start +0,69%

+769,09%

Börse Express-Real-Money-Depot Wertpapier-Bezeichnung

Seite 50

ISIN-Code

Menge

Kaufkurs

Akt. Kurs

Benchmark* 2011 +0,66%

Marktwert

Benchmark* seit Start +110,94%

* ATXPrime

Performance

Anmerkung ALT NEU ALT NEU NEU NEU NEU NEU ALT ALT NEU ALT ALT ALT NEU ALT ALT ALT NEU NEU ALT ALT

Der „BE Dynamic Fund“ (BDF; ISIN LI0113711308, Börse Hamburg) ist ein Produkt von Minerva Investments und wird gemanagt von Andreas Wölfl, als Berater fungiert Wolfgang Matejka. Der BDF investiert nach „BE Style“, ist grösste Position im BE-Real-Money-Depot und eine Idee von

@ DEPOT

VON CHRISTIAN DRASTIL

Mit einem Plus ins Jahr 21

Drastil/Wölfl. Der BDF startete im September 2010 zu 20 Euro. BE-Abonnenten erhalten Orderinformationen per Mail. Die aktuellen Positionen (alphabetisch gereiht): AT&S, austriamicrosystems, conwert, EVN, GK Software, Mayr-Melnhof, Österrreichische Post, RIB Software, RHI, Semperit, Telekom Austria, TTS Group, Verbund.

@ STATISTIK

BDF-Positionsübersicht neu

Liebe Leser! Der ATX legte zu Beginn seines 21. Jahres

Neu auf der täglichen Depotseite ist ab heute die graue

zu und bewegte sich am Vormittag zwischen 0,5 und 1,0

Übersichtszeile zum BE Dynamic Fund. Da dieser nun

Prozent Plus. Wie angekündigt haben wir am 30.12. nach-

bereits ca. 30 Prozent des Real-Money-Depot-

mittags beim BE Dynamic Fund noch kräftig aufgestockt,

Kuchens ausmacht, erschien uns eine Positionsüber-

was natürlich auch den Mischkurs in der brokerjet-Über-

sicht sinnvoll. Aktuell: AT&S, austriamicrosystems, con-

sicht nach oben gehoben hat. Unser Ziel ist natürlich,

wert, EVN, GK Software, Mayr-Melnhof, Österrreichische

dass sich die Outperformance vergangener Jahre auch

Post, RIB Software, RHI, Semperit, Telekom Austria, TTS

2011 wieder einstellen wird. Stay tuned.

Group, Verbund.


Montag, 3. Jänner 2011

BÖRSE EXPRESS ATX ATX 2925.94 ATX Prime 1413.65 Titel Kurs [Euro] Andritz 69.31 bwin 29.70 Erste Group Bank 35.52 EVN 12.45 Flughafen 51.26 Intercell 11.39 Mayr-Melnhof 88.00 Post 24.48 OMV 31.10 Raiffeisen Bank International 41.57 RHI 29.79 Schoeller-Bleckmann 64.42 Semperit 39.33 Strabag 20.73 Telekom Austria 10.54 Verbund 27.81 Vienna Insurance Group 39.58 voestalpine 36.36 Wienerberger 14.48 Zumtobel 20.97

Update: 14:33

Immobilien 0.74% 0.70% Diff. [%] Volumen [Stk] 0.75 18184 0.72 23756 1.08 156437 -0.28 42069 0.05 1788 -1.76 138371 1.07 2184 -0.99 29109 0.00 142443 1.39 62241 1.06 16693 -0.12 1652 -0.65 9270 1.12 68268 0.23 103753 -0.25 62496 1.76 51485 1.99 74635 1.32 118821 0.35 16454

BEX Titel Kurs [Euro] A-Tec Industries 3.56 Agrana 77.01 AT+S 17.20 austriamicrosystems 35.30 Bene 2.10 Brain Force 0.93 BWT 22.44 C-Quadrat 25.00 Century Casinos 2.03 Constantia Packaging 50.06 DO&CO 29.80 Frauenthal 10.60 Hirsch Servo 28.95 HTI 1.65 JoWooD 0.85 Kapsch TrafficCom 69.95 KTM 41.00 Palfinger 28.24 Pankl 17.50 Polytec 4.51 Rosenbauer 38.15 S&T 5.49 SW Umwelttechnik 23.88 UNIQA 14.88 Wolford 24.42

Seite 51

Diff. [%] Volumen [Stk] -4.21 197459 -1.38 102 0.14 4074 -2.33 -4.54 85670 0.00 350 2.02 3832 0.00 100 5.18 17859 0.00 2595 0.16 713 -2.75 1250 -1.86 355 -15.81 153984 29.17 264341 -2.84 3223 -2.14 280 -1.75 73790 -2.12 19 -1.41 4586 1.73 1390 2.61 2790 0.00 3881 1.22 102 -1.33 1702

Titel

Kurs [Euro]

Atrium 4.30 CA Immo International 5.60 CA Immo 11.90 conwert 10.86 ECO Business-Immobilien 6.80 Immofinanz 3.24 Sparkassen Immobilien 5.28 Warimpex 2.60

Diff. [%] Volumen [Stk] -1.57 0.00 -0.08 0.97 -0.61 1.59 0.17 -2.83

10740 25 50017 10286 222 914008 20412 81482

Ausgewählte Werte Titel bet-at-home.com betbull C-Quadrat CAT oil Lenzing Meinl Airports phion Qino Flagship Sanochemia Teak Holz update

Kurs [Euro] 23.68 1.60 25.00 7.84 87.85 0.27 15.55 0.70 4.00 4.15 2.41

Diff. [%] Volumen [Stk] 3.86 450 0.00 500 0.00 100 3.55 22685 0.98 3982 -0.37 1885 0.00 25 7.69 2000 2.56 6520 0.00 18199 0.42 920

Kurse ohne Gewähr

IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS: Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbH Anschrift: Berggasse 7/7, 1090 Wien Internet: www.boerse-express.com Telefon: 01/236 53 13 Mail: redaktion@boerse-express.com Abo: www.boerse-express.com/abo Herausgeber: Christian Drastil (dra) Chefred.: Bettina Schragl (bs) Chefanalyst: Robert Gillinger (gill) Redaktion: Mag. Daniel Hoffmann (hd), Michael Plos, MA (mp), Herbert Gmoser (hg), Dr. Christoph Rohrmoser (cr), Paul Christian Jezek (pj) Ständige Gastkommentatoren: Walter Kozubek, Peter Rietzler, Robert Schittler Technische Leitung: DI Josef Chladek Charts: TeleTrader, Kursdaten ohne Gewähr Bezug: Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Alle Abos laufen automatisch aus. Gerichtsstand ist Wien. Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemachten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem für das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich für den persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung. Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum


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