NR. 3183/19
FREITAG, 16. JANUAR 2015
BÖRSE EXPRESS
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INVESTOR
FIEBER
Schwerpunkt Earnings Season
Tage der Wahrheit: Jetzt geht es Schlag auf Schlag - während die großen US-Unternehmen ihre 2014er Zahlen vorlegen, müssen Österreichs Anleger noch eine Zeit lang fiebern. Wir zeigen, was die Anleger erwarten dürfen und wie hoch die Latte liegt. Foto: Bloomberg
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BÖRSE EXPRESS
NEWS BÖRSE WIEN
Raiffeisen im Visier der Shortseller ie Unsicherheit rund um Russland und die Auswirkungen des Rubelverfalls auf die RBI-Bilanz locken nun auch verstärkt Shortseller an. Und die Positionen, die sie sich aufgebaut haben, sind nicht gerade klein. So hat etwa die britische Odey Asset Management, eine 1991 gegründete, nach eigenem Bekunden führende Londoner Investmentfirma, mit einem Volumen von 11,5 Milliarden Dollar, eine Short-Position von in Summe 0,8% des gesamten RBI-Aktienkapitals. Die letzte größere Aufstockung erfolgte laut Bloomberg-Daten am 13.1. um 527.362 Stück auf 0,72%. Doch Odey Asset Managment sind beileibe nicht die Einzigen, die bei der RBI short sind. Laut Datenbank der FMA hält
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EDITORIAL
die gleichfalls britische AKO Capital LLP ebenfalls eine größere Netto-Short Position auf die RBI (0,5%, Meldung vom 18.12.2014). Bei conwert wiederum verzeichnet die Datenbank Netto-Short-Positionen von in Summe 1,48% des Aktienkapitals. Engagiert sind diesfall die US-Investmentfirma Castle Creek Arbitrage LLC, sowie die CQS (UK) LLP. Die britische Odey Asset Managment scheint in punkto Short Selling-Positionen überhaupt einen Narren an Wiener Werten gefressen zu haben. Auch bei Wienerberger hält die Investmentfirma - laut FMA-Datenbank - eine Netto-ShortPosition von 0,67%. Zum Team der Briten gehört übrigens auch ein Investmenbanker mit Österreich-Background, der nach Stationen bei der CA Investmentbank, Lehman Brothers, und der britischen Griffin Capital Management im April 2012 bei Odey angedockt hat. Eine Netto-Short-Position von 0,65% findet sich übrigens auch bei der Buwog. Diese ist allerdings im deutschen Bundesanzeiger veröffentlicht.<hf> VON HARALD FERCHER HARALD FERCHER@BOERSE-EXPRESS.COM
Von Tsunamis und offenen Rechnungen as für eine Woche und was für ein Tag. Zu Beginn der Woche sorgte noch einmal der Ölpreis mit seinem Sturz auf ein neues Jahrestief (bei 47,43 Dollar für das Barrel Brent) für Verwerfungen an den Märkten. Am Donnerstag ließ dann die Schweizerische Nationalbank eine Bombe platzen, die wohl in die Geschichte der Devisenmärkte eingehen wird. Die Rechnung für die überraschende Entscheidung der SNB, die Politik des Mindestkurses gegen den Euro aufzugeben, werden wohl die Schweizer Unternehmen tragen müssen, deren Exportpreise sich mit einem Schlag empfindlich verteuerten. Nick Hayek, Chef des Schweizer Uhrenunternehmens Swatch, nannte die Aktion der SNB, die hierzulande Fremdwährungskreditnehmern die Tränen in die Augen trieb, nicht ganz zu Unrecht einen „Tsunami“ für die Schweiz. Apropos Rechnung: Eine solche für das Gesamtjahr 2014 präsentiert demnächst auch die Raiffeisen Bank International: Analysten rechnen - laut Bloombergdaten - mit einem bereinigten Nettoverlust (vor XO-Posten) von 129,4 Millionen Euro. Ganz unten, also dort wo auch die außerordentlichen Verluste noch dazukommen, sollen es nach dem derzeitigen Stand der Daten sogar 329,1 Millionen sein. Die RBI selbst sprach zuletzt von unter 500 Millionen Verlust, allerdings unter der Voraussetzung, dass in Russland keine größeren Korrekturen (eventuelle Firmenwertabschreibung) mehr vorgenommen werden müssen. Sei es wie es sei - genaueres wissen wir spätestens am 25. März, An diesem Tag werden nämlich die Zahlen offiziell bekanntgege-
W
ben (siehe dazu unsere Ergebnisvorschau weiter hinten.) Bis dahin bleibt die Aktie ein Fressen für Spekulationen, und eine wunderbare Wettgelegenheit für Shortseller (mehr dazu siehe oben). Shortselling - während der Finanzmarktkrise verteufelt und bei einigen Aktien, vor allem aus dem Finanzbereich sogar untersagt - ist per se nichts Böses. Solange alle Marktteilnehmer Bescheid wissen, dass es bei bestimmten Aktien Shortselling-Positionen gibt. Dafür, dass dies so ist sorgt unter anderem die EU-LeerverkaufsVO (mehr dazu finden Sie unter anderem hier: http://bit.ly/1IGLthZ). Auch in Österreich müssen solche Leerverkaufspositionen ab dem Überschreiten eine bestimmten Schwelle gemeldet werden und werden - anderslautenden Gerüchten zuwider - auch von der Finanzmarktaufsicht veröffentlicht. Zugegeben die Suche nach den Meldungen und das Tool selbst ist etwas umständlich, aber wie heißt’s „RBI bleibt bis so schön: Wer, suchet der findet (um sich den Weg zu erspaEnde März eine ren können Sie übrigens auch wunderbare einfach hier klicken: Wettgelegenheit http://bit.ly/1BACI7c). Zum Abschluß wünsche ich Ihnen für Shortseller“ noch viel Spaß mit unserer neuen Ausgabe des be INVESTOR. P.S.: Für Noch-Nicht-Abonnenten: Hier finden Sie eine Übersicht über unsere aktuellen Abo-Angebote: http://bit.ly/15yw417
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BÖRSE EXPRESS
NEWS MIX Meldungen in Kürze
AUSSERORDENTLICHE HV
Teak Holz will Beteiligungen versilbern ie Teak Holz International AG lädt am 11. Februar 2015 um 10:00 Uhr im "Haus der Industrie" in Wien zur außerordentlichen Hauptversammlung. Auf der Tagesordnung steht, neben dem Bericht des Vorstandes über die erfolgte Inventur in Costa Rica und Konsequenzen sowie den anzunehmenden Verlust über die Hälfte des Grundkapitals auch die Beschlussfassung über die Zustimmung zur Veräußerung einzelner oder sämtlicher der von Teak Holz gehaltenen Beteiligungen und/oder der über diese Beteiligungen gehaltenen Liegenschaften.
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ÖSTERREICH
Niedrige Inflation kommt dank Ölpreis an
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BRANCHE ERFREUT
Europäer kaufen wieder mehr Autos uf dem europäischen Automarkt sind 2014 wieder mehr Fahrzeuge verkauft worden. Mit gut 12,5 Millionen Stück seien 5,7 Prozent mehr abgesetzt worden als im Vorjahr, wie der Branchenverband Acea am Freitag mitteilt. 2007 war zuvor das letzte Jahr mit einem Verkaufsplus gewesen. Mehr unter http://goo.gl/hrCIDQ
Die News des Tages von ... Montag
Dienstag
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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktie von ams, voestalpine, Schoeller-Bleckmann, Raiffeisen, OMV, Erste Group, Andritz und Immofinanz im Fokus der Analysten. Mehr unter
http://goo.gl/Wu287N
ie Inflation ist in Österreich im Dezember dank des Ölpreisrückgangs auf 1,0 Prozent gesunken, nach noch 1,7 Prozent im November. Es ist das die niedrigste Teuerungsrate seit Februar 2010. Ohne Öl- und Spritpreisrutsch hätte die Inflation jedoch 1,6 Prozent betragen, wie die Statistik Austria am Freitag erklärte. Im Gesamtjahr 2014 betrug die Rate 1,7 Prozent, nach 2,0 Prozent 2013. Der für die Eurozone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs sank im Dezember auf 0,8 Prozent - im November hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 1,5 Prozent betragen. Der meist über dem allgemeinen VPI liegende Preisanstieg beim Pensionisten-Warenkorb betrug im Dezember 1,2 Prozent, nach 1,7 Prozent im November. <
A
Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.
»
JPMorgan trennt sich von Immofinanz-Anteilen. Der Anteil der US-Investmentbank JPMorgan Chase & Co an der börsenotierten Immofinanz ist auf rund 6,2 Prozent gesunken. Damit hält die US-Investmentbank gemeinsam mit kontrollierten Unternehmen derzeit 69,198.504 Stück Immofinanz-Aktien. Ende Dezember hatten sie 13,3 Prozent gehalten. Mehr unter
http://goo.gl/etqYqY
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JPMorgan trennt sich von Zumtobel-Aktien. JPMorgan hat den Anteil an Zumtobel reduziert. Wie Zumtobel informiert wurde, ist der Anteil der von JP Morgan Chase & Co. und deren kontrollierten Unternehmen per 12.01.2015 unter die Schwelle von 4% gefallen. JPMorgan Chase & Co. sind nun gesamt 3,457% der Stimmrechte zuzurechnen, die sich auf 1.503.985 der ausgegebenen
Aktien (43.500.000) der Zumtobel Group AG beziehen. Diese Beteiligung kann wie folgt aufgeschlüsselt werden: + 3,452% der Stimmrechte entfallen auf 1.501.763 Aktien der Zumtobel Group AG, + 0,005% der Stimmrechte entfallen auf Equity Swaps (2.222 Aktien der Zumtobel Group AG).
»
Uniqa-Investor hält jetzt mehr als 4 Prozent. Die New Yorker Investment-Gesellschaft Lazard Asset Management teilte Uniqa mit Schreiben vom 13. Jänner 2015 mit, dass ihr mit Wirkung vom 23. Oktober 2014 12.371.657 Stimmrechte an Uniqa zuzurechnen sind, was einem Anteil an den Stimmrechten von 4,004 % entspricht. Der gemäß § 91 Abs 1 BörseG relevante Schwellenwert von 4 % wird damit überschritten.
»
Lenzing - Aktionär schichtet um. Die B&C Gruppe, Großaktionärin von Lenzing, schichtet um. Dabei kommt es zu einer Veränderung der Eigentumsverhältnisse rund um Lenzing innerhalb der B&C-Gesellschaften, am Gesamt-Anteil an Lenzing ändert sich bei B&C allerdings nichts.
Mehr unter http://goo.gl/zzQ3C4
»
Bene macht Büros für Emirates. Bei der Gestaltung der österreichischen Niederlassung in Wien setzte Emirates ganz auf Bene und lies das Büro vom internationalen Experten für moderne Büro- und Arbeitswelten einrichten. Mehr
unter http://goo.gl/fkhS60
(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)
Mittwoch
Donnerstag
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BÖRSE EXPRESS
Protect Multi Aktienanleihen
Die Perfektion im Zusammenspiel entscheidet.
hnen c i e z t z Jet .01.2015 beiaanllkeenn bis 30 ssen und B Sparka
Protect Multi Aktienanleihe auf Daimler AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Post AG Kupon
7,50% p.a.
Basiswerte
Daimler AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Post AG
WKN/ISIN
VZ76BH/DE000VZ76BH1
Barriere
65% des Schlusskurses des Basiswertes am 30.01.2015
Festlegungstag
30.01.2015
Bewertungstag
19.02.2016
Ausgabepreis
100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)
Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.
Haben Sie Fragen zu diesem Produkt? Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oder informieren Sie sich unter www.vontobel-zertifikate.de Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main
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SCHWERPUNKT EARNINGS SEASON US-AKTIEN
S&P 500: Die Gewinnlatte liegt bei 1,15 Billionen US Dollar Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Die Gewinne der US-Unternehmen aus dem S&P 500 sollen 2014 im knapp zweistelligen Prozentbereich zugelegt haben. 2015 sind die Analysten skeptischer und rechnen mit einer Halbierung der Wachstumsraten. etzt geht es Schlag auf Schlag: Am Montag nach Börseschluss eröffnete der Aluminiumkonzern Alcoa, der traditionell das erste Unternehmen aus dem S&P 500 ist das seine Zahlen vorlegt, den Ergebnisreigen an der New Yorker Börse. In den kommenden drei Wochen werden die größten Konzerne der USA ihre 2014er Zahlen vorlegen und damit wohl einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung an den US-Börsen nehmen. Leicht werden es die Konzerne nicht haben, denn in Summe erwarten die Analysten von den 500 Unternehmen einen (ungewichteten) Gewinnanstieg von 11,6% auf rund 1,15 Billionen Dollar. Im Schnitt wird von jedem Unternehmen eine Gewinnsteigerung von rund 7,7% erwartet, im Jahr 2015 liegt der Schnitt bei einem Gewinnanstieg von 4,8 Prozent. Geht es nach den Analysten so werden die Umsätze in Summe um 3,35 Prozent auf 11,05 Billionen Dollar steigen (2014). Den, prozentuell betrachtet stärksten Gewinnanstieg, soll der amerikanische Computerspielhersteller Electronic Arts vorlegen. Das Unternehmen, einst Marktführer unter den Gameherstellern, konnte im Vorjahr nur einen minimalen Gewinn von acht Millionen vorlegen (siehe Tabelle rechts). 2014 sollen 664,4 Mio. erzielt worden sein. Die absoTop 10: Die höchsten Renditen lute Nummer 1 unter Name Dividendenrendite in % den US-GewinnmaTransocean Ltd 19,68 schinen wird aber weiWindstream Holdings Inc 11,83 ter Apple bleiben. Hier Iron Mountain Inc 11,58 soll 2014/15 ein GeDiamond Offshore Drilling Inc 10,95 winn von mehr als 45 Ensco PLC 10,82 Milliarden herausNoble Corp plc 9,64 schauen (siehe dazu Freeport-McMoRan Inc 6,76 die Tabellen auf den Frontier Communications Corp 6,05 nächsten beiden SeiCenturyLink Inc 5,66 ten). Die Apple Zahlen ONEOK Inc 5,64 gibt es allerdings erst Quelle: Bloomberg; Stand 14.01.2015, Renditen beziehen sich auf im Herbst. < Schätzungen für 2014
J
Beim Computerspielproduzenten Electronic Arts wird der stärkste Gewinnanstieg erwartet. Foto: Bloomberg
Wo die Gewinne am stärksten steigen sollen Name
Gewinnzuwachs ‘14 Prognose in %
Gewinnzuwachs ‘15 Prognose in %
Gewinn zuletzt in Mio.
Electronic Arts
8.205,00
16,24
8,00
Waste Management
1.014,39
4,89
98,00
Hartford Financial Services
797,93
-0,49
176,00
AES Corp/VA
706,01
2,71
114,00
Avago Technologies
700,29
9,28
263,00
Allegion
654,84
20,70
31,00
Alcoa
437,17
17,86
268,00
Health Care REIT
393,01
17,69
145,05
Perrigo Co
391,81
20,58
205,30
Vulcan Materials
367,18
112,39
24,38
Broadcom
333,19
11,19
424,00
PVH
322,33
13,59
143,54
Alexion Pharmaceuticals
319,43
14,23
252,90
Adobe Systems
318,63
57,43
253,55
Intercontinental Exchange
317,47
23,07
254,00
Gilead Sciences
316,61
18,59
3.074,81
AmerisourceBergen
271,74
9,65
276,48
E*TRADE Financial
264,82
5,33
86,01
ConAgra Foods
218,16
6,68
303,10
Amazon.com
216,77
94,89
274,00
Quelle: Bloomberg; Stand 14.01.2015,
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SCHWERPUNKT EARNINGS SEASON Gewinnschätzungen für S&P 500 Unternehmen (die Top 101 nach Marktkapitalisierung) Name in Mio. Dollar
Marktkapital.
Umsatz ‘131 Umsatz ‘14 (e)2
EBIT1 zuletzt (‘13)
EBIT (e)2 (‘14)
Apple Inc
642.082,68
182.795,00
212.201,85
52.503,00 60.673,87
Microsoft Corp
379.253,66
86.833,00
98.333,31
27.759,00 28.864,31
Exxon Mobil Corp
373.781,84
390.247,00
423.091,60
Berkshire Hathaway Inc 363.703,16
182.150,00 59.825,00
Gewinn1 ‘13
Gewinn2 ‘14e
Gewinn ‘15e
39.510,00
45.191,93
48.134,11
108,93
22.074,00
22.945,11
25.828,58
45,86
1,17
40.301,00 49.071,91
32.580,00
30.923,50
22.427,88
87,72
2,70
196.369,00
31.087,00 17.264,00
19.476,00
16.673,00
17.556,00
147,33
-
52.809,11
13.966,00 18.489,64
12.920,00
17.839,76
20.943,63
497,45
0,00
Kurs in USD
Div.3 in USD 1,97
Google Incorporated
340.474,69
Johnson & Johnson
290.883,55
71.312,00
74.688,70
18.377,00 21.697,40
13.831,00
17.070,00
17.399,81
103,65
2,76
Wal-Mart Stores Inc
280.820,42
476.294,00
486.643,26
26.872,00 27.416,39
16.022,00
16.190,23
16.699,65
87,01
1,92
Wells Fargo & Co
264.828,23
88.372,00
87.469,55
33.915,00 35.645,71
23.057,00
22.022,45
23.697,71
50,83
1,46
Procter & Gamble
243.136,64
83.062,00
79.365,73
15.288,00 15.319,23
11.643,00
12.028,86
12.823,27
89,71
2,60
General Electric Co
237.397,42
142.937,00
148.749,77
13.892,00 22.166,00
13.057,00
16.580,60
17.492,39
23,53
0,88
Facebook Inc
213.810,53
7.872,00
12.388,00
6.900,90
1.491,00
4.498,29
5.451,41
76,10
0,00
JPMorgan Chase & Co
210.411,43
102.102,00
101.410,00
29.792,00 36.193,57
21.762,00
22.268,10
24.134,88
56,16
1,71
Pfizer Inc
205.716,46
51.584,00
49.265,00
15.184,00 19.498,27
22.003,00
14.446,15
13.581,50
32,55
1,04
Chevron Corp
194.297,82
211.664,00
212.562,80
27.213,00 29.171,82
21.423,00
18.627,25
13.039,88
102,24
4,21
Verizon Com.
194.082,58
120.550,00
126.500,03
31.968,00 27.696,16
11.497,00
14.196,91
15.541,21
46,59
2,13
Oracle Corp
189.048,35
38.275,00
39.304,29
14.759,00 18.354,56
10.955,00
13.301,81
13.967,25
42,79
0,48
Coca-Cola Co/The
185.541,58
46.854,00
45.973,65
10.228,00 10.801,32
8.584,00
8.989,44
8.915,70
42,21
1,22
Merck & Co Inc
177.751,95
44.033,00
42.327,59
5.956,00 13.797,36
4.404,00
10.194,80
9.965,20
62,25
1,78
Intel Corp
175.848,95
52.708,00
55.869,46
12.291,00 15.405,14
9.620,00
11.575,77
11.993,06
36,18
0,89
AT&T Inc
172.000,92
128.752,00
132.292,69
30.479,00 22.680,33
18.249,00
13.185,11
13.377,05
33,06
1,85
Bank of America Corp
168.263,21
101.697,00
86.562,88
16.172,00
8.598,40
11.431,00
15.868,00
16.264,71
15,94
0,12
Walt Disney Co/The
160.007,28
48.813,00
51.808,18
11.369,00 12.745,50
0,99
Visa Inc
157.879,02
12.702,00
13.901,30
IBM
153.862,51
99.750,00
93.689,09
Gilead Sciences Inc
149.493,55
11.201,69
24.218,79
Citigroup Inc
146.809,00
92.543,00
77.797,13
PepsiCo Inc
144.272,82
66.415,00
66.629,43
Comcast Corp
143.790,31
64.657,00
Cisco Systems Inc
143.257,17
Home Depot Inc/The
135.538,54
Amazon.com Inc
2.804,00
7.501,00
7.959,86
9.040,53
94,04
9.132,77
5.438,00
6.343,97
7.128,00
254,89
1,91
18.776,00 19.471,31
16.483,00
15.760,84
15.886,79
154,68
4,27
4.524,00 16.138,64
3.074,81
12.810,11
15.191,89
98,82
0,00
19.497,00 24.773,86
13.673,00
14.589,40
16.478,87
48,22
0,04
9.705,00 10.230,35
6.740,00
7.003,33
7.266,00
96,17
2,52
68.737,00
13.563,00 15.027,57
6.816,00
8.191,42
8.453,33
55,57
0,90
47.142,00
48.623,05
9.345,00 13.879,63
7.853,00
10.963,71
11.395,36
27,90
0,75
78.812,00
82.699,65
9.166,00 10.353,80
5.385,00
6.031,63
6.678,22
102,31
1,88
133.568,10
74.452,00
89.415,10
-126,01
274,00
867,95
1.691,57
287,77
0,00
Philip Morris Int.
129.051,58
31.217,00
29.689,06
13.515,00 12.426,43
8.576,00
7.890,39
7.602,64
83,01
3,88
QUALCOMM Inc
120.355,68
26.487,00
27.839,52
7.550,00
9.618,09
7.967,00
8.801,46
9.574,96
72,14
1,70
Amgen Inc
117.599,58
18.676,00
19.934,19
5.867,00
8.414,60
5.081,00
6.593,63
7.109,58
154,25
2,44
CVS Health Corp
111.073,10
126.761,00
138.343,57
8.037,00
8.859,39
4.592,00
5.260,57
5.656,91
96,58
1,10
Bristol-Myers Squibb
104.137,99
16.385,00
15.697,90
3.096,00
3.371,58
2.563,00
2.940,38
2.905,31
62,56
1,44
United Technologies
103.983,75
62.626,00
65.196,45
9.209,00
9.869,50
5.721,00
6.228,58
6.530,37
113,40
2,38
3M Co
102.172,16
30.871,00
31.950,80
6.666,00
7.143,82
4.659,00
4.941,18
5.230,50
159,44
3,42
AbbVie Inc
101.789,71
18.790,00
19.906,62
5.664,00
6.990,13
4.128,00
5.260,30
7.072,33
63,83
1,68
Altria Group Inc
101.531,27
17.663,00
17.837,00
8.084,00
7.725,50
4.535,00
5.099,29
5.504,86
51,32
2,02
United Parcel Ser.
101.203,32
55.438,00
58.196,63
7.034,00
7.432,56
4.372,00
4.553,48
5.086,55
108,84
2,68
Union Pacific Corp
99.099,01
21.963,00
23.976,89
7.446,00
8.658,24
4.388,00
5.092,96
5.679,46
111,10
1,89
Schlumberger Ltd
98.941,58
45.266,00
48.631,38
8.917,00
9.736,79
6.732,00
7.238,76
6.342,10
76,43
1,59
UnitedHealth Group
98.503,36
122.489,00
130.076,00
9.623,00
9.975,65
5.625,00
5.568,33
5.916,14
102,22
1,25
Celgene Corp
96.731,06
6.493,90
7.662,44
1.808,90
3.881,07
1.449,90
3.082,05
4.000,59
120,88
0,00
MasterCard Inc
95.529,80
8.346,00
9.449,51
4.503,00
5.252,90
3.116,00
3.598,59
4.085,72
82,29
0,44
Boeing Co/The
92.951,87
86.623,00
90.134,62
6.562,00
7.330,94
4.585,00
5.788,00
5.886,00
130,04
2,92
American Express Co
90.223,79
34.932,00
33.813,83
7.888,00
9.052,25
5.359,00
5.847,19
6.117,10
86,80
1,01
McDonald’s Corp
89.233,04
28.105,70
27.636,58
8.764,30
8.149,21
5.585,90
4.919,17
5.208,10
91,52
3,29
Kinder Morgan Inc/DE
86.131,94
14.070,00
16.482,63
3.990,00
4.749,70
1.193,00
1.303,22
1.493,44
40,30
1,73
Biogen Idec Inc
83.096,00
6.932,20
9.702,25
2.515,51
4.282,90
1.862,34
3.208,52
3.833,19
350,87
0,00
7.697,00
745,00
Quelle: Bloomberg; Stand 14.01.2015, 1: Angaben beziehen sich meist auf 2013, bei ungeradem Geschäftsjahr auf das letzte abgeschlossene Jahr, 2: Angaben beziehen sich meist auf Erwartungen für 2014, 3: Dividende je Aktie
FREITAG, 16. JANUAR 2015
7
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT EARNINGS SEASON Gewinnschätzungen für S&P 500 Unternehmen (die Top 101 nach Marktkapitalisierung) Name in Mio. Dollar
Marktkapital.
Umsatz ‘131 Umsatz ‘14 (e)2
EBIT1 zuletzt (‘13)
EBIT (e)2 (‘14)
Gewinn1 ‘13
Gewinn2 ‘14e
Gewinn ‘15e
Kurs in USD
Div.3 in USD
Biogen Idec Inc
83.096,00
6.932,20
9.702,25
2.515,51
4.282,90
1.862,34
3.208,52
3.833,19
350,87
Walgreens Boots All.
82.511,00
76.392,00
107.338,18
3.577,00
5.498,80
1.932,00
3.712,13
4.706,72
74,82
1,31
Goldman Sachs
81.295,87
40.874,00
34.554,76
11.737,00 12.020,00
8.040,00
8.106,25
7.877,70
179,84
2,27
NIKE Inc80.743,69
27.799,00
30.888,35
3.680,00
4.205,89
2.693,00
3.153,67
3.569,42
93,18
1,06
Eli Lilly & Co
77.472,45
23.113,10
19.689,85
5.370,40
3.469,69
4.684,80
2.980,64
3.408,25
69,41
1,96
Honeywell Int.
77.005,05
39.055,00
40.233,22
5.501,00
6.535,00
3.924,00
4.393,31
4.843,53
98,04
1,85
ConocoPhillips
75.504,20
54.413,00
56.119,78
12.407,00 12.247,00
9.156,00
6.943,13
4.217,88
60,96
2,83
4.165,11
31.867,00
28.825,46
5.488,00
6.110,83
4.514,00
3.564,00
4.436,05
34,84
0,28
US Bancorp/MN
73.874,82
21.059,00
19.946,18
7.764,00
8.213,86
5.836,00
5.583,65
5.817,22
41,00
0,97
Hewlett-Packard Co
72.116,10
111.454,00
109.623,78
7.185,00 10.042,46
5.013,00
7.394,71
7.541,52
39,06
0,67
American International
71.255,54
68.678,00
56.852,17
11.510,00
8.418,25
9.085,00
6.821,59
6.831,72
50,87
0,50
Actavis plc
70.996,62
8.677,60
12.667,32
-423,20
4.026,07
-750,40
2.761,77
6.373,00
266,91
0,00
Twenty-First Cent.Fox
0,00
Medtronic Inc
70.752,67
17.005,00
17.540,79
3.994,00
5.422,82
3.065,00
4.022,26
4.363,53
71,51
1,21
Time Warner Inc
69.963,29
29.795,00
27.448,00
6.605,00
5.961,29
3.691,00
3.750,19
3.920,89
82,98
1,27
Morgan Stanley
68.792,94
36.848,00
34.611,74
4.482,00
7.393,71
2.932,00
5.682,91
5.802,06
35,00
0,36
eBay Inc67.125,10
16.047,00
17.926,26
3.371,00
4.591,75
2.856,00
3.722,40
4.068,27
53,86
0,00
Abbott Laboratories
66.736,64
21.848,00
20.400,06
2.629,00
3.833,80
2.576,00
3.260,60
3.400,13
44,12
0,88
EI du Pont de Nem.
65.880,47
35.734,00
35.455,31
3.527,00
5.422,92
4.848,00
3.696,00
4.061,40
72,36
1,87
Lowe’s Cos Inc
65.676,20
53.417,00
55.971,73
4.149,00
4.785,20
2.286,00
2.654,19
3.058,14
67,10
0,85
Allergan Inc/US
65.004,46
6.300,40
7.202,05
1.809,30
2.653,75
985,10
1.912,79
2.598,33
217,51
0,20
Colgate-Palmolive Co
62.303,19
17.420,00
17.336,81
3.556,00
4.117,63
2.241,00
2.664,39
2.810,47
68,20
1,43
Simon Property
61.780,37
5.170,14
5.080,43
1.278,55
3.376,53
1.319,64
1.527,17
1.741,00
198,80
5,15
Express Scripts Hold.
61.428,27
104.098,80
100.276,77
3.551,70
6.402,25
1.844,60
3.690,83
3.854,22
83,49
0,00
Costco Wholesale Corp
61.243,33
112.640,00
120.228,35
3.220,00
3.555,77
2.058,00
2.281,14
2.494,75
138,72
1,42
Lockheed Martin Corp
61.238,93
45.358,00
44.879,22
4.505,00
5.647,07
2.981,00
3.618,88
3.642,13
193,27
5,47
Mondelez Int.
60.922,41
35.299,00
34.545,11
3.971,00
4.437,00
3.915,00
2.933,63
3.083,44
36,25
0,58
Duke Energy Corp
60.275,31
24.598,00
25.456,38
4.982,00
5.312,67
2.665,00
3.236,00
3.344,92
85,09
3,17
Starbucks Corp
60.081,01
16.447,80
19.018,09
3.081,10
3.553,41
2.068,10
2.362,70
2.762,63
80,01
1,29
Accenture PLC
59.127,18
31.874,68
30.832,44
4.300,51
4.468,48
2.941,50
3.228,30
3.454,20
88,62
2,04
Danaher Corp
58.499,08
19.118,00
19.919,95
3.274,90
3.551,00
2.695,00
2.686,94
2.945,08
82,80
0,34
Ford Motor Co
57.961,23
146.917,00
137.009,53
5.439,00
3.225,00
7.155,00
4.435,93
6.457,00
14,91
0,50
BlackRock Inc
57.613,26
10.180,00
11.139,93
3.951,00
4.488,27
2.932,00
3.289,14
3.483,79
342,90
7,76
EMC Corp/MA
57.241,98
23.222,00
24.496,81
4.150,00
5.863,58
2.889,00
3.904,50
4.258,13
28,04
0,44
Occidental Petro.
56.986,21
24.455,00
23.125,67
8.119,00
7.996,67
5.903,00
4.712,44
2.688,53
73,18
2,84
Monsanto Co
56.732,93
15.855,00
16.165,81
4.075,00
4.341,40
2.740,00
2.847,13
3.185,60
116,98
1,96
Texas Instruments Inc
55.793,76
12.205,00
13.044,00
2.832,00
3.889,48
2.162,00
2.881,43
3.182,64
52,46
1,24
MetLife Inc
55.552,46
68.199,00
71.037,46
5.334,00
9.160,75
3.368,00
6.541,50
6.728,14
48,55
1,34
General Motors Co
54.627,67
155.427,00
154.779,69
5.131,00
3.217,58
5.346,00
4.573,73
7.417,29
33,92
1,20
Priceline Group
53.851,31
6.793,31
8.395,05
2.412,41
3.286,12
1.892,66
2.802,37
3.305,55
1.024,76
0,00
Caterpillar Inc
51.592,09
55.656,00
55.125,65
5.628,00
5.685,69
3.789,00
4.067,00
4.164,10
84,85
2,55
Dow Chemical Co/The
50.595,61
57.080,00
58.310,32
4.276,00
6.257,93
4.787,00
3.539,82
3.662,33
42,67
1,53
Thermo Fisher Scient.
50.303,20
13.090,30
16.787,12
1.609,60
3.691,64
1.273,30
2.783,06
3.097,88
125,45
0,60
McKesson Corp
49.629,65
137.609,00
177.675,20
2.367,00
4.228,36
1.263,00
2.550,57
2.934,86
213,38
1,00
FedEx Corp
48.418,13
45.567,00
47.721,27
3.446,00
4.242,33
2.097,00
2.578,67
3.103,33
170,67
0,80
Target Corp
47.345,56
72.596,00
74.418,83
4.229,00
3.801,25
1.971,00
2.081,43
2.436,00
73,81
1,90
EOG Resources Inc
46.668,48
14.572,26
17.662,64
3.957,92
4.855,80
2.197,11
2.943,52
1.622,32
84,71
0,56
Covidien PLC
46.596,00
10.659,00
10.990,88
1.992,00
2.520,46
1.662,00
1.969,39
2.147,46
102,57
1,40
NextEra Energy Inc
46.555,20
15.136,00
16.227,79
3.241,00
4.251,18
1.908,00
2.328,27
2.535,80
106,47
2,89
TJX Cos Inc/The
45.838,09
27.422,70
29.039,54
3.350,57
3.582,70
2.137,40
2.202,67
2.394,92
65,94
0,68
General Dynamics
45.476,61
31.218,00
30.566,67
3.685,00
3.862,00
2.357,00
2.631,77
2.736,24
136,70
2,47
Yahoo! Inc
45.027,62
4.680,38
4.407,75
589,93
697,75
1.366,28
2.306,26
1.068,17
47,33
0,00
Quelle: Bloomberg; Stand 14.01.2015, 1: Angaben beziehen sich meist auf 2013, bei ungeradem Geschäftsjahr auf das letzte abgeschlossene Jahr, 2: Angaben beziehen sich meist auf Erwartungen für 2014, 3: Dividende je Aktie
FREITAG, 16. JANUAR 2015
8
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT EARNINGS SEASON WIENER BÖRSE
Nach der Flaute sollen Gewinne der Prime-Firmen heuer explodieren Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
2014 ist bereits abgehakt, auch wenn die Zahlen erst vorgelegt werden. In Summe sollten die ATXPrime-Unternehmen einen Gewinn von an die 3,33 Milliarden Euro für 2014 vorlegen. 2015 soll deutlich besser werden. uat is gangen, nix is gschehn - mit diesem DialektSprichwort könnte man das erste Ereignis der heurigen Earnings Season an der Wiener Börse kurz zusammenfassen. Die kürzlich vom Ölfeldausrüster SBO vorgelegten vorläufigen Zahlen zu Umsatz und Betriebsergebnis lagen mehr oder weniger im Rahmen der Analystenerwartungen bzw. sogar ganz leicht drüber (siehe Tabelle auf der nächsten Seite). Trotzdem musste die Aktie in der Folge Haare lassen, was aber wohl weniger an den Zahlen als an den Turbulenzen rund um den Ölpreis liegt. Wie immer, wenn in Wien die Tage und Wochen der Wahrheit näher rücken, herrscht auch heuer gespannte Ruhe. Zu viele Unwägbarkeiten prägen noch das Bild. Vor allem bei der RBI warten die Anleger gespannt auf das, was da noch kommen möge, wobei vor allem die russische Tochter - eigentlich ein Gewinnbringer - im Mittelpunkt des Interesses steht. Hier hat die RBI zuletzt angekündigt, dass sie eine Überarbeitung der aktuellen Planung vornehmen wird, was eventuell auch zu einer "Anpassung des Firmenwerts der russischen Einheit" führen könnte, wie man in einer Mitteilung festhielt. Tatsächlich wecken diese Unsicherheiten Begehrlichkeiten bei Shortsellern (siehe dazu auch Seite 2 in dieser be INVESTORAusgabe). Fakt ist jedenfalls, dass die Abschreibungen und Risikovorsorgen bei den beiden großen Banken (Erste und RBI) die 2014er Ergebnisse des ATXPrime negativ beeinflussen. In Summe sollen die Nettogewinne heuer bei rund 3,33 Milliarden Euro zu liegen kommen - deutlich weniger als im Jahr 2013. Dem annus horribilis soll aber 2015 eine Gewinnexplosion folgen - prophezeien zumindest die Analysten. Obwohl etwa beim Schwergewicht OMV ein Gewinnrückgang erwartet wird, soll der summierte Gewinn der ATXPrime-Unternehmen auf satte 6,04 Milliarden Euro steigen. Das entspricht einem Plus von mehr als 80 Prozent. Kein Wunder, dass manche Analysten davon überzeugt sind, dass Wiener Werte derzeit besonders günstig sind (hier: http://bit.ly/1E6WS8p).<
G
Flugzeugzulieferer FACC kann heuer an der Börse bisher überzeugen. Zahlen zum Q3 gibt’s am 22.1. Foto: APA/FACC AG
FACC seit dem IPO
Aktie des Flugzeugzulieferes FACC 2015 im Plus.
Quelle: Bloomberg
RBI seit 1.1.2014
RBI-Aktie vorerst weiter unter Druck.
Quelle: Bloomberg
FREITAG, 16. JANUAR 2015
9
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT EARNINGS SEASON ATXPrime: Gewinnschätzungen Name in Mio. Euro
Datum 20151
Umsatz Schätzung
Umsatz tatsächlich
Betriebsgewinn (e)
Betriebsg. tatsächlich
Nettogewinn Nettogewinn 2014 (e)2 tatsächlich
Nettogewinn 2015 (e)2
Gewinn/Aktie 14 (e) tatsäch.
Agrana3
13.05.
2.601,25
106,30
85,33
90,43
5,64
AMAG
27.02.
799,67
58,97
50,24
58,76
1,47
Andritz
05.03.
5.850,77
291,22
201,3
272,2
1,92
07.05.
597,22
56,45
33,90
31,20
0,90
(Aug.)
192,40
168,7
74,60
85,73
1,05
23./24.03.
207,00
152,8
64,40
90,45
0,93
AT&S
3
BUWOG3 CA Immo conwert
25.03.
282,43
109,8
9,03
34,97
-0,04
Do&Co3
03.06.
753,67
56,60
38,15
37,62
3,70
(v: 27.02.) 27.03.
6.421,37
-925,33
-734,25
840,1
- 3,59
10.12.
2.053,40
203,50
128,86
155,40
0,84
21.05.
582,2
41,40
25,9
37,70
0,67
(v: 02.02) 15.04.
639,56
128,33
85,63
95,50
4,09
26.03.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
01.08.
623,44
351,1
209,33
197,71
0,22
Erste G.
4
EVN3 3
FACC
Flughafen Frauenthal Immofinanz Kapsch T.
3
3
16.06.
475,50
30,20
12,80
23,30
0,75
Lenzing
24.03.
1.842,57
83,14
51,93
85,20
1,97
Mayr-Melnhof
24.03.
2.079,29
171,20
119,29
129,71
5,99
Öst. Post
12.03.
2.372,3
201,62
150,6
162.2
2,15
(TS: 29.1.) 19.02.
39.576,29
2.131,36
950,56
802,96
2,74
Palfinger
06.02.
1.030,14
67,47
38,24
49,36
1,04
Polytec
26.03.
483,00
20,75
14,37
17,87
0,65
Porr
23.04.
3.030,67
84,78
54,25
71,53
3,68
OMV
RBI
25.03.
5.226,73
1.275,88
-129,38
546,8
-0,24
RHI
(v: 27.02.) 27.03.
1.717,00
141,17
74,00
93,92
1,79
Rosenbauer
15.04.
768,33
51,05
30,03
39,80
4,42
S Immo
(v: 25.03.) 29.04.
178,25
96,2
28,02
30,94
0,49
SBO
(v. 12.01.) 19.03.
482,18
61,5
61,03
3,87
Semperit Strabag
99,87
1006
26.03.
924,57
87,03
51,73
55,53
2,47
(K: 16.02.) 29.04.
12.695,13
282,50
135,89
156,67
1,34
10.02.
4.030,83
154,40
-31,90
206,27
-0,40
(v. 06.03.) 15.04.
5.964,00
418,33
277,80
330,40
0,90
(v. 26.02) 20.03.
44,37
-19,50
-26,27
-14,60
-0,39
Telekom UNIQA
488
5
Valneva Verbund
11.03.
2.834,33
367,86
189,00
187,80
0,28
VIG5
14.04.
9.316,33
579,67
427,71
456,71
3,19
voestalpine3
03.06.
11.158,1
863,56
526,2
572,5
3,06
Warimpex
29.04.
59,00
0,96
-8,59
1,70
-0,20
Wienerberger
26.02.
2.811,67
103,27
17,98
40,87
0,13
17.07.
157,00
-
1,86
2,34
0,38
24.06.
1.285,33
65,53
40,62
63,4
0,74
Wolford
3
Zumtobel
3
Quelle:Wiener Börse (Datum), Bloomberg; Stand 14.01.2015, 1: v bedeutet vorläufiges Ergebnis, TS ist Trading Statement der OMV, K bedeutet, dass die Strabag erste Kennzahlen zu Leistung etc. bekanntgibt; 2: Ertrag vor XO-Posten; 3: Schätzungen für GJ 14/15; 4: Nettoertrag; 5: Erlös; 6: Betriebsergebnis (EBIT) vor Einmaleffekten
FREITAG, 16. JANUAR 2015
10
BÖRSE EXPRESS
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beigestellt (3), dpa
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FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
FX SPECIAL ZUM SNB-ENTSCHEID
Tag 1: Wunden lecken, vorwärts schauen (Teil 1) Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Die Aufgabe des Mindestkurses durch die SNB hat viele überrascht, auch Experten. Die „Opfer” - Spekulanten, Anleger, Frankenkreditnehmer, Schweizer Unternehmen - sind zahlreich. Wie geht es nun weiter? etzt notiert das Währungspaar Euro/Franken also auf dem Niveau, wo es ohne zwingend angestrengte und großangelegte Interventionen der SNB liegen muss, bei aktuell rund 1,02. Damit hat der Euro einen Teil der Vortagsverluste wettgemacht. Gegenüber dem gestrigen Tiefstwert gelingt ein Plus von ca. 16 Prozent.
J
Volatilität. Nachdem die SNB gestern den überraschenden Schritt gesetzt hatte, war der Franken um bis zu 41 Prozent gegenüber dem Euro nach oben geklettert - eine der größten Kursbewegungen bei wichtigen Währungen seit dem Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods im Jahr 1971. Gegenüber dem Dollar ist der Franken um bis zu 38 Prozent gestiegen. Diese Volatilität hat viele Teilnehmer auf den Devisenmärkten auf dem falschen Fuß erwischt. Opfer. Durch die einmalig hohen Schwankungen im FrankenEuro-Kurs geriet mancher Devisenbroker in Schwierigkeiten und das rund um „Für geordneten Ausstieg den Globus. Wähwäre bei Wechselkursen rend das Devisenhandelshaus Global von 1,22 und höher Brokers aus Neuseemehr als genug land in kürzester Gelegenheit gewesen.” Zeit bankrott ging, kam auch der größte Devisenbroker in den USA und Asien, FXCM, schwer unter die Räder. Die Eigenkapitalbilanz wies auf einen Schlag einen Fehlbetrag von 225 Millionen US-Dollar auf. „Angesichts dieser Bilanzprobleme könnte unser Unternehmen gegen einige regulatorische Kapitalauflagen verstoßen. Wir sprechen aktiv über Alternativen, um zu den Kapitalniveaus von vor den heutigen Ereignissen zurückzukehren...”, erklärte FXCM, dessen Aktien gestern im US-Handel um 15 Prozent einbrachen. Verluste. Die Illiquidität auf dem Markt für Schweizer Franken verursache allgemeine Unsicherheit, in welche Richtung
Nun beginnt für viele Währungsanalysten die Zeit der Neueinschätzung - für SNB-Politik und Euro/Franken-Richtung. Foto: apa/epa
die Währung letztlich weitermarschiere, erläutert Währungsanalyst Tom Williams von Go Markets. Es könnten einige Handelstransaktionen revidiert werden, was manchen Währungsbrokern zusätzlich ziemlich schmerzhafte Verluste einbrocken dürfte. Kredite. Für heimische Schuldner von Krediten in Schweizer Franken heißt es nun Ruhe bewahren und die für jeden Einzelfall unterschiedlichen Möglichkeiten mit der Bank besprechen. So lautet zumindest der einhellige Rat von Verbraucherschützern. Wer einen endfälligen Kredit hat, der in den nächsten Tagen und Wochen zu tilgen ist, für den gilt das umso mehr. Denn der Rückzahlungsbetrag hat sich gegenüber dem aufgegebenen Mindestkurs um 18 Prozent erhöht. Analyse. Für viele war der SNB-Schritt ungeplant - auch für Michael Hanke, Professor an der Universität Liechtenstein und Mitverfasser einer Studie zum Euro-Franken-Wechselkurs: „Für einen geordneten Ausstieg, der die Märkte deutlich weniger in Aufruhr versetzt hätte, wäre bei Wechselkursen von 1.22 und höher mehr als genug Gelegenheit gewesen.” Valentin Hofstätter von Raiffeisen Research glaubt, dass der Markt in den kommenden Wochen testet, wo die Schmerzgrenze der SNB bzw. ein Gleichgewichtsniveau liegt - mit einem Handicap: „Die SNB hat dabei dem Markt keine neue Guidance gegeben.” Demnächst wird eine neue Analyse zum Währungspaar Euro/Franken erscheinen. (Teil 2: Mehr zur Neueinschätzung von heimischen und anderen Experten) <
FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE DAS ZERTIFIKAT DES MONATS DEZEMBER
Die Erholung von Öl steht im Fokus Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Mit der Wahl zum Zertifikat des Monats Dezember endet das Jahr 2014 auch im Zertifikatebereich des Börse Express. Sieben Produkte waren nominiert - am Ende setzte sich BNP Paribas die Krone auf. n den Nominierungsunterlagen von BNP Paribas war zu lesen: „Nach dem dramatischen Verfall des Ölpreises bietet der RICI Enhanced Index auf Brent eine roll-optimierte Möglichkeit auf eine Erholung des Ölpreises zu setzen. Der Enhanced Mechanismus ist darauf ausgerichtet, mögliche Rollverluste, die durch das Rollen der Terminkontrakte auf Öl entstehen können zu minimieren. Dies geschieht, in dem ein Teil des Kapitals in den günstigsten zur Verfügung stehenden Future investiert wird.“
I
Die Reaktion. Nachdem man sich gegen sämtliche Konkurrenten durchsetzen konnte, haben wir Kemal Bagci erneut kontaktiert. „Wir freuen uns natürlich riesig über die Zustimmung zu unserem RICI Enhanced Brent ETC. Im vergangenen Jahr haben wir daran gearbeitet, die Indexprodukte der Royal Bank of Scotland an BNP Paribas zu übertragen und den Anlegern einen weiterhin exzellenten Service in diesem Bereich zu bieten. Dieses Voting bestärkt uns darin, die Indexzertifikate weiter auszubauen und mit diesen Produkten unseren Anlegern Zugang zu spannenden und aktuellen Themen und Märkten zu ermöglichen.“ Verdienter Sieg. Wir wollten von Kemal Bagci wissen, warum gerade dieses Produkt bei Lesern, Emittenten und der Redaktion besonders gepunktet hat. „Der Verfall des Ölpreises ist aktuell das spannendste Ereignis an den Märkten. Die Bedeutung dieses Marktes ist so groß, dass es nahezu alle Bereiche der Wirtschaft und alle Länder berührt. Dennoch sind Investitionsmöglichkeiten in Öl nicht sehr einfach für die Anleger. Öl-Investitionen müssen über die Terminmärkte abgebildet werden, die ihre besonderen Eigenheiten haben, wie Laufzeiten, Auf- und Abschläge gegenüber dem tatsächlichen
Kemal Bagci hält das Thema Ölpreisverfall derzeit für „das spannendste Ereignis an den Märkten“. Foto: beigestellt
Ölpreis. Der RICI Enhanced Brent Index bietet einen optimalen Mechanismus, der das Kapital über die günstigsten Laufzeiten verteilt und somit mögliche Rollverluste minimiert. Das Ergebnis ist eine deutliche Outperformance gegenüber klassischen Öl-Investmentstrategien. Das RICI Enhanced Brent Index ETC bietet Anlegern zusätzlich erhöhte Sicherheit durch eine 110-prozentige Besicherung des ETC Volumens.“ Das Zielpublikum. „Das Produkt ist besonders geeignet für Anleger, die auf eine Erholung des Ölpreises setzten möchten, mit einem intelligenten Allokationsmechanismus. Zudem profitieren sie von der Stärke des Dollars, da das Produkt nicht währungsgesichert ist. Trotz Besicherung des ETC, liegen die Gesamtkosten bei nur 0,85 Prozent pro Jahr.“ Die ISIN lautet NL0009360759. Das ist ein ETC. Exchange Traded Commodities, kurz ETCs, bieten die Möglichkeit, in Edelmetalle und Rohstoffe zu investieren. Mit Hilfe von ETCs kann ganz einfach in zum Beispiel Edelmetalle investiert werden, ohne den Aufwand des physischen Kaufs. ETCs können sich auf die Wertentwicklung des physischen Edelmetalls/Rohstoffs oder auch auf Terminkontrakte beziehen. Ein wichtiger Unterschied zwischen einem ETC und einem ETF ist, dass ein ETC in der Regel in nur einen Rohstoff, wie zum Beispiel Gold, investiert. Bei ETCs handelt es sich um Schuldverschreibungen des ETC-Anbieters. Im Vergleich zum ETF hat der Anleger beim ETC ein Emittentenrisiko. Dieses kann durch eine Besicherung des ETCs mit zum Beispiel Goldbarren verringert werden. <
FREITAG, 16. JANUAR 2015
13
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
OMV-Anleihen mit bis zu 8,5 Prozent Zinsen er freie Fall des Ölpreises setzte den Kurs der OMVAktie massiv unter Druck. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate verbilligte sich der Aktienkurs um 40 Prozent. Anleger, die nach dem Absturz des Aktienkurses auf 21 Euro eine Stabilisierung des Ölpreises erwarten, könnten das aktuelle Kursniveau bereits als günstige Einstiegsgelegenheit in die Aktie ansehen. Wer das Risiko der direkten Aktienveranlagung aber nicht eingehen möchte könnte als Alternative zum Aktienkauf die Investition in drei neue Aktienanleihen mit leicht unterschiedlichen Funktionsweisen in Erwägung ziehen.
D
8,5% Zinsen ohne Schutz. Wer von einem - wenn auch nur geringfügigen Kursanstieg - der OMV-Aktie im Verlauf des nächsten Jahres ausgeht, wird auf die Anleihe mit 8,5prozentigem Jahreskupon setzen. Wenn die OMV-Aktie am 28. Jänner 2016 auf oder oberhalb des am 29. Jänner 2015 ermittelten Startwertes no„Wer das Risiko tiert, wird die Anleihe, ISIN: AT0000A1BMK0, mit ihrem der direkten Ausgabepreis von 100 Prozent Aktienveranlaplus dem Zinskupon in Höhe gung aber nicht von 8,5 Prozent zurückbezahlt. Notiert die Aktie am eingehen Laufzeitende der Anleihe unmöchte ... “ terhalb des Startwertes dann wird die Tilgung der Anleihe mittels der Lieferung einer am 29. Jänner 2015 errechneten Anzahl von OMV-Aktien erfolgen. 6,75% Zinsen mit 20% Schutz. Auch bei der 6,75% Protect Aktienanleihe auf die OMV-Aktie, ISIN: AT0000A1BML8, wird der Zinskupon am Laufzeitende unabhängig vom Kursverlauf der Aktie an die Anleger ausgeschüttet. Falls der Aktienkurs innerhalb des Beobachtungszeitraumes (30. Jänner 2015 bis 28. Jänner 2016) permanent oberhalb der bei 80 Prozent des Startwertes liegenden Barriere verbleibt, dann wird die Anleihe am Laufzeitende mit ihrem Ausgabepreis von 100 Prozent
Die OMV-Aktie dient als Basiswert.
Foto: apa
getilgt. Fällt der Aktienkurs während des Beobachtungszeitraumes unter die Barriere, wird die Anleihe am Laufzeitende - außer, die OMV-Aktie notiert dann wieder oberhalb des Startwertes - mittels der Aktienlieferung getilgt. 4,75% Zinsen mit 20% Schutz. Die 4,75% Protect Pro Aktienanleihe auf die OMV-Aktie, ISIN: AT0000A1BMM6, wird dann mit ihrem Ausgabepreis zurückbezahlt, wenn die Aktie am Bewertungstag (28. Jänner 2016) auf oder oberhalb der bei 80 Prozent „ ... könnte als des Startwertes angebrachten Alternative zum Barriere notiert. Andernfalls erfolgt auch die Tilgung dieAktienkauf die ser Anleihe mittels der AkInvestition in tienzuteilung. Alle drei drei neue Anleihen können derzeit ab einem Anlagebetrag von 3000 Aktienanleihen Euro in einer Stückelung von mit leicht unter- 1000 Euro mit 100,5 Prozent schiedlichen gezeichnet werden.
Funktionsweisen in Erwägung ziehen“
Zertifikatereport-Fazit: Während die ungeschützte Anleihe einen Bruttozinsertrag von 8,5 Prozent ermöglicht, bietet die Anleihe mit permanent aktivierter Barriere eine Ertragschance von 6,75 Prozent. Die Anleihe mit der nur am Laufzeitende aktivierten Barriere wird bei einem bis zu 20-prozentigen Kurseinbruch der OMV-Aktie die Maximalrendite 4,75 Prozent pro Jahr abwerfen. <
FREITAG, 16. JANUAR 2015
14
BÖRSE EXPRESS
DEPOT
DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE, ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002
BE-Real-Money-Depot Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen
58.743,29, 10.888,65 Marktwert
Cash
Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1
69.631,94 +596,32% Gesamtwert
Performance seit Start
MARKTKONSTELLATION Erst Banken, dann Stahl? Neu möchte ich mit Ihnen ab jetzt hier zu Wochenschluss einen Blick über die Grenzen werfen. Welche Branchen sind gerade en vogue? Und geben vielleicht eben auch Wien frische Impulse? Oder steht Wien wieder wie zuletzt außen vor, weil es eben etwa keine Tech-Titel hat? Dafür viele der international ungeliebten Banken. Heuer verlieren bis dato übrigens besonders Stahl(nahe)Titel. Wo Österreich wieder einiges in seinen Indizes zu bieten hat ... Die Woche im Rückblick: Alcoa stand vor der Tür - und Amag braucht ohnehin dringend frische Impulse http://goo.gl/4G5Zs3. Dienstag waren es die Alcoa-Zahlen plus Im-
+60,85% ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com
plikationen auf unsere Metall-, Bau- sowie Automobil- und Flugzeugzuliefer-Titel http://goo.gl/wc6JI8. Der Mittwoch zeigte uns, dass wir neben Öl einen weiteren der Hauptrohstoffe im Auge behalten sollten: Kupfer http://goo.gl/OcAE26. Donnerstag gab’s unser (Wiener) Börsenbarometer, das wir seit ‘07 erheben und diesmal eine Premiere aufwies - http://goo.gl/2OL7LH. <
Branchen-Performance Top/Flop 4
1W
YTD
Food-Retail
7,1
Autoparts
6,2 2222
Food
6,0
5,2
Beverages
5,0
4,3
Retail
-1,2
-2,3
Energy
-4,0
-2,0
Metal&Mining -4,1
-6,4
Steel
-8,6
-6,0
Quelle: Bloomberg - Basis BE 500-Index
7,7
FREITAG, 16. JANUAR 2015
15
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FREITAG, 16. JANUAR 2015
16
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN BERICHTSSAISON WIEN
Rohstoff-Spuren in den Bilanzen Agrana: Q3‘14/15
SBO: 2014 - das vorläufige Ist in Mio. Euro
Q3 ‘13/14
Q3 ‘14/15e
Umsatz
694
615
629
EBITDA
63,1
-
55,0
EBIT
48,4
28
37,4
Überschuss
33,4
16
Gewinn/Aktie
2,21
1,12
2013
2014e
2014
Umsatz
459
479
488
EBITDA
152,0
140,3
k.A
EBIT
105,7
98,1
87,0
21,1
Überschuss
60,8
63,9
k.A
1,37
Gewinn/Aktie
3,81
4,00
k.A
Kaufen
Halten
Verkaufen
3
8
1
Kurspotenzial
13 %
Quelle: Bloomberg, APA, BE
Quelle: Bloomberg,
Das sagen die Analysten
Das sagen die Analysten Empfehlungen
Kaufen
Halten
Verkaufen
1
3
1
Kurspotenzial
-4 %
Empfehlungen
Konsensrating*: 3,00 Kursziel
in Mio. Euro
Q3 ‘14/15e
70,2 Euro
Konsensrating*: 3,25 Kursziel
Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser
64,78 Euro
Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser
SBO: Blick in die Zukunft
Agrana: Blick in die Zukunft
in Mio. Euro
in Mio. Euro
2013
2014 (e)
2015e
Umsatz
459
488
498
206,3
EBITDA
152,0
140,6
145,0
127,7
EBIT
105,7
87
105,1
83,2
96,8
Überschuss
60,8
63,9
72,8
5,9
6,8
Gewinn/Aktie
3,8
4,0
4,4
3,6
3,6
Dividende/Aktie 0,5
1,6
1,6
2013/14
2014/15e
2015/16e
Umsatz
2841
2605
2631
EBITDA
262,4
196,0
EBIT
167,0
113,6
Überschuss
107,9 7,6
Dividende/Aktie 3,6
Gewinn/Aktie
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg,
ZITIERT
„... gehe ... weiterhin von einer deutlichen Abschwächung, sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT, aus.“ Johann Marihart, CEO
as Berichtssaisonjahr 2015 in Österreich ist eröffnet. SBO präsentierte Montagabend seine vorverlegten vorläufigen Jahreszahlen für 2014. Agrana liefert am Dienstag mit seinem schiefen Geschäftsjahr das Q3 nach. Und bei Beiden spiegelt sich die Rohstoffpreisentwicklung wider. SBO musste wegen des Ölpreistiefs zum Mittel einer Abwertung greifen siehe http://goo.gl/ooNnOp. Und bei Agrana ist es vor allem die Entwicklung des (sinkenden) Zuckerpreises, der an den Zahlen zehrt - http://goo.gl/XU15Pn. Die Erstreaktion der beiden Aktien: Agrana liegt im Plus, SBO gibt ab. Ob des Ergebnisses, oder der jeweiligen Rohstoffpreisentwick-
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lung wegen sei dahingestellt: Öl ging heute jedenfalls wieder deutlich tiefer, während sich Zucker zuletzt von 14 Cent je Pfund Richtung 15 bewegte. Wie auch immer, die Agrana-Zahlen sind aufgrund einer Änderung der Bilanzierungsstandards mit den Vorjahreszahlen nicht mehr vergleichbar: nun werden die Gemeinschaftsunternehmen der Studen- und der HungranaGruppe nach der Equity-Methode und nicht mehr nach der Quotenkonsolidierung einbezogen. Beispiel: Bisher stand im Vorjahres-Q3 ein Umsatz von 743 Mio. Euro. Nun sind es 694 Millionen. Das EBITDA verringerte sich derart von 76,5 auf 63,1 Millionen. >gill<
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„...erwarte ... für 2015 eine im Vergleich zu 2014 deutlich unbeständigere Entwicklung der Oilfield ServiceIndustrie“ Gerald Grohmann, CEO
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BELOG VON BE24.AT VON BERNHARD HAAS ANALYST WIENER PRIVATBANK SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Déja-vu again as menschliche Verhalten mutet manchmal doch etwas seltsam an. Nur weil sich die letzte Zahl im Datum ändert, werden Schreibtische aufgeräumt, Vorsätze gefasst und vor allem Prognosen erstellt. Letztere sind ja an sich für Analysten nichts Besonderes, immerhin könnte man meinen: „die tun ja den Rest des Jahres auch nichts anderes“. Doch gerade bei den internationalen Großbanken werden die Jahresprognosen zu einem Opus Magnum ausgebaut, wo alles von Aktienmärkten über Rohstoffe, Währungen und oftmals sogar Wahlen und Sportgroßereignisse vorhergesagt werden (interessanterweise liegen die Trefferquoten „Viele Häuser setzen auf ähnliche bei letzterem am höchsten...). Ideen - und der Kämpft man sich Ausblick ähnelt durch diese 150-200 Seiten Konvolute, fallen sehr stark den zwei Dinge recht bald Prognosen für auf: erstens hat sich die2014.“ ses Jahr ein relativ breiter Konsensus gebildet, viele Häuser setzen auf ähnliche Ideen. Und zweitens ähnelt der Ausblick sehr stark den Prognosen für 2014. Wie sieht nun dieser Konsensus aus? Das für uns wichtigste und positivste Ergebnis betrifft den europäischen Markt: die internationalen Häuser setzen fast alle auf eine Erholung in Europa, getrieben durch die expansive Geldpolitik der EZB, die niedrigere Bewertung im Vergleich zu den USA und positive Exporteffekte aufgrund einer Abschwächung des Euro (eine schwächere Währung macht die heimischen Güter im Ausland billiger). Ein weiterer Faktor sind die Unternehmensgewinne, bei denen zumeist zweistelliges Wachstum vorhergesagt wird. Die Inflation sollte, vor allem aufgrund des schwachen Ölpreises weiterhin niedrig bleiben, was zwar eine gewisse Deflationsgefahr mitbringt, der EZB jedoch den notwendigen Spielraum für ihre Kapitalmarktabenteuer gibt. So weit so gut. Gleichzeitig sagen die Auguren jedoch auch eine „Entkopplung“ voraus. Die US-Börsen werden tendenziell eher vorsichtig gesehen, das höchste der Gefühle sind Steigerungen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Hier sollen erste Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Fed sowie eine deutliche Stärkung des Dollars auf die Wirtschaft drücken, während der niedrigere Öl-
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Foto: Bloomberg
preis, wie auch in Europa, positive Konsumeffekte haben sollte. Das Wirtschaftswachstum wird weiterhin bei 2-3% gesehen, nicht aufregend, aber auch nicht wirklich schlecht. Österreich wird naturgemäß von den internationalen Häusern nicht beachtet und die Stichprobe der heimischen Banken ist nach den Einsparungen der letzten Jahre aufgrund der geringen Anzahl der eigenständigen Analyseabteilungen leider nicht mehr sehr aussagekräftig. Ohne sich jedoch zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, kann man durchaus die Argumente für Europa auch auf den ATX umwälzen. Lässt man die Banken außen vor (da hier die Schwankungen aufgrund von Sonderabschreibungen sehr hoch sind), ist der heimische Index tendenziell günstiger bewertet als der DAX. Insgesamt also durchaus positive Aussichten für das Jahr. Das einzige Problem dabei: dieselben Vorhersagen wurden bereits im letzten Jahr getroffen: von der Entkopplung der Aktienmärkte über die teure Bewertung des US-Marktes bis hin zu den zweistelligen Wachstumsraten bei europäischen Unternehmen. Die einzige echte Änderung im Vergleich zum Vorjahr ist der niedrigere Ölpreis, der zwar auf die Ölwerte drücken sollte, aber den Herstellern von Konsumgütern helfen dürfte, da niedrigere Ausgaben für Sprit, Plastikverpackungen, „Das einzige Transport etc. einer Problem dabei: Steuererleichterung dieselben gleichkommen. Das Problem bei dieser SichtVorhersagen weise war jedoch im wurden bereits im letzten Jahr besonders letzten Jahr bei uns stark zu spüren und es ist leider ein Progetroffen.“ blem, das sehr oft auf-
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BELOG VON BE24.AT
Rendezvous mit Harry Jeden Montag findet um 19 Uhr die erfolgreichste Trading-Sendung "Rendezvous mit Harry" im Internet statt. Dabei können Sie während der Live-Sendung Fragen stellen, die das Team um Top-Trader Harald Weygand, Grégoire Toublanc und Volker Meinel aufgreifen und beantworten werden. Am Montag, 12. Januar lassen wir die Ereignisse der vergangenen Woche Revue passieren und werfen einen Blick auf die kommenden Tage. Erfahren Sie weitere Informationen und wie Sie sich kostenlos anmelden können auf
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WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?
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tritt: „der Markt“ existiert in Wahrheit nicht, es ist eine Zusammensetzung der Einzeltitel. Oftmals gehen sie zwar kurzfristig in eine ähnliche Richtung, auf Sicht von mehreren Monaten oder sogar Jahren wird sich jedoch eine RBI anders entwickeln als eine Credit Suisse, da sie von ganz anderen Treibern beeinflusst wird. Letzteres war vergangene Woche auch deutlich zu spüren, die Giebelkreuzbank meldete vorm Dreikönigstag mögliche Abschreibungen in Russland, die auf das Ergebnis drücken könnten. Angesichts einer drohenden Rezession im Land und der massiven Abwertung des Rubels im Dezember (was auf den Gewinn der russischen Tochter drückt und das Eigenkapital der Bank belastet) wäre dies eigentlich keine dramatische Neuigkeit gewesen, die Aktie fiel dennoch im Wochenverlauf beinahe 9 Prozent. Umso interessanter war die positive Entwicklung beim anderen „Russlandtitel“ Immofinanz, der um 2,8% zulegen konnte. Immobilientitel waren diese Woche allgemein in Mode, auch CA Immo und conwert konnten Gewinne erzielen. Angesichts fallender Renditen bei alternativen Veranlagungen dürften einige Investoren zu Jahresbeginn wieder verstärkt auf „Betongold“ setzen. Ob diesmal der Konsensus stimmen wird und wir ein gutes Jahr für Europa erwarten dürfen, wird sich zeigen. Eine Prognose trauen auch wir uns jedoch zu: es wird auch 2015 wieder einige Überraschungen geben, die keiner von uns vorhergesehen hat. Um es mit den Worten der amerikanischen Baseballlegende Yogi Berra zu sagen: It’s déja vu all over again. <
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LESER ANALYSE VON DANIEL KOINEGG DANIEL KOINEGG IST BE-POSTER & BESCHÄFTIGT SICH INSBESONDERE MIT DEN METHODEN DES 'VALUE INVESTING'
Gedanken zur Valneva SE ein, ich habe nicht meine Value-Segel gestrichen und bin in das Lager der gefinkelten Biotech-Investoren gewechselt. Vielmehr soll das heutige Wort zum Sonntag meine ehrliche Verwunderung über dieses Unternehmen bzw. einen bestimmten aktuellen Vorgang dort zum Ausdruck bringen. Gleich vorweg: ich habe absolut keine Ahnung von der Branche, habe mich noch nie mit dem Unternehmen an sich beschäftigt und werde das aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft nicht tun. Trotzdem kann ich mir zumindest den folgenden kurzen Artikel nicht verkneifen: Zum Unternehmen: Valneva SE „Wenn der ist ein französisches BiotechunKaufpreis fair ternehmen, das sich auf die Entist, ..., ist der wicklung und die Vermarktung Kredit doppelt von Impfstoffen konzentriert. Diese Gesellschaft ist 2013 aus überbesiden beiden Vorgängerunternehchert.“ men, der österreichischen Intercell AG und der französischen Vivalis SA, hervorgegangen. Soweit ich es verstanden habe, war bisher der Impfstoff Ixiaro (gegen Japanische Enzephalitis) das einzige marktreife Produkt. Erst vor kurzem hat die Gesellschaft das beste Quartal seit dem Merger von Intercell und Vivalis bekannt gegeben. Der Gesamtverlust wurde signifikant reduziert und das EBITDA war fast positiv. Nun hat man die Absicht kommuniziert, einen Zukauf tätigen zu wollen und die Umstände dieses Zukaufs waren es, die meine Aufmerksamkeit erregt haben. Am 5. Jänner 2015 wurde mitgeteilt, dass man Crucell Sweden, mit dem Impfstoff Dukoral, der gegen Cholera und Reisedurchfall helfen soll, erwerben wird: - Der Kaufpreis soll 45 Mio. Euro betragen. - Das erworbene Geschäft hat 2013 38 Mio. Euro und in den ersten 9 Monaten 2014 23 Mio. Euro Umsatz generiert. - Man erhofft sich u.a. Synergien mit dem eigenen Impfstoff und kann durch den Zukauf ein weiteres cashgenerierendes Produkt ins Portfolio einfügen. - Die Finanzierung soll via Kombination aus Schulden und Eigenkapital erfolgen. Eines fällt gleich auf: Wenn man den 9-Monatsumsatz 2014 auf das Gesamtjahr hochrechnet, scheinen die Verkaufserlöse im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahr 2013 drastisch zurückgegangen zu sein. Ob hier ein saisonaler Effekt mitspielt kann ich nicht beurteilen – keine Ahnung, ob man sich im Q4 eines Jahres öfter gegen Reisedurchfall und
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Die Übernahmefinanzierung wirft Fragen auf.
Foto: Valneva
Cholera impfen lässt. Wäre ich Valneva-Aktionär, würde ich diesen Umstand aber näher untersuchen wollen. Zur Finanzierung: Einerseits plant die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung im Umfang von 45 Mio. Euro. Hier haben Kernaktionäre bereits ihre Unterstützung zugesagt, sodass 44% des geplanten Volumens schon in trockenen Tüchern ist. Vom Gesamterlös der Kapitalerhöhung sollen 2/3, also 30 Mio. Euro, zur Finanzierung des Kaufes verwendet werden, die restlichen 15 Mio. Euro sollen zur Integration der gekauften Assets sowie zur Entwicklung der eigenen Produktpipeline gebraucht werden. Neben der geplanten Kapitalerhöhung wird wie erwähnt eine Fremdfinanzierung in Anspruch genommen, und deren Umstände entnehme ich zur Gänze dem Pressestatement: „Additionally, in order to finance the Acquisition, a newly formed Swedish acquisition subsidiary of Valneva has entered into a EUR 15 million term loan facility from funds managed by Athyrium. The loan, which is guaranteed by Valneva, extends over a 5 year period and carries a fixed yearly interest rate of 11% payable in cash on a quarterly basis. The loan will be fully redeemed in cash at maturity and is secured by collateral on the acquired assets.” Kurz zusammengefasst: - Es wird eine Zweckgesellschaft für den Kauf in Schweden gegründet. - Diese nimmt ein fünfjähriges Darlehen in Höhe von 15 Mio. Euro auf. - Das Darlehen wird von der Mutter garantiert. - Es wird außerdem durch die erworbenen Assets besichert. - Der Zinssatz für das Darlehen beträgt 11% p.a. fix und ist quartalsweise zu bezahlen. Vielleicht bin ich der einzige, dem dieser Zinssatz extrem hoch vorkommt. Diese Verwunderung kann ja auch auf mein absolutes Unwissen im Biotech-Bereich zurückgehen. Glaubt man dem Management, erwirbt die Gesellschaft qualitativ hochwertige, cashgenerierende Assets mit langfristigem Wachstumspotenzial und gibt diese als vorrangige Besicherung für den Kredit hin. Wenn der Kaufpreis fair ist,
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LESER ANALYSE / KOMMENTAR was ich natürlich als Laie nicht beurteilen kann, ist der Kredit doppelt überbesichert (45 Mio. Assets als Besicherung für 15 Mio. Euro Kreditvolumen). Überdies garantiert die Mutter diesen Kredit noch, wobei ich natürlich nicht sagen kann, was die Garantie der Mutter wert ist, da diese selbst zum Q3/2014 über 70 Mio. Euro Finanzschulden in den Büchern stehen hatte. Wäre ich Valneva-Aktionär, würde ich jedenfalls diese Vorgehensweise des Managements schon hinterfragen. Entweder ist der Kaufpreis in Höhe von 45 Mio. Euro für die zu erwerbenden Assets unangemessen hoch. Wenn der Kaufpreis aber angemessen ist, stellt sich mir die Frage, warum man 11% p.a. fix für einen Kredit in Höhe von 15 Mio. Euro bezahlt, der mit Assets im Wert von 45 Mio. Euro besichert wird? Eine weitere Frage drängt sich mir hier auf; nämlich jene nach der Erwartungshaltung des Aktienmarktes für Valneva. Mir ist natürlich bewusst, dass der Markt bei Biotechunternehmen oftmals eigenen Regeln folgt, die ein bescheidener Mensch wie ich nicht erfassen kann. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung des Unternehmens bei 228,7 Mio. Euro. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Fremdkapitalkosten der Gesellschaft bei 11% p.a. liegen, ist die logische Schlussfolgerung daraus, dass sich jemand, der als Eigenkapitalgeber auftritt, eine höhere Rendite als diese 11% p.a. erwarten muss, ansonsten würde der Schwanz mit dem Hund wedeln. Es ist auch völlig egal, welchen Risikoaufschlag man auf den FK-Zins nun in concreto ansetzt,
SPORTSTUFF Solange sie sich in der Obhut der FIS befinden ... m Donnerstag eröffnen am Kreischberg in der Steiermark die Ski-Freestyle-WM sowie die Welt-Titelkämpfe der Snowboarder. 24 Medaillenentscheidungen stehen an, erstmals sorgen Ski-Freestyler und Snowboarder unter der Patronanz des Weltverbandes FIS für ein gemeinsames Festival. Die beiden boomenden Sportarten passen offensichtlich nicht so ganz in den konservativen und nicht gerade für seine Visionen bekannten Verband. Das sieht auch ÖSV-Sportdirektor Hans Pum so. „Ich habe nicht das Gefühl, dass die FIS wirklich hinter den Freestyle-Sparten steht, sonst müsste ein ganz anderer Kalender dastehen.“ Im spektakulären Snowboardcross beispielsweise haben die Athleten in diesem Winter bis dato noch keinen einzigen Bewerb absolviert. Die Saison der Profisportler wird quasi mit der WMEntscheidung gestartet. Markus Schairer, Weltmeister 2009
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weil das Beispiel aus meiner Sicht nur umso absurder wird, je höher man den Aufschlag annimmt. Rechnen wir konservativ mit 12% (die ehrlich gesagt meines Erachtens viel zu niedrig sind, weil die 11% FK-Zinsen von einem Kredit herrühren, der mehrfach vorrangig besichert und von der Mutter garantiert ist): Kann man als Valneva-Aktionär wirklich ernsthaft erwarten, dass die Gesellschaft in absehbarer Zeit über 27 Mio. Euro Jahresüberschuss erwirtschaften wird (228 x 0,12)? Wenn ja, dann ist man jedenfalls wesentlich optimistischer als das Management selbst, das sich im jüngsten Ausblick das Ziel „mid term break even“ gesetzt hat und davon noch meilenweit entfernt ist. PS: Die Fonds von Athyrium, die der schwedischen Zweckgesellschaft den Kredit zugesagt haben, scheinen sich im Rahmen der angesprochenen Kapitalerhöhung mittelbar oder unmittelbar via Erwerb von Bezugsrechten von der “Groupe Grimaud“, einem Aktionär von Valneva, an Valneva zu beteiligen. <
ZUR PERSON Daniel Koinegg beschäftigt sich seit mittlerweile 7 Jahren mit dem Aktienmarkt und insbesondere mit den Methoden des 'Value Investing', also dem Analysieren und Bewerten von Unternehmen und dem damit zusammenhängenden Aufspü-
ren von unterbewerteten Aktien und Anleihen. Er hat ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert, mehrjährige berufliche Erfahrung sammelte er zudem bereits in der öffentlichen Verwaltung. Mehr unter http://bargain-magazine.com
VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
spricht von einem „Wahnsinn, den die FIS mit uns treibt“. Zwölf Rennen seien im August angesagt gewesen, dann habe man eines nach dem anderen rausgestrichen. „Wir kommen uns ehrlich gesagt ein bisserl verarscht vor. Und für die Rennen, die ausfallen finden sie keinen Ersatz. Die FIS ist bereits mit den Alpinen und den Skispringern überfordert, neue Formate oder mehr Attraktivität werden seit Jahren gefordert – die Neuerungen sind überschaubar. So lange sich Boarder und Freestyler in der Obhut des Weltverbandes befinden, wird sich nichts ändern. Sie werden zu Randsportarten degradiert, die bei Olympia und WM vor den Vorhang geholt werden, Winter für Winter von einer lukrativen Serie aber nur träumen dürfen. Visionäre sind gefragt, wie etwa Air & Style-Eigentümer Shaun White. Der US-Freak gilt als Überflieger der Snowboardszene und kennt die Sorgen der Athleten. Sollten er, sein Team und beispielsweise Red Bull den Zirkus übernehmen und eine Rennserie starten, könnten sich das TV- und Vermarktungs-Interesse in einigen Jahren umdrehen. Dann hätten wahrscheinlich die FIS mit den Alpinen und Springer ihre liebe Not. <
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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Globale Tourismusströme vor unserer Haustüre ie unterschiedlichen Entwicklungen an den globalen Wirtschaftsräumen werden an unseren Märkten rasch, transparent und vielschichtig analysiert und behandelt. Das was mitunter aber vergessen wird, ist das Erwartungs-Timing der unterschiedlichen künftigen Veränderungen. So ist beispielsweise ein Ölpreisverfall an sich etwas Akkurates. Er geschieht jetzt. Wer diese Auswirkungen aber wann zu spüren bekommt, oder wessen Reaktion darauf sich wann im Ergebnis niederschlägt, ist schon eine Wissenschaft für sich. Die Re„Die Luxusgütercherche, mit welcher Geschwindigkeit sich veränhersteller dernde Einflüsse niederverzeichnen beste schlagen, ist aber enorm Umsätze aus dem wichtig, denn diese NiederPortemonnaie des schläge erfolgen nicht linear, sondern sind qualitativ Lächelns und, und individuell zu beurteiwelch’ len. Dies alles erzeugt eine Überraschung, ...“ Kette an Ereignissen, an deren Ende wie so oft der Konsument steht. Wenn sich sämtliche wirtschaftspolitischen Maßnahmen, Steuern und auch sich daraus entwickelnde Perspektiven durchgearbeitet haben, steht der Konsument, der Steuerzahler mit mehr oder mit weniger in der Tasche vor uns. Oder auch mit mehr oder mit weniger Lust, diesen Tascheninhalt auszugeben. Die ersten, die im Kreislauf unseres Wirtschaftslebens diese Effekte wahrnehmen, sind der Tourismus und Unternehmen der Luxusgüterbranche. Und da gibt es aktuell sehr große Veränderungen: China gewinnt, Russland verliert. Interessant, wie man das am schnellsten feststellt: An den Umsätzen der Tax-Free Shops und den individuellen Rückforderungen der diversen ausländischen Umsatzsteuern. Die Meldungen der auf die Auswertung dieser Daten spezialisierten Institute sind mittlerweile eindeutig. So wird klar, dass im letzten Jahr Chinas Touristen die Rate ihrer ausländischen Privatausgaben um 25 Prozent erhöhten. Dagegen sank jene russischer Touristen um 29 Prozent. Der heimische Schock russlandverwöhnter Geschäfte relativiert sich aber schnell, denn Russen und Family geben noch immer rund 5 Prozent mehr aus als im Jahr
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Foto: dpa/Tobias Hase
zuvor. Eben „nur“ mehr 5 Prozent mehr. Die Gründe hierfür sind rasch gefunden: China: Unruhen in Hong Kong lassen den dortigen Umsatz in Richtung Europa driften, der schwache Euro tut sein Übriges und eine Zinssatzsenkung der Bank of China verbunden mit Vermögenszuwächsen aufgrund starker Heimatbörse macht den Rest. Genau konträr die Argumente bei Russland. Schwache Währung, Zinsen steigen, Börse im Fall. Der schwache Ölpreis und EU-Sanktionen ergänzen das traurigere Bild. Freuen werden sich aber trotzdem Viele. Die Luxusgüterhersteller verzeichnen beste Umsätze aus dem Portemonnaie des Lächelns und, welch’ Überraschung, auch dem inzwischen trainierten Suchtreflex von edlen Taschen und Uhren unterliegt der überwiegend weibliche russische Bär nach wie vor. Schwieriger wird es da schon bei den herkömmlichen Tourismusausgaben wie Hotel und Restaurants. Da erkennt man mehr und mehr obigen globalen Trend. Der Arlberg wird heuer viel „chinesischer“ als zuletzt. Und last but not least freut sich ein ureigener österreichischer Berufsstand, jener der Winzer und Weinbauern. Chinas Appetit auf guten Wein ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Und da haben wir Österreicher ja auch Einiges zu bieten. In unserer kapitalmarkt„... auch dem verbrämten heimischen inzwischen Tristesse, die sich so oft aus trainierten Sucht- dem verkniffenen Blick gen Russland begründet, sorgen reflex von edlen obige Fakten vielleicht für Taschen und ein wenig Hoffnung. Unser Uhren unterliegt Globus ist auch rund und der überwiegend endet nicht hinter dem Ural. So gesehen ist das Ende der weibliche russiEreigniskette gar nicht sein sche Bär nach wie Ende, sondern vielmals vor.“ sogar der Beginn. <
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PRIMÄRMARKT VENTURE CAPITAL
Crowd-News: Öko-Häuser und Waschstraße Christine Petzwinkler
chrstine.petzwinkler@boerse-express.com
Crowdinvestoren stehen demnächst wieder spannende Investmentmöglichkeiten zur Wahl. Zum einen kann man auf www.crowdcapital.at in eine Auto-Waschstraße investieren, zum anderen auf www.greenrocket.com in Öko-Häuser. Hier ein kleiner Überblick über aktuelle Projekte. er sein Kapital in heimische KMU investieren möchte, der kann dies u.a. über Crowdinvesting tun. Bald schon starten auf heimischen Plattformen wieder neue Kampagnen, hier ein Überblick:
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Höhere Waschstraße. Auf der noch jungen CrowdinvestingPlattform www.crowdcapital.at startet demnächst die erst dritte Kampagne überhaupt. Nach Aerodyne Systems und M.A.N.D.U. wendet sich nun die Waschwelt GmbH an die Crowd. Die Waschwelt ist ein Auto-Waschsalon in Leonding (OÖ), wo man sein Auto nicht nur pflegen, sondern auch schnell reparieren und tunen lassen sowie volltanken kann. Die bestehenden Waschstraßen haben eine Höhe von 2,80 m. Das passt für einen Großteil der Fahrzeuge, für Wohnmobile und für LKWs ist dies allerdings zu klein. Daher soll nun eine dritte Waschstraße dazukommen, die auch diese großen Fahrzeuge reinigen kann. Einen Teil dieser Investitionskosten soll
Die Leondinger Waschwelt braucht eine neue Anlage. Foto: beigestellt
Öko-Heim von Commod-Haus.
Foto: beigestellt
von der Crowd eingebracht werden. Noch im Jänner soll die Crowdinvesting-Aktion auf www.crowdcapital.at starten. Öko-Modul-Haus Auf greenrocket.com kann man demnächst in ein weiteres nachhaltiges Projekt investieren. Es handelt sich um die Commod-Haus GmbH, die eigenen Angaben zufolge „das erste leistbare Niedrigenergiehaus auf Frachtcontainerrahmen-Basis“ entwickelt hat. Die gesamte Konstruktion der Häuser ist zu 100% ökologisch und recycelbar. Die Häuser werden im Werk nach Kundenwunsch produziert und auf der Baustelle innerhalb weniger Stunden zusammengesetzt. Somit kann die Bauzeit um bis zu 60% herabgesetzt werden. Die standardisierten Bedingungen ermöglichen eine Kontrollierbarkeit der Qualitätsstandards und eine termingerechte Produktion. Durch die Verwendung von vorgefertigten Bauteilen können die Kosten bis zu 50% reduziert werden (im Vergleich zu herkömmlichen ökologischen Bauten) und der Abfall wird um bis zu 70% reduziert. Alle verwendeten Materialien sind nach dem Cradle 2 Cradle Prinzip wiederverwendbar, werden mechanisch miteinander verbunden, um somit ein komplettes re-assembling zu ermöglichen. Die Haltbarkeit eines Commod-Hauses ist vergleichbar mit einem Holzhaus, also bei guter Instandhaltung weit über 100 Jahre. Die einzelnen Module in den Abmessungen 2,5x6m oder 3x8m lassen sich zu den unterschiedlichsten Grundrissen kombinieren. Ab Bestellung ist das Haus nach 6 bis 8 Wochen bezugsfertig. Zurzeit gibt es laut Commod-Haus bereits über 65 geplante Projekte - das erste Haus befindet sich gerade in Produktion und wird im März bezogen. In Zukunft sind Lizenzvergaben im Vertrieb sowie in der Produktion geplant, so das Unternehmen, das bald bis zu 150.000 Euro von Crowdinvestoren einsammeln möchte. Mehr News zu Finanzierungen finden Sie unter http://www.boerse-express.com/venture
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ANLAGE INVESTMENTSTRATEGIE 2015
Chancen sind intakt - das richtige Timing wird wichtiger denn je Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
„Kontrollierte Offensive“ mit diesem, der Fußballersprache entlehnten, Motto startet der österreichische Fondsmarktführer ins neue Jahr. Welche Taktik heuer entscheiden wird, verraten die Profis der ESPA. 014 war ein gutes Jahr - nicht nur für die Fondsgesellschaft, sondern auch für die überwiegende Mehrzahl unserer Kunden, meint Heinz Bednar, Vorsitzender Geschäftsführung der Erste Asset Management und Erste-Sparinvest. Warum? Ganz einfach: Nach den institutionellen Investoren kehrten im vergangenen Jahr auch die Retailkunden wieder zurück. Das zeigen die noch, druckfrischen Zahlen der OeKB. Das Fondsvolumen in Österreich wuchs 2014 um 8,6% auf 157,8 Milliarden Euro, die bei der ERSTE-Sparinvest veranlagten Gelder stiegen gar um 14,6% auf 30,8 Milliarden Euro, womit der Marktführer ZITIERT seinen Marktanteil von 18,5 auf 19,5 Prozent ausbauen konnte. Den Aufschwung in der österreichischen Fondsbranche kommentiert Heinz Bednar mit den Worten: „Die Retail-Investoren sind nachhaltig zurück.“ Kein Wunder - angesichts des Niedrigstzinsniveaus bleibt den Anlegern kaum eine Alterna„Jedes Jahr sage tive auf der Suche nach Renditemöglichkeiten. Und ich, es kann so tatsächlich hat sich die Rücknicht weitergekehr in Fonds für viele ausgehen, und es geht zahlt, wie die Performance der so weiter.“ Top-Fonds aus dem ESPA-Reich eindrucksvoll zeigt (siehe KasHeinz Bednar, Erste-Sparinvest ten rechts). Bednar gibt aber auch zu, dass nicht überall die Sonne schien: „Unser schlechtester Fonds war der Stock Russia.“ Der Fonds verlor laut Bloomberg-Daten mehr als 36%, gehört in der Peer-Gruppe aber zu den Bestperformern auf Sicht eines Jahres (Quelle: Bloomberg). Was die neuerliche Top-Performance des Biotech-Fonds betrifft, gibt sich Bednar selbst etwas erstaunt:
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+ 52,7%: ESPA Biotechnologie-Fonds war 2014 der Bestperformer unter den ESPA-Fonds. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3602 Frank Rumpenhorst
Topperformer unter den ESPA-Fonds 2014 Name
Kategorie
Performance in %
ESPA Stock Biotec
Aktienfonds
+ 52,7
ESPA Stock Istanbul
Aktienfonds
+ 39.2
ESPA Stock Techno
Aktienfonds
+ 28,3
ESPA Portfolio Balanced 50
Mischfonds
+ 8,6
YOU INVEST Solid
Mischfonds
+ 8,5
ESPA Select Invest
Mischfonds
+ 8,4
ESPA Bond Dollar-Corporate
Anleihenfonds
+ 19,6
ESPA Bond Dollar
Anleihenfonds
+ 17,8
ESPA Bond International
Anleihenfonds
+ 13,7
Quelle: FMP, Erste Sparinvest
„Jedes Jahr sage ich es kann so nicht weitergehen, und jedes Jahr geht es so weiter.“ Mit einem Plus von mehr als 400% auf Sicht von zehn Jahren ist der Track Record des ESPA Stock Biotec durchaus beeindruckend. Am überraschensten war aber aus Sicht des ESPA-Vorstandes die Performance der Anleihefonds. „2014 müsste für 99% unserer Kunden ein gutes Jahr gewesen sein“, resümiert Bednar. Doch die Luft wird dünner, weshalb 2015 vor allem ein gutes Risikomanagement gefragt ist. „Kontrollierte Offensive“ lautet deshalb die Devise. Was das bedeutet erläutert Gerold Permoser, Leiter der Fonds-Veranlagungen oder auch Chief Investment Officer (CIO), wie es so schön heißt. Während die USA am besten aus der Finanzkrise gekommen sind und langsam aber sicher auf den Wachstumspfad zurückkehren, ist die Eurozone vor einem neuerlichen Rückfall in
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ANLAGE den Krisenmodus nicht gefeit. Obwohl es deutliche Fortschritte gibt, wie Permoser feststellt. Bei den Emerging Markets bieten zwar einige Schwellenländer gute Chancen, doch die Asset-Klasse ist per se sehr heterogen. „Die EM’s in Bausch und Bogen zu kaufen ist sicher nicht mehr sinnvoll“, hier muss man sehr selektiv vorgehen, erklärt Permoser. Die größten Risiken bleiben vorerst die Themen GREXIT, Russland, eine eventuelle Rezession in China und der Ölpreis. Wobei Permoser dem aktuellen Verfall des Ölpreises durchaus auch positive Moment abringen kann. „Er wirkt wie eine globale Steuersenkung“ und entlastet die Budgets der Konsumenten. Auch auf die Wirtschaftslage in den ölimportierenden Ländern wie Japan oder die europäischen Länder sollte sich der Preisrückgang letzlich positiv durchschlagen, meint Permoser. Die Gefahr die vom Ölpreis ausgeht sei nicht so sehr der Rückgang, sondern die Geschwindigkeit mit der es nach unten ging, aber auch wieder nach oben gehen könnte.
Erste Sparinvest Vorstand Heinz Bednar (li.) und CIO Gerold Permoser (rechts) ziehen Bilanz. Foto: beigestellt
Chancenreiche Regionen und Sektoren. Ebenso unterschiedlich wie die Bewertung der Chancen im Anleihebereich fällt das Chancen/Risikoprofil bei den Aktien aus. Gute Chancen sieht der ESPA-CIO Permoser in den USA (Stichwort: die beste Gewinndynamik in den entwickelten Märkten und die Stärke des Dollar) und in den asiatischen Schwellenländern (Highlight im EM Universum, starkes Gewinnwachstum in China und Indien). Lateinamerikanische EM-Länder und die Eurozone (ex UK) zählen aus seiner Sicht derzeit nicht zu den chancenträchtigsten Anlageregionen. In punkto Branchen sieht er heuer Biotec, IT sowie Investments in den Bereichen
Consumer Discretionary und Consumer Staples als chancenreich. Geprägt wird 2015 aber vor allem von einem Faktor: Dem richtigen Timing. Bednar: „Dabei geht es vor allem, um die Entscheidung, wann ich in eine Anlageklasse reingehe und dann darum wann ich wieder rausgehe“. Und woran kann man sein Timing orientieren? Gerold Permoser: „Wir schauen unter anderem auf die Zentralbanken, beobachten aber auch die Politik - Wahlen oder Koalitionen - sehr genau. Und natürlich beobachten wir auch die Entwicklung der klassischen Wirtschaftsdaten wie ifo- oder ISM-Index.“<
be INVESTOR Jeden Freitag neu: Das neue Wochenmagazin des Börse Express im PDF-Format.
BEAnalysen Mehr als 14.000 Analysen finden Sie auf http://www.boerse-express.com/analysen
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ÖKO-INVESTMENT ETHISCHE GELDANLAGE
Handeln Unternehmen verantwortlich? (Teil 2) Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Eigenes Vermögen nachhaltig anlegen, das könnten auch Unternehmen. Doch die Praxis ist von der Theorie noch weit entfernt. So ähnlich sieht es auch mit Corporate Social Responsibility aus. m Rahmen ethisch verantwortlicher Geldanlagen spielt die aktive Einflußnahme von InvestorInnen auf unternehmerische Entscheidungsprozesse eine immer wichtigere Rolle. So heißt es auf der Homepage von CRIC, des deutschen Vereins zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Eine der Aktivitäten des Vereins zielt deshalb auf Engagement ab. Dabei tritt die Geschäftsführung von CRIC in den aktiven und konstruktiven Dialog mit Unternehmen.
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Engagement. „Wir zeigen den Unternehmen Missstände und Verbesserungspotenziale auf und machen konkrete Lösungsvorschläge. Das Ergebnis dieses Prozesses wird an die Mitglieder von CRIC und die interessierte Öffentlichkeit kommuniziert. CRIC möchte damit zu sozial, kulturell und ökologisch verantwortlichem Wirtschaften motivieren und die in Unternehmen bestehenden Potentiale für nachhaltige Wirtschaftswei„CSR bedeutet im Kern, sen mobilisiedass ein Betrieb fair mit ren.”, beschreibt der Verein sein Mitarbeitern, Kunden, Engagement-KonZulieferern und anderen zept. Hiezu werPartnern umgeht.” den zuerst Themen bei CRIC-Mitgliedern, -Partnern und NGOs recherchiert und danach der Kontakt zu den Unternehmen aufgenommen. Dax-Unternehmen. Einer der letzten Engagementfälle von CRIC betraf die 30 Dax-Unternehmen. Man wollte wissen, wie die im Einflussbereich der jeweiligen Unternehmen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel nach sozial verantwortlichen oder ökologisch zukunftsfähigen Kriterien veranlagt werden. Die Ergebnisse waren ernüchternd: In den meisten Fällen ergaben sich aus den Unternehmensdokumentationen keine Hinweise darauf. Und das, obwohl genügend Mittel vorhanden sind.
Beispiel Textilbranche Bangladesch: Unternehmen sollten auch für Verantwortung ihrer Lieferanten gerade stehen. Foto: dpa/Bernd Kubisch
Dialog. Immerhin verfügten die DAX-Unternehmen 2012 über ein Geldanlagevermögen von ca. 300 Mrd. Euro, wie eine CRIC-interne Erhebung über die Beträge an Rückstellungen und Pensionszahlungen zeigt. Dabei ließe sich mit einem Großteil dieser Mittel einiges tun. Der deutsche Verein hat vergangenen Sommer den Verantwortlichen in den DAX-Unternehmen diese Zusammenhänge in einem Brief dargelegt. Rund ein Drittel der Unternehmen hat auf dieses Schreiben reagiert, mit einzelnen Firmen hat ein weiterführender Dialog stattgefunden, der in einigen Fällen noch andauert. CSR. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie Unternehmen verantwortlich handeln können. „Die gesellschaftliche Funktion von Unternehmen besteht darin, Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Corporate Social Responsibility bedeutet im Kern, dass ein Betrieb die hierfür notwendige Wertschöpfung verantwortlich organisiert – also fair mit Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und anderen Partnern umgeht.”, erklärt der Mannheimer CSR-Experte Nick Lin-Hi in einem Interview mit der deutschen Wirtschaftswoche. Fehler. Doch viele schmücken sich zu Unrecht mit dem Begriff CSR, merkt Lin-Hi an. „Weil Unternehmen ihren Profit kurzfristig erhöhen wollen, kommt es zu Preisabsprachen, Ausbeutung von Mitarbeitern, Steuerhinterziehung oder Täuschung von Kunden.” Auch die Verantwortung für ihre Lieferanten werde vernachlässigt, meint Lin-Hi. (Teil 3: Mehr zu CSR und CRIC-Engagement) <
FREITAG, 16. JANUAR 2015
27
BÖRSE EXPRESS
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HANDS ON SUCCESS
$VLD 3DFLÀF +HDOWK – G\QDPLVFKHV :DFKVWXP QXW]HQ Asiatisch-pazifischer Zukunftsmarkt – auch für Ihr Portfolio • Zweistelliges Branchenwachstum macht Asien zum starken Zukunftsmarkt +RKHV =XZDFKVSRWHQ]LDO GXUFK GHPRJUDÀVFKHQ :DQGHO 6WHLJHQGHU DVLDWLVFKHU :RKOVWDQG WUHLEW *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH DQ
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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.
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FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
CHARTS DES TAGES ROHSTOFFE
Öl im Tief - Gold zieht wieder an Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Gold in Euro: Es geht rapide in Richtung Norden
Öl beherrscht die Schlagzeilen und Gold strebt in Richtung Norden. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis fast 4,3% zugelegt, während der Preis für Brent Öl mehr als 21% eingebüßt hat - in Dollar gerechnet. lücklich ist, wer vergisst, oder in Vergessenheit gerät: Während der Ölpreis immer tiefer fällt (Brent am Dienstagmittag: 45,21 Dollar, ein Minus von mehr als 21% gegenüber dem Jahresschluss 2014), zieht Gold seit seinem Viereinhalb-Jahrestief (6.11.2014 bei 1144,33 Dollar je Unze) beharrlich in Richtung Norden. Aktuell hält die Unze bei einem Preis von 1239,81 Dollar (ein Plus von 0,93% gegenüber dem Schluss vom 12.01.2015, gegenüber dem Schluss 2014: +4,26%). Damit fehlt dem Goldpreis zu seinem 2014er Hoch noch ein gutes Stück - in Dollar gerechnet wohlgemerkt (siehe Chart unten). In Euro hingegen hat der Goldpreis dieses Hoch schon längst hinter sich gelassen (siehe Chart rechts oben). Dies liegt aber nicht so sehr an dem rasanten Anstieg des Goldkurses sondern viel mehr am schleichenden Verfall des Euro (siehe Chart unten).<
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Gold in Dollar: Vom 2014er-Hoch noch weit entfernt
Auch in US-Dollar zog Gold heuer bereits an.
Quelle: Bloomberg
Euro verliert gegen den Dollar weiter an Boden
Euro gegen US-Dollar auf tiefstem Stand seit 2010.Quelle: Bloomberg
Der Euroverfall macht Gold deutlich teurer.
Quelle: Bloomberg
Sendung vom 12. Jänner im Rückblick
Rendezvous mit Harry Eine Sendung im Zeichen des Ölpreises. In der 2. Sendung von Rendezvous mit Harry im Jahr 2015 ging es vielfach um den Ölpreis. Sei es wegen dessen Einfluss auf Kursbewegungen von Aktien wie Enel und Lanxess, aber es ging auch um Produktdeails zu den Öl-Zertifikaten und -Optionsscheinen. Moderiert von Volker Meinel gesellte sich zu Chart-Profi Harald Weygand auch Kemal Bagci von BNP Paribas. Er konnte einige fundamentale und natürlich produktspezifische Details erläutern. Eine Kurzumfrage gab Aufschluss über das Öl-Engagement der Teilnehmer. Trotz Schwerpunkt Öl, ging es auch um Basiswerte wie Daimler, DAX und Gold. Gerade beim Edelmetall scheint nun ein Lichtblick zu erkennen. Die Sendung ist ab 13.1. Nachmittag nochmal zu sehen und zu hören. Die nächste Sendung findet am Montag, 19. Jänner um 19 Uhr statt. https://bnp.godmodetrader.de/category/sendungen/
FREITAG, 16. JANUAR 2015 BÖRSE EXPRESS
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ANLAGE FONDS & CO
Ölindizes auf den Zahn gefühlt: Worin diese wirklich investieren und wo die Klumpenrisken liegen er Verfall des Ölpreises lockt erste Anleger. Dies in der Hoffnung auf entweder einen zumindest technischen Rebound, oder der längerfristigen Hoffnung, dass man rückblickend jetzt günstig eingekauft hat. Eine direkte Wette auf den Ölpreis ist aber schwierig, weil kaum ein Finanzinvestor bereit sein wird, den Rohstoff physisch zu kaufen. Wer nicht in der Lage ist, Transportund Lagerkosten zu tragen, kann also nicht auf den Spotpreis/Kassakurs setzen, über den in den Medien immer berichtet wird. Die überwiegende Mehrzahl der Rohstoff-Investoren muss also den Umweg über Futures nehmen und kann dabei auch nicht auf Fonds oder ETFs setzen, die dem gesetzlichen Gebot der Diversifikation unterliegen. Anleger sind also auf ETCs (Exchange Traded Commodities) angewiesen, die keine Sondervermögen sind, sondern Inhaberschuldverschreibungen. Der Unterschied zwischen dem Spotpreis und Terminkontrakten ist nicht trivial. Bei Futures ist festgelegt, zu welchem Zeitpunkt in der Zukunft eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem bestimmten Preis gehandelt wird. Öl-ETCs, die den Ölpreis über solche Futures abbilden, investieren also in Terminkontrakte. Vor dem Liefertermin müssen diese ETCs in den nächsten Kontrakt umschichten, sonst hätten die Fondsgesellschaft von dem einen auf den anderen Tag mehrere Fässer Öl vor der Haustür stehen. Dieses Umschichten zwischen verschiedenen Futures wird als „Rollen“ bezeichnet. Dadurch kommen Roll-Renditen zustande, die der wesentliche Grund für den Unterschied zwischen Spotpreis und der ETC-Performance verantwortlich sind. Sie ergeben sich aus der Differenz zwischen dem alten und neuen Futures-Kontrakt in den der Index bzw. das Finanzprodukt „gerollt“ wird. Falls die Futures-Kurve eine positive Steigung ausweist, verkauft der ETC günstige Kontrakte und kauft teurere. Diese Vorgehensweise - teuer kaufen, billig verkaufen - führt zu einer negativen Roll-Rendite, dem Contango-Effekt. Die Anlegern willkommene positive RollRendite heißt Backwardation. Um die häufig negativen Performance-Effekte beim Rollvorgang zu mildern, sind etliche Produktanbieter dazu übergegangen, ETCs auf optimierte Indizes aufzulegen, die entweder auf mehrere Futures setzen, oder aber in die günstigsten Kontrakte rollen statt nur den als nächstes anstehenden Kontrakt. Diese Produkte erkennt man häufig an Namenszusätzen wie „enhanced“ oder „optimized“. Womit sich für Anleger die Frage stellt, worin sie denn nun bei einem bestimmten Index/Produkt investieren. Diesem Thema ist Morningstar nachgegangen.
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Den diversesten Indizes rund um den Ölmarkt auf den Zahn gefühlt. Foto: dpa (3x)
RICI Enhanced WTI und Brent Crude Oil TR. Die von der Royal Bank of Scotland angebotene Indexfamilie RICI Enhanced bildet unter anderem die Futureskontrakte von WTI Crude Oil sowie Brent Crude Oil ab. Wenige Tage vor Ablauf der Future-Kontrakte findet der Roll-over statt; dabei werden die auslaufenden Futures durch die neuen ersetzt. Für die Indexberechnung werden Futures mit unterschiedlichen Laufzeiten herangezogen, wodurch sich letztlich die Kosten durch das Rollen verringern sollen. Bei dem Ansatz werden zudem bestimmte Saisonalitätsmuster und Zyklen berücksichtigt, die einzelnen Rohstoffen zu eigen sein sollen. Bedingung ist zudem, dass ein Futureskontrakt ein durchschnittliches Handelsvolumen von mindestens 25 Millionen US-Dollar haben muss. Bloomberg Sub WTI Crude Oil TR. Der Index spiegelt die Wertentwicklung der amerikanischen Rohölsorte WTI in US-Dollar wider. Zur Replikation des WTI-Preises kommen auch hier Futures zum Einsatz, die je auf eine Menge von 1000 Barrel Rohöl lauten. Der Wechsel von auslaufenden in neue Futures-Kontrakte passiert Anfang eines jeden Monats, um die tatsächliche, physische Lieferung des Rohstoffs zu vermeiden. Vor der Roll-Periode (jeweils der 6. bis 10. Werktag eines Monats) werden die Settlement-Preise der aktuellen Futures herangezogen, danach werden die Settlement-Preise der Futures herangezogen, die in den folgenden Monaten auslaufen. Während der 5-tägigen Roll-Periode erfolgt eine Schrittweise „Umschichtung“ in 20%-Schritten vom aktuellen in den nächsten Future.
FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
ANLAGE Deutsche Bank Brent Crude Oil Indizes. Der db Brent Crude Oil Booster EUR Index sowie der DBLCI-OY Brent Crude Oil EUR Index bilden den Preis der Nordsee-Öl-Sorte Brent ab. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden ist, dass der letztgenannte in Euro gehedged ist und Index-Abbildungskosten von 0,8% (p.a.) anfallen, beim Erstgenannten belaufen sich die Indexabbildungskosten auf 0,7 Prozent p.a. Beide sind rolloptimierte Indizes, bei denen eine Optimierungsstrategie zum Einsatz kommt. Damit soll der Contango-Effekt minimiert werden. Angewendet werden regelbasierende, quantitative Strategien, um den Austausch auslaufender Futures-Positionen zu optimieren. Wesentliches Kriterium ist die Kurve der Rohstoffpreise in den Futures, die in den vergangenen Monaten allerdings deutlich gestiegen ist. Auch hier handelt es sich um Total Return Indizes. MSCI World Energy NR USD. Der Aktienindex bildet die Wertentwicklung von Energieunternehmen aus dem Largeund Mid-Cap Bereich ab. Wie bei den meisten Indizes üblich, erfolgt die Gewichtung anhand des Anteils der frei handelbaren Aktien eines Unternehmens. Das Aktienuniversum erstreckt sich über 23 Länder. Vier Länder dominieren den Index: Die USA (61,5%), Großbritannien (15%), Kanada (11,6%) und Frankreich (4,4%). Auf Einzeltitelebene ist die Diversifikation besser: Insgesamt enthält der MSCI World Energy 113 Unternehmen, wobei die fünf größten Positionen gut 37% ausmachen: Exxon Mobil (15%), Chevron (8,1%), Royal Dutch Shell (5%), BP (4,5%), Schlumberger (4,2%). Der Index wird vierteljährlich überprüft, die Adjustierung der Gewichtung erfolgt alle 6 Monate.
MSCI Europe Energy EUR. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder enthält der MSCI Europe Energy Index nur 22 Werte aus dem Large- und Midcap-Bereich. Wie sich aus dem Namen ergibt, liegt der Fokus auf Europa, die Länderallokation ist aber wenig ausgeglichen. Allein die Schwergewichte aus Großbritannien tragen 62% zur Indexentwicklung bei, Frankreich 18,3% und Italien 8,6%. Auch die fünf größten Werte (77%) sind stark britisch geprägt: Royal Dutch Shell A Shares (20,8%), BP (18,5%), die französische Total (17,3%), Royal Dutch Shell B-Shares (13,3%) und die BG-Group (7,2%). Der Index wird vierteljährlich überprüft, die Adjustierung der Gewichtung nach dem free-float der Aktien erfolgt alle 6 Monate.
ETFs/ETCs zum Thema Öl in Prozent, Quelle: Morningstar, *Zulassung, **Management Fee
Name (ETC auf WTI)
ISIN
Vertrieb*
Perf.’14
MM**
Spread
RBS RICI Enfcd WTI CRUDE Oil TR idx ETC
NL0009360767
DE
-26,2
0,85
0,44
UBS ETF (CH) CMCI Oil hedged SF USD
CH0109967858
CH
-26,3
0,26
0,59
ISIN
Vertrieb*
Perf.’14
MM*
Spread
Name (ETC auf Bent) RBS RICI Enfcd Brent CRUDE Oil TR idx ETC
NL0009360759
DE
-30,4
0,85
0,38
db Brent Oil Booster Euro Hdgd ETC
DE000A1AQGX1
A/CH/DE
-43,7
0,45
0,42
db Brent Oil Booster ETC (EUR)
DE000A1KYN55
A/DE
-34,9
0,45
0,40.
ISIN
Vertrieb*
Perf.’14
MM*
Spread
Name (Energieaktien-(Index)) Amundi ETF MSCI World Energy EUR A/I
FR0010791145
DE
0,1
0,35
0,18
db x-trackers MSCI World Energy 1C
LU0540980736
A/DE
0,3
0,45
0,65
Lyxor ETF MSCI World Energy TR C-EUR
LU0533032420
CH/DE
0,2
0,40
0,73
SPDR MSCI Europe Energy ETF
IE00BKWQ0F09
CH/DE
-7,5
0,30
0,88
Amundi ETF MSCI Europe Energy A/I
FR0010930644
DE
-7,8
0,25
0,18
ComStage Stoxx Europe 600 Oil&Gas NR ETF
LU0378436447
A/CH/DE
-11,4
0,25
0,18
iShares ETF Stoxx Europe 600 Oil&Gas (DE)
DE000A0H08M3
A/DE
-11,1
0,46
0,29
Lyxor ETF Stoxx Europe 600 Oil&Gas A/I
FR0010344960
CH/DE
-11,7
0,30
0,12
db x-trackers MSCI EM Energy 1C
LU0592216633
A/DE
-17,5
0,65
1,08
FREITAG, 16. JANUAR 2015
31
BÖRSE EXPRESS
ANLAGE
WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?
MSCI Emerging Markets Energy PR USD. Hier handelt es sich um einen Exoten unter den ansonsten von den USA und Großbritannien dominierten Aktienindizes. Dieser Index bildet die Wertentwicklung von im MSCI Emerging Market Index enthaltenen und nach dem Global Industry Classification Standard (GICS (R)) in die Kategorie Energy (Energie) eingestuften Unternehmen ab. Dazu gehören Unternehmen, die an der Erschließung, Förderung, Raffinerie, Transport und Lagerung von Öl und Gas verdienen. Die 53 Unternehmen sind nach der Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtet. Es dominieren die BRIC-Staaten mit einem Anteil von 74%: China (30%); Russland (23,4%), Brasilien (11,5%) und Indien (9,7%). Zu den größten Einzeltiteln gehören Gazprom (9,6%), China National Offshore Oil Corp. (7,7%), Sasol (7%), Petrochina (6,6%), Lukoil (6,5%). Vor dem Hintergrund des aktuellen Wertverfalls des Rubel sollten Investoren bedenken, dass die russische Währung gut 22% in dem Index ausmacht. <
WIEN NORD
STOXX Europe600 Oil&Gas NR EUR. Eine Alternative zu MSCI, um passiv in europäische Energieunternehmen anzulegen, ist der STOXX Europe600 Oil&Gas. Er ist ein Performance-Index, der die Wertentwicklung von 28 Energie-Unternehmen abbildet, die Anzahl der Bestandteile ist flexibel. Die Auswahl der Unternehmen erfolgt nach der Industry Classification Benchmark (ICB), wobei die primäre Einnahmequelle eines Unternehmens ausschlaggebend ist. Im Anschluss erfolgt die Auswahl der größten Unternehmen, gewichtet um die frei handelbaren Aktien. In diesem Index ist Großbritannien mit einem Gewicht von 47% deutlich schwächer vertreten, dafür liegt der Schwerpunkt stärker auf Frankreich (26%) und Italien (11%). Auch bei Betrachtung der Einzelpositionen ist das Bild sehr kopflastig: die fünf größten Werte haben ein Gewicht von über 76% und setzen sich zusammen aus Total (24,8%), BP (15,9%), Royal Dutch Shell (15,5%), Eni SpA (10%) und der britischen BG Group (9,7%). Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und Bürowelten geht, kann vieles den Unterschied ausmachen. CA Immo bietet Ihnen daher Unternehmensstandorte, die Ihrem Führungsanspruch gerecht werden. Und setzt Maßstäbe als Spezialist für Büro-Immobilien in den Metropolen Europas.
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FREITAG, 16. JANUAR 2015
32 MARK & MARK
BĂ&#x2013;RSE EXPRESS
s hat Perspektive. Wir erkennen Potenziale, nĂźtzen Marktchancen und setzen Projekte erfolgreich um. Unser aktueller Fokus liegt auf dem aussichtsreichen Berliner Immobilienmarkt: www.simmoag.at
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FREITAG, 16. JANUAR 2015
33
BÖRSE EXPRESS
FX UNTER DRUCK
Ölwährungen fallen weiter, Ausblick negativ Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Stark vom Ölexport abhängige Staaten verzeichnen aufgrund des Ölpreisverfalls seit einigen Monaten sinkende Deviseneinnahmen. Die Währungen der betroffenen Länder werten stark ab. er nicht enden wollende Absturz des Ölpreises trifft die Währungen der ölproduzierenden Staaten erneut hart. Der Dollar hat mehrjährige Höchststände zum kanadischen Dollar und zum malaysischen Ringgit erreicht, bei der norwegischen Krone und beim Rubel ist der jüngste Erholungskurs zum Erliegen gekommen.
D
Spekulation. Bereits im November des Vorjahres sprachen die Devisenanalysten der Commerzbank von ‘unschönen Monaten’, die dem kanadischen Dollar und der norwegischen Krone bevorstehen würden. Die damalige Entscheidung der OPEC, die Förderquoten trotz des Preisverfalls unverändert zu belassen, ziele vor allem darauf ab, den Druck auf Nicht-OPECLänder mit höheren Förderungskosten zu erhöhen. Damals glaubten die Analysten, dass einige Marktteilnehmer nun in Versuchung geraten dürften, die Währungen von Ölproduzenten gegen Hochzinswährungen zu verkaufen.
„Norwegenkrone und Kanada-Dollar dürften kurzfristig weiterhin von Entwicklung der Ölpreise getrieben werden.”
Begrenzt. Gleichzeitig meinten die Experten jedoch, dass Hochzinswährungen zu Beginn einer Rally des USDollar normalerweise abwerten. Daher würden mögliche Gewinne solcher Transaktionen am Ende begrenzt sein.
Krone. Die norwegische Währung ist als Folge des Ölpreisverfalls schwer unter die Räder gekommen. Nach Ansicht der Société Générale dürfte die norwegische Krone aktuell unterbewertet sein. Sollten die Ölpreise aber weiter nachgeben, werde sich auch die Krone aus taktischen Handelserwägungen dem nicht entziehen können, befürchten die Experten. Sie setzen darauf, sich lieber dem Trend anzuschließen. Auch die schwedische SEB sieht für die Norwegerkrone schwarz. Der Verfall der Rohstoffpreise dürfte niedrigere norwegische Investitionen in die Branche zur Folge haben und die Stim-
Wenn die Ölpreise weiter sinken, belastet dies vor allem die Ölwährungen Kan-Dollar, Ringgit, norwegische Krone und Rubel. Foto: Bloomberg
mung allgemein dämpfen. Außerdem seien am Devisenmarkt zwei Zinssenkungen der Norges Bank für 2015 eingepreist. Ringgit. Während sich Autofahrer und Industrien weltweit über den gefallenen Ölpreis freuen, steht der Öl- und Gasexporteur Malaysia eher auf der Verliererseite. Die Aussichten für 2015 haben sich merklich eingetrübt. Denn die Halbierung des Ölpreises schmälert nicht nur die Deviseneinnahmen Malaysias, sondern gefährdet auch die Budgetdefizitziele der Regierung und belastet das Investitionsklima. Kein Wunder, dass der malaysische Ringgit seit Juni 2014 ein Zehntel seines Werts gegenüber dem US-Dollar eingebüßt hat, die Aussichten sind weiterhin mau. Loonie. Schon ab November 2014 galt der Kanada-Dollar als der große Verlierer des OPEC-Treffens. „Kanadische Ölschiefersände dürften als erstes von der Bildfläche verschwinden”, meinten damals Händler. Ihre Produktion sei nicht mehr rentabel. „Wie die Norwegerkrone dürfte der Kanada-Dollar kurzfristig weiterhin von der Entwicklung der Ölpreise getrieben werden”, so Analysten der Danske-Bank. Rubel. Die russische Währung büßte seit Jahresbeginn bereits 16 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar ein, nachdem sie 2014 um rund 41 Prozent abgestürzt war. Unter anderem auch wegen des Ölpreisverfalls hat die Ratingagentur Fitch in der Vorwoche wie erwartet die Bonitätsbewertung Russlands um eine Note herabgesetzt. Der Ausblick ist negativ, womit eine weitere Abstufung der Kreditwürdigkeit droht. <
FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
ROHSTOFFE AUSBLICK 2015
Ölmarkt: Auf der Suche nach Gleichgewicht (Teil 2) Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Neue, tiefere Prognosen von Analysten setzen dem Ölpreis zu. Experten sind sich einig: Die neue Taktik der OPEC trägt zur Überproduktion bei und will andere Produzentenländer mürbe machen - allen voran die USA. er Ölpreis stand am Montag und Dienstag einmal mehr im Fokus und belastete die Börsen: Der Preis für ein Fass Brent brach weiter ein, am Montag um mehr als fünf Prozent - nachdem Goldman Sachs und die Societe Generale ihre Ölpreisprognosen nach unten genommen hatten.
D
Goldman. Besonders viel Aufmerksamkeit wurde einer Studie von Goldman Sachs zuteil. Die Energie-Analysten der USInvestmentbank haben darin ihre Preisprognosen drastisch gekürzt und rechnen mit einer nur langsamen Erholung. Nach ihrer Meinung wird der Brentpreis im zweiten Quartal Richtung 42 US-Dollar fallen, im dritten Quartal noch unter 50 Dollar verharren und sich im vierten Quartal etwas erholen. Für 2016 prognostiziert die Bank einen Preis von 70 US-Dollar, bisher war sie von 90 US-Dollar ausgegangen. Gleichgewicht. Nach Ansicht des Goldman-Analystenteams rund um Jeffrey Currie ist ein Preis von rund 40 US-Dollar je Barrel Rohöl im ersten Halb„Das wird nicht jahr notwendig, um den Schieferölboom in den USA aufhören, bis die Ölproduzenten in zu dämpfen. Die Preise müssten einige Zeit niedrig bleidie Knie gehen.” ben, damit alles wieder ins Lot käme. „Die Suche nach einem neuen Gleichgewicht hält an”, hieß es weiter. Überangebot. Die Lagerbestände werden laut Goldman im ersten Halbjahr 2015 voraussichtlich noch zulegen. Die Kapazitäten von Lagern und Tankern erlaubten es, einen Überschuss von einer Mio. Barrel täglich zu lagern, so dass der Markt viel länger als früher mit dem globalen Überangebot Schätzungen der Energieagenturen gehen im ersten Halbjahr 2015 von 1,5 Mio. Barrel pro Tag aus - zurecht kommen könne. Société Générale. Auch die französische Investmentbank hat ihre Ölpreis-Schätzungen zurückgekommen, weil sie in der
Die Rohölpreise befinden sich weiter im freien Fall. Noch kann keine Entwarnung gegeben werden. Foto: apa/ Harald Schneider
ersten Jahreshälfte eine deutliche Zunahme der Öllagerbestände erwartet. Ihre neue Prognose für den diesjährigen Brentpreis liegt mit 55 US-Dollar um 15 Dollar unter der alten Schätzung. Die Prognose für das Barrel der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt um 14 auf 51 Dollar. OPEC-Taktik. Die Ölpreise beschleunigten ihren Fall in den Wochen des letzten Jahres. Sie sanken vor allem, nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erklärt hatte, ihre Produktionsmenge beizubehalten, auch wenn die US-Ölproduktion, die so hoch liegt wie seit 30 Jahren nicht mehr, zum weltweiten Überangebot beiträgt. Die OPEC werde zu ihrer Entscheidung stehen, selbst dann, wenn die Ölpreise bis auf 40 Dollar je Barrel fallen sollten, hatte Suhail Al-Mazrouei, der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, gesagt. „Das wird nicht aufhören, bis die Ölproduzenten in die Knie gehen”, meint dazu Bjarne Schieldrop, Chef-Rohstoffanalyst bei der schwedischen SEB Bank in Oslo. US-Öl. Manche Experten glauben, dass dies bereits geschieht. Mark Keenan von Société Générale beispielsweise sieht in der Beschäftigung an den Standorten der US-Schieferölförderung - sie befeuert den US-Ölboom und trägt ebenfalls kräftig zum Überangebot bei - erste Anzeichen auf einen Rückgang der dortigen Ölproduktion. Die Analysten von Goldman Sachs schätzen, dass in der ersten Jahreshälfte Investitionskürzungen eine Abnahme der Bohraktivitäten nach sich ziehen werden. Danach sollte die sinkende US-Schieferölproduktion zur Marktbereinigung ausreichen.
FREITAG, 16. JANUAR 2015
35
BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN VON BIRGIT SCHWERTNER-AWAIS WIRTSCHAFTSPRÜFERIN / WIRTSCHAFTSBERATERIN DELOITTE BSCHWERTNER@DELOITTE.AT
UND VON DORIS BAUER PARTNER | FINANCIAL SERVICES INDUSTRY | DELOITTE DBAUER@DELOITTE.AT
Besteuerung von Kapitalvermögen für Privatpersonen as neue System der Besteuerung von Kapitalvermögen ist am 1.4.2012 in Kraft getreten. Das für das Steuerjahr 2012 erstmals durch das BMF ausgegebene eigene Formular für die Besteuerung von Kapitaleinkünften wurde für die Veranlagungen 2013 und 2014 um weitere Kennzahlen ergänzt. Das für 2014 geltende Formular E 1 kv-2014 wird in der Folge mit den damit verbundenen Neuerungen erläutert.
D
E 1 kv-2014. Für steuerpflichtige Erträge und Gewinne aus Kapitalvermögen von „Kapitaleinkünfte, Privatpersonen wird am Inlandsdepot Kapitalerdie der tragsteuer (KESt) in Höhe progressiven von 25% eingehoben. Im Einkommensteuer Großteil der Fälle führt dieser Abzug von KESt unterliegen, die Steuerabgeltung nach müssen veranlagt sich, sodass den Anleger keine weiteren Verpflichwerden.“ tungen bei Erstellung der Steuererklärung treffen. In einigen Fällen ist eine Veranlagung in der Steuererklärung dennoch notwendig, wie auch, wenn kein Abzug von KESt möglich ist. Daraus ergeben sich verschiedene mögliche Konstellationen für die Besteuerung des Kapitalvermögens einer Privatperson: • Abzug von KESt und Steuerabgeltung (Einkünfte müssen nicht in Veranlagung aufgenommen werden, Anwendungsfall: inländisches oder Schweizer Bankdepot, und ab 2014 bei bestimmten Einkünften aus Liechtenstein) • Abzug von KESt ohne Steuerabgeltung (trotz Abzug von KESt und Anwendung des besonderen Steuersatzes von 25% ergeben sich Veranlagungspflichten) • Veranlagungspflicht für Kapitaleinkünfte ohne Abzug von KESt, die dem besonderen Steuersatz unterliegen. (hiervon betroffen sind: Depots bei ausländischen Banken und Kursgewinne, welche außerhalb eines Depots erzielt werden, wie etwa bei Veräußerung eines GmbHAnteils) • Freiwillige Veranlagung unter Beibehaltung des besonderen Steuersatzes von 25% (Anwendungsfälle: Verlustausgleich zwischen Depots bei verschiedenen Banken, oder gegebenenfalls die Anrechnung von ausländischer Quellensteuer gemäß Doppelbesteuerungsabkommen).
Foto: apa
• Kapitaleinkünfte, die der progressiven Einkommensteuer unterliegen, müssen veranlagt werden, eine allenfalls bereits abgezogene KESt wird im Rahmen der Veranlagung angerechnet. Anwendungsfall: Einkünfte aus Privatplatzierungen, nicht verbriefte Derivate in Kooperation mit (Optionen, Futures, Swaps) für die der Anleger keine KESt-Option ausgeübt hat. Da hier der progressive Einkommensteuertarif (bis 50%) zur Anwendung kommt, dürfen dazugehörige Werbungskosten in Abzug gebracht werden. • Regelbesteuerungsoption (progressiver Einkommensteuertarif bis 50%), diese ist im Formular E1 auszuüben. Verl usta usgleich. Der Verlustausgleich erfolgt durch die Saldierung jener in- und ausländischen Kapitaleinkünfte in Punkt 1.3 des Formulars, bei welchen nicht schon bei der depotführenden Stelle ein Verlustausgleich vorgenommen wurde. Ist der Saldo positiv, wird dieser in die Veranlagung einbezogen und entweder unter Anwendung des besonderen Steuersatzes oder bei Ausübung der Regelbesteuerungsoption unter Anwendung des Tarifsteuersatzes (Punkt 8.1 des Formulars E 1) erfasst. Ist der Saldo negativ, erfolgt kein Verlustausgleich. Bei Kapitaleinkünften ohne KESt-Abzug und bei Kapitaleinkünften, bei welchen der KESt-Abzug pauschal ermittelt oder nicht nach tatsächlich gegebenen Annahmen vorgenommen wurde,
FREITAG, 16. JANUAR 2015
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BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN besteht jedenfalls Erklärungspflicht in Punkt 1.3 des Formulars. Neu erung en im Vergl ei ch zum Vo rja hr. In die Kennzahlen 940, 900 und 901 sind anrechenbare ausländische Quellensteuern einzutragen, welche auf private Kapitalerträge entfallen. Die Kz 940 wurde im Jahr 2014 unter dem Punkt 1.1.4 des Formulars ergänzt, hier ist die auf Einkünfte gemäß Kz 929 entfallene anzurechnende Quellensteuer einzutragen. Ausländische Quellensteuern, die im Ausland erstattet werden, dürfen nicht eingetragen werden. Anrechenbar ist die ausländische Quellensteuer nur insoweit, als dem ausländischen Staat aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens ein Quellenbesteuerungsrecht zukommt (zumeist begrenzt mit 15%). Die Anrechnung ist jedenfalls mit der auf die
ausländischen Einkünfte entfallenen inländischen Steuer begrenzt. Der Punkt 2. des Formulars wurde durch die Kz 943 ersetzt, in welcher die Anrechnung oder Rückerstattung von KESt im Fall von auf Antrag steuerbefreiten Einkünften aus realisierten Wertsteigerungen von Tilgungsträgern einzutragen ist. Die Kz 942 taucht ebenfalls erstmalig unter Punkt 1.5 des Formulars auf, die Kennzahl erfasst die Abgeltungssteuer nach dem Steuerabkommen mit der Schweiz. Sollen Einkünfte aus einem Schweizer Depot, welches der Abgeltungssteuer nach dem Steuerabkommen unterliegen, in den Verlustausgleich miteinbezogen werden, ist hier die Schweizer Abgeltungssteuer in entsprechender Höhe einzutragen. <
Zertifikat des Monats
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SPORTSTUFF Nun muss Wohlfahrt entgleisungsfrei bleiben ranz Wohlfahrt folgt bei der Wiener Austria auf Thomas Parits. Als Sportdirektor, nicht als AG-Vorstand Sport. Der ehemalige Tormann ist damit in der violetten Klub-Struktur eine Etage tiefer angesiedelt als der ehemalige Torjäger. Verwechslung? Zufall? Missverständnis? Das bewegte Leben des 50-Jährigen hat einige Anekdoten zu bieten. Es fängt damit an, dass der Kärntner eigentlich Bernhard heißt, aber von klein auf immer Franz gerufen wurde. Als Austria Anfang der 1980er-Jahre dessen Bruder Mario als hoffnungsvollen Stürmer verpflichten wollte, blieb Franz als Goalie bei den Veilchen. Austrias Stammtormann verletzte sich und Wohlfahrt sprang ein. Er überzeugte bei den Veilchen und im Nationalteam. In dessen besten Zeiten sprach Trainer-Guru Ernst Happel
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VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
ehrfürchtig sogar vom FC Wohlfahrt, wenn er die Wiener Austria meinte. Wohlfahrt sorgte auch abseits des Platzes für Schlagzeilen. Einen tätlichen Angriff sowie verbale Unterstellungen gegen den Sportchef der Zeitung „der Standard“ im Jahr 2002 im VIP-Klub des Happel-Stadion musste Wohlfahrt mittels einer Ehrenerklärung zurücknehmen. Bei einer Pressekonferenz des Nationalteams beleidigte er 2011 einen Journalistenkollegen. Die Austria hat Wohlfahrt angeblich mit seinem Konzept überzeugt. Das ergab die Meinung einer Task Force. Wobei einige vermuten, dass es sich eher um eine „Task Farce“ gehandelt hat. Sei‘s drum! Trotz der Zufälle und möglicher Missverständnisse wartet auf Wohlfahrt eine schwere Aufgabe. In seinem neuen Job darf es sich keine Entgleisungen erlauben. Auch Fehlgriffe wären fatal, da ihn sonst sein „Vorleben“ einholen könnte und er wohl ähnlich schnell wieder auf dem Verteilerkreis landen könnte, wie einst mit Toni Polster eine andere Austria-Legende… <
FREITAG, 16. JANUAR 2015 BÖRSE EXPRESS
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ZERTIFIKATE DDV-UMFRAGE
Emittentenbonität bleibt Argument Nummer 1 Michael J. Plos
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„Welcher Faktor ist Ihnen bei der Auswahl eines Emittenten am wichtigsten?“ Das fragte der DDV und gab fünf Antwortmöglichkeiten. Am häufigsten wurde dabei die Bonität genannt. lso kommt der DDV zu folgendem Fazit: „Die meisten Privatanleger achten beim Zertifikatekauf vor allem auf die Bonität des Anbieters.“ An der Online-Befragung, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 1579 Personen. Dabei handelt es sich „in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren“, erklärt der DDV. Während fast jeder Dritte die Kreditwürdigkeit des Emittenten für das wichtigste Auswahlkriterium hält, ist die fortlaufende Handelbarkeit für 24 Prozent der Befragten das kaufrelevante Merkmal. Für UMFRAGE jeden Fünften sind gute Erfahrungen in der Vergangenheit bei der Anbieterauswahl ausschlaggebend. Für 19 Prozent kommt es auf eine enge GeldFür fast jeden dritten Brief-Spanne an, wenn sie sich Befragten ist die Bonität der entscheidende Faktor. für einen Emittenten entscheiden. Nur für 5 Prozent ist das Informations- und Serviceangebot am wichtigsten.
Oben: Das Ergebnis der Umfrage
Grafik:Börse Express/Quelle DDV
Unten: Lars Brandau
Foto: Börse Express
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Anleger wissen Bescheid. „Anleger sind mittlerweile über das Emittentenrisiko aufgeklärt. Sie wissen, dass der Schuldner, der das Wertpapier begibt, ausfallen kann. Ein solches Risiko gibt es nicht nur bei Zertifikaten, sondern auch bei Staats- oder Unternehmensanleihen. Der DDV veröffentlicht auf seiner Webseite tagesaktuelle Informationen zur Bonität von Zertifikate-Emittenten in Form so genannter Credit Spreads. Dieses Angebot nutzen viele Anleger seit Jahren. Sie informieren sich intensiver als früher über die genaue Funktionsweise der verschiedenen Finanzprodukte und haben dabei insbesondere die Kreditwürdigkeit der Emittenten genau im Blick “, so Lars Brandau. <
Zertifikat des Monats
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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS DEZEMBER
Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 1 Michael J. Plos
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Das neue Jahr ist mittlerweile voll angelaufen. In dieser Woche wird aber noch das Zertifikat des Monats Dezember 2014 gekürt. Insgesamt haben sieben Emittenten nominiert. ontobel - Protect Multi Aktienanleihe auf E.ON, Deutsche Lufthansa, Deutsche Bank und Daimler. Die ISIN lautet DE000VZ7TUL3. Die Laufzeit endet im August 2016. Die Rückzahlung des Zertifikats bei Fälligkeit (Bewertungstag: 16. August 2016 - Zahltag 23. August 2016) orientiert sich an der Kursentwicklung des Basiswertes mit der für den Anleger ungünstigsten Entwicklung seit Emission in Bezug auf den Startwert von 100 Prozent. Steigende Kurse werden nicht berücksichtigt, fallende Kurse werden dem Anleger angerechnet. Im besten Fall wird dem Anleger also der Nennwert zurück gezahlt. Solange keiner der Basiswerte während der Beobachtungsperiode vom 9 Jänner 2015 bis 16. August 2016 die Schwelle von 50 Prozent berührt oder unterschreitet, wird das Zertifikat zu 100 Prozent des Nennwertes zurück gezahlt. Für dieses Risiko werden Anleger mit einem Zinssatz von 5,75 Prozent pro Jahr belohnt (die Zinszahlung erfolgt unabhängig von der Kursentwicklung der vier Basiswerte).
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aiffeisen Centrobank - 6% Deutschland Protect Aktienanleihe. Die ISIN lautet AT0000A1BNL6. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 4. Februar 2015. Diese Nominierung verbindet fixe jährliche Zinszahlungen von 6 Prozent mit einer Teilabsicherung für das eingesetzte Kapital. Der jährliche Zinsbetrag wird unabhängig von der Entwicklung der drei zugrundeliegenden Aktien (Bayer, BMW, Siemens) in jedem der zwei Laufzeitjahre ausbezahlt. Die Rückzahlung des Nominalbetrags am Laufzeitende richtet sich nach der Kursentwicklung der drei Aktien: Der Abstand bis zur Barriere beträgt zu Laufzeitbeginn 45 Prozent.
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Zum Abschluss des alten Jahres stehen sieben verschiedene Zertifikate zur Auswahl. Foto: Bloomberg
Das Zertifikat wird am Rückzahlungstermin zu 100 Prozent des Nominalbetrags zurückgezahlt, wenn die Aktienkurse jeder einzelnen der drei zugrundeliegenden Aktien während des Beobachtungszeitraums immer über der Barriere von 55 Prozent notieren (laufende Beobachtung). Zudem wird das Zertifikat zu 100 Prozent des Nominalbetrags zurückbezahlt, wenn die Kurse aller zugrundeliegenden Aktien zum Laufzeitende auf oder über ihrem Basispreis notieren rste Group - Quality Income Performance Garant. Die ISIN lautet AT0000A1BMH6. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre. Begebungstag ist der 30. Jänner 2015. Bei dieser Nominierung handelt es sich um ein GarantieZertifikat. Die Performance hängt von der Entwicklung des iSTOXX Europe Quality Income Price EUR Index ab. Die Erste Group erklärt: „Das Anlageuniversum des Index ist der STOXX Europe 600. Daraus werden in einem 2-stufigen Verfahren 25 bis 75 Aktien ausgewählt. In der ersten Stufe werden alle Aktien von Finanzdienstleistern aus dem Anlageuniversum gelöscht. In der zweiten Stufe werden die übrig gebliebenen Aktien nach Qualitätskriterien (Rentabilität, Liquiditätskennzahlen, Operativer Gewinn, Ausfallrisiko, Fremdkapitalquote, Dividendenrendite) beurteilt. Diese Überprüfung wird quartalsweise durchgeführt und mittels Indexkomitee die Anzahl der einbezogenen Aktien bestimmt.“ Die Wertentwicklung wird über den Zeitraum vom 29. Jänner 2015 bis 24. Jänner 2022 berechnet. Im Falle einer positiven Wertentwicklung am Ende der Beobachtungsperiode des Index wird diese positive Performance am Ende der Laufzeit 1:1 zusätzlich zur Rückzahlung von 100 Prozent des Nennwerts ausbezahlt. Es gibt jedoch einen Cap. Mehr als 145 Prozent des Nominalbetrags kann man also nicht lukrieren. <
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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS DEZEMBER
Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 2 Michael J. Plos
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In Teil 2 der Vorstellungsrunde werden vier Produkte vorgestellt. Die Basiswerte könnten unterschiedlicher kaum sein. So stehen der Ölpreis, ein spezieller Index, drei ATXAktien und der Euro Stoxx 50 im Fokus. NP Paribas - RICI ENHANCED BRENT CRUDE OIL TR INDEX ETC. Die ISIN lautet NL0009360759. Das ETC kann durch den Emittenten mit einer Frist von 3 Monaten vorzeitig gekündigt werden. Kemal Bagci erklärt: „Nach dem dramatischen Verfall des Ölpreises, bietet der RICI Enhanced Index auf Brent eine rolloptimierte Möglichkeit auf eine Erholung des Ölpreises zu setzen. Der Enhanced Mechanismus ist darauf ausgerichtet, mögliche Rollverluste, die durch das Rollen der Terminkontrakte auf Öl entstehen können zu minimieren. Dies geschieht, in dem ein Teil des Kapitals in den günstigsten zur Verfügung stehenden Future investiert wird.“ Das Zertifikat ist nicht mit einer Währungssicherung ausgestattet. Das heißt, dass Anleger von einem steigenden USDollar profitieren.
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ociété Générale - Maximum Qualitäts Anleihe. Die ISIN lautet XS1119144605. Emissionstag ist der 23. Februar, der ordentliche Rückzahlungstermin liegt im August 2022. Anleger nehmen an einer steigenden Wertentwicklung des iStoxx Europe Quality Income Price EUR Index teil, wobei die Wertentwicklung an jedem der halbjährlichen Bewertungstage festgeschrieben wird und die höchste an den 15 Bewertungstagen beobachtete Wertentwicklung als Höchststand festgehalten wird. Am Rückzahlungstermin erhalten Anleger einen Rückzahlungsbetrag in Abhängigkeit der festgeschriebenen Wertentwicklung. Der Rückzahlungsbetrag ergibt sich aus der höchsten an einem Bewertungstag festgestellten Wertentwicklung seit Auflage multipliziert mit dem Nominalbetrag. Wenn an keinem Bewertungstag eine positive Performance festgestellt wird, greift der Kapitalschutz.
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Im Dezember sind insgesamt sieben verschiedene Zertifikate nominiert Foto: Bloomberg
niCredit onemarkets - Twin Win Zertifikat auf den Euro Stoxx 50. Die ISIN lautet DE000HVB1UG6. Die Laufzeit endet in sechs Jahren. Diese Nominierung richtet sich an Anleger, „die sich in Zeiten unruhiger Börsenphasen und unsicherer Vorstellung von der Entwicklung des Aktienmarkts die Chance auf Erträge nicht entgehen lassen wollen“. So steht es in den Nominierungsunterlagen. Mit diesem Zertifikat können Anleger vom Euro Stoxx 50 (Preis-)Index profitieren. Am Ende der Laufzeit werden positive Indexentwicklungen von bis zu 40 Prozent voll ausgezahlt. Der maximale Rückzahlungsbetrag liegt somit bei 140 Euro pro Anteil. Hat sich der Index negativ entwickelt, brauchen sich Anleger jedoch bei einem Indexrückgang von bis zu maximal 40 Prozent keine Sorgen zu machen. Denn diese negative Entwicklung wird 1:1 in Gewinne umgewandelt. Erst wenn der Index auf unter 60 Prozent gegenüber seinem Basispreis gefallen ist, entstehen Verluste.
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olksbank Investments - 8,5% Österreich Performer. Die ISIN lautet DE000DZ8TSZ7. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Anleger erhalten einen Fixkupon von 8,5% p.a. Um die Tilgungshöhe festzustellen, werden fortlaufend die aktuellen Werte der drei Aktien (OMV, Raiffeisen Bank International, voestalpine) mit ihren Startwerten verglichen. Bleiben alle Titel während des Beobachtungszeitraumes immer über der Barriere von 60 Prozent, erhalten Anleger zum Laufzeitende den vollen Nominalbetrag zurück. Wenn eine der drei Aktien die Barriere jedoch berührt oder unterschreitet, nehmen Anleger direkt an der Performance jener Aktie teil, die sich während der Laufzeit am schlechtesten entwickelt hat. Das muss nicht zwingend jene sein, die die Barriere berührt hat. <
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ZERTIFIKATE AKTIENANLEIHE PROTECT
Mit der Infineon-Aktie zu 5 Prozent Zinsen Michael J. Plos
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Die Commerzbank bietet derzeit eine Aktienanleihe Protect auf die Aktien von Infineon Technologies zur Zeichnung an. Die Laufzeit endet im Dezember 2015, die Verzsinsung liegt bei 5 Prozent p.a. eit Jahren gehören Aktienanleihen zu den großen Gewinnern in einem tendenziell leicht rückläufigen Zertifikatemarkt im deutschsprachigen Raum. Die Grunde sind einfach. Die Laufzeit sind meist kurz, die Verzinsung relativ hoch. Dafür muss aber Risiko genommen werden. Wir haben uns das anhand einer Aktienanleihe Protect mit Basiswert Infineon-Aktie genauer angeschaut.
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Kurze Laufzeit. Emissionstag ist am 26. Jänner 2015. Am 17 Dezember 2015 ist bereits der Bewertungstag gekommen. Eine Woche später - also genau VERZINSUNG zu Weihnachten - stehen Zinstermin und Rückzahlungstermin am Programm. Diese sind deshalb gesondert aufgezählt, da sie auch gesonderte TheDie Verzinsung in Höhe von men darstellen. Die Zinsen in 5 Prozent erfolgt unabhängig vom Basiswert. Höhe von 5 Prozent p.a. werden nämlich völlig unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts - also der Infineon-Aktie - ausbezahlt. Die Rückzahlung des Nominalbetrags orientiert sich hingegen sehr wohl an der Aktienperformance.
5,00%
Die Aktie von Infineon dient als Basiswert und ist für die Rückzahlung elementar. Foto: dpa/Frank Leonhardt
Szenarioanalyse. Die Möglichkeiten der Rückzahlung sind überschaubar. 1) Schließt die Aktie am 17. Dezember 2015 oberhalb der Barriere (80 Prozent des Schlusskurses vom 26. Jänner 2015), erhalten Anleger den vollen Nominalbetrag. 2) Liegt der Schlusskurs der Infineon-Aktie am Bewertungstag jedoch unterhalb der Barriere, werden Aktien geliefert. Die Anzahl wird durch das Bezugsverhältnis bestimmt. Die Rechnung lautet „1000 geteilt durch Basispreis“. Der Basispreis ist der Schlusskurs am 26. Jänner 2015. Aktienbruchteile werden cash ausgeglichen. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000CR5JBC0. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 26. Jänner 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro. Das ist gleichzeitig der anfängliche Emissionspreis. Der Issuer Estimated Value beträgt 97,04 Prozent. Das Listing erfolgt an der Börse Frankfurt Zertifikate und der Euwax. Erwirbt man die Aktienanleihe während der Laufzeit und nicht innerhalb der Zeichnung ist zu berücksichtigen, dass Anleger zusätzlich anteilig die aufgelaufenen Zinsen (Stückzinsen) zu entrichten haben. <
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Die Gesundheitsbranchen aus aller Welt in einem Fonds 'HPRJUDÀVFKHU :DQGHO VRUJW I U VWHWLJ VWHLJHQGH *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH • Marktwachstum durch hohes Innovationspotenzial 'LYHUVLÀNDWLRQ EHU DOOH *HVXQGKHLWVEUDQFKHQ ² ZHOWZHLW
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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.
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