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Bullenritt in Frankfurt

DAX knackt 11 .0 00 Pun kte Der deutsche Leitindex DAX stellt heute ein neues Rekordhoch auf. Zeichen der Entspannung zwischen Griechenland und der EU, dazu gute Wirtschaftsdaten aus Deutschland und das Minsker Abkommen beflügeln. Foto: Bloomberg


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NEWS MIX WEGEN GROSSEN KAPITALMANGELS

FINNLAND

Moody’s weitet die 100-Mio-Euro-Auftrag Prüfung bei der ÖVAG aus für Andritz er internationale Technologiekonzern Andritz unterzeichnete mit Metsä Fibre eine Absichtserklärung zur Lieferung wichtiger Produktionstechnologien für ein neues Zellstoffwerk mit einer Jahreskapazität von 1,3 Millionen Tonnen Zellstoff in Äänekoski, Finnland. Der Auftragswert für Andriz beträgt mehr als 100 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme des Werks ist für August 2017 geplant. Die neue Zellstofffabrik stellt eine neue Generation von Bioproduktanlagen in der Zellstoffindustrie dar, die zusätzlich zur Produktion hochqualitativen Zellstoffs das Rohmaterial Holz in Biostoffe und Bioenergie umwandeln kann. Fossile Brennstoffe müssen nicht eingesetzt werden, da der gesamte Energiebedarf aus Holz abgedeckt wird. Der Bau dieses neuen Zellstoffwerks ist die größte jemals getätigte Investition in der finnischen Forstindustrie. <

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Moody’s schaut bei der ÖVAG genauer hin.

Foto: epa/dpa

ie US-Ratingagentur Moody's weitet ihre Prüfung von vier beim EZB-Stresstest durchgefallenen Banken, darunter der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) aus. Wegen des großen Kapitalmangels könnten die Behörden nämlich auch zu „umfassenderen Restrukturierungsmaßnahmen, die alle Gläubiger betreffen“ greifen, heißt es am Donnerstag mit Blick auf mögliche Ausfälle. Die Banken ÖVAG, Permanent TSB, Banca Monte dei Paschi di Siena und Banca Carige waren im vergangenen Oktober beim Stresstest der EZB durchgefallen. Moody's weist in der am Donnerstag veröffentlichen Expertise darauf hin, dass sie ihr Kernkapital bis Juli dieses Jahres aufstocken müssen. Nach dem Stresstest hatte die Agentur die Bankenratings verschlechtert, im Fall der ÖVAG auf B2 bzw. Ca, mit einem negativen Ausblick. Die ÖVAG war im April 2012 wegen Insolvenzgefahr teilverstaatlicht worden. Die EZB hat dem Institut eine Kernkapitalquote von 14,6 Prozent vorgeschrieben, die bis Ende Juli 2015 zu erfüllen ist. Dazu soll die Bank durch das Abstoßen von Beteiligungen wie der verlustreichen RumänienTochter gebracht werden. Ende Dezember 2014 hat die ÖVAG bei einer Anleiheausgabe davor gewarnt, die geforderte höhere Kernkapitalquote möglicherweise nicht erfüllen zu können. Mehr unter http://goo.gl/mY5Hwf <

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Die News des Tages von ... Montag

Dienstag

Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von CA Immo, Andritz, RHI, Do&Co, Rosenbauer, Atrium, Zumtobel, SchoellerBleckmann, Raiffeisen und OMV im Fokus der Analysten. Mehr

unter http://goo.gl/AT6NYJ

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Zumtobel-Aktionär hält jetzt weniger. Delta Lloyd NV und deren kontrollierte Unternehmen halten per 10. Februar 2015 1.712.868 Aktien der Zumtobel

Group AG oder 3,94% der ausgegebenen Aktien (43.500.000), und hat folglich mit diesem Datum die Meldeschwelle von 4% unterschritten. Mehr unter http://goo.gl/bEHVK9

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Deutsche Verbraucher halten Konjunktur auf Trab. Die deutsche Wirtschaft ist Ende 2014 mehr als doppelt so stark gewachsen wie erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember um 0,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dafür sorgten vor allem kauffreudige Verbraucher und steigende Investitionen der Unternehmen. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, wobei die Schätzungen von 0,1 und 0,5 Prozent reichten. Mehr

unter http://goo.gl/R447GH

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

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SCHWERPUNKT ANLAGE

DAX erstmals über 11.000 Punkten wo es jetzt noch Potenzial gibt

Es ist vollbracht - der DAX erreicht mit 11.000 Punkten ein neues Rekordhoch. Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Es ist ein geschichtsträchtiger Tag für den deutschen Leitindex DAX: Zum ersten Mal in seiner 27-jährigen Geschichte steigt er über 11.000 Punkte. Doch damit sind bisherige Jahresziele eigentlich schon erreicht. Ein neues Allzeithoch - das bisherige stand bei 10.985 Punkten - gab es heute knapp eine halbe Stunde nach Handelsstart, nur etwas später fallen die 11.000 Punkte. Das neue Rekordhoch liegt nun bei 11.014 Punkten. Seit Jahresanfang hat der deutsche Leitindex bereits schon um gut 12 Prozent an Wert zugelegt und damit das Jahresziel erreicht, das viele Aktienstrategen für das gesamte Jahr 2015 ausgerufen hatten (mehr dazu später). Was führte dazu? Die sehr gute Liquiditätslage, ausgelöst durch die Anleihekaufprogramme der diversesten Notenbanken, und eine Rendite nahe null Prozent bei den als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen, sind seit längerem die Treiber für die Aufwärtsbewegung. Hinzu kommen als jüngste Kurstrigger, dass es nun doch Bewegung im Streit mit Griechenland gibt. Die Ge-

Foto: Bloomberg

DAX seit 1988

Quelle: Bloomberg/Börse Express)

spräche zwischen der EU und Griechenland zur Bewältigung der Schuldenkrise gehen also weiter. Griechenland hat seine Bereitschaft zur Einigung im Schuldenstreit mit seinen Euro-Partnern unterstrichen. Erst gestern ließ die EZB einer bisher scharfen Rhetorik mildere Taten folgen und gewährte der griechischen Notenbank mehr Spielraum für Notfall-Kredithilfen an ihre heimischen Banken. Wie Vertreter der griechischen Regierung und der Athener Notenbank sagten, erhöhte die EZB den Hilfsrahmen um rund


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SCHWERPUNKT 5 Mrd. Euro auf nunmehr 65 Mrd. Euro. „Wir haben die Summe bekommen, um die wir gebeten haben,“ sagte ein Vertreter der Athener Notenbank - siehe auch http://goo.gl/93Apa2. Weiters heute positiv: Die Wirtschaft in Deutschland ist überraschend stark in Schwung gekommen: Das BIP stieg im vierten Quartal 2014 um 0,7 Prozent, während Ökonomen lediglich mit

DAX-Werte gereiht nach Empfehlungskonsens

einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet hatten. Die deutsche Wirtschaft ist damit Ende 2014 mehr als doppelt so stark wie erwartet gewachsen, was vor allem am Privatkonsum und Anlageinvestitionen lag. Doch hat der Deutsche Aktienmarkt überhaupt noch weiteres Potenzial? Nein, müsste man sagen, wenn man rein auf die zu-

DAX-Werte gereiht nach Kurspotenzial (in %)

Quelle: Bloomberg/Börse Express) Quelle: Bloomberg/Börse Express)


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SCHWERPUNKT letzt veröffentlichten Prognosen der Analysten blickt: Die Statistik zeigt eine Prognose ausgewählter Banken zum DAX-Stand am Ende des Jahres 2015. Der Mittelwert aller Indexprognosen für Ende 2015 liegt bei 10.731 Punkten. Die Analysten von Barclays erwarten zum Ende des Jahres 2015 einen DAX-Stand von rund 11.800 Punkten - und sind damit das optimistischte Institut. Die

DAX-Werte gereiht nach KGV ‘15e

Quelle: Bloomberg/Börse Express)

DZ Bank ist der größte Skeptiker und fürchtet einen Fall bis auf 9500 Punkte (Quelle Statista - http://goo.gl/Uku4vM). Auch auf Einzeltitelebene ist das weitere Kurspotenzial als beschaulich zu bezeichnen. Zweistelliges Renditepotenzial (siehe Tabelle) wird eigentlich nur RWE, E.ON und Lufthansa gegeben den einzigen drei Verlierern im YTD-Performanceranking (siehe

DAX-Werte gereiht nach Dividendenrendite (in %)

Quelle: Bloomberg/Börse Express)


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SCHWERPUNKT Tabelle). Und rein von der Attraktivität her (siehe Tabelle Empfehlungskonsens) würden Analysten andere Titel bevorzugen. Übrigens, als Einstimmung auf die folgende „Geschichte des DAX“: Am 31.12.1987 wurde der DAX-Stand von 1000 Punkten als Berechnungs-Basis festgesetzt. Der offizielle Startschuss folgte am 1. Juli 1988 mit 1163 Punkten. Damals hatte der Deutsche

DAX-Werte gereiht Marktkapitalisierung (in Mrd. Euro)

Deutscher Aktienindex übrigens noch ein anderes Kürzel: DAI (D Aktien Index). Das klang dann aber vielen dann doch zu japanisch, heißt es. Daher wurde der Index schon nach kurzer Zeit Deutscher Aktienindexx) war endumbenannt - der heutige DAX (D gültig geboren. Als ‘Erfinder’ gilt Frank Mella - mehr dazu unter http://www.frank-mella.de.

DAX-Werte gereiht nach Performance YTD (in %)

Quelle: Bloomberg/Börse Express)

Quelle: Bloomberg/Börse Express)


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SCHWERPUNKT DIE GESCHICHTE DES DAX

16. Oktober 1989: Der erste schwarze Tag für den DAX: Er bricht im Sog der Wall Street um rund 13 Prozent ein. 18. November 1996: Bei der Privatisierung der Deutschen Telekom wird die T-Aktie als Volksaktie vermarktet. Das Interesse der Öffentlichkeit am DAX nimmt stark zu. 28. Oktober 1997: Im Sog der Asienkrise sackt der DAX im Handelsverlauf bis zu 13 Prozent ab und schließt mit 3567 Punkten acht Prozent niedriger. 28. November 1997: Mit dem neuen elektronischen Handelssystem Xetra - kurz für "Exchange Electronic Trading" bricht für die Börse ein neues Zeitalter an. 7. März 2000: Der DAX erreicht ein Hoch von 8136,16 Punkten. Befeuert wird die Euphorie von der Entstehung des Internets und einem sich ausbreitenden Fusionsfieber. 11. September 2001: Nach den Terroranschlägen in den USA fällt der DAX um neun Prozent. 12. März 2003: Der DAX rutscht unter 2200 Punkte und notiert damit so niedrig wie zuvor im November 1995. Doch mit der Erholung der Weltwirtschaft wächst das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der Unternehmen wieder. 13. Juli 2007: Mit 8151 Zählern setzt der DAX einen neuen Meilenstein - trotz erster Bankenpleiten und Not-Eingriffen der Europäische Zentralbank (EZB) am Geldmarkt.

15. September 2008: Mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers kehrt wieder Ernüchterung ein. Im Oktober 2008 folgt ein schwarzer Tag auf den anderen. Dabei liegt der DAX-Kurs zeitweise 30 Prozent unter dem Niveau vom Monatsbeginn. 9. März 2009: 56 Prozent hat der DAX seit dem Hoch vom 13. Juli 2007 eingebüßt. Mit 3588 Punkten erreicht er zeitweise den niedrigsten Stand seit Oktober 2003. Doch kurz darauf wirft die US-Notenbank Fed die Notenpresse an. Jetzt geht es bergauf.

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8. März 2013: Der DAX notiert erstmals seit dem 2. Jänner 2008 wieder über 8000 Zählern. 5. Juni 2014: Die Entscheidung der EZB, die Zinsen weiter zu senken, treibt den DAX erstmals über die 10.000Punkte-Marke. 22. Jänner 2015: Nach dem Vorbild der Fed wirft auch die EZB die Notenpresse an. Der DAX, der in Erwartung dieses Schritts seit Monaten im Aufwind ist, beschleunigt seinen Anstieg und steigt am darauffolgenden Tag auf bis zu 10.704,32 Punkte. Es ist der sechste Handelstag in Folge mit einem Rekordhoch. 13. Februar 2015: Anleger hoffen auf einen guten Ausgang des Verhandlungspokers im griechischen Schuldenstreit. Der DAX knackt erstmals die 11.000-Punkte-Marke und notiert in der Spitze 0,9 Prozent höher bei 11.013,85 Zählern. Griechenland droht die Staatspleite, da das aktuelle Hilfsprogramm Ende Februar ausläuft und Athen keine Verlängerung beantragen will. (apa) <

WIEN NORD

1. Juli 1988: Der DAX feiert seinen Einstand. Rechnerisch startet er allerdings am 30. Dezember 1987 bei einem Stand von 1.000 Punkten.

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BELOG VON BE24.AT VON MARTIN RUPP 3BANKEN-GENERALI INVESTMENT-GESELLSCHAFT M.B.H. AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Zur Bewertung deutscher Wohnimmobilienaktien… eit meinem letzten Kommentar zur „reflexiven Logik bei Immobilienaktien“ (siehe: http://goo.gl/kWzn1X) sind gut vier Monate vergangen, und wie erwartet hat sich die Dynamik des Anstiegs noch weiter verstärkt. Mittlerweile handelt z.B. eine Deutsche Annington, um nur eine zu nennen, zu einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den NAV. Ein beachtlicher Preis, wenn man bedenkt, dass es sich dabei Großteils um Immobilienportfolios in B und C-Lagen handelt. Dieses Phänomen beschränkt sich übrigens nicht nur auf Wohnimmobilienaktien, auch Aktien des größten Immobilienkonzerns Europas (Unibail Rodamco) handeln derzeit mit einer Prämie von 70 Prozent auf den EPRA NNNAV und einer Prämie von 55 Prozent auf den Going Concern NAV. Letzterer beschreibt die Menge an Eigenkapital, welches notwendig wäre, um das Portfolio mit seiner gegenwärtigen (sehr günstigen) Finanzie„Langfristig rungsstruktur zu repliziebetrachtet ist ren. kein optimaler Häufig hört man nun, Einstiegszeitzur Rechtfertigung der aktuellen Bewertungssituapunkt mehr tion, dass dies in einem gegeben.“ Nullzinsumfeld auch durchaus gerechtfertigt sei, da Immobilienaktien als eine Art „Bondproxy“ gelten und deren realer Ertrag immer noch besser ist als der negative Realertrag vieler Anleihen. Doch ist dieses Argument wirklich schlüssig, oder kann man diesem, zumindest bei Immobilienaktien, etwas entgegenhalten? Ein Argument dagegen wäre die Logik die hinter der Kennzahl des Tobin Q steht. Die von Nobelpreisträger James Tobin ersonnene Kennzahl setzt den Marktwert (Marktkapitalisierung + Nettoverschuldung) einer Firma ins Verhältnis zu ihrem Wiederbeschaffungs- bzw. Replikationswert. Nach Tobin sollte ein Unternehmen im Marktgleichgewicht ein Q in der Gegend von 1 aufweisen, sodass der Marktwert des Unternehmens ungefähr die Kosten widerspiegelt, die es bedürfen würde, um das Unternehmen nachzubilden. Anmerkung: Bei Immobilien in B-Lagen ein durchaus zu schaffendes Unterfangen. Beim Geschäftsmodell einer Google oder BMW werden Sie damit freilich an ihre Grenzen stoßen.

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Foto: Bloomberg

Die Logik dahinter ist die, dass es eine Verbindung zwischen dem Kapitalmarkt und dem Markt für reale Vermögenswerte gibt. Denn stünde dieses Verhältnis deutlich über 1, dann würden Unternehmer Immobilienportfolios zusammenkaufen und diese sodann via IPO mit Gewinn an die Börse bringen und so einen fast risikofreien Arbitragegewinn erzielen. Dies würde sich so lange wiederholen, bis am Markt ein neues Gleichgewicht erreicht wäre. Ein wesentlicher Unterschied zur kurzlebigen Arbitrage am Finanzmarkt ist dabei aber der, dass sich ein derartiger Anpassungsprozess bei Immobilieninvestments über Jahre ziehen kann. Mit großer Sicherheit kann man daher derzeit nur sagen, dass es irgendwann eine „Mean-Reversion“ geben wird und aktuell wohl – langfristig betrachtet – bei deutschen Wohnimmobilienaktien kein optimaler Einstiegszeitpunkt mehr gegeben ist. Kurzfristig ist aber durchaus zu vermuten, dass sich die Aufwärtsbewegung bei Immobilienaktien weiter beschleunigen könnte, denn EZB-Entscheidungen und potentielle Indexaufnahmen sind im Tagesgeschäft vieler institutioneller Anleger wichtiger als langfristige Bewertungsmaßstäbe. <

BElogs Österreichs Börsetagebücher http://www.be24.at


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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

6,5 Prozent Zinsen mit Exxon, Royal Dutch Shell und Total er Ölpreisverfall der vergangenen Monate wirkte sich naturgemäß negativ auf die Erträge der Ölriesen Exxon, Royal Dutch Shell und Total aus. Im Gegensatz zur Aktie des österreichischen, international agierenden Mineralölkonzerns OMV, die innerhalb des vergangenen Jahres mehr als 20 Prozent ihres Wertes verlor, befinden sich die Kurse der genannten Öl-Werte im Jahresvergleich teilweise deutlich im Plus. Wenn sich die Aktienkurse der Exxon-, der Royal Dutch Shell- und der Total-Aktie auch im nächsten Jahr genau so robust wie in den zurückliegenden Monaten entwickeln, dann wird ein Investment in die neue Erste Group MultiProtect Öl-Werte-Anleihe 2015 - 2016 für interessante Renditechancen sorgen.

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6,5% Zinsen, 35% Sicherheit. Die am 26. Februar 2015 festgestellten Schlusskurse der Exxon, der Total- und der Royal Dutch Shell-Aktie werden als Startwerte für die Anleihe fixiert. Bei jeweils 65 Prozent der jeweiligen Startwerte werden sich die Barrieren befinden. Die Barrieren werden während der gesamten, vom 27. Februar 2015 bis zum 22. Februar 2016 andauernden Beobachtungsperiode aktiviert sein. Unabhängig vom Kursverlauf der drei Öl-Aktien erhalten Anleger am 27. Februar 2016 einen Zinskupon in Höhe von 6,5 Prozent gutgeschrieben.

„Unabhängig vom Kursverlauf der drei Öl-Aktien erhalten Anleger ...“

Die Rückzahlung. Die Höhe des Rückzahlungsbetrages hängt hingegen von der Kursentwicklung der Aktien innerhalb des Beobachtungszeitraumes ab. Wird innerhalb der Beobachtungsperiode kein Schlusskurs unterhalb der

Drei internationale Öl-Aktien stehen bei diesem Produkt im Fokus. Foto: Bloomberg

jeweiligen 65-Prozent-Barriere gebildet, wird die Anleihe am 27. Februar 16 mit ihrem Nennwert von 100 Prozent zurückbezahlt. Unterschreitet einer der drei Aktienkurse auf Tagesschlusskursbasis die Barriere, wird die Tilgung der Anleihe gemäß der prozentuellen Wertentwicklung der Aktie mit der schlechtesten Performance erfolgen. Wenn beispielsweise die Exxon-Aktie am 22. Februar 2016 nach dem Unterschreiten der Barriere als „ ... einen schwächster der drei Ölwerte bei 70 Prozent des Startwertes Zinskupon in notiert, dann wird die RückHöhe von 6,5 zahlung der Anleihe mit 70 Prozent Prozent des Nennwertes erfolgutgeschrieben.“ gen. 3000 Euro Mindestinvestment. 6,50% Erste Group MultiProtect Öl-Werte-Anleihe 2015 - 2016, fällig am 27. Februar 2016, ISIN: AT0000A1CJK4, kann derzeit ab einem Mindestveranlagungsvolumen von 3000 Euro in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100,5 Prozent erworben werden. Zertifikatereport-Fazit: Diese Anleihe wird die für den kurzen Veranlagungszeitrum von einem Jahr durchaus interessante Rendite von sechseinhalb Prozent abwerfen, wenn keine der drei Öl-Aktien innerhalb des nächsten Jahres auf Schlusskursbasis 35 Prozent des am 26.Februar 2015 festgestellten Wertes verliert. <


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BELOG SPORTSTUFF

VON JAKOB FABER REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Keine Ausbildungsliga usbildungsliga – ein Schlagwort, mit dem sich die Bundesliga gerne selbst rühmt. Sie stellt an sich selbst den Anspruch, als Sprungbrett für Top-Ligen zu dienen. Transfers wie jener von Kevin Kampl oder Omer Damari sind nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Beträge dafür Aushängeschilder. Dieser Ansatz ist vollkommen richtig, gibt es in der globalisierten Fußball-Welt, in der das kleine Österreich mit den TV-Millionen der großen Ligen nicht mithalten kann, doch auch keine andere Alternative. Dennoch scheinen die grundsätzlichen Prinzipien des Schlagwortes Ausbildungsliga hierzulande nicht so richtig verstanden zu werden. „Wir müssen unsere Ausbildungs-Philosophie weitergehen. Aber wir müssen versuchen, die Spieler mehr in unserer Liga zu halten“, meint in etwa ÖFB-Präsident Leo Windtner. Auch Rapid-Trainer Zoki Barisic betont immer wieder, dass seine Mannschaft nur Erfolge fei-

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ern könne, wenn die Leistungsträger gehalten werden. „Ich hoffe, dieses Zusammenbleiben ist nicht illusorisch“, sagt Barisic im „Kurier“. Barisic und Windtner sind nur zwei Beispiele von vielen. Oft hinterlassen die Verantwortlichen in Österreichs Fußball den Eindruck, als hätten sie geradezu Angst vor Spieler-Abgängen. Dabei sind Transfers doch gerade eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren des Ausbildungsgedankens. Darunter muss nicht zwingend der sportliche Erfolg leiden, wie der Schweizer Vorzeigeklub Basel Jahr für Jahr zeigt. Mit gutem Nachwuchs, professionellem Scouting und einer konsequenten Philosophie werden die Abgänge der Stars aufgefangen. Leider mangelt es hierzulande vor allem im Bezug auf die letzten beiden Punkte. Die Bundesliga will ihre besten Spieler halten und gleichzeitig Ausbildungsliga sein. Das funktioniert nicht. Die Kunst besteht genau darin, die besten Profis zu verkaufen und trotzdem international erfolgreich zu sein. So wie es der FC Basel vormacht.<

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MARKTKONSTELLATION Der Neid könnt’ einen fressen 11.000 Punkte im DAX. Da kann uns Österreicher wirklich der Neid fressen. Wenigstens schnappte Viktoria Rebensburg unserer Anna Fenninger nicht auch noch WM-Gold im RTL weg ... auch wenn wir uns im ATX dafür wenig kaufen können ... Jedenfall startete der DAX offiziell am 1. Juli 1988 mit 1163 Punkten - hat sich seit damals also knapp verzehnfacht. Der ATX notierte zu diesem Zeitpunkt bei 474,4 Punkten. Nur knapp über seinem Allzeittief von 434,3 Punkten, die am 11.2. des gleichen Jahres aufgestellt wurden.

+79,47% ATXPrime seit BE-Start

VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

Auch wir schafften die Verzehnfachung - 4981,87 Punkte erreichte der ATX am 9. Juli 2007 - heute sind wir aber bei einer nicht einmal mehr Verfünffachung angelangt. Die Differenz holen wir auch mit eingerechneten Dividenden (was der DAX macht, der ATX nicht) nicht auf. Was mich aber trotzdem nicht verzagen lässt, an die Zukunft der Wiener Börse, eigentlich ihr Potenzial zu glauben. So kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass allein BMW ein Äutzerl mehr wert sein soll, als OMV, voestalpine, Erste Group und wie auch immer die 20 ATX-Titel auch heißen in Summe. Das mit dem Äutzerl, und noch mehr, gilt für 9 deutsche DAXTitel; eine Bayer ist von der Marktkapitalisierung her sogar ATX mal 1,5. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass der DAX unter Dampf bleibt, sonst wird’s auch bei uns keine Chance geben, ein bisserl mitzudampfen ... <


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AKTIEN WIEN DIRECTORS’ DEALINGS

2015 ist bislang ein Jahr der besonderen Umstände Michael Plos

michael.plos@boerse-express.com

Bei Lenzing, Atrium und Zumtobel kam es zu Verkäufen, bei SBO und Warimpex zu Käufen. Im Fokus standen aber auch Valneva sowie das Konstrukt aus UBM, Porr und PIAG. er Blick in die Directors’ Dealings Datenbank der Finanzmarktaufsicht ist einerseits interessant, verlangt andererseits aber einen relativ genauen Blick, um die Transaktionen nachvollziehen zu können.

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Während sich bei Lenzing und Zumtobel insgesamt drei Aufsichtsräte „regulär“ von Aktienpaketen trennten, ist das bei Atrium nur auf den ersten Blick der Fall. Thomas Schoutens hat sich kurz nach dem Jahreswechsel von insgesamt 100.000 Atrium-Aktien getrennt. Diese Aktien erhielt er jedoch im Rahmen eines Aktionoptionsprogramms. Auch die Transaktion bei Schoeller-Bleckmann (Peter Pichler kaufte 40.000 Aktien via Berndorf Industrieholding AG) ist ein „Sonderfall“. Warimpex-Vorstand Georg Folian kaufte hingenen regulär 23.000 eigene Aktien. PIAG, Porr und UBM. Komplizierter wird es, wenn man einen Blick auf jene Transaktionen wirft, die im Zusammenhang mit PIAG, Porr und UBM stehen. Die drei PIAG-

Tabelle 1: Die Directors’ Dealings bis 11. Februar 2015

Tabelle 2: Die Umschichtungen zwischen PIAG, Porr und UBM


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AKTIEN WIEN Transaktionen zu je 0 Euro kommen zu Stande, nachdem es zu einer „Veräußerung im Rahmen einer Kreditfinanzierung“ kam. Statt einer Lieferung von Aktien wäre ein Barausgleich in Höhe des Marktpreises der Aktien per 12. Jänner 2015 (Schlusskurs 6,9 Euro) möglich gewesen. An ebendiesem 12. Jänner 2015 wechselten 171.888 PIAGAktien zu je 6,9 Euro nur offiziell den Besitzer. Tatsächlich war Iris Ortner an beiden Transaktionen maßgeblich beteiligt. So wechselten die Aktien lediglich von der Ortner Beteiligungsverwaltung GmbH zur IGO Baubeteiligungs GmbH. Sämtliche PIAG-Transaktionen vom 16. Jänner 2015 (jeweils zu 7 Euro je Aktie) - außer jener von Klaus Ortner können einer Optionseinräumung zugewiesen werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Porr-Transaktionen. Am 12. Jänner 2015 schichtete Klaus Ortner 171.888 Aktien von der Ortner Beteiligungsverwaltung GmbH in die IGO Baubeteiligungs GmbH um. Sämtliche weitere Transaktionen - bei keiner floss tatsächlich Geld entsprechen wiederum einer „Veräußerung im Rahmen einer Kreditfinanzierung“. Statt Aktienlieferung wäre auch ein Barausgleich in Höhe des Marktpreises der Aktien vom 12. Jänner 2015 möglich gewesen. Das führt uns schließlich zu den Transaktionen der UBM. Eine Transaktion (Kauf von 612.856 Aktien zu je 24 Euro) kann dabei Karl-Heinz Strauss, Christian B. Maier und Iris Ortner (via PIAG Immobilien AG) zugeordnet werden. Hierzu ist zu sagen: Die PIAG Immobilien AG war Stillhalter einer Put-Option auf 612.856 Stammaktien. Der Ausübungspreis lag bei 24 Euro je Stammaktie. Diese Put-Option wurde nunmehr zu Gänze ausgeübt. Eine weitere Transaktion bezieht sich auf dieselben drei Personen aber noch ergänzt um Klaus Ortner, Bernhard Vanas und Susanne Weiss (via Porr AG). Dabei wurden 49.359 Aktien zu je 24 erworben. Von der FMA heißt es. Es handelt sich um den „Erwerb eingelieferter Aktien aus dem Pflichtangebot. Tabelle 3: Die Transaktionen bei Valneva

Auch bei Valneva ging es zur Sache. Zuguterletzt stechen noch die zahlreichen Transaktionen bei Valneva ins Auge. Auf den ersten Blick wirkt die Tabelle wie die Illustration eines großen Abverkaufs. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sämtliche in den Jänner fallende Transaktionen Bezugsrechte betreffen. Zu diesem Zeitpunkt fand die Kapitalerhöhung statt. Die erste Februar-Transaktion - Franck Grimaud trennte sich von 79.000 Aktien - fand im Rahmen eines Aktienoptionsprogrammes statt. Bei den fünf folgenden Transaktionen - allesamt Käufe handelt es sich wiederum um „reguläre“ Transaktionen. <

Oben: Karl-Heinz Strauss Unten: Thomas Lingelbach

Foto: Porr Foto: Valneva


FREITAG, 13. FEBRUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN BERICHTSSAISON

Die Pläne der RBI kommen an - Aktie liegt klar im Plus - die Crux liegt aber in der Umsetzung RBI 2014 - Soll und Ist in Mio. Euro

2013

2014e

2014e

Umsatz (Mrd.) 5676

5188

5345

61

23

Gew. v. St.

835

Überschuss

557

-403

-493

Gewinn/Aktie

1,75

-1,21

-1,48

Div./Aktie

1,02

0,03

0,00

Raiffeisen Bank Int: Blick in die Zukunft in Mio. Euro - Stand 10. Februar

2015e

2016e

2017e

Umsatz

5258

5306

5252

Gew. v. St.

717

1085

1379

Überschuss

437

727

917

Gewinn/Aktie

1,66

2,65

2,99

Div./Aktie

0,75

0,98

1,07

Kaufen

Halten

Verkaufen

11

17

1

Kurspotenzial

35%

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Konsensrating*: 3,69 Kursziel

16,4 Euro

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

oldman Sachs-Analyst Pawel Dziedzic bringt die aktuelle Stimmung zur Raiffeisen Bank International wohl auf den Punkt: „Der Plan, Kapital anzuhäufen und Komplexität durch die Verkleinerung des Russland-Geschäfts ... zu verringern, sollte positiv gesehen werden“. Nicht ganz neu, aber genau das bekräftigte das RBI-Management im Zuge der Veröffentlichung der 2014er-Ergebnisse. Die Bank konnte ihren Verlust mit 493 Mio. Euro ganz knapp unter der selber vorgegebenen Höchstgrenze halten. Eine Dividende auf das Aktienkapital entfällt. Im Vergleich zu den Erwartungen der Analysten waren die Zahlen eigentlich leicht enttäuschend. Aber diese sind ja Vergangenheit. Die Zukunft hingegen: Der RBI-Aufsichtsrat hat sich zu harten Einschnitten im Osten durchgerungen und einen dramatischen Schrumpf-Kurs beschlossen: Um Kapital freizuschaufeln, wurden die Banktöchter in Polen und Slowenien zum Verkauf gestellt. Auch die Direktbank Zuno wird verkauft. In Russland wird das Risiko bis 2017 um 20 Prozent zurückgefahren. In 2014 wurde der Firmenwert der Russlandtochter bereits abgeschrieben. Den Aktionären machte der CEO Karl Sevelda wenig Hoffnung auf große Dividendenzahlungen auch in den kommenden Jahren. Die EZB rate vielen Instituten zu einer

G

CEO Karl Sevelda

Foto: fotodienst / Martina Draper

vorsichtigen Dividendenpolitik - was die Bank auch umsetze. „Wir wollen die Dividendenpolitik so ausrichten, dass das Eigenkapitalziel von zwölf Prozent nicht gefährdet wird.“ Die Kosten sollen in den kommenden Jahren um 20 Prozent reduziert werden. Neue Ziele. Mit den Kürzungen im Geschäft will die RBI ihre Kapitalquoten aufbessern. Als neues Ziel wurde eine harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio/’fully loaded’) von 12 Prozent bis Ende 2017 definiert. Ende 2014 lag der Wert bei 10 Prozent. Die bestätigten Pläne dürften dem Markt jedenfalls gefallen, die RBI-Aktie liegt mit einem Plus von mehr als fünf Prozent durchwegs an der Spitze der ATX-Entwicklung. Für Dziedzic liegt der Schlüssel nun in der Umsetzung des Angekündigten. Der dreijährige Zeitrahmen für den avisierten Kapitalaufbau gen 12 Prozent scheint ihm jedenfalls ein langer Zeitraum. Die RBI hat 2014 übrigens das erste Verlustjahr ihrer Geschichte geschrieben. Ob die Bank heuer die Verlustzone verlassen wird, wollte Sevelda im Rahmen der heutigen Pressekonferenz nicht beantworten. Einen neuen Ausblick für 2015 will die Bank am 25. März geben. Den ungarischen Weg der Erste Group - http://goo.gl/bJixdW - möchte Sevelda nicht gehen: „Wir beabsichtigen dort nicht, eine Beteiligung des ungarischen Staates anzunehmen.“ Zur Redimensionierung verlautete, dass man sich in Ungarn stärker auf das Firmenkundengeschäft und das gehobene Privatkundengeschäft konzentrieren will. Aus dem Retailgeschäft will Sevelda nicht aussteigen, man werde aber wohl die eine oder andere Filiale dort zusperren oder verkaufen. >gill/ag<


FREITAG, 13. FEBRUAR 2015

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AKTIEN WIEN BERICHTSSAISON

Telekom Austria: ‘14 war nur besser, weil ‘13 nun schlechter ist. Dafür überspringt die TA nun 2015 Telekom Austria 2014 - Soll und Ist in Mio. Euro

2013

2014e

2014

Umsatz (Mrd.) 4184

4024

4018

EBITDA

1298

1286

1287

Überschuss

52

-267

-185

Gewinn/Aktie

0,07

-0,45

-0,46

Div./Aktie

0,05

0,05

0,05

Telekom Austria: Blick in die Zukunft in Mio. Euro - Stand 10. Februar

2015e

2016e

2017e

Umsatz

4052

4094

4154

EBITDA

1315

1354

1387

Überschuss

202

267

276

Gewinn/Aktie

0,29

0,37

0,44

Div./Aktie

0,05

0,16

0,28

Kaufen

Halten

Verkaufen

9

9

4

Kurspotenzial

12%

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Konsensrating*: 3,59 Kursziel

6,4 Euro

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

ie Telekom Austria Group hat ein Jahr der Stabilisierung hinter sich. Das Ergebnis ist nach dem Impairment in Bulgarien besser als erwartet und nach jahrelanger Durststrecke geht es erstmals wieder aufwärts“, so CEO Hannes Ametsreiter in der Aussendung zum Jahresergebnis. Weiter: „Ich bin überzeugt, dass mit soliden Zahlen, neuen Geschäftsfeldern und Produkten als auch Synergien mit unseren internationalen Partnern 2015 ein Erfolgsjahr für die Telekom Austria Group wird. Es geht wieder aufwärts.“ Und ja, bei einem reinen Blick auf die Schätzungen der Analysten liegt der effektive Überschuss (Verlust) auch wirklich besser als die Erwartungshaltung der Kapitalmarktauguren. Die Aktie liegt nach den Zahlen trotzdem überdurchschnittlich zum Markt im Minus. Vielleicht auch, weil die positive Überraschung so groß nicht ist. Denn ein nicht unerheblicher Teil davon entstand ganz einfach dadurch, dass Kosten nachträglich ins Jahr 2013 verschoben werden mussten, was den damals ausgewiesenen Überschuss von 109,7 Millionen Eurosiehe http://goo.gl/aVHJVn - in nunmehr 52,1 Millionen verwandelte. Den Grund finden wir auf Seite 30 der heutigen Aussendung: „Aufgrund einer Stichprobenprüfung der Österreichischen Prüfstelle fu ? r Rechnungslegung (OePR) wurde der

D

CEO Hannes Ametsreiter

Foto: apa

Konzernabschluss 2013 sowie der Halbjahresabschluss 2014 der Telekom Austria Group geprüft. Mit Schreiben vom 14. Jänner 2015 wurde die Telekom Austria Group informiert, dass 59,4 Mio. Euro der im zweiten Quartal 2014 erfassten Wertminderung des Firmenwerts in Bulgarien in Höhe von 400,0 Mio. Euro bereits in 2013 hätten erfasst werden müssen; der Ansatz des Firmenwerts zum 30. Juni 2014 wurde nicht beanstandet. Weiter wurde festgestellt, dass ein Teil des Verlusts aus den Forward-Starting-Interest-Rate-Swaps („PreHedges“) in Höhe von 5,8 Mio. Euro ebenfalls bereits im Juli 2013 mit Begebung der Anleihe, die das abgesicherte Grundgeschäft darstellt, im Zinsaufwand hätte erfasst werden müssen und sich folglich die von Juli bis Dezember 2013 erfasste Auflösung der Hedgingrücklage im Zinsaufwand um 0,3 Mio. Euro reduziert - siehe http://goo.gl/8IiPma. Übrigens: Für 2015 erwartet das Management ein Ende der Umsatzrückgänge im Konzern. Vier Prozent waren es noch im abgelaufenen Geschäftsjahr, heuer sollen es etwa zwei Prozent mehr werden. Da wäre die Telekom dann heuer bereits dort, wo sie Analysten bisher im Jahr 2016 sahen (siehe Tabelle). Es kann also durchaus sein, dass es hier von Analystenseite in den kommenden Tagen zu gewissen Adaptierungen nach oben kommt. Was sonst auffiel: Bei den Mobilfunkkunden in Österreich musste die TA nach mehreren Preiserhöhungen und einer Reduktion der Stützungen für Handys bei Vertragsabschluss ein Kundenminus von 5,1% hinnehmen (im Konzern dann minus 0,5%). Dafür legte der Umsatz je Kunde im Q4 von 15,7 auf 16,5 Euro je Monat zu. Beim Festnetz wurde die Kundenzahl im Konzern um3,3 Prozent erhöht. >gill< Mehr zur Telekom gibt’s unter http://goo.gl/GecusZ.


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Protect Multi Aktienanleihen

Die Perfektion im Zusammenspiel entscheidet.

hnen c i e z t z Jet .02.2015 beiaanllkeenn Protect Multi Aktienanleihe auf Bayer AG, Daimler AG, Deutsche Lufthansa

bis 13 ssen und B Sparka

Kupon

9,00% p.a.

Basiswerte

Bayer AG, Daimler AG, Deutsche Lufthansa

WKN/ISIN

VZ77FW/DE000VZ77FW9

Barriere

70 % des Schlusskurses des Basiswertes am 13.02.2015

Festlegungstag

13.02.2015

Bewertungstag

19.02.2016

Ausgabepreis

100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

Haben Sie Fragen zu diesem Produkt? Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oder informieren Sie sich unter www.vontobel-zertifikate.de Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main

Leistung schafft Vertrauen Anzeige


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INTERVIEW BIG DATA

econob setzt sich Marktführerschaft zum Ziel und bastelt an der IPO-Story Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Das Kärntner Unternehmen econob Informationsdienstleistungen GmbH ist im aufstrebenden Big Data-Bereich tätig. Im Interview erklärt Markus Schicho seine Motive für die Firmengründung, seine Produkte und deren Potenzial, sowie seine Ziele - nämlich die europäische Marktführerschaft - und vielleicht auch die Börse. BÖRSE EXPRESS: Herr Schicho, Sie und Ihr Co Marcus Hassler haben sich vor mittlerweile fünf Jahren mit ihrer Geschäftsidee, eine Technologie zu entwickeln, die automatisiert Texte analysiert, in die Selbständigkeit gewagt. Seither haben Sie mit Ihrer econob - Informationsdienstleistungs GmbH mehrere Produkte entwickelt, namhafte Business Angels an Bord bekommen und einige Preise eingeheimst. Können Sie Ihr Geschäftsmodell und das Potenzial kurz erläutern? MARKUS SCHICHO: Wir sehen in der Digitalisierung enormes Potenzial. Der wachsende Pool an Informationsschätzen darf nicht ungenutzt bleiben, denn – den richtigen Umgang vorausgesetzt – stellt Big Data essenzielle Informationen bereit, die wiederum wertschöpfend ins Unternehmen eingebracht werden können. Dieser Gedanke legte den Grundstein für unsere Firmengründung. Da der Siegeszug des Digitalen unaufhaltsam ist, haben wir uns der epochalen Herausforderung „Viele Unterneh- gestellt und ein innovatives Damen sind tenverarbeitungssystem auf überfordert und den Markt gebracht. Manuell kann der digitale Datenberg wissen das nicht mehr bewältigt werden, Potenzial von Big deshalb muss die inhaltliche Data strategisch Textanalyse künftig von Computern übernommen werden. noch nicht zu Viele Unternehmen sind übernutzen.“ fordert und wissen das Potenzial von Big Data strategisch noch nicht zu nutzen. Doch eines ist klar, Unternehmen die ihre Daten besser handhaben, werden die Führung übernehmen, die anderen mittelfristig nicht überleben. Der IT-Sektor entwickelt sich

Markus Schicho und Marcus Hassler helfen Unternehmen, umfassende Datenmengen zu analysieren und besser handhaben zu können. Foto: econob

dementsprechend zu einem enormen globalen Wettbewerbsfaktoren mit außergewöhnlich attraktiven Geschäftsund Wachstumsmöglichkeiten, unter anderem z.B. im Bereich der automatisierten semantischen Intelligenz. Unsere entwickelte Technologie LingRep setzt genau da an, überall wo eine Flut an elektronischen Texten ein ganz konkretes Kundenbedürfnis befriedigt. Sie haben mittlerweile mehrere Produkte gelauncht. Mit welchen Ihrer Produkte wollen Sie konkret welche Zielgruppen ansprechen? Die Einsatzgebiete der Technologie LingRep sind breit gesät. Das Anwendungsfeld lässt sich vor allem auf sehr wissensintensive Bereiche wie z.B. den Finanzmarkt, dem initialen Zielmarkt von econob, übertragen. Derzeit bringen


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INTERVIEW wir ein neues Tool für die Finanzbranche auf den Markt, und zwar gemeinsam mit zwei Big Playern im Bereich Finanz-News: Thomson Reuters und Dow Jones. Das neue Softwareprogramm namens ATRAP liest und analysiert bis zu 20.000 Finanznachrichten pro Tag und führt, auf Basis von vorkonfigurierten Einschät„Mein Firmenzungen des Anwenders, blitzpartner und ich, schnell Handelsaktionen aus. Durch die intelligente Filtesowie unser gerung hat sich die Reaktionszeit samtes hochqua- auf Millisekunden verkürzt lifiziertes Team, und dank der persönlichen Parametrisierung im System wird streben in den die Gefahr der Fehlinterpretanächsten Jahren tion von Nachrichten nahezu eine europäische eliminiert. Im Februar startet eine europaweite Roadshow. MarktführerEin weiteres Einsatzgebiet ist schaft an.“ die Versicherungsbranche. Gemeinsam mit einem Partner in Wien entwickeln wir eine Software, die dabei helfen soll, Betrugsdelikte im Personenschaden-Bereich aufzudecken. Ein neues Produkt launchen wir noch dieses Jahr im Bereich Social Monitoring. Dies ist etwa interessant für große Dienstleistungsunternehmen wie Fluggesellschaften, die herausfinden möchten, was über sie auf Twitter verbreitet wird. Marketing Intelligence trifft auf Social Media, könnte man sagen. Und ein Computer übernimmt das, was kein Mensch schaffen würde: bis zu zehntausende Tweets am Tag lesen und vor allem zu verstehen. Das Business Modell von econob sieht ganz allgemein vor, dass für jede neue Idee Partnerschaften in der jeweiligen Branche eingegangen werden. Von der gegenseitigen Kompetenz profitieren beide Seiten. Wie erfolgreich waren Sie bisher damit? Welche Unternehmen nutzen bereits Ihre Entwicklungen und wie haben sich die Zahlen Ihres Betriebes in den abgelaufenen Jahren entwickelt? Unser Zielmarkt ist zur Zeit im DACH-Raum angesiedelt. Wir unterscheiden zwischen Kunden, die unsere Produkte nutzen, das sind aktuell Kapitalanlagegesellschaften und mehrere kleine Tradingfirmen und Firmen die das KnowHow besitzen, unsere Technologie für neue Lösungen zu verwenden. Das sind vor allem Softwarefirmen wie zB. Tibco. Wir bieten zudem Consulting und Software-Auftragsarbeiten an. Da ist unser größter Partner die Firma more&G im Bereich e-health. Unsere Umsätze sind seit 2011 jährlich im Schnitt um 39 Prozent gestiegen. 2014 haben wir einen Einbruch von rund 30 Prozent hinnehmen müssen, auf Grund intensiver Investitionen in neue Geschäftszweige und gleichzeitigen Personalaufbau. Zudem ist die Finanzbranche ein schwieriger Sektor für Jungunternehmen mit innovativen Ideen. Wir haben uns leider an lange

Entscheidungswege gewöhnen müssen, was nicht einfach für die Entwicklung eines Unternehmens ist. Wie hat sich econob bisher finanziert? Die Finanzierung ist dreigeteilt. Gut 40 Prozent durch Förderungen vom FFG, 45 Prozent Umsatz und 15 Prozent Risikokapital. Da wir nach wie vor einer starken Entwicklung unterliegen und im Auffinden von neuen profitablen Geschäftszweigen sind, spielt die Finanzierung eine große Rolle. Wir haben gelernt, dass der Aufbau eines starken Netzwerks gepaart mit konkreten Anforderungen ein erfolgreiches Konzept ist. Wenn die Partner finanziell dann auch noch mitziehen, wird die Motivation jedes einzelnen noch größer. Was sind Ihre Pläne bzw. Schwerpunkte für die kommenden Jahre? Mein Firmenpartner und ich, sowie unser gesamtes hochqualifiziertes Team, streben in den nächsten Jahren eine europäische Marktführerschaft an. Wir arbeiten zielstrebig an dem Aufbau eines Kompetenzzentrums im Natural Language Processing (NLP) Bereich und den Anwendungsmöglichkeiten in der Wirtschaft national und international. Zurzeit konzentrieren wir uns in erster Linie auf eine erfolgreiche Vermarktung von ATRAP und natürlich fokussieren wir uns auch darauf neue Geschäftszweige aufzubauen bzw. unsere Kerntechnologie LingRep wiederum in einem innovativen Produkt zu etablieren. Sie haben Produkte, die in erster Linie auf die Finanzindustrie ausgerichtet sind, sie haben mit Kurt Lackenbucher einen Business Angel an Bord, der Börseerfahrung durch seine SEZ-Tätigkeit mitbringt. Des weiteren gibt es mit Andreas Schwab und HervéReiser zwei Börsenhändler als Geld- und Know How-Bringer. Das Thema „Börse“ zieht sich wie ein roter Faden durch Ihre Historie. Ein perfekter Ausgangspunkt für eine eigene Börsenstory? Das stimmt, intern würden wir bereits über viel Knowhow verfügen, aber im Moment sind wir noch nicht „reif“ genug. Wir basteln sozusagen noch an unserer Börsenstory und den dafür notwendigen Voraussetzungen. Ein Börsegang ist ein finanzieller Aufwand und außerdem sehr zeitintensiv. Aber natürlich würde es unseren Bekanntheitsgrad und auch die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Fakt ist, dass „Wir basteln noch an unserer die Einzigartigkeit unserer Produkte durch unseren interBörsenstory und nen Know-how-Vorsprung geprägt ist. Die den dafür notWettbewerbsfähigkeit erreiwendigen Vochen wir durch Platzierung raussetzungen.“ von innovativen Produkten auf dem Markt, die ein nischenhaftes Kundenbedürfnis befriedigen. Unsere disruptive Technologie verändert den bestehenden Markt! <


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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Die Währungen sind zurück m täglichen Hin und Her der politischen Märkte drängten zuletzt die stark schwankenden Rohstoffpreise in den Fokus der Anleger. Das Match um die Aufmerksamkeit der Investoren pendelte zwischen Griechenland, Russland, China und Rohöl, Eisenerz oder Kupfer. Haben zwar alle kaum direkten Zusammenhang, wurden aber immer wieder abwechselnd „gespielt“. Nun, spätestens seit dem überraschenden Move der Schweizer Nationalbank beginnen Währungen diese global treibenden Faktoren zu ergänzen. Sie werden für Investoren immer interessanter und „Sie werden für wichtiger. Sie beginnen die Investoren immer Analyse der Titelselektion zu dominieren. interessanter und Warum, wird klar, wenn wichtiger. Sie man sich einfach die mittelfristigen Preisverändebeginnen die rungen ansieht. Bei Aktien Analyse der geht man ja davon aus, dass Titelselektion zu sich wertverändernde Entwicklungen mit zumeist 6dominieren.“ monatigem Vorlauf ergeben. Nehmen wir einmal diese 6 Monate als Vergleichsbasis für die Währungsentwicklungen, so sehen wir Eindeutiges. Der Euro ist gegen so ziemlich alle etablierten und liquiden Währungen schwach gegangen. Den Schweizer Franken dank der SNB haben wir dramatisch mitbekommen. minus 15 Prozent sind es hier derzeit. Gegen den US-Dollar stehen minus 19 Prozent im Raum, gegen den chinesischen Renminbi (Yuan) sind es minus 20 Prozent, einzig die Norwegische und die Schwedische Krone liefen (noch) rund 6 Prozent schwächer, aber auch sie holen aktuell deutlich auf. Natürlich sind dies zum Großteil auch den politischen Veränderungen geschuldete Entwicklungen, sie greifen aber über die Export-, Refinanzierungs- und Markterwartungen auch immer direkter in die Aktienbewertung ein. Damit meine ich nun ausnahmsweise nicht die schmerzhafte Assimilierung der Russisch-Ukrainischen-Konflikte mit unseren Hauptdarstellern an der Wiener Börse. Die Währungen spielen auch hier natürlich eine gewichtige Rolle. Ich meine den ganzen Kontinent Europa. Die Probleme werden in Europa nicht weniger, die Lösungsansätze dadurch immer umfassender und deren

I

Foto: Bloomberg

Auswirkungen ebenso. Wenn also die EZB mit den Bondkäufen beginnt werden sich nicht nur die Renditelandschaften, sondern eben auch die Währungen anpassen. Etliche Volkswirte predigen bereits die Parität zum US-Dollar. China wird sich hüten die Stabilität gegenüber dem US-Dollar zu verlassen und wenn, dann nur um dem wachsenden Währungsdruck aus Europa zu entgehen. Selbst die seit Ewigkeiten an die DM und dann an den Euro gebundene Dänische Krone beginnt sich bedingt durch Markterwartungen aus der Lethargie zu bewegen. Etliche Industrien stellen sich bereits um. Norwegen liegt aktuell 30 Prozent unter dem vorig gelebten Dollarniveau, die Exportwerte jubeln. Auf der anderen Seite müssen Staaten wie die Schweiz und auch die USA an der bitteren Pille ihrer erhöhten Preise nagen und sich rasch etwas einfallen lassen solange der tiefe Ölpreis als Gegengewicht und Energie- und Konsumationsschub noch funktioniert. Sind alles spannende Ingredienzien für ein buntes und bewegtes Portfoliogeschehen. Eigentlich eine traumhafte Konstellation. In diesen Märkten hat derzeit nämlich fast jeder die Chance sich zu verwirklichen und positiv zu performen. Asset Allocation-Freaks, die mittels ETFs täglich Märkte rotieren, Dividenden-Hörige die die sichere und ruhige Investition suchen, quantitativ Orientierte die sich den globalen Datenbanken entgegenstellen und fundamentale Investoren „In diesen die neben den üblichen Märkten hat Gedanken um Produktderzeit nämlich chancen und Profitabilifast jeder die tätsbemühen auch immer stärker werdende WähChance sich zu rungseffekte als Einflussverwirklichen faktor auf die und positiv zu Anlageentscheidung bewerten. Jedem das Seine. < performen.“


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IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BÖRSETAGE

Geraten Wohnimmos ins Abseits? er neue FER Immobilien-Report beschäftigt sich natürlich vorwiegend mit entsprechenden Branchenfonds - Erkenntnisse daraus lassen sich aber auch auf andere Assetklassen übertragen, wie etwa Aktien: „Niedrigzinsen sind Treiber des Immobilienmarktes. Vor allem börsennotierte Immobiliengesellschaften wie z.B. Annington, Buwog und LEG Immobilien nutzten die günstigen Finanzierungsbedingungen für Zukäufe. Immobilienfondsgesellschaften zählen zu den wichtigsten Käufern. Dementsprechend positiv auch die Entwicklung. Der größte Anteil des Kaufvolumens entfällt dzt. auf Büros, Geschäftsflächen und Hotels. Der Wohnungsmarkt wird im bescheidenen Maße berücksichtigt. Dies hängt mit der unsicheren - auch durch Regulatorien entstehenden - Dynamik bei der Mieteinnahmenentwicklung zusammen. Investoren meiden zwischenzeitlich bereits Metropolen aufgrund überhitzter Preise und weichen in mittelgroße Städte aus, in denen höhere Renditen noch möglich sind. Das Thema Nachhaltigkeit wird nun auch im Immobilienbereich immer wichtiger. So kann bei Kreditvergabe dieses Thema ausschlaggebend für eine positive Erledigung aus Fördersicht und Bankenbewertung sein“, heißt es dort zum Beispiel - mehr unter http://goo.gl/i1ojZt. Ein wenig zeigt sich diese Tendenz auch in der YTD-Betrachtung der Kursentwicklung am Aktienmarkt (siehe Gra-

D

Top-Werte

1 Woche

YTD

Quelle: Bloomberg

Änderung (%)

Immofinanz

8,8

CA Immobilien

16,0

Buwog

5,0

S Immo

12,6

conwert

3,9

Buwog

9,9

S Immo

2,6

conwert

8,2

1,1

Warimpex

7,9

Immofinanz

3,5

CA Immobilien Warimpex

-3,6

... zum Vergleich IATX

4,3

9,8

Prime lG (Dt.)

1,8

14,0

BEUREAL (in Euro)

3,8

7,7

EuroStoxx50

1,4

6,2

Immoaktien im Vergleich (gerankt nach YTD-Perf. in %)


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IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE fik). Stärker auf Wohnimmobilien konzentrierte Unternehmen wie Gagfah, Buwog, conwert und Deutsche Annington sind auf den hinteren Performanceplätzen zu finden. Die vorderen Plätze gehören den Gewerbeimmobilien ... Die Auswertungen des FER-Reports zeigen übrigens auch, dass österreichische Aktien in den Depots vieles sein mögen, nur nicht stark gewichtet. Es gibt keinen österreichischen Titel unter den Top 10. Vertreten sind hingegen Deutsche Annington und Deutsche Wohnen. Zu den heimischen News der Woche: CA Immo setzt den seit 2012 laufenden strategischen Rückzug aus ihren nicht zum Kerngeschäft gehörigen Märkten und Segmenten fort. Veräußert wurde je ein kleineres Bürogebäude in Sofia (Europark Office Building, 8000 m2 vermietbare Nutzfläche) und Budapest (Buda Business Center, 6400 m2). Das Verkaufsvolumen der zwei Büroobjekte liegt bei insgesamt rund 17 Mio. Euro, das Closing ist bereits erfolgt. Darüber hinaus ist das Closing für den Verkauf eines im Joint Venture mit der EBRD gehaltenen Logistik-Portfolios mit einer Gesamtfläche von rund 467.000 m2 nun abgeschlossen, der Kaufpreis ist geflossen. In Summe bringen diese Verkäufe einen Zufluss an Liquidität in Höhe von rund 130 Mio. Euro. Mehr unter http://goo.gl/cEDApJ. Nochmals die CA Immobilien. Diese beabsichtigt die Emission einer Unternehmensanleihe mit einem Volumen von voraussichtlich 150 Mio. Euro. Die fix verzinsliche Anleihe soll eine Laufzeit von sieben Jahren haben. Mehr unter http://goo.gl/MNTO8Q. >gill<

At Raiffeisen Centrobank, the equity house of Raiffeisen Bank International Group, we focus on equity trading and sales, structured products, equity capital markets, mergers & acquisitions and company research – working closely together for the benefit of our clients. That makes us one of the leading investment banks in Austria and CEE. To support our Structured Products team we are looking for a highly motivated sales representative focussing on our core markets in CEE.

SENIOR SALES STRUCTURED PRODUCTS Responsibilities include the following tasks: – Selling structured products to investors in Eastern Europe and Russia – Developing comprehensive sales and distribution strategies for retail and institutional sales networks – Preparing effective, bespoke solutions according to complex client and diverse market requirements – Client Relationship Management of existing clients as well as Business Development and Maintenance – Developing creative financial solutions for specialized client needs Requirements: – Minimum 2 years of selling experience – A proven track record of prospecting and developing relationships with

Immobilien-Aktienfonds nach Einzeltitel

institutional clients and retail sales networks – Strong financial and/or structured product knowledge – Highly developed sales, persuasion and negotiation skills – Team player, high motivation, able to work on an independent basis – Native speaker of at least one Eastern European language, fluent written and spoken English skills, German appreciated – Willingness to relocate to Vienna and to travel intensively This is a great opportunity for an experienced salesperson to join a very successful team that is known for its leading position in issuing structured equity & commodity products. If you are interested to join a dynamic international team email your detailed application to:

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HANDS ON SUCCESS

$VLD 3DFLÀF +HDOWK – G\QDPLVFKHV :DFKVWXP QXW]HQ Asiatisch-pazifischer Zukunftsmarkt – auch für Ihr Portfolio • Zweistelliges Branchenwachstum macht Asien zum starken Zukunftsmarkt +RKHV =XZDFKVSRWHQ]LDO GXUFK GHPRJUDÀVFKHQ :DQGHO 6WHLJHQGHU DVLDWLVFKHU :RKOVWDQG WUHLEW *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH DQ

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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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ASSET ALLOCATION / FONDS „Die Konjunkturabkühlung in China und ein starker Dollar verheißen nichts Gutes für Rohstoffe“

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Trevor Greetham ist Asset Allocation Director bei Fidelity, Fondsmanager und Mitglied der Asset Allocation Group. Auf www.be24.at zeigt er allmonatlich, wie die großen Portfolios des Fondsriesen in der Vermögensverwaltung ausgerichtet sind. Wir haben Aktien und Anleihen übergewichtet. Für unsere Fonds ist das eine ungewöhnliche Positionierung, die wir seit dem vergangenen Monat haben. Grund dafür ist der Inflationsrückgang, der beide Anlageklassen stützt. Unsere Untergewichtung in Rohstoffen, insbesondere Öl, haben wir reduziert. Dies ist eine Reaktion auf Angebotskürzungen, die

AKTUELLE VERMÖGENSAUFTEILUNG BEI FIDELITY

zuziehen. Die bereits übergewichtete Position im zyklischen Konsumgüterbereich haben wir aufgestockt, da diese Branche am meisten von den niedrigeren Ölpreisen und Hypothekenzinsen profitieren dürfte.

Anlageklassen. Bei Aktien

Trevor Greetham Foto: beigestellt indes erst zeitlich verzögert bei den Preisen durchschlagen werden. Europa haben wir inzwischen stärker gewichtet und dafür die Übergewichtung der USA etwas reduziert. Denn die Gewinnkorrekturen in den USA und die Stimulusmaßnahmen der EZB machen die europäischen Märkte attraktiver. Weiter übergewichtet bleiben wir im US-Dollar, da die US-Notenbank auf dem besten Weg ist, als erste große Zentralbank die Zinszügel an-

bleiben wir weiterhin leicht übergewichtet. Zugleich beobachten wir sehr genau, ob es Anzeichen für einen verstärkten Druck auf Aktien durch die niedrige Inflation gibt. Anleihen haben wir im Jänner erstmals seit zwei Jahren auf übergewichtet angehoben. Wir reagieren damit auf den nachlassenden Preisauftrieb und die lockere Geldpolitik. Unsere Untergewichtung in Rohstoffen haben wir verringert, da sich die Angebotsverknappung beim Öl in der zweiten Jahreshälfte 2015 bemerkbar machen dürfte. An unserer insgesamt pessimistischen Einschätzung der Anlageklasse halten wir jedoch fest. Die allmähliche Konjunkturabkühlung in China und ein starker Dollar verheißen nichts Gutes für Rohstoffe. Neutral positioniert sind wir bei Immobilien (REITs), die

auf den Zeitpunkt und das Tempo der US-Zinserhöhungen im Jahresverlauf reagieren dürften.

Regionen. Unsere Übergewichtung der USA haben wir verringert. Zwar bleiben die USA die Lokomotive der weltweiten Erholung, US-Unternehmen korrigieren ihre Gewinnprognosen jedoch zunehmend nach unten. Zudem haben sich die Wirtschaftsdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt jüngst abgeschwächt, auch wenn der Trend weiter positiv ist. Übergewichtet haben wir Japan, wo Stimulusmaßnahmen den Aktien Auftrieb geben dürften. Japan wird wohl auch künftig von einer vom US-Konsum angeführten Erholung profitieren. Europäische Aktien haben wir auf leicht übergewichtet angehoben. Ihnen sollten die von der EZB angekündigten Stimulusmaßnahmen und mit Verzögerung auch der schwächere Euro Rückenwind geben. In Aktien aus Großbritannien sind wir leicht untergewichtet. Politische Unwägbarkeiten und der hohe Anteil an Rohstoffaktien in den Indizes sind nicht förderlich für

britische Aktien. In den Schwellenländern bleiben wir untergewichtet. Die rohstoffabhängigen Länder unter ihnen stehen weiter unter Druck, und auch der starke Dollar macht ihnen zu schaffen.

Branchen. In der zyklischen Konsumgüterbranche sind wir am stärksten übergewichtet. Unverändert profitieren die Konsumenten von den niedrigen Ölpreisen, allen voran in den USA. Attraktiv finden wir auch die Technologiebranche, der die Erholung der USWirtschaft und die höheren Verbraucherausgaben zugutekommen. Außerdem zeigt sie sich widerstandsfähig gegenüber dem Höhenflug des US-Dollar. Zu unseren Favoriten gehört darüber hinaus die Gesundheitsbranche mit ihrer gegenwärtig starken ProduktPipeline. Die rohstoffsensitiven Industriezweige Werkstoffe und Energie gewichten wir dagegen unter. Die Branchen Finanzen sowie Industrie und Versorger, die empfindlich auf Wachstums- und Inflationstrends reagieren, positionieren wir neutral. < Mehr - etwa zu Währungen gibt’s unter http://goo.gl/ILQ5Sp


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Dividendenindizes auf den Zahn gefühlt: Worin diese wirklich investieren und wo die Klumpenrisken liegen Die Zinsen im Euroraum sind so niedrig wie noch nie. Als alternative Anlageform werden häufig Aktien mit hohen Dividenden vorgeschlagen. Langfristig machen Dividenden bis zu 50% der totalen Wertentwicklung einer Aktie aus. Etliche aktive Fonds und ETFs legen dezidiert in Aktien mit hohen Dividendenrenditen an, und die hohen Zuflüsse der letzten Jahre zeigen, dass die Produktanbieter damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Dividendenindex ist aber nicht Dividendenindex - Morningstar hat sich die Unterschiede angesehen. Dividenden-ETFs oder -Fonds haben im Endeffekt das Ziel, eine bessere Rendite zu erzielen als vergleichbare marktkapitalisierungsgewichtete Indizes. Damit gehören sie zum Universum der Strategic Beta Produkte, die systematisch alternative Gewichtungsalgorithmen anwenden – und sich diese Dienstleistung auch bezahlen lassen. Doch ab wann gilt eine Aktie als Dividenden-Titel? – ist es die Ausschüttungshöhe? Oder die Konstanz? Und wer garantiert, dass die Dividende eines Unternehmens aus geschäftspolitischen Gründen nicht morgen gestrichen wird? ETFs reagieren auf solche Entwicklungen zwangsläufig träge. Dividenden-ETFs investieren so lange in eine Dividendenaktie bis sie keine mehr ist. In der Regel werden solche Titel allerdings bereits im Vorfeld abgestraft.

Dividendenindizes der ersten Generation. Diese Problematik findet sich besonders häufig in Dividenden-ETFs der ersten Generation. Dazu zählt der DivDAX. Er enthält die 15 ausschüttungsstärksten Unternehmen des DAX. Bei einem Blick auf die heutige und vergangene Zusammensetzung fällt auf, dass er ein sehr „lebendiger“ Index ist. Seit dem Start im Jahr 1999 sind bis heute insgesamt 88 Mal Unternehmen aus dem Index geflogen und wieder aufgenommen worden. Allein die BMW-Aktie ist in den letzten 15 Jahren zwei Mal heraus- und wieder hinzugenommen worden. Bei der Deutschen Bank sieht es ähnlich aus. Im schlimmsten Fall verpasst der ETF-Anleger dann die Outperformance von Titeln, die aufgrund einer kurzfristigen Dividendenschwäche zeitweilig nicht im Index waren. Bei der Auswahl eines Dividenden-Index sollte es also nicht ausschließlich auf die Dividendenrendite der vergangenen zwei bis drei Jahre ankommen. STOXX Global Select Dividend 100. Der STOXX Global Select Dividend 100, der sich aus den Hochdividenden-Indizes auf Nordamerika, Europa und Asien/Pazifik zusammensetzt, ist regional gesehen am breitesten aufgestellt. Enthalten sind die 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite, die in den letzten fünf Jahren Ihre Ausschüttungen nicht reduziert haben. Die Ausschüttungsquote darf bei maximal 60% des Gewinns liegen. Die Überprüfung des Index erfolgt ein Mal im Jahr wobei die Ge-

Den diversesten Indizes rund um das Thema Dividenden auf den Zahn gefühlt. Foto: dpa (3x) wichtung nicht wie sonst üblich nach der Marktkapitalisierung, sondern nach der Dividendenrendite erfolgt.

Aufgrund des Gewichtungsansatzes werden Anleger, die in entsprechende ETFs investieren, unter den Top-Holdings auch nicht die weltweit größten Unternehmen, also die „üblichen Verdächtigen“, finden. Die am stärksten vertretenen Werte sind vielmehr die Telekommunikationsunternehmen Belgacom (2,25%) und PCCW (1,8%), die Insurance Australia Group (1,7%), das Immobilienunternehmen Annaly Capital Management (1,7%) sowie der Versicherer Catlin (1,7%). Von der Sektorgewichtung machen Versorger (18,6%), Immobilienwerte (14%) und Versicherungen (12,6%) den größten Anteil aus. Die Gewichtung der Regionen Amerika, Europa und Asien ist mit je zwischen 32% und 34% recht ausgewogen. Auf Ebene der einzelnen Länder sind allerdings die USA am stärksten vertreten (26%), gefolgt von Großbritannien (14,4%) und Hongkong (11,7%). Euro Stoxx Select Dividend 30. Quasi der kleine Bruder des global aufgestellten Select Dividend 100 mit Europa-Fokus ist der Euro Stoxx Select Dividend 30, der die Wertentwicklung der 30 dividendenstärksten Unternehmen innerhalb der Eurozone abbildet. Aufnahmekriterien sind, dass ein Unternehmen im EURO STOXX gelistet sein muss, in den letzten fünf Jahren keinen Dividendenrückgang hatte und die Ausschüttungsquote darf auch hier nur bei maximal 60% liegen. Die Gewichtung der Einzeltitel erfolgt auch hier anhand der Dividendenrendite, wobei sie für einzelne Aktien bei 15% gedeckelt ist. Hinsichtlich der Länderallo-


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ANLAGE kation ist die Aufteilung etwas kopflastig: deutsche und französische Werte stellen zu fast gleichen Teile die Hälfte aller Indexwerte dar. Weitere Länder sind Italien (11%), Finnland (11%) und die Niederlande (9,5%). Die beiden größten Sektoren im Index (Versorger 17%; Telekommunikationswerte, 15,7%) sind gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung weniger empfindlich, als der drittgrößte Posten: Versicherungen (15,3%). Aufgrund der geringeren Anzahl an Bestandteilen als beim globalen Index, machen die Top-5 Werte 30% aus: Die größten Positionen sind die Telekommunikationsunternehmen Belgacom (9,1%) und Orange (6,6%), die Banco Santander (5,4%), EON (4,8%) sowie das Immobilienunternehmen Unibail-Rodamco (4,2%).

S&P High Yield Dividend Aristocrats. Dieser Index gehört zu einer jüngeren Generation an Dividendenprodukten. Auch hier werden die „Dividenden-Aristokraten“ - maximal 95 Aktien - nach der Dividendenrendite gewichtet. Der Index neigt daher dazu, eine Tendenz zu Value-Titeln zu haben, wobei er sich ausschließlich aus Aktien des S&P Composite 1500 zusammensetzt. Ein wesentlicher Unterschied zum oben erwähnten Global Select Dividend ist, dass die ausgewählten Titel eine hohe Zuverlässigkeit in der Entwicklung ihrer Dividende haben müssen: In den Index werden nur Unternehmen aufgenommen, die ihre Dividende während der letzten 20 Jahre kontinuierlich erhöht haben und zudem eine Marktkapitalisierung von mindestens 2 Mrd. US-Dollar haben, adjustiert um die frei handelbaren Aktien. Die Neugewichtung erfolgt vierteljährlich. Die Hälfte des Index wird von Finanztiteln (21,4%) nicht-zyklischen Konsumgütern (15,3%) und Industrietiteln (14,2%) bestimmt. Über die Einzeltitel ist der Index relativ breit diversifiziert, da ein Unternehmen maximal 4% im Index ausmachen darf. Die zehn größten Werte wiegen so auch nicht mehr als 20%. Zu den Top Werten gehören HCP (2,6%), AT&T (2,3%), Consolidated Edison (2,2%), National Retail Properties (1,9%) sowie die Handelskette Target Corporation (1,87%).

FTSE UK Dividend Plus. Mit Fokus auf UK enthält der FTSE UK Dividend Plus die 50 Titel mit der höchsten Dividende aus dem FTSE 350 Index. Die Gewichtung der Einzelwerte erfolgt auch hier nicht anhand der Marktkapitalisierung sondern der voraussichtlichen Dividendenrendite auf Ein-Jahres-Sicht, wobei man sich bei der Auswahl auf die Einschätzungen der Markit Group bezieht. Die Überprüfung erfolgt halbjährlich. Wesentlich für die Auswahl der Einzeltitel sind Liquiditätskriterien auf Ebene der Bestandteile als auch mit Blick auf den gesamten Index. Von der Sektorallokation her sind – wie für UK zu erwarten – Finanztitel mit 40% am prominentesten vertreten neben Konsumwerten (Zyklische: 11,5%; nicht-zyklische: 12,5%) und Versorgern (12,5%).

Zu den größten Werten gehören Morrison Supermarkets (3,8%), Berkeley Group (3,1%), die Finanzdienstleister ICAP (2,9%) und MAN Group (2,8%) sowie die Scottish and Southern Energy (2,6%) – zusammen haben sie ein Gewicht von gut 15% im Index.

DivDAX. Gerade für Anleger im Euro-Raum interessant ist die Auswahl der dividendenstärksten Unternehmen Deutschlands, zusammengefasst im bereits erwähnten DivDAX. Gewichtet sind die Aktien allerdings nicht nach der Dividendenrendite, sondern nach ihrer Marktkapitalisierung. Er enthält nur 15 Werte, die per Ende Jänner 2015 eine durchschnittliche Dividendenrendite von immerhin gut 2,5% lieferten; viele der enthaltenen Aktien haben in den letzten Monaten deutlich zugelegt, was nun auf die gesamte Rendite drückt. Zu den fünf größten Werten im Index gehören Siemens, BASF, Daimler, Allianz und Bayer. Ihr Anteil im DivDAX beträgt je gut 10% und damit bewegen sie sich am Limit der zulässigen Gewichtung (vierteljährliche Anpassung), die Einzeltitel im deutschen Dividendenindex haben dürfen. Auf Sektorebene die Finanztitel (25%), nichtzyklische Konsumgüter (22%) und Industriewerte (16,8%) den Index maßgeblich beeinflussen. DJ Asia Pacific Select Dividend 30. Einer der jüngsten Dividenden-Indizes ist der DJ Asia Pacific Select Dividend 30 der – analog zu den anderen Indizes – die 30 dividendenstärksten Titel im Raum AsienPazifik enthält. Um sich für den Index zu qualifizieren, müssen Unternehmen unter anderem in den letzten drei Jahren eine Dividende gezahlt haben. Zusätzlich muss die letzte Ausschüttungsquote gleich oder größer der durchschnittlichen Ausschüttungsquote der letzten drei Jahre sein. Mit durchschnittlich 5,5% per Ende Jänner 2015 bietet er die höchste Dividendenrendite von allen hier vorgestellten Indizes. Der Index ist allerdings deutlich Kopflastiger: Von den fünf enthaltenen Ländern machen Australische Werte fast die Hälfte aus (46%), Honkong immerhin 19% und Singapur 12,6%. Auch hinsichtlich der Sektorverteilung ist das Bild deutlich unausgewogener als bei den anderen Indizes: Gut 70% teilen sich Finanzdienstleister, Telekommunikation (je 26%) und Industriewerte (17,5%). Das Gewicht der einzelnen Titel darf nicht über 15% liegen, wobei per Ende Jänner 2015 die Telekommunikationswerte Spark New Zealand (7,45%) und PCCW (6,1%) den größten Anteil im Index haben. Ebenfalls zu den Top-5-Werten, die zusammen gut ein Viertel ausmachen, gehören die Singapore Post (4,65%), AusNet Services (4,6%) und die SkyCity Entertainment Group (4,2%). Die Neugewichtung erfolgt jedes Jahr im März. <

Ähnliches Themen, die Sie interessieren könnten: Öl-Indizes auf den Zahn gefühlt - http://goo.gl/KNwPln. Was steckt wirklich in asiatischen Indices http://goo.gl/QEI7zc und in US-amerikanischen -http://goo.gl/KQ2UUa


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ANLAGE PRODUKTNEUHEITEN

Dividendenstarke Nebenwerte, FX-gesichertes Japan oder Contrarians - neue Fonds, Bonds und Gratiskonten ie Bausparkasse der österreichischen Sparkassen bietet günstigere Darlehensangebote, nämlich Bausparfinanzierungen ab 0,95 % p.a. der Darlehenssumme fix auf 12 Monate (0,63 % p.a. von der Vertragssumme) an. „So günstig war Wohnungsfinanzierung noch nie, unterstreicht Josef Schmidinger, Generaldirektor der s Bausparkasse die neuen Konditionen. Neben dem Topangebot gibt es zwei weitere neue Fixzinsangebote für diejenigen, die die günstigen Konditionen jetzt für länger fixieren möchten: nämlich den 72-Monats-Fixzinssatz von 2,10 % p.a. (1,40 % der VS) und den 120-Monats-Fixzinssatz von 2,45 % p.a.(1,63 % der VS) Mehr unter http://goo.gl/KJxzuS.

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ie LBBW Asset Management öffnet den LBBW Dividenden Strategie Small & MidCaps für Privatanleger. Über die neue Retail-Tranche haben nun auch private Anleger Zugang zu der aktiv verwalteten Strategie, die in Nebenwerte mit einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik aus dem Euro-Raum investiert. Mehr unter http://goo.gl/nBoq0i.

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nlässlich des bevorstehenden Valentinstages beschäftigt sich die aktuelle Umfrage der ING-DiBa Direktbank Austria mit Geldgeheimnissen in Partnerschaften - bei "heimlichen" Ersparnissen sind Österreicher top. Dass Ehrlichkeit die Basis jeder guten (Liebes)beziehung ist, ist allgemein gültig. Dass die Praxis oft anders aussieht, wohl auch. Auch in Geldangelegenheiten, wie die aktuelle Umfrage der ING-DiBa zeigt. So gab fast ein Viertel der befragten 1000 Österreicher zu (24%) zu, ein Bank- oder Sparkonto zu besitzen, von dem der Partner nichts weiss. Damit liegen wir nach der Türkei mit 28% - europaweit an zweiter Stelle in Sachen "finanzielles Geheimnis". Bei den Deutschen sind es zum Beispiel 17%, die ihrem Partner nichts von der Existenz weiterer Konten verraten, bei den Niederländern sind es nur knapp 13%. Mehr unter http://goo.gl/drwid7.

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irektanlage.at bietet ein neues kostenloses Studentenkonto an. Für die Kontoführung inklusive aller Buchungsposten werden keinerlei Gebühren erhoben. Ebenso kostenfrei sind alle Daueraufträge, Mobile Banking

d

sowie eine Bankomatkarte. Das Konto kann online bequem von zu Hause aus eröffnet werden. Die Bank bietet im zweiten Monat nach der Kontoeröffnung einen Startbonus von 50 Euro. Das Studentenkonto ist neben dem Online Gehaltskonto und dem Online Pensionskonto bereits die dritte kostenlose Produktvariante von direktanlage.at. Mehr unter http://goo.gl/sQmvz7. yxor gibt die Auflage der ersten währungsgesicherten ETF-Anteilsklasse bekannt, die den JPX-Nikkei 400-Index abbildet: Der LYXOR UCITS ETF JPX-Nikkei 400 Daily Hedged C-EUR notiert an der Euronext Paris. Die Gesamtkostenquote der EUR-währungsgesicherten Anteilsklasse (ISIN FR0012154821) beträgt 0,25 % p.a. Mehr unter http://goo.gl/JB3s5W.

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ie Raiffeisen Wohnbaubank AG (RWBB) legt zwei neue Wohnbauanleihen mit einem Volumen von jeweils bis zu 50 Mio. Euro (mit Aufstockungsmöglichkeit bis zu 150 Mio.) auf: Es gibt die 1,25 % Wandelschuldverschreibungen 2015-2029 (ISIN AT000B124516) mit einer fixen Nominalverzinsung für die gesamte Laufzeit von 1,25 % per anno. Und die 0,75 % - 1,75 % Stufenzins-Wandelschuldverschreibungen 2015-2027 (ISIN AT000B124524) mit einer fixen in Stufen ansteigenden jährlichen Nominalverzinsung, die in den ersten vier Laufzeitjahren 0,75% per anno beträgt. In den vier Folgejahren wird eine Fix-Verzinsung von 1,25 % per anno ausbezahlt, danach weitere vier Jahre eine jährliche FixVerzinsung von 1,50 % und in den letzten zwei Jahren 1,75 % per anno. Die Kupons werden jährlich ausbezahlt. Mehr unter http://goo.gl/QVa0w8.

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ontrarians handeln entgegen der allgemeinen Marktstimmung und investieren in Aktien, die sonst kaum jemand haben will. Ein Ansatz, der jedoch Verlustrisiken birgt. Denn nicht jede Aktie ist nach einem Kurssturz auch tatsächlich falsch gepreist und verfügt damit über Erholungspotenzial. Mit dem Deutsche Invest II Global Contra Strategy bietet die Deutsche Asset & Wealth Management einen Fonds an, der die Chancen des Contrarian-Ansatzes nutzt und gleichzeitig solche Fehleinschätzungen vermeidet. Er ist der erste Contrarian-Aktienfonds mit quantitativ-rationalem Investmentansatz am deutschen Markt. Die Anteilsklasse FC mit 50.000 Euro Mindestanlage gibt es unter LU1092464764 mit 0,0% Ausgabeaufschlag und 0,75% jährlicher Verwaltungsgebühr. Die Anteilsklasse LC mit 0 Euro Mindestanlage gibt es unter LU1092464335 mit 5,0% Ausgabeaufschlag und 1,5% jährlicher Verwaltungsgebühr. Mehr unter http://goo.gl/GXSbYa. <

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ÖKO-INVESTMENT BANK FÜR GEMEINWOHL

Banker auf Sinnsuche wurden fündig (Teil 3) Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Wenn etwas Einzigartiges passieren soll, braucht es dazu oft außergewöhnliche Ideen und besondere Menschen. Das beste Beispiel dafür ist die in den Startlöchern stehende erste österreichische Alternativ-Bank. ie Zeit spricht offensichtlich für die Bank für Gemeinwohl (BfG). Nach Auffassung von Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank, der großen deutschen „Schwester” der BfG, führt die derzeitige Geldschwemme dazu, dass Vermögende ratlos nach sicheren Geldanlagen suchen, um ihr Vermögen zu „retten”. Die Kernfrage habe sich aber geändert: Sie laute nicht mehr „Wohin mit dem Geld?”, sondern - im aktuellen Null- bzw. Niedrigzinsumfeld - „Wo wird Geld sinnvoll gebraucht?”

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Umdenken. Nicht nur Bankkunden fragen immer öfter nach sinnvollen Anlagen. „Es gibt auch Banker, die umdenken, ökologisch handeln und mit Mitarbeitern wertschätzend umgehen wollen.”, weiß Robert Moser, früher Vorstand einer Kitzbüheler Spar„Es gibt auch Banker kasse, aus eigener Erdie umdenken, ökolofahrung. Für solche wie ihn war die Zeit gisch handeln und mit reif für eine neue, Mitarbeitern wertschät- ganz andere Herauszend umgehen wollen.” forderung - die eigentlich weit entfernt vom Bankenwesen liegen sollte. Die Idee der BfG veränderte dann alles. Banker. Andere Noch-Banker oder Ehemalige wiederum wollten in ihrem Beruf bleiben aber die Bankenlandschaft verändern. Sie beschäftigten sich seit längerem mit der Gründung einer alternativen Bank. Einige von den Beratern sind bekannte Persönlichkeiten, auch aus dem Ausland wie beispielsweise Günter Grzega, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München und Verfechter einer Vermögenssteuer. Ebenso sind unter den 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern am Projekt BfG rund ein Drittel Angestellte aus den verschiedensten Bankabteilungen. Ausschreibung. Sechzig von ihnen haben sich im Vorjahr für die Vollzeitanstellung als Projektleiter und spätere Vorstände

Christine Tschütscher und Robert Moser, zwei Genossenschaftsvorstände, auf dem langen Weg zur Bankgründung. Foto: Projekt BfG/Pawloff

der EigentümerInnengesellschaft bzw. der zu gründenden Bank beworben. Darunter war auch die Vorarlbergerin Christine Tschütscher mit Projektmanagement-Erfahrung im Bank, Start-up- und NGO-Bereich - und eben Robert Moser. Traumpaar. Sie alle reizte nicht das, bei Übernahme der Vorstandsrolle winkende - und für gestandene Banker nicht üppige - Monatsgehalt von 4500 Euro brutto, sondern die Möglichkeit, gemeinsam etwas Gesellschaftliches zu verändern. Und wie Vieles bei der BfG, lief auch das Bewerbungsgespräch anders ab als sonst. Es war eher ein unkonventioneller, aber sehr effektiver „Kennenlerntag“ unter Beobachtung von Aufsichtsrat und KoordinierungskreisMigliedern des Projekts. Das Traumpaar Tschütscher-Moser war bald gefunden. Soziokratie. Als Mädchen und Bub für alles, kommunizieren sie mit der FMA, Rechtsexperten und den Medien, kontaktieren potenzielle Eigenkapitalgeber, treffen sich mit Arbeitskreisen um strategisch oder operativ zu planen usw. In diesen Kreisen gelangt man allerdings zur Entscheidungsfindung nicht demokratisch sondern durch einen soziokratischen Prozess. Dort trägt jeder nacheinander seine Argumente vor. Die Entscheidung fällt man nach dem Konsent-Prinzip, d.h. nur dann, wenn keiner einen schwerwiegenden begründeten Einwand hat. „Da merkt man, dass dies eine ganz andere Qualität hat. Wenn die Entscheidung getroffen wurde, tragen sie alle mit.”, schätzt Tschütscher diesen Prozess sehr. (Mehr aus dem Interview mit den beiden Vorständen in Teil 4) <


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Finanzierung über den Kapitalmarkt Experten-Privatissimum: Exklusiv für Unternehmen Bei unserem Workshop mit Kapitalmarkt-Experten erfahren Sie, wann ein Börsegang der richtige Schritt für Ihr Unternehmen ist, wie es börsefähig wird und wie Sie es im aktuellen Marktumfeld optimal auf das Debüt am Kapitalmarkt vorbereiten. Ergänzend informieren wir Sie über die Finanzierungsalternative Unternehmensanleihe. Q Q Q Q Q Q Q Q

Von der Strategie zur Investmentstory Verkaufsphase – starker Auftritt am Kapitalmarkt Erfahrungsbericht Being Public Voraussetzungen für ein Listing an der Wiener Börse Die Rolle der Finanzmarktaufsicht Die Rolle des Anwalts bei einem Börsegang Investoren-Aufbau und -Pflege Corporate Bonds

bericht Erfahrungs lic b Being Pu CFO nek, Peter Haide

OLDING POLYTEC H

Dienstag, 10. März 2015, 9:00 bis ca. 18:00 Uhr Wiener Börse, Wallnerstraße 8, 1014 Wien Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Barbara Dorfmeister unter barbara.dorfmeister@wienerborse.at, Tel. 01 53165 269

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ZERTIFIKATE DDV-UMFRAGE

Umfrage-Ergebnis

So viele Zertifikate gehören in ein Depot Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

„Welchen Anteil sollten strukturierte Produkte in einem ausgewogenen Depot haben?“ Diese Frage stellte der Deutsche Derivate Verband bei einer Online-Umfrage. Die Antworten sind interessant.

Welchen Anteil sollten strukturierte Produkte in einem ausgewogenen Depot haben? Diese Frage stellt der DDV. Grafik: BE

n der Online-Umfrage, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 3111 Personen. „Es handelt sich dabei in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren“, erklärt der DDV. Davon nannte mehr als ein Viertel der Befragten einen Anteil von bis zu 5 Prozent. Für 22,1 Prozent sollte der Anteil zwischen 5 und 10 Prozent liegen. Dagegen hält jeder Fünfte einen Anteil von mehr als 10 Prozent für angemessen. 16,9 Prozent der Teilnehmer sehen den Anteil sogar bei mehr als 30 Prozent. Für einen Anteil von zwischen 20 und 30 Prozent entschieden sich 12,2 Prozent.

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UMFRAGE

49,8% Insgesamt 49,8 Prozent der Befragten halten einen Anteil von mehr als 10 Prozent für geeignet.

Der Stammplatz im ausgewogenen Depot. „In ausgewogenen Depots haben Zertifikate einen Stammplatz“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV. „Besonders im derzeitigen Zinsumfeld bleiben Finanzprodukte mit Renditen oberhalb

Lars Brandau vom DDV fordert einen Stammplatz von Zertifikaten in ausgewogenen Depots. Foto: BE

der Inflationsrate sowie geringem Risiko gefragt. Außerdem achten viele Anleger verstärkt auf die Kosten. Hier können insbesondere Anlagezertifikate punkten, denn mit ihnen lassen sich kostengünstig und transparent attraktive Renditen erwirtschaften.“ <

Zertifikat des Monats

Hier sehen Sie alle Sieger

boerse-express.com/zertifikatdesmonats


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ZERTIFIKATE USD 1% DIVIDENDENAKTIEN WINNER

US-Dollar-Investment mit Kapitalschutz Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die Raiffeisen Centrobank beweist beim „USD 1% Dividendenaktien Winner“ Garantiezertifikat Kreativität. Dabei sollen mehrere Fliegen mit einer Klatsche geschlagen werden. it dem „USD 1% Dividendenaktien Winner“ geht die Raiffeisen Centrobank einen interessanten Weg. Anleger erzielen jährlich einen Kupon in Höhe von 1 Prozent fix, dies entspricht 10 US-Dollar pro 1000 US-Dollar Nominalbetrag und wird unabhängig von der Basiswertentwicklung in jedem Fall jährlich ausbezahlt. Zusätzlich ermöglicht das Garantie-Zertifikat eine Partizipation von 50 Prozent an der positiven durchschnittlichen Wertentwicklung des „STOXX Global Select Dividend 100® USD Index“. Vor negativen Kursentwicklungen sind AnleVERZINSUNG ger als durch die 100 Prozent Kapitalgarantie zum Laufzeitende geschützt.

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1,00%

Das Thema US-Dollar steht im Fokus. Das Zertifikat notiert – so wie der zugrundeliegende Index auch – in US-Dollar und unterliegt laut RCB somit „keinen Wechselkursschwankungen“. Damit hat sie auch durchaus Recht. Grundsätzlich wechselt man als europäischer Anleger jedoch im Jahr 2015 von Euro auf US-Dollar und (spätestens) zum Laufzeitende im Jahr 2020 von US-Dollar wieder in Euro zurück. Je stärker sich der US-Dollar also im Vergleich zum Euro entwickelt, desto besser für Anleger. Kann der Euro hingegen im Vergleich zum US-Dollar zulegen, ist das für Anleger schlecht.

Pro 1000 US-Dollar Nominalbetrag erhalten Anleger 10 US-Dollar Zinsen.

Zwei denkbare Szenarien. Am Laufzeitende tritt eines von zwei Szenarien ein. 1) Die durchschnittliche Index-Wertentwicklung war positiv: Die positive durchschnittliche Wertentwicklung wird zu

Oben: Der US-Dollar spielt eine wichtige Rolle. Unten: So funktioniert die Partizipation

Foto: Bloomberg Foto: Screenshot RCB

50 Prozent zusätzlich zum Nominalbetrag von 1000 US-Dollar ausbezahlt. Der Auszahlungsbetrag ist nach oben unbegrenzt. 2) Die durchschnittliche Index-Wertentwicklung war unverändert oder negativ: Ist die durchschnittliche Wertentwicklung der fünf Bewertungstage nicht positiv, greift die Kapitalgarantie und das Zertifikat wird am Rückzahlungstermin zu 100 Prozent des Nominalbetrags getilgt. Das Zertifikat eignet sich für ... „Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, erzielen mit dem „USD 1% Dividendenaktien Winner eine Mindestverzinsung und können gleichzeitig von der Wertentwicklung des Index, der sich aus den 100 der dividendenstärksten Aktien weltweit zusammensetzt, profitieren.“ So fassen es die Experten der Raiffeisen Centrobank zusammen. Daten und Fakten. Die ISIN lautet AT0000A1CBE4. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 20. Februar 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 US-Dollar. Das Listing erfolgt in Frankfurt. <


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ZERTIFIKATE NEUE BASISWERTE

Société Générale mit 49 neuen Express-Zertifikaten Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Erstmals sind Aktien wie Gilead Siences, US Steel, Celgene, Petrobras, Glencore, Transocean und Indizes wie DAX und STOXX Sektorindizes im Sortiment der Société Générale. Puffer und Kupons variieren. ie Memory-Schwellen der 49 neuen Zertifikate liegen je nach Papier zwischen 50 und 70 Prozent des Ausgangsniveaus. Anleger erhalten selbst bei deutlichen Kursverlusten der Einzelwerte bzw. Indizes – je nach Produkt von 30 bis zu 50 Prozent – den Kupon ausgezahlt. Der Memory-Mechanismus sorgt zudem dafür, dass eventuell verpasste Kuponzahlungen über die fünfjährige Laufzeit (finaler Bewertungstag ist jeweils der 21. Jänner 2020) nicht verloren sind und nachgeholt werden können. Die Konstruktion als Express-Produkt sichert Anlegern außerdem die Chance auf eine vorzeitige Tilgung. Die Höhe der jährlichen Kupons liegt je nach Produkt zwischen 4 und 20 Prozent bezogen auf den Nennwert von 100 Euro. „Unsere neuen Memory-Express-Zertifikate auf ausgewählte europäische und internationale Aktien sowie Aktienindizes bieten auch in einem unsicheren Marktumfeld Renditechancen. Maßgeblich für die Auszahlung ist es, dass am finalen Bewertungstag die Aktie bzw. der Index auf oder oberhalb der Memory-Schwelle notiert, um den Kupon und alle bis dahin eventuell ausgefallenen Kupons zu erhalten. Die jährliche Betrachtung bietet selbst bei temporären stärkeren Kursrückschlägen die Chance auf Kuponzahlungen“, erklärt Peter Bösenberg,

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Die Basiswerte. Internationale Aktien: Abercrombie & Fitch Co., Apple Inc., Barrick Gold Corp., Celgene Corp., Cobalt International Energy, Inc., Gilead Sciences, Inc., Goldcorp Inc., Halliburton Co., Keurig Green Mountain, Inc., Newmont Mining Corp., Petroleo Brasileiro SA, Tesla Motors Inc., United States Steel Corporation, Anglo American Plc, BHP Billiton Plc, Glencore Plc, Meyer Burger Technology AG, Rio Tinto Plc, Transocean Ltd..

Peter Bösenberg ist von den Charakteristika von Express-Zertifikaten voll überzeugt.

Foto: Bloomberg

Europäische Aktien: Air France-KLM, Alcatel Lucent, Axa SA, BASF SE, Bayer AG, Bouygues SA, Credit Agricole SA, Daimler AG, Deutsche Lufthansa AG, Deutsche Telekom AG, E.ON SE, ENI S.p.A., Metro AG, Peugeot SA, Renault SA, Repsol SA, RWE AG, Royal Dutch Shell Plc, Siemens AG, Technip SA, UniCredit S.p.A., Vallourec SA. Aktienindizes: DAX, Euro STOXX 50, Euro STOXX Banks, STOXX Europe 600 Oil & Gas. Die Funktionsweise. Anhand des Memory-ExpressZertifikats auf die United States Steel Corporation (WKN: SG7DLF) wird die Funktionsweise deutlich: Die MemorySchwelle beträgt 14,04 US-Dollar, das Tilgungslevel 21,60 USDollar. Notiert die Aktie der US Steel also an einem der folgenden fünf Bewertungstage bei 14,04 US-Dollar oder darüber, erhalten Anleger einen jährlichen Kupon von 11 Prozent. Andernfalls fällt die Kuponzahlung zwar zunächst aus, wird aber an einem der späteren Bewertungstage nachgeholt, wenn der Basiswert dann wieder auf oder über der MemorySchwelle notiert. Liegt der Schlusskurs der US Steel-Aktie an einem Bewertungstag sogar auf oder über dem Tilgungslevel von 21,60 US-Dollar, greift der Express-Mechanismus und das Produkt wird vorzeitig zum Nennwert plus Kupon sowie aller bis dahin eventuell ausgefallenen Kupons zurückgezahlt. Wenn der Schlusskurs des Basiswertes am finalen Bewertungstag (21. Jänner 2020) allerdings unterhalb der MemorySchwelle notiert, kommt es für den Anleger zum Verlust der Kuponzahlung und zu einer Tilgung unter dem Nennwert. Die Rückzahlung richtet sich dann nach der tatsächlichen Wertentwicklung des Basiswerts ausgehend vom Basispreis. <


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ZERTIFIKATE HVP CAP ANLEIHE

Im worst case gibt es 90 Prozent zurück Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

UniCredit onemarkets bietet derzeit die „HVP Cap Anleihe mit 90% Mindestrückzahlung zur Zeichnung an“. Im worst case wartet eine Rückzahlung von 90 Prozent im best case sind es 128,5 Prozent. n der Produktinformation stellt UniCredit onemarkets folgende Frage: „Sie wollen von steigenden Kursen der BASF SE profitieren, sich aber gegen möglich Kursrückgänge absichern?“ Lautet die Antwort ja, dann ist die HVP Cap Anleihe mit 90 Prozent Mindestrückzahlung möglicherweise ein interessantes Investment. Der Nennbetrag liegt bei 1000 Euro. Im schlimmsten Fall erhalten Anleger (vorbehaltlich des Emittentenrisikos) also eine Rückzahlung von 900 Euro. Es gibt allerdings nicht nur eine Mindestrückzahlung, sondern auch eine Höchstzahlung. Diese ist durch den Cap angegeben. Er liebt bei 1285 Euro pro Zertifikat. Relativ zum Nominalwert kann man während der fünfjährigen Laufzeit also höchsten 10 Prozent verlieren bzw. höchsten 28,5 Prozent gewinnen.

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Und so funktioniert’s. Als Basiswert dient die Aktie von BASF. Am anfänglichen Bewertungstag (13. Februar 2015) wird der Schlusskurs der BASF-Aktie festgestellt. Dieser Kurs wird nun als „Referenzpreis“ bezeichnet. Jetzt kennt man auch den „Basispreis“ (90 Prozent des Referenzpreises) und den Cap (128,5 Prozent des Referenzpreises). Am Laufzeitende wird der Kurs der BASF-Aktie erneut betrachtet (siehe hierzu auch Grafik). Schließt die Aktie am letzten Bewertungstag auf oder über dem Basispreis, erhalten Anleger eine Rückzahlung des Nennbetrag multipliziert mit der Wertentwicklung der Aktie (diese entspricht dem Referenzpreis am letzten Bewertungstag geteilt durch den Referenz-

Die Aktie von BASF dient als Basiswert.

Foto: Bloomberg

preis am anfänglichen Bewertungstag). Bis zum Cap nimmt man an einer positiven Entwicklung voll Teil. Heißt: Die Rückzahlung liegt maximal bei 1285 Euro. Liegt der Referenzpreis der BASF-Aktie am letzten Bewertungstag hingegen unter dem Basispreis, erfolgt die Rückzahlung in Höhe des Mindestrückzahlungspreises von 900 Euro je Zertifikat. Der Verlust ist damit auf 10 Prozent des Nennbetrags begrenzt. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HVB1UP7. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 13. Februar 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis entspricht 101 Prozent. Das Listing erfolgt in Frankfurt und Stuttgart (jeweils Freiverkehr). <


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BELOG VON BE24.AT VON MONIKA ROSEN VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Auf den Spuren des Kaffees in Venedig er "Ball der Wiener Kaffeesieder", der am 6. Februar in der Wiener Hofburg über die Bühne ging, stand diesmal unter dem Motto "Eine Nacht in Venedig". Der Kaffee und die Zunft, die ihn so meisterlich zubereitet und kredenzt, eben die Kaffeesieder, haben ja sowohl in Wien als auch in Venedig eine lange Tradition. "Außerbörslich" bringt Ihnen heute, neben einigen optischen Impressionen vom Ball, einen kurzen „Außerbörslich Blick in die Geschichte des Kaffees in Venedig: am KaffeesieIm Jahr 1585 berichtet der vederball in der nezianische Gesandte in KonWiener stantinopel an den Senat der Serenissima, dass "die Türken Hofburg“ eine Art schwarzes Wasser trinken, das sie aus einer Bohne namens 'Kahve' gewinnen, und dieses Gebräu hält sie wach." Die Bohnen, die geröstet und gemahlen wurden, gab es ab 1638 auch in Venedig zu kaufen, allerdings zu horrenden Preisen. Sie galten anfangs auch als "Medizinalie". 1676 beschäftigte sich der Senat erstmals mit dem öffentlichen Ausschank des Getränks. 1683 entstand, nachdem Kaffee zuvor nur in apoteche verkauft worden war, am Markusplatz das erste Kaffeehaus Venedigs. Das Jahr 1683 ist ja auch für die Wiener Kaffeetradition von höchster Bedeutung, denn der Überlieferung nach haben die Türken bei ihrem Abzug aus Wien auch einige Säcke voll Kaffeebohnen zurückgelassen, und der Stadt damit ein Stück Weltkulturerbe geschenkt. Doch zurück nach Venedig. Dort erinnerten die ersten Kaffeehäuser eher an Tavernen, mit niedrigen Decken und schlechter Beleuchtung. Ihr Siegeszug war dennoch nicht aufzuhalten, ein Jahrhundert später gab es allein auf dem Markusplatz bereits 24 Kaffeehäuser. Sie waren für das Leben in der Stadt unverzichtbar geworden, Goldoni widmete ihnen sogar ein Stück. Das berühmteste Cafe Venedigs, das Florian, öffnete 1720 auf dem Markusplatz seine Pforten. Benannt nach seinem ersten Besitzer, Floriano Francesconi, wurde es bald zum Tummelplatz der High Society der Stadt. Goldoni war ebenso Stammgast wie Canova und (ein Jahrhundert später) Balzac. Letzterer schrieb, das Florian sei "gleichzeitig Börse, Theaterfoyer, Bibliothek, Club und Beichtstuhl." < (zitiert nach "Venice", Verlag Knopf, New York, bzw. auszugsweise aus Wikipedia) Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

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Impresssionen vom heurigen „Ball der Wiener Kaffeesieder“

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112366 82427 387016 22487 791889 1712 2162747 10686 24345 277644

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