be INVESTOR 32

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NR. 3251/32

FREITAG, 24. APRIL 2015

BÖRSE EXPRESS

be INVESTOR Schwerpunkt

Ethische Investments

Das Investmentvolumen Nachhaltiger Fonds steigt stetig, Österreichs erste Bank für Gemeinwohl steht in den Startlöchern doch ist unser Land wirklich reif für ethische Investmentlösungen? Foto: „Earthdefenders“ - Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry


FREITAG, 24. APRIL 2015

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX BENE

UMBENENNUNG IM SOMMER

Vorab-Zahlen: Der Verlust wurde halbiert

ÖVAG wird Bad Bank immigon portfolioabbau hr letztes Bilanzjahr in der bisherigen Form hat die teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG) mit einem Jahresverlust von 887,9 Mio. Euro beendet. Im Jahr davor waren im Einzelabschluss 223 Millionen Euro Verlust gestanden. Wegen der bevorstehenden Abwicklung mussten drastische Abwertungen vorgenommen werden. Zählt man noch einen Verlustvortrag aus Vorjahren dazu, summiert sich der Bilanzverlust der ÖVAG im Einzelabschluss 2014 auf 1,29 Mrd. Euro. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, der am Freitag auf der Internetseite der Bank veröffentlicht wurde. Die alte ÖVAG ist ab Sommer eine Bad Bank. Sie heißt "Immigon Portfolioabbau AG". Mehr unter http://goo.gl/lQSM2R <

I

Bene veröffentlicht erste Einblicke.

Foto: beigestellt

ene gibt eine erste Einschätzung zum Ergebnis des am 31. Jänner 2015 zu Ende gegangenen Geschäftsjahres 2014/15. Demnach erzielte der Büromöbelhersteller im abgelaufenen Geschäftsjahr nach voraussichtlichen, ungeprüften Zahlen einen Konzernumsatz in Höhe von 158,9 Mio. Euro nach 163,1 Mio. im Vorjahr. Deutlich verbesserte Prozesse, eine erhöhte Profitabilität sowie die angepasste Kostenstruktur spiegelten sich in Verbesserungen bei EBITDA und EBIT wider. Mit einem EBITDA in Höhe von 1,9 Mio. Euro (GJ 2013/14: -12,5 Mio.), einem EBIT in Höhe von -9,5 Mio. Euro (GJ 2013/14: EUR -24,2 Mio.) und einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -13,4 Mio. (GJ 2013/14: -28,6 Mio.) lagen die Ertragskennzahlen nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen im erwarteten Bereich. Insbesondere aufgrund der anhaltenden Verlustsituation der Gruppe reduzierte sich das Eigenkapital des Konzerns nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen im Geschäftsjahr 2014/15 auf -38,9 Mio. Euro (GJ 2013/14: -21,9 Mio.). Entsprechend erhöhte sich die Nettoverschuldung zum Stichtag 31.01.2015 auf 74,6 Mio. Euro (GJ 2013/14: EUR 64,6 Mio.). Die endgültigen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014/15 werden gemäß Finanzkalender am 1. Juli .2015 publiziert. Im Zuge des geplanten Investoreneinstiegs ändert Bene den Finanzkalender für das laufende Geschäftsjahr 2015/16. Demnach findet am 8. Juni 2015 eine außerordentliche Hauptversammlung in Waidhofen an der Ybbs statt. Mehr unter http://goo.gl/HPM49l <

B

Die News des Tages von ... Montag

Dienstag

Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von bwin.party, OMV, Telekom Austria, ams, Vienna Insurance Group, RHI und Andritz im Fokus der Analysten. Mehr

unter http://goo.gl/PMHKEe

»

Atrium hat die neue Anleihe gepreist. Atrium European Real Estate Limited hat laut einer aktuellen ad hoc-Mitteilung das Pricing für eine weitere 100 Mio. Euro 3,625% Anleihe, fällig im

Oktober 2022, die mit der von Atrium im Oktober 2014 begebenen 350 Mio. 3,625% Anleihe, fällig im Oktober 2022, konsolidiert und mit dieser eine einheitliche Serie bilden wird, abgeschlossen.

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Wiener Städtische wuchs schneller als der Markt. Die Wiener Städtische ist im Jahr 2014 deutlich über dem österreichischen Gesamtmarkt gewachsen. Das Prämienvolumen stieg um 4,1 Prozent auf insgesamt 2,34 Mrd. Euro. „Wir können auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken – und das in einem Jahr, in dem wir unseren 190. Geburtstag feiern durften. Was mich besonders freut, ist, dass wir in allen Sparten, also in der Lebensversicherung, in der Kranken- und Schaden/Unfallversicherung zulegen konnten“, sagt Generaldirektor Robert Lasshofer. Mehr

unter http://goo.gl/s108he

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

Donnerstag


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3 MARK & MARK

BÖRSE EXPRESS

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Bร RSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ETHISCHES INVESTMENT

Das weltweite Geldvermรถgen der Privathaushalte stieg 2014 auf 118 Billionen Euro. Die Zahl der weltweit Hungernden lag im selben Jahr bei 805 Millionen. Foto: APA/HELMUT FOHRINGER


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT CAFE BE TEIL 1

Ethik-Banken lassen ursprüngliche Sparkassen-Idee wieder aufleben

Im Cafe BE (v. li.): Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Günter Benischek (Zweite Sparkasse) Foto: BE/Martina Draper Diskussionsleitung: Christa Grünberg Fotos: Martina Draper

„Wir sind nicht da um Geld zu verlieren, sondern um damit etwas Gutes zu tun“, meint Norbert Wolf von der Steyler EthikBank. Ein Cafe BE über die Frage, ob die Zeit und Österreich reif für Ethik-Banken sind. CAFE BE: Die erste österreichische, aus der Mitte der Zivilgesellschaft entstehende, ethische Bank braucht 15 Millionen Euro Eigenkapital. Das Projekt Bank für Gemeinwohl befindet sich derzeit in der Phase der Kampagne zur Kapitalsammlung - für die Gründung der Bank. Wie ist denn dabei der aktuelle Stand? Robert Moser: Wir als Genossenschaft haben innerhalb unseres Private Placements gerade 149 Personen angesprochen, davon haben 120 Personen Anteile - für mindestens 200 und höchstens 100.000 Euro - gezeichnet. Im Schnitt waren es pro Person Anteile zu 3500 Euro, was unseren Erwartungen entspricht. In einem zweiten Schritt werden wir ab Mai die 600 Mitglieder des Vereins zur Gründung und

Förderung einer demokratischen Bank zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen einladen, dann die etwa 7000 Empfänger unseres Newsletters und erst danach an die breite Öffentlichkeit gehen. Im April wird außerdem der Kapitalmarktprospekt fertiggestellt und es erfolgt ein informatives Gespräch mit der Finanzmarktaufsicht. Bevor wir die Diskussion beginnen, eine Frage zu den Begrifflichkeiten. Wie stehen Sie zur Vielzahl von Bezeichnungen - angefangen von Nachhaltigkeitsbanken bis zu Sozial- und Ökobanken und wo sehen Sie ihre Bank? Norbert Wolf: Der Begriff Nachhaltigkeit ist schon sehr facettenreich. Die einen konzentrieren sich dabei eher auf Ökologie, die anderen auf Ethik und Moral. Aber eigentlich gehört alles zusammen. Es geht immer um den Menschen, um die Bewahrung der Schöpfung. Dazu gehört eine moralische Dimension mit einer Langzeitbetrachtung, wozu Artenvielfalt, ressourcenschonende Nutzung, Klima, Wasserqualität und Nahrungsmittel passen.


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT „Das meiste, was man unter ethischem Banking versteht, sollte auch eine konventionelle Bank leisten.“ Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank)

Was ist mit ethischem Verhalten? Norbert Wolf: Das gehört natürlich auch zur moralischen Dimension aber nicht unbedingt unter langfristigen Gesichtspunkten. Wir wollen weder Korruption noch Preisabsprachen. Ins Gesamtpaket kommt dann noch eine ideelle Dimension, Stichworte Nächstenliebe und Solidarität. Das bedeutet, dass Unternehmen mehr machen als das wozu sie gesetzlich verpflichtet sind. Nachhaltigkeit hat für mich also eine ethische, soziale und ökologische Dimension und eine ideelle Form mit dazu. Der Begriff Ethik-Bank, wie wir unsere Bank nennen, schließt das alles mit ein. Günter Benischek: Ich komme von einer reinen sozialen Bank, der Zweiten Sparkasse. In der Erste Bank mache ich zwar auch Social Banking, aber da ist es eher das Ziel, dass man mit Bankdienstleistungen Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Das ist auch ein Zweck der Zweiten Sparkasse. Aber wir sind 2006 - zwar aus der allgemeinen Sparkassenidee - aber vor allem mit dem Ziel gegründet worden, ein Problem zu lösen, dass uns damals von NGOs ans Herz gelegt worden ist: Menschen mit Girokonten zu versorgen, die keinen Zugang dazu haben. Ethik war also gar keine Frage und Nachhaltigkeit ist nicht die vordergründige Zielsetzung, auch wenn wir uns bemühen, dass die von uns betreuten Menschen nachhaltig ihre Situation im Griff haben. Nehmen Sie auch auf aktuelle Entwicklungen Rücksicht? Günter Benischek: Ja, wir haben z.B. begonnen, den Begriff Schuldenfalle auch mit jüngeren Menschen zu thematisieren und das Thema Finanzbildung in unserer Klientel stärker zu verankern. Die Leute sollen gewohnt sein, mit Geld umzugehen. Robert Moser: Ich sehe unsere Bank ähnlich wie Sie, Herr Wolf. Wir haben Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeit aber unter dem Titel Gemeinwohl subsummiert. Wir wollen eine Ethikbank werden, das Wichtigste ist uns aber das Gemeinwohl.

Günther Benischek: Ich habe einmal ein Interview mit dem inzwischen verstorbenen Michael Ende, dem Autor der unendlichen Geschichte, gehört und da sprach er von der weissen Magie des Geldes als nächstes Buchprojekt. Er wollte genau das näher betrachten, weil die schwarze Magie - Spekulation, Korruption, Ausbeutung - sowieso so präsent ist. Ich würde sagen, ethische Banken bemühen sich um diese weisse Magie. Sie kümmern sich mehr darum, was mit dem Geld gemacht wird und weniger darum, wie viel Ertrag es bringt. Bei uns z.B. ist sind die Maßnahmen-Ziele Existenzgründung und Wohnraumschaffung. Norbert Wolf: Ich denke, das meiste was man unter ethischem Banking versteht, sollte auch eine konventionelle Bank leisten. Jedes Finanzprodukt sollte das leisten. Aber es passiert leider zu wenig. Daran muss man arbeiten, dass die konventionellen Leistungen unter moralischen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten besser werden. Das schafft man nur, wenn man transparent ist und Rechenschaft ablegt, wo man investiert. Im Grunde genommen kann das jede Bank leisten, insbesondere Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Günter Benischek: Ja, wir sind aus diesem Gedanken heraus gegründet worden. Ich denke, gerade Ihr könnt viel aus den Gründungsurkunden der Sparkasse herauslesen. Ist ja kein Zufall, dass der designierte Vorstand aus dem Sparkassenbereich kommt. Robert Moser: Der ursprüngliche Gedanke hat sich im Laufe der Zeit verändert. Begonnen hat es damit, dass damals manche Sparkassen mit der Veranlagung in Gold mehr Gewinne gemacht haben als andere. Diejenigen, die solche Spekulationen nicht getätigt haben, wurden damals als blöd bezeichnet - bis immer mehr diesen Weg gegangen sind. Günter Benischek: Naja, das Kreditgeschäft war den Sparkassen zu Beginn untersagt. Robert Moser: Ja, aber wären die Sparkassen bei ihren ursprünglichen Geschäften geblieben, wären sie vielleicht

„Wären Sparkassen bei ihren ursprünglichen Geschäften geblieben, wären sie heute vielleicht nicht so groß aber auf dem Weg, den wir gehen wollen.“ Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl)


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT „Im Bankgeschäft gibt es keine greifbaren Produkte. Wir ermöglichen erst Träume oder Perspektiven, die die Kunden haben.“

Ich war neben Mödling auch in Tirol und an anderen Missionsstandorten wie Polen, Portugal oder Spanien. Ausschlaggebend für Österreich war dann 2002 die einheitliche Währung, der Euro, die Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU und das Verständnis für den Märkt. Im Gegensatz zu Portugal oder Spanien, bekommt man in Österreich sehr rasch das Gefühl, ob man hier mit seinem Geschäft erfolgreich sein kann. Denn das ist letztendlich immer noch notwendig. Wir sind ein Business, in dem solide gewirtschaftet werden muss. Wir sind nicht da, um Geld zu verlieren, sondern um damit etwas Gutes zu tun.

Günter Benischek (Zweite Sparkasse)

Wie sieht Ihre Erfolgsbilanz in Österreich aus? Norbert Wolf: Wir sind hier mit einem Teilproduktspektrum, dem reinen Einlagengeschäft, unterwegs und sind bis 2011 an die 42 Millionen Euro-Grenze im Einlagenvolumen herangekommen, konnten bis heute rund 3700 Kunden gewinnen. Seit 2011 stagnieren wir aber, weil wir nicht mit den Produkten nachziehen. Wir müssten das Girokonto anbieten und das Wertpapiergeschäft, haben dies aber noch nicht getan.

heute nicht so groß, aber auf dem Weg, den wir gehen wollen, nämlich für das Gemeinwohl in der Region etwas zu tun. Norbert Wolf: Ja, das sehe ich ähnlich. Der Mensch muss immer einen Nutzen spüren. Bei Finanzprodukten ist der Hauptnutzen sicherlich, dass das Geld noch da ist und dass man sogar noch ein bisschen mehr am Konto hat. Aber es gibt ja auch noch einen anderen Nutzen und dazu gehört, dass man die Region unterstützt oder Unternehmen, die nachhaltiger wirtschaften. Und das muss man natürlich auch herausstellen, denn das Geldgeschäft ist abstrakt. Bei uns ist das zum Beispiel der solidarische Zweck, der noch dahinter steht. Wir haben jetzt einen Aktienfonds lanciert, der auch die CO2-Belastung der Unternehmen mitberücksichtigt und in Vergleich setzt zu anderen Investitionen. Um zu zeigen, wie arbeitet mein Geld unter diesem Gesichtspunkt. Günter Benischek: Im Bankgeschäft gibt es keine greifbaren Produkte. Wir ermöglichen erst Träume oder Perspektiven, die die Kunden haben. Deshalb ist die Verantwortung der Banken eine sehr große. Aber daher ist es auch so schwierig, diese Verbindung zum Nutzen und zur Region herzustellen. Was hat den Ausschlag gegeben, dass die bereits 1964 gegründete - und damit älteste Ethik-Bank in Deutschland - Steyler Ethik-Bank 2002 ihre Niederlassung in Österreich eröffnet hat? Norbert Wolf: Dass die österreichische Zweigniederlassung der deutschen Steyler Ethik-Bank in Maria Enzersdorf gegründet wurde, hatte natürlich etwas mit den hiesigen Steyler Missionaren zu tun, die in St.Gabriel bei Mödling ihr Missionshaus haben. Der Orden hat dort viele Freunde und Förderer, die auch durchaus bereit sind, für Projekte Geld zu spenden. Wir - ich bin jetzt 22 Jahre für die Steyler EthikBank tätig - haben damals überlegt, wohin können wir expandieren, wo können wir unsere Idee noch präsentieren.

Warum nicht? Norbert Wolf: Das sind Fragen http://www.boerseder Ressourcen und wo man express.com/cat/diashow/ sie einsetzt. slidepage/697630#3slideShow1 Günter Benischek: Das Aktivgeschäft ist derzeit schwierig. Norbert Wolf: Wir müssen die derzeitige Wirtschaftssituation bedenken, haben noch den deutschen Markt zu bedienen und verstärkte Regulatorik, die uns viel Geld kostet. Da muss man schauen, wie man behutsam das Geschäft vorantreibt. Aber wir wollen nachziehen, weil wir wissen, dass wir hier mit Girokonto und Wertpapiergeschäft Erfolg haben werden. <Teil 2 lesen Sie auf den Folgeseiten.>

WEITERE FOTOS

„Wir sind ein Business, in dem solide gewirtschaftet werden muss. Wir sind nicht da, um Geld zu verlieren, sondern um damit etwas Gutes zu tun.“ Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank)


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT NACHHALTIGE FONDS

Die Nachfrage steigt, das Angebot hat manchmal einen Haken Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Die Performance nachhaltig definierter Fonds im Vergleich zu konventionellen kann sich sehen lassen. Wie steht es aber um ihre Eignung für die Diversifikation im AnlegerPortfolio unter ethischen Gesichtspunkten? eit 2009 ist das Volumen, das in nachhaltige Investmentfonds fließt, stetig gewachsen und liegt mittlerweile bei mehr als 50 Milliarden Euro. Das zeigen Daten von software-systems.at Finanzdatenservice, dem Kärntner Dienstleister mit bester Expertise im Bereich nachhaltiger Investments. In seiner FIAP (Fonds Invest Analyse Programm) Fondsdatenbank fast das Unternehmen mehr als 30.000 in- und ausländische Fondsanteilsklassen zusammen. Immer mehr private Anleger und Institutionelle wollen nachhaltig investieren, in dem sie verstärkt Einfluss auf Inhalte in ihren Wertpapierbeständen nehmen. Der erste Weg führt oft über als nachhaltig definierte Finanzprodukte, in erster Linie über Fonds. Was bei nachhaltigen Investments zählt, ist meist auch die Performance im Vergleich zu konventionellen. Und hier zeigt sich: Nachhaltigkeit bringt mehr Ertrag. Die als nachhaltig deklarierten Anleihen-, Misch- und Aktienfonds erreichten, über ein Jahr betrachtet, im Schnitt ein deutlich besseres Performanceergebnis als der konventionelle Bereich (siehe Grafiken 5 bis 7). Beim Performanceranking der Nachhaltigkeitsfondsarten liegen „Ethik/Ökologie“ Fonds mit durchschnittlich 19,6 Prozent Zuwachs und einem neuen Performancerekord voran, während „Neue Energie Fonds“ einen Performancegewinn von knapp über neun Prozent aufweisen (Grafik 8). Die langfristige Outperformance zeigt sich noch klarer (siehe Chart 2 rechts), wenn sich Anleger intensiver mit nachhaltigen Inhalten nach ihren Präferenzen beschäftigen. Dafür hat Finance & Ethics Research (FER), die Analyseabteilung von software-systems.at, eine Kennzahl entwickelt. EDA steht für „Ethisch Dynamischer Anteil“ und dient, laut software-systems.at, dem objektivierten Screening von Finanzprodukten nach eigens definierten Kriterien oder zur Überprüfung von Portfolioinhalten. Mit EDA Let’s go kann der Anleger zum Beispiel auf Knopfdruck jene Fonds ausfindig machen, die seinen Vorgaben entsprechen. Dabei stehen vier Positivkriterien wie etwa Transparenz oder Erneuerbare Energien und sechs Ne-

S

Edward Mukiibi (Slow Food International) ist ein Verfechter nachhaltiger Landwirtschaft. „Earthdefenders“ - mehr Bilder hier: http://bit.ly/1zQTVFQ Foto: Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry

1. Entwicklung des Volumens Nachhaltiger Fonds

2. Nachhaltige Aktien (EDA) vs. Aktien Welt

Volumen nachhaltiger Fonds stieg deutlich - nachhaltige Aktien performten besser. Mehr hier: http://bit.ly/1QoMJLJ Quelle:FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT gativkriterien wie z.B. Gentechnik, Rüstung und Menschenrechtsverletzungen zur Auswahl. Je höher die EDA, desto besser entspricht der Fonds den vorgegebenen Kriterien. Dass man die Inhalte der Fonds näher beäugen sollte, dafür sprechen auch die im letzten Jahr gemessenen Mittelabflüsse bei nachhaltigen Aktienfonds. Das Minus von 400 Millionen Euro trotz guter Performance lässt sich laut Michael Tschaas von software-systems.at nur so erklären: „Der Grund liegt nicht daran, dass Investoren weniger in Nachhaltigkeit investieren, sondern darin, dass immer mehr Wert auf Diversifikation im Portfolio unter nachhaltigen Gesichtspunkten gelegt wird.

Dazu sind die als ‘nachhaltig’ definierten Fonds aber nicht immer geeignet.“ Tatsächlich stellt sich die Frage, was Einzeltitel wie die Pharmariesen Novartis und Roche oder der Nahrungsmittelkonzern Nestle in nachhaltigen Fonds zu suchen haben? Dafür ist der weit verbreitete Best-in-Class-Ansatz für die Auswahl der Fondstitel verantwortlich. Man sucht dabei zwar nach Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche top in Sachen Nachhaltigkeit sind. Weil aber Ausschlusskriterien fehlen, kann der Titel im Extremfall schon mal ruhig der Rüstungsindustrie angehören. Mehr zu EDA hier: http://bit.ly/1DGDzAd<

3. Mittelzu- und Abflüsse: Nachh. Fonds 04/14 - 03/15

4. Mittelzu- und Abflüsse: Art der Fonds 04/14 - 03/15

Geld fließt in Mischfonds.

Ethik/Ökologiefonds gewinnen neue Mittel.

Quelle:software-systems.at

Quelle:software-systems.at

Nachhaltige Aktienfonds Name

FER Fonds Rating FER Fonds Rat. EDA

Lyxor UCITS ETF World Water Erste WWF Stock Climate Change SUPERIOR 6 - Global Challenges KEPLER Ethik Aktienfonds (R) JSS Sustainable Equity USA

3 Jahre

Performance 3 J. EUR 1 Jahr

5 Jahre

Outperf. 3 Jahre

TER

durchs. KGV

Vola 36 Mon.

Treynor Zufluss 36 Mon. 1 J. Mio.

FRK

96

83,47

83,47

28,18

131,56

27,99

0,30

22,59

9,78

0,20

51,31

3,84

91

73,28

73,28

10,35

49,41

21,42

1,82

23,01

15,76

0,13

-0,31

3,69

86

73,69

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29,77

89,70

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1,62

14,10

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3,55

82

65,66

65,66

29,46

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3,15

1,86

16,03

8,75

0,17

45,52

3,72

80

65,07

97,42

15,94

*

2,56

4,05

21,27

15,90

0,13

4,92

3,76

Jul.Baer M.Par.Rob.SAM S.Hea. Liv.

79

82,06

82,06

33,37

109,71

19,55

2,12

21,00

8,61

0,26

10,18

3,78

Vontobel Clean Technology

79

73,21

73,21

24,70

87,74

10,70

2,10

18,98

8,73

0,22

1,01

3,77

77

86,95

86,95

32,62

113,12

24,44

1,63

17,69

8,20

0,23

10,47

3,64

LGT Sustainable Eq. F. Global(EUR)

76

57,46

57,46

34,91

90,00

-5,06

1,77

20,84

9,65

0,16

34,19

3,87

LO Funds Generation Global

76

84,86

84,86

34,67

111,49

28,51

1,78

25,04

7,68

0,29

31,93

3,58

67

73,11

73,11

31,00

98,06

10,60

1,86

19,40

8,03

0,20

21,87

3,75

65

60,44

60,44

30,30

84,09

19,23

0,70

17,76

7,04

0,20

-16,10

3,70

96

72,81

72,81

20,52

66,20

10,30

1,78

22,22

10,56

0,16

-2,37

3,73

94

54,30

54,30

18,51

74,69

2,43

2,00

22,79

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0,18

0,40

3,62

91

64,70

64,70

16,02

70,17

12,83

2,69

25,41

12,62

0,14

-0,84

3,87

87

74,95

74,95

22,49

97,01

19,48

2,36

22,22

9,23

0,20

18,53

3,95

Jul.Baer M.Par.Rob.SAM Sm.Energ.

86

28,51

28,51

21,00

19,98

-1,66

2,20

25,49

10,15

0,09

-13,13

3,80

PRIMA - Global Challenges

86

60,24

60,24

33,47

77,47

-2,27

2,33

17,96

8,59

0,16

0,24

3,68

84

71,39

71,39

20,01

105,19

15,92

1,83

22,30

9,81

0,17

-7,36

3,92

84

68,55

68,55

21,77

114,48

13,07

2,04

22,88

8,84

0,19

16,48

3,75

83

68,37

68,37

16,48

67,98

5,86

2,48

17,93

11,43

0,14

2,27

3,58

81

59,92

85,44

29,96

103,37

-2,59

1,73

22,67

9,37

0,24

4,06

4,43

80

58,12

58,12

27,34

83,30

-4,40

1,75

18,04

7,99

0,17

-52,86

3,69

terrAssisi Aktien I AMI

KBC Eco Fund World CSF(Lux)Gl.Responsible Eq. Erste WWF Stock Umwelt Jupiter Global Ecology Growth Ökoworld Klima

Variopartner SICAV Tareno Waterf.

KBC Eco Fund Water Swisscanto (LU) Eq. F. Water Inv. DKB Zukunftsfonds First State Asia Pacific Sustain. Erste Responsible Stock Global

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; * keine Berechnung aufgrund Auflagedatums; in Fondswährung


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT 5. Performance Nachhaltige Aktienfonds 04/14 - 03/15

6. Performance Nachhaltige Mischfonds 04/14 - 03/15

7. Performance Nachh. Anleihenfonds 04/14 - 03/15

8. Performance Nachh. Fonds nach Thema 04/14 - 03/15

Nachhaltige Fonds besser als Markt.

Ethik/Ökologie als Klassenbeste.

Quelle:software-systems.at

Quelle:software-systems.at

Nachhaltige Anleihenfonds Name

FER Fonds Rating FER Fonds Rat. EDA

KBC Renta Decarenta

ESPA Bond Euro Mündelrent

Petercam L Bds.Gov.Sustainable

Candriam Bds.Su. Euro Govern.

Erste Responsible Bond

KBC Renta AUD Renta

BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent

s Ethik Bond

KEPLER Ethik Rentenfonds

Candriam Bonds Sustainable Euro

Candriam Sustainable Euro Bonds

3 Jahre

Performance 3 J. EUR 1 Jahr

5 Jahre

Outperf. 3 Jahre

TER

durchs. Bonität

Vola 36 Mon.

Sharpe 36 Mon.

Treynor Zufluss 36 Mon. 1 J. Mio.

94

15,77

15,30

13,10

34,62

6,30

0,87

FER-A1

5,80

0,77

0,03

94

22,73

22,73

12,04

34,71

12,06

0,46

FER-A2

3,62

1,77

0,04 -40,08

-5,92

87

17,23

17,23

10,37

30,78

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0,76

FER-A1

3,79

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FER-A2

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20,90

20,90

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FER-A3

2,71

2,18

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16,95

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84

19,05

19,05

12,46

27,58

8,39

1,08

FER-A3

3,96

1,36

0,03

5,12

83

22,29

22,29

9,45

35,00

11,63

0,73

FER-A2

3,12

2,01

0,05

57,30

81

17,00

17,00

9,85

23,45

6,33

0,80

FER-A2

3,17

1,51

0,04

13,50

81

17,18

17,18

9,85

23,18

6,51

0,88

FER-A2

3,21

1,51

0,04

-3,02

TER

Vola 36 Mon.

Sharpe 36 Mon.

Zufluss 1 J. Mio.

FRK

29,68

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung

Nachhaltige Mischfonds Name

FER Fonds Rating FER Fonds Rat. EDA

ÖkoWorld ÖkoTrust

3 Jahre

Performance 3 J. EUR 1 Jahr

5 Jahre

Outperf. 3 Jahre

Treynor 36 Mon.

87

28,84

28,84

11,72

22,66

18,85

2,96

6,62

1,21

0,07

0,39

3,45

85

32,05

32,05

14,83

42,25

12,24

1,00

3,44

2,56

0,10

22,01

2,47

83

21,66

21,66

11,55

33,60

1,84

1,15

3,69

1,65

0,09

2,38

2,85

Swissc.(LU)Pf.Fd.Green Inv.(EUR)Bal.

83

35,75

35,75

14,17

41,35

10,15

1,54

4,61

2,11

0,13

1,24

3,13

Schoellerbank Ethik Vorsorge

80

39,30

39,30

17,77

53,57

13,71

1,37

4,97

2,14

0,11

1,97

2,98

78

33,09

33,09

19,61

52,02

7,50

1,11

5,51

1,65

0,10

20,16

3,14

77

34,43

34,43

14,36

34,56

11,99

1,92

9,14

1,03

0,10

-5,56

3,61

75

24,40

24,40

14,36

34,45

3,66

1,42

3,94

1,74

0,07

0,58

2,91

73

30,79

30,79

17,68

42,30

3,89

1,65

5,55

1,53

0,09

-8,50

3,13

PIA - Ethik Fonds Swissc. (LU)Pf.Fd.Gr.Inv.Yield EUR

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsf.-Mix Warburg Zukunft Strategie Candriam Sustainable Low Candriam Sustainable Medium

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung


FREITAG, 24. APRIL 2015 BÖRSE EXPRESS

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SCHWERPUNKT CAFE BE TEIL 2

Die Zeit ist reif für eine Ethik-Bank Regulatorik bleibt ein Stolperstein

Im Cafe BE (v. li.): Christa Grünberg (Moderation, Börse Express), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank), Günter Benischek (Zweite Sparkasse). Foto: BE/Martina Draper Diskussionsleitung: Christa Grünberg Fotos: Martina Draper

Trotz des positiven Resümees, die Diskutanten im Cafe BE sind sich einig: Zinsumfeld, Regulatorik und Kosten sind Steine auf dem Weg der neu zu gründenden Bank für Gemeinwohl. Optimismus ist gefragt. CAFE BE: Wie muss man sich das Geschäft in der Zweiten Sparkasse vorstellen? Günter Benischek: Wir können nur ausgeglichen bilanzieren, weil wir unser Eigenkapital veranlagen und weil wir mit 400 Freiwilligen die Bank darstellen und daher keine Personalkosten haben. Wir zahlen zwar für die Leistungen, die wir konsumieren, z.B. in der EDV, das geht sich aber mit der Eigenkapitalveranlagung halbwegs aus. Wir haben auch keine Gewinnabsichten sondern versuchen nur unserem Zweck gerecht zu werden. Wieso wurde die Zweite Sparkasse ausgerechnet 2006 gegründet?

Günter Benischek: Das hat mit der Erste Stiftung zu tun, die 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse hervorgegangen ist und mit deren Mitteln wir gegründet wurden. Die Stiftung - Hauptaktionär der Erste Group - hat es sich zum Ziel gemacht, die Dividenden und Erträge aus der Erste Group in kulturelle, soziale und den Europagedanken stärkende Projekte zu stecken, in den Ländern wo wir vertreten sind. In Österreich haben wir uns damals mit großen NGOs und der Schuldnerberatung zusammengesetzt und deren Wunsch war ein Girokontoangebot für Menschen, die keines bekommen. Das war ja ehemals der Zweck der Sparkassen, oder? Günter Benischek: Ja, die Ideenfinder haben sich viel mit den Gründungsurkunden der Sparkassen befasst. Denn 1819 als in Wien die erste Bank für solche Menschen eröffnet wurde, war Österreich schon einmal reif für eine ethische Bank. Im ländlichen Bereich entstanden dann - mit demselben Zweck - die Raiffeisenbanken.


FREITAG, 24. APRIL 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT „1819, als in Wien die erste Bank für Menschen ohne Zugang zum Girokonto eröffnet wurde, war Österreich schon einmal reif für eine ethische Bank.“ Günter Benischek (Zweite Sparkasse)

Und wie entwickelte sich bei der Zweiten Sparkasse das Geschäft? Günter Benischek: Nun, zu Beginn, haben wir mal geschaut, wie viele Ehrenamtliche wir für die Arbeit gewinnen werden, 30 bis 40 haben wir gedacht. 400 waren es dann und erst da ist es möglich geworden, die Bank ohne hauptamtliche Mitarbeiter zu führen. Die 400 sind uns auch bis heute nicht davongelaufen. Wenn es um die Kunden geht, so haben wir seit 2006 rund 13.000 betreut, derzeit haben wir noch 8500. Dieser Rückgang ist ja gewollt. Günter Benischek: Ja. Unsere Kunden sollten nach drei Jahren mit ihren Finanzen so weit sein, dass sie von einer normalen Bank gerne genommen werden. 2000 bis 2500 Kunden haben wir so schon in das normale Bankwesen übergeleitet. Der Rest hat uns aus anderen Gründen verlassen. Die Konten werden übrigens mit den Kosten, die ein Girokonto üblicherweise hat, belastet, aber als Kaution deponiert und der Kunde kann sie - quasi als Belohnung - in die normale Bank mitnehmen. Robert Moser: So wie Sie, leben auch wir derzeit von den vielen Ehrenamtlichen oder den pro bono-Mitarbeitern wie Rechtsanwälten oder Steuerberatern. Diese enorme Bereitschaft fasziniert mich. Günter Benischek: Ja, mich auch. Von unseren 400 Ehrenamtlichen sind ungefähr die Hälfte ehemalige SparkassenMitarbeiter, also Pensionisten, und die andere Hälfte sind noch aktive Mitarbeiter. Ich bewundere das. Robert Moser: Ich denke, das ist die Sinnsuche. Sinn finde ich, wenn ich bei etwas dabei bin, was neu entsteht oder bei etwas Sozialem, was anderen Menschen weiterhilft. Viele Menschen wollen sich so ein zweites Standbein aufbauen, können es es aber nicht, weil sie Geld verdienen müssen. Hat sich nicht die Öffentlichkeit von den Bankern ein ganz anderes Bild gemacht?

Norbert Wolf: Ja, in der Bewertungsskala ist der Beruf des Bankers bei den Menschen derzeit ganz unten angesiedelt. Aber diese vielen Freiwilligen sind positive Signale. Auch das muss man herausstellen. Günter Benischek: Nur mittlerweile hat unser Image so gelitten, dass auch die guten Taten verdächtig sind. Wir müssen uns auf die Wirkung konzentrieren. Auch ich bin bei diesen vielen CSR (Corporate Social Responsibility)-Aktivitäten - nicht nur in der Bankenbranche - skeptisch, weil Vieles nur getan wird, um Anderes, was die Aktionäre aufregt, zu übertünchen. Norbert Wolf: Das ist auch etwas, was ich generell kritisiere, auch was die Finanzprodukte angeht. Auf Tagungen zum Thema Nachhaltigkeitsprodukte höre ich immer: Ja, wir machen das um Reputationsrisiken zu vermeiden. Das ist komplett der falsche Ansatz. Es geht auch nicht darum, die Risiken im Portfolio niedriger zu halten. Das sind allerdings derzeit in Deutschland die Motivationstreiber, die das nachhaltige Investment fördern. Ich halte das aber nicht für die Obermotivation in nachhaltige Fonds anzulegen oder zu einer Ethik-Bank zu gehen. Günter Benischek: Ich habe die gleiche Beobachtung gemacht. Bei dem ganzen Spektrum der Nachhaltigkeitsfonds der Erste Group sind die Kriterien wirklich überzeugend. Zum Beispiel ist Apple nicht im Portfolio drinnen, weil die bei ihren Zulieferfirmen große personelle Probleme haben. Bei den Privatanlegern landen die Fonds aber selten, dafür aber bei den institutionellen Kunden, die eben dieses Reputationsrisiko vermeiden wollen. Kehren wir zur Grundfrage zurück. Sind Zeit und Österreich nun wieder - reif für eine Ethik-Bank? Günter Benischek: Ich glaube schon. Es gibt immer mehr Kunden, denen es nicht egal ist, was mit ihrem gesparten oder investierten Geld passiert. Bei den angesprochenen Nachhaltigkeitsfonds steigt die Nachfrage, insbesondere,

„Die Hürden für eine neue Bank liegen in der Antwort auf die Frage, wo man überhaupt noch Geld verdienen kann.“ Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank)


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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT „Nach unserem Business Plan sollten wir im vierten, spätestens im fünften Jahr in die Gewinnzone kommen.“ Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl)

weil man auch nachweisen kann, dass kein zinsenmäßiger Nachteil entsteht. Daher scheint mir die Zeit reif für eine Ethik-Bank in Österreich. Warum gibt es dann noch keine? Günter Benischek: Weil der Markt zu klein ist. Ich habe zum Beispiel die deutsche GLS Bank kennengelernt, die haben einen viel größeren Markt. Die bekommen auch eine indirekte hohe Förderung von Seiten der öffentlichen Hand. Außerdem sind sie sehr langsam und aus einem anderen Zweck heraus gewachsen. Jetzt eine Bank zu gründen ist keine leichte Übung. Das wird noch eine Herausforderung. Ich kann mir bei den regulatorischen Auflagen ein selbstständiges Geschäftsmodell kaum vorstellen. Wir als Erste Group sind ja schon lange in Kontakt mit der Idee der Bank für Gemeinwohl und sehen mit hoher Sympathie zu. Aber es wird schwierig. Robert Moser: Ja, wir bekommen viel Unterstützung von den Banken. Es haben auch schon welche Genossenschaftsanteile gekauft. Ich sehe das aber ähnlich. Es ist nicht leicht, eine Bank zu gründen. Auf die Kosten muss man ganz besonders aufpassen. Wie werden Sie damit umgehen? Robert Moser: Wir werden nicht die Gehälter zahlen können, die in Banken üblicherweise gezahlt werden. Damit und mit der kostengünstigen Übernahme vieler administrativer Tätigkeiten im Hintergrund durch unseren Software-Anbieter müsste es aber funktionieren. Wie sieht Ihr Business Plan aus? Robert Moser: Dem Plan nach sollten wir im vierten, spätestens im fünften Jahr in die Gewinnzone kommen. Aber alles hängt von den Personal- und den EDV-Kosten ab. Dass wir genügend Kunden bekommen, davon bin ich überzeugt. Wenn wir das Eigenkapital aufbringen, dann erreichen wir

auch eine Kundenanzahl, die die Bank lebensfähig macht. Können Sie das unterschreiben? Norbert Wolf: Ja. Die Menschen sind hier viel bodenständiger und offener als in Deutschland. Und auch die meisten Fachleute, die sich mit nachhaltigem Investment auseinandersetzen, kommen aus Österreich. Einige große Kapitalanlagegesellschaften haben sich in diesem Bereich schon seit vielen Jahren gut etabliert, in einer Form, wie wir das in Deutschland nicht erleben. Allerdings sind die Treiber die Institutionellen. Daher, denke ich, wäre es gut, wenn es hier eine Leuchtturm-Bank gibt, die das Ganze vorantreibt. Wo liegen dann eher die Hürden für eine neue Bank? Norbert Wolf: In der aktuellen Situation im Bankgeschäft und der Antwort auf die Frage, wo man überhaupt noch Geld verdienen kann. Bei dem Zinsniveau ist mit Förderkrediten nichts mehr zu machen. Also als GemeinwohlBank finde ich es sehr schwierig. Und am Kapitalmarkt muss man hohe Risiken eingehen um überhaupt noch Zinsen zu erhalten und die sind nicht ausreichend. Wie sehen Sie also Ihre Zukunft? Norbert Wolf: Wir als Steyler Ethik-Bank werden in den nächsten fünf Jahren ungefähr 30 bis 40 Prozent unseres Zinsertrages verlieren und damit werden wir 2020 noch knapp im Positiven liegen. Verantwortlich dafür, dass wir hier noch kein Girokonto und kein Wertpapiergeschäft anbieten, sind auch die, im Vergleich zum kleinen Markt, relativ hohen Kosten etwa für EDV, Prüfungen, Regulatorik, Beraterprotokolle und Compliance. Robert Moser: Apropos Kosten. Beim Kreditgeschäft wird unsere Gemeinwohl-Prüfung ein wichtiger Punkt sein. Die GLS Bank hat zum Beispiel ganz geringe Kreditausfallsraten, weil die Kreditnehmer deutlich gründlicher geprüft werden. Allerdings heißt das noch nicht, das man dadurch

„Wir werden in den nächsten fünf Jahren ca. 30 bis 40 Prozent unseres Zinsertrags verlieren und damit 2020 noch knapp im Positiven liegen.“ Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank)


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SCHWERPUNKT auch etwas verdient. Ist das auch Ihre Meinung? Günter Benischek: Ja, ich glaube auch, dass in der Vermeidung von Risikokosten der Schlüssel zum Erfolg liegen könnte. Weil bei Ihrer Bank die anzunehmende Kundenbindung vielleicht mit einer höheren moralischen Rückzahlungsverpflichtung gegenüber der Bank verbunden ist. Das Geheimnis der klassischen Mikrokreditban„Ich glaube auch, ken ist letztendlich, dass dass in der Vermei- sie kein Risiko haben, obdung von Risikokos- wohl sie sehr hohe Aufschläge bei der ten der Schlüssel Verzinsung verlangen. zum Erfolg liegen Aber durch die moralikönnte.“ sche Verpflichtung der Kunden wird vermieden, Günter Benischek dass Risiko entsteht. Bei (Zweite Sparkasse) einer ethischen Bank, die auf eine höhere Moral ihrer Kunden trifft, kann das funktionieren. Robert Moser: Auch unser geplantes langsames Wachstum könnte hilfreich sein. Günter Benischek: Darum bin ich bezüglich Ihres Business Plans skeptisch, dass Sie bereits in vier Jahren in die Gewinnzone kommen. Für eine neu gegründete Bank ist das sehr schnell. Auch die GLS Bank hat viel länger gebraucht, bis das eigentliche Bankgeschäft etwas einbrachte. Kommen wir zum Zinsverzicht, den die Bank für Gemeinwohl Sparkunden anbieten wird. Wie hilfreich ist da das aktuelle Umfeld? Robert Moser: Ja, in der jetzigen Niedrigzinsphase fällt es Kunden relativ leicht, auf Zinsen zu verzichten. Wir haben in Umfragen unter unseren Verbandsmitgliedern festgestellt, dass rund 20 Prozent auf Zinsen verzichten wollen, wenn sie die Mittelverwendung beeinflussen können. Es ist aber fraglich, ob das hält, wenn wir die breite Öffentlichkeit fragen. Norbert Wolf: Das traue ich Ihren Kunden ohne Weiteres zu. Bei uns verzichtet ein Drittel der Kunden auf Sparzinsen. Und diese Zahl ist auch seit Jahren konstant, war aber davor höher. Das hat damit zu tun, dass wir auch in Deutschland früher nur das Einlagengeschäft betrieben haben. Mit mehr Kreditgeschäft, mit den Girokonten und dem Wertpapiergeschäft hat sich das etwas verwässert. Absolut ist das Volumen in der Niedrigzinsphase noch mal angestiegen, aber dabei kommt unter dem Strich nicht mehr raus. Also die Bereitschaft zum Zinsverzicht ist derzeit höher, das Ergebnis ist deswegen aber nicht besser.

Zum Schluss noch zum Thema Regulatorik. Sie sehen das nicht so als große Hürde? Robert Moser: Mit unserem Konzept des normalen Bankgeschäfts ohne Spekulationen kann das keine Hürde sein. Eine Bank wie unsere ist auch für die Finanzmarktaufsicht leichter zu prüfen. Günter Benischek: Ich glaube schon, dass die regulatorischen Vorgaben kleine Institute massiv unter Druck bringen. Zwar wird Regionalität gewünscht, aber dann verlangt man von der Sparkasse Egg das gleiche wie von der Erste Bank. Da stimmt was nicht. Welche konkreten Vorgaben sind das, die große Banken begünstigen? Günter Benischek: Zum Beispiel die große Anzahl der fixen Personen, die man im Risikomanagement vorsehen muss. Wie wird das die Bank für Gemeinwohl lösen? Robert Moser: Derzeit erstellen pro bono-Mitarbeiter, die in anderen Banken tätig sind, für uns das Risikomanagement-Konzept. Wenn wir es schaffen, dass diese Mitabeiter auch in der Bank für Gemeinwohl weiterhin ehrenamtlich tätig sind, müsste es gehen. Oder wir werden die Aufgaben ausgliedern. Unser Business Plan entwickelt sich jedenfalls ständig weiter. Noch eine letzte Frage: Wie werden Sie die Mittelverwendung angehen? Robert Moser: Wir werden versuchen, das Geschäft mit Krediten und Einlagen in Balance zu halten. Aber „Mit unserem Konjeder Banker weiss, dass zept des normalen das schwierig ist. Bankgeschäfts ohne Günter Benischek: Es Spekulationen kann wird bei den Einlagen schneller gehen als bei Regulatorik keine den Krediten und dann die Hürde sein.“ ist die Frage, wie man die Gelder ethisch investiert. Robert Moser Robert Moser: Da ist un(Projekt Bank für Gemeinwohl) sere Überlegung, die Gelder auch Sparkassen zur Verfügung zu stellen, die sich einer Gemeinwohlprüfung unterzogen haben. Da gibt es schon zwei Institute in Österreich und weitere haben Interesse dafür bekundet. Die vergeben dann Kredite nach den gleichen Kriterien wie wir und ,können etwas für die Region tun. Ich bedanke mich für die Teilnahme an der Diskussion und wünsche viel Erfolg bei der Gründung der Bank für Gemeinwohl!


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ÖKO-INVESTMENT REPRISK-INDEX (TEIL 4)

Unternehmen: Wo Licht ist, ist auch Schatten Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Um nachhaltig zu investieren, genügt es nicht, die Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) zu beurteilen. Ihre Reputationsrisiken zu kennen, gehört auch dazu. ozial- und Umweltstandards von Konzernen sind laut Nichtregierungsorganisationen (NGOs) oft unzureichend oder nicht durchgesetzt. Dominant bleibe der Billigpreisdruck auf Zulieferer - Ausbeutung sei die Folge. Derartige Reputationsrisiken erfassen spezialisierte Datenbanken wie beispielsweise RepRisk aus Zürich.

S

Beispiel Apple. Die Produkte des US-Konzerns werden noch immer von vielen Menschen als „Religion“ gesehen. 2010 bekam das Image der Marke Apple dann einen Kratzer. Eine Selbstmordserie beim weltgrößten Elektronikteilehersteller Foxconn in Taiwan erschütterte die Gemüter. Gründe für die Verzweiflungstaten waren die unerträglichen Arbeitsbedingungen für Produkte von Weltkonzernen wie Hewlett-Packard, Dell, Motorola, „Wir sehen uns als Nokia und eben auch Ergänzung zur Funda- Apple.

mentaldatenanalyse und nicht als Ersatz.”

Fakten. Ein Film von CNN Money online dokumentierte im Januar 2011 die harten Arbeitsbedingungen und Gesundheitsgefahren bei Foxconn, bei denen auch Kinder unter 14 Jahren zwölf Stunden täglich arbeiteten. 2013 gab es weitere Selbstmorde von Mitarbeitern dieses Zulieferers. Ermittlungen in zehn verschiedenen Apple-Fabriken in China haben laut der Organisation China Labor Watch im Juli 2013 ergeben, dass schädliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette weit verbreitet sind. Methode 1. Laut RepRisk war das Reputationsrisiko von Apple Anfang 2012 mit 65 Prozent außerordentlich hoch, mit 60 Prozent (März 2015) gehört das Unternehmen auch heute noch zu den kontroversesten im RepRisk Index (RRI). Der täglich aktualisierte Index hebt Unternehmen hervor, die vor kurzem negative Schlagzeilen machten. Unternehmen, die in der Vergangenheit starker Kritik ausgesetzt waren, reagieren weniger sensibel auf neue Vorwürfe. Werden keine neuen Kri-

Die RepRisk-Datenbank umfasst über 51.000 Unternehmen und bewertet unter anderem News von mehr als 9000 NGOs. Foto: Apple Inc

tiken erfasst, sinkt der RRI eines Unternehmens über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren auf Null. Von der Reihenfolge der Nachrichten wird der Index nicht beeinflusst. Methode 2. Die Nachrichten werden mithilfe komplexer Suchalgorithmen ermittelt, auf ihre Relevanz analysiert und anschließend mit Verknüpfungen zu den betreffenden Unternehmen und verbundenen Organisationen in die Datenbank eingegeben. Diese Bewertung wird von Risikoanalysten nach vorgegebenen internationalen Standards vorgenommen. Aspekte. Als Quellen dienen RepRisk unabhängige Drittinformanten wie Printmedien, NGOs, Newsletter, Newsübersichten, staatliche Stellen und Blogs. Auf diese Weise wird täglich die soziale und ökologische Risikoexposition eines Unternehmens überwacht. Zu den beleuchteten Aspekten zählen Umweltbelastung und Klimawandel, Menschenrechte und negative Folgen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft, Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerbeziehungen sowie kontroverse Produkte, Korruption und Geldwäsche. Idee. „Wir sehen uns als Ergänzung zur Fundamentaldatenanalyse und nicht als Ersatz. Wir können auf einen Blick zeigen, wie kontrovers eine Firma beurteilt wird. Doch das ist in der Unternehmensbeurteilung bloß ein Aspekt.”, erläuterte einmal Philipp Aebey, CEO von RepRisk. Die Idee des 2006 eingeführten RepRisk-Tools kam übrigens ursprünglich von einem Kunden des früher unter Ecofact firmierenden Unternehmens, einer Investmentbank. (Nächstes Mal mehr zum Reputationsrisiko von Banken) <


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BÖRSE EXPRESS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015

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BELOG VON BE24.AT VON GERHARD WINZER CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT

China – Die größte Volkswirtschaft der Welt ie Bedeutung von China für das weltweite Wirtschafts- und Finanzsystem nimmt weiter rasant zu. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt. China ist die größte Volkswirtschaft der Welt. Die in einem Jahr produzierten Güter und Dienstleistungen sind größer als jene in den Vereinigten Staaten. Damit liefert China mit 30 Prozent den größten Beitrag zum Wachstum der weltweiten Wirtschaft.

D

„Die Internationalisierung des Renminbi impliziert, dass es nicht im Interesse von China ist, sich am globalen Abwertungswett lauf zu beteiligen.“

Transformation. Das Ziel für das reale Wirtschaftswachstum liegt für 2015 bei 7 Prozent. Die jüngsten, enttäuschend schwachen Wirtschaftsindikatoren deuten auf einen Wert darunter hin. Tatsächlich befindet sich die chinesische Volkswirtschaft in einem langfristigen Transformationsprozess. Das von Exporten und vor allem Investitionen getriebene und von einem sehr hohen Kreditwachstum finanzierte Wachstum wird auf nachhaltige Beine gestellt. Langfristig sollen, wie in einer modernen Volkswirtschaft üblich, sowohl der Konsum als auch der Servicesektor einen dominanten Anteil an der Wirtschaftsleistung haben. Nur so kann eine Stagnation auf einem mittleren Einkommensniveau abgewehrt werden. Dazu gehört ein Liberalisierungsprozess. Die Planwirtschaft wird zugunsten eines marktwirtschaftlichen Systems zurückgedrängt. Flankiert wird dieser Prozess durch Maßnahmen zur Bekämpfung der Korruption. Feinsteuerung. Damit die langfristig angelegte Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf ein nachhaltiges Niveau und das Vermächtnis des Kredit- und Investitionsbooms – notleidende Kredite und unrentable Projekte – nicht zu einer „harten“ Landung führen, lenkt die chinesische Wirtschaftspolitik im Fall von enttäuschenden Wirtschaftsdaten entgegen. So sind in den vergangenen Monaten die Leitzinsen und die Mindestreservesätze ge-

Foto: Bloomberg

senkt und das Budgetdefizit ausgeweitet worden. Auch die Eigenkapitalerfordernisse für Immobilienkäufe wurden gelockert. Internationalisierung. Der Aufstieg Chinas kann auch anhand der Gründung einer eigenen multilateralen Entwicklungsbank abgelesen werden, an der sich auch viele westliche Staaten beteiligen. Damit im Einklang schreiten der Abbau der Kapitalverkehrsrichtlinien und die Internationalisierung der chinesischen Währung weiter voran. Der Renminbi könnte bald den Status als konvertierbare Währung zuerkannt bekommen. Ob der Renminbi in weiterer Folge auch in den Währungskorb für die Buchwährung des Internationalen Währungsfonds, das Sonderziehungsrecht, aufgenommen wird, hängt dann nur noch von politischen Argumenten ab. Finanzmärkte. Die Internationalisierung des Renminbi impliziert, dass es nicht im Interesse von China ist, sich am globalen Abwertungswettlauf zu beteiligen. Zudem wird der Anteil von chinesischen Aktien und Anleihen in globalen Indizes zunehmen. Das wird für Aktien eine Unterstützung bieten, auch wenn aktuell die Gewinnentwicklung Richtung Süden zeigt. Darüber hinaus benötigt eine Reservewährung einen großen, liquiden Rentenmarkt. Da die Renditen in „Zudem wird China deutlich über dem Niveau der anderen Reserveder Anteil von währungen liegen, dürfte ein chinesischen zunehmendes EmissionsvoluAktien und men von chinesischen Anleihen kein Problem darAnleihen in stellen. < globalen Indizes Mehr von Gerhard Winter zunehmen.“ unter http://goo.gl/NldnkF


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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

5 Prozent Zinsen mit Daimler Festzins Express-Anleihe er Kurs der Daimler-Aktie geriet mit dem Rückfall des DAX-Index unter die 12.000 Punkte-Marke deutlich unter Druck. Dennoch konnten Anleger mit der Wertentwicklung der Daimler-Aktie in den vergangenen Monaten mehr als zufrieden sein. Allein zwischen Mitte Oktober 2014 und Mitte März 2015 legte der Daimler-Aktienkurs um mehr als 70 Prozent von 55 auf bis zu 96 Euro zu. Bei der Erstellung dieses Beitrages hielt sich der Kurs der Daimler-Aktie bei 85,69 Euro auf. Die Mehrheit der Analysten geht wegen der Neuausrichtung des Konzerns, die sich bereits sehr guten Zahlen ausdrückt und den positiven Zukunftsperspektiven von weiteren Kursanstiegen des Daimler-Aktienkurses aus. Für Anleger, die sich den Expertenmeinungen zwar grundsätzlich anschließen, die aber „Unabhängig nach dem massiven Kursanvom Kursverlauf stieg der vergangenen Monate auch bei einem stagnierenden der Daimleroder leicht nachgebenden AkAktie erhalten tienkurs positive Rendite erzielen wollen, könnte die Anleger ... “ Investition in die derzeit zur Zeichnung angebotene Morgan Stanley-3 Jahres 5% p.a. Festzins Express-Schuldverschreibung bezogen auf die Daimler-Aktie interessant sein.

D

5% Zinsen, mindestens 30% Schutz. Der am 5. Mai 2015 ermittelte Schlusskurs der Daimler-Aktie wird als Startwert für die Anleihe fixiert. Bei 65 bis 70 Prozent des Startwertes wird sich die Barriere befinden. Bei 100 Prozent des Startwertes wird die für die vorzeitige Tilgung der Anleihe relevante Einlösungsschwelle angesiedelt sein. Unabhängig vom Kursverlauf der Daimler-Aktie erhalten Anleger nach jedem Laufzeitjahr (erstmals am 10. Mai 2016) einen Zinskupon in Höhe von 5 Prozent gutgeschrieben. Notiert die Aktie an einem der im Jahresab-

Die Entwicklung der Daimler-Aktie steht im Fokus.

Foto: Bloomberg

stand angesiedelten Bewertungstage oberhalb der Einlösungsschwelle von 100 Prozent des Startwertes, dann wird die Anleihe inklusive der fälligen Zinszahlung mit ihrem Ausgabepreis zurückgezahlt. Der finale Bewertungstag. Läuft die Schuldverschreibung bis zum finalen Bewertungstag (8. Mai 2018), so erhalten Anleger ihren vollständigen Kapitaleinsatz zuzüglich der anstehenden „ ... nach jedem Zinszahlung gutgeschrieben, wenn der offizielle SchlussLaufzeitjahr kurs der Aktie an diesem Tag einen auf oder oberhalb der Barriere Zinskupon in gebildet wird. Erst bei einem finalen Daimler-Kurs unterHöhe von halb der Barriere wird die An5 Prozent.“ leihe mittels der Lieferung einer am 5. Mai 2015 ermittelten Anzahl von Daimler-Aktien getilgt. In der Zeichnung. Die Morgan Stanley-3 Jahres 5 % p.a. Festzins Express-Schuldverschreibung auf die DaimlerAktie, maximale Laufzeit bis 10. Mai 2018, ISIN: DE000MS8KH03, kann noch bis 5. Mai 2015 in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus 0,5 Prozent Ausgabeaufschlag gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Diese Express-Schuldverschreibung wird Anlegern in den nächsten Jahren eine Bruttorendite von 5 Prozent pro Jahr ermöglichen, wenn sie vorzeitig getilgt wird, oder, wenn die Daimler-Aktie am Laufzeitende auf oder oberhalb der Barriere notiert. <


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BÖRSE EXPRESS

DEPOT

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE, ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

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MARKTKONSTELLATION Die Hoffnung stirbt zuletzt Morgen vor zehn Jahren erfolgte das Listing der Raiffeisen Bank International an der Wiener Börse - hoffen wir, dass die nächsten zehn Jahre besser verlaufen. Aus einer Preisspanne zwischen 27 und 33 Euro gab’s einen IPO-Preis von 32,5 Euro - dazu im Jänner des Vorjahres die Möglichkeit, sich um 28,5 Euro (Bezugsverhältnis 2:1) neue RBI-Aktien in Depot zu legen. Wer diese Aktien nicht gleich verkaufte, hatte dann aber keine Chance mehr, diese mit Gewinn zu verkaufen - heute stehen wir bei rund 15 Euro - Rekordhoch war bei heute schier unglaublichen 118,65 Euro im Juli 2007. Punkto Performance gibt es im ATX jedenfalls kein Unternehmen,

+96,88% ATXPrime seit BE-Start

VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

das seit dem RBI-IPO schlechter performte - was auch für den ATXPrime gilt. Hoffen wir, dass das nur ein verunglücktes Aufwärmjahrzehnt war, dem nun bessere folgen. Zum Rückblick: Porr beschäftigte uns hier gestern - ein Vergleich der Erwartungshaltung und des effektiven Ergebnisses 2014 http://goo.gl/DqjPHU. Gleiches passierte Tags zuvor mit der Telekom Austria - http://goo.gl/bEx4cD -, wobei wir einen Ausblick auf die Zahlen zu Wochenbeginn brachten. Dazwischen wurde erklärt, warum wir bei der laufenden UBM-Kapitalerhöhung nicht mitziehen - http://goo.gl/B3C9wB. Übrigens: YTD liegt unser Echtgeld-Depot mit 21,9 Prozent im Plus, der Wiener Gesamtmarkt liegt bei 17,9 Prozent. <


FREITAG, 24. APRIL 2015

20

BÖRSE EXPRESS

Schneller ans Renditeziel: ® Erste Group EURO STOXX 50 Express- Anleihe VIII (AT0000A1DTW6)

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Chance auf festen Ertrag kurze Laufzeit möglich Kapitalverlust möglich Emittentenrisiko der Erste Group Bank AG

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Dies ist eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung oder Empfehlung, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Die vollständigen Informationen zu den Wertpapieren, insbesondere zu den Bedingungen sowie Angaben zur Emittentin sind den jeweiligen Endgültigen Bedingungen in Verbindung mit dem Basisprospekt nebst allfälligen Nachträgen zu entnehmen, die am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Graben 21, 1010 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos aufliegen bzw. auf der Internetseite www.erstegroup.com abrufbar sind. Zusätzlich ist die jeweilige WAG 2007 Kundeninformation zu beachten. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Stand: April 2015

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FREITAG, 24. APRIL 2015

21

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE FONDS UND CO

ETF-Anleger scheuen US-Aktien - Chinas A-Aktien nun investierbar - Anleihen haben nicht ausgedient ie Zuflüsse auf den europäischen ETF-Markt hielten auch im März 2015 an. Die Nettomittelzuflüsse betrugen insgesamt 8,1 Milliarden Euro und lagen damit fast 48% über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Das nun insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen ist im Vergleich zum Jahresende 2014 um 22 Prozent gestiegen und liegt bei 441 Milliarden Euro, inklusive eines deutlich positiven Markteinflusses in Höhe von 15,3 Prozent. Dabei konnten vor allem ETFs auf europäische und asiatische Aktienindizes sowie der Anleihebereich von einem freundlichen Marktumfeld profitieren. Die Nettomittelzuflüsse in ETFs, die Aktienindizes abbilden, erreichten 3,8 Milliarden Euro und lagen damit 15 Prozent über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Investoren bevorzugten dabei europäische und asiatische Aktien-ETFs, die weiterhin von der aktuellen Geldpolitik profitieren. Europäische Aktien-ETFs erreichten Nettomittelzuflüsse in Höhe von 5,5 Milliarden Euro und lagen damit nur um 3% unter dem 5,7 Milliarden Rekordhoch aus dem Januar 2015. Asiatische Aktien-ETFs erreichten mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro einen 1-JahresRekord. Im Gegensatz dazu kam es bei Aktien-ETFs auf US-amerikanische Indizes im zweiten Monat in Folge zu Rückflüssen, diese lagen nun auf einem Rekordlevel in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund möglicher Zinssteigerungen in den USA kam es bei ETFs auf Aktienindizes der Schwellenländer zu Rückflüssen in Höhe von 593 Millionen Euro. Die Nettomitteltzuflüsse in ETFs auf Anleiheindizes blieben mit 4,2 Milliarden hoch und lagen damit um 83% über dem 1-Jahresdurchschnitt. Von der für die Kreditmärkte zusätzlich bereitgestellten Liquidität der EZB konnten vor allem ETFs auf Unternehmensanleihen profitieren. ETFs auf Hochzinsanleihen profitieren von der Jagd vieler Investoren nach Renditequellen in einem Umfeld sehr niedriger bzw. negativer Zinsen und verzeichneten daher hohe Nettomittelzuflüsse.

D

lackRock hat den iShares MSCI China A UCITS ETF bei der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet. Dieser ETF ermöglicht institutionellen und privaten internationalen Investoren direkten Zugang zu A-Aktien über BlackRocks Quote für Renminbi Qualified Foreign Institutional Investors (RQFII). Der ETF ist der einzige Fonds im Rahmen der europäischen Fondsrichtlinie UCITS, der den MSCI China A International Index abbildet. Dieser Index umfasst einen breit diversifizierten Korb von 300 Unternehmen hoher und mittlerer Marktkapitalisierung. Der

B

ETF bildet den zugrunde liegenden Index physisch ab. Das heißt, er kauft und hält die entsprechenden Indexpapiere im Portfolio. mundi legt folgende vier von Amundi Smith Breeden gemanagte Teilfonds des Luxemburger Amundi Funds SICAV] neu auf und ebnet Anlegern damit den Zugang zur Expertise des renommierten US-Fixed-Income Managers. Amundi Funds Bond US Aggregate: Der Fonds investiert in liquide US-Schuldtitel, inklusive Staats- und Unternehmensanleihen sowie verbriefte Kreditpapiere. Das Fondsmanagement konzentriert sich vor allem auf die Branchenallokation und die Titelauswahl auf Basis eines ValueAnsatzes. Amundi Funds Bond US Corporate: Anleger können mit diesem Fonds auf einem der größten Märkte für Unternehmensanleihen investieren, wobei Emittenten in Fokus sehen, die über ein Investment-Grade-Rating verfügen. Das Fondsmanagement verfolgt unter Berücksichtigung von Diversifikations- und Liquiditätsaspekten einen aktiven und flexiblen Investmentansatz, um Renditechancen entlang des gesamten Kreditzyklus zu nutzen. Amundi Funds Absolute US Corporate: Der Fonds strebt eine marktunabhängige Rendite an und orientiert sich an keinem Vergleichsindex. Grundlage dafür ist ein aktiver und flexibler Ansatz im gesamten US-Staatsanleihen- und Kreditmarkt, wobei sowohl Long- als auch Short-Positionen eingegangen werden können]. Die Strategie kann komplementär zu traditionellen Long-Only-Investments eingesetzt werden. Amundi Funds Bond Global High Yield: Der Fonds investiert schwerpunktmäßig in Hochzinsanleihen und strebt attraktive Renditen durch die Kombination von Zinserträgen und Kurssteigerungen an. Der globale Markt für HighYield-Anleihen bietet ergänzend zu Papieren mit einem Investment-Grade-Rating ein breites Anlageuniversum. <

A

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FREITAG, 24. APRIL 2015

22

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE FONDS UND CO

Corporates für den Mehrertrag, Sicherung für die Lebensversicherung und Immodirektinvestments m aktuellen Marktumfeld sind mit Unternehmensanleihen höhere Renditen zu erzielen als mit Euro-Staatsanleihen vergleichbarer Laufzeit. Der seit 20. April bei Erste Bank und Sparkassen zur Zeichnung aufliegende Fonds ESPA CORPORATE BASKET 2020 (ISIN AT0000A1DD97) der ERSTE-SPARINVEST hat eine fixe Laufzeit von fünf Jahren und bietet eine Anlagemöglichkeit in einen ausgewogenen Anleihen-Mix mit Schwerpunkt in den Schwellenländern. Mindestens die Hälfte des veranlagten Volumens wird bei Fondsstart in Anleihen sehr guter bis mittlerer Bonität („Investment Grade“) investiert, der Rest in Hoch-Zins-Anleihen („High Yield“). Durch die Veranlagung in 70-80 unterschiedliche Anleihen wird das Ausfallsrisiko breit gestreut. Fremdwährungsrisiken werden gegenüber dem Euro abgesichert. Anleger im ESPA CORPORATE BASKET 2020 erhalten eine jährliche Ausschüttung von voraussichtlich brutto 2,5%). Der ESPA CORPORATE BASKET 2020 ist nur während der Zeichnungsfrist bis 8.5.2015 erhältlich.

I

ie Wiener Privatbank bietet Anlegern ab sofort Altbau-Wohnungen in parifizierten Wiener Zinshäusern als Anlagemodell an. Die Wohnungen sind unbefristet zu einem marktüblichen Preis vermietet und zeichnen sich durch günstige Einstiegspreise sowie hohes Wertsteigerungspotenzial aus. „Die Vorsorgewohnung+ eignet sich in Zeiten von Negativzinsen als sicheres sowie renditestarkes Investment“, sagt Wiener Privatbank-Vorstand Helmut Hardt. Der Einstieg ist bereits ab einem Eigenmitteleinsatz von rund 35.000 Euro möglich. Die starken fundamentalen Rahmenbedingungen am Wiener Immobilienmarkt sowie das Niedrigzinsumfeld bieten optimale Voraussetzungen für VorsorgewohnungsInvestments. Geeignete Grundstücke in guten Lagen sind inzwischen jedoch schwierig zu attraktiven Preisen zu bekommen. „Altbau-Vorsorgewohnungen sind deshalb eine gefragte Alternative zu den klassischen Vorsorgewohnungen im Neubau. Wir haben mit unserem Modell Alt-Wiener Vorsorgewohnung bereits gute Erfahrungen gemacht“, so Hardt. Dabei handle es sich um Wohnungen, die unbefristet an einen Altmieter zu einem historisch gedeckelten Mietzins vermietet sind. Im Gegensatz dazu seien die Wohnungen bei der Vorsorgewohnung+ zu marktüblichen Preisen vermietet. „Das Plus beim neuen Anlagemodell sind die regelmäßigen, hohen Mieterträge sowie der Inflationsschutz. Das macht die Vorsorgewohnung+ zu einer interessanten Alternative für Anleger , erläutert Hardt. Die Wohnungen sind zum Zeitpunkt des Erwerbs auf hohem

D

Niveau – zwischen 7,00 bis 10,70 Euro pro Quadratmeter – vermietet. Der Kaufpreis ist im Vergleich zu Neubau-Vorsorgewohnungen dennoch günstig. So werden die Vorsorgewohnungen+ zu Preisen von rund 2.500 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter angeboten, während Neubauwohnungen in vergleichbar guten Lagen derzeit bei rund 3.000 bis 4.500 Euro pro Quadratmeter liegen. Nach Auszug des Mieters kann die Wohnung weiterverkauft oder selbst genutzt werden. Mehr dazu gibt’s unter http://goo.gl/c2P2HU. b sofort bietet die Helvetia Versicherung das neue Helvetia Sicherungskonto an, ein am Markt in dieser Form neuartiges Feature innerhalb der fondsgeb u n d e n e n Lebensversicherung. Mit dem Helvetia Sicherungskonto können beispielsweise Erträge abgesichert und Zuzahlungen für ein späteres Investment sicher geparkt werden: - Anlage im Deckungsstock der Helvetia - Schutz des Vermögens vor Kursschwankungen - Flexibel einsetzbar wie ein Fonds - Gestaffelte Gewinnbeteiligung – sofort, ab dem ersten Monat - Individuell kombinierbar mit Anlagestrategien und Einzelfonds. Das Helvetia Sicherungskonto ist eine Veranlagungsmöglichkeit innerhalb der fondsbegundenen Lebensversicherung. Es kann als flexibler Sicherheitsbaustein in den Produkten CleVesto Platinum, Fondssparplan und CleVestino ausgewählt werden. Helvetia bietet mit dem Sicherungskonto seinen Kunden eine Investition in den Helvetia Deckungsstock mit gestaffelter Gewinnbeteiligung ab dem ersten Monat – bei gleichzeitiger Flexibilität eines Fonds. Die Kunden müssen sich nicht bei Vertragsbeginn entscheiden, ob sie klassisch oder fondsgebunden vorsorgen möchten. Mit dem Sicherungskonto haben sie während der gesamten Laufzeit die Möglichkeit, ihre Veranlagung an individuelle Vorsorgebedürfnisse anzupassen – Mehr dazu gibt’s unter http://goo.gl/g33tNV. <

A

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FREITAG, 24. APRIL 2015

23

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - AKTIEN Die besten Aktienfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)

Name

Anlagefokus

ISIN

Perf. YTD

Perf. 1a

Kosten

AA*

Emerging Markets - Aktien

IE0002817751

50,83

92,33

2,25

5,00

PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU

Russland

LU0823431720

49,86

18,95

N.A.

N.A.

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD

Russland

LU0348403774

48,74

17,37

N.A.

5,00

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD

Russland

LU0338482002

47,88

16,91

1,43

N.A.

HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD

Russland

LU0329931090

47,46

16,38

2,15

5,54

ALLIANZ CHINA FUND-A USD

UBS L EQ-CHINA OPP USD-P NESTOR CHINA FONDS-B EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A

China

LU0067412154

47,13

71,83

2,38

2,00

Mehrere Länder

LU0656651824

46,93

63,29

4,20

3,00

China

FR0010479923

46,89

87,65

N.A.

3,00

Russland

LU0265268689

46,30

18,93

0,00

0,00

LUXEMBOURG SEL-AS SOL&WIN-A1

Thematischer Sektor

LU0405846410

46,11

31,41

N.A.

N.A.

UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD

Russland

LU0541091996

45,96

12,04

2,43

N.A.

STABILITAS PAC GOLD+METALS P

EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC

Edelmetallsektor

LU0290140358

45,75

18,86

3,30

5,00

UBS L E-GRT CHINA USD-P

Großchina

LU0072913022

44,69

72,59

2,39

2,00

AB CHINA OPP PORT-A USD

Großchina

LU0084234409

44,23

83,30

2,57

N.A.

UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA

Russland

LU0246274897

44,10

18,24

2,38

2,00

JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS

Russland

LU0215049551

43,89

17,38

1,90

5,00

EAST CAPITAL RUSSIAN FUND

Russland

SE0000777708

43,78

-1,61

2,50

0,00

ALLIANZ CHINA EQUITY-A HSBC GIF-CHINESE EQUITY-AD PICTET-RUSSIA INDEX-P USD

Emerging Markets - Aktien

LU0348825331

43,55

88,17

2,28

5,00

China

LU0039217434

43,41

96,63

1,90

5,54

Russland

LU0625741946

43,31

12,64

0,67

N.A.

Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD) Name CPB HELLENIC EQUITY ARSAGO BRAZIL EQUITY VAL-BS_ PARVEST EQUITY TURKEY-C

Anlagefokus

ISIN

Perf. YTD

Perf. 1a

Kosten

AA*

Wachstum - Mid Cap

N.A.

-18,75

-48,06

2,42

0,80

Brasilien

LU0514681393

-9,92

-19,82

4,62

0,00

Einzelnes Land

LU0265293521

-6,84

15,11

1,89

N.A.

JPMORGAN F-TURKEY EQUITY-A€

Einzelnes Land

LU0117839455

-3,29

18,52

1,95

5,00

HSBC GIF-HGIF TURK EQ-AC

Einzelnes Land

LU0213961682

-3,20

22,74

N.A.

5,54

UBAM-TURKISH EQUITY-IC ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A ESPA STOCK ISTANBUL-A EAST CAPITAL TURKISH FUND ADVANCE INVEST MUTUAL-INC

Einzelnes Land

LU0500236640

-2,81

30,65

1,62

N.A.

Ausländischer Wert

AT0000A012G4

-2,59

-1,43

N.A.

3,50

Einzelnes Land

AT0000704333

-2,37

17,33

N.A.

4,00

Mehrere Regionen

SE0001621327

-2,01

19,80

2,50

0,00

Osteuropäische Region

BG9000014134

-1,85

-4,53

N.A.

1,50

S ZUKUNFT AKTIEN 2

Euro-Zone

AT0000657838

-1,59

-4,58

N.A.

N.A.

S-ZUKUNFT AKTIEN 1

Ausländische Mischung

AT0000649967

-1,38

-3,62

N.A.

5,00

OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R

Marktneutral

DE000A1JBZ51

-1,03

-0,29

0,86

3,00

MLIS-ENHAN VOL PREM-A ACC

Ausländisches Wachstum

LU0994402526

-0,34

0,03

N.A.

0,00

ES0138599032

-0,31

-0,74

N.A.

5,00

DE000A0KFUW8

-0,25

-3,63

1,10

0,00

Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037

0,07

0,22

N.A.

2,00

FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B KUTXABANK HOR 2015 II FI

Marktneutral

GF 100 (GROSSANLERFONDS)

Ausländisches Wachstum

AT0000846746

0,09

0,38

N.A.

5,00

GF67

Ausländisches Wachstum

AT0000783675

0,20

0,70

N.A.

N.A.

C 40

Ausländisches Wachstum

AT0000629142

0,21

-0,06

N.A.

N.A.


FREITAG, 24. APRIL 2015

24

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)

Name SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA

Anlagefokus

ISIN

Perf. YTD

Perf. 1a

Kosten

AA*

Wandelbare

LU0351440481

26,99

43,77

1,69

3,09

MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI

Wandelbare

LU0346428005

25,77

29,94

0,93

5,00

FISCH CB-HYBRID INTL-A

Wandelbare

LU0162832405

23,97

26,99

1,77

3,00

SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B

Wandelbare

LU0556183134

23,96

28,82

1,36

N.A.

CSIF BD CL CORP X CHF-ZH

ausländische Anleihe

CH0189956813

23,80

30,56

N.A.

0,40

KBC RENTA SWISSRENTA-DIS

ausländische Anleihe

LU0068455509

23,21

33,57

N.A.

2,50

Anleihe

LU0102602561

22,86

32,54

0,78

3,00

PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C

Wandelbare

LU0095613583

22,53

37,78

1,60

0,00

LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA

Wandelbare

LU0394778582

22,40

39,80

1,82

0,00

Hochverzinsliche Anleihe

FISCH BOND FUND CHF-B

SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P

LU0957594327

20,86

N.A.

N.A.

0,00

NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets - Anleihen

IE00B97C6C50

20,72

24,34

N.A.

0,00

UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets - Anleihen

LU1029157390

20,55

21,95

0,59

1,50

NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAAEmerging Markets - Anleihen IE00B986FD06

20,25

24,40

N.A.

5,00

SWISSCANTO LU GL CORP HCHF BAusländ. Unternehmensanleihe LU0489326578

20,24

26,93

1,05

N.A.

JB EMERGING MKTS CORP B S_-A Emerging Markets - Anleihen

LU0784393430

20,04

24,04

1,47

0,00

OLD MUT MO INC HY BD-AUSDA

Hochverzinsliche Anleihe

IE00BPBFLJ48

20,01

N.A.

N.A.

6,25

SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche Anleihe

LU1057798362

19,91

N.A.

N.A.

N.A.

MORGAN ST-GLOBAL CONV BOND-A

Wandelbare

LU0149084633

19,87

37,13

1,30

4,00

SISF-GLBL CONVERT BOND-AUSDA

Wandelbare

LU0351442180

19,82

39,58

1,65

3,09

Emerging Markets - Anleihen

LU0854727129

19,82

25,22

1,19

N.A.

JB EMERGING MRK I/G BD-AS_

Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD) Name BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R NOMURA EURO CONVERTIBLE FD LFAM-PROTECTAUX-B CAP

Anlagefokus

ISIN

Perf. YTD

Perf. 1a

Kosten

AA*

Emerging Markets - Anleihen

LU0627758153

-6,50

-10,22

N.A.

0,00

Wandelbare

DE0008484098

-6,24

-6,87

1,68

3,00

ausländische Anleihe

LU0970533757

-6,10

-16,10

N.A.

N.A.

DANSKE INVEST GLOB VERKSOBLAusländ. Unternehmensanleihe DK0016075294

-5,74

-0,69

0,89

1,55

KBC RENTA TRY-RENTA-C

ausländische Anleihe

LU0218855848

-4,30

11,21

N.A.

2,50

ANTECEDO INDEPENDENT INV-A

ausländische Anleihe

DE000A0RAD42

-3,08

-0,90

1,57

3,00

EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A

Europäische Region

FI0008803937

-2,03

2,22

0,75

0,00

EVLI CORPORATE BOND-A

Europäische Region

FI0008801089

-2,00

0,68

0,85

0,00

Hochverzinsliche Anleihe

LU0232765429

-1,91

-20,16

1,55

N.A.

RAIFF 336 GTAA OVERLAY-T

Anleihe - Euro-fokussiert

AT0000A07YN3

-1,90

2,60

1,05

5,00

SPARINVEST-ETH HI YLD BND-€I

Hochverzinsliche Anleihe

LU0473785169

-1,75

-19,50

0,92

0,00

LU0644385733

-1,65

-6,65

N.A.

3,00

DE000A0RHEJ0

-1,56

-5,05

1,31

3,00

SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R

XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P

ausländische Anleihe

WARBURG-BUND TREND ACT SH-RAnleihe - kurzfristig TIBERIUS EUROBOND OP-R

Europäische Region

LU0272317057

-1,53

-4,72

0,76

3,00

FEDERAL OBLIGATION M/T IR-P

Euro-Zone

FR0007394846

-1,44

-2,05

N.A.

2,00

UNOFI-RENDEMENT 2-D

Euro-Zone

FR0007460472

-1,43

-0,83

N.A.

0,50

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region

LU0182187632

-1,17

-9,83

1,50

3,00

EVLI EURO GOVERNMENT BOND-A

Euro-Zone

FI0008800487

-1,09

5,21

0,65

0,00

Europäische Region

FI0008800503

-0,98

0,29

0,55

0,00

ESPA-BOND GLOBAL ALPHA-T

Aggregat, Anleihe

AT0000A05F50

-0,81

-3,41

N.A.

5,00

ALLIANZ INVEST SOLID-A

Europäische Union

AT0000824693

-0,56

-0,72

0,29

1,50

EVLI SHORT CORP BOND-A


FREITAG, 24. APRIL 2015

25

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - IMMOBILIEN Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)

Name UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC EII PROP WORLD INVEST EX-US PRIVATE BAN M PROM RE EST-A DWS SACHWERTE-INC

ISIN

Anlagefokus

Perf. 1a

Kosten

AA*

LU0574507207

Sachwerte und Wertpapiere 19,59

Perf. YTD

54,55

2,11

2,00

IE0030794618

Sachwerte und Wertpapiere 19,51

33,04

1,62

3,00

AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 13,58

27,26

N.A.

5,00

DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 8,76

16,69

1,41

5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR

DE0009772681

Sachwerte

3,57

-3,41

0,94

5,00

SEMPERREAL ESTATE - A

AT0000622980

Sachwerte

1,06

2,24

N.A.

3,00

IMMOFONDS 1

AT0000632195

Sachwerte

0,67

2,60

N.A.

3,25

REAL INVEST AUSTRIA-A

AT0000634357

Sachwerte

0,63

2,46

N.A.

3,00

WESTINVEST INTERSELECT

DE0009801423

Sachwerte

0,28

2,07

0,57

5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A

AT0000633409

Sachwerte

0,02

-1,36

1,19

3,50

REAL INVEST EUROPE

AT0000A04KN9

Sachwerte

-0,40

-7,98

N.A.

3,50

REAL INVEST E 2006-A

AT0000A001N3

Sachwerte

-0,41

-7,97

N.A.

3,50

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN

DE0009772616

Sachwerte

-1,47

-18,75

0,93

N.A.

CS EUROREAL-A EUR

DE0009805002

Sachwerte

-1,50

-4,44

0,80

5,00

AXA IMMOSELECT

DE0009846451

Sachwerte

-5,90

-9,32

0,62

5,00

Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD) Name R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR

ISIN

Anlagefokus

Perf. YTD

Kosten

AA*

FR0010239657

Aktien-Hedge (FOHF)

23,15

N.A.

3,00

TRIAS L/S FUND

LI0183864052

Long/Short

19,88

N.A.

N.A.

SUPERFUND GREEN GCT EUR

LU0138077283

Verwaltete Futures - Systematisch

19,76

N.A.

0,00

SUPERFUND GREEN GCT USD

LU0067494376

Verwaltete Futures - Systematisch

19,46

N.A.

4,50

R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR

FR0010241703

Multi-Strategie (FOHF)

18,22

N.A.

2,50

LAMARTINE PERFORMANCE

FR0007045281

Long/Short

17,29

N.A.

3,00

NN L ALTR BETA-PC-PC

LU0370038167

Makro, systematisch - Diversifiziert

16,17

1,34

N.A.

WELLINGTON DURABLE COS-SUNH

IE00BQV17N57

Multi-Strategie

16,16

N.A.

0,00

SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188

Verwaltete Futures - Systematisch

16,01

N.A.

3,00

SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170

Verwaltete Futures - Systematisch

12,88

N.A.

0,00

LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€

IE00B643RZ01

Verwaltete Futures - Systematisch

12,35

N.A.

5,00

CAN DIVERSIFIED FUTURES-C

FR0010794792

Verwaltete Futures - Systematisch

11,95

1,50

1,00

MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B

LU0556497740

Makro, systematisch - Diversifiziert

11,88

N.A.

0,00

MAN AHL TREND EUR D

LU0424370004

Verwaltete Futures - Discretionary

11,83

3,42

5,00

OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND

FR0007456561

Multi-Strategie (FOHF)

11,64

N.A.

5,69

CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE

LU0124810986

Multi-Strategie (FOHF)

11,02

N.A.

3,00

CARAVELA-GLOBAL BALANCED

LU0124811018

Multi-Strategie (FOHF)

9,62

N.A.

3,00

LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA

LU1081212463

Makro, systematisch - Diversifiziert

9,56

N.A.

0,00

AQUANTUM - GLOBAL SYS-AK I

LU0821053443

Verwaltete Futures - Systematisch

9,39

N.A.

0,00

MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA

LU0532509980

Ereignisgesteuert - Sondersituation

9,14

N.A.

0,00

SMN DIVERSIFIED FUTURES-1996

LU0070804173

Verwaltete Futures - Systematisch

9,09

N.A.

0,00

HI VB GLOBAL TREND-A

DE0005321418

SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162

Verwaltete Futures/CTA (FOHF)

8,98

4,86

5,00

Verwaltete Futures - Systematisch

8,01

N.A.

0,00

MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA

LU0517905021

Long/Short

7,73

2,41

0,00

WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I

LU0874269805

Makro - Diversifiziert

7,32

1,25

N.A.


FREITAG, 24. APRIL 2015

26

BÖRSE EXPRESS

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Basiswert

Deutsche Bank AG, Daimler AG, Deutsche Post AG, Commerzbank AG, Deutsche Lufthansa AG, K+S AG

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EUR 1.000,00

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Festlegungstag

28.04.2015

Bewertungstag

20.04.2018

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100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)

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FREITAG, 24. APRIL 2015

27

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS PALFINGER

(Regionale) Diversifizierung als Basis für den globalen Erfolg Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Nun hat Palfinger auch die Riesenmärkte Russland und China geknackt, womit Wachstum garantiert scheint. Daneben wird der maritime Bereich als zweites Standbein ausgebaut. nternationalisierung - basierend auf einem Technologievorsprung gegenüber der Konkurrenz. Das ist in etwa die Strategie von Palfinger (siehe zur Geschichte nächste Seite). Erstmals wurde damit im Vorjahr die Schallmauer beim Umsatz von 1,0 Milliarden überboten. Zuletzt lagen die Schwerpunkte der Expansionspolitik in Russland und China. In Russland, mittlerweile einer der wichtigsten Märkte Palfingers, ist die Gruppe mit der Mehrheitsbeteiligung an PMGroup Lifting Machines, den zwei Joint Ventures mit KAMAZ und der Erweiterung der Produktion bei INMAN jetzt auch in Bezug auf lokale Wertschöpfung und breite Marktdurchdringung fest verankert - und ist damit sogar ein Profiteur der Sanktionspolitik gegen Russland. Und in China wurde bereits mit dem Partner SANY ein signifikanter Marktanteil erobert und mit der Fertigstellung der Kranproduktion in Rudong die Basis für das weiteres Wachstum gelegt. „Hohe Flexibilität und Kompetenz in der Produktion sowie ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk sichern uns den entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, ist CEO Herbert Ortner überzeugt. Und dass Palfinger heute, mit seiner regional immer breiteren Aufstellung „besser auf die Volatilität der Märkte vorbereitet ist, als noch vor wenigen Jahren.“ Übrigens: So wie das Unternehmen an Land mit einer möglichst länderübergreifenden Präsenz Schwächephasen einzelner Regionen auszugleichen versucht, soll neben diesem ‘Land-Standbein’, der maritime Bereich zu einem gleichwertigen zweiten Standbein als Ergänzung zum aktuellen Kerngeschäft ausgebaut werden. Hier wurde Anfang des Jahres Norwegian Deck Machinery übernommen, ein Hersteller von speziellen Winden und Ladesystemen. Durch diese Beteiligung erhält Palfinger auch Zugang zu Kundengruppen, die bisher nicht angesprochen wurden. Die Palfinger-Gruppe umfasst derzeit 67 Gesellschaften in 25 Ländern mit insgesamt 8893 Mitarbeitern. Die Produktion erfolgt in 35 Fertigungs- und Montagewerken - dazu kommt ein Vertriebs- und Servicenetzwerk mit mehr als 200 unabhängigen Generalimporteuren und rund 5000 Stützpunkten in mehr als 130 Ländern.<

I

CEO Herbert Ortner

Foto: beigestellt

Palfinger: Vergangenheit ... in Mio. Euro

2012

2013

2014

Umsatz

935

981

1063

EBITDA

98

105

105

EBIT

68,5

74,1

66,5

Überschuss

40,4

44,0

38,4

Gewinn/Aktie

1,14

1,24

1,05

Div./Aktie

0,38

0,41

0,34

Kaufen

Halten

Verkaufen

2

4

2

Kurspotenzial

8%

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Konsensrating*: 3,00 Kursziel

25,14 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben

... und Zukunft in Mio. Euro

2015e

2016e

2017e

Umsatz

1124

1182

1248

EBITDA

122

134

145

EBIT

84,8

99,0

106,0

Überschuss

51,5

60,5

68,7

Gewinn/Aktie

1,38

1,63

1,83

Div./Aktie

0,46

0,53

0,60

Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben


FREITAG, 24. APRIL 2015

28

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS INFO ZUM UNTERNEHMEN Palfinger

Aktionäre dzt.: Familie Palfinger (59%), Sany-Gruppe (10%), Palfinger AG (1%), Streubesitz (30%)

Adresse: F.-W.-Scherer-Straße 24, 5020 Salzburg IR-Sprecher: Hannes Roither E-Mail: h.roither@palfinger.com Tel.: +43 662 4684-82260

Tel.: +43 662 4684 – 0 IPO: 4. Juni 1999 Vorstand: Herbert Ortner (Vorstandsvorsitzender), Christoph Kaml (Finanzvorstand), Martin Zehnder (Vorstand für Produktion), Wolfgang Pilz (Vorstand für Marketing und Vertrieb)

Internet: https://www.palfinger.ag IR-Seite: https://www.palfinger.ag/de/investor-relations E-Mail: info@palfinger.com

TECHNOLOGIE-FÜHRERSCHAFT

Die globale Kran-Story Paul Jezek

paul.jezek@boerse-express.com

1932 gegründet und seit Jahren international führend bei innovativen hydraulischen Hebesystemen – so lautet in einem Satz die Erfolgsstory von Palfinger. 2015 sind die Kranhersteller ein „Konzern von Welt“. an schrieb das Jahr 1932, als Richard Palfinger eine Schlosserei und Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Anhänger, Kipper und Fahrzeugaufbauten gründete. Und es dauerte mehr als ein Vierteljahrhundert – bis 1959 – bis nach verschiedenen Spezialgeräten für die Landwirtschaft der allererste Kran die Palfinger-Werkstatt verließ. Im Olympiajahr 1964 schließlich legte Hubert Palfinger - der älteste Sohn - mit der Spezialisierung auf hydraulische LKW-Ladekrane den Grundstein für eine neue Ära. Vier Jahre später lief bereits der erste in Serie produzierte Kran vom Band. Und schon sehr bald wurde man jenseits der Grenzen auf die Palfinger-Produkte aufmerksam: Die Schweiz und Frankreich waren die ersten Exportländer. 1973 erhielt man das Patent für Mastensetzgreifer. Bereits jetzt sprach (bzw. schrieb) Palfinger vom „Kran als multifunktionale Arbeitsmaschine“. 1978 wurde das Patent für die Zylinderanordnung am Ausschubsystem auf mehrere Schubarme ausgeweitet - noch heute handelt es sich dabei um den „State of the art“-Standard in der Ladekrantechnik. Ab 1980 baute Palfinger für Bohrinseln Unterwasserkrane für die Verlegung von Rohrleitungen. 1984 wurde das Werk in Lengau eröffnet. Ab den frühen 90er Jahren lag die Exportquote konstant jenseits der 90-Prozent-Marke. Palfinger war in mehr als 70 Ländern präsent - Tendenz steigend. 1992 kamen erstmals Speziallösungen von Palfinger Railway bei Eisenbahnunternehmen zum Einsatz. Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte kam im Juni 1999 mit dem Börsengang. Weiters übernahm Palfinger das französische Unter-

M

nehmen Guima S.A., den weltweit zweitgrößten Hersteller von Abrollkippern. Es war ein ereignisreiches Jahr mit u. a. auch dem Patent für hydraulische Überlastsicherung und der Auslieferung des 100.000sten Krans. Weiters wurde das neue Epsilon-Werk in Elsbethen eröffnet. 2001 wurde Power Link Plus, ein von Palfinger entwickelter, nach oben überstreckbarer Knickarm, der schwierigste Kranarbeiten auf beschränktem Raum ermöglicht, in den Markt gebracht. Erfinder-Ehre, wem dieselbe gebührt: 2003 erhielt das Unternehmen den Innovationspreis des Landes Salzburg für die Realisierung des innovativen Umschlagterminals (IUT) und Palfinger Mobiler-Produkte. Ein Jahr später wurde Bison, der deutsche Marktführer für LKW-montierte Hubarbeitsbühnen, übernommen. Die bereits bestehenden Access-Produkte wurden in die Produktpalette der neuen Marke Bison Palfinger integriert. 2005 folgte die Akquisition von Ratcliff: Damit übernahm Palfinger den britischen Marktführer im Bereich Ladebordwände und Einstiegsysteme. Eine neue Lösung zur StandsicherheitsÜberwachung (ISC) wurde entwickelt, 2008 präsentierte Palfinger mit dem PK 50002-EH den ersten Vertreter der neuen High Performance Großkrane. 2010 erwarb Palfinger 80 Prozent des Hubarbeitsbühnenherstellers ETI, eines Top-Players am nordamerikanischen Markt. Ein bedeutender Schritt: Der Konzern war zuvor in Nordamerika mit Hubarbeitsbühnen noch nicht vertreten. Ein Jahr später übernahm Palfinger nach Genehmigung durch die russische Wettbewerbsbehörde den führenden russischen Kranhersteller Inman. Dann kam der Markt in Südamerika ins Visier und es wurde die Übernahme von Tercek vereinbart: Dieses Unternehmen entwickelt unter der Marke Líbero elektrisch angetriebene Buseinstiegshilfen – ein Wachstumssegment in einem vielversprechenden Markt. 2013 wurde der größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte für den Bereich Marine im Wert von umgerechnet rund 90 Mio. Euro eingefahren. Im Vorjahr kam das Umsatzwachstum dann zur Abwechslung wieder vor allem aus Europa – und für das Jahr 2017 sieht Palfinger das Potenzial, den Umsatz auf 1,8 Mrd. Euro zu steigern - zum größten Einzelmarkt soll übrigens China werden ... <


FREITAG, 24. APRIL 2015

29

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN PEERGROUP-VERGLEICH: ZUMTOBEL

Schnellerer, aber unlukrativerer LED-Siegeszug Zumtobel: Blick in die Zukunft

Zumtobel im Peergroupvergleich (Regressionsanalyse) Umsatzrendite e

EV/Umsatz e

Peergroup*

6,6%

1,7

Zumtobel

4,7%

0,9

in Mio. Euro - Stand 15. April

2014/15e

2015/16e

2016/17e

Umsatz

1289

1344

1403

EBITDA

114

147

176

„fairer Wert“* (=-1,7+0,52*Rendite)

0,73

EBIT

52

90

117

Potenzial

-18%

Überschuss

26,2

63,3

90,4

Gewinn/Aktie

0,54

1,49

2,03

KGV

30,2

16,2

11,7

Div./Aktie

0,24

0,50

0,73

Div.Rendite

1,0

2,1

3,1

Kurs/Buchwert 3,1

2,7

2,3

Kaufen

Halten

Verkaufen

8

3

0

Kurspotenzial

10%

Quelle: Bloomberg/BE, Median aus Iwasaki, LG innotec, Everlight, Osram, Endo Lighting, Jenoptik, Revolution Lighting, Fagerhult, Hubbell, Cree Acuity Brands Ocean’s King Lighting

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Konsensrating*: 4,45 Kursziel

26,3 Euro

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

ED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des Marktforschers TrendForce hat sich die Aussichten des LED-Marktes im gewerblichen Beleuchtungssegment angesehen. Eines, bei dem der Wandel gen LED schneller voran geht, da in Supermarkt und Co die Beleuchtung intensiver genutzt wird als in Privathaushalten, womit das Kostenargument hier ein größeres ist. LED Inside prognostiziert jedenfalls, dass der gewerbliche Leuchtenmarkt allein von 2015 auf 2016 um zwei Drittel auf knapp vier Milliarden US-Dollar anwachsen wird. Eine interessante Grafik zum Gesamtmarkt gibt es übrigens bei statista: „Prognose zur Umsatzverteilung auf dem globalen Beleuchtungsmarkt nach Technologie bis zum Jahr 2020“ der LED-Siegeszug scheint unumkehrbar http://goo.gl/D1MFfk. Übrigens. Nur weil LED den Markt mehr und mehr dominiert, heißt das noch lange nicht, dass sich die Hersteller deshalb eine goldene Nase verdienen. Denn dieser Siegeszug wurde durch Preise erkauft, die in Wahrheit alte Planungsdaten über den Haufen werfen. Denn mit als Entscheidungshilfe für die EU-Komission, ob diese bei der vollständigen Umstellung des Marktes von Halogen- auf LED-Lampen ab September 2016 bleibt, kamen CLASP, die dänische Energiebehörde und Energy Piano nach einer Analyse des europäischen Beleuchtungsmarktes zum Schluss, dass in Europa bereits qualitativ hochwertige LED-Lampen mit Preispunkten erhältlich sind, die in den Geschäften erst 2025 erwartet wurden, und die sämtliche vom Konsumenten erwarteten Funktionen und Merkmale haben“, sagt CLASP-CEO Christine Egan. Übrigens:

L

Die EU entschied am Freitag, dass Halogenleuchten der Effizienzklasse D bis September 2018 erhältlich sind. >gill< Mehr zu Zumtobel gibt es unter http://goo.gl/5ukVHt


FREITAG, 24. APRIL 2015

30

BÖRSE EXPRESS

AKTIE DES TAGES MAYR-MELNHOF KURSANSTIEG

Mayr-Melnhof (21.10.2014 bis 22.04.2015)

Zum Jubiläum gab es ein Allzeithoch m Dunkeln ist gut munkeln - heißt es. Oder umgelegt auf den Wiener Markt: „Wenn keiner hinsieht, steigt es sich am schönsten.“ Bestes Beispiel dafür ist die Aktie des Kartonspezialisten Mayr-Melnhof, die am Mittwochmorgen, kurz nach neun Uhr, zum dritten Mal in zwei Tagen intraday auf ein neues Allzeithoch von EINSCHÄTZUNG 105 Euro geklettert ist. Im weiteren Tagesverlauf rutschte die Aktie zwar, schloss aber dann auf dem Allzeithoch von 105 Euro. Auf Sicht eines Jahres hat das Analysten raten zum Kauf, Wertpapier, das am Mittwoch drei zum Halten der Aktie. auf den Tag genau vor 21 Jahren Verkaufen würde keiner. sein Debüt an der Börse gefeiert hat, inklusive Dividenden seinen Anlegern einen Ertrag von 21,87% eingebracht. Zum Vergleich der ATX Total Return hat im selben Abstand ein Plus von 6,99% erzielt. Für Zocker, die ihr Heil in schnellen Gewinnen suchen, zählt Mayr-Melnhof wohl zu den „fadesten“ Aktien die Wien zu bieten hat. Für Anleger, die Kostolanys alten Spruch von den Aktien und den Schlaftabletten beherzigen hat sich ein Engagement in der Aktie bisher ausgezahlt. Seit Ende des Jah-

I

Sechs

SPORTSTUFF Von einem Meister, der nicht aufsteigen darf ngst spielt Fußball! Die Sky Go Erste Liga ist wohl die spannendste Liga Europas. Und mit Sicherheit eine der kuriosesten. Zwei Vereine steigen aus der Zehnerliga ab, sieben Mannschaften tummeln sich quasi am Tabellenende. Die viertplatzierten Kapfenberger sind sieben Spiele vor dem Ende der Punktejagd gerade einmal sechs Zähler von Schlusslicht Hartberg sowie vom möglichen Abstieg entfernt. Der Meister steht mit dem FC Liefering so gut wie fest, darf aber nicht in die höchste Klasse aufsteigen. Das wiederum ist das Ergebnis eines Deals zwischen Red Bull Salzburg und der Bundesliga. Der Satelliten-Verein der Bullen spielt in der „Horror-Liga“ quasi außer Konkurrenz mit. Der größte Wert wird auf die Ausbildung und Entwicklung der Talente gelegt. Statt des Jubels über Ta-

A

res 1999 hat die Aktie ein sattes Plus von 452% aufs Parkett gelegt, umgelegt war dies eine Performance von etwas mehr als 28% pro Jahr - ohne Dividende wohlgemerkt. Dagegen sieht die Rendite von jedem Sparbuch älter als alt aus. Sechsmal Kaufen. Wenn man den Analysten glauben schenken darf, so sollte es in dieser Tonart weitergehen. Sechs von neun sagen derzeit Kauf, drei meinen halten. Verkaufen würde aktuell keiner. Das Kurspotenzial ist mit einem Kursziel (Median) von 107,20 Euro allerdings ein wenig eingeschränkt. Allein - erst gestern vergaben die Experten der UBS ein Ziel von 115 Euro. Man wird sehen ....<hf>

VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

bellenführung und Meistertitel werden jene Lieferinger Spieler, die den Sprung in den Kader von RB Salzburg schaffen, quasi als Erfolg gefeiert. Wettbewerbsverzerrung? Viele sehen das „Bullen“-Modell als eine Art Wettbewerbsverzerrung, dabei entspricht es exakt jener Vorgabe, welche sich die Liga einst selber gegeben hat. Die Erste Liga sollte eine Brutstätte für Talente sein und Nachschub für die höchste Spielklasse „produzieren“. Aktuell sieht es ganz anders aus. Im Wochen-Rhythmus werden Trainer gefeuert. Talente füllen zwar den Kader auf, kommen im beinharten Abstiegskampf aber kaum zum Einsatz, da es um die Existenz der Vereine geht und Routiniers gefragt sind. Wer zwei Mal in Serie verliert, der findet sich im Tabellenkeller wieder und muss sich Ende Mai möglicherweise aus dem Profifußball verabschieden. Die Nerven liegen blank. Kein Wunder, dass die Kritik am Ligaformat wächst und die Beteiligten nach einer grundlegenden Änderung schreien.<


FREITAG, 24. APRIL 2015

31

BÖRSE EXPRESS

CHARTWATCH / TRADING IM FOKUS: ALUMINIUM UND AMAG

Aluminium: Produktion übersteigt die Nachfrage

Happy Birthday Bierdose 935 war das Dosenbier geboren - erstmals verkauft von der Krüger Brewing Company in Richmond, Virginia, USA. Damals musste die Dose noch mit dem Büchsenoffner geöffnet werden, erst 1962 entwickelte der US-Amerikaner Ermal Fraze den noch heute gültigen Öffnungsmechanismus. Übrigens: Zu Beginn wog so ein (leeres) Bierdosen-Seiterl 100 Gramm, heute sind es 20 - 80 Gramm weniger zum 80. Geburtstag. Gewichtsreduktion ist auch ein wesentliches Stichwort, wenn es um den Siegeszug von Aluminium geht. Das weltweite Nachfragewachstum wird von Alcoa, dem größten US-Produzenten, in diesem Jahr auf 7% geschätzt. Vor allem die Autoindustrie und die Luftfahrtbranche sollen hierzu beitragen. Die Produktion hält da aber durchaus mit (siehe Grafik). Und laut Einschätzung des staatlichen chinesischen Research-Instituts Antaike werden die Schmelzkapazitäten in China heuer um gut 14% ausgeweitet ... >gill<

1

Aluminium seit 2008 (in US-Dollar je Tonne)

SocGen TV Titel: Silber vor Comeback? Veranstalter: Societe Generale Inhalt: SocgenTV präsentiert Ihnen an dieser Stelle regelmäßig aktuelle NTV Interviews. Das sagen die Analysten 2015

2016

2017

Kursprognose 1908

2012

2075

Futures:

1867

1920

1820

Amag seit 2013

Webinar II

Das sagen die Analysten Empfehlungen

http://goo.gl/hmohEJ

Kaufen

Halten

Verkaufen

1

5

4

Kurspotenzial

-7%

Titel: Inline Optionsscheine clever einsetzen Veranstalter: Societe Generale Inhalt: Wenn die Märkte seitwärts tendieren, bieten sich Inline-Optionsscheine an. Doch was sind Inline-Optionsscheine und wie funktionieren sie genau? Wie wählen Anleger den passenden Inline-Optionsschein aus und wie können Strategien mit diesen Produkten am besten umgesetzt werden?

Konsensrating*: 3,00 Kursziel

29,67 Euro

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

http://goo.gl/QixhZf


FREITAG, 24. APRIL 2015 BÖRSE EXPRESS

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FREITAG, 24. APRIL 2015

33

BÖRSE EXPRESS

PEERGROUP IM FOKUS: WETTANBIETER

Sieg und Niederlage liegen eng beisammen ie Goldgräberstimmung scheint vorbei – Onlinesportwett- und Casinoaktien hinken dem Gesamtmarkt YTD mit einer in etwa Nullperformance hinterher. Gradmesser für die Branche soll der MV Global Gaming-Index sein – mit dem Schlusslicht bwin.party (Performance rund 30% minus). Wobei die Spannweite groß ist: Betfair etwa liegt mehr als 40% im Plus, Paddy Power mehr als 20. Aber bwin.party scheint auch mehr ‘Probleme’ als der Rest zu haben: Die Blockade von Online-Glücksspielseiten in Griechenland und Einbußen im Pokergeschäft haben dem österreichisch-britischen Glücksspielkonzern im Vorjahr einen Verlust beschert. Netto gab es ein Minus von 94,3 Mio. Euro, nach einen Gewinn von 41,1 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz schrumpfte von 652,4 Mio. auf 611,9 Mio. Euro. Und Konzernchef Norbert Teufelberger rechnet auch heuer mit scharfem Gegenwind durch neue Wettabgaben und andere indirekte Steuern sowie anhaltendem Druck auf dem europäischen Pokermarkt. Außerdem findet heuer kein großes Fußballturnier statt - Europa- und Weltmeisterschaften sind üblicherweise Umsatzgaranten für Wettanbieter. Die Rückkehr in die Gewinnzone wird von Analysten trotzdem erwartet. Gab es 2014 aber auch den Sondereinfluss einer Wertminderung auf den Pokerbereich und andere immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 104,4 Mio. - nicht Cash-wirksam. Womit für 2014 sogar eine Dividende gezahlt wird – mit 3,78 Pence je Aktie sogar mehr als 2013 mit 3,6 Pence. Die Hoffnungen der Branche ruhen nicht zuletzt auf einer weiteren Liberalisierung des US-Marktes, wo bwin.party eine führende Rolle einnehmen möchte – und dafür vorweg Anlaufkosten in Kauf nimmt. Experten rechnen für den Internet-Glücksspielmarkt für 2015 jedenfalls mit einem weltweiten Rekordumsatz von mehr als 28 Milliarden Euro. 2003 waren es noch 6,6. Die gute Nachricht für Anleger: Gesättigt scheint der Markt längst nicht, Prognosen zufolge steigen die Einnahmen in den nächsten fünf Jahren um weitere zehn Prozent. Den Hoffnungen, etwa in den USA, stehen auch handfeste Probleme in Europa gegenüber: Da wäre etwa die unsichere Gesetzeslage bezüglich Internet-Glücksspielen in vielen Ländern: In Deutschland ist Online-Glücksspiel derzeit nur deshalb möglich, weil das Bundesland Schleswig-Holstein aus dem Glücksspielstaatsvertrag ausgestiegen war und als einziges Bundesland Lizenzen in unbegrenzter Zahl vergeben hatte. Am 7. Mai will der Deutsche Bundesgerichtshof sein Urteil über die vorübergehende Liberalisierung von Internet-Glücksspielen in

D

Foto: BE

Schleswig-Holstein verkünden. Weiters hat die Europäische Union ein Steuergesetz geändert. Seit dem 1. Jänner 2015 müssen Unternehmen dort ihre Umsatzsteuer zahlen, wo das Geld der Kunden herkommt. Für einige Online Poker-Anbieter könnten dies hohe Abgaben bedeuten. Und last but not least hat die Liberalisierung weiterer Märkte natürlich auch einen Hackenfuß: Dem höheren (späteren) Umsatzpotenzial geht vorab eine Lizenzzahlung an den jeweiligen Staat voraus. So steigt der Konsolidierungsdruck in der Branche. Letztens blätterte der italienische Lottoanbieter Gtech für den Kauf des US-Automatenherstellers International Game Technology (IGT) 4,7 Milliarden US-Dollar auf den Tisch – und rund um bwin.party ranken sich seit Monaten Gerüchte über eine bevorstehende Fusion. Zuletzt wurde die kanadische Amaya-Gruppe als Kaufinteressentin kolportiert. In London werden der britische Rivale William Hill und die GVC Holding genannt, die hinter Sportingbet steckt. Geht es rein nach den Analystenempfehlungen, ist bwin.party aktuell 'fair' bewertet - was auch ein Blick auf die Peergroup-Grafik zeigt. Besser sieht es beim zweiten Österreicher - bet-at-home.com aus. Top-Empfehlung im weltweiten Ranking (anhand des Analystenkonsens) ist aber die bereits erwähnte Amaya - der Aktie wird auch noch ein Kurspotenzial von 70 Prozent gegeben. >gill< Onlinewettanbieter in der Peergroup

(Quelle: Bloomberg/BE)

EV/EBITDA

Gewinnrenditen(%)


FREITAG, 24. APRIL 2015

34

BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT VENTURE CAPITAL

Erster Crowd-Ausfall sollte die ambitionierten Pläne nicht durchkreuzen Christine Petzwinkler

chrstine.petzwinkler@boerse-express.com

Die heimische Politik setzt auf Gründer. Es wird ein enormes Job-Potenzial erkannt. Der erste Ausfall in der heimischen Crowdinvesting-Szene sollte zwar verstärkt wieder das Risiko vor Augen führen, aber keinen nachhaltigen Dämpfer für die heimische StartupDynamik darstellen. ie heimische Crowdinvesting-Szene ist jung, erste Plattformen gibt es seit 2012, bis dato wurden geschätzt mehr als 30 Projekte finanziert. Insgesamt stecken mehr als 3 Mio. Euro von großteils Privatanlegern in den Projekten. Dass man als Crowdinvestor aufgrund der meist jungen Geschäftsmodelle ein besonders hohes Risiko eingeht, sollte jedem bewusst sein. Insofern ist der nun erfolgte erste Ausfall (Anmerkung: Unter ca. 30 finanzierten Projekten!) in der heimischen Crowdinvesting-Szene zwar bitter, aber nicht gänzlich überraschend. Wie vergangene Woche bekannt wurde, hat das steirische Startup Woodero, das sich auf die Herstellung von Holz-Hüllen für Smartphone und Tablets speziali„Unser Ziel ist siert hat, am Landesgericht Leoben es, Österreich Konkurs angemeldet. Woodero Ende 2013 über die Crowdinzum Gründer- hatte vesting-Plattform 1000x1000.at land Nr. 1 in rund 166.000 Euro eingesammelt. Die Investoren haben im Schnitt jeEuropa zu weils 950 Euro bereitgestellt. Sie machen“ hätten über Genussrechte am Gewinn und Unternehmenswert beteiligt werden sollen. Die Investition der 175 Crowdfunding-Investoren ist aber nun verloren. Laut APA ist das Unternehmen geschlossen, eine Fortführung ist nicht geplant. Vom Masseverwalter werde derzeit ein Verkauf des kompletten Unternehmens oder von Teilen geprüft. Gründerlandstrategie Auch wenn es nun 175 enttäuschte Investoren gibt, so bleibt zu hoffen, dass die heimische Szene keinen nachhaltigen Dämpfer erleidet. Es ist anzunehmen, dass die Investoren künftig eine noch nachhaltigere und fundiertere Kommunikation erwarten und sich die Zukunftsaussichten der Geschäftsmodelle noch genauer vor Augen führen. Aber unbestritten sollte sein, dass es enor-

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Staatssekretär Mahrer erwartet bis 2020 etwa 100.000 neue Jobs durch Startups. Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

mes Potenzial in der heimischen Startup-Szene gibt. Das beweist nicht nur die Performances der hierzulande tätigen Startup-Fonds und Business Angels (Anmerkung: Die ebenfalls bereits Ausfälle verkraften mussten), sondern auch der Wille der Politik, für die Startups ein passendes Umfeld zu kreieren. Staatssekretär Harald Mahrer hat besonders ambitionierte Pläne: „Unser Ziel ist es, Österreich zum Gründerland Nr. 1 in Europa zu machen“, verkündete er kürzlich. Die sogenannte Land-der-Gründer-Strategie ist aus einem Paket mit 40 Maßnahmen entstanden, die sich in die fünf wesentlichen politischen Handlungsfelder Innovation, Finanzierung, Bewusstseinsbildung, Netzwerke sowie Infrastruktur & Regulatorik unterteilen. Die aws ist an der Umsetzung maßgeblich beteiligt. Mahrer erklärt: „Im Rahmen der Gründerland-Strategie etablieren wir die öffentliche Hand als Investor und Förderer. Wir setzen auf Hebelwirkung und mobilisieren Private Equity und Venture Capital. Dabei gilt: Öffentliche Mittel sollen privates Kapital nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Mobilisierung von Eigenkapital ist unbedingt notwendig, um nachhaltig die Finanzierungslücke von Unternehmen zu füllen.“ Der Staatssekretär sieht durch Startups ein Potenzial von 100.000 Jobs bis zum Jahr 2020. Crowdinvesting fix. Einen fixen Bestandteil der Gründerland-Strategie nimmt weiterhin Crowdinvesting ein. Die Rahmenbedingungen werden zum Gefallen aller Beteiligten angepasst. Und die Projektpipeline war zuletzt stets gut gefüllt. Mit der niederösterreichischen Philippeit GmbH kündigt sich auf conda.at bereits eine neue Kampagne an. Das Unternehmen ist auf biometrische Sicherheitstechnik spezialisiert und befasst sich mit Softwareentwicklung und Vermarktung von Gesamtlösungen „integrierter Handvenentechnologie“. In Kürze soll es auf conda.at losgehen. Mehr unter: http://www.boerse-express.com/venture


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STUDIE DELOITTE HR-STUDIE

Österreichs Unternehmen haben ein Problem mit der Komplexität m Rahmen der Deloitte Global Human Capital Trends wurden über 3300 HR- und Unternehmensleiter in 106 Ländern befragt. Das wichtigste Ergebnis der heuer zum dritten Mal durchgeführten Studie: Mangelndes Commitment der Mitarbeiter ist für 87% der Befragten derzeit das wichtigste HR-Thema. Laut Deloitte ist dies in erster Linie mit den wachsenden Anforderungen der Generation Y an ihren Arbeitsplatz zu erklären. Einerseits stehen Sinnhaftigkeit der Tätigkeit sowie das Bedürfnis nach persönlicher Weiterentwicklung stärker im Vordergrund als der nächste Sprung auf der Karriereleiter. Andererseits herrscht ein starker Mangel an bestimmten Fähigkeiten oder „Skills“ am Markt, der den Wettbewerb um Schlüsselarbeitskräfte anfacht. Arbeitgeber müssen daher vermehrt auf ihre Unternehmenskultur und den Abgleich der persönlichen und beruflichen Ziele ihrer Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen achten, damit Commitment und Motivation der Belegschaft nicht nachlassen.

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Leadership als Hebel für erfolgreiche Unternehmenskultur. Im direkten Zusammenhang mit dem Commitment der Mitarbeiter steht deren Führung. Im Vorjahr noch an erster Stelle, stellt Leadership heuer für 86% der Befragten ein wichtiges Thema dar, für 50% sogar ein sehr wichtiges. Insbesondere der kontinuierliche Aufbau von Führungskompetenzen sowie neue Ansätze für Führungslernen und den Aufbau von Nachwuchs haben sich als wesentlich erfolgreicher herausgestellt als punktuelle Trainings. „Gute Mitarbeiter werden mobiler, autonomer und stellen höhere Ansprüche an ihre persönliche Entwicklung – im Gegensatz zu einer vordergründigen Karriereorientierung. Dies macht es schwer, sie zu führen und an das Unternehmen zu binden“, erläutert Julian Mauhart, Partner Deloitte Österreich. Neue Wege des Lernens als Antwort auf ‘Skill Gaps’. Vor dem Hintergrund, dass mangelnde Skills Wachstum behindern, nannten 85% der Teilnehmer „Aus- und Weiterbildung“ als drittes Top-Thema, eine deutliche Steigerung zum 8. Platz im Vorjahr. In diesem Bereich hat Österreich großen Aufholbedarf. Der Weg führt von traditionellen Methoden hin zu integrierten und digitalen Lernformen, die bei Bedarf zum richtigen Zeitpunkt abrufbar sind. „Je stärker Unternehmen das Lernen in die Arbeitsabläufe integrieren und damit mehr Reflexion und Dialog ermöglichen, umso höher ist das Commitment der Mitarbeiter“, so Mauhart.

Julian Mauhart: „Gute Mitarbeiter werden mobiler, autonomer und stellen höhere Ansprüche an ihre persönliche Entwicklung.“ Foto: picco

Komplexität verursacht Stress. Eine zusätzliche Herausforderung für die Mitarbeiter ist die hohe Komplexität des Arbeitsumfeldes. Dies gilt insbesondere für Österreich, wo 85% der Studienteilnehmer angeben, dass Arbeitsumfeld und -abläufe als besonders komplex wahrgenommen werden. Damit liegt Österreich noch einmal deutlich über dem ohnehin schon hohen internationalen Wert von 74%. Unternehmen haben offensichtlich Schwierigkeiten, Stress am Arbeitsplatz zu verringern, Geschäftsprozesse zu vereinfachen und Mitarbeiter bei der Bewältigung der Informationsflut zu unterstützen. Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen planen bereits konkrete Projekte, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Mauhart sieht in diesem Bereich noch Potenzial: „Dies beginnt ganz banal beim Durchforsten eingeschliffener Arbeitsroutinen und -termine. Die Anzahl von Meetings, Reports oder Telefonkonferenzen zu verringern ist eine der wirksamsten und am wenigsten ausgeschöpften Maßnahmen zur Erhöhung von Produktivität und auch von Lebensqualität. Personalabteilungen könnten hier eine Vorreiterrolle einnehmen und Führungskräften wie Mitarbeitern spürbar schlankere und einfachere Methoden zur Verfügung stellen.“ < Die komplette Studie finden Sie unter http://goo.gl/tScEbq


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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Checks & Balances An den globalen Börsen geht seit einigen Monaten die sprichwörtliche Post ab. Aus der anfänglichen Suche nach Dividendenschnäppchen wurden pauschale Kauforders. ETF’s hatten Dank der EZB-Schleusen wieder Hochsaison und jeder Mutige freute sich ob der Gewinne. Die Korrektur letzte Woche hatte ob ihrer Schärfe zwar das Potenzial dieses Momentum zu erschüttern, der Montag brachte aber die nahezu einer Gewissheit gleichende Zuversicht, dass dies nicht der Fall ist. Jetzt gilt es diese Erkenntnis zu festigen und europäisch danach zu handeln. Die Europäer glauben nämlich selbst noch nicht so daran und hetzen noch immer jedem ausländi„Die schen Ball nach der durch Überraschung, die Straße getrieben wird.

dass es doch möglich ist aus Europa heraus Markttrends anzuführen oder technologische Veränderungen einzuleiten, kommt somit sehr oft zu spät“

So sorgt die Erkenntnis einer langsamen Erholung der US-Konjunktur im zweiten Halbjahr 2015 sofort für Umschichtungen aus europäischen Aktien in US-Stocks. US-Investoren hingegen nutzen lächelnd den Kursrückgang zum erneut billigen Einstieg in Europa. Auch stehen Chinas Reformen und Geldpolitik mehr im Fokus als die Börse vor der Haustüre. Fehlt noch Brasilien im Turn, dann ist bald keiner mehr am Heimatkontinent investiert. Technologischer Wandel wird auch dem Ausland viel eher geglaubt als heimischen Unternehmen. Die Überraschung, dass es doch möglich ist aus Europa heraus Markttrends anzuführen oder technologische Veränderungen einzuleiten, kommt somit sehr oft zu spät. Menschlich ist das alles verständlich wenn man sich vor Augen führt mit welcher Masse an kaum erklärbaren politischen Unzulänglichkeiten wir uns in Europa seit Jahren auseinandersetzen müssen. Kaum ein Staat der nicht ein paar ‘Peinlichkeiten’ vorzuweisen hat. Kapitalmarktverständnis kaum vorhanden. Die ökonomische Lupe das Instrument unserer Tage. Die Unternehmen, angeführt von Banken und Versicherungen, haben daher inzwischen gelernt nicht zu laut aufzutreten, ihre

Foto: Bloomberg

Aktivitäten konzentrierter umzusetzen, eigenständigeres und eigenfinanziertes Agieren anzustreben und den Rest die Anderen machen zu lassen. So ist es auch kein Wunder wenn man auf Konferenzen auf den ersten Blick kaum mehr Überraschungen bzw. ‘laute Töne’ vernimmt. Man orientiert sich mehr und mehr am Konsensus. Ist zufrieden wenn er erreicht wurde, nimmt Gewinn „Werte entstehen wenn er überschritten durch Bewertung wurde. Das ‘Hold’ wird zur und die Auseinan- Maxime.

dersetzung mit den Firmen ist nach wie vor der erste und wichtigste Schritt.“

Dabei ist es gerade jetzt so spannend und ertragsversprechend wie selten sich mit den Unternehmen tiefergehend auseinanderzusetzen, die ‘Barriere der vorsichtigen Kommunikation’ zu erschüttern, den Kern zu attackieren, die Kraft des Geschäftsmodells im Hintergrund neu zu betrachten. Ganz schön erkenntnisreiche Gespräche ergeben sich daraus. Der Blick aufs Investment wird schärfer und selbstbewusster. Die Performance zahlt es einem zurück. Werte entstehen durch Bewertung und die Auseinandersetzung mit den Firmen ist nach wie vor der erste und wichtigste Schritt. Klar, dass man auf dem heimischen Weg zur Performance noch den anderen Markt im ‘Hold-Status’ gegen sich hat. Der wird dann sicher vom ausländischen Investor durchbrochen werden. Und am Ende fragen sich viele wieso man das Alles nicht selbst erkannt hat. Vor der Haustüre. Wir wissen warum. <


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BELOG VON BE24.AT VON MONIKA ROSEN VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

USA hinken alten Wachstumsraten hinterher ie meisten Experten sind sich einig, dass die USA die konjunkturelle Lokomotive unter den Industriestaaten ist. Das stimmt an sich auch, dennoch sind in Amerika selbst viele Ökonomen mit dem Wachstum unzufrieden. Der Tenor lautet: wir könnten das alles noch viel besser, wenn das po„Zwischen den litische Patt in Washington uns nicht lähmen würde. Ein kurFronten steht zer Blick auf die Zahlen: seit gleichsam die dem Ende des 2. Weltkrieges Notenbank“ betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in den USA 3%. Seit der Finanzkrise haben die USA diese Rate aber in keinem Jahr mehr erreicht. Angesichts der 2016 anstehenden Präsidentschaftswahlen sind die Rezepte, was zur Ankurbelung des Wachstums geschehen müsste, natürlich sehr unterschiedlich. Zwischen den Fronten steht gleichsam die Notenbank. Sie muss natürlich unabhängig bleiben, und hat es sich eigentlich zum Ziel gesetzt, die Zinsen heuer zumindest etwas zu straffen.

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SPORTSTUFF Der Weg an die Tennis-Spitze ist ein langer illionen-Preisgelder, fette Werbe-Verträge, unzählige Fans und überfreundliche Turnierdirektoren, die einem jeden Wunsch von den Augen ablesen. Keine Frage, sieht man sich den Alltag eines Top-Ten-Spielers an, so kann man sich kaum einen schöneren Beruf als jenen des Tennis-Profis vorstellen.

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Die wenigen Auserwählten in der Weltklasse stellen allerdings nur die Mini-Spitze des Eisbergs dar. Dahinter kämpfen rund um die Erdkugel tausende Spieler um den Anschluss und um finanziell über die Runden zu kommen. Denn das große Geld gibt es erst bei den großen ATPTurnieren zu holen. Die meisten Akteure schaffen diesen Sprung erst nach einem guten Jahrzehnt auf der Tour. Das Durchschnittsalter in den Top 100 beträgt mittlerweile fast 30 Jahre. Umso schöner ist es dann, wenn sich wie in

Foto: dpa

Wann ein solcher Schritt kommen könnte, darüber wird immer noch heftig diskutiert. Einerseits ist die US Konjunktur deutlich weg von ihrem Tief, das sie nach der Lehman Pleite registrierte. Andererseits signalisieren einige Indikatoren immer wieder einen eher enttäuschenden Konjunkturverlauf, zuletzt lagen die Arbeitsmarktdaten für März deutlich unter den Erwartungen. Daher wird eine US Zinsanhebung wenn überhaupt, wohl nur gering und sehr langsam erfolgen. < Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen

VON CHRISTIAN FRÜHWALD REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

diesen Wochen mit Andreas Haider-Maurer ein solcher Athlet seinen Lebenstraum erfüllen kann. „Wir haben über Jahre immer davon geredet, wann der Punkt kommt“, freut sich Bernd Haberleitner, seit zwölf Jahren „AHM-Manager“, im Gespräch mit LAOLA1 mit seinem Schützling mit. Sein langjähriger Wegbegleiter streicht vor allem die schwierige Zeit auf der Challenger-Tour hervor. „Diese Ebene ist brutal und beinhart. Die Matches dort sind körperlich und geistig nicht weniger anstrengend als auf dem ATP-Tour Level.“ Andreas Haider-Maurer ist dadurch das beste Vorbild für nachkommende Talente wie Dennis Novak, Lucas Miedler oder Sebastian Ofner. Nur wenige Ausnahme-Spieler wie Dominic Thiem sind schon mit 21 Jahren - sowohl körperlich als auch mental so weit, dass sie sich in der erweiterten Weltklasse etablieren können. Der Großteil muss den steinigeren und längeren Weg wählen. Die Früchte des Erfolgs schmecken deshalb aber mindestens genauso süß - schließlich steckt auch dieselbe harte Arbeit dahinter. <


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GRAFIK GELDSTRAFEN

Banken büßen mit Milliarden für Tricksereien in der Vergangenheit Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Strafzahlungen von internationlen Großbanken

Bußgelder von umgerechnet 47 Milliarden Euro zahlten internationale Großbanken im vergangenen Jahr. Den weitaus größten Teil mussten die Banken in den USA berappen. ie Sünden der Vergangenheit kommen der Finanzbranche immer noch teuer zu stehen. Strafen in Höhe von umgerechnet knapp 47 Milliarden Euro brummten die Behörden den jeweils zehn nach Bilanzsumme größten Instituten auf beiden Seiten des Atlantiks im vergangenen Jahr auf. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Aufstellung des Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) hervor. Bisher noch unbestätigten Berichten zufolge soll es in dieser Tonart munter weitergehen. So soll die Deutsche Bank im Skandal um Zinsmanipulationen einem Insider zufolge voraussichtlich mehr als zwei Milliarden Dollar an die Behörden in den USA und Großbritannien zahlen, berichteten am Mittwoch APA und Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der seit langem erwartete milliardenschwere Vergleich mit den Regulierern im Skandal um Zinsmanipulationen soll am Donnerstag bekanntgegeben werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertrauten Personen erfahren hatte. In den Zinsskandal waren Banken rund um den Globus verstrickt. Nach Erkenntnissen von Regulierern hatten sich einzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie Libor und Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzustreichen. An solchen Zinssätzen hängen weltweit Geschäfte von Hunderten Billionen Dollar. Etliche Institute haben in den vergangenen Jahren Vergleiche mit verschiedenen Instanzen geschlossen.

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USA kassieren 36,3 Milliarden. Einer Ernst & Young-Analyse zufolge mussten den Löwenanteil der Strafzahlungen im Jahr 2014 - 36,3 Milliarden Euro - Banken in den USA berappen. "Insbesondere die US-Behörden sind zurzeit äußerst wachsam und verhängen zum Teil drakonische Strafen", sagte Georg von Pföstl, Geschäftsführer Financial Services Advisory bei EY Österreich, laut Aussendung. Geahndet wur-

den unter anderem Verstöße gegen Wirtschaftssanktionen sowie Manipulationen von Zinssätzen (Libor), Goldpreis und Devisenkursen. Die europäischen Großbanken büßten mit 10,5 Milliarden Euro. "Zum Teil beziehen sich die im vergangenen Jahr verhängten Strafzahlungen auf Auswüchse aus der Zeit vor der Finanzkrise, zum Teil aber geht es auch um weniger lang zurückliegende Vorgänge", so Pföstl. "Und die Banken werden sich auf weitere Belastungen einstellen müssen. Aufsichtsbehörden sind inzwischen überaus strikt und bereit, auch sehr hohe Strafen zu verhängen." Am härtesten traf es die Bank of America (siehe Grafik), bei der sich die im vergangenen Jahr verhängten Strafen auf umgerechnet 22,4 Milliarden Euro summierten. Das Institut wurde vor allem für Hypotheken-Deals zur Rechenschaft gezogen. Die höchste US-Strafe für eine europäische Bank kassierte die französische BNP Paribas mit umgerechnet 7,4 Milliarden Euro. Sie soll bei Geschäften mit seinerzeit als "Schurkenstaaten" geltenden Ländern wie Iran, Kuba und dem Sudan amerikanische Handelssanktionen verletzt haben. Das Eigenkapital der je zehn größten Kreditinstitute in Europa und den USA lag 2014 auf dem höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Seit 2008 haben die Europäer ihr Eigenkapital um 70% auf 818 Milliarden Euro, die Amerikaner sogar um 92% auf umgerechnet 923 Milliarden Euro aufgestockt.<apa/dpa/reuters>


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INTERVIEW CRASH

„Das Haltbarkeitsdatum des Finanzsystems ist 2008 abgelaufen“ Christoph Rohrmoser

redaktion@boerse-express.com

Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung“, stürmen Sie die Bestsellerlisten in Deutschland. „Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, erklärt Marc Friedrich im Interview. BÖRSE EXPRESS: Herr Friedrich, was hat Sie veranlasst, ein (zweites) Buch zum Thema Eurokrise/Finanzkrise zu verfassen? MARC FRIEDRICH: Ursprünglich wollten wir kein neues Buch schreiben, aber die Ereignisse seit dem Erscheinen unseres ersten Buches haben uns doch fassungslos gemacht. Auch weil wir gesehen haben, dass die Politik und Finanzindustrie nicht die notwendigen Schritte eingeleitet hat, um die Probleme anzugehen, sondern nur die Symptome mit viel billigem Geld in die Zukunft zu verschieben trachtet. Das hat uns gezwungen - es war ein Akt der Zivilcourage und bürgerlichen Pflicht - ein zweites Buch zu verfassen und darin die Geschehnisse nochmals in einer Sprache, die für jeden verständlich ist, zusammenzufassen. Ein jeder, der mit „Man hat dem Geld zu tun hat, ist der Leidtratodgeweihten gende und wird dafür die Zeche Patienten ledig- bezahlen müssen. Das passiert lich lebensverja jetzt schon durch Niedrigzinsen oder gar Negativzinsen, längernde durch Repressalien und finanMedikamente zielle Repression. Aus diesem gegeben in der Grund haben wir uns gezwunGewissheit, dass gen gesehen, uns wieder hinzusetzen und nochmals den er so oder so ganzen systematischen Betrug sterben wird. “ in der Bankenwelt aufzuzeigen und den Menschen auch eine Möglichkeit zu geben, sich zu wappnen und zu schützen und ihr Vermögen zu retten. Planen Sie jetzt noch ein weiteres Buch zu diesem Thema? Wir machen kein drittes Buch über Vermögenssicherung, aber wir haben eine Idee, die wahren Fehler des Systems zu durchleuchten und langfristig Möglichkeiten aufzuzeigen, was nach diesem System kommen kann.

Marc Friedrich (links) und Matthias Weik schreiben über den finalen Crash. Foto: Friedrich/Weik

Ihre These ist, dass der gordische Knoten der Finanzverwerfungen nur durch einen Crash durchschlagen werden kann. Ich erinnere mich allerdings nur allzu gut, dass man auch bereits Ende der 70er Jahre/Anfang der 80er Jahre häufig die Meinung hörte, dass es zu einem Schuldenkollaps kommen müsse. Seitdem sind immerhin bald 40 Jahre vergangen und die Welt steht noch. Natürlich wird sich die Welt auch nach dem Crash weiterdrehen. Aber wir haben ein mathematisches Problem, und die Hybris zu besitzen, zu sagen, wir könnten ein mathematisches Naturgesetz überlisten, das wird desaströs enden. Das Finanzsystem hat nun mal durch Zins und Zinseszins eine mathematisch begrenzte Lebensdauer und das Haltbarkeitsdatum ist 2008 abgelaufen. Seitdem gibt es keinen Kapitalismus mehr, sondern nur noch Planwirtschaft und diese hat noch nie funktioniert. Wenn Aktionäre enteignet, Banken verstaatlicht und die Notenbanken in den Märkte intervenieren, um sie künstlich nach oben zu manipulieren, ist das alles andere als Kapitalismus, denn im Kapitalismus regelt der Markt alles. Doch seit 2008 haben wir weltweite Planwirtschaft mit verheerenden Folgen installiert. Durch das mathematisch begrenzte Zeitfenster hat man sich in den letzten Jahren nur mehr kostspielig Zeit erkauft. Wir haben ein nachweislich gescheitertes System, das mehrfach bereits kurz vor dem Kollaps stand, lediglich mit demokratisch fragwürdigen Rettungspaketen, mit volkswirtschaftlich und ökonomisch ebenfalls mehr als fragwürdigen und sehr teuren Rettungspaketen, künstlich am Leben erhalten wird. Man


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INTERVIEW hat dem todgeweihten Patienten lediglich lebensverlängernde Medikamente gegeben in der Gewissheit, dass er so oder so sterben wird. Wir „Politiker sind haben uns die letzten Jahre strukturell gierig sehr teuer erkauft. Seit 2008 und können mit haben sich weltweit die Schulden auf 200 Billionen Dollar Geld nicht umge- verdoppelt. Ob es nochmals hen. Das beweizwei Jahre gutgeht oder vier, das weiß keiner. Aber irgendsen viele wann wird der Stecker gezoBaustellen. Wir gen und dann werden die müssen die Politi- Kollateralschäden enorm sein. Je länger das System künstlich ker in Haftung am Leben erhalten wird, desto nehmen. ...“ größer werden die Schäden sein, nicht nur monetär. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass aufgrund der Komplexität der modernen Wirtschaft ein Goldstandard nicht praktikabel wäre. Antal Fekete skizziert allerdings einen Goldstandard, der wohl praktikabel erscheint und meint dazu, zu behaupten, ein Goldstandard sei nicht praktikabel, komme dem gleich zu sagen, Ehrlichkeit sei auch nicht praktikabel (siehe dazu: http://bit.ly/1HjwQ6C). Wir sind große Verfechter von einem gedeckten Geldsystem, und davon überzeugt, dass nach dem jetzigen Geldsystem ein gedecktes Geldsystem folgen wird. Wenn Prof. Fekete eine Möglichkeit aufgezeigt hat, sind wir für alles offen und keine Dogmatiker. Uns geht es einfach um eine zielführende Lösung und wir sind keine Anhänger von einem Schubladendenken oder einer Denkschule. Wir möchten lieber Brücken zwischen den verschiedenen Lagern bauen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die allen Menschen dient. Ein Goldstandard ist durchaus charmant, er hat tausende Jahre immer funktioniert, die stabilsten Währungen waren immer mit Gold oder Silber gedeckt. Wenn das mit Feketes Modell in einer modernen Volkswirtschaft funktioniert, hätte ich kein Problem damit, sondern würde dies auch befürworten und unterstützen. …....ein Goldstandard wäre meiner Meinung die einzige Möglichkeit, die Politiker bezüglich Geldvermehrung in die Schranken zu weisen..... Politiker sind strukturell gierig und können mit Geld nicht umgehen. Das beweisen viele Baustellen. Wir müssen die Politiker in Haftung nehmen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Politiker/Managerhaftung, sodass Politiker auch haften müssen wie jeder Bürger oder Unternehmer. In einer Marktwirtschaft gehören Risiko und Haftung immer zusammen. Zum anderen fordern wir in unserem Buch, dass Steuergeldverschwendung genau so hart bestraft wird wie Steuerhinterziehung. Und natürlich sollten Politiker genauso in Sozialkassen einzahlen wie andere Bürger. Wir haben ein Eliteproblem und das wird immer deutlicher.

Es sitzen welche ganz oben, profitieren vom System, müssen für nichts haften, zahlen in keine Sozialkassen ein. Deshalb haben sie auch keine Intention oder Motivation, irgendwas am bestehenden System zu ändern. Von oben kommt daher kein Wandel, der Wandel kommt von unten und daher ist der Crash die Lösung. Leider! Der Vollgeldansatz, den Sie vertreten, scheint mir allenfalls ein notwendiger, aber kein hinreichender Schritt zu sein, ein seriöses Währungssystem wiederherzustellen. Denn eine wirkliche Unabhängigkeit der Notenbanken gibt es allenfalls über einen begrenzten Zeitraum. Politiker werden wieder mit allen Tricks die Notenbanken dazu bringen, Geld zu drucken. Aktuell wird im übrigen gerade in Island ein Vollgeldansatz evaluiert. Was halten Sie davon? Ich finde den Ansatz diskussionswürdig. Er hat Schwächen, denn es ist gefährlich, dass man einer Notenbank die komplette Hoheit über das Geld gibt. Diese muss kontrolliert werden und darf garantiert nicht zum Instrument der Politiker werden. Denn diese würden wieder allzu gern auf die Notenbank zurückgreifen, um ihre Wahlversprechen zu finanzieren. Aber der Vollgeldansatz hat durchaus einige gute und charmante Punkte. Es gibt viele verschiedene Denkrichtungen, Goldstandard, die Österreicher mit Hayek und Mises, Regionalgeld etc.. Alle diese haben viele richtige Punkte, man muss das Beste aus allen Denkrichtungen herausdestillieren und den Königsweg finden. Im Mittelpunkt muss allerdings der Mensch stehen, denn die Variable „Mensch“ wird zu gerne vergessen in all diesen Modellen und ist der gefährlichste Faktor.

„... In einer Marktwirtschaft gehören Risiko und Haftung immer zusammen. Zum anderen fordern wir in unserem Buch, dass Steuergeldverschwendung genau so hart bestraft wird wie Steuerhinterziehung. “

Sollte es zu dem von Ihnen prognostizierten Crash kommen, wie kann sich der Anleger wirklich davor schützen? Außer dass er heimlich Gold kauft und bei sich zu Hause vergräbt, sodass der Staat keinen Zugriff hat, sehe ich wenig Möglichkeiten. Auch eine Lagerung von Gold in der Schweiz hält Marc Faber für höchst unsicher. In Zeiten des Informationsaustausches hilft auch ein ausländisches Konto/Wertpapierdepot nichts. Eigentlich sehe ich als einzige Lösung eine Wohnsitzverlegung, was wohl nur die wenigsten können. Nur, wer mag deshalb nach Hongkong, Singapur oder auf die Bahamas etc. übersiedeln (wobei man letzteren wegen der Nähe zu den USA

wohl eher nicht trauen kann). Raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte. Bei Papierwerten möchten viele mitverdienen, Banker, Versicherungen,


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INTERVIEW Makler, der Staat. Bei Sachwerten kann natürlich der Staat auch eventuell zugreifen, man denke an ein Goldverbot und Zwangshypotheken. Daher ist es wichtig, im Tafelgeschäft anonym Gold zu erwerben und auch Silber. Ein Silberverbot gab es noch nie. Ich traue keiner Bank, daher lieber ein bankunabhängiges Schließfach, Tresor, im Garten vergraben, das muss jeder selbst überlegen. Natürlich kann es eine Vermögensabgabe geben. Ich bin ein Freund des Regionalitätsprinzips und habe mein Vermögen lieber in der Nähe, denn was mache ich mit dem Gold in Hongkong oder Singapur. Schnell können die Grenzen auch zu sein, dann hat man keine Möglichkeit, auf das Vermögen zuzugreifen. In Zypern wurden die Inhaber eines Bankkontos rasiert, während die Leute mit dem Geld im Schließfach glimpflich da„Als erstes wird vonkamen, aber auch sie hatder Negativzins ten zwei Wochen keinen für alle Sparer Zugriff auf das Schließfach. In der Schweiz müssen die kommen und Banken ab 2019 die Schließfädann ist die logicher auf den Kontoauszügen sche Schlussfol- von Ausländern angeben. Auch gerung, dass in der Vergangenheit gab es schon Schließfachöffnungen, jeder sein Geld daher ist hier schon Vorsicht abheben wird angebracht. und in ein Die Papierwährungen werden wie schon in der VerganSchließfach oder genheit scheitern, aber Gold unter die Matwird seinen Wert bewahren, ratze legt. “ auch wenn uns Banken und Staat immer weismachen wollen, dass Gold nichts wert sei, was im Widerspruch dazu steht, dass die Zentralbanken nach wie vor massiv Gold als Reservewährung in den Tresoren haben und kaufen. Wie sehen Sie das Thema Bargeldverbot? Als erstes wird der Negativzins für alle Sparer kommen und dann ist die logische Schlussfolgerung, dass jeder sein Geld abheben wird und in ein Schließfach oder unter die Matratze legt. Auch Schweizer Pensionskassen haben das schon durchgerechnet, nur geben die Banken das Geld nicht heraus. Denn wie man inzwischen wissen sollte, gehört das Geld auf dem Bankkonto nicht mehr dem Anleger, sondern der Bank, der man lediglich einen unverschämt günstigen Kredit gegeben hat. Ein Bargeldverbot hat auch schon Ken-

ZU DEN AUTOREN Die beiden Ökonomen, Querdenker und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 zusammen den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. Seit April 2014 gibt es eine aktualisierte und überarbeitete Taschenbuchausgabe. Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“, haben sie es bis auf Rang 2 der Spiegel Bestsellerliste geschafft sowie auf Rang 1 im Manager Magazin und Han-

delsblatt. Das Buch ist seit 11 Monaten auf allen relevanten Bestsellerlisten vertreten und war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2014. In ihm haben sie u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen für die Banken, die Absenkung des Garantiezins bei den Lebensversicherungen sowie den Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert. Auch das Scheitern des Euros und einen Absturz an den Börsen haben sie darin prognostiziert. Am 14. November 2014 ist das Hörbuch zu „Der Crash ist die Lösung“ erschienen. Weitere Informationen und aktuelle Vortragstermine unter: http://www.friedrichweik.de (auch auf Facebook).

neth Rogoff prognostiziert und ist wohl die einzige Möglichkeit, das Geldsystem noch ein paar Jahre am Leben zu halten, und um die Bürger mit Negativzinsen zu schröpfen. Die meisten Leute nehmen das Bargeld-Problem überhaupt nicht zur Kenntnis..... Die meisten Leute zahlen alles online, per Handy, Kreditkarte und machen sich keine Gedanken über diese Probleme. Sie befinden sich so im Hamsterrad, dass sie keine Zeit dazu haben, sich damit auseinanderzusetzen. In den letzten 10 bis 20 Jahren ist die Schlagzahl enorm gestiegen. Man wird dermaßen mit Informationen überflutet, es gibt Ablenkungen an allen Ecken und Enden..... Wer hat noch Zeit, ein Buch zu lesen oder groß nachzudenken? Die Leute sind mit Brot und Spielen zugedeckt, denn ein uninformiertes Volk ist leichter zu regieren als ein informiertes. Das Geschrei wird groß sein, wenn die Währungsreform kommt und 90% der Leute wird es eiskalt erwischen, weil sie sich nicht vorbereitet haben. Daher schreiben wir die Bücher in der Sprache, die jeder versteht, und halten Vorträge, um möglichst viele zu erreichen, damit sie sich vorbereiten können. Je mehr mental und monetär vorbereitet sind, umso glimpflicher wird es ablaufen. Danke für das Interview.

Aktuelle Abo-Angebote http://www.boerse-express.com/abo


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BELOG VON BE24.AT VON GEROLD PERMOSER CIO DER ERSTE ASSET MANAGEMENT/ERSTE-SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT

Der Turm zu Babel ie Geschichte gehört zu einer der bekanntesten aus der Bibel. Die Menschen wollten sich mit Gott auf eine Stufe stellen und begannen, einen Turm bis zum Himmel zu bauen. Gott bestrafte der Menschen Hybris daraufhin mit der babylo„Immobilien, nischen Sprachverwirrung. von vielen auch Einer einheitlichen Sprache verlustig gegangen, waren die als Betongold ti- Menschen nicht mehr in der tuliert, waren in Lage, den Turmbau zu vollenden letzten Jah- den. Wenn man das Rennen um ren im D-A-CHdas höchste Gebäude der Welt Raum sowohl mitverfolgt, zeigt sich recht schön, dass wir Menschen von den Erträgen als auch von wenig gelernt haben. Turm und Hybris dürften immer der Nachfrage noch siamesische Zwillinge her eine der insein. Und zumindest in jenen Immobilien, die nachhaltig teressantesten wollen, ist mit dem ZertiAnlageklassen.“ sein fikate-Chaos auch die babylonische Sprachverwirrung geblieben. Was macht eine Immobilie nachhaltig? Ist es nachhaltiger, in einem

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SPORTSTUFF Pöltl geht seinen Weg akob Pöltl gibt der NBA einen Korb und bleibt zumindest noch ein zweites Jahr am College in Utah. Der 19-jährige Wiener wäre in der ersten Runde ausgewählt worden, hätte er sich in den nächsten Tagen für den NBA-Draft angemeldet. Er hätte sich somit aller Wahrscheinlichkeit nach zum ersten Österreicher in der besten Basketball-Liga der Welt gemacht. Der Youngster hätte Geschichte geschrieben und wäre finanziell für lange Zeit abgesichert gewesen. Die verständliche „Gier“ der Öffentlichkeit nach dem ersten NBA-Österreicher bleibt aber vorerst ungesättigt. Wer Jakob Pöltl näher kennt, wurde von seiner Entscheidung nicht überrascht. Der 2,13 m große Hüne ist wohl einer der wenigen, die selbst bei einem Lockruf aus der NBA die Ruhe bewahren können und emotional von den drei großen Buchstaben nicht übermannt werden. „Egal, wohin in der

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schlecht isolierten Jahrhundertwende-Altbau zu leben, da ein Neubau die Umwelt mehr belasten würde als die höheren Energiekosten? Ist es sinnvoll, in eine Isolierung zu investieren, wenn diese de facto als Sondermüll endet? Sind dreifach verglaste Fenster die Lösung, auch wenn sie oft aufgrund von schlechtem Lüftungsverhalten zu mehr Schimmel in den Wohnungen führen? Und wie misst man die Nachhaltigkeit von Immobilien, wenn schon der Begriff nicht klar ist? Zwar gibt es eine Unmenge von Ratings und Zertifizierungen, die für sich eine Aussagekraft über die Nachhaltigkeit der Immobilie beanspruchen. Aber was messen Energieausweis & Co wirklich? Und wie stehen solche Zertifikate zueinander? Messen sie dasselbe oder macht es Sinn, sie zu kombinieren? Immobilien, von vielen auch als Betongold tituliert, waren in den letzten Jahren im D-A-CHRaum sowohl von den Erträgen als auch von der Nachfrage her eine der interessantesten Anlageklassen. Investoren, die gezielt in nachhaltige Investmentprodukte investieren, fanden wenige Anlagemöglichkeiten vor. Ein Grund, uns dieser nachhaltigen Terra Incognita zu widmen. Wir laden Sie, meine Damen und Herren, dazu ein, uns auf unserer Entdeckungsreise zu begleiten. Vielleicht können wir einen Beitrag leisten, die nachhaltige Sprachverwirrung zu beenden und so den Weg für den Bau eines nachhaltigen Immobilienportfolios freimachen. Lesen Sie mehr zum Thema nachhaltige Immobilien in unserem Magazin ERSTE RESPONSIBLE RETURN – The ESGLetter < Mehr von Gerold Permoser unter http://goo.gl/XQyK19

VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

NBA ich auch heuer schon gehen würde, ich würde mich schon zurechtfinden“, bewies er im LAOLA1-Interview vor einigen Wochen durchaus Selbstvertrauen. Jedoch hat er Vorund Nachteile eines Wechsels in Ruhe betrachtet und die Entscheidung getroffen, die ihm sein Bauchgefühl nahegelegt hat. Das Vertrauen darin, die beste Wahl für seine sportliche und persönliche Entwicklung getroffen zu haben, stand im Mittelpunkt. Das Gehabe sowie das historische Gefühl „ich bin NBA-Spieler“ bzw. den Dollar-Jackpot zu knacken, hatten beim „Langen“ nicht die höchste Priorität. So tickt Jakob Pöltl. Deswegen war er jeder neuen Aufgabe, der er sich gestellt hat, nicht nur gewachsen – er hat die Erwartungen übertroffen und brilliert. Und deswegen darf Österreich auch weiterhin hoffen, nicht nur bald einen Spieler zu haben, der in einem NBA-Kader aufscheint, sondern einen, der in der NBA auch ordentlich aufzeigen kann. <


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ROHSTOFFE GOLD-ÜBERLEGUNGEN (TEIL 5)

Emsiger WGC: Treffen am Rande von Weltbank, IWF Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Der World Gold Council (WGC) kümmert sich in letzter Zeit wirklich eifrig um den Goldmarkt. Dabei geht es nicht um Zahlen zu Angebot und Nachfrage, sondern um Gedanken zur Bedeutung von Gold. ast unbemerkt von den Medien fand am vergangenen Freitag in Washington ein „Briefing” zum Thema „Gold, the renminbi and the multicurrency reserve system” statt. Von offizieller Seite wurde bisher noch nichts zu diesem Meeting bekannt.

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Treffen. Das deutsche Goldportal - eines der wenigen Fachmedien, die die Geschichte aufgriffen - titelte vorige Woche „Geheimnisvolles Banker-Treffen zum Thema Gold” und berichtete über eine Veranstaltung des WGC gemeinsam mit dem Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF) am Rande der Gespräche von Weltbank und IWF. Der Zweck des Treffens und die geladenen Gäste wurden auf der OMFIF-Webseite so beschrieben: OMFIF und World Gold Council laden ausgewählte Zentralbanken und andere offizielle Brancheninstitutio„Ein bisschen Gold nen zu einer Frühstücksdiskussion über könnte helfen, Gold, den Renminbi und die SDR’s zu das Multiwährungsreservestabilisieren.” system ein. Die Diskussionen finden unter Anwendung der Chatham House Regel und während des Frühlingstreffens von Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) in Washington statt. OMFIF. Die von den Medien vielfach als britische Denkfabrik bezeichnete Organisation spricht sich bereits seit längerem für eine Remonetarisierung von Gold aus. Der von Ronald-Peter Stoeferle verfasste Goldreport 2013 erwähnte einen Report von OMFIF - übrigens trägt dieser den gleichen Titel wie die obige Veranstaltung -, in dem darüber geschrieben wurde. Gold solle wieder eine zentrale Rolle im globalen Währungsgefüge spielen. Aufgrund seiner Historie sei Gold prädestiniert, um den Aufbau und die Pflege von Vertrauen und die Stabilität in internationalen moderaten Beziehungen wiederherzustellen und Gold wäre als Währungsanker von gegenseitigem Nutzen für alle Länder.

Grundlegende Veränderungen im Währungsgefüge - mit oder ohne Gold? Darüber wird auf höchster Ebene diskutiert. Foto: Heraeus/apa

SDR. Die sich selbst als unabhängige Research und Beratungsgruppe bezeichnende Institution OMFIF empfiehlt immer wieder eine Aufnahme von Gold in die Sonderziehungsrechte des IWF, womit sie mit dem Gouverneur der Peoples Bank of China konform geht. Er sieht Sonderziehungsrechte (SDR’s) - eine vom IWF eingeführte Währungseinheit, die nicht auf den Devisenmärkten gehandelt wird und aus den vier Weltwährungen US-Dollar, Euro, Yen und Pfund beseht - als „Licht im Tunnel für die Reform des internationalen Währungssystems. Renminbi. 2015 wird, wie alle fünf Jahre, über eine Neuzusammensetzung der SDR’s beraten und IWF-Chefin Christine Lagarde hat bereits ihr Interesse an der chinesischen Währung im Korb bekundet:„Es ist keine Frage des ‘ob’, es ist nur eine Frage des ‘wenn’.” Gold. Meghnad Desai, Vorsitzender des OMFIF-Beirats, plädiert öffentlich für die Inkludierung von Gold in die SDR’s:„Ein bisschen Gold könnte helfen, die SDR’s zu stabilisieren. Wir werden Gold für die Nominierung zur Aufnahme in die SDR’s vorschlagen. Ich glaube, dass das höchstwahrscheinlich passieren wird.” Anonym. Wenn Gold wieder eine wichtige Rolle im Weltfinanzsystem erhält, werden wir es irgendwann auch von offizeller Seite erfahren. Wer was beim besagten Briefing gesagt hat, bleibt indes geheim, denn die Chatham House Regel garantiert Anonymität. (Fortsetzung folgt) <


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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015

Raiffeisen Centrobank AG

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ZERTIFIKATE ZERTIFIKATEMARKT ÖSTERREICH

Der österreichische Zertifikatemarkt

Garantie-Zertifikate lassen Markt schrumpfen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Im Vergleich zum Februar ist der heimische Zertifikatemarkt um 130 Millionen Euro (bzw. 1,1 Prozent) leichter. Das liegt an den Garantie-Zertifikaten und Zinsprodukten, wie das Zertifikate Forum Austria erklärt. Das Volumen des österreichsichen Zertifikatemarktes in den vergangen zwölf Monaten. Quelle: Screenshot ZFA

er Ende März beträgt das Gesamtvolumen des österreichischen Zertifikatemarktes nunmehr 11,8 Milliarden Euro. Im direkten Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang um 1,1 Prozent bzw. 130 Millionen Euro. Die Schuldigen sind laut ZFA eindeutig zu identifizieren. „Der Rückgang ist einzig auf Garantie-Zertifikate und Zinsprodukte zurückzuführen, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld wenig nachgefragt werden.“ Teilschutzprodukte setzen ihr anhaltendes Volumenwachstum hingegen fort und auch Hebelprodukte sind weiter attraktiv.

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Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der fünf ZFA-Mitglieder. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (das sind Garantie-Zertifikate, Teilschutzprodukte und Hebelprodukte) der Mitglieder des ZFA sinkt im März um 1,0 Prozent bzw. 43 Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlieren um 2,2 Prozent, Teilschutzprodukte legen hingegen um 1,7 Prozent zu. Hebelprodukte können einen Zuwachs von 13,9 Prozent verzeichnen. Das Verhältnis Anlageprodukte zu Hebelprodukte bleibt bei 99,4 zu 0,6 (siehe hierzu Grafik). Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende März 4,4 Milliarden Euro. Der Open Interest strukturierter Zinsprodukte der fünf ZFA-Mitglieder. Das Volumen strukturierter Zinsprodukte reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 48 Millionen Euro, das sind 1,2 Prozent. Der Open Interest beträgt per Ende März 3,8 Milliarden Euro. Wenn man nun diese 3,8 Milliarden mit den 4,4 Milliarden addiert, erhält man 8,2 Milliarden Euro. Weitere (geschätzte) 3,6 Milliarden Euro macht laut ZFA das Volumen der NichtZFA-Mitglieder aus.

Quelle: Screenshot ZFA

Quelle: Screenshot ZFA

Handelsvolumen legt deutlich zu. Im März belebt sich die Handelstätigkeit, so wie schon im Vormonat. Insgesamt werden 190 Millionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Umsatzanstieg von 7,9 Prozent. <


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ZERTIFIKATE STUFENZINS-ANLEIHE

Mit Norwegischer Krone zu ansteigenden Zinsen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die Landesbank Baden-Württemberg bietet derzeit die Norwegische Kronen StufenzinsAnleihe zur Zeichnung an. Die Laufzeit liegt bei sechs Jahren. Die Zinsen steigen von 1,2 auf 1,7 Prozent. n der Produktinformation steht geschrieben: „Die LBBW Stufenzins-Anleihe ist ein Wertpapier, das in Norwegischen Kronen notiert und einen festen Zinsertrag bietet.“ Was sich hier so einfach anhört, hat für potenzielle Anleger aber durchaus weitreichende Folgen - vor allem, wenn man davon ausgeht, dass man seinen Wohnsitz in Euroland hat. Denn: Das Kapitalschutzprodukt hat einen Nominalbetrag von 1000 Norwegischen Kronen. Und auf diese 1000 Norwegischen Kronen bezieht sich auch die Rückzahlung. Heißt: Man bezahlt 1000 Kronen und erhält diese zum Laufzeitende - nebst den regelmäßigen Zinszahlungen, die ebenfalls in Kronen erfolgen - zurück. Rein technisch betrachtet, gibt es kein Währungsrisiko bzw. keine Währungschance. Faktisch ist das aber anders.

I

Zwei zusätzliche Transaktionen. Denn als EuroAnleger ist man dazu gezwungen Euro in Kronen zu tauschen. Das tut man vor dem Kauf bzw.

Anleger sollten bei diesem Produkt davon ausgehen, dass die Kronen gegenüber dem Euro zulegt. Foto: Bloomberg

nach dem Laufzeitende. Je nachdem wie sich die Norwegische Krone im Vergleich zum Euro entwickelt hat, hat man von der Währungschance (Krone wertet gegenüber dem Euro auf ) profitiert oder unter dem Währungsrisiko gelitten (Euro wertet gegenüber der Krone auf ). Die Zinsen. Der Zinssatz p. a. erhöht sich während der Laufzeit jährlich um 0,1 Prozentpunkte von 1,2 Prozent im ersten Jahr auf 1,7 Prozent im sechsten und letzten Laufzeitjahr. Die Kupons werden am jeweiligen Zinszahlungstag in Norwegischen Kronen bezahlt. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000LB01VZ1. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 18. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Norwegischen Kronen. Das Listing erfolgt in Stuttgart (regulierter Markt). <

Chancen und beispielhafte Szenariobetrachtung

Zertifikat des Monats

Hier sehen Sie alle Sieger

boerse-express.com/zertifikatdesmonats


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ZERTIFIKATE PROTECT AKTIENANLEIHE

Mit der BMW-Aktie zu 6 Prozent Zinsen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Vontobel bietet derzeit die „Protect Aktienanleihe“ mit Basiswert BMW-Aktie zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr. Die Verzinsung liegt bei 6 Prozent. Die Barriere von 75 Prozent sollte halten. ontobel erklärt: Das Produkt hat eine feste Laufzeit und wird am 27. Mai 2016 fällig (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält am Rückzahlungstermin unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts eine Zinszahlung in Höhe von 6 Prozent p.a. auf den Nennbetrag 1000 Euro“. Damit ist schon sehr viel - aber noch nicht alles gesagt.

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Die drei Möglichkeiten. Für die Rückzahlung des Produkts gibt es die folgenden Möglichkeiten. Bei der Betrachtung dieser Möglichkeiten gehen wir von einem „Basispreis“ (Schlusskurs am 27. April 2015) von 116,69 Euro aus. 1. Notiert der Basiswert im Zeitraum vom 27. April 2015 bis 20. Mai 2016 immer über der Barriere (indikativ: 87,52 Euro - entspricht 75 Prozent des Basispreise), so erhalten VERZINSUNG Anleger den Nennbetrag. 2. Der Basiswert notiert im Beobachtungszeitraum mindestens einmal auf oder unter der Barriere. Liegt aber der ReDie Verzinsung liegt - völlig unabhängig von der ferenzpreis (Schlusskurs) des Performance der Aktie - bei Basiswertes am 20. Mai 2016 6 Prozent pro Jahr (Bewertungstag) auf oder über

6,00%

Die Aktie von BMW dient als Basiswert. Innerhalb eines Jahres solte sie nicht mehr als 25 Prozent an Wert verlieren. Foto: Bloomberg

dem Basispreis (indikativ: 116,69 Euro), erhalten Anleger auch hier den Nennbetrag. 3. Der Basiswert notiert im Beobachtungszeitraum mindestens einmal auf oder unter der Barriere. Liegt der Referenzpreis des Basiswertes am 20. Mai 2016 unter dem Basispreis, erhalten der Anleger den Basiswert entsprechend des Bezugsverhältnisses (indikativ: 8,56971 Aktien -> 1000 Euro geteilt durch 116,69 Euro). Bruchteile des Bezugsverhältnisses werden nicht geliefert. Stattdessen erhalten Anleger deren Gegenwert ausgezahlt. In diesem Fall wird der Gegenwert der gelieferten Basiswerte zuzüglich Bruchteilsbetrag unter dem Nennbetrag liegen. Markterwartung. Vontobel stellt klar: „Das Produkt richtet sich an Anleger, die davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts leicht steigt, seitwärts tendiert oder leicht sinkt, aber zumindest während des Beobachtungszeitraums oberhalb der Barriere bleibt.“ Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000VZ949N6. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 27. April. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissionspreis beträgt 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Frankfurt und Stuttgart. <

foonds.com/zone/strukturierte Alles zum Thema Zertifikate


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ZERTIFIKATE USD FESTZINS 1/2015 ANLEIHE

US-Dollar-Spekulation bringt 2 Prozent pro Jahr Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die HSH Nordbank bietet derzeit die „Nordic Horizon USD FestZins 1/2015 Anleihe“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt drei Jahre und vier Monate. Die Verzinsung liegt bei 2 Prozent jährlich. ie HSH Nordbank fasst in den Produktinformation zusammen: „Diese Schuldverschreibung ist ein Wertpapier, das einen festen Zinsertrag in US-Dollar bietet. Laufzeit und die Art der Zahlungen am Rückzahlungstermin sind vorgegeben. Am Ende der Laufzeit erfolgt eine Zahlung in US-Dollar zu 100 Prozent des Nennbetrages.“ Das heißt: Für jeweils 1000 US-Dollar Nominalbetrag erhalten Anleger eine Verzinsung von 20 USDollar (2 Prozent) pro Jahr. Die Laufzeit endet im August 2018.

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VERZINSUNG

2,00% Für jedes Laufzeitjahr erhalten Anleger eine Verzinsung von 2 Prozent.

Das US-Dollar-Konto. Um die Zahlungen in US-Dollar erhalten zu können, benötigen Anleger ein US-Dollar Konto. Das bedeutet, dass Anleger zwar rein technisch betrachtet kein Währungsrisiko tragen - da ja sowohl in US-Dollar gekauft als auch getilgt wird - faktisch sind Euro-Anleger jedoch dem Wechselkurs ausgesetzt.

Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euro entwickelt, desto besser für Anleger.

Foto: Bloomberg

Daraus macht die HSH Nordbank auch überhaupt keinen Hehl. Die Grafik zeigt, wie sich die Entwicklung des Euro gegenüber dem US--Dollar auf die Höhe des Nominalbetrags auswirkt. In unserem Beispiel gehen wir von einem angelegten Nominalbetrag von 10.000 US-Dollar aus. Die Zinstermine. Der Rückzahlungstermin ist der 13. August 2018. Das ist gleichzeitig auch der letzte Zinstermin bzw. Zinszahlungstag. Die erste Zinszahlung erfolgt am 13. Mai 2016, die zweite am 13. Mai 2017. Die dritte findet im August 2018 statt. Bei einem Investment von 10.000 US-Dollar fallen über die Gesamtlaufzeit des USD Festzins Anleihe in Summe 650,41 US-Dollar an. Selbstverständlich unterliegen auch die Zinszahlungen dem Währungsrisiko. Auch hier gilt entsprechend: Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euro entwickelt, desto besser. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HSH4ZC7. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 8. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 US-Dollar. Das Listing erfolgt in Hamburg. <

Grafik: Auswirkung des Wechselkurses Euro/US-Dollar auf die Rückzahlung

Quelle: Screenshot HSH Nordbank


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0.13 0.21 0.15 1.10 1.94 0.08 0.04 -1.99 0.00 0.85

24055 22616 20349 55287 462805 1945 1598599 3615 10423 318023

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1.31 -1.06 -0.11 -0.05 0.27 0.16 -0.38 0.04 -0.30 2.15

187879 16158 9232 59796 49785 46213 42449 157108 97695 25488

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80.00 32.91 46.06 15.14 0.21 1.19 47.05 4.01 66.15 10.15 7.06 79.91 9.52 1.05 20.39

-0.20 0.66 0.34 0.50 -6.67 5.13 1.52 0.21 -0.73 0.28 0.08 -0.73 -1.02

143 1701 726 15337 53400 11013 100 6624 12269 6541 34050 1945 400 33 9389

Ausgewählte Werte Kurs €

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