NR. 3269/35
FREITAG, 22. MAI 2015
BÖRSE EXPRESS
be INVESTOR M&A-Welle: Das große
Fressen
Schwerpunkt: Die Zahl der Unternehmensübernahmen steigt wieder deutlich an. Der Merger zwischen Nokia und Alcatel, sowie der Zukauf von Shell sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Foto: dpa/B0193 Bert Reisfeld Universal/bearbeitet
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NEWS MIX UNIQA
IFO-GESCHÄFTSKLIMA
Startquartal bringt zweistelliges Wachstum
Ifo-Geschäftsklima sinkt, wenn auch nur leicht ie Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im Mai erstmals seit einem halben Jahr eingetrübt - allerdings nur leicht. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 0,1 auf 108,5 Punkte, wie das Ifo-Institut mitteilte. Dies ist der erste Rückgang seit vergangenem Oktober. Bankvolkswirte hatten allerdings wegen der schwächeren Konjunktur im ersten Quartal einen stärkeren Rückgang auf 108,3 Punkte erwartet. „Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Kurs“, kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Mit Blick auf die kommenden Monate hätten sich die Unternehmen jedoch etwas weniger optimistisch gezeigt. <
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Uniqa-CEO Andreas Brandstetter
Foto: apa
ie Uniqa Group erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 94,0 Millionen Euro - ein Plus von 15,5 Prozent. Das Konzernergebnis (nach Steuern und Minderheitenanteilen) betrug 76,9 Millionen (+37,5 Prozent). Uniqa hat dieses Ergebniswachstum erreicht, obwohl auf Grund des von der FMA im März erlassenen Schuldenmoratoriums eine Abschreibung von rund 9 Millionen Euro auf Senior-Anleihen mit Landesgarantie der Heta (ehemalige Hypo Alpe-Adria-Bank International) vorgenommen wurde. Uniqa CEO Andreas Brandstetter: „Ausschlaggebend für den guten Start ins Jahr 2015 waren vor allem eine weitere Reduktion der Verwaltungskosten und ein höheres Kapitalanlageergebnis. Dazu ist eine positive Prämienentwicklung gekommen, die wir allerdings in den nächsten Quartalen in dieser Form nicht fortsetzen werden, weil wir im derzeitigen Umfeld kein weiteres Wachstum des Einmalerlagsgeschäft in der Lebensversicherung anstreben. Trotz der historischen Herausforderung eines durch die EZB-Anleihekäufe weiter verschärften Niedrigzinsumfelds und einer fragilen Konjunkturentwicklung in Teilen Europas halten wir an unserem ambitionierten Ausblick für das Ergebnis 2015 fest.“ Die verrechneten Prämien der Uniqa Group, inklusive der Sparanteile der fonds-und indexgebundenen Lebensversicherung, stiegen in den ersten drei Monaten um 19,8 Prozent auf 2039,5 Millionen Euro. Mehr unter http://goo.gl/23oW0I <
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Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.
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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von CA Immo, conwert, Atrium, Erste Group, OMV, FACC, Agrana, Vienna Insurance Group und Raiffeisen im Fokus der Analysten. Mehr unter
http://goo.gl/F1Qp2R
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conwert-Großaktionär schlägt neuen Firmenboss vor. Der Immobilienmanager Ben Lehrecke solle das Unternehmen künftig führen, erklärte der Milliardär heute, Freitag, über sein zypriotisches Investmentvehikel MountainPeak Trading Limited. Zudem schlage er zwei neue Vertreter für das Kontrollgremium vor: Die Immobilienexperten Barry Gil-
berston und Maureen Harris. Sagi hält 24,79 Prozent an der conwert und ist damit der größte Einzelaktionär. Er hatte Mitte Mai das Aktienpaket des österreichischen Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner übernommen.
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Japan hält an seiner expansiven Geldpolitik fest. Die japanische Notenbank hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Die Bank von Japan bekräftigte ihr Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren von jährlich 80 Billionen Yen (593,5 Mrd. Euro). Die Zentralbank zeichnete dabei ein etwas rosigeres Bild der japanischen Wirtschaft, die sich nach ihrer Darstellung insgesamt mit gemäßigtem Tempo erholt. Die Notenbank pumpt so viel Geld in die Wirtschaft, um der Deflationsspirale zu entkommen. Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt litt jahrelang unter fallenden Preisen: Verbraucher hielten sich in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurück. Mehr unter
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SCHWERPUNKT ÜBERNAHMEN
Volle Kassen und billiges Geld steigern den Appetit der Firmen Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Nokia schluckt Alcatel, Shell kauft den Konkurrenten BG und auch Wien bleibt nicht verschont. In Europa türmt sich eine Übernahmewelle auf, die den Markt durcheinanderwirbelt. ie Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Nokia, einst weltweit größter Hersteller von Handys, will zurück an die Weltspitze. Der finnische Konzern, dessen Verkauf der Handysparte an Microsoft vor etwas mehr als einem Jahr für viele Finnen einer nationalen Tragödie gleichkam, will den französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent schlucken. Mit einem Wert von 15,6 Milliarden Euro stellt der Deal den größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte von Nokia dar. Der Clou dabei: Nokia braucht nicht in einmal die Tasche zu greifen, denn das Angebot für die bisherigen Alcatel-Aktionäre lautet auf 0,55 neue Nokia-Aktien für einen Anteilsschein von Alcatel-Lucent. Rein rechnerisch bedeutet dies einen Aufschlag von 28 Prozent auf den durchschnittlichen Preis der vorangegangenen drei Monate. Geht der Deal wie geplant über die Bühne - der Zusammenschluß soll im ersten Halbjahr 2016 vollzogen sein -, entsteht ein Technologieriese, der mit einem Umsatz von zusammengerechnet 25,9 Milliarden Euro Konkurrenten wie Ericsson aus Schweden (Umsatz: 25,06 Milliarden Euro) und Huawei aus China (35,27 Mrd. Euro) die Stirn bieten kann.
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Schauplatzwechsel - London am 8. April dieses Jahres. In der britischen Finanzmetropole geht es heiß her. Eine - wie sich erst später herausstellen sollte - ‘Opa-Bande’ plündert im Diamantenviertel Hatton Garden eine Unzahl von Schließfächern, erbeutet Juwelen im Gesamtwert von an die 200 Millionen Pfund und sorgt rund um den Globus für Schlagzeilen in der Boulevardpresse (siehe unter anderem hier: http://bit.ly/1JAbJwF). In den Finanzmedien und vor allem an der Londoner Börse sorgt hingegen der Erdölgigant Royal Dutch Shell, mit einem Umsatz von 421 Milliarden Dollar die Nummer 2 im Ölgeschäft, für einen Paukenschlag. Fast 27% schießt die Aktie des britischen Gasproduzenten BG Group an diesem Tag in die Höhe. Grund: Royal Dutch Shell will in einem Megadeal den
Die Bilanzen sind geordnet - der Hunger der Unternehmen wächst wieder. Foto: APA/LEO OCHSENBAUER / NULLZEIT.AT
1. M&A: Anzahl der Transaktionen seit 2007
Zahl der Transaktionen ist zuletzt wieder deutlich gestiegen.
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SCHWERPUNKT britischen Konkurrenten übernehmen. Der Deal ist nicht nur die bisher größte Übernahme im heurigen Jahr, sondern gleichzeitig auch die größte Übernahme in der Energiebranche seit mehr als zehn Jahren. Wien, neun Tage später. Njet - schleudern die ImmofinanzAktionäre auf einer außerordentlichen HV den beiden von der CA Immo und der russischen O1-Gruppe nominierten Aufsichtsratskandidaten entgegen*. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Versuch der Bietergruppe CA Immo/O1, zum größten Aktionär der Immofinanz aufzusteigen, auf wenig Gegenliebe stieß. Im Rahmen des freiwilligen Angebots zum Erwerb von 13,5% der Immofinanz-Anteile (15% nach Abzug der Immofinanz-eigenen Aktien) waren der Gruppe nur 1,57% der Aktien angedient worden. Mit in Summe 6,08% blieben die Bieter, deren Angebot vom Immofinanz-Management als feindlich empfunden wurde, deutlich hinter ihrem selbstgesteckten Ziel zurück. Der monatelange Nervenkrieg zwischen den beiden Immo-Gesellschaften ist damit beendet. Der Hunger wächst. Drei Ereignisse aus dem April 2015 - die an den Börsen Paris, London, Wien und Helsinki für Furore sorgten. Drei Ereignisse, die eines zeigen: Der Hunger der Unternehmen ist gewachsen, das ‘große Fressen’, das im vierten Quartal 2014 mit weltweit 9042 Übernahmen seinen vorläufigen Höhepunkt in der Nach-Lehman-Ära verzeichnete, geht unvermindert weiter (siehe Grafik 1 vorherige Seite und Tabelle 2). Eine These, die auch von einer jüngst präsentierten Studie des Beratungshauses Ernst & Young (EY) untermauert wird. Demnach planen 56% der befragten Manager in den nächsten 12 Monaten eine Übernahme. Vor einem Jahr lag die Anzahl derer, die sich im M&A-Markt aus der Deckung wagen wollten, lediglich bei 31% (siehe Grafik 3). Doch nicht nur das - die Zahl jener unter den 1600 befragten Firmenmanagern, die von einem weiteren Anstieg der M&A-Aktivitäten ausgeht, wuchs zwischen 2013 und 2015 von 49 auf satte 73% (siehe Grafik 4). Was die Bewertungen bei eventuellen Übernahmen betrifft, geben sich die Manager keiner Illusion hin. Die Mehrzahl rechnet damit, dass sich der Bewertungs-Gap zwischen den Preisvorstellungen der Käufer und jenen der potenziellen Übernahmeziele weiter öffnen wird. Hintergrund für diese Ansicht sind nicht zuletzt die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten, der wiedererstarkte M&A-Markt und die anziehende globale Konjunktur, wie die Experten von EY in ihrer Analyse schreiben. Diese drei Faktoren heizen den Wettbewerb um die Assets an. Tatsächlich zeigen auch die nackten Zahlen, dass die Aufschläge bei M&A-Transaktionen wieder ansteigen. Lag die durchschnittlich gezahlte Prämie laut der M&A-Datenbank von Bloomberg im vierten Quartal 2014 bei 16,2% so stieg * Anmerkung: Zur Abstimmung über die beiden Kandidaten kam es nicht mehr, da die von der Immofinanz nominierten AR vorher gewählt wurden. Das Njet ist symbolisch gemeint.
2. M&A-Markt: Q1 2007 bis Q2 2015 Quartal
2015 Q2 2015 Q1 2014 Q4 2014 Q3 2014 Q2 2014 Q1 2013 Q4 2013 Q3 2013 Q2 2013 Q1 2012 Q4 2012 Q3 2012 Q2 2012 Q1 2011 Q4 2011 Q3 2011 Q2 2011 Q1 2010 Q4 2010 Q3 2010 Q2 2010 Q1 2009 Q4 2009 Q3 2009 Q2 2009 Q1 2008 Q4 2008 Q3 2008 Q2 2008 Q1 2007 Q4 2007 Q3 2007 Q2 2007 Q1
Anzahl der Deals
4.693 8.155 9.042 8.370 8.013 7.792 7.931 7.384 7.065 7.194 7.818 6.985 7.057 7.354 7.352 7.595 7.681 7.141 7.765 6.733 6.579 7.060 6.936 6.083 5.838 5.603 6.231 7.552 8.556 8.093 9.090 8.919 9.252 8.332
Summe in Mrd. US-$
508,52 804,44 889,86 846,66 930,32 621,38 593,10 687,95 589,48 503,94 751,01 486,53 554,71 479,18 541,93 616,92 653,21 613,04 669,20 580,89 455,24 499,12 519,45 362,64 407,67 478,83 421,75 726,31 837,17 545,21 838,01 933,25 1.346,81 966,24
Durchschn. Prämie
21,12% 20,17% 16,20% 18,99% 17,89% 19,99% 16,58% 28,48% 23,63% 32,59% 24,94% 26,55% 13,20% 29,36% 28,53% 23,84% 22,42% 18,32% 21,35% 37,57% 19,24% 18,61% 19,00% 23,45% 22,98% 29,75% 25,56% 20,42% 21,17% 18,38% 19,93% 15,52% 13,27% 25,48% Quelle: Bloomberg, Stand 20.05.2015
3. M&A-Umfrage: Der Hunger wächst (Quelle: EY)
56% der Manager geben in einer Umfage von EY an, dass ihr Unternehmen in den nächsten 12 Monaten zukaufen wird.
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SCHWERPUNKT ZUKAUF
diese im ersten Quartal des heurigen Jahres auf 20,17 und liegt aktuell bei 21,12% (2. Quartal 2015 - siehe Tabelle 2.).
Risikokapital besonders aktiv. Was nun die Übernehmer betrifft, so zeigt sich, dass sich vor allem Risikokapitalgeber und Private Equity Unternehmen wieder aus der Deckung wagen. Von den Top 11-Aufkäufern des heurigen Jahres sind acht dem Aufschlag auf den durchBereich Risikokapital zuzuordschnittlichen Kurs der vorannen (siehe Tabelle 6.). Der akgegangenen 3 Monate bot tivste Käufer im heurigen Jahr Shell-CEO Ben van Beurden ist die Risikokapitalgesellschaft für die BG Group. Sequoia Capital Operations, die bereits 65 Deals im Gesamtwert von an die drei Milliarden Dollar angekündigt hat. Ebenfalls unter den aktivsten Käufern befindet sich auf Platz 5 ein Unternehmen, dessen Name auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Google Ventures, die Risikokapitaltochter des Suchmaschinengiganten hat heuer laut Bloombergdaten - einen besonders großen Hunger entwickelt. Dafür, dass der Hunger der Unternehmen wieder deutlich gestiegen ist und wohl auch noch weiter steigen wird - im ersten Quartal wurde die höchste Anzahl von Deals in einem Erstquartal seit dem Rekordjahr 2007 verzeichnet -, sorgt unter anderem das ‘billige Geld’ der Notenbanken und die Niedrigstzinslandschaft, die so manche Übernahme erst so richtig attraktiv macht. Auf der anderen Seite hat die Finanzkrise die Unternehmen dazu gezwungen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen und so manch potenzieller Aufkäufer hat einen schönen Cash-Poster angesammelt, der nun eingesetzt werden will. Vor allem strategische Zukäufer werden die Gunst der Stunde nutzen wollen, bevor der M&A-Markt wieder richtig abhebt und die Preise in exorbitante Höhen klettern. Im Vergleich günstige Bewertungen locken - was vor allem auch auf die aktuellen Preise in der Ölindustrie zutrifft, wo die Bewertungen der Aktien durch den Ölpreisverfall stark unter Druck geraten sind. Durchaus möglich, dass sich unter den Käufern, aber auch unter den potenziellen Übernahmezielen, das eine oder andere Unternehmen an der Wiener Börse befindet. SBO-Chef Gerald Grohmann hat jedenfalls in einen Interview mit dem Börse Express (siehe weiter hinten in dieser Ausgabe) angekündigt, dass er sich Zukäufe vorstellen kann. Und die beiden heuer erfolgten Übernahme- bzw. Einstiegsversuche bei conwert und der Immofinanz zeigen, dass die ‘Schnäppchenjäger’ auch in Österreich fündig wurden. Wer aber sind nun die potenziellen Übernahmekandidaten? Das lässt sich schwer sagen. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl möglicher Ziele spielt natürlich die Bewertung. Der be
4. M&A-Umfrage: Manager erwarten mehr Deals
52%
73% glauben dass der M&A-Markt weiter anzieht (gelb: April 2013, grau: April’14, hellgrau: April 2015). Foto li.: APA/EPA/ANDY RAIN
5. M&A-Umfrage: Bewertungs-Gap
53% glauben dass die Bewertungen anziehen werden, 6% rechnen mit einem starken Anstieg. Quelle Grafiken 3, 4 & 5: EY
6. M&A-Markt: Die aktivsten Käufer Käufer
Seqouia Cap. Op. New Enterprise Ass. Accel Partners Andreessen Horowitz Google Ventures Blackstone Group Goldman Sachs Kleiner Perkins Caufield & B. 500 Startups Matrix Partners Tiger Global Management
Unternehmenskategorie
Anzahl d. Deals
Risikokapital Risikokapital Risikokapital Risikokapital Risikokapital Private Equity Diversifiz. Bank Risikokapital Risikokapital Risikokapital Invest. M./Anlageb.
65 51 42 34 31 29 28 27 27 26 25
Wert in Mrd. $
3,0 1,4 2,0 2,5 0,96 16,5 2,2 1,1 0,078 0,93 2,3
Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015
INVESTOR hat versucht. an Hand verschiedener Bewertungskennziffern potenzielle Übernahmeziele im Europe Stoxx 600 auszumachen. Die entsprechende Liste finden Sie auf der nächsten Seite. Unter den so ausgewählten Unternehmen befinden sich auch zwei Österreicher, deren Bewertungen aktuell besonders günstig sind. Das muss jetzt nicht heißen, dass bereits potenzielle ‘Übernehmer’ in den Startlöchern scharren. Doch wer weiß das schon? >
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SCHWERPUNKT Europe Stoxx 600-Aktien im Vergleich Firmenname
Seadrill Ltd J Sainsbury PLC AP Moeller - Maersk A/S Firstgroup PLC Electricite de France SA OMV AG RWE AG Pargesa Holding SA Home Retail Group PLC Enel SpA Volkswagen AG Deutsche Lufthansa AG GDF Suez Anglo American PLC CEZ AS Hellenic Telecommunications Organization Renault SA Casino Guichard Perrachon SA Orange SA Norsk Hydro ASA WM Morrison Supermarkets PLC E.ON SE voestalpine AG EDP - Energias de Portugal SA TDC A/S Royal Dutch Shell PLC Eiffage SA BHP Billiton PLC K+S AG Telecom Italia SpA UPM-Kymmene OYJ Yara International ASA TOTAL SA Neopost SA Gas Natural SDG SA STADA Arzneimittel AG Stora Enso OYJ Rheinmetall AG Carillion PLC Subsea 7 SA Cie Generale des Etablissements Michelin Royal Mail PLC BP PLC Iberdrola SA Boskalis Westminster NV
Punkte
Kurs-Buch Wert
KursCashflow
KursEBITDA
KGV (e)1
16,50 37,25 42,50 43,25 47,75 50,25 54,75 57,25 60,75 64,50 72,25 74,00 74,50 75,25 77,50 79,25 80,00 82,25 92,25 94,75 95,50 96,25 97,00 97,75 98,00 99,50 100,75 101,25 107,50 108,50 110,50 112,25 112,50 116,25 118,75 119,00 119,25 119,50 123,50 126,25 127,00 127,25 127,50 128,00 128,50
0,68 0,90 1,16 1,13 1,22 0,72 1,50 0,74 0,51 1,27 1,23 2,47 0,90 0,88 1,26 1,92 1,19 1,33 1,33 1,04 1,17 1,07 1,38 1,47 1,62 1,17 1,70 1,47 1,32 1,19 1,16 1,63 1,34 1,87 1,52 2,12 1,44 1,78 1,62 0,68 2,02 1,30 1,19 1,10 1,80
4,06 4,98 4,00 3,34 4,04 2,89 2,52 4,74 6,66 3,93 8,86 2,40 5,76 3,92 4,86 3,66 6,77 3,75 4,43 9,58 4,79 4,27 7,21 5,45 5,35 5,34 4,43 4,89 10,05 4,65 8,30 9,27 4,93 9,64 7,76 8,58 8,82 5,26 10,62 3,29 7,60 6,53 4,99 6,78 6,59
2,49 3,53 3,64 2,26 2,37 2,50 2,42 3,44 4,61 1,84 3,73 2,33 3,58 3,00 4,68 3,05 6,54 3,06 3,43 6,19 5,07 3,39 4,63 4,20 4,50 4,43 2,32 4,27 5,77 2,58 6,70 6,34 4,19 4,81 4,62 3,98 5,25 6,12 6,86 21,71 5,84 5,88 4,06 5,84 6,31
5,81 10,39 10,04 11,82 11,31 15,19 11,48 14,59 13,43 13,72 9,49 6,83 15,36 16,43 12,88 11,79 10,48 15,31 15,75 11,60 15,51 16,99 13,40 14,66 13,57 16,04 15,53 15,33 11,53 17,47 13,73 10,30 16,65 10,93 15,23 12,20 14,16 14,42 9,61 10,22 13,14 16,54 18,39 16,98 14,58
Perf. YTD in %
17,18 5,67 6,39 6,56 1,18 26,33 -12,63 -12,78 -20,00 19,16 24,70 -3,15 -3,96 -11,79 8,38 -6,59 62,76 -2,65 4,81 -13,55 -2,12 -0,46 21,16 12,34 3,47 1,30 26,61 8,46 32,99 27,44 24,16 16,99 12,46 -6,12 9,66 32,08 31,34 38,44 -2,29 11,69 37,17 16,31 11,44 15,08 1,51
Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015 07.00 Uhr, 1: KGV-Schätzung bezieht sich auf aktuelles Jahr
INFO ZUR METHODIK Um mögliche - auf Grund ihrer Bewertung - interessante ‘M&AKandidaten’ heraus zu filtern wurden Bewertungskennziffern herangezogen, die auch für einen potenziellen Käufer interessant sind. Die Punkteanzahl in diesem ‘M&A-Ranking’ der attraktivsten Aktien aus dem Europe Stoxx 600 wurde an Hand der folgenden Kriterien vergeben: Kurs-Buch-Wert, Kurs-Cashflow-Verhältnis,
Kurs-EBITDA und KGV (e). Die Aktien wurden in den jeweiligen Kategorien gereiht und hernach die Punkte vergeben. Der in der jeweiligen Kategorie günstigste Titel erhielt 1, der zweitgünstigste Wert 2 Punkte, usw. Am Ende wurden die Punkte zusammengerechnet und durch die Anzahl der Kategorien geteilt.
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SCHWERPUNKT EIGENTUMSVERHÄLTNISSE
CRIF-Studie: Wem gehören eigentlich Österreichs Unternehmen? Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
1. Umsatzanteil ausländischer Unternehmen
Obwohl ausländische Unternehmen hierzulande eher zu einer raren Spezies zählen, sind sie bei einem genaueren Blick ganz dick da. Sie erzielen mehr als ein Viertel der Unternehmensumsätze in Österreich. berraschung ist die Nachricht nicht wirklich eine: Österreichs Unternehmen befinden sich fest in österreichischer Hand - nur rund 7,3% der im Firmenbuch protokollierten Unternehmen haben einen ausländischen Besitzer (siehe Grafik 2). Ein etwas tieferer Blick offenbart dann schon Erstaunliches: Obwohl Unternehmen mit einem ausländischen Eigentümer eher zu einer raren Spezies in Österreich zählen, generieren sie mehr als ein Viertel des Umsatzes, den die Firmen hierzulande erzielen (siehe Grafik 1). Hauptgrund dürfte unter anderem die starke Repräsentanz ausländischer Unternehmen im Handel sein. In diesem Bereich sind 24,90% der österreichischen Unternehmen tätig, während es die ausländischen Unternehmen auf einen Prozentsatz von 38,5% bringen (siehe Grafik 4). Weniger verwunderlich ist die Tatsache, dass vor allem Österreichs Nachbarländer, und hier vor allem Deutschland, stark vertreten sind. Die Daten stammen aus einer Studie der internationalen Wirtschaftsauskunftei CRIF. <
Ü
Ausländische Firmen generieren 26,7% der Umsätze ... Quelle für alle Grafiken: CRIF-Studie - Eigentümerverhältnisse unter der Lupe
2. Anzahl ausländischer Unternehmen in Österreich
... aber nur 7,3% der protokollierten Unternehmen haben ausländische Eigentümer ...
4. Ausländische Firmen im Handel stark
3. Herkunft der ausländischen Unternehmen
Im Handel sind zahlreiche ausl. Untenehmen tätig.
... wovon eine große Zahl in Deutschland beheimatet ist.
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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Mai 2015
Raiffeisen Centrobank AG
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ÖKO-INVESTMENT ENGAGEMENT (TEIL 2)
Nachhaltige Ansätze mit Biss - und Zukunft Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Erstmals enthält der Marktbericht 2015 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) für Deutschland, Österreich und die Schweiz auch ein inhaltliches Schwerpunktthema: Engagement und Stimmrechtsausübung. ass sich die FNG-Jubiläumsausgabe nach zehn Jahren ausgerechnet diesen beiden nachhaltigen Anlagestrategien - sie zielen auf künftige soziale, ökologische und governance-bezogene Verbesserungen in den Unternehmen ab - widmet, hat gute Gründe.
D
Beachtenswert. Einerseits sind diese Formen der Einflussnahme in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch deutlich weniger bekannt als beispielsweise in den angelsächsischen Ländern, in Skandinavien, den Niederlanden, Belgien oder Frankreich. Andererseits wird gerade ihnen ein besonders großes Wirkungspotenzial zugeschrieben. Begriffe. Während unter aktivem Aktionärstum alle Möglichkeiten zusammengefasst werden, die Aktionären im Rahmen der jährlichen Hauptversammlungen offen stehen, definiert FNG Engage„Das Besondere an ment dagegen als „langfristig angelegter Engagement und mit UnternehStimmrechtsausübung Dialog men, um deren Verist, dass sie auf halten bezüglich ESG-Kriterien zu änÄnderungen in der dern”. Zukunft zielen...” Initiativen. Natürlich kann jeder Investor persönlich, telefonisch oder per Mail in den direkten Dialog mit dem Unternehmen treten. Bei der Wirkung kommt es aber eher darauf an, wie hoch das angelegte Vermögen ist bzw. wie viele Investoren den Engagement-Prozess unterstützen. Je höher das Vermögen und die Anzahl der Unterstützer, desto besser. Um das zu erreichen können sich Anleger zu Investoreninitiativen zusammenschließen. Beispielsweise bewegt das Carbon Disclosure Project CDP mit der Unterstützung von über 800 institutionellen Investoren Unternehmen weltweit dazu, ihre CO2-Emissionen zunächst transparent zu machen und in einem zweiten Schritt zu senken.
Aktive Dialogstrategien: Bei deutschsprachigen Investoren noch wenig Beachtung, aber Bedeutung steigt. Foto: APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Mittel. Als letztes Instrument am Ende eines erfolglosen Dialogs steht dann noch der Verkauf von Unternehmensanteilen zur Verfügung. Manche Investoren veröffentlichen auch die Ergebnisse der Dialoge oder die Anteilsverkäufe. Dies kann ein zusätzliches Mittel sein um die Kooperationsbereitschaft der Unternehmen zu steigern, nämlich dann, wenn andere Investoren ebenfalls ihre Anteile veräußern. Trend. Zwar belegt der Ansatz, Unternehmen, Länder oder Branchen nach bestimmten Kriterien vom Investment-Universum auszuschließen in allen drei deutschsprachigen Märkten nach wie vor Platz eins unter den nachhaltigen Anlagestrategien. Dennoch verzeichnen Engagement und Stimmrechtsausübung seit 2009 Zuwächse, vor allem im Vorjahr. Da lag etwa Engagement im Ranking der wachstumsträchtigsten Anlagestrategien gar auf Platz zwei (+ 54 Prozent auf 32,8 Mrd. Euro), auch dank eines überproportionalen Plus von über 80 Prozent in Österreich. Vergleich. Weil österreichische Anleger Anleiheninvestments den Aktienbeteiligungen vorziehen, kommt dem Engagement dort - im Gegensatz zur Schweiz mit hoher Aktienquote - eine größere Bedeutung zu als der Stimmrechtsausübung. Ausblick. FNG sieht jedenfalls in Zukunft großes Potenzial für die beiden Investmentansätze. Denn „das Besondere an Engagement und Stimmrechtsausübung im Vergleich zu anderen nachhaltigen Anlagestrategien ist, dass sie auf Änderungen in der Zukunft zielen und Unternehmen nicht etwa aufgrund von bereits erfolgtem Handeln ausschließen.” <
FREITAG, 22. MAI 2015
11
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
ATX / Euro Stoxx 50 Bonus-Zertifikat it Strukturierten Anlageprodukten, deren Wertentwicklung von mehr als einem Basiswert abhängt, finden Anleger deutlich höhere Renditechancen vor, als dies bei vergleichbaren Produkten, die sich nur auf einen einzelnen Basiswert beziehen, der Fall ist. Auch die bereits zweite Ausgabe des RCB-Bonus-Zertifikates auf den österreichischen ATX und den Euro Stoxx 50 Index, der die 50 bedeutendsten Aktien des Euroraumes enthält, bietet bei einem hohen Sicherheitspuffer äußerst attraktive Renditechancen.
M
5,42% Jahresrendite und 45% Sicherheit. Die am 8. Juni 2015 festgestellte Schlusskurse des Euro Stoxx 50 und des ATX werden als Startwerte für das Bonus-Zertifikat festgeschrieben. Bei jeweils 55 Prozent der Startwerte werden „Unter Berücksich die Barrieren befinden, sichtigung des die während des gesamten, zweiprozentigen vom 9. Juni 2015 bis zum 7. Juni 2019 andauernden BeobAusgabeaufschlags wird der achtungszeitraumes aktiviert sein werden. Gesamtertrag Notieren beide Indizes wähdes Zertifikats rend der gesamten Beobachtungsperiode immer oberhalb 23,53 Prozent der Barriere von 55 Prozent betragen, ... “ der jeweiligen Startwerte, dann wird die Rückzahlung des Zertifikates am 12. Juni 2019 mit 1260 Euro je Nominalwert von 1000 Euro erfolgen. Unter Berücksichtigung des zweiprozentigen Ausgabeaufschlages wird der Gesamtertrag des Zertifikates 23,53 Prozent betragen, was einer Jahresrendite von 5,42 Prozent entspricht.
Mit dem österreichischen Leitindex ATX und dem Euro Stoxx 50 gibt es hier zwei Basiswerte. Foto: Bloomberg
Wenn die Barriere verletzt wird. Berührt oder unterschreitet hingegen ein Index während des vier Jahre andauernden Beobachtungszeitraumes die Barriere, dann wird das Zertifikat am Laufzeitende mit der prozentuellen Indexentwicklung des schlechter gelaufenen Index zurückbezahlt. Berührt ein Index die Barriere und die beiden Indizes notieren am Laufzeitende des „ ... was einer Zertifikates wieder oberhalb der Startwerte, dann wird die Jahresrendite des Zertifikates von 5,42 Prozent Rückzahlung ebenfalls mit dem Maximalbeentspricht.“ trag von 1260 Euro erfolgen. In der Zeichnung. Das RCB ATX / Euro Stoxx 50 BonusZertifikat 2, fällig am 12. Juni 2019, ISIN: AT0000A1EEV8, kann noch bis 5. Juni 15 in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus zwei Prozent Ausgabeaufschlag gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Mit diesem Bonus-Zertifikat werden Anleger in den nächsten vier Jahren eine Jahresrendite von 5,42 Prozent erwirtschaften, wenn innerhalb dieses Zeitraumes weder der EuroStoxx50- noch der ATXIndex 45 Prozent seines am 8. Juni 2015 festgestellten Wertes verliert. <
http://www.be24.at
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
KOMMENTAR STEUERN VON HERBERT KOVAR PARTNER / DELOITTE STEUERBERATUNG HKOVAR@DELOITTE.AT
Licht und Schatten aus Standortsicht - die Folgen der Steuerreform ositiv beurteilt Deloitte die Erhöhung der Forschungsprämie von 10% auf 12%. Dies bedeutet einen wesentlichen Impuls für die Innovationskraft der österreichischen Volkswirtschaft. Kritisch ist laut Deloitte die Anhebung des Spitzensteuersatzes von 50% auf 55% ab einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro zu sehen. Da der Spitzensteuersatz ein wichtiges Auswahlkriterium im Standortwettbewerb darstellt, ist dadurch eine Abnahme der Direktinvestitionen zu befürchten. Positiv ist:
P
Erhöhung der Forschungsprämie von 10% auf 12% und Zuzugsbegünstigung für Forscher. Die Forschungsprämie ist ein wesentlicher Impuls für die Steigerung der Innovationskraft der österreichischen Volkswirtschaft. Da innovative Unternehmen meist hohe Exportquoten erzielen, wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes deutlich gestärkt. Dies wiederum wirkt sich auch positiv auf das Budget und den Arbeitsmarkt aus. Eine Zuzugsbegünstigung für Wissenschaftler und Forscher stärkt das Bekenntnis der Regierung zum Forschungsstandort Österreich. Förderung der Elektromobilität. In Bezug auf privat genutzte Dienstfahrzeuge kann – im Gegensatz zu PKWs mit Verbrennungsmotoren – zukünftig die Vorsteuer abgezogen werden und es kommt zu keinem Sachbezug. Dadurch werden nicht nur positive Lenkungseffekte im Sinne einer Ökologisierung des Steuersystems gesetzt, sondern es wird auch die Position Österreichs als Testmarkt und als innovative Volkswirtschaft gestärkt. Dies ist vor allem auch deshalb sehr positiv, da es in Österreich zahlreiche Unternehmen gibt, die als Pioniere der Elektromobilität gelten. Negativ ist: Anpassung der steuerlichen Vorschriften zur Einlagenrückgewähr. Im Gegensatz zur geltenden Rechtslage soll die Rückzahlung von Eigenkapital, das seitens der Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) zugeführt wurde, erst dann steuerneutral ohne Zahlung der Kapitalertragssteuer an die Gesellschafter zurückgeführt werden können, wenn davor alle in der Gesellschaft erwirtschafte-
Foto: APA (2x)
ten Gewinne ausgeschüttet und mit der Kapitalertragssteuer besteuert wurden. Dadurch werden letztendlich Unternehmer davon abgehalten, das Eigenkapital ihrer Firmen aufzustocken, da eine Einlagenrückzahlung zukünftig nur unter restriktiven Bedingungen erfolgen und der Unternehmer dies nicht mehr selbst entscheiden kann. Vor dem Hintergrund des chronischen Eigenkapitalmangels der österreichischen Wirtschaft und der damit verbundenen Wachstumshindernisse handelt es sich bei dieser Gesetzesänderung ganz klar um eine Fehlmaßnahme. Neue Bürokratismen überwiegen. Obwohl in sämtlichen Empfehlungen aller Expertenrunden – auch der Steuerreformkommission – dringend eine Vereinfachung des Steuerrechts empfohlen wurde, wird die Steuerreform zu einer weiteren Verwaltungsbelastung der Unternehmen führen. Allein das umfangreiche Paket zur Betrugsbekämpfung wird in fast allen Branchen Umstellungsaufwand (z.B. Registrierkassenlösungen, Änderungen bei Gebäudeabschreibungen etc.), einen erhöhten Kommunikationsaufwand mit den Finanzbehörden (Bankkontenauskünfte auch für Nachfragen aus Betriebsprüfungen bei Kunden und Lieferanten) und Administrationsaufwand (z.B. das neue Evidenzkonto) nach sich ziehen. Dieser Zusatzaufwand wird durch die wenigen Vereinfachungen bei der Lohnverrechnung bei weitem nicht kompensiert. Image des Standortes wird leiden. Durch die Anhebung des Spitzensteuersatzes, der Immobilien- und der Kapitalertragssteuer, der Umsatzsteuer im Tourismusbereich sowie der Grunderwerbsteuer wird es für den Standort im internationalen Wettbewerb noch schwieriger. Unbestritten ist, dass Österreich in den Bereichen Lebensqualität, Kultur und Tourismus Top-Werte in den Umfragen erzielt. Aufgrund der steuerlichen Rahmenbedingungen werden sich in- und ausländische Investoren trotz dieser Vorteile in vielen Fällen für einen anderen Standort entscheiden. <
FREITAG, 22. MAI 2015
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BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - IMMOS & AI Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Perf. 1a
Kosten
AA*
IE0030794618
Sachwerte und Wertpapiere 17,71
28,53
1,62
3,00
UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC
LU0574507207
Sachwerte und Wertpapiere 14,29
42,81
2,11
2,00
PRIVATE BAN M PROM RE EST-A
AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 10,24
20,84
N.A.
5,00
DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 7,84
EII PROP WORLD INVEST EX-US
DWS SACHWERTE-INC
ISIN
Anlagefokus
Perf. YTD
14,11
1,41
5,00
UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR
DE0009772681
Sachwerte
3,72
-4,00
0,94
5,00
SEMPERREAL ESTATE - A
AT0000622980
Sachwerte
1,23
2,27
N.A.
3,00
REAL INVEST AUSTRIA-A
AT0000634357
Sachwerte
0,91
2,74
N.A.
3,00
IMMOFONDS 1
AT0000632195
Sachwerte
0,80
2,50
N.A.
3,25
WESTINVEST INTERSELECT
DE0009801423
Sachwerte
0,41
2,13
0,57
5,50
RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A
AT0000633409
Sachwerte
-0,03
-0,83
1,19
3,50
REAL INVEST EUROPE
AT0000A04KN9
Sachwerte
-0,70
-8,23
N.A.
3,50
REAL INVEST E 2006-A
AT0000A001N3
Sachwerte
-0,72
-8,24
N.A.
3,50
UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN
DE0009772616
Sachwerte
-2,05
-17,73
0,93
N.A.
CS EUROREAL-A EUR
DE0009805002
Sachwerte
-2,62
-5,04
0,80
5,00
AXA IMMOSELECT
DE0009846451
Sachwerte
-5,22
-8,96
0,62
5,00
Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD) Name
ISIN
Anlagefokus
Perf. YTD
Kosten
AA*
TRIAS L/S FUND
LI0183864052
Long/Short
24,13
N.A.
N.A.
R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR
FR0010239657
Aktien-Hedge (FOHF)
20,40
N.A.
3,00
R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR
FR0010241703
Multi-Strategie (FOHF)
18,29
N.A.
2,50
LAMARTINE PERFORMANCE
FR0007045281
Long/Short
16,36
N.A.
3,00
WELLINGTON DURABLE COS-SUNH
IE00BQV17N57
Multi-Strategie
14,92
N.A.
0,00
NN L ALTR BETA-PC-PC
LU0370038167
Makro, systematisch - Diversifiziert
12,07
1,34
N.A.
CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE
LU0124810986
Multi-Strategie (FOHF)
11,02
N.A.
3,00
SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188
Verwaltete Futures - Systematisch
10,92
N.A.
3,00
MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA
LU0532509980
Ereignisgesteuert - Sondersituation
10,50
N.A.
0,00
CARAVELA-GLOBAL BALANCED
LU0124811018
Multi-Strategie (FOHF)
9,62
N.A.
3,00
SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170
Verwaltete Futures - Systematisch
8,62
N.A.
0,00
CAN DIVERSIFIED FUTURES-C
FR0010794792
Verwaltete Futures - Systematisch
7,80
1,50
1,00
MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA
LU0517905021
Long/Short
7,62
2,41
0,00
ALKEN FUND-ABSOL RET EUROP-H
LU0572586757
Long/Short
7,56
1,22
N.A.
MLIS-OCH-ZIFF EUR M/S- BA
LU0571576239
Multi-Strategie
7,48
N.A.
0,00
FUNDLOGIC-SALAR CON AB R-BSI
IE00B58NFR72
Wandelbare Arbitrage
6,93
1,05
N.A.
WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I
LU0874269805
Makro - Diversifiziert
6,69
1,25
N.A.
ART-ABSOL RT TGT-C-DIV-USD
LU0122512972
Multi-Strategie (FOHF)
6,56
N.A.
4,00
LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€
IE00B643RZ01
Verwaltete Futures - Systematisch
5,98
N.A.
5,00
TOP STRATEGIE ALTERNATIVE-T
AT0000500855
Multi-Strategie (FOHF)
5,51
N.A.
0,00
OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND
FR0007456561
Multi-Strategie (FOHF)
5,49
N.A.
5,69
MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B
LU0556497740
Makro, systematisch - Diversifiziert
5,33
N.A.
0,00
LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA
LU1081212463
Makro, systematisch - Diversifiziert
5,11
N.A.
0,00
SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162
Verwaltete Futures - Systematisch
4,93
N.A.
0,00
MAN GLG MULTI-STRAT-MUS D138
LU0620439462
Multi-Strategie (FOHF)
4,88
3,01
5,00
SCHRODER GAIA EGERTON EE-AA
LU0463469048
Long/Short
4,79
2,54
3,09
FREITAG, 22. MAI 2015
14
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - AKTIEN Die besten Aktienfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Edelmetallsektor
LU0290140358
53,33
26,42
3,07
5,00
CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD
Russland
LU0348403774
51,32
8,95
N.A.
5,00
PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU
Russland
LU0823431720
48,35
8,00
N.A.
N.A.
UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD
Russland
LU0541091996
47,96
3,91
2,43
N.A.
PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD
Russland
LU0338482002
47,36
4,85
1,43
N.A.
HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD
Russland
LU0329931090
46,31
4,49
2,15
5,54
China
FR0010479923
45,97
92,61
N.A.
3,00
UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA
Russland
LU0246274897
45,41
10,94
2,38
2,00
EAST CAP - RUSS FD-A-EUR
Russland
LU0272828905
45,30
-9,10
N.A.
0,00
EAST CAPITAL RUSSIAN FUND
Russland
SE0000777708
45,09
-8,95
2,50
0,00
PICTET-RUSSIA INDEX-P USD
Russland
LU0625741946
44,31
3,28
0,67
N.A.
STABILITAS PAC GOLD+METALS P
EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A
EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC
Russland
LU0265268689
44,21
7,20
0,00
0,00
Europäische Union
LU0992625599
44,18
50,89
1,91
0,00
UBS L EQ-CHINA OPP USD-P
China
LU0067412154
43,85
73,46
2,38
2,00
ALLIANZ CHINA FUND-A USD
Emerging Markets
IE0002817751
43,83
85,24
2,25
5,00
Mehrere Länder
LU0656651824
43,83
69,88
4,20
3,00
Russland
LU0215049551
43,43
8,00
1,90
5,00
ESPA STOCK RUSSIA-A
Russland
AT0000A05S97
42,40
3,38
N.A.
4,00
UBS L E-GRT CHINA USD-P
Großchina
LU0072913022
41,22
73,56
2,39
2,00
METZLER RUSSIA FUND-A
Russland
IE00B54VN939
40,25
7,61
2,12
N.A.
CARMIGNAC-EURO ENTR-F CHF AH
NESTOR CHINA FONDS-B JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS
Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD) Name CPB HELLENIC EQUITY ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A S ZUKUNFT AKTIEN 2 ADVANCE INVEST MUTUAL-INC GLOBAL GARANT XX-VI S-ZUKUNFT AKTIEN 1
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Wachstum - Mid Cap
N.A.
-4,89
-32,94
2,42
0,80
Ausländischer Wert
AT0000A012G4
-2,65
-2,88
N.A.
3,50
Euro-Zone
AT0000657838
-1,98
-4,60
N.A.
N.A.
Osteuropäische Region
BG9000014134
-1,89
-4,93
N.A.
1,50
Ausländisches Wachstum
AT0000612668
-1,81
1,35
N.A.
5,00
Ausländische Mischung
AT0000649967
-1,80
-3,73
N.A.
5,00
PARVEST EQUITY TURKEY-C
Einzelnes Land
LU0265293521
-1,25
15,83
1,89
N.A.
LUMEN VIETNAM FUND
Einzelnes Land
LI0148578169
-1,20
25,73
N.A.
3,00
Euro-Zone
LI0017327219
-0,57
-2,96
N.A.
5,00
VTM DYNMC PRSPRTY ALT BLNCD FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B
Marktneutral
DE000A0KFUW8
-0,41
-2,76
1,10
0,00
A 54
Ausländisches Wachstum
AT0000985692
-0,39
0,27
N.A.
5,00
SPARTRUST 40
Ausländisches Wachstum
AT0000706478
-0,37
2,00
N.A.
5,00
Marktneutral
DE000A1JBZ51
-0,36
1,43
0,86
3,00
OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R
FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt
ES0138599032
-0,35
-0,51
N.A.
5,00
EKA-KOMMERZ 14
Ausländische Mischung
AT0000829098
-0,07
4,86
N.A.
5,00
Ausländisches Wachstum
AT0000846746
-0,01
0,19
N.A.
5,00
Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037
0,04
0,23
N.A.
2,00
GF 100 (GROSSANLERFONDS) KUTXABANK HOR 2015 II FI TOP 25 S
Marktneutral
DE0005152540
0,09
-2,82
1,89
5,00
P1
Ausländisches Wachstum
AT0000818281
0,10
2,36
N.A.
N.A.
WV VERMOEGENSFONDS
Ausländisches Wachstum
AT0000811310
0,14
3,83
N.A.
N.A.
FREITAG, 22. MAI 2015
15
BÖRSE EXPRESS
RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD) Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)
Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI
Wandelbare
LU0346428005
23,84
28,48
0,93
5,00
SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA
Wandelbare
LU0351440481
22,28
37,27
1,69
3,09
FISCH GL-OPPORTUNIST-AC
Wandelbare
LU0162832405
22,14
25,99
1,77
3,00
NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC
Emerging Markets
IE00B97C6C50
21,59
23,30
N.A.
0,00
SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B
Wandelbare
LU0556183134
20,85
24,35
1,36
N.A.
UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A
Emerging Markets
LU1029157390
19,85
20,03
0,59
1,50
NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAA
Emerging Markets
IE00B986FD06
19,72
21,28
N.A.
5,00
LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA
Wandelbare
LU0394778582
19,49
33,44
1,82
0,00
FISCH BOND FUND CHF-B
Aggregat, Anleihe
LU0102602561
18,80
27,23
0,78
3,00
JB EMERGING MKTS CORP B S_-A
Emerging Markets
LU0784393430
18,33
20,45
1,47
0,00
SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA
Hochverzinsliche
LU1057798362
18,27
N.A.
N.A.
N.A.
SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P
Hochverzinsliche
LU0957594327
18,16
N.A.
N.A.
0,00
ausländische
LU0068455509
18,13
27,08
N.A.
2,50
PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C
Wandelbare
LU0095613583
17,29
29,72
1,60
0,00
CARMIGNAC-SECURITE-F CHF AH
ausländische
LU0992625086
17,04
19,38
0,75
0,00
BFI SWISSFRANC BOND-I
OECD-Länder
LU0181450064
16,93
20,80
N.A.
5,00
UBS LUX BOND FUND-CHF-P DIST
ausländische
LU0010001286
16,91
20,32
0,96
1,00
PICTET-CHF BONDS-P
ausländische
LU0135487659
16,85
21,06
0,68
N.A.
COUTTS SWISS BOND PROG SR-1
ausländische
IE0002295040
16,40
20,03
N.A.
2,50
UBS-GLB OPP UNCON-CHF HD PA
ausländische
LU0897702469
16,37
13,90
1,75
1,00
KBC RENTA SWISSRENTA-DIS
Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD) Name BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R KBC RENTA TRY-RENTA-C EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A SEB EURO BOND-A
Anlagefokus
ISIN
Perf. YTD
Perf. 1a
Kosten
AA*
Emerging Markets
LU0627758153
-7,71
-14,35
1,95
N.A.
ausländische
LU0218855848
-3,53
7,16
N.A.
2,50
Europäische Region
FI0008803937
-3,39
-0,25
0,75
0,00
Euro-Zone
FI0008802806
-2,84
4,43
0,70
0,00
EVLI CORPORATE BOND-A
Europäische Region
FI0008801089
-2,79
-1,06
0,85
0,00
NORDEA INVEST BOLIG II
Aggregat, Anleihe
DK0016023302
-1,92
-0,80
N.A.
N.A.
ausländische
LU0644385733
-1,90
-6,93
N.A.
3,00
XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P SSGA EURO SUST CORP BD ID-ID
Euro-Zone
LU0579408914
-1,75
1,62
0,32
3,00
NORDEA I SIC-DANSH MT-BP-DKK
Mortgage-Backed
LU0076315968
-1,59
1,70
0,92
3,00
NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region
LU0182187632
-1,45
-10,86
1,50
3,00
UBS LUX BD SICAV-BRASIL-PUSD
Brasilien
LU0307095868
-1,40
-1,46
1,54
1,00
UNOFI-RENDEMENT 2-D
Euro-Zone
FR0007460472
-1,22
-0,68
N.A.
0,50
Einzelnes Land
LU0064319766
-1,12
2,39
1,00
3,00
LFAM-PROTECTAUX-B CAP
ausländische
LU0970533757
-1,10
-10,09
N.A.
N.A.
EVLI SHORT CORP BOND-A
Europäische Region
FI0008800503
-0,94
-0,07
0,55
0,00
NORDEA I SIC-DANSH BD BP KKK
LGT SUST QLTY BOND HDGD-€B
ausländische
LI0183909782
-0,88
-0,46
2,20
N.A.
ALLIANZ INVEST VORSORGEFND-A
Aggregat, Anleihe
AT0000848791
-0,80
1,00
0,47
2,50
SCHRODER IN-EURO CR CO-A EUR
Euro-fokussiert
LU0995119665
-0,74
3,13
1,33
3,09
SPARINVEST-LONG DANISH BND-R
Einzelnes Land
LU0138507396
-0,69
3,69
0,74
N.A.
ALLIANZ INVEST SOLID-A
Europäische Union
AT0000824693
-0,69
-1,12
0,29
1,50
FEDERAL OBLIGATAIRE-C
Euro-Zone
FR0000447641
-0,67
4,54
N.A.
2,00
FREITAG, 22. MAI 2015
16
BÖRSE EXPRESS
DEPOT
DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE, ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002
BE-Real-Money-Depot Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen
86.944,89
933,18
Marktwert
Cash
Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1
87.878,07 +778,78% Gesamtwert
Performance seit Start
MARKTKONSTELLATION Nicht immer verderben viele Köche den Brei Heute zeigt es sich besonders: Konsens ist nicht Konsens. Dazu ein Blick auf die Uniqa. Diese steigerte das Konzernergebnis im Q1 um 37,5 Prozent auf 76,9 Millionen Euro. War das nun gut oder schlecht? Muss wohl gut gewesen sein, da die Aktie auf das Ergebnis sehr positiv reagierte. Etwas besser lag das Ist-Ergebnis auch über dem Soll des APA-Konsens. Dieser wäre beim Überschuss mit im Schnitt 75,2 Millionen zufrieden gewesen, wobei ich den Verdacht habe, dass dieser Schnitt nach oben verzerrt ist und bei einem der drei befragten Ana-
+98,68% ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com
lysten die 9 Millionen-Heta-Abschreibung nicht eingerechnet war womit sich der Konsens zu Gunsten der Uniqa verschlechtern würde dafür die Zielüberfüllung verbessern. Was mit Blick auf das Gesamtjahr aber wenig nutzt. Denn einen verbesserten Ergebnisausblick gab es nicht. CEO Andreas Brandstetter spricht vom ambitionierten Ziel eines EGTs zwischen 420 und 450 Millionen Euro. Was all das jetzt mit vielen Köchen zu tun hat? Bloomberg hatte das Pech für seinen Konsens nur einen Analysten zur Verfügung zu haben - der auch noch der optimistischste von allen war. Mit Blick auf diesen Konsens von 91,1 Millionen hat die Uniqa eigentlich eine Gewinnenttäuschung geliefert (wobei dort auf Heta sicher auch vergessen wurde). Börse ist halt keine Wissenschaft ...<
FREITAG, 22. MAI 2015
17
BÖRSE EXPRESS
Lacuna - Adamant Global Healthcare P · WKN A1XBPD
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Die Gesundheitsbranchen aus aller Welt in einem Fonds 'HPRJUDÀVFKHU :DQGHO VRUJW I U VWHWLJ VWHLJHQGH *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH 0DUNWZDFKVWXP GXUFK KRKHV ,QQRYDWLRQVSRWHQ]LDO 'LYHUVLÀNDWLRQ EHU DOOH *HVXQGKHLWVEUDQFKHQ ² ZHOWZHLW
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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Informations- und Zahlstelle in Österreich ist die Raiffeisen Bank International AG, Am Stadtpark 9, A-1010 Wien. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in Österreich kostenlos bei der Informations- und Zahlstelle.
FREITAG, 22. MAI 2015
18
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW GERALD GROHMANN
„Akqisitionen in Zeiten wie diesen, schließe ich sicher nicht aus“ Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Gerald Grohmann, CEO des Ölfelddienstleisters SBO, über ein ‘sehr respektables’ Ergebnis im 1. Quartal 2015, seinen bald neuen CFO, Unterschiede zur Situation in 2008/09 und eine mögliche Aussetzung der Dividendenpolitik. Die gesamte Oilfield Service-Industrie war im ersten Quartal 2015 von dem erwarteten Einbruch der Bohraktivitäten betroffen. Auch SBO konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen und verzeichnete einen Rückgang des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahresquartal um 49,9 Prozent. Der Umsatz verringerte sich um 4,4 Prozent, das EBITDA um 8,9 und das Ergebnis nach Steuern um 28,2 Prozent. Mehr zu SBO gibt’s unter http://goo.gl/ejpcOR. BÖRSE EXPRESS: Der Verfall der Rig Counts von 2014 auf 2015 ähnelt frappant jenem der Jahre 2008/09. Damals fiel der Umsatz von SBO um 35 Prozent, netto kam es zu einer Viertelung des Gewinns. a.) Ist Ähnliches heuer zu befürchten, was in den Analystenprognosen nicht eingepreist wäre. und aber auch b.) - die Umsatzbasis war 2014 gegenüber `08 ist um etwa 100 Millionen Euro höher, bei gesteigerten Margen, was nicht immer einhergeht. Was machte SBO 2014 besser als 2008? GERALD GROHMANN: Rein vom Chart her sieht die Entwicklung der Rig Counts sehr ähnlich aus, ident sind die beiden Downcycles aber nicht – es waren andere Auslöser: 2008 hatten wir die Finanzkrise, die sich auf die Realwirtschaft niederschlug. Diesmal ist der Markt ein bisserl Opfer des eigenen Erfolgs – es wird zuviel Öl gefördert. Der jetzige Downcycle ist von seiner Heftigkeit in kürzester Zeit übrigens der Schlimmste der letzten Jahrzehnte. In unseren Büchern spiegelt sich das zumindest noch nicht wider – ich kann aber auch nicht sagen, wie es weitergeht. Eine Bodenbildung ist derzeit noch nicht in Sicht. Es ist davon auszugehen, dass unsere Kunden in den kommenden Monaten an ihrem Investitions-Sparkurs festhalten. Zur zweiten Frage: Darin zeigt sich auch, dass wir in einer stark wachsenden Branche tätig sind, die aber auch eine stark zyklische ist. Kurz eine Verständnisfrage: Wenn wir bei der Zahl der Rig Counts ei-
SBO-CEO Gerald Grohmann.
Foto: beigestellt
gentlich auf dem Niveau von Anfang des Jahrtausends sind – und währenddessen laut allen Statistiken Ölnachfrage und -Angebot gestiegen sind – sind die heutigen Felder soviel 'spendabler', oder sind alle diese Statistik-Zahlen nicht so ganz in Stein gemeißelt? Für uns ist weniger die absolute Zahl, als vielmehr die Veränderung wichtig. Und ja, es hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel in der Fördertechnologie getan. Was uns als einem der technologisch führenden Unternehmen hilft. In Zeiten ultratiefer Zinsen wird der Stellenwert der Dividende für Anleger größer. Könnte es sein, um hier ein Zeichen zu setzen, dass Sie die übliche Ausschüttungspolitik für heuer aussetzen und die Dividende nicht entsprechend der Gewinnentwicklung nach unten kürzen werden? Das ist sicher eine Überlegung. Aber eine, die ich erst dann anstellen möchte, wenn sich die weitere Geschäftsentwicklung, auch für 2016, besser abschätzen lässt. Sie verlieren in Kürze Ihren langjährigen Weggefährten und CFO Franz Gritschuk. Nachfolger wird Klaus Mader, der nicht aus der Branche kommt. warum haben Sie sich für ihn ausgesprochen? Klaus Mader ist eine exzellente Persönlichkeit und ein gestandener Finanzler. Der auch durch seine vielen Jahre bei Tyrolit Kontinuität bewiesen hat, was uns bei SBO sehr wichtig ist. Auch ist Tyrolit in vielen Bereichen ähnlich wie wir aufgestellt, bis hin zu eigenen Produktionsstätten in den USA und einer Österreich-Holding. Und Ölmann war ich auch keiner, als ich zu SBO kam. Aber das Thema ist so spannend, dass man sich da rasch einarbeitet.
FREITAG, 22. MAI 2015
19
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
Die Integration der Neuübernahme Ressource Well Technologies läuft wie? Sehr gut. Die dortigen Mitarbeiter passen sehr gut zu uns, es sind einige Produktentwicklungen in der Pipeline und die Internationalisierung wird auch vorangetrieben. Goldman Sachs erwartet seit dieser Woche, dass der Ölpreis bis 2019 bei 65 US-Dollar je Barrel gedeckelt ist – und hat für 2020 55 USDollar stehen. Was würde das für Ihre Branche bedeuten? Goldman Sachs ist eine ausgezeichnete Investmentbank mit ebensolchen Analysten. Aber auch die haben sich schon das eine oder andere Mal geirrt. Was ich jedenfalls glaube ist, dass mittel- und langfristig kein Weg an Öl und Gas vorbei führt – womit SBO ins Spiel kommt. SBO hat eine Cash-Position von rund 200 Millionen Euro. Da die Unternehmensbewertungen mit dem Ölpreis nach unten gekommen sind – sehen Sie sich nach Übernahmekandidaten um? Akquisitionen in Zeiten wie diesen, schließe ich sicher nicht aus, da die Bewertungen tiefer sind. Es ist aber auch wenig am Markt. <
WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?
WIEN NORD
Zum Q1. Wie zu erwarten, kam es zum deutlichen Umsatz- und Ertragsrückgang. Im Vergleich zu den Analystenschätzungen beim Umsatz sogar etwas deutlicher als erwartet, unterm Strich passt es dann wieder. Wie ist das Quartal aus Ihrer Sicht gelaufen? Und b.) Da die Zahl der Rig Counts zu Beginn des Q2 nochmals gefallen sind – wie können Sie da kurzfristig gegensteuern? Und c.) Werden jetzt etwa F&E-Ausgaben – zum Beispiel die Forcierung der neuen Bohrmotoren-Generation nach hinten verschoben? Dass es Rückgänge geben wird, war beim Umfeld aus sinkendem Ölpreis und sinkender Investitonsbereitschaft der Ölindustrie in die Förderung zu erwarten. In diesem Umfeld eine Marge von 15 Prozent zu erzielen ist dann ein sehr respektables Ergebnis. Die große Herausforderung für uns ist nun aber, dass der Auftragseingang nochmals einen Zacken nach unten ging. Für uns sind solche Entwicklungen aber nichts Neues – wir wissen, wo anzusetzen ist. Das beginnt bei den Sachkosten – auch dort ist uns nichts zu klein, um es nicht anzugreifen. Natürlich muss auch der Mitarbeiterstand dem Auftragseingang angepasst werden. Diese Programme haben bereits begonnen. Wir dürfen aber auch nicht in den Schlafmodus verfallen und müssen trachten Geschäftschancen wahr zu nehmen, die es gibt. Die Internationalisierung unseres Bohrmotorengeschäfts etwa wird weiter vorangetrieben – zum Beispiel mit einer neuen Vertriebsniederlassung in Saudi Arabien. Auch F&E einzustellen wäre unklug – die Produktentwicklung wird also nicht gestoppt. Denn der nächste Aufschwung kommt, ich weiß nur nicht wann. Ich weiß nur, dass wenn man dann im Schlafmodus ist, versäumt man diesen.
Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und Bürowelten geht, kann vieles den Unterschied ausmachen. CA Immo bietet Ihnen daher Unternehmensstandorte, die Ihrem Führungsanspruch gerecht werden. Und setzt Maßstäbe als Spezialist für Büro-Immobilien in den Metropolen Europas.
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FREITAG, 22. MAI 2015
20
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN ANALYST WATCH 2015 - MAI
Die gemeinsame Liebe schwindet das Depot ist nun eigentlich leer
Thomas Neuhold und Team liegen mit ihren Empfehlungen YTD mit 34,76 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Vier Analyseteams stellen sich dem Bewerb zum AnalystAward 2015 (Analyst Watch). Eine Zwischenbilanz, bei der drei Viertel der Teams klar vor der Benchmark liegen echter Konsens herrscht aber keiner. as gab’s schon länger nicht - der ATXPrime als Benchmark hat sich vor eines der Analystendepots geschoben. Denn im Rahmen des AnalystAward kontrollieren wir Mitte jedes Monats immer, wie sehr die Empfehlungen von Analysten ins Schwarze getroffen haben. Und bündeln dafür die jeweiligen Kaufempfehlungen in einem (virtuellen) Depot. Beim Kepler Cheuvreux-Team rund Vorjahressieger Thomas Neuhold steht derzeit ein YTD-Plus von 34,76 Prozent zu Buche. Titel im Depot sind aktuell ams, Buwog, Do&Co, Lenzing, Österreichische Post, Raiffeisen Bank International und Zumtobel vertreten. Die Erste Group rund um Friedrich Mostböck kommt auf 34,33 Prozent - ebenfalls noch vor der Benchmark die RCB rund um Stefan Maxian mit 26,99 Prozent - aktuelles Schlusslicht ist Baader Helvea rund um Christine Reitsamer mit einem Plus von 21,11 Prozent (der ATXPrime liegt YTD 21,7 Prozent voran). Die
D
Friedrich Mostböck und Team liegen mit ihren Empfehlungen YTD mit 34,33 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper
einzelnen Depots finden Sie unter http://goo.gl/jmWE1L für die Erste Group, die RCB gibt’s unter http://goo.gl/EeMvY9, Baader Helvea unter http://goo.gl/Y77TFB und last but not least Kepler Cheuvreux unter http://goo.gl/B1cXxK. Diesmal gibt es keinen einzigen Titel, der mehrheitsfähig ist - die Hälfte der AnalystAward-Teilnehmer begeistern sich für ams, Lenzing, Raiffeisen, Zumtobel, Andritz, AT&S, Polytec, Porr, UBM, RHI sowie die Österreichische Post. Zuletzt hatten wir noch ein ein Triumvirat aus Andritz, Porr und RHI, für die sich die absolute Mehrheit (drei Viertel) der Analysten erwärmen konnten. Porr und RHI ‘eliminierte’ Kepler Cheuvreux (durch eine Rücknahme der Kaufempfehlung), bei Andritz war es Baader Helvea. <
BEAnalysen Mehr als 15.000 Analysen über Unternehmen finden Sie im Internet auf
http://www.boerse-express.com/analysen
FREITAG, 22. MAI 2015
21
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN BERICHTSSAISON: LENZING UND OMV
OMV bekommt nach Zahlen von der Börse und Goldman Prügel - Lenzing läuft hingegen über Plan ach Vorlage der Q1-Zahlen rutschte die OMV-Aktie heute deutlich ins Minus. Dem Konzern machte der im Vergleich zur Vorjahresperiode sehr niedrige Ölpreis zu schaffen - es gab daher deutliche Rückgänge bei Umsatz und Gewinn; noch deutlichere, als Analysten erwartet hatten (siehe Tabelle). Hinzu kam eine Rückstufung bei Goldman Sachs von Outperformer auf Neutral (bei gleichzeitiger Kurszielerhöhung auf 31 Euro). Dieses Downgrade hatte aber nichts mit dem Ergebnis zu tun, sondern erfolgte im Rahmen einer Sektorstudie - Goldman stufte Europas Branche von Neutral auf ‘Cautious’ zurück - womit die OMV ein potenzieller Sektor-Outperfomer bleibt. Die Sektorrückstufung erfolgte nach einer Senkung der Prognose für den Ölpreis. Brent sieht Goldman nun bei 60 bis 65 US-Dollar je Barrel bis 2019 nach oben gedeckelt - und schreibt für 2020 nun sogar nur 55 US-Dollar in die Bücher. Sonstige Analystenreaktionen: Für Raymond James wie auch Bank of America Merrill Lynch war das Upstream-Ergebnis überraschend schwach. Mehr zur OMV gibt’s unter http://goo.gl/ljZRR1
N
Lenzing. Der Faserhersteller steigerte den Nettogewinn im Q1 um mehr als das Doppelte auf nun 16,6 Mio. Euro. Grund: Es wurden mehr Fasern verkauft und die Kosten gesenkt. Der Sparkurs ist auch noch nicht zu Ende. Das ‘excelLENZ-Programm’ mit weiteren zusätzlichen Kosteneinsparungen wird konsequent weitergeführt, teilte das Unternehmen mit. Lenzing hat in den vergangenen zwei Jahren beinahe tausend Mitarbeiter abgebaut, Ende März 2015 hatte Lenzing 6301 Mitarbeiter. Das EBIT kletterte im ersten Jahresviertel um 61,3 Prozent. Auch erlösseitig gab es ein Plus. Umsatz und Ergebnis lagen über den Schätzungen der Analysten (siehe Tabelle). Im Ausblick erklärt CEO Peter Untersperger (der 55-Jährige wird das Unternehmen per Ende Mai verlassen, sein Nachfolger wird Stefan Doboczky), dass für den Rest des Jahres eine „gute operative Ertragsentwicklung“ zu erwarten ist. Im Q2 will das Unternehmen seine Preise erneut anheben. Aufgrund der starken Nachfrage rechnet Untersperger für heuer mit einer Vollauslastung der Werke. >gill/apa< Mehr zu Lenzing gibt’s unter http://goo.gl/yWJIKz
OMV Q1 2015: Soll und Ist in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
9825
6473
5.826
EBITDA
1101
815
668
EBIT
668
355
333
Überschuss
301
182,5
163
Gewinn/Aktie
0,92
0,66
0,50
OMV: Blick in die Zukunft in Mio. Euro - Stand 18. Mai
2014
2015e
2016e
Umsatz
35.913
30.687
32.056
EBITDA
4112
3571
4228
Überschuss
357
592
893
Gewinn/Aktie
1,09
1,96
2,69
Div./Aktie
1,25
1,17
1,20
Kaufen
Halten
Verkaufen
4
9
10
Kurspotenzial
-10%
Das sagen die Analysten Empfehlungen
Konsensrating*: 2,65 Kursziel
26,0 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Lenzing Q1 2015: Soll und Ist in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
451,7
467,0
474,6
EBITDA
46,3
56,4
59,6
EBIT
16,7
26,0
27,0
Überschuss
7,7
12,9
16,6
Gewinn/Aktie
0,28
0,48
0,66
Lenzing: Blick in die Zukunft in Mio. Euro - Stand 18. Mai
Das sagen die Analysten zu Lenzing Empfehlungen
2015e
2016e
1864
1939
2015
Kaufen
Halten
Verkaufen
Umsatz
3
2
4
EBITDA
243
268
308
Überschuss
56,3
91,0
122,1
Konsensrating*: 2,67 Kursziel
2014
61,6 Euro
Kurspotenzial
Quelle: Bloomberg,, APA *von 1 bis 5 - je höher desto besser
-2%
Gewinn/Aktie -0,54
3,46
4,63
Div./Aktie
1,49
1,72
1,00
FREITAG, 22. MAI 2015
22
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN WIEN BERICHTSSAISON: RAIFFEISEN BANK INTERNTIONAL
Wichtige Weichenstellung für die RBI-Aktie ante portas - Wohl und Weh’ hängt am 200er-Schnitt ie RBI-Aktie setzte sich gleich zu Marktstart an die Spitze der ATX-Verlierer - auch wenn sich die Lage dann rasch stabilisierte. Zuvor wurden die Q1-Zahlen der Bank veröffentlicht, die durch zwei Grundaussagen gekennzeichnet war: „Das erste Quartal 2015 stand unter dem Eindruck der starken Volatilität wesentlicher Währungen“, steht im Zwischenbericht ebenso wie: „das sinkende Marktzinsniveau ... wirkte sich negativ auf die Nettozinsspanne aus“. Heraus kam eine in etwa Gewinnhalbierung. Womit aber die Erwartungen der Analysten (siehe Tabelle) sogar übertroffen wurden. Ein schlechterer Ausblick als Ursache für den Kursrücksetzer? Nein, der stellt unverändert die Möglichkeit eines Verlusts im Gesamtjahr in Aussicht: „Das Konzernergebnis für 2015 kann noch negativ ausfallen, da der Großteil der Restrukturierungskosten (gesamt rund 550 Millionen Euro) voraussichtlich noch 2015 gebucht werden wird“ - den Quartalsbericht finden Sie unter http://goo.gl/VUXMzR. Fix ist hingegen, dass sich die RBI-Aktie sehr, sehr schwer tut, ihre 200-Tage nach oben zu durchbrechen (siehe Chart). Was, wenn es nach den Kurszielprognosen der Analysten geht, auch nicht so rasch passieren wird (siehe Tabelle). Andererseits: Unter 15 Euro scheint der Kurs auch nicht mehr fallen zu wollen - es wird spannend. Die ‘RBI-Probleme’ etwa mit dem Zinsniveau sind jedenfalls ein Branchenimmanentes. Hier spielt nicht zuletzt die Geldschwemme der EZB eine Rolle. Dauerhaft geringe Zinsen knabbern an den Margen der Banken und die Geldschwemme sorgt wohl auch künftig für eine flachere Zinsstrukturkurve als in den guten alten Margentagen. Was nicht alleiniges Problemfeld ist. Denn die zunehmende Regulierung, Manipulationsskandale und faule Kredite machen Europas Finanzinstituten nach wie vor zu schaffen. Es ist nicht lange her, dass die US-Ratingagentur Standard & Poor's ihren Daumen über Europas Großbanken senkte. Als Begründung wurde die wegfallende staatliche Unterstützung infolge der neuen Regeln zur EU-Bankenabwicklung genannt. Sehr ähnlich die Begründung für den dieswöchigen Daumensenker von Fitch. >gill<
D
RBI seit 1.1.2014
Raiffeisen Bank International Q1 2015: Soll und Ist in Mio. Euro
Q1 2014
Q1 2015e
Q1 2015
Umsatz
1345
1133
1118
Gew. v. St.
240
142
188
Überschuss
161
78
83
Gewinn/Aktie
0,60
0,24
0,29
Raiffeisen Bank International: Blick in die Zukunft in Mio. Euro - Stand 21. Mai
Umsatz Gew. v. St.
2014
2015e
2016e
5345
4920
4920
23
393
925
-493
-11
481
Gewinn/Aktie -1,72
0,22
1,92
Div./Aktie
0,80
0,66
Kaufen
Halten
Verkaufen
10
16
1
Kurspotenzial
1%
Überschuss
0,00
Das sagen die Analysten Empfehlungen
Konsensrating*: 3,67 Kursziel
15,14 Euro
Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Immobilien Express http://www.boerse-express.com/nl
web 2.0 newsletter jeden Donnerstag
FREITAG, 22. MAI 2015
23
BÖRSE EXPRESS
CHARTWATCH / TRADING IM FOKUS: AUTOMOBIL
Doppelt so schnell wie BMW fährt Polytec ie Pkw-Neuzulassungen in Europa sind im April zum 20. Mal in Folge gestiegen. Aus der Masse heraus ragen einmal mehr die deutschen Autohersteller BMW und Daimler - typische Polytec-Kunden. Der Branchenschnitt lag im April laut dem Verband ACEA bei einem Plus von 6,9%. Im März waren es noch Plus 10,6%. Bleibt somit die Frage, ob die deutschen Automobilaktien ihre aktuelle Konsolidierungsphase als Reaktion auf die starken Kursanstiege zu Jahresbeginn - mit den Acea-Zahlen (nach oben) verlassen werden können - ein nicht unwichtiger Trigger für die Zulieferbranche: Den drei großen deutschen Hersteller wird jedenfalls aktuell ein Kurspotenzial von je rund 10% gegeben. 20 - siehe Tabelle - sind es sogar beim Zulieferer Polytec. Der Titel ist auch innerhalb seiner Peergroup günstig bewertet (siehe Grafik). Mit hilfreich für die Branche ist der schwache Euro. Denn nach Berechnungen von EY verdanken die deutschen Top-Unternehmen rund 60% des Wachstums im ersten Quartal der Abwertung des Euro mit den Autobauern ganz vorne dabei. Nicht umsonst wird die Liste der höchsten Vorsteuer-Gewinne im DAX (im Q1) von VW (3,3 Mrd. Euro) und Daimler (2,9 Mrd.) angeführt. >gill< Polytec im Peergroupvergleich
EV/Umsatz
D
Umsatzrendite
Das sagen die Analysten Kaufen
Halten
Verkaufen
2
0
0
Kurspotenzial
21%
Konsensrating*: 4,5 Kursziel
10,0 Euro
Quelle: Bloomberg (3x), *von 1 bis 5 - je höher desto besser
Sind Bulle & Bär stecken geblieben? Was: Youtube-Video Veranstalter: Societe Generale Inhalt: Wenn Bulle und Bär unterwegs mal steckenbleiben – keine Panik! Mit Inline-Optionsscheinen profitieren Sie genau dann. Wann: 0-24 Uhr https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ UIsU
Einführung in die Welt der ETPs
Polytec seit Anfang ‘07
Empfehlungen
ACEA - Neuzulassungen EU seit Anfang ‘07
Was: Webinar Veranstalter: direktanlage.at Inhalt: In Kooperation mit ETF Securities – dem weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs) und dem Pionier für Rohstoffinvestments erhalten Sie einen Einblick in die Welt der Exchange Traded Products. Vortragende(r): Isabella Schmid (ETF Sec.) Wann: 9. Junii, 18:30 - 19:30 Uhr Kosten: Null Anmeldung: https://goo.gl/Wsqy0Q
FREITAG, 22. MAI 2015 BÖRSE EXPRESS
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BELOG VON BE24.AT VON ALEXANDER PROSCHOFSKY GESCHÄFTSFÜHRER CUBE INVESTMENT & BELOGGER AUF BE24.AT
conwert: Vom Täuschen, Tarnen und Mogeln it einer Performance von nur 6% schnitt die conwert-Aktie im Jahr 2014 deutlich schlechter ab als vergleichbare Immobilienunternehmen, die in einem boomenden Kapitalmarktumfeld im Durchschnitt um 41% zulegen konnten (EPRA Germany). Operativ war 2014 für conwert ein verlorenes Jahr, geprägt von mangelnder Strategie, stagnierendem Net Asset Value und einer weiterhin unbefriedigenden Finanzierungsstruktur. Die Corporate Governance „Sehr geehrte conwert-Aktionäre“ erreichte neue Tiefpunkte, welche im Folgenden zusammengefasst sind: Unsere Verwaltungsratsvorsitzendende Kerstin Gelbmann demonstrierte gleich bei der Hauptversammlung 2014 eindrucksvoll ihre Loyalität zum damaligen Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner. Sie sperrte kurz vor der Abstimmung willkürlich 5,5 Mio. Aktien der Stimmrechte aus, ohne die betroffenen Aktionäre zum von ihr unterstellten Sachverhalt auch nur befragt zu haben. Im Rahmen der folgenden Anfechtungsklage sprach die österreichische Übernahmekommission im März 2015 ein eindeutiges Urteil, in dem die von der Verwaltungsratsvorsitzenden unterstellte Zurechnung der Aktien und somit die Sperre der Stimmrechte als unrechtmäßig erklärt wurde. Kerstin Gelbmanns Aussage vor der Übernahmekommission wurde als „unglaubwürdig“ bewertet. (Bescheid der Übernahmekommission, Seite 18) Obwohl Frau Gelbmann zuvor namhaften conwert-Investoren zugesagt hatte, das Urteil der Übernahmekommission zu akzeptieren, legte sie mit unserem Aktionärsgeld Berufung ein. Ein passendes Detail: Die von conwert mit der Abwehr der Aktionärsrechte beauftragte Anwaltskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz ist anderweitig auch für den früheren Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner tätig. Unsere Gesellschaft erzielte 2014 einen FFO (Fonds from Operations) von 34,8 Mio. Euro, während Vorstand und Verwaltungsrat Kosten in Höhe von 5,5 Mio. Euro für Rechtsberatung und Rechtsstreitigkeiten zu verantworten haben. Rund 300.000 Euro wurden bisher von conwert im Kampf gegen die Bestellung von Herrn Hohlbein und mir als Verwaltungsräte verschwendet. CMS hat 2014 ca. 400.000 Euro erhalten.
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Foto: BE /mp
Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Alexander Tavakoli erhielt im Jahr 2014 erneut Honorare für Beratungsleistungen von conwert. Dem steht ein Beschluss des Verwaltungsrats aus 2011 entgegen, wonach conwert keine Related Party-Geschäfte durchführen darf. Damals wurde auch gleich der Related-Party-Ausschuss aufgelöst, weil es solche Geschäfte bei conwert ja nicht mehr geben kann (Geschäftsbericht 2011, Seite 31). Dazu bin ich der Ansicht, dass Tavakolis' Beratungsleistungen bereits mit seinem von der Hauptversammlung beschlossenen Entgelt als Verwaltungsrat abgegolten sind. Alexander Tavakoli wurde vom Verwaltungsrat 2011 als scheinbar unabhängiger Kandidat nominiert. Tatsächlich wurde er jedoch auf direkte Order von Hans Peter Haselsteiner besetzt (siehe E-Mail). Haselsteiners 2013 durchgeboxter Wunsch-CEO Clemens Schneider erhielt vom Verwaltungsrat 2014 einen Dienstvertrag, der ihm umfangreiche und ungewöhnliche Nebentätigkeiten (insbesondere für Haselsteiner-Investments) erlaubte. Der Verwaltungsrat gestand ihm im Falle eines Kontrollwechsel bei einem Pflichtangebot – etwa durch die Deutsche Wohnen – im Dienstvertrag eine den Empfehlungen des österreichischen CorporateGovernance widersprechende Auszahlung von mindestens zwei Jahresgehältern zu (Corporate Governance Bericht 2014). Gegen Herrn Schneider – es gilt die Unschuldsvermutung – wird seit kurzem von der Staatsanwaltschaft in einer Immobilienaffäre bei einer seiner vorherigen Tätigkeiten ermittelt. Die vor kurzem erfolgte einvernehmliche Auflösung seines Vertrags wird die Aktionäre 700.000 Euro kosten. Mit dem Rücktritt von Eveline-Steinberger Kern vor wenigen Wochen ist der Verwaltungsrat faktisch derzeit ohne einen einzige(n) unabhängige(n) Vertreter(in) und rein von Interessensvertretern des vor kurzem ausgestiegenen, ehemaligen Aktionär Hans Peter Haselsteiner besetzt.
FREITAG, 22. MAI 2015 BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT Wie Gerichtsakten belegen wurden die finalen Preisverhandlungen im Zuge der Kommunale Wohnen-Transaktion in den Räumen und im Beisein von Hans Peter Haselsteiner geführt, ohne dass dieser Aktionär wenigstens eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet hätte. Dies widerspricht klar der Gleichbehandlung der Aktionäre und zeigt, dass die Chinese Wall bei conwert nicht zwischen Aktionären und der Gesellschaft, sondern zwischen dem einen Aktionär und dessen Vertrauten bestanden hat. So kam es auch schon einmal vor, dass Haselsteiner persönlich Mitaktionären im Namen der Gesellschaft Gewährleistungsansprüche, künftige Personalentscheidungen oder Road-Show-Termine ankündigt (siehe E-Mail). Kerstin Gelbmann und Alexander Tavakoli haben mittlerweile angekündigt, mit Ablauf der Hauptversammlung 2015 zurückzutreten. Der Rücktritt von Gelbmann und Tavakoli ist der richtige Schritt für die Zukunft der Gesellschaft. Die freien Aktionäre können davon nur profitieren. Die Frage des Schadensersatzes wird noch zu stellen sein auch wenn der Blick nach vorne gerichtet werden muss. Cube Invest wird daher den Verwaltungsrates auf der kommenden Hauptversammlung 2015 daher nicht entlasten. Peter Hohlbein und ich stehen nach wie vor bereit, um die von uns vorgeschlagene Wertstrategie der conwert mit vollem Engagement als Verwaltungsratsmitglieder umzusetzen. Wir werden bis zu unserer Bestellung von außen versuchen, diese Strategie bestmöglich zu unterstützen (siehe hierzu etwa unsere Stellungnahme im Rahmen der Deutsche Wohnen-Übernahmesituation). Der Einstieg des neuen Großaktionärs Teddy Sagi bietet die Chance, mit der Vergangenheit abzuschließen und einen positiven Weg für die weitere Entwicklung der conwert-Aktie einzuschlagen, getragen von qualifiziertem Management und dem Streben nach Wertmaximierung für die Aktionäre. Wir begrüßen dieses Investment, hoffen und sind zuversichtlich, dass künftig ein fairer Umgang mit Aktionärsrechten erfolgen wird und nicht nur eine Staffelübergabe zu Lasten der übrigen Aktionäre angestrebt wird. Bedenken Sie bei Ihrer Stimmwahl, dass Verwaltungsratsmitglieder selbst bei wichtigem Grund und schweren Verfehlungen nur mit 75%iger Mehrheit abgewählt werden können. Entsprechend wichtig ist eine möglichst große Zahl wirklich unabhängiger Verwaltungsräte aus einer breiten Aktionärsbasis, da eine einmal erlangte Kontrolle eines Aktionärs auf lange Zeit kaum veränderbar ist. <
Mehr von Alexander Proschofsky gibt’s unter http://goo.gl/lliMq1
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BÖRSE EXPRESS
Protect Multi Aktienanleihen
Die Perfektion im Zusammenspiel entscheidet.
en n h c i e z Jetz.t05.2015 beiaanllkeenn bis 26 ssen und B Sparka
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Basiswerte
Merck KGaA, Sanofi SA, Stada Arzneimittel AG
WKN/ISIN
VS1LXD/DE000VS1LXD3
Barriere
75% des Schlusskurses des Basiswertes am 26.05.2015
Festlegungstag
26.05.2015
Bewertungstag
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Ausgabepreis
100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)
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Leistung schafft Vertrauen
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BÖRSE EXPRESS
UMFRAGE KORRUPTION
Geschönte Bilanzen, überbordende Regularien - Österreich voran Harald Fercher
harald.fercher@boerse-express.com
Österreichs Image ist im Keller - während eine große Mehrheit glaubt, dass ‘Bilanz frisieren’ zum Alltag gehört, meint nur eine kleine Minderheit, dass dies im eigenen Unternehmen geschieht. orruption bleibt weitverbreitet - zumindest wenn man dem Ergebnis EY EMEIA Fraud Survey 2015 Glauben schenken darf. In dem Report für den mehr als 3.800 Finanzvorstände, Leiter der Revision, der Rechtsabteilung und des Compliance-Managements aus 38 Ländern Europas, des Mittleren Ostens, Indiens und Afrikas befragt wurden (100 aus jedem Land) gibt mehr als die Hälfte (51%) der Manager in der EMEIA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Indien und Afrika) an, dass Korruption und Bestechung in ihrem Land an der Tagesordnung sind. Laut Umfrage ist die Korruption im Südosten Europas besonders stark verbreitet: Kroatien (92%), Slowenien (87%) und Serbien (84%) belegen im europäischen Korruptionsranking die ersten drei Plätze.
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Dänen schmieren nicht. In Österreich berichten 42 Prozent von einer weiten Verbreitung von Korruption und Bestechung – damit liegt die Alpenrepublik über dem europaweiten Durchschnitt (35%). Am saubersten geht es im Norden Europas zu: Manager in Dänemark (4%), Schweden (10%) und Finnland (11%) berichten von der geringsten Korruption. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Österreichs Manager zwar überdurchschnittlich oft glauben, dass die Korruption in diesem Land weit verbreitet ist, andererseits selbst aber deutlich weniger oft schmieren würden als der Schnitt. Insgesamt gibt rund ein Drittel (34%) der Befragten an, dass sie irgendeine Form von Bestechung als letzten Ausweg zur Rettung ihres Unternehmens grundsätzlich vertreten könnten - in Österreich sind es lediglich 28 Prozent. Fragt man hingegen die Bereitschaft zu konkreten Verstößen ab, wird die Zustimmung deutlich geringer: Am geringsten sind die Skrupel international noch bei persönlichen Geschenken (Gesamt: 19%, Österreich: 14%), je 17 Prozent würden als letzten Ausweg Bargeld bezahlen (Österreich: 12%) oder ein „Unterhaltungsprogramm“ spendieren (Österreich: 14%). Sowohl bei persönlichen Geschen-
Hauptsache schön: Zahlen frisieren gehört dazu, meint die Mehrheit - selbst tun es nur wenige. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3471/B. Roessler
ken (82%) als auch bei Bestechung mit Bargeld (67%) haben Manager aus dem Oman die geringsten Gewissensbisse. In Europa hätte jeder neunte Manager kein Problem damit, Bargeldzahlungen anzubieten, um Aufträge zu akquirieren. Innerhalb Europas liegen die Türkei und Griechenland mit 43 bzw. 37 Prozent an der Spitze. Im internationalen Durchschnitt sind 56 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass unethisches Verhalten von der Unternehmensführung nicht bemerkt wird, in Österreich sind es sogar 66 Prozent. Frisierte Zahlen, ja aber: Besonders weit verbreitet ist in Österreich die Unsitte des ‘Bilanz frisierens’. Mehr als zwei Drittel (68%) der österreichischen Manager geben an, dass Unternehmen hierzulande ihre Zahlen oft besser darstellen, als sie tatsächlich sind. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich ganz knapp hinter Serbien und Slowenien (jeweils 69%) auf dem dritten Platz und deutlich über dem Durchschnitt (37%). In Westeuropa gibt überhaupt nur ein Drittel (33%) der Manager an, dass Unternehmen in ihrem Land Zahlen „frisieren“. Demensprechend zurückhaltend werden in Österreich negative Finanzergebnisse kommuniziert: Nur 38 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass diese offen und transparent dargestellt werden, durchschnittlich sind es 42 Prozent. Experte Andreas Frohner, Leiter der Abteilung „Fraud Investigation & Dispute Services“ bei EY Österreich schränkt das Umfrageergebnis allerdings ein: „Gerade weil diese Ergebnisse so alarmierend sind, ist es umso wichtiger, sie richtig einzuordnen. Man kann daraus nicht schließen, dass in Österreich deutlich
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UMFRAGE öfter Zahlen geschönt werden als in anderen Ländern. Aber diese extremen Einschätzungen zeichnen ein Stimmungsbild, das von Verunsicherung und Misstrauen gekennzeichnet ist. Das verdeutlicht auch die große Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild: Auf der einen Seite bezeichnen mehr als zwei Drittel das Frisieren von Finanzergebnissen in Österreich als weit verbreitet, beim eigenen Unternehmen glaubt auf der anderen Seite aber nur ein Fünftel an geschönte Zahlen in den letzten zwölf Monaten“, sagt Andreas Frohner. Regulierungswut - nur in Kenia und Nigeria ist’s noch ärger. Zur angesprochenen Verunsicherung beigetragen hat wohl nicht zuletzt die Regulierungswut. Laut der Umfrage stellen 69 Prozent der Manager in Österreich einen Zuwachs der Regularien in ihrer Branche in den letzten zwei Jahren fest – international sind es nur in Kenia und Nigeria mehr. Nirgendwo stehen Manager Eingriffen durch Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden kritischer gegenüber als in Österreich: Für 62 Prozent stellen sie eine Hürde für das Wachstum oder den Erfolg ihres Unternehmens dar. Nur sieben Prozent meinen, dass Compliance-Regelwerke einen positiven Einfluss auf ethische Standards in ihrem Unternehmen haben, nur drei Prozent bescheinigen ihnen einen positiven Einfluss auf das Geschäftsergebnis. Andreas Frohner: „In keinem anderen Land stehen die befragten Manager Regelwerken so ablehnend gegenüber. Mehr als jeder fünfte Manager in Österreich ist überzeugt, dass es dem Geschäftserfolg schadet, wenn das Unternehmen seine eigenen Regeln befolgt. Das ist ein klarer Hinweis auf überkomplexe und nicht praktikable Regelwerke, die das Unternehmen im Würgegriff halten und seine Handlungsfähigkeit einschränken. Das ist meistens dann der Fall, wenn die Compliance-Richtlinien in Form eines hunderte Seiten langen ‚Romans‘ aufbereitet sind, den keiner liest. Ein gutes, praktikables Regelwerk sollte hingegen eher eine Landkarte sein.“ Hoffnungsschimmer. Die EY-Studie zeigt aber auch einen einen deutlichen Anstieg der Präventionsmaßnahmen in Österreich: Während 2013 - die Studie wird alle zwei Jahre durchgeführt - nicht einmal ein Drittel (27%) der Unternehmen über ein eigenes Whistleblower-System verfügte, sind
In Österreich ist Korruption weit verbreitet - selber schmieren wollen aber nur wenige. Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
es heuer bereits fast zwei Drittel (63%). Damit liegen Österreichs Unternehmen trotzdem immer noch hinter dem internationalen Durchschnitt (76%). EY-Partner Andreas Frohner: „Auch wenn die österreichischen Unternehmen in den letzten Jahren bereits einige Maßnahmen zum Schutz der eigenen Vermögenswerte realisiert haben, besteht gerade bei der Prävention noch deutlicher Nachholbedarf. Hinweise aus dem Unternehmen sind fast immer der Auslöser, um Verstöße gegen Unternehmensregeln aufzudecken. Die Existenz eines Verhaltenskodex reicht dafür noch lange nicht aus – entscheidend ist, dass dieser auch gelebt und mit entsprechenden Schulungen an die Mitarbeiter vermittelt wird. <
Aktuelle Abo-Angebote http://www.boerse-express.com/abo
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SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS ZUMTOBEL
In der Größe liegt der Vorteil - und im ‘doppelten’ Marktwachstum Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Der Beleuchtungsmarkt wächst überdurchschnittlich. Und noch überdurchschnittlicher für all jene, die ihre Geschäfte mit LEDs machen - Zumtobel bereits zu mehr als der Hälfte. ie Leitlinie zur Führung des Konzerns lautet zusammengefasst: „Die Zumtobel Group wird mehr sein als die Summe ihrer Einzelteile“. Das ist auch die eigentliche Investmentstory hinter der Vorarlberger Leuchtengruppe. Denn diese ist eines der wenigen Branchenunternehmen, das zu den Global Playern zählt. Die Unternehmensgruppe bietet ein umfassendes Angebot an professioneller Innen- und Außenbeleuchtung, Lichtsteuerungssystemen und Lichtkomponenten bis hin zu innovativer LED- und OLED-Technologie. Und ist damit in einem Bereich tätig, für den die UNO 2015 als das „International Year of Light and Light- Based Technologies“ ausgerufen hat. Doch zurück zum Global Player. Daraus ergeben sich Synergien, die sich aus der Entwicklungs- und Forschungszusammenarbeit zwischen dem Leuchten- und dem Komponentensegment ergeben, und Größenvorteile gegenüber kleineren Wettbewerbern. Kostenvorteile gibt es auch im Vertrieb, da die Produktportfolios der beiden unterschiedlich ausgerichteten Leuchtenmarken Thorn und Zumtobel durch eine Organisation vermarktet werden. Das in einem sehr fragmentierten Markt: Die zehn größten europäischen Leuchtenhersteller etwa decken nur etwas mehr als 35% des Marktes ab. Hier ist die Zumtobel Group mit Thorn und Zumtobel Marktführer. Neben den theoretischen Kostenvorteilen gegenüber Konkurrenten weist die Story von Zumtobel die Branche an sich auf - eine Wachstumsbranche: Der globaler Markt für Allgemeinbeleuchtung beträgt knapp 55 Mrd. Euro - auf den Bereich professionelle Leuchten inkl. Lichtsteuerung, auf den sich Zumtobel konzentriert, entfallen 24 Mrd. Euro. Es wird erwartet, dass der Markt für professionelle Leuchten inkl. Steuerung bis 2020 um 3% - 4% pro Jahr wächst. Dazu kommt der Ersatz herkömmlicher etwa Glühbirnen durch LEDs - gesetzlich vorgeschrieben. Der Bereich wächst daher überdurchschnittlich - und ist bereits für mehr als die Hälfte der Zumtobel-Umsätze verantwortlich. LED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des Marktforschers TrendForce etwa schätzt, dass der gewerbliche Leuchtenmarkt allein von 2015 auf 2016 um zwei Drittel auf knapp vier Mrd. US-Dollar anwachsen wird. <
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CEO Ulrich Schumacher
Foto: beigestellt
Zumtobel: Vergangenheit ... in Mio. Euro
2011/12
2012/13
2013/14
Umsatz
1.280,3
1.243,6
1.246,8
EBITDA
90,7
91,7
99,1
EBIT
34,6
35,7
47,6
Überschuss
16,0
6,1
-4,8
Gewinn/Aktie
0,35
0,14
-0,12
Div./Aktie
0,20
0,07
0,18
Kaufen
Halten
Verkaufen
8
5
0
Kurspotenzial
9%
Das sagen die Analysten Empfehlungen
Konsensrating*: 4,23 Kursziel
27,04 Euro
Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben
... und Zukunft in Mio. Euro
2014/15e
2015/16e
2016/17e
Umsatz
1290
1350
1409
EBITDA
106,3
149,0
178,1
EBIT
46,3
88,3
117,3
Überschuss
21,9
61,9
86,4
Gewinn/Aktie
0,51
1,45
2,04
Div./Aktie
0,24
0,47
0,68
Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben
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BÖRSE EXPRESS
SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS INFO ZUM UNTERNEHMEN Zumtobel Group AG Adresse: Höchsterstrasse 8 , 6850 Dornbirn Tel.: +43 (5572) 509 - 0 IPO: 12. Mai 2006 Vorstand: Ulrich Schumacher (CEO), Karin Sonnenmoser (CFO) Aktionäre dzt.: Familie zumtobel (35,4%), BlackRock (gr. 5%), Streubesitz (kl. 60%))
IR-Sprecher: Harald Albrecht E-Mail: harald.albrecht@zumtobelgroup.com Tel.: +43 (5572) 509 1125 IR-Seite: http://www.zumtobelgroup.com/de/investor_relations.htm Internet: http://www.zumtobelgroup.com E-Mail: comm@zumtobel.com
ZUMTOBEL IM WANDEL DER ZEIT
Es werde Licht! Paul Jezek
paul.jezek@boerse-express.com
Mit ihrem umfassenden Angebot an professioneller Innen- und Außenbeleuchtung zählt die Zumtobel Group zu den wenigen Global Playern der Lichtindustrie. 950 war ein Jahr der Gründungen – so wie für Wolford gilt das auch für die „Elektrogeräte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel KG“ in Dornbirn, die Vorschaltgeräte für die neue Leuchtstoffröhren-Technologie produzierte. 1953 wurde die erste komplette ZumtobelLeuchte „Profilux“ am Markt eingeführt, sie gewann 1963 den Designpreis („FER“ Einbauleuchte). 1970 wurde das Werk II in Dornbirn eröffnet. Von 1956 bis 1979 war Zumtobel Lizenznehmer der Lichttechnischen Spezialfabrik Dr. Ing. Schneider & Co. 1976 wurde der Konzern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1981 schied Gründer Walter Zumtobel aus dem Vorstand aus und übernahm die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden. Als Nachfolger wurde Jürg Zumtobel zum Vorstandssprecher berufen.
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1983 kamen die ersten elektronischen Betriebsgeräte (weltweit die ersten kompatiblen für Argon- und KryptonLeuchtstoffröhren) zum Einsatz. Im selben Jahr wurde die Tridonic Ltd. vollständig übernommen. 1984 präsentierte der Bereich Elektrobauteile die erste Generation elektronischer Transformatoren für Niedervolt-Halogenlampen aus eigener Entwicklung. 1991 erfolgte die Unterteilung in die beiden Geschäftsfelder Leuchten (damals Zumtobel Licht) und Lichtkomponenten (damals Tridonic-Bauelemente) in eigenständige Teilkonzerne. 1993 erwarb man dann die Mehrheit der Anteile an der deutschen Staff-Gruppe in Lemgo, 1994 erfolgte die vollständige Übernahme. Zur Weltlichtschau der Hannover Messe 1999 wurde die Wave-Guide-Leuchte Orea vorgestellt, die international erstmals eine lichtleitende Mikrospritzguss-Prismenplatte eingesetzt hat. Im Jahr 2000 wurde mit Hilfe von Kohlberg
Kravis Roberts & Co. (KKR) die britische Wassall plc übernommen und die Thorn Lighting Group mit dem Leuchtengeschäft von Zumtobel fusioniert. Das Komponentengeschäft von Thorn wurde in die Tridonic Division überführt. Seit 2005 werden die LED-Aktivitäten weiterentwickelt. Die Lexedis Lighting in Jennersdorf wurde als Joint-Venture für Hochleistungs-LED-Lichtquellen von Tridonic Optoelectronic (einem Joint Venture von Tridonic und Lumitech sowie einem Spin off der Universität Graz) und Toyoda Gosei gegründet. Die LEDON Lamp GmbH (Dornbirn) ist eine 100%ige Tochter der Zumtobel-Gruppe für LED-Applikationen. Im Mai 2006 ging die Zumtobel Gruppe an die Wiener Börse und bereits im September wurde die Zumtobel-Aktie in den ATX aufgenommen. Mit rund 34 Prozent blieb die Familie Zumtobel größter Einzelaktionär. KKR verkaufte seinen nach dem Börsengang noch verbliebenen Anteil von 5,5 Prozent im Dezember 2006 außerbörslich an einen institutionellen Investor. Per 1.5.2010 übernahm Harald Sommerer den Vorstandsvorsitz der Zumtobel AG von Andreas Ludwig. Die LED-Downlightserie Panos Infinity überholte erstmals konventionelle Leuchtmittel in Sachen Effizienz, Lichtqualität und Farbwiedergabe. Seit 2012 weist Tunable White – „das adaptive Weißlicht mit dynamischer Farbtemperaturanpassung“ - den Weg in die Zukunft von nutzerorientierten, flexiblen Lichtlösungen. Mit Wirkung zum 24. September 2012 ist die ZumtobelAktie aus dem ATX ausgeschieden, sie wird seit diesem Zeitpunkt im Prime-Markt gehandelt. Per 1. 10. 2013 hat Ulrich Schumacher den Vorstandsvorsitz von Harald Sommerer übernommen und im Mai 2014 kam Karin Sonnenmoser als Finanzvorstand (CFO) hinzu. <
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FREITAG, 22. MAI 2015 BÖRSE EXPRESS
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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Inflation ante portas n der EZB knallen die Sektkorken. Das Deflationsgespenst tritt in den Hintergrund, Inflation in Europa dreht langsam ins Plus, Hurraa die Maßnahmen wirken. Ein teurer Sieg, denn vorerst hat er uns eine Menge an Substanz in den Bondmärkten gekostet, aber wer weiß, die EZB wird sicher auch das richten. Ein Anstieg der Bond-Rückkaufdynamik wurde ja bereits versprochen. Eine Standortbestimmung: Seit einigen Wochen, eigentlich seit dem Beginn des QE der EZB, drehen sich die Inflationserwartungen in Europa in Richtung Plus (und das sind die offiziellen Inflationsdaten. Die Kernrate, oder besser die Konsumin„Lange in eine flation liegt wie wir ja schmerzhaft täglich erfahRichtung ren schon länger weit laufende Märkte höher). Die vorwärts auf die weisen eine Erwartung in 12 Monaten reduzierte Volati- gerechneten InflationSwaps liegen bereits bei lität aus, über 1 Prozent. Inflationssignalisieren gebundene Anleihen stedamit geringeres hen seit Langem wieder im Risiko und wenn Interesse von Anlegern. Je nach Land ist die Erwarsich die Bewetung zwar unterschiedlich gungsrichtung stark ausgeprägt, der Trend ist aber allen gleich. Ein verändert ...“ wenig beachteter Grund für den starken Rückgang der Bondpreise der letzten Wochen. Vordergründig wurde nämlich zuerst die Euro-Stärke als Ursache verklärt. Das ist aber zu kurz gegriffen, denn die Euro-Stärke ist ein Effekt aus den gestiegenen Renditeerwartungen die zu Umschichtungen in den Euro führten. Auch der sich erholende Ölpreis, steigende Konjunkturerwartungen in Euroland, oder die Lemminge hinter Bill Gross oder Jeffrey Grundlach haben ihre Rolle im Konzert der fallenden Anleihekurse mit Sicherheit gespielt. Die Hauptrolle hatte aber keiner von ihnen. Diese Rolle nahmen vordergründig wieder mal die Risk-Controller in den großen Investmenthäusern ein. Die sahen plötzlich ein Risiko entstehen, dass es vorher so nicht in den Berechnungen gab. Die Volatilität der Bondmärkte war es nämlich, die sich veränderte - und dadurch gravie-
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Foto: Bloomberg
rende Reaktionen auslöste. Was darauf folgte war ganz klar, Verkaufsdruck. Hatten wir ja aus dem gleichen Grund an den Aktienmärkten schon im Oktober letzten Jahres in Europa in vollen Zügen genießen dürfen. Lange in eine Richtung laufende Märkte weisen nämlich eine reduzierte Volatilität aus, signalisieren damit geringeres Risiko und wenn sich die Bewegungsrichtung einmal verändert und die Vola plötzlich anspringt kommt Risk-Controlling und sagt: reduzieren. Je mehr Marktteilnehmer so agieren umso kräftiger die Marktbewegung. Das erklärt das Tempo und die Dramatik im Abstieg. Doch der fundamental wichtigste Aspekt für das seit langer Zeit wieder ansteigende Renditeuniversum ist eindeutig in der steigenden Inflationserwartung zu finden. Und erst jetzt sind alle oben genannten Faktoren wieder an der Reihe einen Teil der „Verantwortung“ dafür zu tragen: Wirtschaftswachstum in Europa positiv, Ölpreis trotz (!) kurzfristigem Anstiegs noch immer ein starker Konsummotor in Europa, kurzfristige Euro-Stärke bleibt langfristige Euro-Schwäche und daher noch immer gut genug für Exporte. Und es sind gerade diese Preis- oder Währungserholungen, die die Gefahr einer automatischen Konjunkturerholung reduzieren, im Gegenteil sie sorgen dafür, dass jeder an seinem Posten bleibt und weiterarbeitet. Auf Rückenwind darf man hoffen, aber nicht fix damit rechnen. Sollte das die EZB auch so gewollt „...und die Vola haben, dann Hut ab, doch plötzlich einem Skeptiker wie mir anspringt kommt fällt es eindeutig zu schwer daran zu glauben. Macht Risk-Controlling nichts, es passiert. und sagt: Hauptsache die Korken reduzieren.“ knallen zu Recht. <
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BELOG VON BE24.AT VON GERHARD WINZER CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT
Änderung des Marktregimes ie großen Trends der vergangenen Monate wie die Festigung des US-Dollar, die Abschwächung des Ölpreises, fallende Rendite, und Outperformance von Aktien in der Eurozone haben sich in den vergangenen Tagen bzw. Wochen teilweise heftig umgekehrt. Was steckt dahinter? Wenn sowohl die Nachfrage (das Wirtschaftswachstum) als auch das Angebot (das Produktivitätswachstum) schwach und die Zentralbankpolitiken sehr locker sind, führt das dem Lehrbuch entsprechend zu Renditerückgängen bzw. niedrigen Rendi„Das ‘Japan-Sze- ten. Tatsächlich waren nach der Großen Rezession in den nario’ ist nun Jahren 2008/2009 die Rendieingepreist.“ ten hoch. Mit dem Übergang zu einer langsamen, schwachen und fragilen Erholung haben die Renditen einen sinkenden bzw. die Kurse einen steigenden Trend eingeschlagen (= Asset Price Inflation). Auch wenn das volkswirtschaftliche Regime unverändert ist, kann sich das Marktumfeld ändern. Denn je höher der Kurs eines Wertpapiers ist, desto niedriger der erwartete Ertrag bzw. die Rendite.
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SPORTSTUFF Schüttengrubers gestörtes Verhältnis Hinteregger Die Bundesliga befindet sich auf der Zielgeraden. Die Punktejagd bleibt irgendwie spannend und sorgt allerorts für Gesprächsthema. Sei es die fassungslos schwache Darbietung der Austria im Wiener Derby, die über 8.000 Besucher bei der Admira in der Südstadt oder die „Leider-Nein-Meisterfeier“ der Salzburger im Ländle. Je nachdem, welchem Verein der Stammtisch nahe steht. Ein Thema aber beschäftigt die Fans von Altach bis nach Mattersburg. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber und sein gestörtes Verhältnis zu Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen schickte der Unparteiische aus Oberösterreich den ÖFB-Teamspieler vom Feld. Beide Male zu Unrecht, was die TV-Bilder klar zeigten. Dass Schiri Schütten-
Tatsächlich haben die Bewertungsindikatoren für Anleihen und den US-Dollar auf nur noch einen niedrigen zukünftigen Ertrag hingewiesen. Gleichzeitig waren die Positionierungen vieler Investoren asymmetrisch, d.h. auf fallende Renditen und eine Festigung des US-Dollar ausgerichtet. Zudem ist die Liquidität bei den Anleihen niedriger als vor der Krise. Diese Kombination von Faktoren hat die Anfälligkeit für Kurskorrekturen erhöht. Die Kandidaten, die die Trendumkehr ausgelöst haben können mit der Reduktion von Deflationsrisiken (= permanent sinkende Löhne und Preise) zusammengefasst werden: Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich verbessert, die angestiegene Ölpreis führt zu einem leichtem Inflationsanstieg und die Anzeichen für eine Beschleunigung des Lohnwachstums in den USA haben zugenommen. Das hält die Erwartungen für den Beginn von Leitzinsanhebungen in den USA aufrecht. Die heftigen Marktbewegungen zeigen (noch) keinen Wechsel des volkswirtschaftlichen Umfeldes an. Im Gegenteil: Niedrige Renditen bzw. Erträge mit zeitweiligen heftigen Gegenbewegungen passen zu diesem Regime. Die sehr lockeren Geldpolitiken verstärken diese Eigenschaften. Es gibt weder Anzeichen für eine markante, nachhaltige Verbesserung des globalen Wirtschaftswachstums (der Nachfrage) noch für ein höheres Produktivitätswachstum (des Angebots). Wenn die Kurse allerdings schon sehr hoch sind, muss nicht viel für eine Gegenbewegung passieren. Das Marktumfeld hat sich geändert. Das ‘Japan-Szenario’ ist nun eingepreist. < Mehr von Gerhard Winter unter http://goo.gl/NldnkF
VON PETER RIETZLER CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
gruber seine Fehlpfiffe auch nach dem Videostudium nicht eingestehen will, macht die Sache noch viel ärgerlicher und darf von der Liga nicht akzeptiert werden. Völlig zu Recht hat sich inzwischen Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek zu Wort gemeldet und die Saison von Schüttengruber vorzeitig für beendet erklärt. Heute Abend tagt der Strafsenat und es wäre nur konsequent, wenn auch die Fußball-Richter den Fehler einsehen und Hinteregger nach dessen Roter Karte frei sprechen. Von Seiten der FIFA ist ein „Freispruch“ gedeckt. Per Rundschreiben haben die Gralshüter der FußballRegeln die Verbände und Ligen jedenfalls informiert, dass bei offensichtlichen Fehlentscheidungen ein Ausschluss nicht automatisch zu einer Sperre führen muss. Daher liebe Senats-Mitglieder der Bundesliga: Lasst Martin Hinteregger am Mittwoch mit seinen Mitspielern in Graz auf das Feld laufen und sorgt zumindest so dafür, dass der „Fehlpfiff der Saison“ nicht mit einer weiteren Bestrafung für Aufregung sorgt.<
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PRIMÄRMARKT VENTURE CAPITAL
JoWooD-Spirit und neues Immobilien-Angebot für Crowdinvestoren Christine Petzwinkler
chrstine.petzwinkler@boerse-express.com
Neues für die Crowd: Über conda holt sich die UIG Entertainment Kapital für die Neuauflage des Wirtschaftssimulationsspiels „Industrie-Gigant“, mit dem einst der heimische Games-Entwickler JoWooD große Erfolge feierte. Zudem startet eine neue Plattform nur für Immobilien-Projekte. or einigen Tagen startete auf der CrowdinvestingPlattform conda eine neue Kampage. Es wird Kapital für die Neuauflage eines altbekannten Computerspiels eingesammelt. Es handelt es sich um das Spiel „Industriegigant“, mit dem der einstige österreichische New Economy-Beitrag JoWooD wohl seine größten Erfolge feierte. JoWooD existiert bekanntlich im früheren Sinn nicht mehr und nun probieren die Publisher UIG Entertainment mit Sitz in Höhenkirchen Siegertsbrunn (bei München) und die Muttergesellschaft UIG International mit Sitz im österreichischen Liezen eine Neuauflage des Games. Die „Giganten“-Serie, mit weit über 2 Mio. verkauften Stück, soll nun mit dem dritten Industriegigant-Spiel fortgesetzt werden. Für den Start der Conda-Crowdinvesting-Kampagne wurde ein Tochterunternehmen, die Firma „UIG Games 1 GmbH“ zur Produktion und Vermarktung „Wir wollen, des Produktes „Industrie Gigant – dass die ange- der große Aufbruch“ ins Leben gepeilte Invest- rufen. Die „UIG Games 1 GmbH“ wird das gesamte Projekt abwickeln mentsumme und somit alle Ausgaben, sprich direkt in das Entwicklungs- und Projektkosten, sowie die Einnahmen aus dem VerSpiel und trieb des Spieles übernehmen, dessen Verheisst es seitens der Gesellschaft. marktung Damit soll für alle Crowdinvestoren eine transparente und nachvollfließt.“ ziehbare Gewinn-Beteiligung am neuen Spiel „Industrie Gigant – der große Aufbruch“ gewährleistet werden. Die Pre-Production-Phase befindet sich in vollem Gang und ein verkaufsfördernder Packshot sowie andere Assets wurden bereits erstellt. „Zielsetzung von unserer Seite ist eine Erstveröffentlichung auf PC und MAC. Im weiteren Verlauf und je nach Feedback der Märkte und
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Wolfgang Deutschmann und Peter Garber setzen neben „Green“ nun auch auf „Home“. Foto: Home Rocket
Spieler können wir uns auch eine Veröffentlichung auf den diversen Konsolen vorstellen“, heisst es seitens UIG Entertainment. Die Entwickler wollen, dass die angepeilte Investmentsumme direkt in das Spiel und dessen Vermarktung fließt. Der Heimmarkt - Deutschland, Österreich, Schweiz - wird zu Beginn den stärksten Markt darstellen, „wir wollen aber auch Schritt für Schritt zusammen mit unseren Partnern weitere Länder erobern“, heisst es. Modell angepasst. conda-Chef Daniel Horak erklärt: „Die Hersteller setzen auf Qualität statt Quantität. Deswegen haben wir auch die Seite games.conda.eu erschaffen, um die Zielgruppe besser ansprechen zu können“. Aufgrund des speziellen Themas wurde auch das Beteiligungsmodell angepasst: Das Nachrangdarlehen bietet eine Mindestverzinsung von 4,5 Prozent, und neu bei games.conda.eu, eine jährliche Gewinnbeteiligung. Die Laufzeit beträgt verhältnismäßig kurze 3,5 Jahre. Das Fundinglimit liegt bei 249.900 Euro, die Fundingschwelle bei 50.000. Neue Plattform. Seit kurzem gibt es in Österreich auch eine weitere Crowdinvesting-Plattform. Die Gründer von Green Rocket wollen nun auch mit Home Rocket, die rein auf Immobilien-Deals abzielt, durchstarten. Kleinanleger können vorerst in zwei Projekte von C&P investieren: In das Brauquartier Puntigam in Graz sowie in ein Wohnungshaus in der Wiener Donaufelderstraße. Home Rocket unterwirft sich noch vor Inkrafttreten den wesentlichen Bestimmungen des neuen Alternativfinanzierungsgesetz (Anm.: Mittlerweile vom Ministerrat beschlossen) in Österreich beziehungsweise des neuen Kleinanlegerschutzgesetzes in Deutschland. < Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie unter http://www.boerse-express.com/venture
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INTERVIEW ROHSTOFFE
„Die Goldbaisse ist im historischen Vergleich relativ weit fortgeschritten“ Christoph Rohrmoser
redaktion@boerse-express.com
Aus Sicht von Andreas Böger ist die Goldbaisse eine Korrektur des vorangegangenen Anstiegs. Mit seinem Fonds konzentriert er sich auf eine Erholung, des Sektors wie er im Interview erklärt. BÖRSE EXPRESS: Herr Böger, nach der vierjährigen Goldbaisse sehen etliche Goldexperten das Ende der schwachen Gold- und Silberkurse, während die Großbanken meist weiterhin negativ gestimmt sind. Wie sehen Sie die Aussichten? ANDREAS BÖGER: Wir stufen die Goldbaisse der letzten Jahre als eine Korrektur des vorangegangenen Anstiegs ein, der früher oder später fortgesetzt werden sollte. An der Grundkonstellation hat sich nichts Wesentliches geändert: Zu niedrige Zinsen haben zu Fehlinvestitionen geführt, welche liquidiert werden müssten. Diese Liquidation versuchen die Staaten mit zunehmend extremeren fiskalischen und geldpolitischen Mitteln zu verhindern. Diese führen aber lediglich zu neuen Fehlinvestitionen, welche den ursprünglichen Liquidationsdruck weiter erhöhen. Grundsätzlich schreitet dieser Prozess bereits seit Jahrzehnten voran, die entsprechenden Zahlen werden aber immer bemerkenswerter: Seit Jahren liegen die Zinsniveaus nahe null Prozent, die ausstehenden Schulden steigen weiter, dennoch stagniert die Weltwirtschaft. Was werden die Zentralbanken bei der nächsten Wirtschaftskrise tun?
Wenn man sich die Explorationsausgaben der Goldminen in den letzten Jahren ansieht, erkennt man einen starken Rückgang. Erwarten Sie, dass sich dies in absehbarer Zeit auf die Goldproduktion auswirkt, indem die erschlossenen Lagerstätten zunehmend unrentabel werden und es an neuen fehlt? Gold wird nach der Produktion nicht verbraucht, weshalb wohl die gesamte historische Produktion potentiell für die Investmentnachfrage noch zur Verfügung steht. Für die Goldpreisentwicklung ist die Nachfrage nach diesen bestehenden Goldbeständen entscheidend, ob diese nun 0% oder 2% p.a. wachsen ist eher für Geschichtsforscher oder Geologen interessant. Dem Investor stehen genügend Goldminenunternehmen mit guten Wachstumsprofilen zur Auswahl.
Fondsmanager Andres Böger setzt im Goldsektor auf Aktien mit mittelgroßer Marktkapitalisierung. Foto: Börse Express
Trotz des relativ tiefen USD-Goldpreises fördern viele Goldminen auch unter Verlust, um ihre Kredite bedienen zu können. Zeichnet sich hier ein Minensterben ab, wenn der Goldpreis nicht bald kräftig steigt? Auch genügend profitabel arbeitende Goldminenunternehmen stehen dem Investor zur Auswahl. Gerade in den letzten 2 bis 3 Jahren haben die guten Unternehmen große Fortschritte bei der Optimierung der Geschäftstätigkeit gemacht, ferner sinkt der Kostendruck im gesamten Minensektor aufgrund der nachlassenden Rohstoffnachfrage aus China. Die aktuell engen Margen sehen wir eher als Argument für ein Engagement in diesem Sektor, weitere Goldpreisrückgänge dürften aufgefangen werden und etwaige Goldpreisanstiege sollten zu stark steigenden Margen führen. Der HUI- und XAU-Index haben sich in den letzten Jahren weitgehend parallel entwickelt, gibt es eigentlich noch nennenswerte Unterschiede zwischen diesen Indizes, so wie früher, als der eine Index mehr die Unternehmen enthielt, die den Goldpreis abhedgten? Die Unterschiede haben sich auch aufgrund einer besseren Diversifizierung der Indizes reduziert, die Dominanz
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INTERVIEW der Schwergewichte Goldcorp, Newmont und Barrick wurde von den Indexanbietern schrittweise vermindert. Größere Unterschiede sind noch im Vergleich zu den Indices mit Explorations- und Entwicklungsunternehmen vorhanden, hier sehen wir auch die besseren Wachstumsaussichten, selbstverständlich bei höherem Risiko. Der Goldpreis ist ständig davon bedroht, dass große Goldmengen von Pleitestaaten auf den Markt kommen, sei es Venezuela, das gerade Gold verpfändet hat, oder Griechenland, wo anscheinend die Gläubiger auf das Gold zugreifen können. Sehen Sie diese Gefahr auch? Auf der Gegenseite treten aber auch staatliche und private Käufer auf. Der risikobereinigte reale Zins bestimmt die Investmentnachfrage, wie sich diese zusammensetzt ist eine nachrangige und sehr spekulative Frage. Wir verfolgen beispielsweise auch nicht die Angebot- und Nachfragestatistiken des World Gold Council, da dort zu viele Modellannahmen einfließen.
„Bereits als Kind habe ich beispielsweise meinen Vater gefragt, wie das mit den Staatsschulden funktioniere. „Die werden nie zurückbezahlt“, sagte mein Vater.“
Vor fünf Jahren hieß es, die Papiergoldansprüche seien bis zu 100 mal höher als das dafür vorhandene Gold! Hat sich das inzwischen geändert? Grundsätzlich hat die Verbriefung (financialization) am Kapitalmarkt in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen, d.h. der Handel mit vorhandenen Gütern wird zunehmend durch Platzhalter wie Schuldscheine, Aktien oder sonstigen repräsentativen „Papieren“ vorgenommen. Es ist kaum noch möglich, diese Verhältnisse objektiv zu quantifizieren, es genügt wohl der Hinweis, dass der Bezug zum eigentlichen Gut nicht nur im Goldmarkt zunehmend schwindet. Sind die zunehmenden ETFs auf Goldminenindizes nicht eine große Konkurrenz für aktive Goldminenfonds, da sie den Anlegern ein einfaches Investieren in den breiten Goldminenmarkt erlauben? ETFs sind eine gute Möglichkeit, kurzfristig an einem Sektor zu partizipieren, insbesondere wenn es sich um klassische Marktsegmente mit breiter Partizipation handelt. In der langen Frist haben aber unzählige aktive Manager bereits bewiesen, dass sie den Durchschnittswert des „Marktes“ übertreffen können, gerade in marginalen Märkten, in denen Spezialwissen erforderlich ist. Dieses Prinzip ist quasi die Definition eines erfolgreichen Unternehmers, die „Efficient Market Hypothesis“ als Basis der ETF-Vermarktung ist
nur ein weiteres (widerlegbares) Konstrukt aus der modernen Wirtschaftstheorie. Wie bewerten Sie die derzeitigen Bestrebungen Richtung Bargeldverbot (Rogoff ), Buiter, Larry Summers etc.) hinsichtlich eines möglichen Goldverbots? Seit Jahrhunderten ist eine zunehmende Kontrolle des Staates über das monetäre System zu beobachten, ein Bargeldverbot ginge in die gleiche Richtung. Das Konto würde die Geldscheine ersetzen, somit sinkt die Bonität der liquidesten Anlagen, da nun nicht mehr die (staatliche) Zentralbank der Schuldner ist, sondern die (private) Bank. Insofern wäre es durchaus denkbar, dass die Attraktivität von Gold zunimmt, was dann durch eine weitere Staatsintervention wieder korrigiert werden müßte. Generell kann rund um das Thema Gold vorzüglich in viele verschiedene Richtungen spekuliert werden, der GoldEnthusiast sollte aber darauf achten, dass manche Prozesse seine Lebenszeit überdauern werden. Bereits als Kind habe ich beispielsweise meinen Vater gefragt, wie das mit den Staatsschulden funktioniere. „Die werden nie zurückbezahlt“, sagte mein Vater, später las ich den ähnlichen Wortlaut bei Mises, geschrieben vor 100 Jahren. War dieses Wissen für mich als Investor nun anwendbar? Was ist Ihre Anlagestrategie im gegenwärtigen Umfeld und wie hat sich Ihr Fonds im Vergleich zu den Goldminen-Indizes entwickelt? Inwieweit hedgen Sie Minenaktien oder Gold währungsmäßig ab? Der Fonds verfolgt einen aktiven Investmentansatz und investiert überwiegend in Aktien solcher Unternehmen, welche im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind. Wir versuchen, durch den Einsatz von Absicherungsoptionen und Anpassungen der Investitionsquote, die Volatilität des Sektors für unsere Anleger zu reduzieren und risikobereinigt eine Outperformance zu erzielen. Seit Auflage des Fonds im Jahr 2007 ist uns dies gelungen, die Volatilität im Vergleich zu ähnlichen Anlagen liegt in diesem Zeitraum bei knapp der Hälfte, die Verluste konnten im Gegenzug ähnlich begrenzt werden. Die Umsetzung dieser Strategie erfordert eine strategische Absicherung der Fremdwährungen gegen den USD, welche wir taktisch variieren können. Die Goldbaisse ist im historischen Vergleich zeitlich und prozentmäßig relativ weit fortgeschritten, weshalb wir uns aktuell eher auf eine mögliche Erholung des Sektors konzentrieren. Wir sind deshalb relativ hoch investiert, wir halten aber in bestehenden Abwärtstrends in der Regel auch aus dem Geld liegende Absicherungsoptionen. Bei den Unternehmen favorisieren wir solche Titel mit guten Wachstumsprofilen, relativ soliden Bilanzen und positiven Cash-Flows. Die Branchenschwergewichte meiden wir, die Titel mit mittlerer Marktkapitalisierung sind übergewichtet, Explorations- und Entwicklungsunternehmen sind gut vertreten. <
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ANLAGE FONDS UND CO
3 Banken starten mit laufzeitbeschränktem Dividendenfonds - Raiffeisen mit einer Business-App inen Dividendenfonds mit Laufzeitbeschränkung, das bietet ab 1. Juni die 3 Banken Generali rund um Geschäftsführer Alois Wögerbauer. Dieser "3 Banken Dividenden Strategie 2021" (ISIN: ATDIVIDENDS0) startet am 1. Juli 2015. Käufe sind bis zum 30. Juni möglich, danach wird der Fonds für Käufe geschlossen. Und am 30. Juni 2021 rückgelöst. Ein Verkauf vor diesem Datum ist börsentäglich möglich. Das Fondskonzept (der Ausgabeaufschlag liegt bei 1,5 Prozent - wird der Fonds vor Fondsende rückgegeben, fällt eine Gebühr von 0,5 Prozent an): Der Fonds investiert gleichgewichtet in etwa 33 verschiedene globale Unternehmen mit nachhaltiger Dividendenpolitik. Im Sinn des aktiven Managementstils wird bei Neueinschätzungen ein dementsprechender Austausch vorgenommen. Bezüglich Branchen, Regionen oder Ländern gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen. Diversifikation ist oberstes Gebot.
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Drei Prozent Ausschüttung. Der Fonds wird einmal jährlich eine Ausschüttung von Erträgen vornehmen. Je nach Marktmeinung des Fondsmanagements kann über Absicherungen (oder Cash-Aufbau) das Aktienmarktrisiko zwischen 0 % und 100 % des Fondsvermögens liegen. Auf Basis des aktuellen Startportfolios (Änderungen bis zum Fondsstart möglich) ergibt sich eine Dividendenrendite von im Schnitt etwa 3 Prozent. Womit wir bereits beim Fondsinhalt sind. Denn wenn sich bis Fondsstart nichts ändert, sind auch zwei Österreicher dabei: Mayr-Melnhof und Österreichische Post. „Wir wählen Unternehmen aus, die in den Krisen des vergangenen Jahrzehntes bewiesen haben, dass sie erfolgreich und konkurrenzfähig sind. Weil sie besonders gut geführt sind oder weil ihre Produkte einfach krisenbeständig sind. Ganz besonders achten wir auf eine nachhaltige Dividendenpolitik", sagt Alois Wögerbauer. Aber auch: „An keinem einzigen dieser Unternehmen wollen wir blind festhalten. Ganz im Gegenteil, das laufende Hinterfragen der Investmentthese ist unser ständiger Begleiter. Wir wollen uns auch nicht an Indizes wie DAX & Co ausrichten. Wir wollen einfach ein Qualitätsportfolio bauen mit möglichst geringerer Schwankung als der breite Aktienmarkt.“
aiffeisen startet heute als erste österreichische Bankengruppe mit einer Banking-App für Firmenkunden nach dem hohen Multi Bank Standard (MBS). MBS ist ein zwischen österreichischen Kreditinstituten geltender Kommunikationsstandard. Die Business Banking-App ermöglicht es Firmenkunden orts- und zeitunabhängig, die wichtigsten Kontofunktionen auf Smartphone und Tablets zu nutzen. Die mobile Freigabe von Zahlungsaufträgen und eine Salden- und Umsatzübersicht sind so jederzeit möglich. Ebenso lassen sich Kontoauszüge von unterwegs prüfen und eine Umsatzsuche durchführen. Dieses Service wird für Geschäftskonten bei österreichischen Kreditinstituten angeboten, die den Multi Bank Standard (MBS) unterstützen. „Die Business BankingApp ist genau auf die Bedürfnisse unserer Firmenkunden ausgerichtet. Durch die bankenübergreifende Darstellung von Kontoinformationen hat der Kunde jederzeit und überall einen umfassenden Überblick über seine Bankgeschäfte“, so Johannes Schuster, Sektorvorstand der RZB. Neben den Daten des Raiffeisenkontos sind auch die Kontodetails von MBS-Fremdbanken ersichtlich. Auf diese Weise ist es mit einer einzigen App möglich, alle Kontoinformationen und den gesamten Geldfluss des Unternehmens einzusehen und zu steuern. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Fremdkonten bei einer Bank liegen, deren Electronic Banking ebenfalls die MBS-Kriterien erfüllt. Die neueste mobile Weiterentwicklung für Firmenkunden steht für einen besonders hohen Sicherheitsstandard. Eine Autorisierung von Transaktionen kann durch smsTAN bzw. cardTAN durchgeführt werden. „Flexibilität, Zeiteffizienz und ein hoher Sicherheitsaspekt haben für Firmenkunden einen hohen Stellenwert. Mit dem Multi Bank Standard auch in der mobilen Anwendung erfüllen wir die Anforderungen der Unternehmen an einen sicheren Zahlungsverkehr und liefern darüber hinaus ein innovatives Banking-Tool“, sieht Schuster den Mehrwert der neuen App. Für internationale Firmenkunden im Netzwerk der Raiffeisen Bank International AG (RBI) bietet die App darüber hinaus auch den Electronic Banking Internet Communication Standard (EBICS). Mit diesem Kommunikationsstandard, der seit 2008 verpflichtend von allen deutschen Banken unterstützt wird, ist die Anbindung an österreichische MBS-Konten sowie an das RBI-Netzwerk in Zentral- und Osteuropa möglich. <
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FX CROSS EUR/CHF
Franken: Sicherer Hafen für Anleger - wie eh und je Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Es ist wieder so weit. Investoren fürchten sich vor einem Griechenlanddebakel und flüchten sich in die Schweizer Währung. Die wertet auf, gegenüber dem Euro und zum US-Dollar. Die SNB wirkt machtlos. ür die Schweizer Nationalbank (SNB) ist der Franken sehr hoch bewertet. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass eine Abschwächung des Frankenkurses gegenüber dem Euro stattfinden sollte.” sagte Fritz Zurbrügg, Direktoriumsmitglied der SNB, kürzlich in einem Interview. Die Bewegungen am Devisenmarkt lassen sich von solchen Äußerungen nicht beeindrucken.
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Aufwertung. Nach dem diesjährigen Tiefpunkt des Euro zum Franken - kurz nach dem Fall des Mindest„Der Franken wird kurses - bei unter eins, weiterhin als eine der ging es zwar mit dem bevorzugten Zufluchts- Euro wieder etwas währungen betrachtet, bergauf aber nicht wirklich kräftig. Der trotz der SNB.” Franken bleibt stark und richtet sich nicht nach den SNB-eigenen Modellen, die den Wechselkurs im Vergleich zu mehreren Währungen betrachten. Unsicher. Wann die Abschwächung des Franken eintrifft, darüber liess sich der künftige SNB-Vize Zurbrügg allerdings nichts entlocken. Er ist jedenfalls nicht sehr optimistisch, dass dies bald geschehen wird. „Die Erfahrung lehrt uns, dass es unmöglich ist, Aussagen bezüglich des zeitlichen Verlaufs von Wechselkursentwicklungen zu machen, und dass die Kurse lange von diesen Gleichgewichtskursen abweichen können”, so Zurbrügg weiter. Grexit. Der Euro/Franken-Kurs dümpelt seit geraumer Zeit knapp unter 1,05 herum, was angesichts der letzten Griechenland-Entwicklungen kein Wunder ist. Schließlich könnte dem Land bereits in wenigen Wochen das Geld ausgehen und Grexit-Phantasien werden wieder aktiv. Die Schweizer Währung hat also offensichtlich wieder den Status des sicheren Hafens erreicht.
Der Franken ist wieder zur Normalität zurückgekehrt - und steigt, wenn die Risikoaversion hoch ist. Foto: APA/EPA
Korrelation. Bis auf die Tage rund um die Aufgabe des Mindestkurses ist der Franken gestiegen, wenn die Renditen von Griechenlands Staatsanleihen hinaufschnellten. Letztere erreichten am Dienstag den höchsten Stand in diesem Monat. Fazit: Die Korrelation zwischen diesen Renditen und dem Franken/Euro-Kurs lag mit 0,7 (bei eins würde eine vollständig gleichlaufende Bewegung stattfinden) daher fast wieder auf dem Niveau vor der Aufgabe des Frankendeckels am 15. Jänner. Meinung. Wie die SNB selbst, so sind auch die meisten Analysten der Ansicht, dass die Notenbank einen schwächeren Franken anpeilt und daher steuernd eingreift. So auch Lydia Kranner von Raiffeisen Research: „Insbesondere dürfte sie unserer Meinung nach ein Unterschreiten von 1,0 CHF pro EUR nicht nachhaltig zulassen. Bis Jahresmitte dürfte der EUR/CHF Kurs bei 1,05 pendeln.” Übers Jahr geht Kranner von einer Bandbreite zum Euro zwischen 1,0 und 1,11 aus. Hafen. Dass beim derzeitigen griechischen Damoklesschwert ein Eingreifen der SNB etwas bringt, bezweifeln viele Experten aber. „Der Franken wird weiterhin als eine der bevorzugten Zufluchtswährungen betrachtet, trotz der SNB.”, meint Lee Hardman von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. Die Märkte seien wieder zur dem „traditionellen Muster zurückgekehrt, bei dem der Franken profitiert, wenn die Sorgen um einen Griechenland-Ausfall zunehmen”, fügt er hinzu. Hardman traut dem Franken zu, dass er bis Jahresende gegenüber dem Euro noch um knapp ein Prozent zulegt. <
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CROSSOVER EURO-STAATSANLEIHEN
Dünne Märkte: Droht der nächste Ausverkauf? Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Gegen Ende der Vorwoche erholten sich die europäischen Rentenmärkte wieder, der Renditeanstieg kam zum Stehen. Ob aber bereits jetzt Entwarnung gegeben werden kann, darf bezweifelt werden. In den letzten beiden Tagen der vorigen Woche stiegen die Kurse am Rentenmarkt wieder. Der Bund-Future machte am Donnerstag rund die Hälfte seiner Vortagesverluste wieder wett und legte auch am Freitag weiter zu. Zum Frohlocken ist es aber möglicherweise noch zu früh. Bundesanleihen. Wichtig wird, wie der europäische Rentenmarkt, und darunter besonders die deutschen Bundesanleihen, tendieren werden. Denn deren Attraktivität nimmt laufend ab. Bei der jüngsten Auktion an US-Staatsanleihen haben Ausländer fast die Hälfte der Emission aufgenommen, wie die Anleihe-Strategen von Jefferies festgestellt haben. Dies sei der höchste Anteil seit Februar 2006 gewesen. Damit dürfte sich erklären, in welche Richtung der Rückzug aus Bundesanleihen geht - kaum ein Wunder bei einer Rendite von 3,044 Prozent für 30jährige US-Trea„Die Liquidität sury-Bonds und 1,242 Prozent existiert nur an für deutsche gleicher Laufzeit.
der Oberfläche.”
Gefahr. Weitere Verkäufe am Bondmarkt drohen durch ein Problem, das beim Blick allein auf die Kurse von Rentenmarkt-Barometern wie dem BundFuture nicht so offensichtlich ist: Anleger könnten das Risiko aufgrund der geringen Liquidität an den Rentenmärkten nicht mehr adäquat absichern. Die Warnung kommt von Jim Reid, Makro-Stratege bei der Deutschen Bank. Er meint, dass derzeit noch die EZB mit ihren Anleihekäufen für einen gewissen Puffer sorge. Aber auch da sei ein Ende abzusehen. Dünn. Selbst größere Privatanleger können an diesen ausgedünnten Märkten mittlerweile für Kursbewegungen sorgen. „Anfang 2014 konnten noch ohne Probleme mehr als 100 Kontrakte im Bund-Future positioniert werden, ohne dass sich der Markt groß bewegte”, warnt auch Jens Klatt von DailyFX. Derzeit lösten aber bereits 20 Kontrakte oder ein Nominalwert von gerade einmal zwei Mio. Euro starke Bewegungen aus und das in einem milliardenschweren Bond-Markt.
Abnehmende Liquidität und Markttiefe schränken die Handelbarkeit der Rentenpapiere derzeit stark ein. Foto: APA
Grund. Schuld an diesen tiefergreifenden strukturellen Problemen sei vor allem die Regulierungswut der vergangenen Jahre mit den verschärften Risikovorschriften sein. Viele Banken haben das Geschäft mit Anleihen deutlich zurückgefahren. „Die Bücher sind sehr dünn”, meint Eugen Keller, Marktanalyst des Bankhauses Metzler. Das gelte auch für die so genannten Market Maker, die eigentlich die Liquidität sicherstellen sollen. Risiko. Unter den großen Kapitalanlagegesellschaften ist das Unbehagen groß: „Die Liquidität existiert nur an der Oberfläche”, sagt ein Manager eines großen inländischen Rentenfonds, der nicht namentlich genannt werden will. Damit sei die Gefahr crashartiger Verluste auch weiterhin groß. China. Wenn es nach Goldman Sachs geht, dann geht die Gefahr auch von der nachlassenden Nachfrage Chinas nach europäischen Staatsanleihen aus. Denn angesichts stark rückläufiger chinesischer Devisenreserven werden von dort immer weniger Mittel zur Verfügung stehen. Zudem will die Regierung in Peking in Zukunft eher die die Inlandsnachfrage fördern, um das Wachstum zu stützen. Prognose. Auf kurze Sicht erwartet Keller jedenfalls, dass die Renditen die jüngsten Höchststände noch einmal testen. Das Umfeld spräche zumindest gegen eine stärkere Kurserholung: „Kreditnachfrage, Kapazitätsauslastung und Inflationserwartungen ziehen an”, sagt er mit Blick auf die Einflussfaktoren für die Anleihen der Eurozone. <
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ROHSTOFFE INDUSTRIEMETALLE
China bleibt das Zünglein an der Waage Christa Grünberg
christa.gruenberg@boerse-express.com
Der Aluminiumpreis hat die Ausweitung der chinesischen Produktion zu verdauen. Kupfer könnte wiederum von der dortigen Nachfragebelebung profitieren - wenn Chinas Immobilienmarkt nicht dazwischen funkt. ie meisten Basismetalle beendeten die Vorwoche mit einem Minus. Wie schon so oft war wieder einmal China daran schuld. Eine Serie unerwartet schwacher Konjunkturdaten drückte auf die Stimmung.
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Erholt. Achim Wittmann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) glaubt, dass genau diese Daten Anlass zu positiven Preiserwartungen geben - vor allem bei Kupfer. Mittlerweile hat sich das Basismetall vom starken Rückgang zu Jahresbeginn - der Preis fiel auf das tiefste Niveau seit 2009 - wieder vollständig erholt. Belebung. Die zuletzt unerwartet schwachen Zahlen zu Industrieproduktion und Anlageinvestitionen in China schüren die Hoffnung auf konjunkturstimulierende Maßnahmen. „Zusammen mit Milli„Der Immobilienmarkt ardeninvestitionen in die Verkehrswird weiterhin eine und EnergieinfraBremse für Metalle sein.” struktur sollten sie die Kupfernachfrage in der zweiten Jahreshälfte beleben.”, ist Wittmann überzeugt. Konjunktur. Seitens der International Copper Study Group (ICSG) wird der industrielle Bedarfszuwachs in China in diesem Jahr auf 4,5 bis fünf Prozent geschätzt. In Europa scheint sich die Konjunktur trotz weiterhin bestehender ökonomischer und geopolitischer Risiken weiter zu festigen. Auch in den USA dürfte die Wirtschaft getragen von den privaten Verbraucherausgaben wieder an Dynamik gewinnen. „Insgesamt erwarten wir für 2015 einen Anstieg der globalen Kupfernachfrage von zwei bis drei Prozent.”, so Wittmann. Überschuss. Einen Strich durch die Rechnung könnten neue Minenprojekte in Chile, Peru, Mexiko, Sambia und der Mongolei machen, die einen Angebotsüberschuss produzieren. Allerdings nur, wenn alles so eintrifft, wie erwartet. Aber schon
Laut Goldman Sachs stehen bis zu 35 Prozent des Metall-Verbrauchs Chinas mit dem Immobilienmarkt in Verbindung. Foto: epa
letztes Jahr hat sich die ICSG-Prognose eines Überschusses nicht bewahrheitet. Und selbst wenn doch. Ein Überangebot im Bereich zwischen 0,11 (durchschnittliche Erwartung der Analysten laut Reuters) und 0,36 Mio. Tonnen (ICSG-Schätzung) „ist in Relation zur Größe des Gesamtmarktes mit einem Nachfragevolumen von über 20 Mio. Tonnen sehr überschaubar.”, schätzt der LBBW-Analyst. Aluminium. Anderswo zwingt die Rekordproduktion in China den Metallpreis in die Knie. Der dortige Aluminiumoutput stieg im April auf historisch hohe 2,59 Mio. Tonnen, die Exporte sind in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres um 40 Prozent auf 1,65 Mio. Tonnen angewachsen. Goldman Sachs ist deswegen der Meinung, dass der Alupreis noch weiter fallen muss. „Wir glauben, dass die Alupreise niedrig bleiben und in 2015 weiter sinken müssen, damit Werksschließungen ausserhalb Chinas den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen.”, schrieb die Investmentbank kürzlich in einer Notiz. Kupfer. US-Analysten sehen übrigens auch die Zukunft des Kupferpreises nicht so rosig wie die LBBW - weil Chinas Immobilienmarkt schwächelt. Dabei ist er für bis zu 50 Prozent des Kupfer-Verbrauchs Chinas verantwortlich. Im April war es zudem zum ersten Mal bei einem chinesischen Immobilienunternehmen und dessen US-Dollar-Bonds zu einem Zahlungsausfall gekommen. „Der Immobilienmarkt wird weiterhin eine Bremse für Metalle sein”, resümiert daher Daniel Kang von JPMorgan Chase & Co. <
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ZERTIFIKATE AKTIENANLEIHE PROTECT
Mit der Airbus-Aktie zu 5 Prozent Zinsen Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Die Commerzbank bietet derzeit die „Aktienanleihe Protect auf Airbus“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr, die Verzinsung liegt bei 5 Prozent. Der Sicherheitspuffer liegt bei 20 Prozent. ie hier vorgestellte Aktienanleihe Protect mit Basiswert Airbus-Aktie bietet bei einer Laufzeit von zwölf Monaten einen Zinssatz von 5 Prozent p.a. Die Rückzahlung erfolgt - in Abhängigkeit vom Schlusskurs der Airbus-Aktie am 19. Mai 2016 - entweder zum Nennbetrag oder durch Lieferung einer festgelegten Anzahl von Aktien. Der Zusatz ‘Protect’ reduziert dabei gegenüber der herkömmlichen Variante die Wahrscheinlichkeit einer Aktienlieferung. Denn am Emissionstag (26. Mai 2015) der Anleihe wird die Barriere von 80 Prozent des Schlusskurses festgelegt. Am Laufzeitende kommt es nur dann zu einer Rückzahlung durch Aktienlieferung, wenn die Barriere am Bewertungstag verletzt wird.
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VERZINSUNG
5,00% Unabhängig von der Performance der AirbusAktie erhalten Anleger zum Laufzeitende eine Zinszahlung in Höhe von 5 Prozent.
Schritt für Schritt. Am Emissionstag der Aktienanleihe Protect wird die Barriere also bei 80 Prozent des Schlusskurses der Airbus-Aktie festgehalten. Am Laufzeitende entscheidet der Referenzpreis (Schlusskurs am 26. Mai 2016) über die Art und Höhe der Rückzahlung: -) Liegt der Referenzpreis über der Barriere, erfolgt die Rückzahlung zum Nennbetrag. -) Liegt der Referenzpreis auf oder unter der Barriere, erfolgt die Rückzahlung durch Lieferung einer festgelegten Anzahl von Aktien (Nominalbetrag / Schlusskurs am 26. Mai 2015).
Die Aktienperformance von Airbus hat auf die Zinszahlung keinen Einfluss. Foto: Bloomberg
Die Zinsen gibt’s immer. „Der attraktive Zinssatz kommt immer zur Auszahlung, ganz gleich, wo die zugrunde liegende Aktie notiert“, erklärt die Commerzbank. Er stellt auch bei Kursgewinnen der Aktie die maximale Ertragschance dar. Während der Laufzeit erhalten Anleger aber keine weiteren laufenden Erträge, wie etwa Dividenden. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000CN1C5U7. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 26. Mai 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissionspreis liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Stuttgart (Euwax) und Frankfurt. < Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zertifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos anmelden: http://www.boerse-express.com/nl Die zwei Szenarien
Quelle: Screenshot Commerzbank
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ZERTIFIKATE MARKTANTEILE
Die Marktanteile
Quelle: Screenshot DDV
Deutsche Bank weitet Marktführerschaft aus Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Der Deutsche Derivate Verband präsentiert die neuesten Zahlen zu den Marktanteilen der Zertifikateemittenten. Per Ende März 2015 kam es „lediglich zu geringfügigen Veränderungen“, so der Verband. it einem Anteil von 18,6 Prozent belegte die Deutsche Bank erneut den ersten Platz (siehe Grafik). Die DZ Bank folgte mit 15,5 Prozent auf dem zweiten Rang. Zwar verlor die Helaba prozentual etwas gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres, sicherte sich aber dennoch mit 11,9 Prozent die dritte Position. Den vierten Rang nahm die HypoVereinsbank mit 10,9 Prozent ein. Die LBBW schaffte es mit 10,3 Prozent auf die fünfte Position und verdrängte damit die Commerzbank mit 8,4 Prozent auf den sechsten Platz. Die fünf führenden Emittenten vereinten einen Marktanteil von insgesamt 67,2 Prozent des Gesamtmarktes auf sich. An dieser Marktanteilserhebung nahm erstmalig auch die Deka Bank teil. Die NordLB und die Royal Bank of Scotland (RBS) wurden nicht mehr berücksichtigt. An der Erhebung der Marktvolumenstatistik, die etwa 90 Prozent des ausstehenden Zertifikatevolumens abdeckt, nahmen 16 Emittenten teil. Die Anlagezertifikate hatten Ende März einen Anteil von 96,7 Prozent am gesamten Marktvolumen. Auf Hebelprodukte entfiel ein Anteil von 3,3 Prozent. Daher entsprach die Platzierung der Emittenten bei den Anlagezertifikaten auch weitgehend der Reihenfolge der Gesamtrangliste.
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Anlageprodukte. Mit einem Anteil von 18,4 Prozent führte die Deutsche Bank die Kategorie der Anlageprodukte an. Wie schon im Vorquartal kam die DZ Bank mit 15,8 Prozent auf den zweiten Platz. Die Helaba erreichte Ende März mit 12,3 Prozent die dritte Position. Die HypoVereinsbank sicherte sich mit 11,1 Prozent den vierten Platz. Auf den fünften Rang kam zum Ende des ersten Quartals die LBBW mit 10,7 Prozent.
Hebelprodukte. Die Commerzbank verteidigte Ende März in der Kategorie der Hebelprodukte den ersten Platz. Sie sicherte sich einen Marktanteil von 27,5 Prozent. Auf der zweiten Position, wie bereits im Vorquartal, folgte die Deutsche Bank mit einem Anteil von 24,6 Prozent. Die HSBC Trinkaus rückte mit 7,3 Prozent auf den dritten Rang vor. Die BNP Paribas kam Ende März auf einen Marktanteil von 6,9 Prozent und belegte den vierten Platz. Der fünfte Platz ging mit 6,4 Prozent an die Citigroup. <
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ZERTIFIKATE Zertifikatemarkt Österreich in Bildern
MARKTBERICHT
Quelle: Screenshot ZFA
Der Open Interest fällt auf 11,6 Milliarden Euro Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Der Open Interest fällt in Österreich auf den tiefsten Stand seit September 2014. Schuld sind die Anlage-Zertifikate. Hebel-Produkte können nämlich, durch positive Preiseffekte, zulegen. as ZFA fasst zusammen: „Per Ende April beträgt das Gesamtvolumen des österreichischen Zertifikatemarktes 11,6 Milliarden Euro, das ist im direkten Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 1,3 Prozent bzw. 148 Millionen Euro. Der Rückgang ist auf Anlageprodukte zurückzuführen, Hebelprodukte können durch positive Preiseffekte im April weiteres Wachstum verzeichnen.“
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Zertifikate ohne Zinsprodukte. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (also Garantie-Zertifikate, Teilschutzprodukte, Index-Zertifikate und Hebelprodukte) der Mitglieder des ZFA sinkt im April um 1,1 Prozent bzw. 47 Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlieren um 0,5 Prozent, Teilschutzprodukte um 2,4 Prozent. Hebelprodukte können einen Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnen. Das Verhältnis Anlageprodukte zu Hebelprodukte verändert sich dadurch auf 99,3 zu 0,7. Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende April 4,4 Milliarden Euro. Die strukturierten Zinsprodukte. Das Volumen strukturierter Zinsprodukte geht im Vergleich zum Vormonat um
Oben: Der Open Interest fällt auf 11,6 Milliarden Euro. Unten: So setzt sich der Open Interest zusammen.
57 Millionen Euro, das sind 1,5 Prozent, zurück. Der Open Interest beträgt per Ende April 3,8 Milliarden Euro. Reger Handel. Im April erhöht sich die Handelstätigkeit erneut in starkem Ausmaß. Insgesamt werden 271 Millionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Umsatzanstieg von 42,4 Prozent. Die gestiegene Handelstätigkeit ist auf Anlageprodukte und Hebelprodukte zurückzuführen. <
Zertifikat des Monats
Hier sehen Sie alle Sieger
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ZERTIFIKATE CS BONUS CAP GARANT
Kapitalgarantie: In sieben Jahren zu 15% Zinsen Michael J. Plos
michael.plos@boerse-express.com
Die Credit Suisse bietet derzeit den „CS Bonus Cap Garant auf den Euro Stoxx 50“ zur Zeichnung an. Trotz Kapitalgarantie sind hier bis zu 15 Prozent Zinsen über die Laufzeit möglich. n den Produktunterlagen erklärt die Credit Suisse: „Die Zinsen für Bundesanleihen oder Spareinlagen tendieren gegen Null, teilweise gibt es im Euroraum auch bereits negative Zinsen. Vor diesem Hintergrund suchen sicherheitsorientierte Anleger nach Alternativen, die neben viel Sicherheit auch eine gute Chance auf attraktive Erträge aufweisen.“ Eine solche Alternative soll nun der „CS Bonus Cap Garant auf den Euro Stoxx 50 06/2015 bis 06/2022“ der Credit Suisse darstellen. Bei Laufzeitende bietet das Garantieprodukt nicht nur 100 Prozent Kapitalschutz, sondern bereits bei unverändertem Stand des Euro Stoxx 50 einen zusätzlichen Bonus von 15 Prozent des Nennbetrags.
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VERZINSUNG
Und so funktioniert’s. Mit diesem Produkt können Anleger somit bereits dann einen Bonus von 150 Euro je 1000 Euro Nennbetrag am Laufzeit150 Euro je 1000 Euro ende vereinnahmen, wenn der Nennbetrag sind beim Bonus Euro Stoxx 50 lediglich staCap Garant im Idealfall zu gniert und bei Laufzeitende lukrieren. mindestens seinen Startwert erreicht. „Insofern besteht eine gute Chance, dass der Bonus gezahlt wird“, so die Credit Suisse. Aber: Schließt der Euro Stoxx 50 unter seinem Startwert, entfällt der Bonus. Bei einem Minus des Basiswerts greift die Kapitalgarantie. Der vollständige Kapitalschutz bei Laufzeitende die als Absicherung bei möglichen Einbrüchen am Aktienmarkt. „Daher eignet sich dieses Garantieprodukt gerade auch für sehr sicherheitsorientierte Anleger, die angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfelds Alternativen zu Bundeswertpapieren oder Spar- und Termineinlagen suchen“.
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Der Euro Stoxx 50 entscheidet darüber, ob es „nur“ das Geld zurück gibt, oder 15 Prozent Zinsen anfallen. Foto: Bloomberg
Die Sicherheit steht an erster Stelle. Bodo Gauer, Leiter Structured Retail Products Deutschland & Österreich, erklärt: „Für viele Anleger steht Sicherheit an erster Stelle. Zusätzlich bieten unsere Bonus-Cap-Garant-Zertifikate eine wirklich gute Chance, bei Laufzeitende einen attraktiven Bonus zu erhalten. Dies erklärt die hohe Nachfrage nach dieser innovativen Lösung der bonitätsstarken Credit Suisse.“ Daten und Fakten. Das neue Bonus-Cap-Garant-Zertifikat hat die ISIN DE000CS8AYD2 und kann bis zum 26. Mai 2015 gezeichnet werden. Der Nennbetrag des Garantieprodukts beträgt 1000 Euro pro Zertifikat. Die Laufzeit liegt bei sieben Jahren bis zum 2. Juni 2022. Der Emissionspreis der von der Credit Suisse AG, Zürich – handelnd durch die Niederlassung London – begebenen Emission liegt bei 100 Prozent. Hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag, der bis zu 3 Prozent betragen kann (jeweils bezogen auf den Nennbetrag). Die Notiz im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse ist ab dem 2. Juni 2015 vorgesehen. <
„Zusätzlich bieten unsere Bonus-Cap-Garant-Zertifikate eine wirklich gute Chance, bei Laufzeitende einen attraktiven Bonus zu erhalten.“
Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zertifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos anmelden: http://www.boerse-express.com/nl
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KOMMENTAR STEUERN VON PETRA MAYER SENIOR MANAGER / DELOITTE TAX PMAYER@DELOITTE.AT
KESt-Pflicht für Kunstund Kulturförderung durch Privatstiftungen ür gemeinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen stellen freigebige Zuwendungen einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung und Realisierung ihrer kulturellen Projekte dar. Neben Privatpersonen und Unternehmen unterstützen häufig auch eigennützige Privatstiftungen gemeinnützige Zwecke. Diese Zuwendungen eigennütziger Privatstiftungen unterliegen regelmäßig der Kapitalertragsteuer.
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Freiwillige Zuwendungen. Freigebige Leistungen an Kunst- und Kulturbetriebe sind im Allgemeinen steuerlich nicht absetzbar. Aufgrund gesetzlicher Anordnung sind Spenden an begünstigte Einrichtungen iSd § 4a EStG betraglich begrenzt mit 10% des Gewinnes vor Berücksichtigung eines allfälligen Gewinnfreibetrages als Betriebsausgabe bzw. als Sonderausgabe absetzbar. Freiwillige Zuwendungen an andere gemeinnützige Organisationen können steuerlich nicht geltend gemacht werden. Spendenbegünstigung. Abzugsfähig sind Spenden an Einrichtungen, die im Gesetz ausdrücklich aufgezählt sind und an Einrichtungen, die zum Zeitpunkt der Spende über einen gültigen Spendenbegünstigungsbescheid verfügen und daher in der Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen auf der Website des BMF aufscheinen.
den ausdrücklich im Gesetz genannten begünstigten Kunst- und Kulturbetrieben ist es selbst bei Vorliegen einer abgabenrechtlichen Gemeinnützigkeit der Kunstund Kulturinstitution nach derzeitiger Rechtslage nicht möglich, eine Spendenbegünstigung gem § 4a EStG in Anspruch zu nehmen, da die Förderung von Kunst und Kultur keinen spendenbegünstigten Zweck darstellt. Spendenabzug. Grundsätzlich kann eine eigennützige Privatstiftung Spenden an begünstigte Spendenempfänger als Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Allerdings erzielt eine Privatstiftung in der Regel überwiegend zwischenbesteuerte oder steuerbefreite Kapitalerträge, bei denen mangels steuerlicher Abzugsmöglichkeit von Sonderausgaben die steuerliche Geltendmachung der Spende ins Leere geht. KESt auf Zuwendungen. Des Weiteren unterliegen Zuwendungen jeder Art von eigennützigen Privatstiftungen als Einkünfte aus Kapitalvermögen regelmäßig dem Kapitalertragsteuerabzug, es sei denn, der Empfänger ist ein begünstigter Spendenempfänger iSd § 4a EStG. Zuwendungen an nicht ausdrücklich im Gesetz genannte gemeinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen unterliegen folglich auf Ebene der zuwendenden Privatstiftung dem 25%igen Kapitalertragsteuerabzug. Fazit. Um das Engagement eigennütziger Privatstiftungen im gemeinnützigen Kunst- und Kulturbereich zu forcieren, wäre eine Ausweitung der spendenbegünstigten Einrichtungen auf weitere Kunst- und Kulturinstitutionen sowie eine Anwendung des Sonderausgabenabzugs auch auf zwischensteuerpflichtige Einkünfte wünschenswert. Entsprechende Änderungen wurden im geplanten „Gemeinnützigkeitspaket“ der Bundesregierung in Aussicht gestellt. <
Spendenbegünstigte Kulturbetriebe. Abgesehen von
BElogs http://www.be24.at
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KOMMENTAR STEUERN VON DOMINIK STUNDNER SENIOR ASSISTANT / STEUERBERATUNG DELOITTE DSTUNDNER@DELOITTE.AT
Neues zur Steuerreform as BMF hat mit 12.5.2015 den Begutachtungsentwurf zu den im Rahmen der Steuerreform 2015 geplanten Änderungen im Bereich des Endbesteuerungsgesetzes sowie des Bankgeheimnisses veröffentlicht. Folgende Neuerungen sind darin vorgesehen:
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Foto: APA
Endbesteuerung. Das EndbesteuerungsG enthält einen Katalog von Einkünften aus Kapitalvermögen, deren Besteuerung durch den Kapitalertragsteuer-Abzug abgegolten ist. Neben der KESt iHv 25% wird auf diese Einkünfte daher keine weitere Steuer erhoben. Diese Aufzählung soll nun um Einkünfte aus realisierten Wertsteigerungen (§ 27 Abs 3 EStG) und Einkünfte aus Derivaten (§ 27 Abs 4 EStG), die erst im Zuge des BudBG 2011 definiert wurden, ergänzt werden. Dadurch soll die Abgeltungswirkung der KESt auch für diese Art von Kapitaleinkünften verfassungsrechtlich verankert werden. KESt-Satz. Nach derzeitiger Rechtslage ist die Kapitalertragsteuer mit einem einheitlichen Satz festzusetzen und mit der Hälfte des höchsten Einkommensteuertarifs gedeckelt. Diese Bestimmung soll dahingehend geändert werden, dass unterschiedliche KESt-Sätze festgelegt werden können. Weiters soll die Koppelung an den Einkommensteuertarif entfallen und die KESt künftig absolut mit einem Steuersatz von 27,5% gedeckelt werden. Beim KESt-Satz auf Geldeinlagen und sonstige Forderungen bei Kreditinstituten sieht der Begutachtungsentwurf die Beibehaltung des derzeit geltenden Steuersatzes von 25% vor. Einschränkung Bankgeheimnis. Mit dem Bankenpaket soll das Bankgeheimnis dahingehend eingeschränkt werden, dass den Abgabenbehörden des Bundes mittels Auskunftsersuchen (§ 143 BAO) Zugang zu Bankdaten gewährt wird, wenn diese „Bedenken“ gegen die Richtigkeit einer Steuererklärung hegen. Zugang zu Bankdaten von Dritten, etwa Lieferanten oder Kunden – die nicht Partei des Abgabenverfahrens sind – wird bei der begründeten Annahme gewährt, dass das Auskunftsverlangen für die Abgabenerhebung bedeutsam ist; hier ist der Inhaber des Kontos bzw Depots jedoch zuvor anzuhören. Korrespondierend mit der Vereinfachung des behördlichen Zuganges zu Bankdaten soll das BMF mittels Kontenregistergesetz (KontRegG) ermächtigt werden, ein bundesweites Kontenregister über Einlagen-, Giro-, Bausparkonten und Wertpapierdepots anzulegen, welches die Kontonummer sowie weitere personenbezogene Daten über den
Kontoinhaber zu enthalten hat. Kreditinstitute werden entsprechend verpflichtet, Kontodaten ab dem 1.3.2015 an das BMF zu übermitteln. Verhinderung von Kapitalabflüssen. Nach dem Entwurf des bis 2020 befristeten Kapitalabfluss-Meldegesetzes sind Kapitalabflüsse, die im Rahmen eines einzigen oder von mehreren zusammengehörigen Vorgängen mindestens 50.000 Euro betragen, zu melden. Als Abfluss sollen Auszahlungen und Überweisungen von Sicht-, Termin- und Spareinlagen, die Übertragung des Eigentums an Wertpapieren mittels Schenkung im Inland sowie Verlagerungen von Wertpapieren in ausländische Depots gelten. Die erste Meldung an das BMF hat spätestens am 31.3.2016 zu erfolgen und Kapitalabflüsse für den Zeitraum vom 1.3.2015 bis 31.12.2015 umfassen. Automatischer Informationsaustausch. Das Gemeinsamer Meldestandard-Gesetz (GMSG) dient der Umsetzung des von der OECD entwickelten und durch Änderung der EUAmtshilferichtlinie von der EU übernommenen gemeinsamen Meldestandards für den automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten (Common Reporting Standard – CRS). Dieser Meldestandard orientiert sich stark an den zwischenstaatlichen FATCA-Vereinbarungen (IGA Model 1) mit den USA. Für diese Zwecke verpflichtet das GMSG österreichische Finanzinstitute ihrem jeweiligen Finanzamt jährlich Kontodaten meldepflichtiger Personen zu melden. Die gesammelten Daten werden anschließend vom BMF an die zuständigen Behörden der teilnehmenden Staaten weitergeleitet. Zu melden sind grundsätzlich Kontodaten von Personen oder Rechtsträgern, die in den am gemeinsamen Meldestandard teilnehmenden Staaten – das sind alle EU-Staaten und alle Drittstaaten mit denen ein entsprechendes multi- oder bilaterales Abkommen über den Meldestandard abgeschlossen wurde – steuerlich ansässig sind. Damit würde das Bankgeheimnis für diese ausländischen Personen in Österreich faktisch abgeschafft werden. Wir werden Sie über weitere Entwicklungen im Rahmen des Gesetzwerdungsprozesses informieren. <
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SPORTSTUFF Prinz Ali ist einer von den Guten s entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ausgerechnet ein Araber soll nun die FIFA retten. Jenen Verband, der gerade durch die WM-Vergabe in die arabische Welt so heftig ins Strudeln geraten ist. Sieben Jahre vor der WM in Katar schickt sich Prinz Ali bin Al-Hussein an, das korrupte Regime von Joseph S. Blatter zu beenden. Der Jordanier ist der letzte von ehemals drei Herausforderern. Luis Figo und Michael van Praag, die beiden europäischen Kandidaten, zogen ihre Kandidaturen zu Gunsten ihres Mitstreiters zurück. Eine richtige Entscheidung, nur mit gebündelten Kräften kann Blatter vom Thron gestoßen werden.Trotzdem ging ein leichtes Stöhnen durch Europas Fußball-Szene. Prinz Ali wird aufgrund seiner Herkunft kritisch beäugt. Die arabische Welt sieht sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert, sie wird mit autoritärer Herrschaft und Menschenrechtsverletzungen verbunden.
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VON JAKOB FABER REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT
Auch Blatters Herausforderer muss sich nun über diesen Kamm scheren lassen. Das jedoch völlig zu Unrecht. Denn Prinz Ali gehört zu den Guten im Weltverband. Genauso wie Figo und van Praag will er einen Turnaround an der Spitze des Weltverbandes. Er steht für mehr Transparenz und tritt für die Veröffentlichung des Garcia-Untersuchungsberichts zur Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland und Katar ein. Seit vier Jahren sitzt der 39-jährige Ziehsohn von UEFA-Präsident Michel Platini im Exekutivkomitee der FIFA. In dieser Zeit hat er eine ‘Kultur der Einschüchterung’ erlebt. Deswegen kandidiert er nun selbst gegen Blatter. Große Chancen werden dem Prinzen, der in Großbritannien und den USA studierte, aber nicht eingeräumt. In seinem asiatischen Heimatverband, der ganze 47 Stimmen zu vergeben hat, geben andere Leute den Ton an. AFC-Präsident Scheich Salman hat Blatter seine Unterstützung schon längst zugesagt. Die Hoffnungen der UEFA ruhen auf Prinz Ali. Gut möglich, dass dem arabischen Kandidaten jedoch ausgerechnet seine Nähe zu Europa zum Verhängnis wird. <
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-0.04 -0.62 0.22 0.69 2.17 1.72 -1.83 -1.35 -0.01 -0.92
16493 21207 89161 130579 232643 1902 1289801 13584 21501 113298
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Raiffeisen Bank Int. RHI Schoeller-Bleckmann Telekom Austria UNIQA Verbund Vienna Insurance Group voestalpine Wienerberger Zumtobel
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15.03 25.53 58.24 6.45 9.40 15.04 36.13 39.65 14.92 25.49
0.94 -1.30 0.15 -2.55 1.84 -0.03 0.00 -0.21 -0.76 -0.04
244983 5356 16493 134924 434446 33896 70963 42158 39849 11597
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81.50 31.75 52.40 15.70 0.19 1.48 48.00 4.01 71.30 10.39 6.76 82.00 10.20 1.17 22.38
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-0.07
37 163 3660 17734 50 29682 151 6624 2036 3360 35252 1902 2500 134 1519
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