Geldanlage 2011

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GELDANLAGE 2011


ROADSHOW

GELDANLAGE 2011: IM FOKUS DER SICHERHEIT AUSBLICK. Im Rahmen der Roadshow-Reihe des Börse Express referierten und diskutierten Experten zu ihrem Anlageausblick für das kommende Jahr. Einstimmiger Tenor: Anleihen müssen es nicht unbedingt sein. Wichtig sei aber, Risiken möglichst auszuschalten. Das Wie, hier. von BÖRSE EXPRESS

as bisherige Börsenjahr war nicht schlecht. Mit praktisch allen Asset-Klassen wurden zweistellige Renditen erzielt. Von der Vergangenheit kann man sich aber nichts kaufen, außer, man war dabei. Wo sollten Anleger also im kommenden Jahr mit an Bord sein? Wo sind die Erfolgsaussichten am vielversprechendsten? Um diese Fragen zu beantworten, lud der Börse Express Investoren zu einer speziellen Roadshow. Denn dieses Mal ging es um das breite Thema „Geldanlage 2011“. Behandelt wurden die drei Anlageprodukt-Kategorien Investmentfonds, Zertifikate und Alternative Investments am Beispiel Trendfolger. Einig waren sich die Präsentatoren in einem: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zum Ende der Hausse am Anleihenmarkt kommt – dafür wird verstärkt auf das Thema Aktie gesetzt. „Da ist noch jede Menge Platz nach oben“, sagt Peter Pavlicek, Geschäftsführer der Bawag PSK Invest.

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Fotos: APA/epa/NASA Handout, Foltinπ

«Die Renditen gehen immer tiefer. Es stellt sich die Frage, wie lange das gut geht?» Philipp Arnold, Zertifik a t e - E x p e r t e RC B

Die rekordtiefen Renditen bei Anleihen haben teils auch Auswirkungen auf völlig andere Anlagevehikel. Bei Zertifikaten etwa leiden die kapitalgeschützten Produkte unter den Null-Zinsen. Noch etwas eint die Vortragenden: Die Suche nach dem optimalen Verhältnis von Risiko zu Chance. Wobei es unterschiedliche Lösungsansätze gibt: Trendfolwirtschaftsblatt.at

ger SMN investiert gleichzeitig in rund 200 Märkte, was eine breite Diversifikation bringt – und die Ausschaltung des fehleranfälligen Bauchgefühls, wie Geschäftsführer Gernot Heitzinger hervorhebt (der früher selbst aktiver Fondsmanager bei Invesco war): „Eine nette Versicherung in jedem Portfolio, die kein Geld kostet, sondern bringt“, ist der SMN-Chef überzeugt. RCB-Zertifikateexperte Philipp Arnold empfiehlt im aktuellen Umfeld Bonus-Zertifikate, da sich dort sehr hohe Risikopuffer darstellen lassen. Und die Bawag PSK Invest holt drei Fonds vor den Vorhang (je nach Risikofreude des Anlegers), die mit einem etwas anderen Investmentansatz für Sicherheit sorgen sollen. Bei einem Rohstoff-Fonds etwa wollte Pavlicek im Zuge der Konzeption vermeiden, dass im Fall der Fälle 100 Prozent des Portfolios „problematisch werden kann“ und dass der Fonds kraft Richtlinien investiert bleiben muss – er fand einen Ausweg. Und einzige Aufgabe des vorgestellten risikoärmsten Fonds ist, zu Jahresschluss mehr Geld auf dem Konto zu haben als zu Beginn. Einen Einblick in ihr Wirken gaben noch Andreas Wölfl, Manager des BE Dynamik Fund und Chef von Minerva Investments, sowie Fondsberater Wolfgang Matejka. Ihre unter einem längeren Blickwinkel aktuellen Top-Empfehlungen aus Österreich: AT&S sowie Austriamicrosystems. AUFREGERTHEMA KEST. Ein eigener Round Table mit IV-Steuerexperten Markus Fichtinger ging im Rahmen der Roadshow auf die drängendsten Probleme der neuen Wertpapier-KESt ein – also welche Produkte davon wie betroffen sind. Allgemeiner Tenor: Wer kann, sollte noch heuer kaufen. „Am 32. Dezember ist es zu spät“, konstatiert Fichtinger. Verständnis für die neue Geldeintreibeaktion des Staates herrschte klarerweise keines.

Aufreger-Thema. IV-Steuerexperte Markus Fichtinger über die Probleme der WertpapierKESt

ZUM THEMA

Fonds. Trend Sicherheit. S. 14 Hedgefonds. Die Mischung macht’s. S. 15 Zertifikate. Mit Bonus gegen Null-Zinsen. S.16 Musterdepot. BE Dynamic Fund öffnet sich. S. 17 lnvestor

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ROADSHOW GELDANLAGE 2011 FONDS

„Ich empfehle Aktien – da gibt es noch jede Menge Platz nach oben“

Im Fokus. Peter Pavlicek, Geschäftsführer der Bawag PSK Invest, sieht weiter das Thema Sicherheit als vorherrschend

„Ich bin der lebende Beweis dafür, dass die Bawag nicht nur Sparbücher hat.“ Bawag PSK Invest-Geschäftsführer Peter Pavlicek hält den Sicherheitsgedanken zwar ähnlich hoch, macht aber in Fonds. Die Wirtschafts- und Finanzkrise sei weitreichend und schwerwiegend gewesen, das Heute ist für Pavlicek aber nicht mehr so düster: „Wir verzeichnen BIPSteigerungen, die Konjunkturindikatoren sind über der Null-Linie, die Industrieproduktion nimmt eine gute Entwicklung – all das veranlasst mich, ein positives Bild zu sehen.“ Das gilt speziell für Europa, mit leichten Einschränkungen aber auch für die USA, wo die Vorlaufindikatoren ebenfalls im positiven Terrain notieren. Aber: „Der wesentliche Faktor wird das Weihnachtsgeschäft sein, denn der US-Arbeitsmarkt lahmt ganz entsetzlich.“ Daher auch, so Pavlicek, pumpt die USNotenbank Fed unter Ben Bernanke gerade 600 Milliarden US-Dollar in einer weiteren geldpolitischen Lockerungsaktion in den Markt, „um den Karren wieder flott zu bekommen“. In dieses noch leicht verhaltene Weltbild passt dann auch der Zins-Ausblick von Pavlicek: „Da wird es noch länger keine Veränderung geben, frühestens im dritten Quartal nächsten Jahres.“ Auch, da der Fondsexperte der Bawag keine Sorgen vor Inflation hat. SCHWELLENLÄNDER. Was empfiehlt Pavlicek daher Anlegern? Anleihen haben eine fantastische Entwicklung hinter sich, wodurch der Bawag-Mann ein bisschen die warnende Glocke läuten hört: „Aktien

werden 2011 mehr zum Thema – da ist noch jede Menge Platz nach oben.“ Vor allem die asiatischen Emerging Markets werden als Vorreiter der Entwicklung gesehen. Und: „Rohstoffe als Beimischung sind ein wichtiges Thema.“ Für Gold beansprucht Pavlicek zwar keine Kristallkugel zu besitzen, „aber für Mutige ist immer noch Platz nach oben“. Womit Pavlicek bereits bei seinen (Fonds-)Empfehlungen für kommendes Jahr ist, mit dem Ziel „einer risikoadjustierten Veranlagung, je nach Risikoneigung des Kunden“. Denn eines ist für ihn nach vielen Kundengesprächen klar: „Sicherheit bleibt das Thema Nummer eins.“ Daher finden Umschichtungen innerhalb von Portfolios auch fast ausschließlich in diese Richtung statt, erzählt Pavlicek über seine Erfahrungen aus Kundengesprächen. JEDEM RISIKO-TYP DAS SEINE. Das geringste Risiko verspricht laut Pavlicek der Fonds Securo Rent. Dabei handelt es sich um einen Fonds, dessen Ziel es ist, am Ende des Jahres ein höheres Kapital aufzuweisen als zu Beginn. Investiert wird dabei in Anleihen aus dem Euroraum. Etwas höher in der Risikoskala steigt Pavlicek mit dem sich gerade in der Zeichnungsphase befindlichen Top Trend Garant II. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich hier um einen Fonds, der das eingesetzte Kapital (zu Laufzeitende) garantiert, das Investmentkomitee sucht aus, in welche Assetklasse(n) investiert wird – fixe Vorgaben gibt es nicht. So viel Freiheit hat Empfehlung Nummer drei nicht – der Rohstoff Trend. Dabei stellte sich für Pavlicek in der Fondskonstruktion folgendes Problem: „Wie kann ich Rohstoffe verpacken, ohne dass das Thema zu 100 Prozent problematisch werden könnte?“ Die Lösung: Der Fonds kann bei Bedarf in Bonds ausweichen – und das bis zu 49 Prozent.

Securo Rent. Ziel ist nicht die Outperformance – zu Jahresschluss soll mehr da sein als zu Jahresbeginn

«In den USA wird der wesentliche Faktor das Weihnachtsgeschäft sein. Denn der Arbeitsmarkt lahmt ganz entsetzlich.» P e t e r P a v l i c e k , G e s c h ä f t s f ü h r e r B a w a g PSK Invest

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ROADSHOW GELDANLAGE 2011 TRENDFOLGER

Outperformer. Der SMN Diversified Futures Fund schlug nicht nur Aktien und Anleihen, sondern auch Gold

Fotos: Beigestellt

„Lassen Gewinne laufen und begrenzen Verluste – das ist unser Mehrwert“ Kurz zu SMN. Das Unternehmen ist ein unabhängiger Anbieter von Alternative Investments und hat 1996 den ersten Fonds auf den Markt gebracht, womit man einer der Pioniere war. Ein Jahr später kam ein Fonds mit Multi-Manager-Ansatz dazu. Der SMN Diversified Futures Fund ist laut Managing Direktor Gernot Heitzinger Teil des Dow Jones Credit Suisse AllHedge Index. Mit Aussagen zum Markt hält sich Heitzinger tendenziell zurück, fließt seine persönliche Meinung ja auch nicht in den Anlageprozess des Fonds ein. Denn dieser ist ein sogenannter Trendfolger, wird also rein durch charttechnische Signale und somit per Computer gesteuert. Auch wenn das Bauchgefühl Heitzinger sagt, dass etwa die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass mit Anleihen nach vornehin nicht annähernd so hohe Renditen erzielbar sein werden wie in den vergangenen Jahren. Dies allein schon aufgrund der Tatsache, dass das absolute Zinsniveau heute einfach unvergleichlich tiefer liegt. Eines ist dem SMN-Boss klar: Es sollte nie zu 100 Prozent in nur ein Produkt investiert werden, nicht einmal, wenn es sich um den eigenen Diversified Futures Fund handelt. Klar ist aber auch, dass er „den Fonds für eine schlaue Beimischung“ hält. Investiert ist vor allem institutionelles Geld. Privatanleger können das Produkt zwar bei jeder Bank kaufen, doch groß dürfte das Interesse der dortigen Vertriebsmannschaft an einem Fremdprodukt nicht sein. Das Geld wandert zu 40 Prozent in Rohstoffe, der Rest in Financial Futures – in Summe 200 Märkte. Das gehört für Heitzinger zur Risikostreuung: „Es ist eine nette Versicherung im Portfolio, die nichts kostet, aber etwas bringt.“ Seit seiner Auflage schaffte der Fonds eine etwas über zehnprozentige Performance per anno (nach Kosten). „Es gibt in diesem Zeitraum kaum eine Assetklasse, die nur annähernd an dieses Ergebnis herankommt“, sagt Heitzinger (siehe Grafik). In Summe wirtschaftsblatt.at

gab es in diesem Zeitraum vier Verlustjahre (der höchste mit knapp 16 Prozent, während es ein Weltaktienportfolio auch schon mal auf minus 40 Prozent schaffte. „Es ist gerade in schlechten Zeiten eine Möglichkeit, zu verdienen – die Mischung macht’s“, so Heitzinger. Mit der Investition beginnt die Arbeit des Computers mit dem eigens entwickelten automatischen Handelssystem (eigentlich sechs verschiedene Systeme, die verknüpft sind). „Dem System ist es egal, ob Märkte steigen oder fallen, Hauptsache, sie bewegen sich“, erklärt Heitzinger den Vorteil einer Anlage in einen Trendfolger-Fonds, im Gegensatz etwa zur Aktie, wo der Anleger nur an Kursgewinnen interessiert ist. Das Ganze ist dann noch mit einer Stopp-Loss-Automatik verknüpft. Was auch Sinn macht, etwa wenn Trends drehen – um Verluste möglichst zu vermeiden bzw. Gewinne abzusichern. So schafft es der SMN-Fonds mit 40 bis 42 Prozent der Trades, Gewinne einzufahren und dass diese die mehrheitlichen Verlusttrades mehr als ausgleichen. Immerhin vermeidet ein technisches System unter Ausschaltung des Bauches typische Fehler des Anlegers – etwa eigentlich vorher gefällte Entscheidungen zu überdenken oder die Ausführung auf die lange Bank zu schieben – es fällt einfach schwer, sich (eigene) Fehler einzugestehen. „Bauchgefühl und Wissen sind schön und wichtig, aber fehleranfällig. Insbesondere ist es wesentlich, Emotionen soweit wie möglich auszuschalten, dies gelingt am besten mit einem System.“ Den Mehrwert von SMN sieht Heitzinger folglich darin, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen.

Gefühle draußen lassen. Gernot Heitzinger, Geschäftsführer bei SMN, ist überzeugt, dass die Ausschaltung des Bauchs dem Anlageerfolg förderlich ist

«Dem System ist es egal, ob die Märkte nun steigen oder fallen. Hauptsache ist, dass sie sich bewegen.» G e r n o t H e i t z i n g e r, G e s c h ä f t s f ü h r e r S M N

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ROADSHOW GELDANLAGE 2011 ZERTIFIKATE

„Rahmenbedingungen sind nicht gerade einfacher geworden“

Nur zum Teil. RCB-Experte Philipp Arnold: „Bonus-Zertifikate heißen Teilschutz-Zertifikate, weil der Schutz-Mechanismus nur solange aktiv bleibt, bis die Barriere verletzt wird“

„2009 war das Jahr der Unternehmensanleihen, dieser Trend hat sich jedoch nicht in das heurige Jahr fortgesetzt. Die Aktienmärkte sind 2010 zwar tendenziell positiv zu bewerten, aber sehr nervös.“ Mit diesen Worten führte Philipp Arnold, Zertifikate-Experte bei der Raiffeisen Centrobank (RCB), in seinen Vortrag ein. Das Thema: „Zertifikate – Renditebringer 2010/11.“ Ob 2010 das Jahr der Zertifikate war, lässt sich nur schwer beurteilen. Tatsache sei jedoch, dass es für jede Marktlage das passende Zertifikat gibt. Jetzt muss man nur noch das richtige finden. In Deutschland waren im Oktober mehr als 500.000 verschiedene Produkte an den Zertifikate-Börsen in Frankfurt und Stuttgart gelistet – so viele wie noch nie zuvor. Bevor man auf die Suche nach einem geeigneten Produkt geht, sollte man laut Arnold jedoch zuerst eine Markterwartung haben. Im Falle der derzeit am stärksten nachgefragten Produktgruppe, der Bonus-Zertifikate, genügt es, sich im Vorfeld über vier Faktoren klar zu werden. "Wenn sich Anleger über Basiswert, Laufzeit, Barriere und Bonus im Klaren sind, haben sie alle nötigen Informationen, die sie brauchen". Die Rückzahlungsmechanismen wurden dabei so transparent wie möglich konstruiert. Zwar machen Garantie-Produkte weiterhin mehr als 80 Prozent des österreichischen Gesamt-Marktes aus, durch intensive Bewerbung von Bonus-Zertifikaten und das dadurch generierte öffentliche Interesse

seien die Anleger aber bereit, auf das Höchstmaß an Sicherheit – eine Kapital-Garantie – zu verzichten. GARANTIE NUR AM ENDE. Eine Kapital-Garantie gilt in der Regel nur am Ende der Laufzeit. Das bedeutet, dass Garantie-Produkte während der meist mehrjährigen Laufzeit durchaus im Preis schwanken können. Das kann in jenen Fällen unangenehm werden, wenn ein Anleger schnell an das angelegte Kapital rankommen will. Die Kapitalgarantie sichert den Anlegern traditionell 100 Prozent des Nominalbetrags. Am Ende der Laufzeit sind die Anleger also um den zu Beginn der Laufzeit bezahlten Ausgabeaufschlag sowie um die fehlende Verzinsung umgefallen. Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Inflation den Wert des eingesetzten Kapitals im Laufe mehrerer Jahre erheblich reduzieren kann. Doch zurück zu den Bonus-Zertifikaten. „In den vergangenen Monaten hat sich das Erscheinungsbild von Bonus-Zertifikaten deutlich verändert. Die Laufzeiten haben sich teilweise ausgedehnt und die Barrieren werden nun viel tiefer als in der Vergangenheit angesetzt“, so Arnold, der die Funktionsweise dieser „neuen Bonus-Zertifikate“ anhand eines Beispiels erklärt. „Als Basiswert dient der EuroStoxx50 – einer der am besten diversifizierten Aktienindizes überhaupt.“ Das Barometer hat sich in den vergangen Monaten als Liebkind der Branche herauskristallisiert, wenn es darum ging, einen Basiswert zu finden. „Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, am Ende werden 143 Prozent des ursprünglich eingesetzten Kapitals zurückbezahlt.“ Das Besondere ist jedoch die Barriere. Diese liegt bei 35 Prozent des festgestellten Startwertes von 2861 Punkten. Fällt der EuroStoxx50 also nicht um 65 Prozent oder mehr, also auf ein Niveau von weniger als 1001 Index-Punkten, kommt es zur Zahlung des Bonus-Betrags. Zur Erinnerung: Im März 2009 erreichte der

«Wenn sich Anleger über Basiswert, Laufzeit, Barriere und Bonus im Klaren sind, haben sie alle nötigen Informationen, die sie brauchen.» Philipp Arnold, Zertifikate-Experte RCB

EuroStoxx50 sein letztes signifikantes Tief. Von diesem Wert aus wäre noch ein Puffer von mehr als 43 Prozent vorhanden gewesen. ZWISCHEN CHANCE UND RISIKO DREHEN. „Zertifikate ermöglichen es Anlegern, am Rad zwischen Chance und Risiko zu drehen“, sagt Arnold. Und fügt jedoch hinzu: „Bonus-Zertifikate heißen Teilschutz-Zertifikate, weil der Schutz-Mechanismus nur so lange aktiv bleibt, bis die Barriere verletzt wird. Ist dies der Fall, kann im schlimmsten Fall ein Totalverlust auf den Anleger warten.“ 2

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ROADSHOW GELDANLAGE 2011 EXPERTENRUNDE

Vorstellung. Wie der BE Dynamic Fund funktioniert, erklärten Christian Drastil (Börse Express), Andreas Wölfl (Minerva Investments) und Wolfgang Matejka (Matejka & Partner, v.li.)

Fotos: Beigestellt

„Fonds richtet sich an Österreich-Anleger und interessierte Mitleser“ Am 6. September 2010 startete der jüngste Aktienfonds mit Österreich-Schwerpunkt, der „BE Dynamic Fund“ (ISIN: LI0113711308), an der Börse Hamburg. Ein Investmentfonds des Börse Express (BE)? „Nein, aber einer, der u.a. für den Einsatz im BE konzipiert wurde“, stellte Christian Drastil, Herausgeber des BE, auf der „Geldanlage 2011“-Roadshow klar. Hintergrund: Seit April 2002 zählt ein bei Brokerjet geführtes RealMoney-Depot zu den Herzstücken des Börse ExpressPDF. Aus 10.000 € Startkapital wurden mehr als 80.000 €, die Leser waren stets live dabei, bekamen die Orders per Mail zugesandt. „Für Privatanleger steht aber nur ein eingeschränktes Instrumentarium zur Verfügung“, beschreibt Drastil das Problem in Seitwärtsmärkten. Die Lösung: Der BE Dynamic Fund, der nicht vom BE selbst gemanagt wird, aber als fixer und größter Baustein im Börse Express-Depot geführt wird. Verantwortlich sind Wegbegleiter: Fondsmanager Andreas Wölfl, CEO von Minerva Investments, war Gründungsmitglied des BE. Wolfgang Matejka (Matejka & Partners, Berater des Fondsmanagers) wurde 2009 von den BE-Lesern zum „Finanzblogger des Jahres“ gekürt. „Wichtig war mir weiters“, schloss Drastil die Einleitung, „dass auch rund um den BE Dynamic Fund Orderinformationen an die Abonnenten unseres PDFs versendet werden“. Damit ist es auch für Nicht-Anteilseigner möglich, die Investmentaktivitäten wirtschaftsblatt.at

mitzuverfolgen. Minerva-CEO Wölfl skizzierte bei der „Geldanlage 2011“-Roadshow die Strategie des neuen Fonds: „Der BE Dynamic Fund ist tradinglastiger als die Konkurrenz. Es werden bewusst auch kurzfristige Chancen wahrgenommen, um eine Zusatzperformance zu erzielen.“ Als Beispiel führte er die November-Strategie „EVN long, Verbund short“ rund um die Kapitalerhöhungen an. Auch spontane Reaktionen auf neue Analysteneinschätzungen seien eine Spezialität. Als Liechtenstein-Fonds könne man flexibel agieren. Zumindest 70 Prozent des Fondsvermögens werden in österreichische Aktien investiert. DES GELDES MUSE. Matejka liefert als Berater fundamentale Inspirationen für längerfristige Investments. Er stellte bei der Roadshow vier Aktien, die aus seiner Sicht große Chancen bergen, vor: Die deutsche RIB Software, die norwegische TTS Group sowie die beiden österreichischen Titel AT&S sowie Austriamicrosystems. Alle vier sind im BE Dynamic Fund beigemischt. Der BE Dynamic Fund startete zu 20 €, zu Redaktionsschluss notierte das Produkt bei 22,50 €. Das Volumen liegt aktuell bei etwas mehr 500.000 €, einer der Investoren ist der Börse Express, womit sich der Kreis schließt.

«Der BE Dynamic Fund ist tradinglastiger als die Konkurrenz. Rund um Kapitalerhöhungen sind wir besonders aktiv.“ A n d r e a s Wö l f l , M a n a g e r B E D y n a m i c F u n d

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